Schlanders – Aikido Yoseikan - Am 6. Mai kam Meister Roman Patuzzi (7. Dan), Technischer Direktor der Region Trentino-Südtirol und internationaler Kampfkunstexperte, auf Einladung von Klaus Schwienbacher (4. Dan) in das Dojo der Sektion Yoseikan Budo des ASC Schlanders-Raiffeisen, um einen speziellen Lehrgang zu halten.
Meister Patuzzi gelang es ausgezeichnet, wesentliche Elemente des Aikido der Schule Yoseikan so zu vermitteln, dass sie von allen erfolgreich nachvollzogen werden konnten, und die Vielseitigkeit, Eleganz sowie Effizienz des Aikido der Familie Mochizuki zur Geltung zu bringen. Er zeigte auf, wie bestimmte Grundbewegungen anhand kleiner Änderungen so ausgebaut werden können, dass sie ein breites Spektrum von Techniken und Bewegungsmustern ergeben, deren Durchführung nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige Beweglichkeit fördert.
In seinen Erläuterungen ging Roman vor allem auf das Energieprinzip – ein grundlegendes Element des Aikido – und auf den effizienten Umgang mit der Energie ein. Er baute spezifische Übungen in den Lehrgang ein und betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung einer entspannten Haltung sowie entsprechender Bewegungselemente. In der heutigen Zeit ist es besonders wichtig, Geist und Körper agil und flexibel zu halten. Das Aikido Yoseikan bietet ein ideales Übungsfeld, um auch in stressigen Situationen entspannt und gelassen, aber zugleich voll aktionsfähig und beweglich zu bleiben. Wer diese Kompetenzen dann auch in seinen Alltag einbringen kann, wird viel davon profitieren.
Mit seinem großen Können und seiner reichen Erfahrung begeisterte Meister Roman Patuzzi die Teilnehmer, die von ihm sehr beeindruckt und vom Workshop sehr angetan waren.
Wer diese Kampfkunst kennenlernen möchte, kann sich an Klaus Schwienbacher (Tel. 335 69 20 251) wenden. Der erfahrene und kompetente Budo-Lehrer – er ist auch Mitglied der Aikido-Kommission des Südtiroler Verbandes Yoseikan Budo – befasst sich schon seit vielen Jahren intensiv mit Yoseikan Budo sowie mit Aikido Yoseikan und leitet schon seit mehreren Jahren Aikido-Kurse in Schlanders.
Schluderns - Das traditionelle Nacht-Volleyball-Turnier, die so genannte Beachfete in Schluderns zählt zu den bestbesuchten Vinschger Sommer-Veranstaltungen vor allem für Jugendliche. Der Reinerlös geht seit jeher an den Sportverein Schluderns.
Die ehrenamtlich tätigen Organisatoren vom Beachkomitee haben sich dafür stark gemacht, dass etwas vom Erlös gespendet wird. Und sie haben heuer zum zweiten Mal die Südtiroler Kinderkrebshilfe Regenbogen gewählt - in Erinnerung an Martina Sapelza (Matschgi), die einst als treibende Kraft das Beach-Turnier zusammen mit mehreren engagierten Kolleginnen und Kollegen aus der Taufe gehoben hatte.
Heuer hat auch die Fußball-Gruppierung „Black Devils“ ihre Spendenbereitschaft bekundet. Sie hat im vergangenen Jänner das Hallen-Fußball-Turnier in der Schludernser Sporthalle organisiert. So konnten gemeinsam insgesamt 2.000 Euro überwiesen werden (1.300 Euro kamen vom Beachkomitee/Amateursportverein Schluderns, 700 Euro von den Black Devils).
Die Kinderkrebshilfe unterstützt krebskranke Kinder und deren Eltern. Es werden beispielsweise Unterkünfte in Kliniknähe bezahlt, Essensbons an die Begleitpersonen für die Klinikmensa ausgegeben, Spezialtherapien, Kuraufenthalte und Erholungsurlaube am Meer ermöglicht. Wenn Eltern wegen der Krankheit ihres Kindes die Berufstätigkeit aussetzen müssen und dadurch in Not geraten, wird ihnen für befristete Zeit monatlich ein finanzieller Beitrag gewährt. Es geht also immer darum, die Situation zu bewerten und den Familien in Notsituationen über die schwere Zeit der Krankheit hinweg zu helfen.
Das Beachkomitee ist bereits jetzt mit der Vorbereitung der diesjährigen Beachfete beschäftigt. Diese geht am Freitag 19. Juli und am Samstag 20. Juli 2019 hinter dem Schludernser Park über die Bühne.
Heuer wollen die Organisatoren neue Wege in Richtung Umweltschutz und Plasik-Vermeidung gehen unter dem Motto: „Beach Goes Green“.
„Wir werden nach Möglichkeit alles dran setzen, Plasikbecher, Plastikhalme, Plastikteller und Plastikbesteck mit umweltverträglichen, recyclbaren Materialien zu ersetzen“, sagt Chef-Organisator Stefan Schöpf. „Wir überlegen uns ganz konkret auch Alternativen zum traditionellen Feuerwerk.“ (mds)
Südtirol - Badminton allg. Landesmeisterschaften - Die Badminton- Landesmeisterschaft der allgemeinen Klasse wurde am gestrigen Sonntag in Mals ausgetragen. Spieler/innen vom SC Meran, KSV Kaltern, ASC Berg, SSV Bozen und dem ASV Mals nahmen daran teil. Es wurde um alle fünf Landesmeistertitel gekämpft und am Ende des Tages konnte der ASV Mals alle Titel gewinnen, genauer gesagt: Lukas Osele, Tonni Zhou, Simon Köllemann, Judith Mair und Lisa Sagmeister sind die Titelträger und gewannen alle fünf Titel. Somit konnte der ASV Mals wie schon im Vorjahr alle Titel gewinnen. Erstmals neue Landesmeister in den Einzeldisziplinen wurden im Herreneinzel Tonni Zhou und im Dameneinzel Judith Mair.
Mehrere knappe Dreisatz-Spiele konnten die Zuschauer sehen und die Nervenstärke spielte oft eine große Rolle.
Die Landesmeisterschaften waren ein Vorspiel zu den allgemeinen Italienmeisterschaften, die an diesem Freitag beginnen und bis Sonntag die neuen (oder alten) Italienmeister in Mailand küren werden. Aus südtiroler Sicht sind die Spieler/innen gerüstet und werden ihr Bestes geben.
Alle Landesmeister und die Zweit- und Drittplatzierten Spieler/innen des ASV Mals trainieren am Verbandsstützpunkt CTT (Centro Tecnico Territoriale) von Mals.
Stefan De March,
ASV Mals – Sektionsleiter Badminton
Die diesjährigen Landesmeister (alle vom ASV Mals):
HE: Tonni Zhou
DE: Judith Mair
HD: Lukas Osele/Tonni Zhou
DD: Lisa Sagmeister/Judith Mair
MX: Lisa Sagmeister/Simon Köllemann
Vizelandesmeister wurden:
HE: Simon Köllemann (ASV Mals)
DE: Anna Sofie De March (ASV Mals)
HD: Simon Köllemann/Rudi Sagmeister
(ASV Mals)
DD: Hannah Mair/Hannah Innerhofer (SC Meran)
MX: Judith Mair/Lukas Osele (ASV Mals)
Bronze holten sich:
im HE: Riccardo Biagioli (ASV Mals) und Marco Mondavio (SSV Bozen)
im DE: Teresa Blaas (ASV Mals) und Lisa Ortner (SC Meran)
im HD: Jonas Gamper, Patrick Mattei, Mathias Hofer und Ivan Klammsteiner
(alle vom SC Meran)
im DD: Greta Dösel, Vera Stampfer, Martina Delueg, Lara Dösel (ASC Berg)
im DX: Hanna Innerhofer, Jonas Gamper, Lara Dösel, Mathias Hofer
Mals/Vinschgau - Vollversammlung Rennerclub Vinschgau - Es war wohl allen von vorneherein klar, dass es keine normale Vollversammlung werden würde, als die zahlreichen Mitglieder des Rennerclubs Vinschgau am Freitag, 12. April im Kulturhaus Mals trafen. Zu viele große Entscheidungen und Events wollten beschlossen, aber auch vorbereitet und nicht zuletzt gefeiert werden.
Kurz und knapp wurden die alltäglichen Themen von Gerald Burger, OK-Chef des Rennerclubs, welcher durch den Abend führte, vorgestellt.
Wichtige Punkte wie der Rückblick auf das vergangene Jahr mit dem Tätigkeitsbericht und den Erfolgen der Mitglieder bei den verschiedenen Laufveranstaltungen und der detaillierte Kassenbericht, welcher schon einen ersten Einblick über die mittlerweile erreichte Größe des Hauptevents Reschenseelauf bot, wurden behandelt.
Der nächste Punkt war dann schon ein bemerkenswerter. Es gibt heutzutage immer mehr Vereine, welche sich schwer tun überhaupt Menschen zu finden, die sich freiwillig engagieren. Der Rennerclub hatte diesbezüglich aber Glück, gerade einmal zwei Präsidenten hatte der Verein in seinem 20-jährigen Bestehen: 10 Jahre lang Ignaz Veith und danach für 10 Jahre Christoph Noggler, der nun findet, dass es Zeit ist, das Ruder an jemand anderen zu übergeben. Dank perfekter Vorbereitung waren aber auch die Neuwahlen schnell und einstimmig vollzogen und man konnte dem neuen Präsidenten Dietmar Waldner nebst neuem Ausschuss viel Glück für die nächsten fünf Jahre wünschen.
Das Herzstück der Veranstaltung war aber der Rück-, bzw. Ausblick auf das 20-jährige Jubiläum des Rennerclubs Vinschgau und das Jubiläum des Reschenseelaufs, welcher am 13.07.2019 zum 20. Mal ausgetragen wird.
32 Anwesende waren am 12. Dezember 1998 im Gasthaus des Schwimmbads Mals anwesend, um den Grundstein für den Verein zu legen, welcher in den letzten 20 Jahren eines der bekanntesten und international anerkanntesten Events in Südtirol erschuf.
Der 20. Reschenseelauf muss wieder etwas ganz besonderes werden, soviel ist allen klar. Mit einem Nightrun, welcher schon zum 10-jährigen Jubiläum viel Aufmerksamkeit auf sich zog, soll das gelingen. Aber auch allerlei andere Neuerungen hat sich das OK-Team wieder ausgedacht. Eine eigene Zeitung mit den Highlights und Anekdoten aus den letzten beiden Jahrzehnten umrahmt das Jubiläum und gibt Einblicke in die Veranstaltung, welche im Jahr 2000 mit 158 Zieleinläufern auf mittlerweile über 4000 Zieleinfläufern und über 40.000 gesamte Teilnehmer angewachsen ist.
Abgerundet wurde die Vollversammlung mit einem reichhaltigen Buffet und einem “Glasl” bei dem sich die Anwesenden bei den ausgestellten Bildern und Andenken an die letzten 20 Jahre erinnern und auf die nächsten 20 Jahre anstoßen konnten. (ea)
Reschensee - Als Bojenplätze gelten solche, an denen ein Schiff auf offenem Gewässer festgemacht werden kann. Auch die Bojen im Reschensee müssen seetüchtig verankert sein und eine Höhenregulierung für die Wasserstandschwankungen aufweisen. Ketten schmirgeln sich bei bewegtem Wasser im Laufe der Zeit kaputt. Ein Kettenbruch an einer Boje kann ganz schön ins Geld gehen, wenn ein Boot abhaut und Totalschaden erleidet. Aus Sicherheitsgründen hat die Vereinsleitung des Segelvereins Reschensee eine Neusetzung und Erweiterung auf 29 Plätze beschlossen. Für die Bojenverankerung wurden Betonklötze mit Edelstahlverankerung vorbereitet. So ein Bojenklotz bringt über eine Tonne auf die Wage und hat am Seegrund eine unglaublich hohe Adhäsionskraft. Somit können die Bojen zukünftig mehrere Tonnen halten. Sie hängen nicht mehr an einer Kette sondern an einem entsprechend starken Strick. Die größte Herausforderung war die Verlegung der tonnenschweren Betonklötze unter Wasser. Diese heikle Aktion wurde schlussendlich mit einem 2 Turbinen-Hubschrauber der Firma Heli Austria GmbH in nur 39 Flugminuten ausgeführt. Für die punktgenaue Setzung wurde das neue und erweiterte Bojenfeld mit Schwimmwürfeln markiert. Viele Zaungäste verfolgten gespannt das Hubschrauberspektakel. Abgerundet wurde die erfolgreiche Bojenverankerungsaktion mit einem Halbmittag gemeinsam mit der Flug-Crew und den freiwilligen Helfern des Segelvereins Reschensee. „Jetzt ist mir ein Stein vom Herzen (in den See) gefallen“ sagte ein gut gelaunter Luis Karner, Präsident des Segelvereins. (aw)
Der Traum vom Pokalsieg lebt für den ASC Schlanders weiter! Die Vinschger haben es geschafft und sicherten sich durch den 2:0 Heimsieg im Pokal-Halbfinalrückspiel gegen Riffian Kuens den Einzug in das Pokalfinale der 1. Amateurliga. Das Endspiel, in dem Schlanders auf Freienfeld trifft, findet am 1. Juni in Reischach statt.
Von Sarah Mitterer
Der 24. April 2019 wird den Fußballern des ASC Schlanders wohl lange in Erinnerung bleiben, denn es ist jener Tag, an dem sich der Traum von der Finalteilnahme um den Landespokal der 1. Amateurliga erfüllte. Das Halbfinalhinspiel verlor man gegen Riffian Kuens mit 2:3. Dennoch durften die Vinschger weiterhin auf den Finaleinzug hoffen, da die zwei Auswärtstore die Ausgangslage ein wenig einfacher machten. Nach einer torlosen ersten Halbzeit bekamen die Fußballfans eine spannende zweite Spielhälfte zu sehen. Zunächst vergaben die Gäste aus Riffian eine Großchance. Nach einem Foul an einem Schlanderser Fußballer wurde der gegnerische Spieler vom Schiedsrichter mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt und Schlanders agierte nun mit einem Mann mehr auf dem Feld. Wenig später erhielt Schlanders einen Freistoß aus kurz vor dem 16er Raum. Josef Spechtenhauser nutzte die optimale Position aus und traf in der 62. Spielminute zum viel umjubelnden 1:0 Führungstreffer. Riffian Kuens ließ nicht locker, doch Schlanders machte alle Chancen des Gegners zunichte. Die Gegner warfen in den letzten Minuten alles nach vorne. Eine freie Lücke nutzten die Vinschger eiskalt aus. Martin Blaas erhielt in der 85. Minute bei der Mittellinie einen perfekten Pass, machte einen Sololauf und netzte mit einem sehenswerten Weitschuss zur 2:0 Führung der Schlanderser ein. Damit brachen die Vinschger den Gästen das Genick. Als der Schlusspfiff ertönte gab es für die Schlanderser kein Halten mehr. Spieler und Fans feierten den Finaleinzug.
Im Finale treffen die Balljäger von Coach Bernd Muther auf Freienfeld. Das Team belegt aktuell Platz 5 in der Gruppe B der 1. Amateurliga. Es wird mit Sicherheit keine einfache Aufgabe für die Vinschger werden. Im Endspiel heißt es alles oder nichts, denn der Sieger dieses Spiels wird am Ende die begehrte Landespokal-Trophäe in die Höhe stemmen. Und die Vinschger werden alles dafür geben, um am Ende die siegreiche Mannschaft zu sein und den Pokal in den Vinschgau zu holen.
1. Amateurliga - Das letzte Heimspiel der Saison bestreitet Schlanders am 26. Mai. Zu Gast wird die Mannschaft aus Meran sein, das Spiel wird um 16 Uhr angepfiffen. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Pankratius, dem Ersten Eisheiligen, 12. Mai 2019
In der Fußgängerzone von Schlanders wird derzeit nach Plänen von Dr. Arch. Stefan Marx am neuen Informationszentrum „avimundus“ gebaut. Die neue Struktur wird größere Ausstellungsflächen als die derzeitige in der Kapuzinergasse für eine interessante und attraktive Präsentation der Vogelkunde bieten. Das neue Nationalparkhaus soll für die Wander- und Beobachtungssaison im nächsten Frühjahr 2020 zugänglich sein. Am Regiebuch für das Einrichtungs- und Ausstellungskonzept wird derzeit gearbeitet.
Im heutigen Beitrag möchte ich als Einstimmung vier Vogelarten vorstellen: zwei Kulturfolger und zwei in ihrem Bestand abnehmende Arten, weil sie mit den Veränderungen ihrer Lebensräume nicht mehr zurechtkommen.
Der Turmfalk (Falco tinnunculus)
Nach dem Mäusebussard ist der Turmfalk der zweithäufigste Taggreifvogel. Er ist kleiner und schlanker als die Krähen. Wie der Sperber hat er einen langen Schwanz, doch längere, nicht so stark gerundete Flügel. Adulte Weibchen und Männchen sind an ihren Federmorphen unterscheidbar: Beim Männchen sind der Oberkopf, der Hinterrücken und der Schwanz grau, beim Weibchen braun. In den Alpen hat der Turmfalk eine große Höhenamplitude, er bewohnt die Tieflagen ebenso wie die Felsen weit oberhalb der Baumgrenze. Der Turmfalk ist ein Zugvogel und Teilzieher, der in allen Teilen Mitteleuropas auch überwintert. In der Wahl seines Lebensraumes ist der Turmfalk sehr anpassungsfähig. Falken bauen kein eigenes Nest. Die Eier werden in Mauerlöchern, Felsspalten, Felshöhlen, aber auch in ehemaligen Krähen- und Elsternestern abgelegt. Die Stadtfalken am Wiener Stephansdom haben es als Filmstars in die „Universum“-Serie der Dokumentarfilme des österreichischen Fernsehens geschafft. In den letzten Jahren hat ein Turmfalken-Pärchen auch am Turm der Schlanderser Pfarrkirche regelmäßig gebrütet und im Sommer war der Bettelruf der noch nicht flüggen Jungvögel vom Turmgesims unüberhörbar und eine akkustisch prägende Stimme der Natur im Dorfzentrum.
Turmfalken kann man im offenen Gelände leicht bei der Jagd beobachten. Dabei haben Turmfalken verschiedene Jagdstrategien. Am häufigsten ist der Suchflug, bei dem der Falk auch das allseits bekannte Rütteln einsetzt. Das Auge des Turmfalken sieht im Ultraviolettlicht-Bereich. Mäuse gehören zum Hauptbeutespektrum der Turmfalken. Der Mäuseurin reflektiert das UV-Licht. Und der Turmfalk kann mausreiche Wiesen ob der Lichtreflexion des Mäuseurins schon aus der Luft erkennen und gezielt ansteuern. Neben dem Suchflug setzt der Turmfalk auch die Luftjagd (etwa auf Stadttauben) und die Ansitzjagd ein. Im Winter wechselt der Turmfalk von der Flugjagd zur Ansitzjagd. Experimente lassen vermuten, dass die Flugjagd etwa viermal so viel Energie beansprucht, wie die Jagd aus dem Ansitz. Der Wechsel der Jagdweise zwischen Sommer und Winter erklärt sich also aus der Verringerung des Energieaufwandes für den Beuteerwerb.
Die Elster (Pica pica)
Die Elster ist ein Jahresvogel aus der Familie der Krähenverwandten (Corvidae). Sie ist ein Brüter der offenen Landschaft mit Baumgehölzen und Hecken. Neben der Schwarz-Weiß-Zeichnung ihres Gefieders, das an den Flügeldecken blaugrün schillert, ist der überlange, gestufte Schwanz auffällig. Der Flug der Elster ist geradlinig, flatternd, häufig mit kurzen Gleitphasen. Die Elster hat es als Kulturfolger in unsere Siedlungsbereiche geschafft und baut inzwischen auch in unseren Park- und Zierbäumen ihr großes, überdachtes Reisignest. Oft kann man sie auf Rasenflächen im ruckartigen Schreitschritt bei der Nahrungssuche beobachten. Neben Bodenwürmern und Insekten nimmt sie auch Speisereste an. Sie frisst aber auch Vogeleier und Jungvögel von Singvogelarten und gilt als opportunistischer Nesträuber. Die „diebische Elster“, die Schmuck und schillernde Gegenstände stiehlt und in ihr Nest verschleppt, erfreut sich eines fast sprichwörtlichen Bekanntheitsgrades, ist aber eine falsche Legendenbildung.
Der Wendehals (Jynx torquilla)
Der Wendehals ist eine Vogelart, deren Bestand stark schwindet, weil die Art mit den Lebensraumveränderungen in den intensivierten Obstwiesen nicht mehr zurechtkommt. Der Wendehals ist ein Höhlenbrüter, der sich vor allem von Ameisen ernährt. Die vormaligen Streuobstwiesen mit den alten Hochstammbäumen in weiten Pflanzabständen und ausfaulenden Ast- und Stammlöchern als Nisthöhlen waren der bevorzugte Lebensraum des Wendehalses. Er ist ein Zugvogel, der sich bei uns zwischen Mai und September aufhält. Jetzt, wenige Tage und Wochen nach seiner Rückkehr aus Afrika sind die Gesangsstrophen der Männchen unverkennbar, wenn man sie sich einmal eingeprägt hat. Mit diesem Balzgesang versucht das Männchen ein Weibchen in sein Territorium zu locken. Das Weibchen antwortet meist mit einem höheren und leiser vorgetragenen Ruf. Wendehälse nehmen als Ersatzbrutort auch Nistkästen an. Wenn diese etwa schon von Kohlmeisen besetzt sind, vertreibt der Wendehals die Nestkonkurrenten aggressiv und wirft Eier und Junge aus dem Nest. Der Wendehals gehört zur Familie der Spechte (Picidae), obwohl er eher einem Singvogel gleicht und auch nicht wie die Spechte mit Hilfe des Stützschwanzes klettert. Seine rindenfarbige Federzeichnung tarnt den Wendehals hervorragend. Im Gebirge steigt der Wendehals nicht über 1.000 Meter Meereshöhe auf. Sein Schnabel ist kurz und pinzettenartig spitz zum Erbeuten der Ameisen, aber zum Meißeln von Bruthöhlen zu schwach. Der Name Wendehals kommt von der Schreckstellung des Vogels bei Störungen in der Bruthöhle, weil er dann seinen Hals schlangenartig reckt und wendet. Die kleinen, noch völlig nackten Nestlinge bilden eine „Wärmepyramide“ und versuchen so, möglichst wenig Wärme zu verlieren. Sie hocken dabei auf den Fersen eng aneinandergedrückt und lehnen sich gegenseitig die Hälse über die Schulter. Zunächst sind sie wie ein Dachziegel ausgerichtet, später bilden sie einen Kegel und betteln mit emporgereckten Hälsen ihre Eltern um Futter an.
Der Steinrötel (Monticola saxatilis)
Zum Schluss sei heute in Erwartung der Eröffnung des neuen „avimundus“ der Steinrötel als seltenes Kleinod des Vinschgauer Sonnenberges vorgestellt. Der Steinrötel ist eine kleine, kurzschwänzige Drosselart mit relativ langem Schnabel. Er ist ein Sommervogel (meist April/Mai – September), der südlich der Sahara überwintert. Der Alpenhauptkamm stellt die nördliche Verbreitungsgrenze dieser mediterranen Vogelart dar. Der Steinrötel brütet auch im felsigen Gelände der österreichischen und Schweizer Südalpen. Im Federkleid haben die Männchen und Weibchen einen ausgesprochenen Geschlechterdimorphismus. Am Vinschgauer Sonnenberg zieht sich der Steinrötel in immer höhere Felsbereiche zurück und die Territorien mit singenden und revierverteidigenden Männchen werden immer weniger. Der Bestand an Steinröteln im Vinschgau und an den warmen Porphyr- und Felshängen des Südtiroler Unterlandes hat sich in den letzten dreißig Jahren so drastisch verringert, dass die Art heute vom Aussterben bedroht ist. Mein Großvater mütterlicherseits Anton Verdroß (1888 – 1969), vom Ladurnhof in Schlanders stammend, hat mir als Kind immer erzählt, dass er als Bub vor seiner Eiberufung zum Militär mit nachfolgender achtjähriger russischer Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg den ob seines exotischen Gefieders und seiner Gesangstrophe begehrten Vogel gefangen und per pedes zum Landecker Markt gebracht habe, um in Notzeiten ein „paar Kreuzer“ zu erwirtschaften.
Das neue Mehrzweckhaus in Tschars spiegelt die Lebendigkeit des Dorfes wieder: ein Kindergarten mit hellen Räumen, ein Musikprobelokal, Archiv, Büro und Aufenthaltsraum für die Musikkapelle Tschars, eine Kindertagesstätte, eine Mensa, ein Mehrzweckraum, eine Schützenstube. Die rege Teilnahme der Vereine und der Bevölkerung an der Segnung am 11. Mai zeugt von viel Anerkennung.
Text und Fotos: Erwin Bernhart
Zwei schöne und wie Terrassen angelegte Plätze, die Musikkappelle und der Mehrzwecksaal im obersten Stock, im mittleren der Kindergarten, die Küche und die Mensa und im untersten Stock die Kita und die Schützenstube: Der Glurnser Architekt Jürgen Wallnöfer hatte den Planungswettbewerb ursprünglich für einen Umbau gewonnen, aus dem dann wegen statischer Überlegungen ein Neubau geworden ist. Das Innenleben in allen Räumen ist, wo es wichtig ist, von Helligkeit geprägt, funktionell, mit gediegenen Materialien gebaut und bestückt. Das neue Gebäude schmiegt sich in den Hang, kommuniziert in der Formensprache mit den umgebenden alten Höfen und Häuser, fällt also nicht auf. Andreas Gottlieb Hempel, der Architekurprofessor und Publizist hat jüngst gesagt, gute Architektur ist auch, wenn man sie so wahrnimmt, als ob sie immer schon da war. In diesem Sinne ist das neue Mehrzweckhaus in Tschars gute Architektur.
Vom Naturnser Dekan Rudolf Hilpold sind das Gebäude und die Räumlichkeiten am Samstag, den 11. Mai 2019 gesegnet worden. Bei der Segnungsfeier konnte man beobachten, wie das Gebäude und dessen Umgebung funktionieren: Auf dem oberen Platz spielte die Musikkapelle Tschars auf der neuen Bühne vor viel Publikum auf. Auf dem unteren Platz vor dem Kindergarteneingang hat der VKE Spielgeräte für die Kinder bereitgestellt, die derweil rege genutzt worden sind. Beide Plätze funktionierten unabhängig voneinander.
Die Ansprachen vor der Segnungsfeier waren von Respekt und Dank geprägt. BM Gustav Tappeiner konnte viele Ehrengäste, darunter den Schullandesrat Philipp Achammer und den Landtagspräsidenten Sepp Noggler begrüßen. Die Kinder, sagte der Bürgermeister, haben das Recht, dass ihnen viel Gutes zukommt. BM Tappeiner spannte einen Bogen von der Kindertagesstätte beginnend, über den Kindergarten, der die erste Station in die Gemeinschaft sei bis hin zu den Vereinen, in die der Einzelne als Teil der Dorfgemeinschaft für das Dorf viel einbringen und erreichen könne.
3,5 Millionen Euro habe man in die Struktur investiert, finanziert in Teilen vom Land, aus dem zinslosen Rotationsfonds und von Gemeindegeld für Investitionen.
Ziel sei es ursprünglich gewesen, den im Jahr 1983 errichteten Kindergarten den heutigen gesetzlichen Gegebenheiten anzupassen, eine Mensa einzurichten, der Musikkapelle ein modernes Probelokal zu errichten, den Schützen einen Versammlungsraum und den Vereinen einen Mehrzweckraum zur Verfügung stellen zu können. Der Bau sollte das vorhandene Jugendhaus und den Bolzplatz ergänzen. Wallnöfer habe unter den 6 Projekten im Jahr 2013 das beste geliefert. Tappeiner lobte auch die Baufirmen und hob besonders die Bietergemeinschaft unter Federführung der „Baumänner“ von Ulrich Linser hervor. Nicht unerwähnt ließ Tappeiner, dass es der Gemeinderat war, der die Weichen für diese Investition gestellt habe. In der vorigen Legislatur habe sich Johannes Kofler als Referent um das Weiterbringen des Projektes bemüht.
Um den Bau selbst, um die Koordination, um die Bedürfnisse des Kindergartenteams, um die Wünsche aller hat sich die amtierende Referentin Monika Rechenmacher unermüdlich gekümmert. Rechenmacher schilderte in ihrem Rückblick die notwendigen Umquartierung während des Baues. Die Musikkapelle zog zum Proben ins Josef-Maschler-Haus, der Kindergarten kam im Widum unter, was wiederum der Pfarrgemeinderat unter Präsident Herbert Blass möglich gemacht habe. Dafür mussten der Chor, die Jungschar und der Seniorenclub umziehen. Indirekt beteiligt am Bau waren demnach viele Tscharser.
Am 2. Februar 2017 gab es die erste Bausbesprechung vor Ort. Vom ersten Tag, sagte Rechenmacher, war viel Flexibilität vom Architekten und von den beteiligen Baufirmen gefordert. Für die Gemeinde war es wichtig, die Vorstellungen und die Wünsche des Kindergartenteams um die Leiterin Eleonora Alber und jene der Musikkapelle miteinzubinden. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist der Kindergarten am 5. September 2018 pünktlich eingezogen, die Musikkapelle konnte ihre Räume bald darauf nutzen und seit November 2018 erfreut sich der Mehrzweckraum großer Beliebtheit, derzeit vor allem bei der Krabbelgruppe „Max und Moritz“. Die zwei Sektionen des Kindergartens seien nach neuesten Erkenntnisse eingerichtet worden, der helle Mensaraum biete Platz für 30 Grundschüler, in der 1. Kita in der Gemeinde sei Platz für 10 Kinder (die Vergabe werde heuer noch erfolgen), vor dem Haus befindet sich ein großzügiger Spielplatz, die wichtige Plattergasse ist neu gepflastert, der Platz vor der Remise unterm Jugendhaus ist nivelliert und somit leichter nutzbar. Mit viel Erleichterung bedankte sich Monika Rechenmacher beim Architekten, beim Kindergartenteam, namentlich bei der Kindergartenleiterin Eleonora „Norri“ Alber, bei Peter Dibiasi als Vertreter der Musikkapelle und bei den Gemeindearbeitern . „Möge das Haus zu einem kulturellen und sozialen Treffpunkt werden“, wünschte sich Rechenmacher.
Die Kindergartenkinder lockerten mit Gesangseinlage die Zeremonie auf. Eleonora Alber bedankte sich ihrerseits im Namen des Kindergartenteams unter anderem bei der Gemeindeverwaltung und vor allem bei Monika Rechenmacher für ihren „unermüdlichen und beharrlichen Einsatz“ für die Belange des Kindergartens.
Als einen Platz für alles Tscharser bezeichnete Jürgen Wallnöfer das neue Mehrzweckzentrum. Er habe sich mit seiner Architektursprache an die schönen, alten Häuser in der Umgebung angelehnt. Als „gute Seele“ bezeichnete er die Gemeindereferentin Rechenmacher - es habe 100 offizielle Baubesprechungen gegeben, und 50 weitere. Mit den Firmen habe man Glück gehabt und die Gemeindesekretärin Carmen Götsch habe im Hintergrund darauf geschaut, dass alles gesetzeskonform abgelaufen sei.
Landesrat Philip Achammer sagte, dass nur eines teurer sei, als in Bildung und Kultur zu investieren, nämlich keine Investitionen zu tätigen. Soziale Neztwerke, Plätze für Begegnungen und Kindergärten und Schulen seien Mittel erster Klasse gegen die Abwanderung. Er hoffe, dass „das Engagement in diesem Haus nie zur Selbstverständlichkeit wird.“ In der für die Tscharser Dorfgemeinschaft wichtigen Feier kamen Lob- und Dankesworte von der Kindergarten-Bezirksdirektorin Silvia Baumgartner, vom Bezirksobmann der Musikkapellen VSM Florian Müller und vor allem von den Betroffenen selbst, von der Obfrau der MK Tschars Christine Ilmer und von der Tscharser VKE Obfrau Karin Weitlaner.
Nach der Segnung durch Dekan Hilpold und nach dem Durchschneiden des Bandes machte die Tscharser Bevölkerung regen Gebrauch von der Möglichkeit, die vielen Räumlichkeiten besichtigen zu können. Ein unter anderem von Köchin Ida Lanbacher zubereitetes Buffet lud zum Plausch und zum Staunen über Bau und Ausstattung des neuen Mehrzweckgebäudes ein.
Ulrich Linser von den „Baumännern“ hat im Gespräch mit dem Vinchgerwind die Gemeinde Kastelbell-Tschars dafür gelobt, dass es Konsens gewesen sei, einheimische Firmen beim Bau zu fördern. So sei auch die Wertschöpfung in der nahen Umgebung geblieben. Auch die Bietergemeinschaft, an der neben den federführenden „Baumännern“ auch die Zimmerei Pohl und Heiss-Fenster beteiligt waren, war bestrebt, lokale Firmen mit einzelnen Gewerken zu beauftragen. Die Verlässlichkeit, das Vertrauen und die Qualität in lokale und spezialisierte Firmen rechtfertigen diese Vorgangsweise in jedem Fall. Vor allem dann, wenn es um Flexibilität am Bau geht, weil aufgrund der Begebenheiten mehrere Varianten zum Ziel geführt haben. Kurze und effektive Kommunikationswege waren während der Bauphase dauernd gefragt und so konnten anfallende und unvorhersehbare Probleme rasch bewältigt werden. Der Bau konnte so insgesamt ohne große Probleme über die Bühne gebracht werden.
Auch BM Gustav Tappeiner sagte, es sei ein gelungenes Bauwerk, qualitativ gut ausgeführt, ansprechend, vorzeigbar und für die ganze Gemeinde nutzbar.
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