Schlanders/Aktionstage Politische Bildung - Wir brauchen heute Europa mehr denn je, um die Ideen und Werte der Europäischen Union gegenüber Populisten, neoliberalen Kapitalisten und Nationalisten zu verteidigen und ein Europa der Vielfalt, der Freiheit und der Toleranz zu erhalten. Dies meinte Sepp Kusstatscher, der ehemalige Europarlamentarier, bei einem Vortrag in Schlanders, organisiert vom Bildungsausschuss in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat und dem KVW. Kusstatscher erinnerte daran, dass die Europäische Gemeinschaft aus den Trümmern zweier Weltkriege als Friedensprojekt entstanden und zuerst als Wirtschaftsgemeinschaft gegründet wurde. Aus ursprünglich 6 Staaten entstand eine Staatengemeinschaft aus 28 Staaten mit 23 unterschiedlichen Sprachen. Diese Vielfalt an Staaten und Regionen, Sprachen und Kulturen, Religionen und Ideen macht es nicht immer einfach, stellt für Kusstatscher aber einen großen Reichtum dar, den es zu respektieren und zu erhalten gilt. Die EU ist als Wirtschaftskraft mit 500 Millionen Menschen eine Weltmacht gegenüber China und den USA, die einzelnen Staaten Europas würden in der globalisierten Welt keine große Rolle spielen. Scharf kritisierte Kusstatscher den neoliberalen Kapitalismus und den Populismus der Nationalisten. Dieser Raubtierkapitalismus zerstört die Grundwerte Europas. Es gibt über 16.000 Lobbyisten in Europa, die täglich auf die 751 Parlamentarier einwirken. Nach Kusstatscher muss die Politik über der Wirtschaft stehen und der Mensch mit seiner Würde in den Mittelpunkt gestellt werden. Gerechtigkeit ist Voraussetzung für Frieden. Diese drei Bedingungen sind nach Kusstatscher heute nicht gegeben. So ist der Friede, die Demokratie und auch die Würde vieler Menschen gefährdet. Die vielen negativen Nachrichten erzeugen Angst und ängstliche Menschen kann man leichter manipulieren. Populisten mit einfachen Lösungen haben ein leichtes Spiel. Nach Kusstatscher braucht es ein ökologisches und ein soziales Europa. Er rief dazu auf am 26. Mai zu den Europaparlamentswahlen zu gehen und die Kräfte zu stärken, die sich für ein friedliches, solidarisches und tolerantes Europa einsetzen. (hzg)
von Cornelia Knoll
Paul Hanny organisiert für Jürgen Todenhöfer eine Buchvorstellung „Die große Heuchelei“ und zwar auf Madritsch in Sulden. Zahlreiche Journalisten, haben sich am 3. April auf 2820 m eingefunden und lauschen fasziniert den Ausführungen des Autors Jürgen Todenhöfer, welcher an diesem Buch zusammen mit seinem Sohn Frederic 2 Jahre lang gearbeitet hat.
Seine Erzählungen über lebensgefährliche Erlebnisse in den größten Krisengebieten der Welt und über das Leiden der Zivilbevölkerung dort, machen sehr betroffen und nachdenklich.
Er spricht über die heuchlerische kriegerische Außenpolitik des Westens in diesen ärmsten und gefährlichsten Kriegsgebieten, welche nur dem Zweck dient, ökonomische und geostrategische Interessen zu verfolgen, anstatt der dortigen Bevölkerung wirklich zur Freiheit zu verhelfen.
Er klagt die mörderische, als humanitäre Hilfe getarnte Mogelpackung, dieser Außenpolitik des Westens und der USA an. In ihren“ heroischen Befreiungskriegen „ im Irak, Afghanistan, Syrien ,Libyen, Gaza Iran, ecc. habe sie bis jetzt nur verbrannte Erde hinterlassen und das Leid somit vergrößert.
Dabei schreibe sich der Westen seine so edlen, großen humanitären Werte wie: Gleichheit, Brüderlichkeit, Freiheit und Frieden groß auf die eigene Stirn, um im selben Moment genau diese Werte vollkommen zu verleugnen, so Todenhöfer
Mit brutaler Gewalt werden diese „Kriege des Westens“, um Macht, Geld-Interessen immer wieder jahrzehntelang auf der ganzen Welt geführt und über die Medien, uns dann als sogenannte „humanitäre Kriege“ verkauft. Da wird dann in den Medien gelesen, dass die USA und der Westen diese humanitären Kriege zum Wohle der Bevölkerung führen müsse, um Terroristen oder Diktatoren zu beseitigen. …Eine einzige Lüge!
Jürgen Todenhöfer klagt hier auch die Medien an, welche oft die Handlanger dieser heuchlerischen Politik sind, anstatt der Heuchelei die Maske herunterzureißen und somit der Veröffentlichung der Wahrheit zu dienen.
Einer Wahrheit, welcher sehr schwer ins Gesicht zu schauen ist..: Die traurige Wahrheit des kriegerischen Westen ,welcher sich vollkommen von seinen hochgepriesenen Menschenrechten und Demokratie abgewandt hat ,anstatt diese Werte zu leben und wirklich zu helfen. Einer Wahrheit ,welche verschweigt ,dass .zB. 10 Monate nach der „ sogenannten “US-geführten ANTI-TERROR-ALLIANZ “in Mosul in den Trümmern noch immer tote mumifizierte Kinder lagen.
„Doch dies hat die Befreier nie wirklich interessiert“ ,sagt Jürgen Todenhöfer,“ weil es denen eben nie um Befreiung ging.“
Todenhöfers neues Buch „Die Heuchelei“ ist eine schonungslose Reportage über das wahre Gesicht unserer Zivilisation und ein Aufruf, endlich WIRKLICH das Leid der Menschen in den Krisengebieten zu beseitigen „Wichtig wäre dass wir unsere westlichen Werte von Demokratie ,Gleichheit und Brüderlichkeit wirklich vorleben und andere Kulturen genauso behandeln, wie wir eben selbst behandelt werden wollen“, so Todenhöfer. Ansonsten würde der Westen bereits in nahester Zukunft sicherlich alle Katastrophen der Vergangenheit wiedererleben.
Dieses Buch welches der Autor zum größten Teil in Sulden, seiner 2. Heimat, geschrieben hat, ist bereits jetzt weit oben in allen Bestsellerlisten zu finden. Es wird sicher dazu beitragen, dass vielen Lesern endlich die Augen geöffnet werden und dass die Geschichte des Westens ab jetzt neu geschrieben werden muss.
Reschen - Silser Kugeln sind Zusammenballungen von Lärchennadeln, die auf natürlichem Weg entstehen und einen Kugeldurchmesser von bis zu 20 cm erreichen. Die Lärchennadeln von ufernahen Bäumen fallen in den Silsersee oder werden dorthin durch den ständigen, oft starken Malojawind geweht. Die Lärchennadeln werden dann ans Ufer getrieben und dort durch das ständige Hin- und Herrollen zu kleinen Kugeln geformt, die allmählich immer größer werden. Im Herbst werden diese Kugeln in den Buchten des Silsersees angeschwemmt. Die örtlichen Cafés bieten die künstlerisch nachempfundenen Silser Kugeln als Konditorei-Spezialität an. Bis heute wird angenommen, dass die Silser Kugeln nur in Sils, nur im Herbst und nur aus Lärchennadeln zu finden sind. Diese Annahme kann nun widerlegt werden. Auch der Oberwind im Reschensee treibt im Herbst die Lärchennadeln an die Ufer im Staudammbereich. Dort werden sie zunächst zu Bällchen und dann, durch ständiges Hin- und Herrollen, zu Kugeln bis Fußballgröße geformt. Rund und haarig liegen sie auch nach der Eisschmelze an den Ufern in Staudammnähe. Die Kugel im Bild habe ich am Dienstag (16.03) unter dem dritten Überlauftrichter hinter dem Staudamm fotografiert. Ich habe sie „Reschensee-Kugel“ getauft. (aw)
Sepp Mall, Autor und Mittelschullehrer wurde 1955 in Graun geboren und wuchs in einer Bauernfamilie auf. Er lebt heute gemeinsam mit seiner Frau, Psychologin und Psychotherapeutin, in Meran.
von Christine Weithaler
Schon in der Kindheit hörte er gerne den Erzählungen aus der Nachbarschaft zu und spann Geschichten daraus in seinem Kopf. Er verbrachte viel Zeit in der Pfarrbibliothek, las viel und wurde oft ermahnt, dass seine Lektüre nicht seinem Alter entspreche. Doch er ließ sich nicht vom Lesen abhalten. Spannend erlebte er die Gegensätze der zwei Welten, in denen er aufwuchs: Die einfache Welt des bäuerlichen Lebens ohne viel Worte und die Welt der Geschichten, der Fantasie, einer Fülle an Worten. Das Lesen und der intensive Kontakt zu den Tieren und der Natur haben ihm viele Bilder für spätere Werke mitgegeben.
Mall besuchte die Mittelschule und das Gymnasium im „Bischöflichen Knabenseminar Johanneum“ in Dorf Tirol, wo Pfarrer Alfred Gruber, Literaturpapst zur damaligen Zeit, sein Deutschlehrer und sein erster Förderer war. Gruber lud kunstinteressierte Schüler ins Theater oder ins Kino ein und förderte bei jährlichen literarischen Wettbewerben. Auch Sepp Mall gewann dabei Preise. Dies gab ihm die Bestätigung, dass ihm das Schreiben lag und er sich damit ausdrücken kann. Es faszinierte ihn aus Worten Texte zu formen. Damals schrieb er nur, um an den Wettbewerben teilzunehmen, was sich nach der Matura und seinem Studium der Germanistik und Erziehungswissenschaften in Innsbruck änderte. Er entdeckte das Schreiben als Möglichkeit, mit dem Außen zu kommunizieren, schrieb bewusster.
Sepp Malls erste Veröffentlichung ergab sich mit einem Katalog des Laaser Künstlers Jörg Hofer. Hofer bat Mall Texte zu seinen Arbeiten zu schreiben. Auch die Kulturzeitschrift „Arunda“ bot ihm zu dieser Zeit die Möglichkeit zu ersten Veröffentlichungen. Durch die Zusammenarbeit mit Jörg Hofer begegnete Sepp Mall erstmals der bildenden Kunst, und es entstanden weitere gemeinsame Arbeiten mit Künstlern aus dem Vinschgau, wie etwa mit Ulrich Egger. Das Studium in Innsbruck ermöglichte dem jungen Schriftsteller viele Kontakte zu Autoren, auch zu Felix Mitterer. Auf dessen Empfehlung wurden Malls Texte im ORF Radio Tirol gelesen. Innsbruck, Tirol und Österreich boten ihm Raum für Lesungen, ein intensiveres literarisches Leben als Südtirol. Sepp Mall erhielt in Innsbruck 1990 den Lyrikpreis. Er unterrichtete damals in Latsch und erfuhr über einen Anruf seiner späteren Frau, dass er diesen begehrten Preis erhalten habe.
Zu dieser Zeit sprach ihn Michael Forcher, Besitzer des jungen Haymonverlags an und bot ihm an, in seinem Verlag ein erstes Buch zu veröffentlichen. Seitdem ist Sepp Mall Autor. Trotz seiner vielen Veröffentlichungen, mehrerer Auftragsarbeiten und Hörspielen könnte er aber „mehr schlecht als recht“ vom Schreiben leben, wie er selber sagt. Seine Halbtagsstelle als Lehrer bietet ihm auch die gewünschte finanzielle Absicherung. Im Gegenzug hat er Zeit für die Arbeit als Autor. So kann er schreiben, was er möchte - eine elementare Freiheit, wie er selber sagt - und ist nicht auf bezahlte Auftragsarbeiten angewiesen. Gleichzeitig hat er aber auch seine fixen Schreibtischzeiten. Vieles entsteht frei, aber auch bei der künstlerischen Tätigkeit braucht es Sitzleder und Kontinuität. Nur in der Stille und im notwendigen Rückzug findet Sepp Mall Bilder, es entstehen Dialoge mit Protagonisten für Geschichten, die von seinem Inneren nach Außen dringen. Er braucht Lektüre zur Inspiration, beobachtet viel und verfolgt auch das Zeitgeschehen intensiv. Sepp Mall verwendet vielfach für seine Werke geschichtliche Hintergründe, wie beispielsweise den Südtiroler „Freiheitskampf“ der 60er Jahre für seinen Roman „Wundränder“.
Vor kurzem erschien im Meraner Verlag Alphabeta ein Sammelband von italienischen und österreichischen Autoren, Sepp Mall als Südtiroler mittendrin. Es handelt sich dabei um jeweils fünf Kurzgeschichten zum Thema „Ressentiment“. Das Projekt geht weiter, indem die Geschichten nächstes Jahr in die jeweils andere Sprache übersetzt werden. Übersetzungen sind generell wichtig und spannend für Sepp Mall. Ein literarischer Traum von ihm ging mit der Übersetzung seiner Texte ins Italienische, Bulgarische und Tschechische in Erfüllung.
So auch ein kleiner Traum, dass seine Tochter aus erster Beziehung, die in Frankreich als Buchhändlerin lebt, sein ins Französische übersetzt Buch verkauft. So träumen wir doch alle von etwas….
RAMPENLICHT LOOTSCH - Lustspiel von Jürgen Schuster Bühne: Rampenlicht Lootsch
Besonderes Theatervergnügen verspricht die Theaterbühne Rampenlicht Lootsch mit dem heurigen Lustspiel „Iatz kearsch der Kotz, Ferdl“. Die Handlung des Dreiakters ist schnell erzählt:
Aus einem Tyrannen, der nicht nur seine Frau schlecht behandelt und aus diesem Grund fast keine Freunde hat, wird ein zahmer Kater.
Wie das funktioniert, wird in dieser Geschichte mit fast chirurgischer Genauigkeit ersichtlich.
Aus dem Gerichtssaal - Wer hat nicht schon vom dreißigjährigen Krieg gehört, der von 1618 bis 1648 Deutschland verwüstete, ganze Landstriche entvölkerte und wirtschaftliche und soziale Verheerungen anrichtete, von denen sich manche Gegenden erst nach mehr als einem Jahrhundert erholten? Nun, so arg erging es den Beteiligten am Gerichtsstreit nicht, von dem hier erzählt werden soll. Allerdings hatte er ungefähr die gleiche Dauer und endete in Feindseligkeiten und Verbitterungen, die auch noch die nachfolgenden Generationen belasten. Dabei hätte der Vorfahre der Betroffenen alle Möglichkeiten der Welt gehabt, durch eine rechtlich durchdachte Regelung jeden Streit unter seinen Erben zu vermeiden. Er war einer der größten Bauern im Dorfe und hatte 5 Kinder, drei Söhne und zwei Töchter. So wie damals üblich, war er der Herr im Hause und auch sonst ein richtiger Patriarch. Daher erwartete er von seinen Kindern, dass sie um Gotteslohn in der Landwirtschaft mitzuarbeiten hatten. An dieser seiner Einstellung änderte sich auch nichts, als diese volljährig geworden waren und einen eigenen Hausstand gründen wollten. Für den Ältesten reichte es als Entgelt gerade mal für einen Beitrag zum Ankauf der Möbel, der Zweitgeborene erhielt das Geld für den Ankauf eines Grundstückes. Eine bevorzugte Position hatten da schon die Töchter, welche „wenigstens“ für ein paar Monate in der Schweiz im Fremdenverkehr arbeiten konnten und von dort, von ihren Brüdern beneidet, Bargeld mitbrachten. Als der Altbauer im Jahre 1978 starb, hinterließ er eine rechtliche „Wüste“: kein Testament, geschweige denn geschlossene Höfe mit geregelten Übergaben! Und nun fielen die Kinder buchstäblich übereinander her. Die Söhne, die am Hof gratis ihre Arbeitsleistung erbracht hatten, glaubten sich berechtigt, im Zuge der Erbteilung bevorzugt behandelt zu werden. Die „Weichenden“ hingegen wollten davon nichts wissen und pochten nicht nur auf Realteilung, sondern auch auf „Kollation“, also auf die Einbringung bzw. Anrechnung der von den „arbeitenden“ Brüdern erhaltenen indirekten Schenkungen. In diesem letzten Sinne fiel dann auch die Entscheidung des Landesgerichts Bozen aus, was die Unterlegenen dazu veranlasste, Berufung und Kassationsbeschwerde einzulegen. Von Rom wurde der Prozess wieder an das Landesgericht Bozen rückverwiesen, welches die konkrete Aufteilung des Nachlasses nach Köpfen vornahm.
Dieser jahrzehntelange Hickhack legt eine Überlegung nahe: Warum machen die Leute, auch eingedenk der allgemein bekannten Tatsache, dass die Justiz im Schneckentempo arbeitet, nicht öfter von der Möglichkeit Gebrauch, ihre Streitfälle durch einen Schiedsrichter entscheiden zu lassen? Dazu bedürfte es nur eines klugen Rechtsbeistandes, der einen „wasserdichten“ Schiedsvertrag ausarbeitet, und der Beiziehung eines in rechtlichen Dingen versierten und mit praktischem Sinn ausgestatteten Fachmannes. Wollen wir wetten, dass sich die Verfahren in Monaten und nicht erst in Jahren oder gar Jahrzehnten erledigen ließen und unter dem Strich auch noch kostengünstiger und stressfreier wären?
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
Eyrs/Vinschgau - Auf Initiative des Geflügelzuchtvereins Vinschgau GZVV (gegründet im April 2018) fand am 27. April 2019 in der Moosburgstraße in Eyrs der erste Geflügel- und Kleintier-Markt statt. Der Besucher -Andrang war groß. Es wurde gekauft, getauscht und informiert.
Ein Schwedisches Blumenhuhn allein wird nicht verkauft. Mindestens drei müssen es sein, damit sich die Tiere in neuer Umgebung auch wohlfühlen. Diesem Grundsatz folgte Reinhard Zangerle aus Eyrs an seinem Stand. Und er informierte über der Tierschutzbestimmungen, die oberstes Prinzip des Marktes waren. „Die Kontrollen hat die Amtsdirektorin vom tierärztlichen Dienst Agate Torggler durchgeführt“, erklärt der Obmann des GZVV, Michael Böttner. „Um den Tierschutz im Verein kümmert sich Tierärztin Simone Sagmeister.“
Zu den angebotenen Geflügelrassen zählten weiters Rebhühner, Tiroler Huhn (Rückzüchtung der ausgestorbenen Rasse), Bronze Puten, Böhmische Gänse, Moularden Enten und einige mehr. Dazu gab es die geeigneten Futtermittel. Auch Kanninchen konnten gekauft oder getauscht werden. Besonders groß war der Andrang am Stand des italienischen Geflügelzüchters, der alle Hände voll zu tun hatte, die Hühner transportfähig in luftdurchlässige Kartons zu verpacken. Erstmal wurde ein Gerät zum Betäuben und schmerzfreien Schlachten von Geflügel und Kleintieren der Firma FederLeicht aus Bayern vorgestellt. Das Schlachten stellt die Vinschger Geflügelzüchter derzeit vor große Probleme. Es fehlt ein geeigneter Schachthof. Das Geflügel des GZVV wird deshalb - wenn die Anzahl klein ist - zum Schlachthof ins Passeiertal gebracht oder in größere Anzahl, wie beispielsweise die Schludernser Weihnachtsgänse, in einem speziellen Tiertransporter nach Augsburg.
Der GZVV bemüht sich seit längerem um die Errichtung eines Geflügelschlachthofes - eine Einrichtung bzw. Investition für den ländlichen Raum, die angesichts der steigenden Zahl an Geflügelhaltern im Vinschgau längst überfällig ist.
Kolping im Vinschgau - Das letzte Mal versuchte ich aufzuzeigen was es bedeutet Europa als Heimat zu sehen.
Die Menschen spüren, wenn das Reden vom Raum des Rechts, der Sicherheit und der Freiheit eine bloße Behauptung, wenn nicht gar eine Lüge ist. Europa muss ein anderes Wort sein für Demokratie, für Geborgenheit, für Heimat. Menschen, die sich beheimatet, geschützt und sicher fühlen, haben auch die Kraft, die Heimatlosen und Geflüchteten aufzunehmen.
Das Fluchtproblem ist nicht nur ein Problem der Jahre 2015,2016ff. Es ist das Problem des 21. Jahrhunderts!! Es ist ein Problem, das viel größere Anstrengungen erfordern wird als die Stabilisierung des Euro. Es ist ein Problem, das nur dann angepackt werden kann, wenn es möglichst viel Einigkeit gibt, Einigkeit in Europa und in der Weltgemeinschaft. Es geht um das Überleben von Millionen von Menschen.
Woher kann Europas neue Kraft kommen? Die neue Kraft kommt aus den Grundrechten, die auch in Europa Geltung haben. Die neue Kraft kommt aus der sozialen Politik, die den Menschen Heimat gibt. Die neue Kraft kommt aus der Stärkung des europäischen Parlaments, als dem demokratischen Repräsentanten der Europäer. Dieses Parlament muss auch die Kompetenz haben, Europa ein soziales Gesicht zu geben. Auf so ein Europa freuen wir uns. Es ist dies die Heimat Europa.
Deshalb eine Stimme für Europa am 26. Mai für jene Kandidaten, die sich zu einem friedlichen und stabilen Europa bekennen und sich für ein Vorantreiben des europäischen Einigungsprozesses engagieren.
Otto von Dellemann
Ortler & Ortles. Wie oft bin ich am Reschensee vorbei gefahren, aber dieses Mal fast ein Wunder: keine Brise, kein Wind und das Wasser glatt wie eine Stahlplatte. Da musste ich halten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Feindbilder
Den Artikel „Grundsatzprinzip“ im Vinschgerwind 7/2019 habe ich aufmerksam duchgelesen. Ein Hotel im landwirtschaftlichen Grün – das hat Erinnerungen geweckt. Eine Generation früher ist es in Latsch schon einmal um die Mooswiesen links der „Eistschött“ gegangen. Einige Hektar Grund waren damals als Hotelzone ausgewiesen worden. Ein Riss ging damals durch die Reihen der Bauern. Auf Druck des damaligen Urbanistik-Landesrates Alfons Benedikter ist diese Hotelzone allerdings wieder in landwirtschaftliches Grün zurückgewidmet worden. Als Kompensation wurde dann die Industriezone bei der Plima um einige Hektar erweitert. Die Operation diente dem Sparen von landwirtschaftlichem Grün. Als SVP-Ortsobmann bin ich damals zum Landesrat zitiert worden, um diese urbanistischen Umwidmungen in Latsch umzusetzen. Der damalige Ortsobmann des Bauernbundes in Latsch Mohler Hias hat mich damals zum Feindbild der Latscher Bauern abgestempelt, mit der Begründung, dass ich dem Landesrat Benedikter „di Gosch voll“ angelogen hätte. Das Abstempeln wurde bis zum bitteren Ende betrieben. Mir ist kürzlich zu Ohren gekommen, dass der Mohler Hias damals für die Streichung der Hotelzone gewesen sei. Das stimmt nicht.
Der Riss durch die Reihen scheint sich in Latsch eine Generation später zu weiderholen. Mein Wunsch und meine Hoffnung ist es, dass sich der damalige Feinbildaufbau nicht wiederholt.
Reinhart Pedross
Stellungnahme zum Artikel “Zerrüttetes Vertrauensverhältnis“ im Tagblatt „Dolomiten“ vom 4. Mai 2019
Der Grauner Bürgermeister Heinrich Noggler hat mich in der Gemeinderatssitzung vom 2. Mai 2019 offen zum Rücktritt als Gemeinderat und Wirtschaftsreferent der Gemeinde Graun aufgefordert. Der Bürgermeister begründet dies mit einem nicht mehr vorhandenen Vertrauensverhältnis, unter anderem wegen meines politischen Einsatzes für die Gletscherverbindung Langtaufers-Kaunertal. Außerdem werden mir offen „Untätigkeit im Amt“ und sogar „Erpressung“ vorgeworfen, ohne diese schweren Anschuldigungen näher zu erklären. Alle diese Behauptungen weise ich entschieden zurück.
Ich setze mich seit Jahrzehnten mit voller Kraft für die wirtschaftliche und touristische Weiterentwicklung unserer Gemeinde und des Obervinschgaus ein und werde dies auch in Zukunft machen. Als Gemeindereferent habe ich die Beschlüsse des Gemeinderates zu respektieren und mich für deren Umsetzung stark zu machen. Das habe ich stets nach bestem Wissen und Gewissen gemacht, auch in Bezug auf das Projekt Langtaufers-Kaunertal. Die Aussagen und Rücktrittsforderungen des Bürgermeisters sind völlig absurd und zurückzuweisen.
Um aus dem in unserer Gemeinde kürzlich genehmigten Projekt Schöneben-Haideralm Rückschlüsse für das Projekt Langtaufers-Kaunertal ziehen zu können, hat die Oberländer Gletscherbahn AG im März 2019 einen einfachen Antrag auf Akteneinsicht gestellt. Die Akteneinsicht ist nach dem Transparenzprinzip der öffentlichen Verwaltung ein herkömmlicher Vorgang und damit auch nichts Außergewöhnliches.
Es ist für mich daher absolut nicht nachvollziehbar, dass der Bürgermeister als Reaktion auf den Antrag der Oberländer Gletscherbahn AG meinen Rücktritt fordert und schwerwiegende Anschuldigungen ohne nähere Begründung in den Raum stellt.
Deshalb ziehe ich auch die Einleitung rechtlicher Schritte in Erwägung. Im Artikel der Dolomiten vom 4. Mai steht im letzten Satz, dass ich auf die Rücktrittsaufforderung nicht reagiert hätte. Das ist so nicht richtig. Ich habe Bürgermeister Noggler vor den versammelten Gemeinderäten gesagt, dass er über seinen eigenen Rücktritt nachdenken sollte, da er offenbar nicht bereit ist, gültige Gemeinderatsbeschlüsse zu respektieren und umzusetzen. Es ist nämlich rechtlich sehr bedenklich, dass sich der Bürgermeister mehrfach öffentlich und gegenüber den zuständigen Stellen der Provinz Bozen im Namen der Gemeinde Graun gegen die Verwirklichung eines vom Gemeinderat genehmigten Projekts ausgesprochen hat.
Der politische Wille der Gemeinde Graun für das Projekt Langtaufers-Kaunertal bleibt so lange aufrecht, bis der Gemeinderat einen neuen gesetzeskonformen Beschluss fasst, der den bestehenden Beschluss aufhebt. Die Tatsache, dass ich ein Projekt unterstütze, das vom Gemeinderat genehmigt wurde, ist sicherlich kein Grund für meinen Rücktritt.
Josef Thöni, Langtaufers,
Gemeindereferent der Gemeinde Graun
Wer hat versagt!
Das kann und darf es nicht sein. Zuerst fischen wir sie aus dem Wasser, päppeln sie auf und helfen, wo wir können. Wir meinen sie auf den richtigen Weg zu bringen und sie integriert zu haben, dann der „Schock“. Einige von ihnen vergehen sich an unseren Kindern. Erwachet, liebe Politiker. Oder was muss noch Schlimmes geschehen? Wir haben keine Sicherheitsproblem in unserem Land, wird immer so hoch gepriesen: So kann und darf es nicht weitergehen, auf keinen Fall - oder? Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt natürlich dem Mädchen und seiner Familie.
Sepp Wallnöfer, Schluderns
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