Schlanders/Vinschgau - Das Projekt „Singende Klasse - Singende Schule“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Südtiroler Chorverbandes, der Musikschulen und der Grund- Mittel und Oberschulen des Landes. Im Schuljahr 2023/24 nahmen im ganzen Land rund 5.000 Kinder daran teil. Betreut wurden sie von 600 Lehrpersonen. Die Abschlussveranstaltungen fanden in Meran, Eppan, Bozen, Brixen und Toblach statt. Im Vinschgau beteiligten sich folgende Schulen: Grundschule Schlanders (Klassen 3C, 4C, 4A), Grundschule Prad (2B) sowie die gesamten Klassen der Grundschule Morter und Tschengls. Die teilnehmenden Klassen hatten sich verpflichtet, täglich 10 Minuten zu singen. Im Laufe des Jahres studierten sie neun Lieder ein, die sie dann beim gemeinsamen Singfest am 24. April 2024 im Kurhaus von Meran zusammen mit kleinen Sängerinnen und Sängern aus anderen Schulen zum Besten gaben. Hunderte helle Stimmen erklangen, begleitet von einer Live-Band. Jede Klasse sang auch ihr Lieblingslied. Das prunkvolle Kurhaus mit der großartigen Akustik begeisterte die Kinder. Gemeinsames Singen fördert die Gemeinschaft, die Konzentration und sorgt für einen schwungvollen Start in den Schulalltag. Das tägliche Singen war für die Schülerinnen und Schüler ein selbstverständlicher und lieb gewonnener Teil des Tagesablaufes. (mds)
Langtaufers/Maseben - Bereits seit 17 Jahren gibt es die Vinschger Musiziertage, veranstaltet vom Südtiroler Volksmusikverein und seit vielen Jahren unter der Kursleitung von Christof Amenitsch. Dabei treffen sich musikbegeisterte Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum gemeinsamen Musizieren, Singen und Tanzen.
von Heinrich Zoderer
In diesem Jahr fanden die Musiziertage zum dritten Mal auf der Berghütte Maseben auf 2.267 m inmitten einer grandiosen Bergwelt statt. Während man in den letzten beiden Jahren auf Maseben auch im Freien bei angenehmen Temperaturen spielen konnte, war das Wetter heuer instabil. Es gab neben Sonnenschein auch Regen und einige Gewitter und vor allem war es recht kalt. Auch der Hoangert zum Abschluss der Woche fand nicht wie sonst üblich vor der Hütte mit Bekannten und Verwandten und vielen Bergwandern statt, sondern musste in die umgebaute Stube verlegt werden. In Einzelunterricht bzw. in kleinen Gruppen konnten die 25 Teilnehmer:innen unter der Anleitung von Referent:innen neue Stücke einüben und einiges ausprobieren. Auch in den Abendstunden wurde noch gemeinsam musiziert und gesungen. Unter der Anleitung von Elisabeth Menghin wurden Gruppentänze eingelernt und verschiedene Spiele ausprobiert. Vor dem Frühstück wurde in den Morgenstunden unter der Leitung von Gernot Niederfriniger gemeinsam gesungen und gejodelt. Am Freitag gab es zur Sonnenwende am Abend eine kleine Fackelwanderung um die Hütte und am Samstagabend verwöhnte der Hüttenwirt die Teilnehmer:innen mit verschiedenen Köstlichkeiten vom Grill. Wie auch in den letzten Jahren, waren die Teilnehmer hauptsächlich aus dem Vinschgau und aus Südtirol, aber auch aus Vorarlberg, Tirol und aus der Schweiz.
Kolping im Vinschgau - Die Jugendarbeitslosigkeit in Mexiko ist hoch. Daher betreibt KOLPING in einem armen Stadtteil in Mexiko-Stadt ein Berufsbildungszentrum. Dort können junge Menschen den Schulabschluss nachholen und einen Beruf erlernen, etwa Bäcker, oder in der Gastronomie. Auf die Frage, weshalb die Jugendlichen die Schule abgebrochen haben, antworten sie: „Wir können die Gewalt, die an den öffentlichen Schulen herrscht, nicht mehr ertragen.“ Im Kolpingzentrum finden diese Jugendlichen eine Umgebung ohne Gewalt und Drogen. Hier fühlen sie sich sicher und können sich auf das Lernen konzentrieren. In 10 Jahren schlossen dort über 2.000 Jugendliche erfolgreich Schule und Ausbildung ab.
Jacqueline aus Gitega/Burundi ist stolz auf ihre kleine Ziegenherde. Sie meint:“ Meine Ernte hat sich dank des Ziegendüngers verdoppelt und wir haben nun genug zum Essen.“ Kontinuierlich arbeitet sie mithilfe der Kolping-Verbandsschulungen daran, ihre Anbaumethoden und ihre Ziegenzucht zu verbessern. Im letzten Jahr konnte Kolping Burundi dank Spenden 500 Ziegen in den Kolpingsfamilien verteilen. Die ersten Zicklein werden an die Mitglieder weitergegeben, die noch keine Tiere haben. Die Kolpingsfamilie entscheidet gemeinsam, an wen die Ziege verteilt wird. Ein Tierarzt wurde angestellt, damit beim Kauf und der Verteilung der Ziegen nur gesunde Tiere weitergegeben werden. Weiters unterstützt er die Kolpinger beim Bau der Tierställe, sowie bei der Haltung und was in Krankheitsfällen zu beachten ist.
Otto von Dellemann
Der 80-jährige Seniorchef im „Anigglhof“ Siegfried Josef Patscheider, genannt „Schmied Sepp“ hat in Schlinig einiges bewegt und so manchen Widerständen getrotzt. Er pflegte stets gute Kontakte zu den Gemeinde- und Landesverwaltern. „I bin fan Luis Durnwalder a Kolleg“, betont er.
Von Magdalena Dietl Sapelza
Die Liste dessen, was der Schmied Sepp in den 25 Jahren als Fraktionsvorsteher umgesetzt hat, ist lang. Er gründete die Alm-Weideinteressentschaft Schlinig, sorgte für Wildbach- und Lawinenverbauungen, für Aufräumarbeiten nach Murenabgängen, für Planierungsarbeiten und Beregnungsanlagen, für neue Alm- und Traktorwege, für Wasserkonzessionen, für den Neubau der Schliniger Alm, für mehrere Kälberhütten und einiges mehr. „I hon a s erste Langlaufrennen organisiert“, sagte er. Nicht alle waren mit seinem Tatendrang einverstanden. „Oaner isch olm drgegen gwesen“, schmunzelt er. „2006 bin i noch dr Sanierung fa an Olmweg ounzoag gwortn, obwohl dr Kläger koan Schodn kopp hot.“ Er habe trotz aller Widerstände immer nach vorne geschaut, für Schlinig um die Beiträge angesucht und nie einen Kredit aufnehmen müssen. Er war treibende Kraft in fast allen Vereinen und Verbänden des Ortes. Regelmäßig war er früh morgens bei Landeshauptmann Luis Durnwalder in Bozen als Bittsteller zu Gast, um sich irgendeine Genehmigung zu holen. Nicht zuletzt deshalb sei er in den Vereinen wiedergewählt worden, betont er. Aber um Stimmen habe er nie gebettelt und er habe sich auch nie selbst gewählt. „Sel war miar zu dumm gwesn.“
Sepp wuchs mit zehn Geschwistern auf dem „Anigglhof“ auf, in dem seine Eltern auch eine Gastwirtschaft führten. In der Volksschulzeit durfte er nie mit kurzen Ärmeln und kurzen Hosen erscheinen. „Dr Pater Ignaz hots verbotn“, erinnert er sich. Er hütete Ziegen, half im Stall und auf den Feldern und spielte Ziehharmonika, einmal sogar mit dem legendären Alois Federspiel, dem „Storcha Lois“. Er absolvierte die dreijährige Ausbildung zum Senner in Burgeis. „I hon gwellt mit an Madl af‘t Olp gean“, lacht er. Doch erstmals musste er den Militärdienst in Rom leisten. Da er bereits seinen Führerschein besaß, wurde er als Fahrer für Sportler eingesetzt. „Selm hobm miar olm bessr gessn als di ondern“, sagt er. In Rom erhielt er einen Brief seines Vaters, der ihm mitteilte, dass er nach seiner Rückkehr den elterlichen Hof samt Gashaus übernehmen müsse, da der ältere Bruder diesen nicht haben wollte. Sepp entschied Bauer und Gastwirt zu werden. Einen Zuverdienst brachte ihm in den 1960er Jahren das Schmuggeln. In zwölf Stunden von Schlinig nach Ramosch und wieder zurück bekam er für den Sack mit 25 kg Zigaretten 50.000 Lire. Der Monatslohn eines Arbeiters betrug damals 30.000 Lire. „Zwoa bis dreimol in Monat bin i gongen“, verrät er. Als Jäger sorgte er für Wildfleisch.
Regelmäßiger Gast war Sepp in der Versteigerungshalle in Bozen. Eines Tages erblickte er dort Josefa Kofler (Jg. 1945) aus St. Magdalena in Villnöss. „Deis Madl hot miar gfolln“, verrät er. Daraufhin besuchte er sie öfters und führte sie auch mit seinem Auto spazieren. „Drei Johr hon i braucht, bis sie jo gsog hot“, betont er. Am 1. Mai 1968 feierte er mit ihr Hochzeit. Josefa, genannt Sefa, zog zu ihm auf den „Anigglhof“, wurde Bäuerin, Wirtin, Mutter von fünf Töchtern und einem Sohn. „I hon a guate unt tüchtige Frau“, schwärmt er. „Sie hot olz toun, isch a guate Köchin und Kellnerin gwesen.“ Sepps Einsatz für die unterschiedlichsten Belange im Dorf hatte zur Folge, dass er viel unterwegs war. Und wenn er daheim war, gab es in der Gaststube bei unterschiedlichen Treffen und Versammlungen immer etwas zu besprechen oder zu organisieren. „Schlinig hat komplett gschlofn, wenn i a gschlofn hat“, scherzt er.
Neben seinem Einsatz für das Dorf kümmerte er sich immer auch um den „Anigglhof“. Er renovierte und baute aus. Nachdem Schlinig 1971 die neue Straße bekam, begann der Aufschwung. Es kehrten immer mehr Gäste ein, die auch die Küche von Frau Josefa schätzten. „Selbr Urlaub hobm miar zwoa in 50 Johr nia oan gmocht“, betont Sepp. 2011 übergab er den Gastbetrieb, der mittlerweile ein Hotel ist, an seine Tochter Helga und die Landwirtschaft an seinen Sohn Josef. Er zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und beschäftigte sich mit dem Schlossern. Das Handwerk hatte er von seinem Vater Josef gelernt, der Hof- und Wagenschmied war und im Hof eine Werkstatt betrieb. „I tua olte Schlösser aufrichtn unt Schlissl schmiedn“, sagt er. Eine Lieblingsbeschäftigung ist das Stöbern auf Flohmärkten, die er meist mit dem Zug im ganzen Land erreicht. Dabei trifft er Bekannte, mit denen er sich unterhält. Erst jüngst habe ihn ein Landsmann für das gelobt, was er für Schlinig getan hatte, so Sepp und meint dazu: „I hon lai s‘ Noatwendigste toun“.
Schlanders/Sommerkino - Großes Freilichtkino gibt es in Schlanders auf dem Kulturhausplatz am 1. Juli und 1. August und unter dem Titel Movie Nights immer am Donnerstag ab 11. Juli, falls das Wetter mitspielt. Am 1. Juli regnete es zwar nicht, aber die Wetterlage war instabil, außerdem war es für die Jahreszeit kalt, so dass die Kulturhausverwaltung den Film nicht im Freien, sondern im Kinosaal vorführte. „Die einfachen Dinge“ ist einer der „Wohlfühlfilme“ des französischen Filmregisseurs und Drehbuchautors Éric Besnards, der am 1. Juli gezeigt wurde. Es geht um die Lebensgeschichte von zwei Männern, die in unterschiedlichen Welten leben, ihre Geheimnisse haben und sich in einer grandiosen Bergwelt begegnen und zu Freunden werden. Vincent (Lambert Wilson) ist ein erfolgreicher Unternehmer. Ständig rast er umher, ist auf Achse, arbeitet an neuen Projekten. Pierre (Grégory Gadebois) lebt zurückgezogen auf einer Hütte in den Bergen. Er nimmt Vincent auf seinem Motorrad mit zu seiner Hütte, als sein Cabrio mitten in den Bergen schlapp macht. Mit der Zeit werden die Geheimnisse der beiden Männer gelüftet. Es ist ein nachdenklicher Film über das Leben, das Glück und die Liebe. Am 1. August wird der Film: „Die Rumba-Therapie“ von Franck Dubosc gezeigt. Tony ist ein mürrischer Einzelgänger. Nach einem Herzinfarkt wird ihm die Vergänglichkeit des Lebens bewusst. Jetzt will er endlich seine Tochter Maria kennenlernen. Maria arbeitet als Tanzlehrerin. Also schreibt sich Tony unter falschem Namen für einen ihrer Rumba-Kurse ein. Dokumentationen über Sport, Architektur, Heimat, Gesellschaft und Natur sind das Aushängeschild der Movie Nights, organisiert von Schlanders Marketing. Am Donnerstag, 11. Juli leitet der Imkerverein Schlanders mit dem Dokumentarfilm „But Beautiful“ von Regisseur Erwin Wagenhofer die Movie Nights 2024 ein. Gleich drei Filme des Schlanderser Amateurfilmers Alfred Habicher zeigt der Bildungsausschuss Schlanders am 18. Juli: „Die verlassenen Höfe am Sonnenberg Vetzan“ (6 Min.), „Der Besinnungsweg und das romanische Gotteshaus“ (8 Min.) sowie: „Die Zahl der Kortscher. Auf den Spuren eines Wasserwaals“ (57 Min.). (hzg)
Theatergruppe Kortsch
Die Theatergruppe Kortsch feiert dieses Jahr ihr 100-jähriges Bestehen mit gleich drei ganz unterschiedlichen Aufführungen. Es begann Ende Jänner mit zwei Sketchabenden unter der Regie von Konrad Lechthaler und Eva Tscholl, ergänzt von einem 4-Gänge-Menü und musikalischen Klängen der Geschwister Haller aus dem Passeiertal. Im November wird das Jubiläumsstück „Der verreckte Hof – eine Stubenoper im Vinschger Dialekt“ von Georg Ringsgwandl aufgeführt. Zu einer besonderen Herausforderung mit großem Unterhaltungswert wird die Komödie „Ladies Night – ganz oder gar nicht“, welche vom 28. Juni bis 19. Juli auf dem Festgelände in der Matscher Au aufgeführt wird. Ladies Night ist ein Theaterstück der neuseeländischen Schriftsteller Stephen Sinclair und Anthony McCarten über arbeitslose Stahlarbeiter, die in ihrer verzweifelten Lage eine männliche Stripshow entwickeln. Craig (gespielt von Stefano Tarquini) ist der verschuldete Manager, Barry (Christian Telser) der nach außen Coole und Norman (Hanspeter Plagg) der Schüchterne, der sich nicht getraut, seiner Frau seine Arbeitslosigkeit zu beichten. Alle drei haben kein Talent, aber auch keine andere Wahl. Um ihre Show durchzuführen, suchen sie noch drei Männer und finden Wesley (Jonas Tröger), den Talentierten, Gevin (Phillip Prieth), den Überdrehten und zum Schluss auch Graham (Karl Fleischmann) den Lebensmüden. Die Komödie wird für die sechs Männer zu einer mutigen Herausforderung weil nicht nur Theater gespielt, sondern auch gerauft, getanzt und vor allem gestrippt wird. Und immer wieder müssen die Selbstzweifel überwunden und auch die Beziehungs- und finanziellen Probleme bearbeitet werden. Wie weit will man sich ausziehen vor einem Haufen grölender Weiber: ganz oder gar nicht, das ist die zentrale Frage. Unter der Regie von Daniel Clemente, der Regie-Assistenz von Mara Siller und der Choreografie von Julia Oester wird ein abwechslungsreiches und unterhaltsames Tanztheater geboten. (hzg)
Mals Vinschgau - Der „Treffpunkt Sein“ in Mals nutzt Kunst als möglichen Weg in die Psyche. Die Auseinandersetzung mit Kunst hilft allen, psychische Stabilität herzustellen, im Besonderen jenen, die an einer psychischen Krankheit leiden. Eine Ausstellungseröffnung mit Kunst von Herbert Lampacher.
von Magdalena Dietl Sapelza
Der Dudelsackbläser im schottischen Gewand Rudi Hölbling begrüßte die Gäste im Malser Paulihof mit musikalischen Klängen aus den schottischen Highlands. Es war der Auftakt zur Ausstellungseröffnung am Samstag, den 29. Juni 2014, im „Treffpunkt Sein“. Der Künstler Herbert Lampacher aus Kortsch hatte Werke bereitgestellt. Strukturleiter Roman Altstätter begrüßte die Gäste. Unter ihnen befand sich auch Karin Tschurtschenthaler, die Direktorin der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Altstätter eröffnete die Ausstellung im Namen des Künstlers, der nicht anwesend war, weil er sich eine Auszeit gönnt. Acht Skulpturen aus Holz und drei aus Marmor stehen großteils im Garten und können nun zwei Monate lang betrachtet werden.
Der „Treffpunkt Sein“ ist ein Ort zu Förderung der psychischen Stabilität und Gesundheit, ein Ort, wo Menschen einfach sein dürfen, egal welche Probleme sie haben, ob psychische Probleme oder Probleme im Suchtbereich. Sie können offen über alles sprechen, sich mit anderen austauschen und Hilfe erfahren. Die heutigen Gesellschaftmodelle sind so geschaffen, dass sie Menschen oft erdrücken. Im Treffpunkt finden Betroffene einen Ort, dem Druck des Lebens zu entfliehen. Und es ist ganz normal, hier zu sein. Diese Kernbotschaft wird seit der Eröffnung des Treffpunktes im Jahr 2017 versucht zu vermitteln, unter anderem auch mit kulturellen Veranstaltungen. Eine bestimmte Hemmschwelle, den Treffpunkt zu besuchen, gebe es bis heute, sagt Altstätter. Und dem versuchen Betreuerinnen und Betreuer mit unterschiedlichen Aktivitäten zu begegnen. Altstätter wird von Elisabeth Klotz, Evelyn Anesi, Karl Wallnöfer und Fabian Wenusch unterstützt, der als Genesungsberater tätig ist. Zu den Angeboten gehören neben Beratung und Unterstützung auch gemeinsame Freizeitaktivitäten, Gartenarbeiten und vieles mehr. Besucherinnen und Besucher sind herzlich willkommen.
Der Treffpunkt ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9.00 bis 14.30 Uhr geöffnet. Telefon 334 673 18 51 (Roman Altstätter).
Der gebürtige Malser Peter Waldner ist bekannt für exklusive Literaturauswahl für Orgelkonzert. Es ist immer wieder ein Genuss, Waldners Konzerte verfolgen zu können. Am Sonntag, den 18. August wird Waldner „Europäische Orgelwerke des 17. und 18. Jahrhunderts auf der Orgel in der Pfarrkirche zum hl. Pankratius in Glurns erklingen lassen. Um 20.oo Uhr ist Konzertbeginn, der Eintritt ist frei, eine freiwillige Spende ist willkommen.
Mit Schrot auf Singvögel schießen?
Eine Landtagsanfrage der Abgeordneten der Grünen Madeleine Rohrer, Brigitte Foppa und Zeno Oberkofler hat ergeben, dass vor allem in Obst- und Weinbaugebieten der Jagdbezirke Bozen, Vinschgau und Burggrafenamt Singvögel bejagt werden. In diesen Gebieten werden nach offiziellen Angaben jedes Jahr circa 5000 bis 10000 Singvögel mit Schrot von meist nicht einheimischen Jägern getötet.
Die effektiven Zahlen dürften allerdings höher sein. Die Arten, die zum Abschuss freigegeben werden, sind Sing- und Wacholderdrosseln, Amseln, Elstern, Eichelhäher und Nebel- und Rabenkrähen. Die Vinschger Grünen zeigen sich vor allem besorgt darüber, dass die Bestandszahlen der Wacholderdrossel rückläufig sind. Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass es zu unkontrollierten Abschüssen anderer Arten kommt.
Die Tatsache, dass die Abschüsse von Singvögeln vor allem in Obst- und Weinbaugebieten stattfinden, angeblich um die von Vögeln verursachten Schäden an den Obstkulturen zu vermindern, wirft kein gutes Licht auf die Obst- und Weinwirtschaft und könnte dieser auf längere Sicht einen beträchtlichen Imageschaden zufügen.
Die Vinschger Grünen fordern daher, dass die Jagd auf Singvögel in Südtirol eingestellt wird.
Dass der Umgang mit Vögeln auch anders funktionieren kann, zeigt das vorbildhafte Schutzprojekt „Wiesenbrüter“ auf der Malser Haide.
Die Vinschger Grünen
Offener Brief an den LH
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Arno Kompatscher,
In diesem offenen Brief wenden sich Aktivist:innen der Bewegung No Excuses an Sie. Zu unserem großen Unverständnis ist es in Südtirol unter Ihrer Führung zu einer Koalition mit drei Parteien von Rechtsaußen gekommen. Die Inhalte, Ziele und Sprache dieser Parteien widersprechen den Idealen einer offenen und vielfältigen Gesellschaft. Zudem verweigern sich Vertreter:innen Ihrer Mehrheit, politische Entscheidungen auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen abzuleiten; konkret v.a. im Bereich Klimaschutz. Wir sehen uns sehr besorgt über die Tatsache, dass solche Menschen nun Regierungsverantwortung in Südtirol tragen.
Sie und die Südtiroler Volkspartei tragen mit dieser Entscheidung dazu bei, ultrarechte Positionen in Südtirol und darüber hinaus in Italien und Europa zu legitimieren und salonfähig zu machen. Sie legitimieren indirekt die Regierungsarbeit in Rom durch Fratelli d’Italia und Lega. Besorgt blicken wir auch auf den Ausgang der Wahl zum Europäischen Parlament: Das Erstarken der Rechten und Rechtsextremen war zu erwarten. Allerdings werden diese Parteien für viele Bürger:innen zunehmend wählbar, indem eine klare Abgrenzung zu den rechtsextremen Parteien durch die politische Mitte aufgeweicht wird. Das Eingehen eines Arbeitsverhältnis mit einer postfaschistischen Partei und das ständige Schweigen von Ihnen und der SVP bei Skandalen der italienischen Koalitionspartner, vorneweg der FdI, normalisiert und berechtigt die populistische und rassistische Politikführung dieser Partei. Sie und die Südtiroler Volkspartei tragen nicht nur Verantwortung für die Südtiroler Politik, sondern Sie legitimieren diese gesamtstaatlichen Parteien durch eine solche Koalition auch indirekt in Rom und Brüssel. Nachdem Fanpage Italia im Juni Videomaterial und Recherchearbeit zur Gioventù Nazionale (Jugendorganisation der Fratelli d’Italia) veröffentlicht hat, in welchem erschreckende, den Faschismus verherrlichende Bilder zu sehen sind, blieb eine offizielle Stellungnahme von Ihnen aus. Anhand der Reaktion der FdI ist klar erkenntlich, dass die Partei sich nicht darum bemüht, diese rechtsextremen und faschistischen Haltungen innerhalb der Partei aufzuarbeiten.
Zudem blicken wir mit Sorge auf die geplante Verfassungsreform der Regierung Meloni, zulasten des systemischen Gleichgewichts. Eine Schwächung des Parlaments und des Staatspräsidenten kann für Südtirol und seine Autonomie nicht vorteilhaft sein. Eine Stärkung der Macht des Ministerpräsidenten würde Italien kein Mehr an demokratischer Stabilität gewähren, sondern einen Verlust von Ausgewogenheit und checks and balances im politischen System bedeuten. Zu kritisieren sind zudem die geplante Justizreform sowie der Umbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RAI hin zu einem Regierungssender.
Sie, Herr Landeshauptmann, haben während der Koalitionsverhandlungen mehrfach betont, dass Sie nicht von Ihren Werten und Ihrer Politik abrücken werden und dass Sie die “Reißleine” ziehen werden, falls die „rote Linie” überschritten wird. Unter anderem haben Sie diese Aussage in einem Interview mit der Neuen Südtiroler Tageszeitung vom 23.12.2023 getroffen. Diese Ankündigung allein ist aber wenig aussagekräftig und vor allem nicht überprüfbar.
Wir möchten Sie deshalb in diesem Brief dazu auffordern, für uns und alle Südtiroler:innen klar zu definieren, was Sie unter dieser roten Linie verstehen. Wo liegt diese rote Linie, was muss (noch) passieren, damit sie überschritten wird? Was muss in der Regierung in Südtirol passieren bzw. was dürfen sich Vertreter:innen der Mehrheit nicht leisten? Welche Sprache und Rhetorik, welche Gesetzesanträge und Vorschläge überschreiten die Grenze? Da wir neben der Verantwortung für Südtirol auch zumindest eine Mitverantwortung für die Politik auf gesamtstaatlicher und europäischer Ebene sehen, möchten wir Sie auch in diesem Zusammenhang danach fragen, was in Rom und Brüssel durch Fratelli d’Italia oder Lega passieren darf, bis Sie die Zusammenarbeit mit diesen Parteien in Bozen aufkündigen werden. Welche durch diese Parteien in Italien und Europa ausgelösten Entwicklungen, z.B. im Bereich der Rechtsstaatlichkeit, sind für Sie nicht mehr akzeptabel?
Nur wenn Sie Ihre rote Linie definieren, können wir auch darauf achten, ob Sie Ihr Versprechen einhalten werden oder nicht. Darum bitten wir Sie, auf diesen Brief zu reagieren, unsere Fragen schriftlich zu beantworten und genau zu beschreiben, was passieren muss, damit Sie die Reißleine ziehen werden.
Vielen Dank, No Excuses
Schnappschuss
Dieses Foto hat uns Snjezana Bozic aus Morter zukommen lassen und dazu kommentiert: „Die Vinschger Marillen und Schnee auf den Bergen“
Haben auch Sie einen gelungenen Schnappschuss? Wir veröffentlichen Ihr Bild gerne.
Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
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