Zusammenarbeiten bei der Mobilität
Die jüngsten Ereignisse mit dem Steinbruch in Latsch haben wieder einmal gezeigt, wie fragil die Mobilität und die Erreichbarkeit im Vinschgau ist. Bereits die lange Durststrecke bezüglich der Öffnung des Tunnels auf der Töll hat die hiesige Bevölkerung auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Bis im Herbst soll dieses Hindernis beseitigt sein, aber das ist für den Vinschgau nicht genug!
Die Arbeitnehmer*innen im Vinschgau sprechen sich vehement für den Ausbau der Zugstrecke durch ein 2. Gleis zwischen Meran und Bozen aus. Er bringt eine entscheidende Verbesserung bezüglich der Fahrzeiten und daher ist es absolut notwendig, dass wir unser öffentliches Verkehrssystem ausbauen und verbessern, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden.
Für uns ist es inakzeptabel, wenn der Ausbau der Zugstrecke von einigen Grundbesitzern verzögert wird. Der öffentliche Nahverkehr ist von zu großer Wichtigkeit und wir wollen nicht zulassen, dass Einzelinteressen den Fortschritt, das Wohlergehen und die Lebensqualität der gesamten Bevölkerung beeinträchtigen.
Wir alle wissen, wie wichtig eine zuverlässige und effiziente öffentliche Verkehrsanbindung auch für die regionale Wirtschaft,
den Tourismus ist. Der Ausbau der Zugstrecke Meran-Bozen wird dazu beitragen, den gesamten Westen des Landes, insbesondere den Vinschgau, weiterzuentwickeln und Wachstum und Fortschritt zu fördern.
Wir appellieren daher an alle Beteiligten, Politiker, Verwalter und Grundbesitzer, sich zum Wohl der Gemeinschaft einzusetzen und zu einer zeitnahen und sinnvollen Lösung zu kommen.
Es ist an der Zeit, dass wir alle zusammen arbeiten, um die Mobilität auch im Vinschgau ins neue Jahrtausend zu führen.
Vorsitzende des
Bezirkssozialausschusses Vinschgau
Kunhilde von Marsoner
Ein Tag mit Alt-Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder
Es war nicht nur ein erlebnisreicher Angelausflug in den Osten unseres Landes, sondern auch ein besonders schöner Tag, den wir im Antholzertal mit Altlandeshauptmann Dr. Luis Durnwalder verbringen durften.
Am Samstag, den 6. Mai fuhren die Ausschussmitglieder des FischerKlubKortsch (FKK) auf Einladung des ehemaligen Südtiroler Landeshauptmannes nach Rasen-Antholz, um ihr Fischerglück mit der Fliegenrute im Antholzer Bach zu versuchen. Dabei wurden die Kortscher Petrijünger vom Mitglied des Fischereivereins Antholz-Niedertal, Herrn Dr. Markus Falkensteiner bestens betreut.
Anschließend ging es zum Biatholonzentrum Antholz, das sich direkt am Antholzer See auf 1.600 m Meereshöhe befindet, zum gemeinsamen Mittagessen im angrenzenden Restaurant.
Beim Watten mit bzw. gegen den Altlandeshauptmann in der Zirmstube des Restaurants hatten wir alle eine „mortz Gaudi“ und eine kurzweilige Unterhaltung.
Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Heimweg zurück nach Kortsch.
Bei dieser Gelegenheit möchten wir uns recht herzlich bei unserem ehemaligen Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder sowie bei Dr. Markus Falkensteiner bedanken, mit denen wir einen schönen Tag verbringen durften, der uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Wir sind stolz auf unseren bürgernahen, einsatzfreudigen und sympathischen ehemaligen Landeshauptmann!
Danke Luis für all Deinen Einsatz für unser Land!
Der Ausschuss des FischerKlubKortsch
„Arbeitsabend war eine Farce“
Nachdem die zuständige Richterkommission eine Volksabstimmung für zulässig bewertet hat, will die in Naturns regierende SVP den Gemeinderatsbeschluss vom 20. März (Änderung des Bauleitplans bzgl. Rathausplatz / Rathausparkplatz) nun präventiv widerrufen. Laut Artikeln in einer allseits bekannten Tageszeitung seien „Falschinformationen“ gestreut und das Diskussionsklima „vergiftet“ worden. Zudem sei es für Bürgermeister Zeno Christanell „Stimmungsmache“ , dass die Promotoren weiterhin an der Volksabstimmung festhalten, wo doch durch den Widerruf das Problem schon gelöst sei. Die SVP habe eine „gemeinsame Aufarbeitung“ geplant, nach der man sich an einen neuen Beschluss wagen könnte, ohne die möglicherweise lästige Drei-Jahres-Blockade durch eine Volksabstimmung. Beispiel für die Aufarbeitung soll ein Arbeitsabend sein, an dem etwa 50 Naturnser Bürgerinnen und Bürger im April teilgenommen haben.
Ich war bei diesem Arbeitsabend anwesend und halte ihn für eine Farce: mehrere Arbeitsgruppen aus Gemeindevertretern und Bürgern hatten jeweils 14 sehr offen gestellte Fragen zum möglichen Bauprojekt zu behandeln. Rein rechnerisch standen pro Frage weniger als 5 Minuten (!) zur Verfügung. In kurzen Stellungnahmen teilte jeder Tisch seine Ansichten mit, eine angemessene Diskussionsmöglichkeit unter den Teilnehmern bzw. mit den Gemeindevertretern bestand bis zum Ende nicht. Die Resultate des Abends wurden dann in einer Klausurtagung des Gemeinderates - also unter Ausschluss der Öffentlichkeit - wie auch immer weiterverwendet.
Die Naturnser Gemeindesatzung sieht vor, dass in jedem Fall vor der Genehmigung des Bauleitplanes eine Bürgerversammlung einberufen werden muss (Artikel 41). Darüber hat sich die regierende Partei hinweggesetzt. Die Bürgerschaft irgendwie noch miteinzubinden geschah halbherzig und im Nachhinein, als der Beschluss bereits für allgemeines Aufsehen und Stirnrunzeln sorgte. Das Diskussionsklima vergiftet hat die SVP schon von vornherein selbst. Als selbsternannte „Volkspartei“ ist in Sachen Bürgernähe ein gehöriger Richtungswechsel nötig.
Hartmann Raffeiner, Naturns
HAIKU
gewidmet der Bibliothek
Schlandersburg:
Schmale Gasse –
beim Stein des Anstoßes
ein Löwenzahn
©Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Schlanders - Wenn es jemandem gelingt, einer Diplomfeier Herzlichkeit zu verleihen, dann ist das die Direktorin der Landesberufsschule Virginia Tanzer. „Ich habe mir lange überlegt, was ich euch auf den Weg mitgeben könnte. Aber ihr habt das Beste schon bekommen: eure Ausbildung“, sagte Tanzer vor vollen Stühlen in der BASIS in Schlanders. Und weiter: „Ihr habt eine gute Ausbildung und eine gute Begleitung von euren Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben bekommen.“ Die Diplomträger hatten keine einfache Zeit. Und doch konnte Tanzer der Corona-Zeit auch etwas Positives abgewinnen: „Die Schule wurde über Nacht revolutioniert. Vieles wurde möglich, was vorher nicht denkbar war.“ Und wenn man das Wort systemrelevant in den Mund nehmen möchte, dann hat Corona gezeigt, dass gerade die Handwerker Systemrelevanz haben und den Wert des Handwerks sichtbar gemacht.
330 Diplomträgerinnen und -träger waren zur Abschlussfeier am 13. Mai in die BASIS geladen worden, darunter auch jene, die ihr Diplom bereits abgeholt haben. Die Ehre erwiesen den Diplomträgerinnen und -trägern, aber auch der Direktorin, sämtliche Obmänner der Berufsgruppen, die Vertreter der Verbände und politische Akteure mit einer klaren Botschaft: „Eure praktische Ausbildung ist Gold wert. Herz, Hand und Hirn verbindet die Berufsbildung. Diese Überzeugung wird hier an der Landesberufsschule Schlanders jeden Tag mit Herz und Überzeugung gelebt.“ (Philip Achammer) Der Obmann der Junghandwerker Simon Volgger brachte es auf den Punkt: „Ohne Handwerk läuft nichts.“
Die Maurer waren auch bei der diesjährigen Diplomverleihung die stärkste Berufsgruppe, die Tiefbauer jene mit dem stärksten Zuwachs. Obmann Michael Hofer aus Prad wusste das anzuerkennen und deponierte bei Landesrat Achammer das dingendste Vinschger Anliegen, den Bau der Tiefbauhalle. Für einen feierlichen Rahmen sorgte Simon Rabanser mit seiner Ziehharmonika. (ap)
Folgende Diplome wurden übergeben:
Verkäufer:in Lehrabschluss
Fliesenleger:in Gesellenbrief
Tiefbauer:in Gesellenbrief
Maurer:in Gesellenbrief
3. Baufachkraft BBZ
4. Spezialisierungsjahr Fachkraft für Bautechnik BBD
Maler:in Gesellenbrief
Steinbildhauer:in Gesellenbrief
Maschinenbau-Mechaniker:in Gesellenbrief
Kurtatsch/Vinschgau - Die Jahresversammlung der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh war nicht nur gut besucht, sondern auch von Prominenz aus Politik und Wirtschaft geprägt.
Bei der kürzlich stattgefunden Jahresversammlung der Holzbaumeister/innen und Zimmerer/innen im lvh, bei der Firma Rotho Blaas in Kurtatsch, war auch politische Prominenz vertreten. Denn neben lvh-Präsident Martin Haller befanden sich auch Landesrat Philipp Achamer und Landtagsabgeordneter Gert Lanz unter den zahlreich erschienenen Gästen.
Besonders die Fachvorträge der Veranstaltung wurden mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Peter Lang vom Sponsor Rothoblaas ging bei seinem Vortrag besonders auf das Thema Nachhaltigkeit ein. Lang und lvh-Präsident Martin Haller betonten hierbei gemeinsam, die Holzbaumeister/innen „sind Teil der Lösung, nicht des Problems.“ Überraschungsgast Peter Aicher, Präsident von Timber Construction Europe stellte die verschiedenen Tätigkeitsfelder der TCE vor. Günther Unterthiner, Abteilungsdirektor der Forstwirtschaft ging auf die Bedeutung der Fichte in der Forstwirtschaft ein und konnte positiv vermelden, dass diese, trotz Sturm Vaja und der Borkenkäferproblematik, auch in Zukunft zur Verfügung stehen wird. Bei den anschließenden Wahlen wurden Richard Nagler als Obmann und Konrad Blaas als Vizeobmann der Berufsgemeinschaft bestätigt. Im Berufsbeirat stehen ihnen Rupert Kaserer, Mathias Piazzi, Daniel Seebacher, Thomas Reiterer, Mike Marseiler, Bernhard Felderer und Peter Brugger zur Seite.
Laas/Vinschgau - Rund 85 Prozent des Südtiroler Exports wird von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes erwirtschaftet. Wie wichtig diese international tätigen Betriebe für die Schaffung von Mehrwert, Arbeitsplätzen und Investitionen vor Ort sind, wurde beim Treffen zwischen dem Bezirk Vinschgau des Unternehmerverbandes und den Gemeindevertreter:innen aus Graun, Kastelbell, Laas, Mals, Martell, Prad, Schlanders, Schluderns und Taufers im Münstertal deutlich.
Ein konkretes Beispiel dafür liefert die Lasa Marmo GmbH, an deren Sitz die Veranstaltung stattgefunden hat. Wie Geschäftsführer Erich Tscholl erörterte, ist der Laaser Marmor in aller Welt als Bauware verbreitet und geschätzt. Referenzprojekte gibt es z.B. in Singapur, Riad, Kuala Lumpur, Auroville (Indien), Abu-Dhabi, London und New York. Großen Wert legt die Lasa Marmo GmbH auf eine nachhaltige, umweltschonende Produktion und auf die Aus- und Weiterbildung von hochqualifizierten Fachkräften. Über die Hälfte der rd. 60 Mitarbeiter:innen kommen aus Laas, die übrigen aus dem restlichen Vinschgau.
Bezirksvertreter Gustav Rechenmacher unterstrich die Bedeutung der verarbeitenden Unternehmen für Südtirol und besonders auch für den Vinschgau: „Mit mehr als 3.600 unselbständig Beschäftigten – das sind rund 27 % der Gesamtbeschäftigung – ist das verarbeitende Gewerbe der wichtigste Arbeitgeber im Vinschgau“.
Einigkeit herrschte darüber, dass die Erreichbarkeit im Vinschgau verbessert werden müsse. “Einige wichtige Verkehrsprojekte werden derzeit verwirklicht, in anderen Fällen sind die Gemeinden noch gefordert, Vorschläge zu präsentieren. Dringend notwendige Anpassungen, wie z.B. die Radunterführung auf der Töll oder der Kreisverkehr in Partschins sind baldmöglichst zu realisieren und Überholspuren entlang der bestehenden Straße zu verwirklichen“, so Rechenmacher.
Im Austausch mit den Gemeindevertreter:innen wurden anschließend gemeinsame Herausforderungen wie die Suche nach qualifizierten Arbeitskräften, die belastende Bürokratie und die Umsetzung des neuen Raumordnungsgesetzes angesprochen. „Der enge Austausch mit den Gemeinden ist sehr wertvoll, um gemeinsame Lösungen für diese Herausforderungen zu finden und die Bevölkerung mit in die notwendigen Veränderungsprozesse einzubeziehen. Die Gemeinden sind sich sehr wohl bewusst, dass besonders auch die produzierenden Unternehmen für eine gute Entwicklung eine zentrale Rolle spielen“, so Bezirksvertreter Rechenmacher abschließend.
Glurns/Laatsch - Vor kurzem wurde ein Stück des Rambaches mustergültig revitalisiert. An der Qualität dieser Arbeiten gibt es nichts auszusetzen. Sehr zu wünschen übrig lässt einzig die Quantität, sagt der Fischerverein Meran.
Denn es bräuchte genau solche Projekte in ganz anderen Größenordnungen, um die selbst beschlossenen Maßnahmen im Etschdialog sowie das politische Ziel, „Südtirol bis 2030 zum Land der Artenvielfalt zu machen“.
Im zweiten Anlauf hat es nun endlich geklappt. Unter der Regie der Abteilung Wasserschutzbauten präsentiert sich seit kurzem ein ca. 150 m langes Stück des Rambaches überraschend naturnah. Endlich aus dem (zu) engen Korsett der hart verbauten Ufer befreit, mit ausreichend Platz für eine natürliche Dynamik und vielfältigen Strukturen, darunter auch erfreulich viel Flussholz. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Bau des Rambachwerkes vorgeschrieben, glich die ursprüngliche Umsetzung leider eher einem provisorischen Bypass, denn einer Revitalisierung. Für die nunmehrige Umgestaltung gebührt den Verantwortlichen großer Dank.
Wermutstropfen bleibt einzig die Dimension der Maßnahme. Denn auf die Situation der Gewässer in der Obervinschger Talsohle umgelegt, ist diese Revitalisierung maximal der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Dabei wären umfangreiche Aufweitungs- und Revitalisierungsmaßnahmen nicht nur am Rambach, sondern auch an den rund 15 km Etsch von Glurns bis Laas dringend notwendig. Vom deutlich erhöhten Hochwasserschutz profitieren würde nicht nur der Vinschgau selbst sowie die Unterlieger entlang der Etsch. Auch die Landschaft sowie die Biodiversität könnten im wahrsten Sinne des Wortes aufblühen. Zu diesen Ergebnissen kam im Jahr 2009 der Etschdialog, ein Flussgebietsplan und Einbeziehung aller relevanten Interessensvertreter. Verabschiedet wurde damals auch ein ambitionierter Maßnahmen-Katalog mit weit über hundert konkreten Maßnahmen, von denen viele auch unmittelbar die Aufwertung und Wiederherstellung der natürlichen Gewässerläufe betreffen.
Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben einen Umsetzungshorizont von 15 bis 20 Jahren, sollten also zwischen 2024 und 2029 umgesetzt sein. Passiert ist seitdem leider sehr wenig. Dabei fehlt es nicht so sehr an Flächen, da gerade im Planungsgebiet eine Reihe von Naturräumen aber auch Produktiv-Flächen im öffentlichen Besitz sind (Land, Gemeinden, Fraktionen, …). Zudem gilt auch die AGRIOS-Betriebe im Vinschgau die Selbstverpflichtung, 5 % der Produktionsflächen einer ökologischen Zielsetzung zuzuführen. Würden diese Flächen gebündelt, stünden duzende zusätzliche Hektar bereit. Auch eine konsequente Politik bei der Genehmigung von Bauvorhaben, Kraftwerkskonzessionen, Schottergruben, usw. könnte für die Bereitstellung von ausreichend Flächen sorgen. Und nicht zuletzt ließen sich substanzielle Gelder über EU-Förderschienen akquirieren. So stehen ganz aktuell im LEADER-Programm unter anderem Gelder für „nichtproduktive Investitionen in ländlichen Gebieten“ zur Abholung bereit, bei denen es explizit um den Erhalt der biologischen Vielfalt geht.
Anstatt immer nur vom Schutz der Landschaft und der Biodiversität zu reden und die Nachhaltigkeit zu predigen fordert der Fischereiverein von Politik und Verwaltung deutlich mehr Engagement und Tempo bei der konkreten Umsetzung von gemeinsam erarbeiteten und verabschiedeten Maßnahmen. Es ist bereits alles vorhanden, es fehlt einzig der Wille.
Kastelbell - LEADER nennt sich ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, das seit 1991 zur Entwicklung und Stärkung des ländlichen Raums beiträgt. Anlässlich der anstehenden neuen LEADER-Periode 2023-2027 lud die GWR (Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung) im Auftrag der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Ende April auch in Kastelbell die Bevölkerung ein, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen. Und diese nahm sie auch wahr: 21 Personen aus Kastelbell-Tschars, Schnals und sogar Naturns fanden sich ein, darunter die Bürgermeister von Kastelbell und Schnals und Mitglieder der Gemeinderäte, Vertreter aus Forst- und Almwirtschaft und diversen Vereinen, aber auch einige Private. Referent Peter Luis Thaler unterstrich Stärken und Schwächen der Region, erklärte die verschiedenen Maßnahmenpakete (u.a. Aufwertung des nachhaltigen Tourismus, Digitalisierung, Zusammenarbeit Forschung & Entwicklung) und beantwortete kompetent interessierte und kritische Rückfragen aus dem Publikum. Dieses konnte nun selbst in Kleingruppen neue Ideen und Anregungen ausarbeiten, z.B. wurde hier die Verkehrsbelastung im Tal, fehlende Biodiversität und der oft mangelnde Zusammenhalt innerhalb des Bezirks angesprochen. Schlussendlich wurden konkrete Projektvorschläge formuliert, beispielsweise der Ausbau von Waalwegen im Umkreis, die Aufwertung von Almen, die Schaffung von Gemeinschaftsräumen oder die Erhaltung des Trockenmauerbestands. Diese werden zusammen mit den Vorschlägen aus den 6 anderen Treffen im Tal nun ausgearbeitet, wo möglich beim offiziellen LEADER-Aufruf Anfang nächsten Jahres eingereicht, und tragen so einen wichtigen Schritt zur Regionalentwicklung bei. (ben)
Der Begleitausschuss des Kooperationsprogramms Interreg Italien-Österreich hat gestern (25. Mai) in Schlanders getagt. Bis 2027 stehen 91 Millionen Euro für gemeinsame Projekte zur Verfügung.
Die Arbeiten des Begleitausschusses des grenzüberschreitenden Kooperationsprogramms Interreg Italien-Österreich hat Landeshauptmann Arno Kompatscher, per Video aus Brüssel eröffnet, wo er mit dem EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung, Johannes Hahn, zusammengetroffen ist. Interreg Italien-Österreich, betonte der Landeshauptmann, sei ein Kooperationsprogramm, das benachbarte Menschen und Länder verbinde, das innovative Antworten auf gemeinsame Herausforderungen ermögliche und den europaweit einzigartigen CLLD-Ansatz grenzüberschreitend erfolgreich implementiere. "Es sind vor allem starke lokale Gemeinschaften, die Verantwortung für die territoriale Entwicklung übernehmen und engagierte Bürgerinnen und Bürger, die Europa spürbar und erfolgreich machen", sagte der Landeshauptmann.
Als Vertreterin der Verwaltungsbehörde hat die Direktorin der Abteilung Europa, Martha Gärber, erteilte einen Überblick über den Stand der Arbeiten. Für die Finanzierung von grenzüberschreitenden Projekten stehen im Zeitraum 2021-2027 insgesamt 91,4 Millionen Euro an Finanzmitteln zur Verfügung, von denen 80 Prozent von der EU und 20 Prozent über staatliche Kofinanzierungen aus Italien und Österreich kommen. Im Rahmen des ersten Aufrufs 2023 wurden insgesamt 54 Kooperationsprojekte eingereicht, die zurzeit begutachtet werden. Unternehmen, Genossenschaften, öffentliche oder private Körperschaften, Gebietskörperschaften, Vereine oder Forschungseinrichtungen waren aufgefordert, im Rahmen des ersten Aufrufes grenzübergreifende Projektanträge in den Bereichen Innovation und Unternehmen, Klimawandel und Biodiversität, nachhaltiger Tourismus und Kulturtourismus sowie Abbau von grenzüberschreitenden Hindernissen vorzulegen. Ein zweiter Aufruf wird in rund sechs Monaten eröffnet. Interessierte können auf der Programmhomepage unter www.interreg.net, bei den regionalen Koordinierungsstellen in den Partnerregionen oder im Gemeinsamen Sekretariat der Abteilung Europa der Südtiroler Landesverwaltung weiterführende Informationen einholen.
Am Mittwoch (24. Mai) nahmen die Partner aus Brüssel, Tirol, Kärnten, Salzburg, Venetien und Friaul-Julisch-Venetien, sowie Vertreterinnen und Vertreter der italienischen und österreichischen staatlichen Behörden, Stakeholder aus dem wirtschaftlichen und sozialen Bereich, die lokalen Gebietskörperschaften, die EVTZs, die Auditbehörden und das Team des Gemeinsamen Sekretariats der Abteilung Europa an einer "Marmorführung" in Laas teil, wo Klein- und Mittelprojekte aus dem CLLD-Gebiet Terra Raetica des Programms Interreg Italien-Österreich 2014-2020 von Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde Laas, Marmorplus und der Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung Spondinig/ RegioL – Bezirk Landeck vorgestellt wurden.
Der Begleitausschuss ist das oberste Steuerungsgremium des europäischen Kooperationsprogramms, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern der Programmbehörden, der Programmregionen, der Europäischen Kommission und der beiden beteiligten Mitgliedstaaten sowie der sozioökonomischen Partnerschaft zusammensetzt. Beim diesjährigen Begleitausschuss des grenzübergreifenden Programms Interreg Italien-Österreich handelt es sich um den zweiten der neuen Planungsperiode 2021-2027 und den achten der Planungsperiode 2014-2020. Der Begleitausschuss findet jedes Jahr in einer anderen Partnerregion statt, und zwar immer abwechselnd zwischen Italien und Österreich. 2022 wurde er in Kärnten abgehalten, heuer in Südtirol, und zwar in der BASIS Vinschgau in Schlanders.
red/jw
Für eine Herabstufung des Schutzstatus beim Großraubwild sprachen sich im Rahmen einer Veranstaltung in der Brüsseler Euregio-Vertretung die Landeshauptleute Kompatscher und Mattle aus.
Mit dem Ziel, in den Regionen der Europäischen Union eine direkte und konkrete Regulierung der Wolf- und Bärenbestände zu ermöglichen, haben die Landeshauptleute der Länder Südtirol, Arno Kompatscher, und Tirol, Anton Mattle, gestern und heute (25. Mai) in Brüssel an zahlreichen Treffen und Veranstaltungen teilgenommen, darunter am Abend des gestrigen Mittwoch auch an der vom Südtiroler EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann veranstalteten Aussprache in der Brüsseler Vertretung der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, in der es um die "Herausforderungen des Wolfsmanagements in der EU - Mit Fokus auf den alpinen Regionen" ging.
EU-Parlamentarier Dorfmann stellte dabei fest: "Nach jahrelanger Arbeit verändert sich die Stimmung in Brüssel. Es gibt im Europäischen Parlament inzwischen eine klare Mehrheit für ein Umdenken im Management der Großraubtiere. Nun braucht es eine gute Koordination mit den Mitgliedstaaten und den Regionen, damit endlich brauchbare Lösungen gefunden werden."
"Auch im Ausschuss der Regionen steigt das Bewusstsein für die Probleme mit den Wolf- und Bärenpopulationen im alpinen Raum", bestätigte Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher. Er habe die Gespräche mit anderen EU-Regionenvertretern, mit der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Dubravka Šuica, und zusammen mit Mattle das Treffen mit EU-Kommissar Johannes Hahn genutzt, auf die Dringlichkeit hinzuweisen: "Mit den Jahren sind die Populationen in weiten Teilen des Alpenraums so stark gewachsen, dass es immer mehr Zwischenfälle, Schäden, Konflikte und sogar Todesfälle gibt. Viele Menschen haben Angst." Auch für Mattle ist "Eine Koexistenz zwischen Großraubtieren und der Almwirtschaft so nicht möglich. Deshalb müssen wir uns auf europäischer Ebene weiter dafür einsetzen, dass eine zeitgemäße Neuregelung initiiert wird: Der Schutzstatus des Wolfs kann im Hinblick auf seine vorliegende Verbreitung in der jetzigen Form nicht mehr nachvollzogen werden.“
Bisher gibt es für die Regionen nur sehr wenige Möglichkeiten, selbst einzugreifen. "Südtirol waren bisher die Hände gebunden, da für eine Entnahme immer das Einverständnis des staatlichen Obersten Instituts für Umweltschutz und -forschung (ISPRA) erforderlich ist. Dieses bleibt aber untätig und deshalb soll dieses Problem mit einer neuen Gesetzesvorlage überwunden werden", sagte Landeshauptmann Kompatscher. Andere Regionen versuchen derzeit, zumindest jene Problemtiere zu entnehmen, die Schäden verursachen. So berichtete Mattle, "dass in Tirol derzeit drei aktive Abschussverordnungen für Wölfe als Notmaßnahme zum Schutz unserer Alm- und Landwirtschaftsökologie vorliegen."
Das wird aber nicht ausreichen", sagte Kompatscher, "die betroffenen Regionen brauchen die Möglichkeit für ein echtes Großraubwild-Management, basierend auf einem Monitoring und wissenschaftlicher Begleitung." Voraussetzung dafür sei, im Rahmen der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) den Schutzstatus dieser Tierarten herabzusetzen und so die gezielte Regulierung zu ermöglichen – wie es bei anderen geschützten Tierarten bereits der Fall sei. Begründet sei dies auch damit, dass der Bestand dieser Tierarten nicht mehr gefährdet sei.
In ihrer Stellungnahme berichtete Carmen Preising, Kabinettschefin des Kommissars für Umwelt, dass die Europäische Kommission eine umfassende Studie in Auftrag gegeben habe, um das gesamte Spektrum der Wolfsthematik in Europa zu analysieren: "Bis zum Ende des Jahres soll diese umfassende Bestandsaufnahme vorliegen", sagte Preising. Die Kommission setze weiterhin auf Aufklärung, Zuhören und Anwendung der Instrumente, die heute schon zur Verfügung stehen, darunter auch den Rahmen der zur Verfügung stehenden Ausnahmeregelungen.
gst
Nach dem Steinschlag von vor zwei Tagen will das Land die Straße zwischen Latsch und Goldrain rasch sichern. Für den Dringlichkeitseingriff werden 3,5 Millionen Euro aus dem Reservefonds investiert.
Die Landesregierung hat heute (23. Mai) die Behebung von 3,5 Millionen Euro aus dem Reservefonds genehmigt, um die Straße zwischen Latsch und Goldrain nach dem Steinschlag von der Nacht auf Sonntag rasch abzusichern. "Damit wollen wir schnell und zielgerichtet eingreifen, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer auf dem viel befahrenen Abschnitt zu gewährleisten", sagte Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider, der den Vorschlag eingebracht hat. Bereits am Montag kommender Woche sollen die Arbeiten für einen fixen Schutzwall beginnen, so Alfreider.
Aber auch jetzt schon laufen Sicherungsarbeiten. "Derzeit wird der Felshang gesäubert und ein provisorischer Erdwall wird gebaut, damit die Straße wieder befahren werden kann, was voraussichtlich am 26. Mai wieder der Fall sein wird", erklärt der Direktor der Landesabteilung Straßendienst, Philipp Sicher. Bis dahin bleibt die Straße gesperrt, und der Verkehr wird über die Landesstraße und die Ortschaft Latsch umgeleitet.
Für die Gefahrenstelle war im Mobilitätsressort bereits ein Projekt in Vorbereitung, weil der Straßenabschnitt auf der Prioritätenliste für Sicherungsarbeiten zum Steinschlagschutz stand. Dieses wurde nun angepasst.
Ab kommender Woche sollen die ersten Arbeiten für den Sicherheitseingriff beginnen. Zuerst wird parallel zur Straße ein fast 100 Meter langer und rund fünf Meter hoher fixer Schutzwall errichtet. "Danach wird eine Schutzverbauung mit elastischen Steinschlagschutzzäunen angebracht", erklärt Sicher.
Auf den Straßen müsse Sicherheit stets oberste Priorität haben, und der Steinschlag am Wochenende zeige einmal mehr, wie wichtig stetige Investitionen in die Sicherung der Straßeninfrastruktur seien, sagt Alfreider.
san
Ersteinbringer zeigt sich über die Genehmigung des Gesetzentwurfes im Gesetzgebungsausschuss zu Weideschutzgebieten und Maßnahmen zur Entnahme von Wölfen zufrieden.
„Ich freue mich über die heutige Genehmigung des Gesetzesentwurfes im zuständigen Gesetzgebungsausschuss zu Weideschutzgebieten und Maßnahmen zur Entnahme von Wölfen. Der ebenso von Landesrat Arnold Schuler und den Abgeordneten Franz Locher und Manfred Vallazza mitunterzeichnete Gesetzentwurf wird demnächst dem Südtiroler Landtag zur Genehmigung vorgelegt. Dieser soll den nötigen Schutz und die Sicherheit vor dem Wolf bringen“, schreibt Sepp Noggler in einer Medienmitteilung.
„Ungezählte Wolfsrisse haben in Vergangenheit sehr zum Leidwesen der betroffenen Viehbauern immer wieder große Schäden angerichtet. Es war ein langer Weg, um die bestehende Wolfsproblematik einer einigermaßen zufriedenstellenden Lösung zuzuführen. Die Zeit war deshalb mehr als überreif!“, stellt Sepp Noggler fest.
Der Landeshauptmann wird ermächtigt, unter bestimmten Voraussetzungen entsprechende Maßnahmen zur Entnahme von Wölfen zu ergreifen und dies auch im Dringlichkeitswege. Weitere Maßnahmen sehen u. a. die Vergrämung von Wölfen, ein gezieltes Monitoring wie auch die Erarbeitung eines mit benachbarten Regionen gemeinsamen Wolfsmanagementplans vor.
„Diese Gesetzesinitiative gibt uns endlich das Heft des Handelns in die Hand. Wir müssen deshalb die rechtlichen Möglichkeiten wirklich nutzen“, fordert Sepp Noggler abschließend in seiner Medienmitteilung.
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