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Dienstag, 25 Juni 2024 16:19

Nachhaltiger Strom

Vinschgau - Das Vinschgauer Energiekonsortium hat rund 5.000 Genossenschaftsmitglieder, beliefert rund 8.000 Stromkunden ausschließlich mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Mit dem VEK ist ein neues Selbstbewusstsein in den Vinschgau eingezogen. Das VEK hat große Pläne.

von Erwin Bernhart

Gemessen an der Mitgliederanzahl ist das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) die größte Genossenschaft im Vinschgau (die Raika Prad-Taufers hat rund 3.500 Genossenschaftsmitglieder). Mittlerweile sind es rund 5000 Genossenschaftsmitglieder, die den Genossenschaftsgedanken beim VEK hoch halten. Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass sich das VEK im Jahr 2016 für die Aufnahme von Genossenschaftsmitgliedern geöffnet hat. Die Anzahl der Mitglieder ist also beachtlich und sie steigt von Tag zu Tag.
Zur Erinnerung: Das Vinschgauer Energiekonsortium ist 1999 gegründet worden, mit dem Ziel, die Energie im Vinschgau lokal organisieren und verwalten zu können. Damals war das in Südtirol total gegentrendig - der Stromstreit mit der zentralistisch ausgerichteten Politik in Bozen war die Folge - Tappeiner Andreasund letztlich in Teilen erfolgreich. Die Ergebnisse sind eine Direktbeteiligung der Gemeinden im Vinschgau an der Reschenstauseekonzession, eine 25%ige Beteiligung an der Marteller Konzession (mit dem Kraftwerk in Laas) und eine eigenständige Verwaltung des Stromnetzes in den Gemeinden Laas, Schluderns, Glurns, Taufers, Mals und Graun. Das Stromnetz in Schlanders ist im Laufe der Zeit dazugekommen.
Der kleine historische Exkurs ist notwendig, um zu verstehen, auf welcher Basis das Vinschgauer Energiekonsortium steht und arbeiten kann.
Das Vinschgauer Energiekonsortium verwaltet die Stromnetze der Gemeinden und investiert in das ehemalige ENEL-Netz pro Jahr rund eine Million Euro. Die Investitionen sind höchst notwendig, um künftig reibungslose Stromflüsse garantieren zu können. Das Stromnetz bleibt wohl eine permanente Baustelle. Denn die 100 Kilometer Freileitungen und die rund 500 Kilometer unterirdisch verlaufenden Kabelstränge bedürfen eine Dauerpflege. Den Vinschgern wurde lange vor Beginn der eigenen Arbeit von Kritikern, Skeptikern und zentral ausgerichteten Köpfen gesagt, dass sich eine Netzverwaltung nie und nimmer lohne und dass die Vinschger nicht imstande seien, ihre Vision umzusetzen. Die Leute rund um das Vinschgauer Energiekonsortium, vom Erstpräsidenten Sepp Noggler über Abi Plangger bis zum heutigen VEK-Präsidenten Andreas Tappeiner blieben beharrlich und haben letztlich alle Unkenrufe Lügen gestraft. Das VEK hat sich mittlerweile etabliert und sogar ein neues Selbstverständnis und ein neues Selbstbewusstsein im Vinschgau gebildet.
Das ist nicht zuletzt dem Stromverkauf geschuldet. Das VEK verkauft über seine Strommarke VION elektrischen Strom an seine Kunden, die gleichzeitig Genossenschaftsmitglieder sein können. Damit wird die ehemalige Kolonialzeit, in der italienische Stromgiganten wie Edison und ENEL die Ressourcen des Vinschgau ausgebeutet und die Dividenden eingestrichen haben, langsam pulverisiert. Denn es ist eben nicht egal, wer hinter der Steckdose steckt. Und es ist auch ein Unterschied, ob Alperia mit Landesbeteiligung Konzessionen, Stromnetze und Stromlieferungen betreibt.
Dies lässt sich am Beispiel der Genossenschaft VEK fest machen. Denn bei der kürzlich stattgefundenen und gut besuchten VEK-Vollversammlung in der Basis in Schlanders konnte bei der Bilanzgenehmigung darauf hingeweisen werden, dass im vergangenen Jahr 2023 insgesamt rund 1,5 Millionen Euro den Genossenschaftsmitgliedern auf den Stromrechnungen gut geschrieben werden konnte. „Alles, was möglich ist, wollen wir weitergeben“, sagt VEK-Präsident Andreas Tappeiner. Diese Gutschriften, diese Deckelung der Strompreise, wird aus den Gewinnen der 10%igen VEK-Beteiligung an der Marteller Stauseekonzession ermöglicht.
Im Jahr 2022, als die Strompreise durch die Decke gegangen sind, hat das VEK über das Kraftwerk in Laas, gespeist vom Wasser des Marteller Stausees, rund 4,7 Millionen Euro einstreichen können. Von diesem Gewinn wurde ein Großteil direkt an die Genossenschaftsmitglieder weitergegeben. Die VEK-Genossenschaftsmitglieder konnten sich demnach über satte Rabatte freuen, während sich andere über die hohen Stromrechnung ärgern konnten.
Genau aus diesen Gründen sind die Koordinaten des VEK intern neu gestellt worden und die strategische Ausrichtung ist es, sich Beteiligungen an Kraftwerken, ob bei Potenzierungen oder bei Neubauten, auch an Photovoltaikanlagen zu sichern. Auch wird man sich im VEK so positionieren, dass Neuausschreibungen bei Großableitungen ins Auge gefasst werden können. Mit der 15%igen Beteiligung am Schludernser Kraftwerk Konfall ist diese strategische Ausrichtung bereits sichtbar. Denn, wenn man über genügend Produktionskapazität verfügt, ist eine Preisabfederung über die Genossenschaft möglich. Im Jahr 2023 hat VION an seine Kunden (knapp 10.000 Pods) rund 42 Millionen Kilowattstunden Strom geliefert.
Um diese strategischen Ziele der Beteiligungen untermauern zu können, baut man im VEK mittel- und langfristig Kapital auf. Für das Jahr 2023 weist man einen Gewinn nach Steuern von einer knappen Million Euro aus.
Die Überlegungen laufen aber auch in eine andere Richtung: Im VEK wird überlegt und ausgelotet, ob es rechtlich möglich sein kann, die Stromnetze der Gemeinden ankaufen zu können. „Diese Überlegungen werden allerdings erst nach den Gemeinderatswahlen 2025 vertieft“, sagt Andreas Tappeiner. Denn 2030 läuft die Stromnetz-Konzession für den VEK aus und es wird dann auch eine politische Entscheidung gefragt sein, ob von den Gemeinden die bis dahin getätigten Netzinvestitionen abgelöst werden oder ob das VEK das Restnetz kaufen wird können. Die Entwicklung des VEK besteht also aus einzelnen Etappen und sie ist nicht abgeschlossen.
„Wir liefern ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen“, sagt Andreas Tappeiner. Klar ist das für Strom aus den Wasserkraftwerken, an denen das VEK mitbeteiligt ist. „Wir haben uns auch die Zukäufe an Strom zertifizieren lassen“, sagt Tappeiner. Alle Stromkunden von VION beziehen also nachhaltigen Strom. Das dürfte nicht nur umweltbewusste Haushaltskunden freuen, das dürfte sich rasch auch in Tourismuskreisen herumsprechen. Denn ein solcherart zertifizierter Strom kann einen Wettbewerbsvorteil mit sich bringen, der entsprechend kommuniziert werden kann.
Das Vinschgauer Energiekonsortium hat aktive Verwalter und bei der Netzbetreuung und bei VION sind mit dem Geschäftsführer Alexander Telser auch hoch motivierte Mitarbeiter:innen am Werk. Die Kunden wissen das zu schätzen, wenn Aufträge, Bau-strom, Neuanschlüsse usw. rasch und kompetent erledigt werden. Anlaufstelle ist nicht Rom, Mailand oder Bozen, nicht irgendwelche Call-Center, sondern Anlaufstelle ist das VEK-Headquarter in Glurns. Die Greifbarkeit der Mitarbeiter als unmittelbare Ansprechpartner - das schätzen die Vinschger.
Forciert wird auch ein anderer wichtiger Bereich: Seit dem heurigen Jahr 2024 ist man im VEK als eigenständiger Provider in Sachen Glasfaseranschlüsse unterwegs. Auch in diesem Bereich ist man flügge geworden. In enger Abstimmung mit Infranet übernehmen die Mitarbeiter beim VEK auf den Bedarf abgestimmte Beratungen vor. Mittlerweile haben rund 1600 Kunden das VEK als Provider in Anspruch genommen. „Wir wollen diesen Bereich weiter ausbauen“, sagt Tappeiner.
Das Zutrauen in das VEK-Know-how wird auch an anderer Stelle sichtbar: Das VEK ist mit der Führung der Kraftwerke Rambach, Saldur, Puni, Konfall, Ochsenberg und Rojen betraut. Die VEK-Mitarbeiter sind dabei für den reibungslosen Produktionsablauf zuständig.
5.000 Genossenschaftsmitglieder und die Belieferung von knapp 10.000 Stromanschlüssen sind zwei aussagekräftige Zahlen, die das VEK weiterhin ausbauen will. Die Erfolgsgeschichte geht also weiter.

Dienstag, 25 Juni 2024 16:17

Müll kehrt heim

Vinschgau - Die Ausschreibung für die Restmüllsammlung in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau hatte die Firma „Idealservice“ aus Udine gewonnen - und sich dabei wohl übernommen. Die Restmüllsammlung ist seit kurzem wieder in Vinschger Hand.

von Erwin Bernhart

Ein denkwürdiges Datum ist der 10. Juni 2024. Seither ist die Restmüllsammlung restlos wieder in Vinschger Hand. Die Firma Tappeiner von Martin und Werner Tappeiner, die seit gut 40 Jahren den Restmüll im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau von den Bürgern abholt, ist von Schnals bis Reschen wieder an Bord. Zur Erinnerung: Die Ausschreibung des Restmüllsammeldienstes der Bezirksgemeinschaft Vinschgau hatte die Firma „Idealservice“ aus Udine im Herbst 2022 vor der Vinschger Traditionsfirma Tappeiner gewonnen und der Beginn der Arbeiten war mit 1.1.2023 vorgesehen. Bereits der Start war damals holprig (sh. Vinschgerwind 1/2023 „Hai frisst Müll“), so titel 1 23dass Tappeiner noch für den Jänner 2023 eingesprungen ist. Die Holprigkeit hat sich mit mehr oder weniger großen Auswirkungen laufend fortgesetzt, Tappeiner wurde von der überforderten „Idealservice“ der untere Vinschgau als Subappalto angetragen und kurz vor der Jahreswende 2023 ist „Idealservice“ in Prad an einer mittleren Müllkatastrophe vorbeigeschrammt (sh. Vinschgerwind 1/2024 „Neapel in Prad?“). Nun hat „Idealservice“ in Südtirol das Handtuch geworfen und sich Anfang Juni aus allen Verträgen zurückgezogen. „Wir haben die Verträge zu gleichen Konditionen übernommen“, sagt Martin Tappeiner dem Vinschgerwind. Seit dem 10. Juni werden sowohl das Gebiet in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau als auch Gröden von Tappeiners Lastern und Leuten angefahren.
Tappeiner, der damals seine Enttäuschung über die gesetzlichen Voraussetzungen für die Ausschreibung beklagt hatte und dies auch heute noch tut, kann sich einer gewissen Genugtuung nicht entziehen. „Idealservice sei gegen eine Wand gerannt, denn die Bedingungen für den Restmüllsammeldienst seien alles andere als gemütlich und schon gar nicht sonderlich lukrativ. Das Gebiet sei sehr kapillar, die Ausrüstung der Gerätschaften aufwändig und die Personaldecke dünn.
„Ich finde“, sagt Martin Tappeiner, „dass heimische Betriebe bei der gesetzlichen Vergabe der Arbeiten Vorteile haben müssen. Man kann nicht ein Europa der Regionen predigen und dann irgendeinen Player mit für Bürger und Betrieb diffizilen Aufgaben betrauen.“
In der Bezirksgemeinschaft dürfte man „Idealservice“ wohl keine Träne nachweinen. Denn des Öfteren musste die Bezirkgemeinschaft mit Mahnungen und mit Strafen an die Vereinbarungen erinnern. Nun ist die Ordnung im Vinschgau im Bereich Müll wieder hergestellt.

Dienstag, 25 Juni 2024 09:16

Der Ball liegt (wieder) bei der Gemeinde

Rabland - Geht es nach dem Amt für Straßenbau West und nach Mobilitätsrat Daniel Alfreider, dann hat der Gemeinderat von Partschins nun eine Entscheidung zu treffen. Der Gemeindrat soll sich eine Grundsatzentscheidung abringen, ob er der neuen Studie um eine Umfahrung von Rabland folgen möchte. Das Amt für Straßenbau West und das Ressort Infrastrukturen und Mobilität von Ressortleiter Martin Vallazza haben sich, so die Selbstaussage, sämtliche Möglichkeiten und Umfahrungsvarianten von Rabland, Forst und Töll noch einmal angeschaut und daraus einen „bevorzugten Trassenverlauf“ kondensiert. Diese Studie eines Trassenverlaufs „Variante V-opt“, also die noch einmal optimierte „Variante Vereinsheim“, haben die Ämter gemeinsam mit dem Gemeindeausschuss und gemeinsam mit Ingenieur Siegfried Pohl am 14. Juni im Geroldsaal von Rabland bei einem Info-Nachmittag zur Diskussion gestellt und technische und politische Erklärungen dazu abgegeben. Die politischen Erklärungen lauteten: Dieser Trassenverlauf sei mit kleinstem Grund- und Ressourcenverbrauch am schnellsten realisier- und finanzierbar. Eine Trasse im Berg zwischen Forst und Rabland sei völlig unrealistisch und auch nicht finanzierbar.
Im Geroldsaal gab es rege Diskussionen. Die Haltungen der Bürger waren von völliger Ablehnung bis zu raschem Arbeitsbeginn gestreut.
Zentral war die Frage, wie man denn die Wasserproblematik am Westportal zu lösen gedenke. Diese Problematik habe 2017 ja schließlich im Gemeinderat zur Ablehnung dieses Trassenverlaufes geführt. Sowohl die Landestechniker Augustin Hueber, Johannes Strimmer und Martin Vallazza als auch Siegfried Pohl begegneten dieser Problematik gelassen. Man habe das Ausgangsportal näher an die Siedlung gelegt und so sei man 50 bis 70 Meter dieser Wasserproblematik ausgestellt. Zudem wolle man mit sog. „Düker“ einen Wasserausgleich beidseitig der Umfahrungsröhre herbeiführen.
Mit abschnittsweise offener Bauweise, Deckelbauweise und Bergmännischer Bauweise könne man die gebäudenahen und die gebäudefernen Abschnitte genauer abstimmen.
Laut einer LPA-Aussendung haben sowohl BM Alois Forcher als auch die Landestechniker im Laufe des Info-Nachmittags mehrheitliche Befürwortung des neuen (alten) Trasssenvorschlages herausgelesen. Wenn keine anderen Info-Tage und sonstige Einbeziehung der Bevölkerung vorgesehen sind, liegt der Ball tatsächlich beim Gemeinderat von Partschins, der mit einer Grundsatzentscheidung auch den Bauleitplanweg freimachen soll, um einer möglichst zeitnahe Umsetzung nicht im Wege zu stehen. (eb) 

Dienstag, 25 Juni 2024 09:15

Die Aussprache

Nauders/Vinschgau - Kürzlich fand ein wichtiges Treffen im Ressort für Mobilität statt, um die bevorstehenden Sperrungen der Reschenbundesstraße zu besprechen.
An der Aussprache nahmen Michael Andergassen (Landesmobilitätsplaner im Ressort für Infrastruktur und Mobilität), Michael Prenner (Beiratsmitglied der Warentransporteurinnen und -transporteure im lvh), sowie Josef Negri (Direktor Unternehmerverband) und Albrecht Plangger (Bezirksobmann der SVP-Vinschgau) teil. Die Reschenbundesstraße, eine zentrale Verkehrsader, soll ab Nauders aufgrund von Sanierungsarbeiten, voraussichtlich im November und Dezember 2024 sowie erneut im März und April 2025 gesperrt werden. Diese Maßnahmen betreffen rund 150 Angestellte im Transportsektor, die auf diese Route angewiesen sind. Daher stand die Diskussion möglicher Alternativrouten im Vordergrund. Während des Treffens wurden zwei Hauptausweichrouten besprochen, die beide durch die Schweiz führen: Eine Route über Martina und eine andere über das Münstertal. Albrecht Plangger hatte bereits 2019 gefordert, die Infrastruktur über Martina schwerverkehrstauglich auszubauen, bislang wurden nur einige Kurvenradien angepasst und die Straße bleibt weiterhin aufgrund der vielen Kurven herausfordernd. Mobilitäts-LR Daniel Alfreider wird die vorgeschlagenen Alternativrouten mit den Nachbarländern Tirol und Graubünden besprechen. Die endgültige Entscheidung über die Ausweichrouten liegt vor allem bei der Schweiz und wird nach diesen Gesprächen bekanntgegeben. Die Aussprache verdeutlicht die Dringlichkeit, sowohl kurzfristige Lösungen für die bevorstehenden Sperrungen der Reschenbundesstraße zu finden, um den Transportverkehr in der Region nachhaltig zu sichern.

Dienstag, 25 Juni 2024 09:14

Gmahnte Wies‘ zum Dritten

In der heurigen 3. Auflage der „gmahnten Wies“ geht es um das Thema Gemeinschaftsverpflegung in den öffentlichen und privaten Mensen und somit darum, wie man die öffentliche Ausschreibung und den Einkauf so gestalten kann, dass lokale, gesunde, Lebensmittel auf den Tisch kommen und die lokalen Kreisläufe gestärkt werden. „Lokal produzieren für unsere Mensen: Vergabe & Einkauf. A gmahnte Wies?“ wird von der BASIS Vinschgau Venosta und dem Südtiroler Köcheverband (SKV) organisiert und findet am 04.07.2024 in der BASIS in Schlanders statt.

Dienstag, 25 Juni 2024 09:13

Das Ei mit der Kaserne

Schlanders/Vinschgau - Insgesamt 167 Punkte und 49 Seiten lang ist das Urteil des Verwaltungsgerichts Bozen vom 18. Juni 2024 den Sammelrekurs der Gemeinde Schlanders betreffend. Zur Erinnerung: Rekurriert wurde einmal gegen den Baustopp der Landeskonservatorin, zum Zweiten gegen die Denkmalschutzbindungen des Landes auf Teile des Kasernenareals. Gleich sechs Anfechtungsgründe wurden von der Gemeinde Schlanders im Rekurs ausgemacht, flankiert von zwei Feststellungsanträgen - sollten die angefochtenen Maßnahmen nicht gerichtlich aufgehoben werden. Das Gericht seinerseits ist zu einem salomonischen Urteil gekommen. Teilweise, das heißt, beschränkt stattgegeben wurde auf die im Beschluss der Landesregierung verfügte Auferlegung des Denkmalschutzes auf die Villa Wielander. Wegen Begründungsmangels. Die restlichen Anfechtungsgründe wurden für unstatthaft bzw. für unbegründet erklärt - inklusive der zwei Feststellungsklagen, laut derer gar eine Vertragsverletzung von der Gemeinde Schlanders ausgemacht und ein Schadensersatz von 2,5 Millionen vom Land verlangt worden war. Zudem wurde die Schutzwürdigkeit der unter Schutz gestellten Gebäude von der Gemeinde in Frage gestellt. Die Kaserne von Schlanders würde unzähligen anderen Kasernen „wie ein Ei dem anderen gleichen“ und sich in keiner Weise aus dem „tristen Durchschnitt herausheben.“ Das Gericht kommt zum Urteil: „Diese Rüge ist unbegründet“, (ap)

Dienstag, 25 Juni 2024 09:11

Die Europameisterschaft

Kommentar von Angelika Ploner - Deutschland trägt derzeit die Fußball-Europameisterschaft aus. Ein Großereignis, dem sich in diesen Wochen wohl niemand entziehen kann.
Eine Europameisterschaft bekommt auch der Vinschgau. Vom 27. Jänner bis 2. Februar 2025 findet die Biathlon-Europameisterschaft im Martelltal statt. Über 200 Athletinnen und Athleten aus ganz Europa werden an den Start gehen. Eine große Herausforderung, die die Zusammenschau und die Unterstützung von allen im Vinschgau verlangen wird. Denn: Martell soll wiederum (wie bei der Junioren-Weltmeisterschaft vor 17 Jahren) zum Wintermärchen werden.
Zur Erinnerung: Genau im Biathlon holte der Latscher Werner Kiem 1988 gemeinsam mit Gottlieb Taschler, Johann Passler und Andreas Zingerle bei der Staffel die Bronzemedaille bei den Olympischen Winterspielen und sorgte damit für eine Sensation.
Und genau für eine solche sorgt auch die Schlanderserin Barbara Gambaro in diesen Tagen. Die Sportschützin ist Fixstarterin bei den Olympischen Sommerspielen und fährt Ende Juli nach Paris. Beim Dreistellungsweltcup in München löste Gambaro ihr Ticket für die Olympischen Sommerspiele und katapultierte sich auf Rang fünf in der Qualifikations-Wertung. Ganz nebenbei bemerkt: Gambaro war Praktikantin beim Vinschgerwind. Wir wünschen der Schlanderser Sportschützin deshalb von Herzen alles Gute und gratulieren: Mit dem Olympia-Ticket ist bereits eine echte Sensation geglückt.

Dienstag, 25 Juni 2024 09:10

Die Initiative Pride Month

Vom Wind gefunden - Der Monat Juni gilt seit einigen Jahren als Pride Month, als Stolzmonat. Weltweit finden die LGBTQIA+ Communities (lesbisch, schwul, bi, transsexual, queer und intersexuell) zusammen und feiern die Freiheit, sie selbst sein zu können. Hintergrund sind die Stonewall-Unruhen in New York am 28. Juni 1969: Schwule, Lesben und Transgender wehrten sich gegen eine Gay Club Razzia in der New Yorker Christopher Street. Im Juni 1999 erklärte US-Präsident Bill Clinton den Jahrestag der Stonewall Unruhen jeden Juni in Amerika zum schwulen und lesbischen Stolzmonat. Im Jahr 2011 erweiterte Präsident Barack Obama den offiziell anerkannten Pride Month um die gesamte LGBT-Gemeinschaft. Das Land Südtirol beteiligte sich in diesem Jahr genauso wie die Gemeinde Bozen an der Initiative. Die Regenbogenfahne, 1978 von US-Aktivist Gilbert Baker entworfen, symbolisiert die Vielseitigkeit der Bewegung und die Gruppen hinter den einzelnen Buchstaben LGBTQIA+. Sie war im Monat Juni verstärkt auch in Südtirol zu sehen, unter anderem im Pressesaal des Landes, auf Rollups in den Landhäusern oder im Landeswebportal. Der 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie. Der Internationale LGBT-Pride-Tag ist am 28. Juni. Höhepunkt der Bewegung sind die vielen Paraden in den Großstädten auf der ganzen Welt. In Wien war die Regenbogenparade (Vienna Pride) am 8. Juni. Zum 28. Mal zogen über 300.000 Menschen über die Wiener Ringstraße um Freiheit und sexuelle Selbstbestimmung zu feiern. (hzg)

Schluderns/Vinschgau - Am Samstag, den 25. Mai 2024 fand auf dem Schludernser Sportplatz die Meisterschaft der Fußball Altherren ihren Abschluss. Alle Spiele des letzten Spieltages wurden von den neun teilnehmenden Mannschaften dort ausgetragen. Dieser Abschluss wurde wiederum wie ein Volksfest gefeiert. Denn bei den älteren Kickern im Bezirk steht erfahrungsgemäß nicht so sehr das Gewinnen im Vordergrund. Vielmehr geht es um sportliche Bewegung und um die Geselligkeit nach den Trainings und den Spielen. Dennoch auch das Gewinnen hat seinen Reiz und an Kampfgeist fehlte es den Männern nicht. Das stellten sie im Endspurt eindrucksvoll unter Beweis. Den Meistertitel holte sich das zweite Mal in Folge die Heimmannschaft des ASV Schluderns vor den Mannschaften „Holzersond Mortin“ (Passeier) und Latsch. Die Mannschaft wurde von Johannes Egger trainiert und von Roberto Punter bereut. Mit der Mannschaft freute sich auch der Vizepräsident und Sektionsleiter Fußball im ASV Schluderns, Kristian Perkmann. Für die Verköstigung aller Mannschaften sorgte der Chefkoch des Vereins Andres Lingg und sein Team. (mds)


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SÜDTIROL AKTUELL

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BILDER

Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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Impressionen 2021 Gianni Bodini

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Ein gutes 2021. Einige Leser und Leserinnen meiner Vinschger Impressionen haben mich darauf hingewiesen, dass ich das ganze Jahr kein Bild der Talsohle gezeigt habe. Es stimmt, aber meine Sympatie für die Pomologie hält sich in Grenzen. Aber bitte: hier ein abstraktes, filigranes Landschaftsbild.
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Latschander Waal. Am Waal fließt nicht nur das Wasser, sondern auch die Gedanken, Träume, Wünsche, Ärger und Frust. Bekanntlich reinigt aber das Wasser alles...
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Begegnung. Ja, ich weiß, es ist schon Ende Mai... Aber am Stilfserjoch haben erst jetzt die „Murmelen“ ihren Winterschlaf beendet. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sommer anfangen kann.
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Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen.
Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
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An der Grenze. Dank der alten Militärstraße ist das Hochplateau von Plamort leicht zu erreichen.
Zum Greifen nah, sind die Gipfel von Nordtirol und Unterengadin. In der Ferne trohnt die Ortlergruppe...
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ICE MAN ÖTZI PEAK (Grawand) Ja, der Tolomei war ein Anfänger, ein Pollo, sozusagen!
Hier aber sind Profis am Werk: UP TO DATE, mit Zukunftsvisionen. Über Heimat und Identität wird in Südtirol viel geredet ...
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Bei der Etsch. Früh morgens, beim Licht und Schattenspiel, kann man die intensiv genutzte Umgebung und den Lärm des Verkehrs für eine Weile vergessen. Zu schön um wahr zu sein. Dann kann der Tag beginnen...
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Schlandraun. Einmal bin ich mit dem Wielander Hans ins Schlandraun gewandert. Wir wollten die Schlanderer Spitze (zwischen Saldur- und Ramudelkopf) erreichen und
haben sie nicht „gefunden“. Aber wir haben uns über alles unterhalten. Es war wie bei dem Betrachten des „Garten der Lüste“ von Hyeronymus Bosch: Ein Bild voller
Überraschungen und Wendungen. Es war ein schöner Tag!

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Käse Verkostung in Burgeis. Beim Betrachten dieses hochwertigen Produktes ist mir sofort eine Assoziation mit den Farben der Fresken in der Marienbergerkripta im Kopf entstanden. Und soll jemand sagen: „Des isch lai Kas.“
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Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia.  Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.


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Herbsttag auf Mairing. „Setz du mi im April, kimm i wenn i will, setz du mit im Mai, kimm i glei.“ 

Eardäpfl, Tartuffelen, Artuffelen, Erdbirne, Soni, Wossereckl, Patate, also Kartoffeln.

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Im Weisswasserbruch. Seltsame Dinge kann man im Laaser Tal erleben: Während es draußen schneit, kann man im Inneren des Berges in einem verborgenen See paddeln. Ob darin auch „Marmorierte Forellen“ schwimmen?
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Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
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BLA, BLA, BLA, ... So hat vor Kurzem die junge Schwedin die (Un)taten der Mächtigen der Welt bezüglich der Folgen des Klimawandels bezeichnet. Und bei uns? IDM, SBB, HGV, SVP, u. s. w. auch BLA, BLA, BLA.
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Erster Schnee. Meistens bin ich allein unterwegs, aber selten bin ich wirklich allein. Spannende Begegnungen stehen fast auf der Tagesordnung. Momente von tiefen Emotionen, die ab und zu auch fotografisch festgehalten werden können.
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Himmlische Bilder. Oder der Himmel über dem Vinschgau. Astronomie ist eine Wissenschaft, Astromanie ist meine Leidenschaft. Meine nächste Ausstellung mit Katalog – wenn es Covid erlaubt – wird am Samstag, 20. November um 16.00 Uhr in der Gärtnerei Schöpf, Vetzan eröffnet.

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Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...

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Der Finailhof ist zum Teil abgebrannt. Unter dem Decknamen „Urlaub auf dem Bauernhof“ werden in Südtirol zahlreiche Bauernhöfe in Luxushotels so umgestaltet, dass oft vom Hof nur mehr die eingerahmte alte Urkunde bleibt. Nicht so beim Finailer, der mit so viel Liebe restauriert und geführt wird. Wir können helfen, damit der Finailhof wieder wird, wie er gewesen ist.
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Auf Planeil. Das Dorf im Schatten der Spitzigen Lun bietet eine astronomische Besonderheit: zwischen den 15. und 29. November und den 12. und 28. Jänner geht die Sonne zweimal auf und zweimal unter.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen. Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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2021: Winter der Rekorde? Nein, wir sind nicht auf der Transibirischen Eisenbahnstrecke unterwegs. Wir sind in Spondinig, entlang der Vinschger-Bahn.
Der Winter ist bald vorbei, aber das Bild für die „Freunde der Eisenbahn“ bleibt.
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Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr
mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.
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Osterglocken. In diesen Zeiten ist die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. So mache ich den gleichen Weg zehn, zwanzig, dreißig Mal und im Gegensatz zu früher sehe ich Sachen, kleine Wunder der Natur, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte... Frohe Ostern.
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Blick vom Malanzhof. Wie alle bin auch ich stuff, die eigene Gemeinde nicht verlassen zu dürfen, aber die Sorge, keine Fotomotive zu finden, ist unbegründet. Auch Technologie hilft die Landschaft mit zu gestalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Steine erzählen... Beim Betrachten der Ruinen auf Patsch, ist mir etwas eingefallen. Die Mauer auf der rechten Seite besteht aus durchgehenden Steinen. Bei der linken Mauer sind die Steine kleiner und mit Mörtel getrennt. Ein Beispiel von „Klimahaus“ dazumal!

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