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Die Süd-Tiroler Freiheit erinnert alle Bürger, die sich bislang noch an der Sprachgruppenzählung beteiligt haben, dies dringend in den nächsten Tagen zu erledigen. Die Bürger haben nur noch bis zum 30. Juni Zeit, ihre anonyme Erklärung über die Zugehörigkeit zur deutschen, italienischen oder ladinischen Sprachgruppe abzugeben. Derzeit sind in den Süd-Tiroler Gemeinden beauftragte Erheber unterwegs. In einigen Gemeinden wurde auch die Möglichkeit geschaffen, die Erklärung im Gemeindeamt abzugeben.

Die Süd-Tiroler Freiheit ist darüber besorgt, dass laut Medienberichten viele Süd-Tiroler sich noch nicht an den Sprachgruppenzählung teilgenommen haben. Werner Thaler, Landesleitungsmitglied der Süd-Tiroler Freiheit, erinnert daran, dass es bei der Sprachgruppenzählung um den Proporz geht, eine der wichtigsten Säulen der Autonomie. „Durch diese Erklärungen wird die zahlenmäßige Stärke der deutschen, ladinischen und italienischen Volksgruppe in Süd-Tirol ermittelt. Nicht nur der Vergabeschlüssel öffentlicher Stellen hängt davon ab, sondern auch die Nutzung von Sozialleistungen und der Zugang zu geförderten Wohnungen“, zeigt Thaler auf.

Die Süd-Tiroler Freiheit appelliert an alle Bürger, die Bedeutung der Sprachgruppenzählung zu erkennen und diese in den nächsten Tagen abzugeben. Gleichzeitig fordert die Süd-Tiroler Freiheit die Landesverwaltung auf, sicherzustellen, dass besonders ältere Menschen ausreichend die Möglichkeit erhalten, die Erklärung abzugeben, insbesondere diejenigen, die im Zuge der Online-Erhebung mittels SPID nicht dazu in der Lage waren.

Süd-Tiroler Freiheit - Freies Bündnis für Tirol.

Über Änderungen, Auflösung und Neubildung von geschlossenen Höfen befinden 136 örtliche Höfekommissionen. Vor allem ihre Präsidenten brauchen Fachwissen - das wurde ihnen kürzlich vermittelt. 

Gut 13.400 geschlossene Höfe gibt es in Südtirol, die Zahl ist stabil. In den letzten zehn Jahren gab es gleich viele Auflösungen und Neubildungen, nämlich jeweils 156. Über Auflösung und Neubildung, aber auch flächenmäßige Änderungen, befinden die 136 örtlichen Höfekommissionen. Bei den Entscheidungen müssen viele Bestimmungen berücksichtigt werden, somit ist ein Wissen darum unerlässlich. Die neuen örtlichen Höfekommissionen wurden im Dezember eingesetzt (LPA hat berichtet) - insgesamt 580 Personen wurden ernannt, es gibt 18 Präsidenten. 

Sie wurden kürzlich zu einer Schulung in die Abteilung Landwirtschaft eingeladen. Dabei ging es um bürokratische, fachliche und rechtliche Themen: Antikorruption und Datenschutz waren genauso Themen wie das neu überarbeitete Antragsformular an die örtlichen Höfekommissionen, es wurden die Verfahrensabläufe erläutert, aber auch die transparente Verwaltung und Skartierung der Akten vergegenwärtigt.  Diskutiert wurde über das Ermessen bei den Entscheidungen der Kommissionen und unterstrichen, dass in jedem Fall detaillierte Begründungen anzuführen sind. Diese bestehen nicht nur in einem Verweis auf die Rechtsbestimmungen, sondern in Rechtsausführungen, die mit der Sachverhaltsfeststellung und mit der Beweislage zu verknüpfen sind. 

Ungefähr 1.200 Entscheidungen werden jährlich von den örtlichen Höfekommissionen getroffen. Bei Neubildungen oder Auflösungen von geschlossenen Höfen sowie bei Abtrennungen von Gebäuden beliebiger Art (auch Bauvolumen oder Teile von Gebäuden) ist zusätzlich der Sichtvermerk der Abteilung Landwirtschaft vorgesehen. Im Schnitt werden jedes Jahr etwa 250 Bewilligungen der örtlichen Höfekommissionen überprüft. Entscheidungen der örtlichen Höfekommission können vom Betroffenen zur erneuten Bewertung im Beschwerdeweg an die Landeshöfekommission weitergeleitet werden. Diese Kommission besteht aus dem Vorsitzenden und vier weiteren Mitgliedern und wird von der Landesregierung für die Dauer von fünf Jahren ernannt. In den letzten zehn Jahren wurden insgesamt 199 Beschwerden eingereicht.

"Der geschlossene Hof hat sich über die Jahrhunderte bewährt. So wurde verhindert, dass die Höfe in der Erbfolge aufgeteilt wurden und damit garantiert, dass die geschlossenen Höfe in ihrem Ausmaß erhalten bleiben und die Grundlage für den Unterhalt der bäuerlichen Familie gewährleistet ist", sagt Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher. 

 

uli

Mittwoch, 12 Juni 2024 12:21

Landesarchiv forscht seit 30 Jahren

Insgesamt 23.757 Druckseiten an wissenschaftlichen Eigenveröffentlichungen sind seit 1995 in der Reihe "Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs" erschienen. Vor Kurzem wurde Band 50 vorgelegt.

Es gehört zu den weniger bekannten Forschungseinrichtungen Südtirols, dabei braucht die wissenschaftliche Bilanz des Landesarchivs den Vergleich nicht zu scheuen: Seit 1995 erscheint die hauseigene Reihe der "Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs". Jüngstes Mitglied dieser Reihe ist die Neuauflage eines Referenzwerks der zeitgeschichtlichen Forschung, nämlich Karl Stuhlpfarrers "Umsiedlung Südtirol 1939–1940", das am gestrigen Montag (10. Juni) als Band 50 der Hauptreihe vorgestellt wurde. "Dieser Band ist ein sichtbarer Ausdruck der Forschungsleistung des Landesdenkmalamtes mit seinem institutionellen Forschungsauftrag", betonte Landeskonservatorin Karin Dalla Torre bei der Präsentation im Ansitz Rottenbuch in Bozen.

Rund 1,70 Meter Stellfläche nimmt die Reihe zur Landes- und Regionalgeschichte mittlerweile ein; ihre zeitliche Bandbreite reicht von der Spätantike und dem frühen Mittelalter bis in die jüngere Zeitgeschichte. Quelleneditionen, monographische Studien, Tagungsakten, Dissertationen und Habilitationsschriften umfasst das Portfolio. Methodisch wird auf breite Quellenbasierung und den überregionalen Vergleich Wert gelegt. Letzterer trägt dazu bei, die Relevanz der veröffentlichten Forschungsergebnisse korrekt zu gewichten. Gearbeitet wird schwerpunktmäßig mit Beständen des Landesarchivs. Die Reihe ist gut etabliert und hat ein überregionales Renommee, dies zeigen regelmäßige Besprechungen in Fachzeitschriften des deutsch- und italienischsprachigen Raums. Erhältlich sind die Werke im Buchhandel, auch in Partnerinstitutionen und zentralen Bibliotheken und Sammlungen sind sie verfügbar.

Das Landesarchiv ist zwar keine Forschungseinrichtung im engeren Sinn, hat aber einen Forschungsauftrag. Archive, also historische Schrift- und Bildgutkomplexe, zählen zu den Kulturgütern. Das Landesarchiv gehört seit seiner effektiven Gründung 1985/86 zum Landesdenkmalamt. Zu seinen Kernaufgaben gehören die Übernahme, die sachgerechte Verwahrung, die Verzeichnung und die Zur-Verfügung-Stellung von Schrift- und Bildgutbeständen aus der Landesverwaltung, der Landesregierung und privater Träger; die ältesten im Landesarchiv verwahrten Stücke stammen aus dem frühen 13. Jahrhundert.

red/ck

In jeder Süd-Tiroler Gemeinde soll künftig ein Gemeinderatsmitglied als Beauftragter für die Europaregion Tirol benannt werden. Diesen Vorschlag werden die Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit im Rahmen einer gemeinsamen Initiative in ihren Gemeinden vorbringen. Diese beauftragte Person soll als Bindeglied zwischen der Europaregion Tirol und den Gemeinden fungieren, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern, die Bürger über Projekte und Entwicklungen zu informieren und lokale Anliegen in die Arbeit der Europaregion Tirol einzubringen. „Für den Gemeinderat selbst wäre dies eine Aufwertung seiner Funktionen“, so der Sprecher der Arbeitsgruppe für Gemeindepolitik der Süd-Tiroler Freiheit, Werner Thaler.

Die Europaregion Tirol wurde gegründet, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der seit 1918 geteilten Tiroler Landesteile Nord-, Süd-, Ost- und Welsch-Tirol zu fördern. Mit der Unterstützung des Europarechts konnte erstmals ein tragfähiges rechtliches Fundament für die Kooperation von Tirol, Süd-Tirol und Welsch-Tirol geschaffen werden. Auf dieser Grundlage soll die Europaregion Tirol durch gemeinsame Projekte für die Bürger spürbar und erlebbar gemacht werden. Beispiele hierfür sind der Brennerbasistunnel, der Euregio-Family-Pass, der gemeinsame Lawinenreport oder einheitliche Wetterberichte.

Die Ergebnisse der Umfrage „Euregio-Monitor 2022“ verdeutlichen, dass die Bevölkerung nicht nur die Zusammenarbeit zwischen Tirol, Süd-Tirol und Welsch-Tirol begrüßt, sondern auch mit überwältigender Mehrheit deren Ausbau fordert. „Die positiven Ergebnisse und die breite Unterstützung der Bevölkerung für die Zusammenarbeit innerhalb der Europaregion Tirol zeigen deutlich, dass diese Kooperation weiter intensiviert und institutionalisiert werden muss“, betont Werner Thaler. Um die Umsetzung gemeinsamer Projekte effizienter zu gestalten und die Anliegen der Bürger auf lokaler Ebene besser berücksichtigen zu können, sei eine stärkere Einbindung der Gemeinden unerlässlich: „Daher ist es sinnvoll und notwendig, in jeder einzelnen Gemeinde der Europaregion Tirol einen beauftragten Gemeinderat für die Europaregion zu ernennen“, betont Werner Thaler.

Der Beschlussantrag der Gemeinderäte der Süd-Tiroler Freiheit sieht zunächst vor, dass sich die Gemeinden für die Einsetzung eines beauftragten Gemeinderates für die Europaregion Tirol aussprechen. An die Verantwortlichen der Europaregion Tirol soll in der Folge der Auftrag weitergeleitet werden, ein Konzept für die Betreuung und Begleitung der Europaregions-Beauftragten in den Gemeinden zu erstellen.

Werner Thaler,
Sprecher der Arbeitsgruppe für Gemeindepolitik der Süd-Tiroler Freiheit.

Mittwoch, 12 Juni 2024 09:25

Aus Ruinen entsteht Kultur- und Naturraum

Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben.

von Ludwig Fabi
Fotos: Adrian Gamper/Petra Pohl

Errichtet wurde Schloss Lichtenberg im 13. Jahrhundert als Trutzfeste der Tiroler gegen die Bischöfe von Chur. Die weithin sichtbare und ausgedehnte Anlage oberhalb des gleichnamigen Dorfes Lichtenberg war bis 1513 im Besitz der Grafen von Tirol, danach kam das Schloss in Besitz der Grafen Khuen-Belasi, bis heute.
Das „Kuratorium Schloss Lichtenberg“ unter der Leitung des Architekten Kurt Stecher bemüht sich seit drei Jahrzehnten gemeinsam mit den Besitzern für die Rettung der Ruine. Einen wesentlichen Schritt dazu bilden umfangreiche Baumaßnahmen, welche seit 2022 im Rahmen des Interreg-Projektes „Revitalisierung Schloss Lichtenberg und Festung Nauders“ durch die Gemeindeverwaltung von Prad durchgeführt wurden. „Das Schloss ist eine große Chance für Lichtenberg und die ganze Gemeinde“, heißt es aus der Gemeindestube. Neben wichtigen Infrastrukturen wie Strom- und Wasserversorgung, Notausgänge und sanitäre Anlagen wurde die Schlossanlage gesichert und durch behutsame bauliche Anpassungen aufgewertet. Im Schlossgarten können nun offizielle Veranstaltungen stattfinden, im Rondell sind Ausstellungen möglich und einiges mehr. Das Kuratorium Schloss Lichtenberg koordiniert die Art der Veranstaltungen und mögliche neue Projekte. Mit Nachdruck wird an der Rückführung der Schlossfresken gearbeitet, welche vor Jahrzehnten abgenommen, in Wien restauriert und im Ferdinandeum in Innsbruck ausgestellt wurden. Einige der Fresken lagern in einem Magazin in Hall in Tirol. Mit einem Ausbildungslehrgang für kunsthistorische FührerInnen wurde die Vermittlungstätigkeit in den Mittelpunkt gesetzt. Derzeit stehen sieben FührerInnen zur Verfügung, welche regelmäßig Führungen in enger Zusammenarbeit mit der Ferienregion Ortlergebiet/Prad anbieten. Die strukturelle und inhaltliche Revitalisierung ist aber noch nicht abgeschlossen und man kann auf viele weitere Neuheiten gespannt sein, nicht zuletzt auf die dreistöckigen musealen Ausstellungsräume im Rondell.

Schloss Lichtenberg als Kulturraum
Der Einbezug der Dorfbevölkerung rund um die Revitalisierung der Burgruine war und ist dem Kuratorium besonders wichtig. In diesem Sinne wurden und werden das Schlossfestival „Licht und Berg“, das Scheibenschlagen, Larvenausstellungen, Musikveranstaltungen, Jungschar- und Ministranten-Feste, Kinderfeste, Matinee und sogar eine Hochzeit abgehalten. Von Mai bis Oktober finden Führungen (auch mit Kinderprogramm) in deutscher und italienischer Sprache statt. Diese Führungen werden in den nächsten Jahren auf die St. Christina Kirche und die Pfarrkirche mit Krypta ausgedehnt, da diese eng mit dem Schloss in Verbindung stehen.
In den Räumlichkeiten des Rundells soll in den nächsten Jahren ein Museum entstehen, das unter anderem Teil Fragmente der Fresken und Abdrücke der Fresken ausstellt. Ein Konzept für die Innenausstattung wurde bereits von Sebastian Marseiler und Laurin Kofler ausgearbeitet.
Zudem ist Dirk Sackers aus Deutschland seit einiger Zeit dabei, das gesamte Schloss von außen und innen durch eine PC-Animation so wahrheitsgetreu wie möglich nachzubilden. Diese wird dann ebenfalls im Rondell präsentiert.

 

Schloss Lichtenberg als Naturraum
Innerhalb und rund um die Burganlage befinden sich parkähnliche Naturräume, die sich wie ein kleiner Berg über Lichtenberg erstrecken. Diese und besonders der Schlossgarten sollen wieder renaturiert und aufgewertet werden. Dahingehend haben sich zwei Maturantinnen der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Kortsch entschieden, die Aktivierung des Schlossgartens als Maturaprojekt zu nehmen. Entstanden ist ein umfassendes Umsetzungsprojekt, welches Messungen, Kostenkalkulationen, digitale Pläne mit Brunnen, Sitzgelegenheiten und Bepflanzungen mit mittelalterlichen Kräutern und Rosen beinhaltet.

 

TIPP: Kunsthistorische Führung durch die Burgruine Lichtenberg mit ausgebildeten SchlossführerInnen Führung in deutscher Sprache jeden Mittwoch und Samstag um 10.00 Uhr
bei der Pfarrkirche Lichtenberg.

Informationen mit Reservierung am Vortag bei:
Ferienregion Ortlergebiet/Prad
Tel. 0473 6161019

Mittwoch, 12 Juni 2024 09:24

Manni’s Hof-Museum in Morter

Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht war, hat er in den 5 Räumen im ersten Stock sein privates Hof-Museum eingerichtet.

von Heinrich Zoderer

In seinem Museum gibt es Informationen und Sehenswertes zur Geschichte Tirols. Die Palette erstreckt sich vom Schulleben in Morter, einer Fossilien- und Mineraliensammlung, über den Bergbau und den Gebirgskrieg an der Ortlerfront im 1. Weltkrieg, über die Tiroler Geschichte und die Freiheitskämpfe von 1809. Maßstabsgerecht hat Haringer die beiden Burgen Ober- und Untermontani nachgebaut, genauso wie mehrere alte Schutzhütten. Über alle Gegenstände, Dokumente und die vielen Fotos und Urkunden kann Manfred Haringer spannende Geschichten erzählen, so dass das Leben der Soldaten und der Zivilbevölkerung lebendig und anschaulich wird.
Den Samen für das Geschichtsinteresse legte sein Großvater Martin, der bei gemeinsamen Spaziergängen von seinen unmenschlichen Kriegserlebnissen am Dunajec bei Krakau und von seiner russischen Kriegsgefangenschaft erzählte. Vor fast 50 Jahren wurde die Sammlertätigkeit konkret, als Haringer auf dem Gipfel der Königsspitze erstmalig Relikte vom Ersten Weltkrieg fand und dann über deren Zweck und Einsatz zu recherchieren begann. Das Interesse für die Heimat- und Lokalgeschichte war bereits vorhanden, die intensive Sammeltätigkeit fing damals an und ließ ihn nicht mehr los. Seit dieser Zeit sammelt er alles was in seinem Themenbereich passt und ihm die Heimatgeschichte begreifbarer und verständlicher macht. Kurz vor 10 Uhr treffen wir uns vor seinem Elternhaus. An der Hausmauer hängt ein großer Schmiedehammer, der früher durch ein Wasserrad angetrieben wurde, um das glühende Eisen zu klopfen und zu formen. Wie an der Tafel aufgezählt wird, hat der Dorfschmied von Morter rund 500 Jahre lang alles hergestellt, was die Bevölkerung benötigte: Werkzeuge, Sensen, Pflüge, Räder, Wagen, Türen, Waffen, Truhen, Grabkreuze, Nägel, Hufe, Laternen, Maschinen uvm. Einer der legendären Dorfschmiede, so steht es weiter auf der Gedenktafel, war Simon Freiseisen, geboren 1767 und gestorben 1847. Er war ein bärenstarker, über 2 Meter großer Mann, Schützenhauptmann von Morter und Freiheitskämpfer unter Andreas Hofer im Jahre 1809.

Mineraliensammlung: Es glitzert und glänzt in allen Farben
Wir betreten dann den Raum mit der Mineraliensammlung. Es glitzert und glänzt in allen Farben. Schön sortiert und beschriftet kann man die Mineralien sogar mit einem Vergrößerungsglas genauer betrachten und so noch tiefer in die Wunderwelt der Kristalle eintauchen. In den aufgelassenen Bergwerken in Martell, Stilfs und Sulden, aber auch in einigen Orten im Vinschgau wurde vieles abgebaut: Zinkblende, Bleiglanz, Kupfer- und Eisenerz, das in den Schmelzöfen verhüttet wurde. Silber- und Goldvorkommen waren nur spärlich vorhanden. Zu sehen sind alte Schulhefte, ein Lese- und Rechenbuch und ein Herbarium, ein Heft mit gepressten und konservierten Pflanzen. Manfred zeigt mir Briefe in altdeutscher Schrift, sowie seine Hof-Urkunde mit Siegel aus dem Jahre 1354 des Johannes Ulrich, Mayrhofbesitzer zu Morter. Mitten im Raum steht die Burg Obermontani. Sie ist höhenverstellbar und nachdem Manfred sie absenkt, kann ich die Innenhöfe und auch die einzelnen Räume mit den Inneneinrichtungen sehen. Im Gerichtssaal findet gerade eine Gerichtsverhandlung statt. Über die Geschichte der Burgen, die Grafen von Montani und Mohr, das gefundene Nibelungenlied und die letzten Kaiser der Habsburger wird in Bildern und verschiedenen Schriften berichtet.

Ortlerfront: Es geht nicht in erster Linie um die Kämpfe gegen die Feinde, sondern um das pure Überleben im Hochgebirge
Im Hausgang sind Bilder, Funde und Relikte von der Ortlerfront im Ersten Weltkrieg. Bilder über die K.u.K Sanitätskolonne, russische Kriegsgefangene, Schlittenhunde und Soldaten an vorderster Kriegsfront im Schnee und Gletschereis sind zu sehen. Im nächsten Raum gibt es ein riesiges Wandposter mit Sicht vom Gipfel des Ortlers über die höchste, mit Kanonen bestückte Kriegsfrontlinie auf 3.906 Meter Höhe. Ausrüstungs- und Gebrauchsgegenstände im Kriegsalltag der K.u.K. Soldaten gibt es zu sehen, aber auch der italienischen Kriegsgegner. Auch Kriegschroniken, Soldaten- und Tagebücher, mit Kriegsliedern und Heldengedichten werden ausgestellt. Essbesteck und Dampfkocher, Tabakpfeifen und Arbeitsgeräte geben Einblicke in den Alltag der Soldaten. Dazu werden Gletscherfunde gezeigt, die das Einfachste und Notwendigste widerspiegeln, das man zum Leben in dieser Zeit brauchte.

Es geht nicht in erster Linie um die Kämpfe gegen die Feinde, sondern um das pure Überleben im Hochgebirge über 3.000 Meter, den Kampf gegen die Naturgefahren: Gewitter, Blitzschlag, Wind, Schnee und arktische Kälte.

Freiheitskämpfe, der U.S. Bomberabsturz in Göflan und Modelle von Schutzhütten
Der Tiroler Landsturm und die Freiheitskämpfe von 1809 stehen im Mittelpunkt des nächsten Raumes. Umfunktionierte Arbeitsgeräte der Bauern wurden zu Hieb- und Stichwaffen, zur Verteidigung der angestammten Heimat. Gewehre, Truhen, Arbeitsgeräte und die Tiroler Tracht werden ausgestellt. Eine Liste der Grafen, Regenten und Landesfürsten von Tirol sind zu sehen, ebenso die permanenten Ausrückungen und Kriegseinsätze. Manfred Haringer hat sich intensiv mit dem U.S. Bomberabsturz in Göflan am 20. April 1945 beschäftigt und alles zusammengetragen, was er finden konnte. Die Boeing Fortress B-17G, bekannt als „Fliegende Festung“ wurde nach der Bombardierung des Rangierbahnhofes von Franzensfeste in Spinges von der FLAK getroffen und ging durch eine Notlandung im Dorf Göflan zu Bruch. Ausführlich erklärte er die Ausrüstung des Piloten, die technischen Geräte und den ganzen Hergang. Ein Reisekoffer eines Optanten befindet sich in seiner umfangreichen Sammlung, genauso wie handgefertigte, aufwändige Holz- Kunstarbeiten, hergestellt von russischen Kriegsgefangenen. In einem anderen Raum stehen mehrere Modelle von alten Schutzhütten, welche nicht mehr existieren, weil sie entweder umgebaut, niedergebrannt oder von Schneelawinen und Windorkanen zerstört wurden. z.B. die erste Payerhütte, Berliner Hütte, Troppauer Hütte, Dresdner Hütte, Hallesche Hütte und Dortmunder Hütte. Am Ende der Führung durch sein Hof-Museum liest Manfred aus den Tagebüchern der Soldaten vor und erzählt von Julius Kobald aus Martell, der nach dem 1. Weltkrieg als „Sauerbrunnträger“ das bekannte, eisenhaltige Heilwasser aus dem Rabbital holte. Mit seiner schweren Last querte er den Weg über die Gletscher, gelangte ins Martelltal und trug die kostbare Fracht bis nach Schlanders, um sie in der dortigen Apotheke abzugeben. Nach intensiven Gesprächen müssen wir um 12:15 Uhr den Rundgang durch das Museum beenden, denn um 13:00 Uhr ist bereits die nächste Führung angesagt.

 

Museo privato
Manfred Haringer è un collezionista, modellista e storico locale. L'anno scorso è riuscito a realizzare un suo vecchio sogno. Nella casa dei suoi genitori a Morter, dove fino alla fine della Seconda guerra mondiale si trovava la scuola del villaggio, ha allestito il suo museo agricolo privato nelle 5 stanze del primo piano. Manfred Haringer può raccontare storie affascinanti su tutti gli oggetti, i documenti e le numerose foto e certificati.

Mittwoch, 12 Juni 2024 09:22

Leidenschaft für Pferde

Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen Pferdestall umzubauen. Der Liebe zu den Pferden ist bis heute seine Leidenschaft.

von Magdalena Dietl Sapelza

Ein abenteuerliches Erlebnis für Martin Ohrwalder war jüngst die 850 Kilometer lange Pferdetour von den Vogesen in Frankreich bis ins Schweizer Engadin. Zusammen mit seiner Partnerin Katja Venzin war er sechs Wochen lang unterwegs. Sie schliefen in Bauernhäusern oder in Reitställen.
Martin ist Sozialbetreuer mit Zusatzausbildung in Sozialpsychiatrie. 15 Jahre lang war er in der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen in Prad beschäftigt. Dann leitete er dort fünf Jahre lang die Seniorenstruktur St. Antonius.
Immer wieder zog es ihn zu Pferden hin.
Er wurde Mitglied der Pferdefreunde Glurns und engagierte er sich auf deren Gelände bei Söles in vielen Bereichen.
Unzähligen Kindern brachte er das Reiten bei. Vielen schenkte er beim Therapiereiten neue Lebensfreude. Er selbst liebt das Westernreiten und die Reining Turniere.
Die Suche nach einer neuen Herausforderung führte ihn zum Reitstall San Jon in Scuol im Unterengadin (CH). Dort lernte er Katja kennen. Mit ihr zusammen organisierte er Trekkingtouren und Wanderritte für Reitbegeisterte. Dann nahm Martin das Angebot des Chefs im Hotel Tuberis in Taufers i. M. an, der ihn bat, den hoteleigenen Reitstall auf Vordermann zu bringen.
Ende November 2023 machten sich Martin und Katja daraufhin mit ihren vier eigenen Pferden und der Hündin Nala vom Reitstall auf den Weg in Richtung Vinschgau. Vier Tagen lang ritten sie durch Schneegestöber über die Norbertshöhe, den Reschenpass, die Malser Haide bis nach Taufers i. M. Seit Anfang des Jahres 2024 ist Martin dort als Reitlehrer und Rittführer im Einsatz. Er bietet Reitaktivitäten für Kinder und Erwachsene an. Gäste und Einheimische schätzen seine einfühlsame Art und seinen liebevollen Umgang mit den Pferden.

 

Der erste „Haflinger“ wurde vor 150 Jahren in Schluderns geboren

Bei der Zuchtpferde-Prämierung in Meran 1872 siegte in der Kategorie der gedeckten dreijährigen Stuten eine wunderschöne Dunkelfuchsstute. Diese hatte Anna Fritz als Brautgeschenk bei der Hochzeit mit dem Bauern Josef Folie in den „Garberhof“ nach Schluderns mitgebracht. Diese Stute wurde dann die Mutter des ersten Haflingerfohlens „Folie 249“. Der Vater war der aus den Hengstbeständen in Bablona in Ungarn stammende fünfjährigen Araber-Hengst 133 El Badavi XXII vom Züchter Rochus Eberhöfer in Laas.

Alles begann mit dem Haflingerfohlen „Folie 249“
Das Hengstfohlen „Folie 249“ erblickte im Jahre 1874 in der Kohlstatt Nr. 8 in Schluderns das Licht der Welt. Das war die Geburtsstunde der neuen Haflingerrasse und der Beginn der Haflinger Erfolgsgeschichte. Die blonden Deckhaare mit dem Maultierscheitel, die Gutmütigkeit, die Kraft und die Merkmale eines kleinen kompakten Gebirgspferdes hatte das Hengstfohlen von seiner Mutter geerbt, die Eleganz von seinem Vater.
Der junge Hengst aus Schluderns wurde einst folgendermaßen beschrieben:
„Folie 249“ ist ein Muskelpaket mit Araberadel, langer schräg gelagerter Schulter, strammem Rücken, gerader Kruppe, tiefer Bemuskelung, kräftigen Gelenken, weiträumigem, korrektem Gang und herrlichem Temperament“. Das Fohlen war so vielversprechend, dass das österreichische Ackerbauministerium den Auftrag gab, alle edlen Fohlen mit den Genen von
„449 Folie“ aufzukaufen. Gleichzeitig wurde die Zucht subventioniert. Damals gehörte Südtirol noch zur k & k Monarchie Österreich/Ungarn. Die Angliederung an Italien erfolgte erst im Jahre 1919.

Der „Haflinger“ müsste eigentlich „Schludernser“ heißen
Bereits vor dem I. Weltkrieg trugen alle Zuchthengste die Gene von „Folie 248“.
Die offizielle Anerkennung der Haflingerrasse erfolgte am 2. Mai 1898 durch das
österreichische Landwirtschaftsministerium. Die Folie Nachkommen eigneten sich nicht nur als geschickte Zug- und Arbeitstiere, sondern auch als Reitpferde. Zur Zucht-Hochburg entwickelten sich Hafling und der Tschögglberg. 1897 wurden 200 Stuten in das erste Haflinger Zuchtbuch eingetragen. Für die neue Pferderasse mit Schludernser Wurzeln etablierte sich der Name „Haflinger“ - in Anlehnung an ein Gebirgspferd, es bereits lange vor der Geburt von „Folie 249“ diesen Namen getragen hatte. Der „Haflinger“, der eigentlich „Schludernser“ heißen müsste, eroberte wie im Galopp die Welt.

 

Sluderno festeggia
Sluderno è il luogo di nascita del primo cavallo avelignese („Haflinger“) riconosciuto. Nel 1874, a Sluderno nacque il puledro „Folie 249“, che segnò l'inizio di un magnifico programma di allevamento di Haflinger in Val Venosta e in Alto Adige. Quest'anno a Schluderns si celebra il 150° anniversario della nascita del puledro e i figli di „Folie 249“ erano adatti non solo come animali da tiro e da lavoro abili e di buon carattere, ma anche come cavalli da equitazione. Avelengo (Hafling) divenne una roccaforte dell'allevamento.

Mittwoch, 12 Juni 2024 09:20

Der Weg des Wassers im Vinschgau

Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau

von Karin Thöni

Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes Menschen erhöht sich kontinuierlich. Gletscher gehen zurück, Schnee als Wasserspeicher wird dürftiger. Doch ohne Wasser kein Leben.
Die Menschen im Vinschgau wussten schon immer mit dem knappen Gut zu haushalten. Machen wir uns auf den Weg des Wassers in unserem Tal.

Sizilianische Trockenheit. Der Vinschgau ist umgeben von einer Vielzahl an Dreitausendern, hohe Gebirgsketten schirmen das weite Tal gen vielen Himmelsrichtungen ab. Sie wirken wie riesige Regenschirme und viele Tiefs regnen sich an den Hängen schon weit vor dem Vinschgau ab. Das Tal wird treffend als „inneralpine Trockeninsel“ bezeichnet, mit weniger als 500 Millimeter Niederschlag im Jahr und fast 300 Sonnentagen. So ist es im Vinschgau ähnlich trocken wie in Sizilien. Fünfzig Grad Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht sind an den Sonnenhängen keine Seltenheit. Die Natur hat sich daran meisterhaft angepasst.
An diesen Südhängen, dem Sonnenberg, wachsen nicht umsonst mediterrane und zentralasiatische Pflanzen: Robinien, Flaumeichen, Kastanien, Eschen, Berberitzen- Sanddorn- und Wacholdersträucher… und doch mussten die Kulturpflanzen, mussten Äcker mit Getreide und Buchweizen, mit Flachs und Kartoffeln bewässert werden.

Wasser- Waale. Not machte erfinderisch und so durchzieht den Vinschgau noch heute ein ansehnliches Netz an Waalwegen. Uns dienen sie heute zum Wandern und natürlich sind sie auch schön anzusehen, doch für die Bergbauern waren sie das Ergebnis der blanken Not. Die bäuerliche Bevölkerung legte die kilometerlangen Waalwege ab dem 13. Jahrhundert zur Bewässerung von Wiesen und Äckern an, denn ohne kontinuierliche Bewässerung keine Ernte. Manche Streckenführung mutet heute sonderbar an, manche ist spektakulär, aber jede erfüllt ihren Zweck. Das wertvolle Nass zweigte man von Bächen hoch oben in den Bergen ab und leitete es in die Waale ein. So geschieht das auch heute noch.

Wertvolle Auen. Die junge Etsch entwässert den Vinschgau, schlängelt sich von Reschen durch das Etschtal hinunter nach Trient, Verona und mündet dann südlich von Chioggia in das Adriatische Meer. In weiten Teilen hat man der Etsch ihre Wildheit genommen und Auen und Schwemmland trocken gelegt. Doch es gibt noch Ecken, an denen sich das Früher erahnen lässt. So kann man in den Schludernser Auen einiges erfahren und sehen: besondere Tiere, Aupflanzen, Sagen und Geschichten rund um das jetzige Biotop. Auch die Prader Sand, ein Biotop am Fuße des Stilfserjochs, ist eine der letzten Auenlandstriche in Südtirol. Durch ihn führen drei Wanderwege.

Familientipp. Du suchst einen gemütlichen Rundweg mit Lerneffekt? Seit diesem Frühjahr ist der Natur- Erlebnispfad im Biotop unterhalb von Schluderns eröffnet worden. 15 Schautafeln geben Informationen über die Lebensräume des Auwaldes, ein Forschungsrucksack und Spiele am Wegesrand machen die Runde auch für Kinder spannend. Mehr dazu in den Büros der Ferienregion Obervinschgau.

Kristallklare Bergseen. Verfolgt man den Weg des Wasser weiter von unten nach oben, dann stößt man über kurz oder lang auf die vielen Seen des Tales: Stauseen, Naturseen im Talboden und eine Vielzahl von Bergseen in allen Größen, Formen und Farben.
Viele Gebirgsseen sind bekannt und beliebt, viele noch ein Geheimtipp oder schwerer zu erreichen.
Jedes Seitental und -tälchen hat seinen Bergsee oder gar mehrere. Die allermeisten dieser Seen sind durch Gletscher entstanden, die in den Fels Eintiefungen auswuschen, sogenannte Kare. Oder es staut sich nach dem Gletscherrückzug das Wasser hinter einer Endmoräne auf und ein See entsteht. Jedenfalls bilden sich immer mehr Gletscherseen, auch eine Folge des Gletscherschwundes. Einige bleiben über den Sommer erhalten, einige trocknen aus und füllen sich erst wieder zur nächsten Schneeschmelze.
Aber warum sind die meisten Bergseen so außergewöhnlich klar? Seen auf dieser Höhe sind sehr kalt und häufig nährstoffarm und deshalb meist ungetrübt. Fische haben hier kaum eine Chance.

 

Doch Bergseen sind nicht immer nur klar und strahlend blau, es gibt auch die milchig matt-türkisen Varianten.
Gletschermilch? Hier hat das Gletscher-Schmelzwasser seine Hände im Spiel: wie ein riesiges Schleifpapier trägt der Gletscher Gesteinspartikel ab und dieses „Gletschermehl“ gelangt mit dem Schmelzwasser in den See. Halten sich die Partikel wegen geringem Zu- oder Ablauf nicht so lange im Wasser, erscheint der See in einem kristallklarem Türkis. Bei mehr Bewegung bleiben die Partikel in der Schwebe und der See erscheint milchig und matt, aber immer noch türkis, Gletschermilch eben.
Die Farbe sagt also viel über den See aus. Aber auch andere Faktoren spielen mit: Tiefe, Umgebung, Bewölkung, Algenanteil und das Licht.
Buchtipp. Ein überaus schönes Buch über Bergseen in den Alpen ist „Lagunen der Alpen“ von Thomas Kargl. Die Schönheit der Alpengewässer wird in Bildern festgehalten, auch beantwortet das Buch viele Fragen über Hochgebirgsseen und ihre Farben.

 

Seen- Wandertipps.
Im Vinschgau hat man so die Qual der Wahl, denn Bergseen gibt es jede Menge:
- der unbekannte Kappler Schwemmsee (2599 m) in Langtaufers
- der leicht über den Watleslift zu erreichende Pfaffensee (2240 m)
- der kristallklare Upisee (2550 m) in einem Seitental des Matschertales
- der Furkelsee (2770 m) oberhalb der Sesvennahütte in Schlinig
- die Saldurseen (von 2500 m bis 2900 m), dem höchst gelegenen Seenplateau der Alpen, fünf Seen in allen Farben
- der Matscherjochsee (3188 m) als höchst gelegener Bergsee der Alpen
- die Litzer Seen (2674 m) hoch über Alitz und Tanas
- der Göflaner See (2525 m) am Vinschger Nörderberg
- die Flimseen (2792 m) und der Grün- und Gelbsee (2740 m) im Martelltal
- der Tarscher See (1921 m) inmitten dem Tarscher Almwald
- der selten besuchte Hungerschartensee (2713 m) im Schnalstal
- der Kortscher See (2511 m) im malerischen Schlandrauntal
- der Zirmtalsee (2115 m) von Freiberg aus bei Kastelbell direkt an der Zirmtaler Alm
- die farbenfrohen Spronser Seen (von 2117 m bis 2589 m) in der Texelgruppe oberhalb von Partschins

Und auch hier gilt: Rücksicht nehmen auf die Natur und das empfindliche Ökosystem- auch wenn der Sprung in den kalten Bergsee im Moment Instagram tauglich ist.

 

Museumstipp.
Du möchtest mehr mehr über die Waalwege, das „Wasserwosser“ und den Waaler wissen? Ein Besuch im Vintschger Museum in Schluderns ist einen Umweg wert. Hier kannst du den Vinschgau und seine Bevölkerung verstehen lernen: Waale, Räter, Römer, Schwabenkinder und Haflingerpferde. Aufschlussreich und unterhaltsam präsentiert sich das Museum der Vinschger. Mehr Infos:
Musui.it/vuseum

 

L'acqua in Val Venosta
La Val Venosta è circondata da una moltitudine di cime di tremila metri, alte catene montuose che schermano l'ampia valle in molte direzioni. Esse agiscono come giganteschi ombrelli e molti sistemi di bassa pressione piovono sui pendii molto prima della Val Venosta. La valle è giustamente descritta come un'“isola secca delle Alpi interne”, con meno di 500 millimetri di precipitazioni all'anno e quasi 300 giorni di sole.

Mittwoch, 12 Juni 2024 09:14

Auf einem Fahrradsattel

Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg.

von Maria Raffeiner

Genüsslich durch die Landschaft rollen und sich den Wind um die Nase wehen lassen: Ganz egal, ob Sie motorunterstützt oder durch die pure Muskelkraft vorwärtskommen, Hauptsache, Sie haben Spaß dabei und Freude daran. In drei Jahreszeiten treten Tausende im Vinschgau in die Pedale, mancherorts lässt sich sogar im Winter Rad fahren. Die Radler:innen sind am Vinschger Radweg anzutreffen, der als Teilstück der Via Claudia Augusta Reschen mit Meran verbindet. Um die flachen oder abwärtsfallenden Etappen anspruchsvoller zu gestalten, können Sie ausscheren und sich Dörfer oder Aussichtspunkte erarbeiten, die abseits vom Radweg gelegen sind. Auch Mountainbiker:innen kommen auf ihre Kosten, denn höher gelegene Touren und Trails zum Runterbrettern gibt es im Vinschgau in allen Schwierigkeitsgraden. Im Wald und an der Etsch begegnen sich Gäste und Einheimische. Was auffällt: Klapprige Fahrräder waren gestern. Heute gibt die feinste Technik den Ton an. Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad: Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel. Rund um den boomenden Tourismuszweig entstehen Bike-Hotels, es bieten Shuttles und ausgebildete Bike-Guides ihre Begleitung an, und wer ohne Fahrrad reist, findet an Rad-Verleihstationen, im Hotel oder in Bikeschulen das passende Exemplar. Dem Aktivurlaub steht nichts im Wege, nicht einmal eine kräftige Brise Vinschgerwind. Sichere Fahrt!

 

Info:

- Kombiticket „bikemobilcard“: unbegrenzte Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln + ein Leihrad für einen Tag (exkl. Transport des Fahrrades!) Verleihstationen an Vinschger Bahnhöfen: Südtirol Rad/Papin Sport/Südtirolbike

- Hoch hinaus im Dreiländereck
am Reschenpass:
https://www.peak3.eu

- Bikeschule „vinschgauBIKE“, Goldrain:
https://vinschgaubike.com

- Zusammenschluss von Betrieben und Bikeprofis, Latsch:
www.bikereldorado.com

- Ötzi Bike Academy, Naturns: https://vinschgaubike.com

 

 

„Angenehmes Unterwegssein“
s50 NunweilerIn der Nähe von Gottfrieding liegt Dingolfing, bekannt für sein BMW-Werk. Doch Autos waren für das Ehepaar an diesem Wochenende unwichtig, lieber schwang es sich in den Sattel. Los ging es am Fuße der Zugspitze, im österreischischen Ehrwald. Der antiken Handelsroute Via Claudia Augusta folgend, peilten sie die Alpenüberquerung an und radelten, umgeben von den Tiroler Bergen, über Ried bis nach Südtirol. Mit dem Wetter hatten sie „super Glück“. Gerastet wurde diesseits des Reschenpasses in Burgeis. Heute führt sie die Zieletappe bei strahlendem Wetter nach Meran. Der für morgen angekündigte Regen macht ihnen zwar einen Strich durch die Rechnung, doch sie nehmen es gelassen: „Die Hotels sind gebucht, wird ziehen das durch.“ Retour geht es nämlich auch per Fahrrad, einzig von Meran nach Mals steigen sie auf die Bahn um. Danach pedalieren sie zurück bis Ehrwald. Den Vinschgau kennen die Radreisenden schon, er sei nicht überlaufen und gerade mit dem Rad ließe sich die schöne Landschaft intensiv erleben. Längere Radtouren mit Packtaschen unternehmen sie öfters, wobei die E-Bikes etwas gemütlicheren Fahrspaß ermöglichen. „Größere Steigungen sind jetzt kein Problem mehr“, schmunzelt Erich, „im Gegensatz zu früher, als wir uns noch raufbeißen mussten.“ Zuhause sind sie Teil einer Radlergruppe, mit der sie gerne unterwegs sind. Von drei Gegenständen möchten sie sich bei ihrer Radreise nicht trennen: Regenjacke, Ladegerät und Packtaschen.
Erich und Beate Nunweiler aus Gottfrieding, Niederbayern

 

„Sport kombiniert mit Ausflugserlebnis“
s50 Elen, Anna, PhilipEigentlich erzählt schon die schlammbespritzte Ausrüstung der drei Freunde einiges vom gerade erlebten Abenteuer. Bei einer Pause in der Bar berichten sie: „Wir sind spezifisch zum Biken hergekommen.“ Den anspruchsvollen „Propain Trail“ am Schlanderser Sonnenberg haben sie heute schon gerockt. Sie geben sich bescheiden, später lese ich, dass „enge Kehren die Fahrtechnik fordern“. Danach hatten sie die Talseite gewechselt und sich vom Shuttle zum Startpunkt des „Holy Hansen Trails“ bringen lassen, um dessen Flow zu erleben. Daheim wie im Urlaub fühlen sich die Downhiller:innen vom Fahrgefühl und der Freiheit angezogen, dazu komme man bei dieser Sportart raus in die Natur. Die Vinschger Trails finden sie gut angelegt, wobei sie sich wundern, dass nicht noch mehr los sei. „Dafür, dass es hier so cool ist, treffen wir nicht so viele Biker:innen. Positiv sahen wir das Miteinander von Wanderern und uns auf dem Bike. Entweder haben wir angehalten oder sie, immer war es total freundlich und es ist schön, dass beide da sein dürfen.“ Als Unterkunft haben die drei den Camping Vogelsang in Schlanders ausgewählt, ein passender Startpunkt für ihre Touren, die sie bis nach St. Martin und auf die Tarscher Alm führten. Anna fasst zusammen: „Wir sind drei Tage durchgefahren, jetzt sind wir fertig.“
Elen, Anna, Philip aus Ravensburg

 

„Rad fahren ist Entspannung pur“
s50 Sivan Schewitza Foto Christl Thoma bitte angebenSchon als Kind ist Siwan zur Schule geradelt, als Abiturientin zur „Penne“, als Studentin zur Uni. An eine Radreise erinnert sie sich besonders gut, sie verlief von Bremen nach Amsterdam und retour. Nicht an allen Wohnorten klappte das Fahrradfahren zur Arbeitsstelle gleich gut, etwa in Madrid sei es nur etwas „für Lebensmüde oder besonders Wagemutige“ gewesen. Doch in Dresden, Berlin und Brixen habe sich prima radeln lassen. Als sie im Vinschgau ankam, genauer in Stilfser Brücke, war für ein paar Jahre aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ans Fahrrad zu denken. „Zu viel Berg für einen Menschen mit körperlichen Einschränkungen.“ Mit dem Umzug nach Eyrs änderte sich das, die Freizeit verbrachte sie in der Talsohle von nun an oft auf dem Fahrrad. Dank E-Bike legt Sivan den Weg zur Arbeitsstelle, die Strecke Eyrs-Mals, beschwingt auf dem Rad zurück, sofern das Wetter es zulässt. Gelegen kam ihr das Projekt „Nui denkn - ebike2work“ der Gemeinde Mals. Bürger:innen bzw. Einpendler:innen bekommen gegen eine Leihgebühr ein E-Bike für ein Jahr. Das nutzte sie und „die Strecke wird kürzer, je öfter ich fahre.“ Dazu kommt der Genuss der Landschaft: „Ich kann die Vögel beobachten, Nebel aus den Wiesen steigen sehen, den Fluss plätschern hören“, schwärmt sie, „auch mal anhalten oder eine andere Variante fahren. Morgens seien nicht viele Menschen auf dem Radweg unterwegs. Im Frühjahr und im Herbst bleibe es auch gegen Mittag/Nachmittag ruhig. Erst wenn es wärmer wird, treffe man auch mal Sportler oder Radtouristen. Die neue Entwicklung der E-Bikes mache sie froh, da sie besonders Menschen mit Einschränkungen enorm dabei unterstützt, mobil zu bleiben oder zu werden. Daher steht fest: „Wenn ich alt bin, möchte ich ein E-Dreiradl, stecke einen Wimpel auf wie früher und dann ab zur Eisdiele.“
Sivan Schewitza, Eyrs

 

„Eine andere Perspektive“
s50 Christian PrehmDie roten Fahrradtaschen stecken schon von Weitem ins Auge. Da ist jemand vollbepackt, noch dazu arbeitet er sich auf einem herkömmlichen Fahrrad voran. Gestern in Innsbruck gestartet, verlief die Reise über den Brenner nach Bozen. Nach einer Übernachtung im Freien radelt der Tiroler Krankenpfleger heute der Etsch entlang, erstmals trägt ihn sein Rad in den mittleren Vinschgau. Noch weiter hinauf soll es heute gehen, bis nach Glurns. Morgen steuert er wieder Innsbruck an. Bei einer kleinen Verschnaufpause zieht er ein Zwischenresümee über dieTour: „Überrascht bin ich von den schönen Rastplätzen. Viele Radwege sind mir in Erinnerung, die nicht einmal Wasserstellen bieten. Das ist hier anders.“ Landschaftlich fielen ihm im Unterschied zu Nordtirol die vielen Apfelbäume auf. Was sich dem Radreisenden noch biete? „Eine andere Perspektive. An so ein schönes Plätzchen [Fischteich Brugg] komme ich gar nicht, wenn ich den Vinschgau mit dem Auto passiere. Ich würde es nicht wahrnehmen.“ Österreich hat sich Christian Prem schon erradelt, der Mur, Enns, Donau, Drau entlang. Zu seinen schönsten Raderfahrungen zählen Touren auf Korsika. Dankbar ist er für die gute Übersetzung bei seinem Rad, das erleichtere die Fahrt enorm. Normalerweise führe er mehr Reparaturmaterial mit, diesmal komme er mit wenig aus. Wo wolle er denn noch mehr Zeug transportieren, frage ich ihn ungläubig. Das Gewicht, das er mitführt, dürfte nicht gering sein. „Ich habe alles dabei, um jederzeit dort zu bleiben, wo es mir gefällt.“ Er deutet auf die wasserdichten Taschen, in denen Zelt, Kleidung, Kochtöpfe verstaut sind. „Was heißt denn forza?“, fragt er mich. Ein italienischsprachiger Radlerkollege hat ihm heute wohl anerkennend viel Kraft und einen guten Tourenverlauf gewünscht.
Christian Prem, Jenbach

 

„Fans vom Vinschger Radweg“
s50 Tschurtschenthaler und Irene SenfterSchon auf den ersten Blick erscheinen Stefan und Irene durchtrainiert. Sie könnten für die vielen Sportler:innen stehen, die mir heute beim rasanten Training auf ihren Rennrädern begegnet sind. Da es unmöglich ist, sie in voller Fahrt zu bremsen und um ein Gespräch zu bitten, bin ich froh, die beiden bei einer entspannten Trinkpause im „Vis á Vis/Bamboo“ in Goldrain anzutreffen. Welche Größen sie im Sport waren und sind – Disziplin Berglauf – wird mir erst etwas später klar. Auf ihrem Montainbike mit Slickreifen bzw. seinem Gravelbike haben sie heute die Strecke Lana-Goldrain zurückgelegt. Ihre Begeisterung für den Sport wirkt sofort ansteckend. Vom klassischen Vinschger Radweg sind sie überzeugt. „Die Landschaft ist toll, der Weg ist geradlinig, jedoch ohne langweilig zu werden, einfach ein guter Mix,“ findet Irene. Für Stefan soll ein guter Radweg vor allem auch für Berufstätige nutzbar sein, daher sollte er nicht zu viel in die einzelnen Dörfer führen. Man könne dorthin, wenn man aus Freizeitgründen wolle, doch um den Verkehr zu reduzieren und Menschen aufs Rad zu bewegen, brauche es gut durchdachte Radwege. Irene schätzt an den Radwegen, wenn mit kommuniziert wird, was es abseits der Strecke zu entdecken wird, denn dann kehre man gerne ein. Auf einen Tourentipp angesprochen, kommen die beiden auf das Stilfser Joch zu sprechen, und zwar empfehlen sie den autofreien Tag, an dem die Passstraße auf der Bormianer Seite den Biker:innen gehört. (Heuer: 14. Juli!) Dementsprechend wenig los sei dann verkehrstechnisch auf der Südtiroler Seite. Indem Stefan auf sein Radtrikot weist, schwärmt er von einer weiteren unvergesslichen Tour, der Tour D'Ortles. Frei von Wettkampfgedanken und organisiert vom athletic club merano findet sie heuer zum 33. Mal statt. Freilich ist auch dieses alpine Bikeerlebnis nur etwas für trainierte Waden ohne E-Unterstützung: 250 km, 4 Pässe, 5700 Höhenmeter. Gestartet wird das anspruchsvolle Randonnèe in Meran, durch den Vinschgau führt die Route aufs Stilfserjoch, dann über Gavia und Tonale Pass über den Gampen wieder nach Meran. „Eine total schöne Idee,“ findet Irene, doch Stefan legt als Finisher nach, es sei „auch kein Honigschlecken.“ Unser Gespräch könnte sich noch lange fortsetzen, denn Sport, vermengt mit Emotion und sprühender Energie, bietet viele Geschichten. Hike & Bike wäre noch so ein Thema, also die Mischung von Mountainbiken und Wandern. Dafür braucht es im Idealfall kein Auto. Zu Blechlawinen und aus dem Ruder gelaufenem Tourismus weiß Stefan als gebürtiger Sextner einiges zu berichten. Im Vergleich dazu gebe es im Vinschgau kein Zuviel an Gästen und Strukturen. So darf es gerne bleiben, damit weiterhin alle auf ihre Kosten kommen.
Stefan Tschurtschenthaler, Sexten, und Irene Senfter, Lana

 

 

Gemütlich einkehren
Während oder nach der Radtour laden gemütliche Dorfcafés oder Lokale in der Nähe des Vinschger Radwegs zum Verweilen ein. Besonders nah liegt das „Restaurant am Teich“ am lauschigen Prader Fischerteich in Spondinig, das Restaurant„Fischteich Brugg“ zwischen Laas und Göflan, die „Platzl Bar“ in Göflan an der rauschenden Etsch und die „Radbar“ zwischen Staben und Naturns. Empfehlenswert ist der ein oder andere Abstecher in die Ortszentren, die meist nur einige Minuten vom Radweg entfernt liegen. Umwege werden mit kulturellen Besonderheiten in schmucken Dörfern belohnt – vielleicht entdecken Sie bei einem Schlenker gar eine Eisdiele oder
Konditorei? Viel Vergnügen bei Ihren Erkundungstouren auf zwei Rädern.

 

Tipps
- Der klassische Etsch Radweg:
80 km vom Reschenpass nach Meran oder weiter bis Bozen, Trient oder gar Verona. Genuss pur! In kleineren Etappen gut machbar.

- Mals-Müstair: Dem sprudelnden Rambach entlang hinein in die Schweiz - mit Blick auf kunsthistorische Perlen!

- Mit dem MTB oder E-MTB auf die Almen: Über die „Bike Highline Meran“ fahren Sie von der Marzoner Alm bis zum Vigiljoch quer über den Nörderberg. Talwärts geht’s über knackige Trails oder Forststraßen. Für geübte Höhenbiker:innen, ca. 20 km.

- Holy Hansen Trail, Göflan: Adrenalin garantiert – für erfahrene und gut geschützte Trailfans! 9 km, 950 Höhenmeter vom Haslhof bis Göflan. Versprochen wird: Flow pur. Gebaut von vinschgauBIKE!
- Bike & Hike: Ins malerische Schlandrauntal radeln und dann, kurz vor dem Talschluss, das Rad absperren und per pedes zum Kortscher See aufsteigen. Socken aus, Füße rein, herrlich!

- Stadt & Fahrrad: Urlaub und Drahtesel gehören für mich eng zusammen. Nicht wegen der sportlichen Herausforderung, sondern wegen der ungewöhnlichen Perspektive, die eine Stadt schneller begreifen und tiefer ergründen lässt. Kreuz und quer durch München, Wien, Linz, Ljubljana, Ferrara …, einfache Touren auf Elba, Sardinien oder in Kroatien: Man ist schneller als zu Fuß, wachsamer als in den Öffis, erkennt gute Radstrukturen, bekommt immer einen guten Tipp von freundlichen Einheimischen und ist irgendwann so weit: Nicht ohne mein Bike! Diese Er-Fahrung klappt auch vorzüglich in Meran, Bozen oder Brixen!


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BILDER

Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2021 Gianni Bodini

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Ein gutes 2021. Einige Leser und Leserinnen meiner Vinschger Impressionen haben mich darauf hingewiesen, dass ich das ganze Jahr kein Bild der Talsohle gezeigt habe. Es stimmt, aber meine Sympatie für die Pomologie hält sich in Grenzen. Aber bitte: hier ein abstraktes, filigranes Landschaftsbild.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Latschander Waal. Am Waal fließt nicht nur das Wasser, sondern auch die Gedanken, Träume, Wünsche, Ärger und Frust. Bekanntlich reinigt aber das Wasser alles...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Begegnung. Ja, ich weiß, es ist schon Ende Mai... Aber am Stilfserjoch haben erst jetzt die „Murmelen“ ihren Winterschlaf beendet. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sommer anfangen kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen.
Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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An der Grenze. Dank der alten Militärstraße ist das Hochplateau von Plamort leicht zu erreichen.
Zum Greifen nah, sind die Gipfel von Nordtirol und Unterengadin. In der Ferne trohnt die Ortlergruppe...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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ICE MAN ÖTZI PEAK (Grawand) Ja, der Tolomei war ein Anfänger, ein Pollo, sozusagen!
Hier aber sind Profis am Werk: UP TO DATE, mit Zukunftsvisionen. Über Heimat und Identität wird in Südtirol viel geredet ...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Bei der Etsch. Früh morgens, beim Licht und Schattenspiel, kann man die intensiv genutzte Umgebung und den Lärm des Verkehrs für eine Weile vergessen. Zu schön um wahr zu sein. Dann kann der Tag beginnen...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Schlandraun. Einmal bin ich mit dem Wielander Hans ins Schlandraun gewandert. Wir wollten die Schlanderer Spitze (zwischen Saldur- und Ramudelkopf) erreichen und
haben sie nicht „gefunden“. Aber wir haben uns über alles unterhalten. Es war wie bei dem Betrachten des „Garten der Lüste“ von Hyeronymus Bosch: Ein Bild voller
Überraschungen und Wendungen. Es war ein schöner Tag!

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Käse Verkostung in Burgeis. Beim Betrachten dieses hochwertigen Produktes ist mir sofort eine Assoziation mit den Farben der Fresken in der Marienbergerkripta im Kopf entstanden. Und soll jemand sagen: „Des isch lai Kas.“
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Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia.  Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.


Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Herbsttag auf Mairing. „Setz du mi im April, kimm i wenn i will, setz du mit im Mai, kimm i glei.“ 

Eardäpfl, Tartuffelen, Artuffelen, Erdbirne, Soni, Wossereckl, Patate, also Kartoffeln.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Im Weisswasserbruch. Seltsame Dinge kann man im Laaser Tal erleben: Während es draußen schneit, kann man im Inneren des Berges in einem verborgenen See paddeln. Ob darin auch „Marmorierte Forellen“ schwimmen?
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Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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BLA, BLA, BLA, ... So hat vor Kurzem die junge Schwedin die (Un)taten der Mächtigen der Welt bezüglich der Folgen des Klimawandels bezeichnet. Und bei uns? IDM, SBB, HGV, SVP, u. s. w. auch BLA, BLA, BLA.
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Erster Schnee. Meistens bin ich allein unterwegs, aber selten bin ich wirklich allein. Spannende Begegnungen stehen fast auf der Tagesordnung. Momente von tiefen Emotionen, die ab und zu auch fotografisch festgehalten werden können.
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Himmlische Bilder. Oder der Himmel über dem Vinschgau. Astronomie ist eine Wissenschaft, Astromanie ist meine Leidenschaft. Meine nächste Ausstellung mit Katalog – wenn es Covid erlaubt – wird am Samstag, 20. November um 16.00 Uhr in der Gärtnerei Schöpf, Vetzan eröffnet.

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Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Finailhof ist zum Teil abgebrannt. Unter dem Decknamen „Urlaub auf dem Bauernhof“ werden in Südtirol zahlreiche Bauernhöfe in Luxushotels so umgestaltet, dass oft vom Hof nur mehr die eingerahmte alte Urkunde bleibt. Nicht so beim Finailer, der mit so viel Liebe restauriert und geführt wird. Wir können helfen, damit der Finailhof wieder wird, wie er gewesen ist.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Auf Planeil. Das Dorf im Schatten der Spitzigen Lun bietet eine astronomische Besonderheit: zwischen den 15. und 29. November und den 12. und 28. Jänner geht die Sonne zweimal auf und zweimal unter.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen. Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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2021: Winter der Rekorde? Nein, wir sind nicht auf der Transibirischen Eisenbahnstrecke unterwegs. Wir sind in Spondinig, entlang der Vinschger-Bahn.
Der Winter ist bald vorbei, aber das Bild für die „Freunde der Eisenbahn“ bleibt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr
mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Osterglocken. In diesen Zeiten ist die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. So mache ich den gleichen Weg zehn, zwanzig, dreißig Mal und im Gegensatz zu früher sehe ich Sachen, kleine Wunder der Natur, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte... Frohe Ostern.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Blick vom Malanzhof. Wie alle bin auch ich stuff, die eigene Gemeinde nicht verlassen zu dürfen, aber die Sorge, keine Fotomotive zu finden, ist unbegründet. Auch Technologie hilft die Landschaft mit zu gestalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Steine erzählen... Beim Betrachten der Ruinen auf Patsch, ist mir etwas eingefallen. Die Mauer auf der rechten Seite besteht aus durchgehenden Steinen. Bei der linken Mauer sind die Steine kleiner und mit Mörtel getrennt. Ein Beispiel von „Klimahaus“ dazumal!

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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