Generalversammlung des SWR 2025 - Ist unsere Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr?

Die diesjährige Generalversammlung des Südtiroler Wirtschaftsring stand unter dem Motto „Wohin steuert Europa – Ist unsere Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr?“ Dabei ging Sandro Pellegrini zu Beginn in seiner Rede auf jene Schwerpunkte ein, die sich der SWR am Beginn seiner Amtszeit vor etwa einem Jahr zum Ziel gesetzt hatte. So etwa auf die Bereiche Arbeitskräftemangel und Mangel an leistbarem Wohnraum, zwei Themen, welche Hand in Hand gehen, so der Präsident. „In einer Zeit, in der wir verzweifelt nach Arbeitskräften und qualifizierten Fachkräften suchen, ist es wichtig, das Thema entschlossen anzugehen. Studien zeigen, dass viele unserer jungen Menschen nach einem Studium oder einer Arbeitserfahrung im Ausland gerne nach Südtirol zurückkehren würden, aber die unerschwinglichen Preise auf dem lokalen Immobilienmarkt dies nicht zulassen“ gab Sandro Pellegrini zu bedenken. Es sei laut Pellegrini wichtig, spezifische Lösungen sowohl für vorübergehend Beschäftigte als auch für einheimische Familien und junge Menschen zu finden.

Des Weiteren ging Sandro Pellegrini in seiner Rede auf das Thema Mobilität ein. „Die Erreichbarkeit unserer Unternehmen und die unserer Kunden wird auf eine harte Probe gestellt und gefährdet das Überleben vieler Unternehmen“, sagte Sandro Pellegrini. Beim Thema Luegbrücke habe man als swr-ea auch sehr eng mit der Handelskammer zusammengearbeitet und konkrete Vorschläge und Strategien entwickelt und vorgestellt, wie die Situation weniger belastend gestaltet werden kann. Es gab diesbezüglich Gespräche mit dem Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, mit dem Geschäftsführer der Asfinag, Stefan Siegele, aber auch mit dem Präsidenten der Brennerautobahn AG, Hartmann Reichhalter.

Beim Thema Bürokratie wies Sandro Pellegrini darauf hin, dass im Laufe der Jahre immer mehr Auflagen, Kontrollen und Zertifizierungen eingeführt worden seien und dadurch eine solche Arbeitslast geschaffen wurde, dass die Unternehmen im bürokratischen Apparat ersticken würden. „In kleinen Unternehmen kann sich der Unternehmer nicht mehr seiner Arbeit und Leidenschaft widmen, sondern muss Tage im Büro verbringen, weit weg von der Arbeit, für die er ausgebildet wurde. Dies entmutigt auch junge Menschen, wenn Unternehmen sie zum Generationswechsel aufrufen“, sagte der Präsident des swr-ea.

Abschließend wies Sandro Pellegrini auf die Wirtschaftsgesinnung in Südtirol hin. Er sei, so wie wahrscheinlich auch viele andere Wirtschaftstreibende, überrascht davon gewesen, wie grundsätzlich positiv die Umfrage zur Wirtschaftsgesinnung ausgefallen ist, welche von der Südtiroler Wirtschaftszeitung im vergangenen Herbst in Auftrag gegeben wurde. „Glücklicherweise haben die Südtiroler und Südtirolerinnen eine positive Meinung zu den einzelnen Wirtschaftssektoren und erkennen auch an, dass eine gesunde Wirtschaft die Grundlage dafür ist, sich soziale Dienstleistungen sowie ein gut funktionierendes Schul- und Gesundheitssystem leisten zu können“, so der Präsident weiter. Heute gehöre Südtirol zu den reichsten Regionen Europas. In seiner Rede erinnerte Pellegrini daran, dass dies nicht immer so gewesen sei und dass Südtirol im Jahr 1957 eine der ärmsten Regionen Italiens war.

Pellegrini nutzte auch die Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Junge Wirtschaft im vergangenen Jahr in den swr-ea aufgenommen wurde und sprach dem neuen Vorsitzenden der Jungen Wirtschaft, Raffael Peer, seine Glückwünsche aus.

Im Anschluss an die Rede des Präsidenten präsentierte Roland Benedikter, Co-Leiter des Centers for Advanced Studies von Eurac Research und dort auch UNESCO Lehrstuhlinhaber für Interdisziplinäre Antizipation und Global-Lokale Transformation, Daten und Fakten zur Wettbewerbspolitik Europas und zu dessen aktueller und künftiger Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen globalen Playern wie den USA.

Abschließend fand eine Podiumsrunde statt. Gäste waren Landeshauptmann Arno Kompatscher, die Landesräte Marco Galateo und Luis Walcher, die Obfrau der Junghandwerkerinnen im lvh.apa, Priska Reichhalter sowie Prof. Antonio Carcaterra, Direktor der Fakultät für Maschinenbau und Luft und Raumfahrttechnik der Universität La Sapienza in Rom. Christian Pfeifer, welcher die Moderation der Podiumsrunde leitete, befragte die Teilnehmer gezielt zu den zuvor angesprochenen Themen. Auch das Publikum bekam die Möglichkeit direkt Fragen zu stellen.

Gelesen 17 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.