Die magische Geschichte der „VALANGA AZZURRA“ („blaue Lawine“), dem damals erfolgreichsten Ski-Team der Welt rund um Gustav Thöni wurde verfilmt. Vorgestellt wurde der Kino-Film jüngst am Filmfestival in Rom.
von Stephan Gander
Der bekannte italienische Regisseur Giovanni Veronesi hat über die legendäre Skinationalmannschaft der 1970er Jahre einen sehr emotionalen Dokumentar-Film gedreht, der gerade italienweit für volle Kinosäle und Begeisterung bei den Zuschauern sorgt.
Der Zuschauer wird in die Zeit der 70er Jahre versetzt: der gelungene Mix aus Rennszenen, noch nie gesehenem Filmmaterial, persönlichen Geschichten und Interviews mit den Ski-Helden von damals, machen den Film zum Kassenschlager. Regisseur Giovanni Veronesi, der selbst als Kind gerne ein erfolgreicher Skifahrer gewesen wäre („Quando ero bambino volevo essere Thoeni …), erzählt im Film die Erfolgsgeschichte dieser goldenen Ära des Skisports nach. In kurzweiligen 90 Minuten lässt Veronesi tolle Skiszenen über die Leinwand schwirren, er zeigt auf, wie dieses Team, angeführt von Champions wie Gustav Thöni und Piero Gros, Paolo De Chiesa, Helmuth Schmalzl, Fausto Radici, Roland Thöni, Tino Pietrogiovanna, Erwin Stricker, Herbert Plank, Stefano Anzi, Giuliano Besson, Ilario Pegorari, Franco Bieler, Leo David und dem Erfolgs-Trainer Oreste Peccedi zum besten Ski-Team der Welt wurde. Der Dokumentarfilm zelebriert die internen Rivalitäten, die charakterlichen Gegensätze und die Höhepunkte, die dieses Team unbesiegbar gemacht haben, das in fünf Jahren in Folge den Gesamt-Weltcup gewinnen konnte und bei den Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen insgesamt zwölf Medaillen gewann.
Eine Generation von außergewöhnlichen jungen Männern die - sportlich und menschlich - alle möglichen Rekorde gebrochen haben und so ein unwiederholbares Epos geschaffen haben: So wie am 7. Januar 1974 beim Riesenslalom im bayerischen Berchtesgaden, als fünf Italiener, davon 3 Südtiroler, sich auf den ersten fünf Plätzen platzierten: Piero Gros vor Gustav Thöni, Stricker, Schmalzl und Pietrogiovanna, das war der Beginn der „VALANGA AZZURRA“ eine der sensationellen Leistungen des italienischen Sports, die bis heute unerreicht ist. Die Weltmeisterschaften in St. Moritz krönten das magische Jahr 1974 mit dem Doppelgold von Gustav im Slalom und Riesen-Slalom und der Bronze Medaille von Piero im Riesenslalom.
Der Film ist auch voll von persönlichen Anekdoten, die von den Protagonisten selbst erzählt werden, aber auch epischen Herausforderungen mit den größten sportlichen Gegnern der damaligen Zeit: von Hansi Hinterseer bis Bernard Russi, von Heini Hemmi bis zu den großen Meistern Ingmar Stenmark und „Kaiser“ Franz Klammer und dem legendären Abfahrts-Rennen auf der Kitzbüheler Streif, bei dem Thöni um eine hundertstel Sekunde am Sieg vorbeifuhr. Oder das „Rennen aller Rennen“, das unglaubliche Weltcupfinale von 1975 in Gröden, das an Spannung kaum zu übertreffen war, bei welchem Thöni und Stenmark sich im Parallelslalom duellieren – das letztendlich auch Gustav Thöni für sich entscheiden konnte.
Wie alle schönen Märchen ging auch jenes der „Valanga Azzurra“ zu Ende. Nach knapp 10 erfolgreichen Jahren, begann der Abschwung: mit dem Rücktritt von Cheftrainer Oreste Peccedi und der Siegesserie von Schweden Ingemar Stenmark, der auch im Film zu Wort kommt, fiel das erfolgreiche Team auseinander. Aber der Grundstein für den Ski-Boom in Italien war gelegt: Millionen von Italienern beginnen Skizufahren, in den italienischen Alpen entstehen neue Skigebiete und viele Hotels, die Gästezahlen gehen stark nach oben. Alleine in Südtirol entstehen in der Zeit von 1975 bis 1980, 55.000 neue Gäste-betten und die Nächtigungen nehmen um 7.000.000 zu. So wuchsen auch neue Skitalente heran und die Erfolgsgeschichte hatte seine Fortsetzung: Alberto Tomba und Deborah Compagnoni, die auch im Film zu sehen sind, sorgen für ein weiteres goldenes Zeitalter im italienischen Skisport.
Viele der Szenen wurden in Trafoi im Hotel von Gustav Thöni und am Stilfser Joch gedreht. Aktuell ist der Film noch bis Weihnachten in den Kinosälen auf Tour, in den größten Kinos Italiens waren auch die wichtigsten Protagonisten der „blauen Lawine“ Gustav Thöni, Piero Gros, Paolo De Chiesa und der Regisseur Giovanni Veronesi persönlich bei den Vorstellungen präsent. Die 3-wöchige „Italien Tour“ hat am letzten Samstag in Bozen seinen Höhepunkt gefunden, wo weitere Skilegenden der „Valanga Azzurra“ dazugekommen sind. Am Ende des Films konnten die Zuschauer den Skilegenden im Kinosaal Fragen stellen, es wurde ihnen viel Sympathie, Wärme und auch Dank für die geschenkten Emotionen entgegen gebracht. Auf seine Beziehung zu Piero Gros und die anderen im Team angesprochen, antwortete Gustav: „In der Freizeit waren wir Freunde, im Training Sparring-Partner und beim Rennen waren wir Gegner, das war das Erfolgsgeheimnis der Valanga Azzurra … und wir sind Freunde fürs Leben geblieben.“, bringt Gustav Thöni es auf den Punkt.
La "VALANGA AZZURRA"
E' stata girata la magica storia della "VALANGA AZZURRA", la squadra di sci più vincente al mondo all'epoca, intorno a Gustav Thöni. Il film cinematografico è stato recentemente presentato al festival del cinema di Roma. Il noto regista italiano Giovanni Veronesi ha realizzato un documentario molto emozionante sulla leggendaria squadra nazionale di sci degli anni '70, che attualmente sta suscitando tutto esaurito e entusiasmo tra il pubblico di tutta Italia.