Val Müstair - Wie wird Landwirtschaft in der benachbarten Schweiz betrieben? Unter welchen Bedingungen arbeiten die Bauern im Val Müstair und was wird dort produziert? Diesen Fragen ist der Vinschgerwind nachgegangen und hat den Gemeindepräsident Rico Lamprecht und den für die Land- und Forstwirtschaft zuständigen Gemeindevorstand Daniel Pitsch um Aufklärung gebeten.
von Erwin Bernhart
Wenn ein Bauer aus Taufers im Münstertal und ein Bauer aus Müstair nebeneinander ihre Wiesen mähen, machen sie diesselbe Arbeit. Aber die Voraussetzungen im Hintergrund könnten verschiedener nicht sein. Die Europäische Union ist in Taufers im Münstertal - außerhalb der EU agiert der Bauer aus Müstair. Es sind zwei Welten.
Was sind die Unterschiede? Was produzieren unsere Nachbarn im Val Müstair und vor allem unter welchen Preisbedingungen bzw. unter welchen Förderungen von seiten der Schweizer Bundesregierung arbeiten die Bauern im Val Müstair?
Hamburger habe man bei der Einweihung der neuen Käserei am 25. Mai 2019 gereicht. Einen Hamburger mit Fleisch und einen Cheeseburger mit Käse. Das Beispiel erzählt Rico Lamprecht dem Vinschgerwind. Lamprecht ist Gemeindevorstand des Val Müstair, bei uns würde man sagen der Bürgermeister. Neben Lamprecht steht Daniel Pitsch dem Vinschgerwind Rede und Antwort. Pitsch ist im Gemeindevorstand und unter anderem zuständig für Land- und Forstwirtschaft, bei uns würde man sagen der Gemeindereferent für die Bauern.
Hamburger? „Der Fleisch-Hamburger steht für die Fleischproduktion, der Cheeseburger für die Milchveredelung und das Brot des Hamburgers steht für die Getreideproduktion im Val Müstair“, lacht Rico Lamprecht. Ein Gericht vereint die drei wesentlichen Produktionsschienen.
In der rund 1.500 Einwohner zählenden Gemeinde Val Müstair arbeiten 48 als Bauern, 37 davon im Vollerwerb und 11 im Nebenerwerb, die vor allem Schafe und Ziegen halten. Eine überschaubare Anzahl an Bauern und anteilsmäßig ähnlich jener Situation in Südtiroler Dörfern, in denen Bergbauern wirtschaften.
Fleisch
Rico Lamprecht und Daniel Pitsch gehören zu jener Gruppe von 25 Bauern, die auf ihren Höfen Mutterkuhhaltung betreiben und zwar auf biologische Art und Weise nach den strengen Richtlinien von Bio-Swiss. Höchstens 5% Kraftfutter aus biologischem Anbau dürfen zugefüttert werden. Ein Laufstall ist selbstverständlich. Gemolken wird nicht, denn die Kälber werden bis zu 10 Monate lang von den Kühen gesäugt. „Wir produzieren „Natura Beef“, sagen Lamprecht und Pitsch. Das Kalbfleisch-Premiumprodukt wird in der schweizweiten Genossenschaft „Mutterkuh Schweiz“ geregelt. Der Absatzmarkt ist die gesamte Schweiz. Die Schweiz ist imstande, rund 70% des Fleischbedarfes mit Eigenproduktion zu decken und ein Teil davon ist das „Natural Beef“. „Es wird nur soviel „Natural Beef“ produziert, wie der Markt aufnehmen kann“, sagt Lamprecht. Neue Betriebe für Mutterkuhhaltung werden erst dann aufgenommen, wenn der Markt dies zulässt. Diese Form der Kontingentierung garantiert einen guten Preis. Pro Kilo am Haken bekommen die Bauern rund 11 Franken, also rund 10 Euro. Die für das „Natura Beef“ schlachtreifen Tiere sind 10 Monate alt und für ein Tier können schon mal 2.500 bis 3.000 Franken herausschauen.
Rund 10 bis 15% der Fleischproduktion bleiben im Val Müstair. Für die Tierschlachtung wird die Grenze überschritten, denn das Val Müstair hat derzeit keinen eigenen Schlachthof. Die Tiere, rund 100 Rinder und rund 50 Kleintiere im Jahr, werden zum Schlachthof Mals gebracht und das Fleisch wieder zurück ins Tal. Dort wird es über Selbstvermarktung unter die Leute gebracht und auch für die Gastronomie zur Verfügung gestellt.
In der Schweiz besteht für alle Tiere die Pflicht zur Weide. Ab 1. Mai bzw. ab 1. Juni, je nach Berglage, müssen die Tiere auf die Weide. „90 bis 100 Tage“, sagt Daniel Pitsch, „sind die Tiere auf den Alpen und somit weg vom Futtertrog. Das Heu der Wiesen ist reines Winterfutter.“ Auf der Alp Prasüra wird gekäst und rund 3,5 Tonnen Alpkäse hergestellt. Weniger ist es auf der Alp Tabladatsch. Wie auch in Südtirol ist die Alpung auch gegen die Verbuschung am Berg und damit für mehr Biodiversität und all das zusammen für die Erhaltung der Kulturlandschaft. „Trotzdem muss gegen die Verbuschung gemeinsam mit den Förstern eingegriffen werden“, sagt Pitsch.
Milch
12 Milchbauern produzieren im Val Müstair rund 1,3 Millionen Liter Milch im Jahr. In der neuen Käserei, in der „Chascharia Val Müstair“ in Müstair, einer Genossenschaft der Milchbauern, wird Heumilchkäse produziert, also silagefrei. „Münstertaler Käse“, sagt Lamprecht, „weil wir den Begriff Heumilch in Südtirol nicht verwenden dürfen.“ Die Käserei wurde auch mit Hilfe der Coop-Patenschaft finanziert. Rund 1 Million Franken hat die eigenständige Stiftung zu ihrem eigenen 75-jährigen Jubiläum den Münstertaler Bauern zur Verfügung gestellt. „Die Milch aus dem Val Müstair wird zu 100 % veredelt“, sagt Pitsch. Ein kleiner Teil der Milch wird, je nach Bedarf, nach Livigno transportiert, dort zu UHT-Milch verarbeitet und zur Molkereigenossenschaft zurückgeschickt. Von der Käserei aus wird die UHT-Milch an den Detailhandel und an die Hoteliers „ab Rampe“ verteilt. „Man ist da noch am Optimieren“, sagen Lamprecht und Pitsch. Für die Biomilch erhalten die Bauern 68 Rappen pro Kilo, etwa 62 Cent. Die Milch wird von einem Kleinlaster einmal am Tag direkt an den Bauernhöfen abgeholt.
Der Anbau von Roggen, von alten Getreidesorten, ist den Bauern wichtig. Und zwar auch aus Gründen der Tradition. Für Bioware werden derzeit rund 98 Franken pro 100 Kilo bezahlt, etwa 90 Cent pro Kilo. Und für alte Sorten sogar 112 Franken. Das ist ein stolzer Preis. Lamprecht und Pitsch weisen auf zwei ältere Fotos im Gemeindehaus hin. Das Tal ist darauf zu sehen, einmal Richtung Ofenpass, das zweite Richtung Vinschgau. Viele Getreidefelder sind darauf zu erkennen. Das war vor 50 Jahren. Der Malser Haide damals nicht unähnlich.
Getreide
Im Val Müstair gibt es eine Dachorganisation, die „agriculura jaura“, deren Präsident Rico Lamprecht ist. Man wolle damit die Milchprodukte, die Fleischprodukte und die Getreideprodukte aus dem Val Müstair gezielter vermarkten. Cheeseburger eben - mit Fleisch, Käse und Brot.
Eine Seite der Landwirtschaft ist die Produktion und die aus dieser Produktion erzielten Erlöse. Das ist in Südtirol nicht anders als in der Schweiz, als im Val Müstair.
Die zweite Seite der Medaille sind die Förderungen von Seiten des Landes, des Staates, und der EU. Im Val Müstair sind das die Föderungen von der Bundesregierung, vom Bund. Dort trennen die Bauern aus dem Münstertal und die Bauern aus Taufers im Münstertal Welten.
„Die Direktzahlungen vom Bund entscheiden über die Art der Bewirtschaftung“, sagt Rico Lamprecht. Seit vier Jahren hat der Bund auf flächenbezogene Direktzahlungen umgestellt und stellt jährlich 4 Milliarden Schweizer Franken dafür zur Verfügung.
Die Direktzahlungen sind gestaffelt. Ein Bauer in der Ebene erhält weniger Franken pro Hektar als ein Bauer im Berggebiet. Ab 1600 Metern Meereshöhe, auf der viele Bergbauern im Val Müstair wirtschaften, ist es in der Schweiz die Bergzone 4. Werden die Bergwiesen ökologisch bewirtschaftet, zahlt der Bund pro Hektar rund 3.800 Franken in der Bergzone 4. Für 20 Hektar lukrieren die Bauern demnach um die 80.000 Franken pro Jahr.
Im Val Müstair bzw. in der Schweiz gibt es seit längerem keine Realteilung mehr. Höfe müssen an die Erben als Ganzes übergeben werden. Ähnlich bei uns den geschlossenen Höfen. Aus diesem Grund besitzen die Bauern im Münstertal im Schnitt 17-18 Hektar Wiesen. Der größte Bauer hat rund 60 Hektar. Kleinbauern, wie im Vinschgau mit 6 Hektar Wiesen, gibt es im Val Müstair de facto nicht. Zudem dürfen in der Schweiz einzelne Parzellen nur an Bauern verkauft werden. Für das Val Müstair, für die Biosfera Val Müstair, für eine künftige bessere Vermarktung bildet die Landwirtschaft die Basis. „Das Val Müstair ist so, weil wir das so geschaffen haben“, sagen Lamprecht und Pitsch über die Kulturlandschaft. Als Motor der Wirtschaft hat die Landwirtschaft in den vergangenen 40 Jahren rund 150 Millionen Franken investiert. Das Bau- und Kleingewerbe haben davon profitiert - und der Tourismus.
Masterplam
Aber auch das Val Müstair leidet unter der demografischen Entwicklung. Unter der Abwanderung gleich wie unter der Überalterung.
Lamprecht hat vor zwei Jahren einen „Masterplan Val Müstair 2025“ lanciert. Die Unternehmensberater von Quant AG haben eine „Positionierung und strategische Ausrichtung der Gemeinde Val Müstair“ erarbeitet. Darin sollen alle Wirtschaftszweige, alle Kulturträger gebündelt für ein gezieltes Auftreten des Val Müstair zusammenfinden.
Zielsetzungen und Projekte sind definiert - die Umsetzungsphase hat begonnen. Die Landwirtschaft spielt darin ebenfalls eine Rolle.
Vinschgau - Mit einem Verwaltungsüberschuss von 1,2 Millionen Euro und mit einem Wirtschaftsüberschuss von 1,44 Millionen Euro haben die Gemeinderäte von Partschins die Abschlussrechnung für das Jahr 2018 genehmigt. Die Gemeinde liegt mit einer Verschuldung von 359 Euro pro Bürger im Durchschnitt. Die Dienstleistungsvorgaben bei Wasser und Müll sind alle eingehalten. „Toll ist das“, sagte Doris von Dellemann, die bei der Ratssitzung am 4. Juni als Gemeindesekretärin Hubert Auer vertreten hat.
Der Verwaltungsüberschuss ging zu einem Teil in die gesetzlich vorgeschriebenen Fonds und rund 670.000 Euro waren ein Darlehen für den Kraftwerks-Weiterbau. Mit Einnahmen von netto rund 1 Million Euro aus dem Stromverkauf steht die Gemeinde Partschins gut da. Man würde sogar den Strombedarf der Gemeinde mit der Eigenerzeugung decken können, sagte BM Albert Gögele. Für 2019, so Gögele, werde man die Planung für zwei Restwasserkraftwerke in Auftrag geben. Für den Bau der Feuerwehrhalle in Rabland sei das Einreicheprojekt in der Baukommission genehmigt worden und man werde nun einen Dienstleistungswettbewerb ausschreiben. Und für die Erweiterung des Sportplatzes habe man eine Markterhebung durchgeführt. Interessierte Anrainer könnten einen Grundtausch mit der Gemeinde laut Artikel 36bis, eine Bauzone also, eingehen. Die Übersiedlung ins neue Altersheim könnte, so Referetin Evelin Weithaler, bis Ende Oktober über die Bühne gehen.
Zuvor hatten die Gemeinderäte über zwei Beschlussanträge von Gertraud Gstrein, Dietmar Weithaler und Christian Pföstl zu befinden. Die Gemeinde möge an geeigneten Stellen Defibrillatorensäulen aufstellen, war der erste Antrag. Der Antrag wurde verschoben, weil es ein Projekt mit der Sektion Weißes Kreuz Naturns gebe.
Ein zweiter war dem Wolf gewidmet. Der Antrag: man möge die Landesregierung für ein wolfsfreies Südtirol unterstützen. Der Antrag wurde angenommen, mit Ausnahme der zwei letzten Punkte, die den BM für ein wolfsfreies Partschins binden wollten. (eb)
Vinschgau - Die Transportunternehmer und viele auf Ex- und Import angewiesene Betreibe im Vinschgau sind erbost über die Totalsperre der B180 Reschenbundesstraße. Die Sperre betreffe indirekt auch die Leute im Tal.
von Erwin Bernhart
An der Reschenstraße auf Tiroler Seite werde seit mehr als 30 Jahren gebaut, eine Totalsperre habe es in dieser Zeit höchstens punktuell gegeben, sagt Albert Hutter. Aufgrund der Totalsperre vom 3. bis zum 28. Juni haben die Frächter und viele Betriebe mobil gemacht. Die Liste der Betriebe ist lang und viele von ihnen haben die Forderung für eine Teil-öffnung der Umfahrung über Martina für den Schwerverkehr unterschrieben, darunter die Betriebe Recla, Moser Speck, Lasa Marmo, Marx, Orlter Beton, Merano Speck, Internform, Eletec, Holzius, Fiberplast, Platter Gernot, Holzbau Lechner, Ladurner Karl, Zimmerei Fleischmann, Datacol.... „Wir bitten darum, unseren Vorschlag zu prüfen und die Verordnung zu überarbeiten“, bleiben die unterfertigen Betriebe höflich. Allerdings sei die Totalsperre eine Katastrophe. Die Totalsperre sei eine extreme Belastung für die gesamte Wirtschaft im Tal, eine finanzielle, orgnisatorische und pesönliche Mehrbelastung für die Betriebe.
Evelyn Lechner, die Seniorchefion von Lechner Trans, benennt ein konkretes Beispiel für die Mehrbelastung für Fahrer, Kunden und Umwelt: Im qualitativ hochwertigen Bausektor werde bisher die Ziegelanlieferung, etwa von Klosterbeuern, mit einer Hinfahrt von 218 Kilometern bewerkstelligt. Die Totalsperre bewirkt nun, dass die Ziegel über den Brenner bespielsweise nach Reschen geführt werden und zwar bei einer Hinfahrt von 418 Kilometern. Das sei nicht nur eine finanzielle sondern auch eine unverhälnismäßig hohe umweltmäßige Mehrbelastung.
Auch der Export der Vinschger Äpfel müsse mit unverhältnismäßig hohem Aufwand transportiert werden. Die bisher von den Transportunternehmer im Vinschgau aufgebaute logistische Logik, dass nämlich Äpfel in den eigens errichteten Magazinen kommissioniert werden, werde über den Haufen geworfen.
Die Bürgermeister im Tale waren sich der Tragweite einer Totalsperre nicht bewusst, sagt Albert Hutter. Auch deshalb hat man alle politischen Ebenen mobilisiert und um Intervention gebeten. Sepp Noggler habe den Nordtiroler LH Günther Platter und die für den Verkehr zuständige Ingrid Felipe kontaktiert, Albrecht Plangger hat den Bezirkshauptmann von Landeck um die Umsetzung des Vorschlages der Frächter gebeten, Andreas Tappeiner ist in Kontakt mit den Nordtirolern.
„Für uns“, sagen Hutter und Lechner stellvertretend für die Frächter und für die Betriebe, „ist es eine Katastrophe.“ Denn es leiden nicht nur die 320 Angestellten im Transportsektor von Reschen bis Naturns, sondern sämtliche Wirtschaftszweige. Auch die ankommenden Gäste, die eine weite Anreise hinter sich haben, regen sich über den Umweg auf den letzen Metern auf und kommen verärgert in die Gastbetriebe.
Vom wind gefunden - Maria 2.0 war eine Aktionswoche römisch-katholischer Frauen. Die Initiatorinnen riefen im Marienmonat Mai, in der Woche vom 11. bis zum 18. Mai 2019, alle Frauen auf, in einen Kirchenstreik zu treten. Die Frauen sollen keine Kirche betreten und keine kirchlichen Dienste verrichten. Vor den Kirchen wurden Gottesdienste gefeiert und die Klagen und Forderungen kreativ zum Ausdruck gebracht. In einer Online-Petition an Papst Franziskus fordern die Teilnehmerinnen Zugang für Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und Aufhebung des Pflichtzölibats. Auch der Umgang mit den Opfern der Missbrauchsfälle wird kritisiert. Der Name der Initiative wird damit begründet, dass „Maria 1.0“ für Maria als Idealbild der schweigenden und dienenden Frau steht. 2.0 heißt Neuanfang und Abschaffung der männerbündischen Machtstrukturen. Maria 2.0 steht für eine starke Frau, die sich engagiert und selbstverständlich alle kirchlichen Aufgaben übernehmen kann. Für die Initiatorinnen ist ein stillschweigender Austritt keine Option. „Kämpfen wollen wir für uns und für unsere heranwachsenden Kinder und Enkelkinder! Kämpfen für einen Weg, der es uns und auch den nachfolgenden Generationen nicht nur erträglich, sondern sogar Freude macht, in dieser Kirche zu bleiben!“, so steht es auf der Homepage der Kirchenkritikerinnen. www.mariazweipunktnull.de/ (hzg)
Martell - Hans Fleischmann, Marteller „Seewolf“ (Bild), ist in Martell ein Kapazunder. Fleischmann hat das Südtiroler Erdbeerfest mit auf die Beine gestellt, den Marteller Adventsmarkt auch, den kulinarsichen Seerundgang. Der Kapazunder ist beleidigt. Er ist mit seinen zwei Betrieben, dem „Hotel zum See“ und dem „Martell Mountains“ nicht mehr Mitglied des Tourismusvereines. Spästestens seit den Gemeinderatswahlen vor knapp 10 Jahren hat sich Fleischmann Stück für Stück zurückgezogen.
Seit drei Jahren blockiert Fleischmann den Durchgang für die Langlaufloipe in der „Galln Mahd“. Weil seinem Pächter, der dort Erdbeeren anbaut, Schäden am Zaun zugefügt und nicht ersetzt worden sind, sagt Fleischmann. Weil Teile der „Galln Mahd“ Tourismuszone sind und diese im Zuge des Gefahrenzonenplanes plötzlich rote Zone wurde, sagt man in Martell. Seit langem laufen Gespräche, die Langlaufloipe wieder „normal“ vom Gasthaus Waldheim bis zur Groggalm führen zu können. Bisher sind Lösungsvorschläge, ein Grundtausch etwa, gescheitert. (eb)
Mals - Die Malser Gemeindeverwaltung hat im Zuge der Neustrukturierung des Peter-Glückh-Platzes auch ein Klo installiert. Dort, wo man der Puni entlang in Richtung Friedhof und Kircheneingang gehen kann, deutet eine unscheinbare Tür in der Natursteinwand auf das Klo hin. Auf der Tür steht „Ausser Betrieb - fuori servizio“. Tatsächlich ist das Klo bis dato nicht in Betrieb gesetzt worden und fristet so als teures und ungenutztes Inventar ein beschissenes Dasein. Auf diese schildbürgerliche Diskrepanz zwischen Investition und Nichtnutzung weist Gemeinderat Pepi Stecher von der Offenen Gemeindelliste Mals hin. (eb)
Glurns - Die Stadtgemeinde Glurns schließt das Geschäftsjahr 2018 mit einem Verwaltungsüberschuss von rund 499.000 Euro. „Die Stadtgemeinde Glurns“, sagte BM Luis Frank bei der Ratssitzung am 29. Mai 2019“, „steht auf guten Füßen. Weitere Schulden konnten abgebaut werden.“ Zum 31.12.2018 betrug der Glurnser Schuldenberg 3,2 Millionen Euro.
Der Gemeinderat hat beschlossen, die von der Pfarrei Glurns angebotenen 2,7 Hektar Grund anzukaufen und zwar zu einem Preis von insgesamt 730.000 Euro. Heuer noch sollen 400.000 Euro an die Pfarrei fließen, der Rest soll 2020 folgen. Die Pfarrei möchte den alten Widum umbauen und dort Wohneinheiten für Begleitetes Wohnen einrichten. Dafür benötigt die Pfarrei Geld. Stadtsekretär Georg Sagmeister: „Vermögensrechtlich ist es sinnvoller zu kaufen, als „nur“ einen Beitrag als „fondo perduto“ zu geben.“
Die Nutzung der 2,7 Hektar steht derzeit in den Sternen. Ein Golfplatz als Ausgleichsmaßnahme zum E-Werk am Rambach kommt nicht in mehr Frage, weil dies in Bozen abgewiesen worden ist. Man solle den Grund an die Glurnser Bauern verpachten, hat Heinz Riedl vorgeschlagen. Es könne sich jeder melden, hat BM Frank geantwortet. (eb)
Die Anrainer der Stilfser-Joch-Straße haben über das Pfingst-Wochenende mit einer Plakataktion auf die zunehmende Verkehrsbelastung aufmerksam gemacht. Sie fordern eine Reduzierung des Tempolimits auf der Hauptstraße in Prad am Stilfserjoch sowie regelmäßige Lärm- und Geschwindigkeitskontrollen. Zudem sollen die Fußgänger sichere Fußwege und Übergänge nutzen können. Die Anrainer fordern ein Mitspracherecht für die Erstellung eines nachhaltigen Mobilitätskonzeptes für die Stilfser-Joch-Straße von Spondig bis zur Paß-Höhe.
Anlässlich des 15-jährigen Betriebes der Laaser Eyrser Energiegenossenschaft gibt es im Fernheizwerk Laas am Samstag, den 15. Juni einen Tag der offenen Tür - ab 9.00 Uhr.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Angenehme Temperaturen, Sonne, laue Winde, Genießen im Freien: Das Wetter hat beim Erscheinen unseres Sommerwind 2019 mitgespielt. Unsere Redakteure sind wiederum auf Spurensuche gegangen und haben Porträts, Bemerkenswertes und Wissenswertes zusammengetragen. In der Mitte des Sommerwind ist die ansehnliche Broschüre „Wandern im Vinschgau“ eingeheftet - mit Tipps zum Wandern und zum Einkehren. Viele unserer Werbepartner begleiten unseren Sommerwind seit Jahren, neu sind hinzugekommen. Viele positive Rückmeldungen lassen auf eine gute Wirkung unseres Sommerwind schließen.
Der Sommerwind beinhaltet auch eine Premiere - „augemented reality“ nennen Fachleute das, was wir anbieten. Laden Sie die App Xtend gratis herunter und die Zeitung erwacht zum Leben. Wir sind die ersten italienweit, die diese Technologie einführen. Wir führen die Technik in dieser aktuellen Wind-Nummer fort. Drei Artikel sind mit einem Kreis (Bild rechts) gekennzeichnet. Wer diese Fotos mit der App Xtend einscannt, wird überrascht sein.
Der Algunder Waalweg verläuft – wie sein Name verrät – oberhalb der Ortschaft Algund. Auf knapp 6 Kilometern von Ober- und Mitterplars bis nach Gratsch werden herrliche Ausblicke auf dieser – auch für Familien besonders geeigneten Wanderung – gewährt.
TOURENINFO: Der Algunder Waalweg ist ein zweiteiliger, 5 bis 6 Kilometer langer Wanderweg, dessen Strecke entlang eines Waals verläuft. Fast eben und angenehm zu erwandern zählt der Algunder Waalweg zu den schönsten Familienwanderungen, die Südtirol zu bieten hat: mit einem herrlichen Panoramablick auf das Meraner Land. Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz vor der Töllgrabenbrücke, gut erreichbar durch den Linienbus Algund-Partschins oder im eigenen PKW.
Eine genaue Beschilderung dient fortan der Orientierung und ist kaum zu übersehen. Der Waalweg führt dann über Ober- und Mitterplars bis zum Grabbach zum malerisch gelegenen Algunder Dorf. Von dort steigt man entweder über den Burgweg nach Mitterplars oder durch Algund-Dorf ab ins Zentrum (Mühlbach). Das von Weinbergen umgebene alte Dorf von Algund-Mühlbach ist ein besonders schöner Anblick. Der östliche Teil des Waalweges führt durch schöne Weinhügel und mit Schloss Tirol im Blickfeld nach Gratsch bis zum Kirchlein St. Magdalena. Je nach Lust wandert man weiter auf den Tappeinerweg ins Zentrum von Meran, wo fast schon mediterranes Klima auf die Wanderer wartet oder wieder zurück nach Algund. Für den Retourweg muss man wiederum knapp 2 Stunden einplanen.
Wanderinfos:
Dauer: 1 1/2 -2 h
Dauer hin und zurück: 3 – 4 Std.
Start: Töll
Ziel: Gratsch
Einkehrtipp: Leiter am Waal
Länge: 6 Kilometer
Typ: Waalweg
Tipp: Der Algunder Waalweg führt von der Töll bis nach Gratsch, vorbei an Ober- und Mitterplars und am alten Dorf von Algund. Der Waalweg wurde im 14. Jahrhundert errichtet und bezieht sein Wasser aus der Etsch.
(Quelle: www.algund.com)
Kastelbell/Vinschgau/Südtirol - Eine vom ASV Kastelbell-Tschars großartig organisierte Veranstaltung: Die VSS/Raiffeisen Volleyball-Landesmeisterschaft war auch in diesem Jahr wieder ein absolutes Highlight im VSS-Sportkalender. Dafür sorgten auch die 153 Teams, welche sich in der Saison 2018/2019 an der VSS/Raiffeisen Mini-Volleyball-Meisterschaft beteiligten. Bereits zum 21. Mal fanden die Finalspiele heuer unter freien Himmel statt. Der Grund ist so einfach wie erfreulich: es nehmen so viele junge Volleyballer teil, dass sie unmöglich in einer Turnhalle Platz fänden. Rund 600 Kinder waren am 1. Juni schließlich auf dem Fußballfeld der Sportzone Schlums mit dabei und feierten somit gemeinsam ein großes Volleyball-fest. Die zahllosen Zuschauer bekamen dabei spannende Entscheidungen, starke Spiele und großartige Leistungen zu sehen.
„Wir haben heuer ein neues Spielsystem versucht und erstmals auf Bezirksebene schon eine Vorausscheidung gespielt“, erklärte VSS-Referent Kurt Jakomet. Gleich geblieben ist hingegen sehr zur Freude der Zuschauer und der Kinder der große Finalmodus mit allen Mannschaften. „Wir haben heute hautnah erlebt, dass Sport vereint. Kinder mit deutscher, ladinischer und italienischer Muttersprache haben bei besten Bedingungen gemeinsam und mit viel Freude Volleyball gespielt“, freute sich daher auch VSS-Obmann Günther Andergassen. Unter den Augen des VSS-Obmanns, des VSS-Bezirksvertreters Josef Platter, des Bürgermeisters von Kastelbell, Gustav Erich Tapp-einer und zahlreicher weiter Ehrengäste hatten vorher die besten Teams den VSS/Raiffeisen-Landesmeistertitel untereinander ausgespielt.
Über gleich zwei der begehrten Titel durfte sich dabei das Sport Team Südtirol freuen. Die Jungs aus Bozen gewannen sowohl die Kategorie U10 gemischt als auch die Kategorie U12 Buben. Dazu gab es für weitere Mannschaften des Sport Teams Südtirol in denselben Kategorien jeweils einen vierten Platz. Bei den U10 Mädchen durfte am Ende der ASV Partschins über einen Finalsieg ge-gen die Mädchen des SSV Bruneck und damit verbunden über den VSS/Raiffeisen-Landesmeistertitel jubeln. In der Kategorie U12 Mädchen war hingegen der ASV Neumarkt im Finale gegen Volleytime erfolgreich.
Naturns - Am Mittwoch, 29. Mai fand in der Turnhalle der Mittelschule Naturns die Tanzshow der Sektion Sporttanz des SSV Naturns statt. Unter der Leitung von Choreographin und Tanzlehrerin Vera Holzer begeisterten die Tänzerinnen die volle Tribüne.
Die Tänzerinnen sorgten mit 22 Choreographien, abwechslungsreichen Liedern und Outfitwechseln für eine tolle Show. Dabei konnte man ihnen neben ein wenig Nervosität, vor allem ganz viel Spaß ansehen. „Der Fokus ist weniger der Erfolg und mehr der Zusammenhalt, Spaß an der Bewegung und Respekt. Es ist schön zu sehen, wie eine Gruppe zusammenwächst. Das geht nur mit Vertrauen und vielen Emotionen“, erzählt Holzer, die in den Kategorien Synchro und Choreographic Dance heuer insgesamt 87 Mädchen trainiert hat. Dass Tanzen etwas für alle Altersklassen ist, zeigen auch die Tänzerinnen des SSV Naturns: die jüngste ist 4 Jahre alt, die älteste 68.
Am Mittwochabend erwartete die Tänzerinnen auch eine Überraschung. Der Präsident des italienischen Tanzsportvereins FIDS für die Provinz Bozen, Pino Magurano, war nach Naturns gekommen, um nachträglich ihre Leistungen bei der heurigen Regionalmeisterschaft zu prämieren. „Das Trainingsjahr war anstrengend, aber jetzt kommen der ersehnte Applaus und die Erfolge. Die Mädels sind alle mit extremer Begeisterung und Disziplin dabei“, so Holzer, die es sich am Mittwochabend nicht nehmen ließ, in zwei Tänzen und der abschließenden Zugabe, mit ihren Mädels auf der Bühne zu stehen. Die Choreografie zum Lied „Break the Chain“ wird weltweit symbolisch für ein Ende der Gewalt gegen Frauen getanzt und wurde vom Publikum mit tosendem Applaus belohnt. Die Wettkampfgruppen U15 und Over 16 trainieren noch für die Italienmeisterschaft im Juli in Rimini, und dann geht es in die wohlverdiente Sommerpause. (cg)
Sporttanz des SSV Naturns Raiffeisen - Am Mittwoch, 01. Mai 2019 fand in der Sporthalle Leifers zum zweiten Mal die Regionalmeisterschaft im Sporttanz statt. Unzählige Tanzbegeisterte aus Südtirol und dem Trentino stellten in verschiedenen Kategorien ihr Können unter Beweis. Die vollen Zuschauerränge spiegelten das große Interesse wider. Der SSV Naturns Raiffeisen Sektion Sporttanz unter der Leitung von Tanzlehrerin und Choreographin Vera Holzer kam mit 48 Tänzerinnen im Alter zwischen 7 und 19 Jahren in den Kategorien Show Dance, Synchro Freestyle und Choreographic Dance für Gruppen und Duos nach Leifers, und zwar als die am Stärksten vertretende Sektion im Bereich Danze Coreografiche des gesamten Trentino/Südtirol. Benno Vorhauser von Martin Reisen, sowie neun Betreuerinnen standen den teilnehmenden Mädchen zur Seite.
Somit wurde das ganzjährige Training mit zehn Regionalmeistertiteln, vier Zweitplatzierungen, drei dritten Plätzen und einem vierten Rang belohnt. Vera Holzer nutzte die Gelegenheit, um sich bei allen Helfern und Unterstützern zu bedanken, wobei der größte Dank wohl ihr gebührt, da ohne ihr Engagement und ihren Einsatz keine Wettkampfteilnahme möglich wäre. Die Mädchen feierten ihre Trainerin „Mama Vera“ mit regem Applaus.
Für alle tanzbegeisterten Erwachsenen und Jugendlichen bietet Vera Holzer weitere Zumba Kurse im Sommer an. Erstmals auch Zumba Gold Kurs für Senioren. Informationen und Anmeldungen bei Vera Holzer, Tel. 339 5660218.
Für die Sektion Sporttanz Sonya Linser
Laas - Die gute Zusammenarbeit zwischen Grundschule und Sportverein Laas funktioniert seit Jahren. Die Kinder werden in Wahlfächern mit Schwerpunkt Sport - aber oft auch in der Freizeit- zur Bewegung motiviert. Sie lernen viele neue Sportarten kennen und entwickeln so auch Freude, im Verein aktiv mitzumachen. Im Schuljahr 2018/19 wurden folgende Sportarten angeboten: Eislaufen, Rodeln, Play and Move, Badminton und Minigolf - alles unter dem Motto: Fit durch das Schuljahr. Begonnen hat alles vor einigen Jahren als Schulprojekt zusammen mit dem VSS, der auch für die Finanzierung sorgte. Seit drei Jahren wird das Projekt vom Sportverein in Absprache mit den Lehrpersonen organisiert. Es werden Trainer gesucht. Hauptsponsor ist die Raiffeissenkasse Laas. Die sportlichen Angebote koordinieren die Verantwortlichen des Sportvereins um den Präsidenten Andreas Strimmer, und Lehrpersonen ebenfalls gemeinsam. Im diesjährigen Schuljahr wirkten mit: Martina Eberhöfer, Simon Jungdolf, Günther Staffler, Simone Spechtenhauser 80 Stunden wurden von den Freiwilligen des Sportvereins in das Schulprojekt investiert.
In den obligatorischen Turnstunden, den sogenannten Kernstunden, wurden alle Schülerinnen und Schüler mit Sportprogrammen erreicht und kamen ebenfalls in den Genuss der Angebote des ASV Laas. Die Schüler/Innen- und das Lehrerteam danken dem Sportverein und der Raiffeisenkasse. (mds)
Laufsport - Eine einzigartige Strecke erwartete die Läuferinnen und Läufer beim Haiderseelauf. Nach einigen Jahren Pause wurde das Laufevent heuer vom ASV Vinschgauer Oberland organisiert. 320 Athleten nahmen an der diesjährigen Ausgabe teil. Zunächst wurden die Kinder-und Jugendrennen ausgetragen, um 12.20 Uhr fand schließlich der Hauptlauf, der die Teilnehmer um den See führte, statt. Während die Frauen eine Runde (5 Kilometer) um den See absolvieren mussten, galt es für die Männer den See zwei Mal zu umrunden (2 Runden). Bei den Damen ging der Sieg an die Burgeiserin Michaela Patscheider, die nach 21.09 Minuten das Ziel erreichte. Sie hatte 48 Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte Selina Christandl (Taufers in Münstertal). Im Herrenrennen umrundete Martin Mayrhofer als Schnellster zwei Mal den See und feierte nach 37.02 Minuten seinen Sieg. Hinter ihm erreichte Florian Cappello aus Laas mit 55 Sekunden Rückstand als Zweiter das Ziel. (sam)
St. Valentin a.d.H./Mals - Zum 40. Mal jährt sich heuer die Laufserie der VSS Dorf- und Stadtläufe. Dieser Wettbewerb für Alt und Jung ist bei den einheimischen Läuferinnen und Läufern sehr beliebt. Heuer stehen neun Rennen auf dem Programm, drei davon im Vinschgau. Kürzlich wurden Rennen Nummer vier und fünf im Vinschgau ausgetragen und auch das Abschlussrennen wird am 21. September in Glurns über die Bühne gehen. Nach dreijähriger Pause wurde am 25.05.2019 wieder der Haider-See-Lauf aktiviert, welcher gleichzeitig auch als Landesmeisterschaft gewertet wurde. Der neu gegründete ASV Vinschger Oberland sorgte für die Organisation und 330 TeilnehmerInnen freuten sich, dass der Panoramalauf rund um den Haider-See wieder im Programm stand. Wegen der Umbauarbeiten musste auch der Bahn Lauf in Mals pausieren, umso begeistert waren die über 300 TeilnehmerInnen am 02.06.2019 von der neuen Bahn, auf welcher sie herrlichem Wetter ihre Runden drehten. Der Malser Sportverein und Lauflegende Ignaz Veith sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Der Vinschgau konnte aber den Südtiroler Lauffreunden nicht nur eine herrliche Kulisse und perfekte Organisation bieten, sondern wussten auch bei den sportlichen Leistungen zu überzeugen. Denn sowohl beim „Haider-See-Lauf“ als auch auf der schnellen Bahn in Mals konnten die Vinschger Laufvereine in der Reihenfolge Erster ASC Laas, Zweiter Lauffreunde Laatsch/Taufers und Dritter ASV Schluderns die Mannschaftswertungen für sich entscheiden. (lu)
Schlanders - Schluderns ist Meister! Vor knapp 800 Zuschauern setzte sich der Herbstmeister in einem unglaublich nervenaufreibenden Spiel im Elfmeterschießen gegen Plaus durch und kürte sich zum Meister der 2. Amateurliga. Damit sicherten sich die Blau-Weißen das Aufstiegsrecht und werden in der kommenden Saison in der 1. Amateurliga an den Start gehen.
Von Sarah Mitterer
Was war das für ein Thriller um die Meisterkrone in der 2. Amateurliga! Die Hauptrollen in diesem spektakulären Meisterschaftsfinale spielten zwei Vinschger Mannschaften: Schluderns und Plaus. Dass es überhaupt zu diesem Entscheidungsspiel kam, hätte wohl keiner gedacht. Zu souverän spielten die Schludernser und es schien als würden sich die Obervinschger die Krone nicht mehr nehmen lassen. Doch Plaus zeigte eine perfekte Rückrunde, konnte alle elf Spiele gewinnen, darunter auch das direkte Duell gegen Schluderns und stand am Ende mit gleich vielen Punkten wie die Obervinschger an der Spitze der Tabelle der 2. Amateurliga. Somit musste die Entscheidung um den Meistertitel durch ein weiteres direktes Duell, das auf neutralem Boden (Schlanders) ausgetragen werden musste, fallen. Die Ausgangslage vor dem Match war für beide Teams klar: Es ging um alles oder nichts, denn wer dieses Spiel gewinnt, holt sich den Titel. Wenn kein Team das Match in den regulären 90 Minuten für sich entscheiden könne, so würde es eine Verlängerung geben zu zwei Mal 15 Minuten. Sollte es nach diesen 30 zusätzlichen Minuten ebenfalls noch keinen Sieger geben, so würde das Elfmeterschießen darüber entscheiden, wer den Meisterschaftspokal erhält.
Bereits in der 14. Minute brachte Elias Tappeiner seine Plauser mit einem Kopfball in Führung. Schluderns gelang in der 64. Minute durch Elias Wellenzohn der viel umjubelte Ausgleichstreffer zum 1:1. In der Folge fanden beide Mannschaften einige gute Möglichkeiten für ihren 2. Treffer vor, doch nach 90 Minuten stand es immer noch Unentschieden. Auch in der Verlängerung fiel kein Tor, so musste das Elfmeterschießen darüber entscheiden, wer den Pokal der 2. Amateurliga der Gruppe A an diesem Abend in die Höhe stemmen darf. Beide Teams stellten sich bei der Mittelinie auf und hielten den Atem an. Nun hieß es Nerven bewahren. Während Michael Gufler als zweiter Schütze für Plaus am Schludernser Goalie scheiterte, blieben die Obervinschger nervenstark. Als schließlich der letzte Obervinschger Schütze Stefan Kofler seinen Schuss vom Elfmeterpunkt ins Tor beförderte, gab es auf dem Feld und der Fanseite der Schludernser kein Halten mehr: Die Sieger fielen sich in die Arme, zeigten Freudentänze, sangen Jubellieder und stemmten den Pokal in die Höhe. Somit ist sowohl der Traum vom Titel als auch der Aufstieg in die 1. Amateurliga für Schluderns Wirklichkeit geworden.
Wolfgang Platter, zum Tag des Hlg. Antonius von Padua, 13. Juni 2019
Am 17. Mai d.J. hat der Südtiroler Forstverein unter seinem Präsidenten Dr. Ing. Christoph Hintner in Klausen wieder zwei interessante und höchst informative Fachvorträge angeboten. Zur Frage „Spielt das Wetter verrückt?“ referierten MMag. Günther Aigner, Skitourismusforscher in Kitzbühel und Dr. Günther Geier, Koordinator des Südtiroler Landeswetterdienstes.
Werden wir in Zukunft noch Skifahren?
MMag. Günther Aigner stellte seinen Vortrag unter diesen Titel, der hinreichenden Naturschnee für den Skisport in der Zukunft anzweifeln lässt. In der Tat stellte Aigner einleitend fest, dass es Pessimismus zu dieser Frage gibt und diffuse Zukunftsängste die Schlagzeilen in den Medien schon seit längerem, aber auch jüngst dominieren. Einige Beispiele: „Winter mit Frost und Eis wird es in Zukunft nicht mehr geben“ stellte Prof. Mojib Latif in einem Beitrag in „Der Spiegel“ im April 2000 fest. „2040 bauen Tirols Skilehrer Wein an“ schrieb der österreichische Zukunftsforscher Andreas Reiter in der „Tiroler Tageszeitung“ am 13. Oktober 2005. Neuere Schlagzeilen lauteten „Der Fluch des langen Sommers. Steppe statt weiße Pisten“ („Trend“, 19. Oktober 2018) und „Klimaschutz – Erde in den Wechseljahren“ (Christian Rainer im Leitartikel von „profil“ am 17. Mai 2018) oder „Skifahren hat keine Zukunft“ (original „Skiing goes downhill“ im „Economist vom 27.1.2018). Günther Aigner zeigte zu diesen Schlagzeilen eine Themenkarte des Bundeslandes Tirol „Schneesicherheit in Tirol im Jahre 2020“. Die Karte verwendet die drei Ampelfarben rot, orange und grün. Rot bedeutet keine Schneesicherheit, orange zweifelhaft und grün schneesicher. Bisher als schneesicher bekannte Skiorte scheinen als rote Stationen auf.
Da „Wetter“ (als momentane Istsituation) und „Klima“ (als Langzeittrend) nicht verwechselt werden dürfen, aber leider allzu häufig als Begriffe durcheinandergebracht oder unzulässig gleichgestellt werden, waren die Erkenntnisse und Aussagen von Günther Aigner aus der Auswertung langer und sehr langer Datenreihen gewichtig und signifikant:
• Eine 124 Jahre lange meteorologische Datenreihe (von 1895 bis heute) zu den Wintertemperaturen in den Dolomiten gibt es nur von den drei Messstationen Cortina, Rolle-Pass und Villacher Alpe. 1895 hat in den Alpen das Skifahren begonnen.
• Eine in Stationen dichtere und in Jahren lange Dokumentation gibt es bei den Schneemessreihen mit der Aufzeichnung der jeweils größten Schneehöhe in jedem Jahr. Für Kitzbühel auf 761 m SH z.B. von 1896/97 bis 2018/19. Aus der 123 Jahre langen Messreihe geht hervor, dass die Schneehöhe in 100 Jahren um nur 7 Zentimeter oder 0,07 cm pro Jahr abgenommen hat. Für Seefeld, Leutasch und Scharnitz betrug die Abnahme der Schneehöhe in 100 Jahren -6,3 cm, für Lech am Arlberg auf 1.480 m SH (Messreihe 1926/27-2018/19) -6,8 cm in 100 Jahren.
• Zur Entwicklung der Länge und Dauer der Skisaison stellte Aigner fest, dass die Länge der Skisaison durch den Einsatz von Schneekanonen sehr stabil geworden ist.
• Zum kontrovers diskutierten Argument „Schneedepots“ (Snowfarming) fasste Aigner das Beispiel Kitzbühel Resterkogel zusammen: Von einem winterlichen Schneedepot mit 12 Metern Höhe und 25.000 Kubikmetern Volumen überdauerten dank Dämmstoff 20.000 m³ (gleich 80%) den Sommer. Die Pistenbetreiber am Pitztaler Gletscher haben in der vergangenen Saison 13 Schneedepots mit insgesamt 150.000 m³ angelegt. Der sommerliche Schwund kann bei effizienter Dämmung auf 10% gedrückt werden. Persönlich teile ich aber die Einschätzung der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“, dass Snowfarming eine „apokalyptische Trotzreaktion“ auf den nicht mehr wegzudiskutierenden Klimawandel ist.
• Zu den Schwierigkeiten präziser Prognosen im kleinregionalen Maßstab zitierte Günther Aigner den Meteorologen Mag. Christian Zenkl: „Es ist nicht möglich, regionale Klimaentwicklung zuverlässig vorherzusagen.“
• Aufschlussreich waren die Ausführungen Aigners auch zur klimatischen Entwicklung der Bergsommer. 1975 sang Rudi Carell „Wann wird´s mal endlich wieder Sommer?“ 40 Jahre nachher stellen wir heute fest, dass sich v.a. die Sommertemperaturen verändern. In den letzten 30 Jahren sind sie um durchschnittlich 3° C angestiegen. Die Sonnenscheindauer hat um 30% zugenommen. Hans Joachim Schellnhuber, 1992 Gründer und nunmehr Direktor emeritus des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung betitelt sein 2015 erschienenes Buch gar mit „Selbstverbrennung. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff.“ Besonders gravierend sind die Auswirkungen der heißen Sommer auf die Gletscher. Bei einer durchschnittlichen Erwärmung von +1° C steigt die Schneegrenze um 150 Meter nach oben. Die Schneegrenze ist ein bestimmender Faktor für das Verhältnis zwischen Ablagerungs- und Abschmelzgebiet auf den Gletschern. In nur vier Jahrzehnten ist die Schneegrenze um mehr als 500 Höhenmeter nach oben gerückt. Dies erklärt, warum das Nährgebiet der Gletscher immer kleiner und ihr Zehrgebiet immer größer wird.
Extreme Wetterereignisse im Alpenraum
Sind extreme Wetterereignisse Indikatoren für Klimaveränderungen? Diese Frage stellte der Landesmeteorologe Dr. Günther Geier an den Beginn seines Vortrages. Und Geier stellt gleich fest, dass es im Klimabereich nicht nur schwarz und weiß gibt, sondern auch viele Graubereiche. Aber es gäbe in der Berichterstattung oft zu viele reißerische und zu plakativ verkürzende Schlagzeilen. Auch Geier betonte, dass Wetter nicht gleich Klima ist. Das Wetter ist ein momentaner Zustand, das Klima bildet die mittleren Verhältnisse über einen langen Zeitraum ab.
Zur nicht einfachen Definition „Was ist ein Extremereignis?“ stellte Günther Geier fest, das Extremereignisse selten an einen bestimmten oder gar gleichen Ort gebunden seien. Um nachzuschieben: “Wenn man sich mit dem Klimawandel beschäftigen will, darf man sich nicht auf die Extremereignisse beschränken!“
Zur Frage, ob es den Klimawandel gäbe, zitierte Geier die Jahresdurchschnittstemperaturen von Bozen: Im langjährigen Mittel lagen sie zwischen +11 und + 13° C. 2018 betrug die Bozner Durchschnittstemperatur +14° C. Bis 2050 wird für Bozen eine Temperaturzunahme von 1,5 – 2,0° C angenommen, bis 2100 wird für Bozen ein Anstieg von 3,5 -4,0° befürchtet. Um einen Vorstellung zu diesen Anstiegen zu vermitteln, erläuterte Geier, dass zwischen einer Eiszeit und einer Wärmezeit im Jahresmittel ein Temperaturunterschied von 4 – 5° C besteht. Anders vorstellbar gemacht: Die Temperatur von Naturns verschöbe sich nach Schlanders, jene von Schlanders nach Laas, von Brixen nach Bruneck und von Bruneck nach Toblach.
Was den Niederschlag in Südtirol betrifft, ist laut Günther Geier kein statistisch signifikanter und kein einheitlicher Trend festzustellen. Die Variabilität sei sehr groß. Was sich insgesamt ändert, ist die Wasserbilanz: Bei weiterhin heißen Sommern wird mit jedem Grad Erwärmung die Wasserverdunstung um 7% ansteigen. Kein Zweifel besteht, dass der derzeitige Klimawandel zu wesentlichen Teilen ein menschengemachter ist. Menschliche Eingriffe wie die Versiegelung der Böden, die Abholzung der Wälder, der erhöhte Kohlendioxid-Ausstoß durch die Verbrennung fossiler Energieträger, zunehmende Verbauung mit Flächenverbrauch sind nur einige Ursachen hierfür.
von Angelika Ploner
Prad am Stilfserjoch zählt im Vinschgau zu jenen Gemeinden, die in den vergangenen Jahren am stärksten gewachsen sind. Das spricht für den Ort als attraktiven Lebensraum. Und Arbeitsraum.
Prad hat sich zu einer starken Wirtschaftsgemeinde entwickelt. Mit einer Größenordnung von 27 Hektar reiht sich das Gewerbegebiet Prad im Vinschgau ganz oben ein. Wie Perlen reihen sich die Unternehmen linker und rechter Hand am Kiefernhainweg auf und beeindrucken mit dem, was sie aufbieten.
1968 - also vor über 50 Jahren - wurden mit der Ausweisung der Gewerbezone die politischen Weichen gestellt. Fünf Jahre später siedelten sich die ersten Betriebe an. Heute ist Vielfalt hier Zuhause, ein bunter Branchenmix aus traditionsreichem Handwerk und innovativen Betrieben. Unternehmen unterschiedlicher Couleurs haben in Prad ihren festen Platz: Marktleader, kleine und mittlere Familienunternehmen, Dienstleister und Nahversorger.
Zusammen mit dem Zentrum ist das Gewerbegebiet Prad der wirtschaftliche Motor der Gemeinde, ein starker Motor ohne Zweifel. Prad ist eine sehr lebenswerte Gemeinde mit großen Zukunftsperspektiven.
Pirmatek
Der Elektro-Spezialist
Ein Spezialist im Elektrohandwerk ist Pirmatek und ein kompetenter Partner, wenn es um Elektroinstallationen geht. Ein traditioneller und gleichzeitig moderner Fachbetrieb ist das Prader Unternehmen: traditionell einerseits, weil hier Handschlagqualität zur Firmenphilosophie zählt und modern andererseits, weil man versucht immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein. Ein Spagat, den der Handwerksbetrieb auch mit einem umfassenden und fachkundigen Leistungs- und Beratungsangebot schafft, das von Kleinreparaturen, über Neuinstallationen bis hin zu Sanierungsarbeiten reicht. Beleuchtungen, Staubsaugeranlagen und Alarmanlagen zählen ebenso dazu. Alleinstellungswert hat Pirmatek mit dem Vertrieb des in Österreich hergestellten Schlaucheinzugssystems „Vac-in“ für Staubsaugeranlagen. „Vac-in“ ist ein automatischer Schlaucheinzug, der in der Wand verschwindet. Das lästige Schleppen von Saugschläuchen und Bürstenzubehör gehört damit der Vergangenheit an.
Die Firma Pirmatek wurde im Jahr 2007 vom Martin Anton Pircher gegründet. Seit Ende Mai 2014 ist der Betrieb in der Industriezone von Prad beheimatet.
Martin A. Pircher, Kiefernhainweg 114, 39026 Prad am Stilfserjoch, Tel. 0473 427046, www.pirmatek.it
Kaufhaus Pinggera
Vielfalt auf zwei Etagen
Die Auswahl ist groß: Auf zwei Etagen verteilt sich das Sortiment von Kaufhaus Pinggera in Prad. Es wäre wohl leichter das aufzuzählen, was es nicht gibt. Alles für den Haushalt und das Hobby - auch Technisches und Bekleidung - stehen in der unteren Etage bereit. Lebensmittel hingegen füllen ebenerdig die Regale. Hier genießen regionale Produkte besondere Aufmerksamkeit. Täglich wird frisches Obst angeliefert, die Wurst- und Käsetheke variiert und erfüllt jeden Wunsch. Bei der Qualität geht man im Kaufhaus Pinggera keine Kompromisse ein, dazu gesellt sich ein aufmerksamer Service. Kunden wissen das zu schätzen und fühlen sich hier seit vielen Jahren als Stammkunden wohl.
Kaufhaus Pinggera
Hauptstraße 101 - 39026 Prad am Stilfserjoch
Tel. 0473 61 60 63
Bauunternehmen Paulmichl & Prugger
Der Vertrauenspartner
Man baut auf Vertrauen seit fast 40 Jahren. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn das Bauunternehmen Paulmichl & Prugger im Gewerbegebiet von Prad sieht sich als Vertrauens-Partner in allen Baubelangen. Baumeisterarbeiten an Ein- oder Mehrfamilienhäuser, Hotel-, Gewerbe- oder Industriebauten werden mit Tatkraft aber auch Hausverstand realisiert. Vorbereitende Arbeiten wie Abbruch- und Aushubarbeiten zählen ebenso dazu wie jene Arbeiten, die nach Fertigstellung des Rohbaus anstehen: das Anbringen von Wärmedämmungen, Verputzarbeiten sowie das Verlegen und Nivellieren des Estrichs. Eines unserer wichtigsten Credos war und ist es auch heute noch: die zwischen Bauherr und Unternehmerfirma vereinbarten Termine fristgerecht einzuhalten.
Beraten - Bauen – Wohnen – mit dieser Firmenphilosophie hat sich das Prader Bauunternehmen einen zufriedenen Kundenkreis im Vinschgau geschaffen.
Glurns/Söles - Pferde ziehen Kinder magisch an. Das zeigte sich kürzlich beim traditionellen Familienfest der Pferdefreude Glurns. Aus allen Teilen des Tales waren sie bei herrlichem Sommerwetter in Begleitung ihrer Eltern zum Fest am Sonntag, den 2. Juni 2019 in das Pferdegelände bei Söles/Glurns gekommen. Die Veranstaltung hatte wegen schlechten Wetters um eine Woche verschoben werden müssen. Lange standen die Kinder vor den Koppeln und beobachteten die Pferden hinter den Umzäunungen. Manche fütterten sie auch mit Gras und wagten es, sie zu streicheln. In Scharen warteten die Kleinen darauf, den obligatorischen Helm aufgesetzt zu bekommen und dann in den Sattel gehoben zu werden. Das höchste der Gefühle war es, eine Runde durch den Parcours reiten zu dürfen. Die Pferdebesitzer achteten streng auf die Sicherheit. Und sie hatten alle Hände voll zu tun, den vielen kleinen Interessierten gerecht zu werden. Oftmals mussten Pausen eingelegt werden, damit sich die Pferde ausruhen konnten. Nicht minder groß war der Andrang an der Schminkecke, wo sich die Kleinen eine Malerei für das Gesicht wünschen konnten.
Das gesamte Kinderprogramm war kostenlos. Während sich die Kinder vergnügten, pflegten die Erwachsenen die Geselligkeit, bei Gegrilltem, bei Kaffee und Kuchen - alles zu moderaten familienfreundlichen Preisen. Die Mitglieder im Pferdefreunde-Verein verbindet die Liebe zu den Pferden. Sie halten vor allem Quarter Horse und Araber, aber auch viele Mischlinge. Die Zügel des Vereins hält Roland Kuenrath in den Händen. (mds)
Bezirksservice Vinschgau / Vinschgau/Marling/Tscherms
Die Bezirksservicestellen für die Bildungsausschüsse des Burggrafenamtes und Vinschgaus organisierten gemeinsam mit dem Bildungsausschuss Marling und Tscherms einen Erfahrungsaustausch über verschiedene Bildungsprojekte im Dorf. Unter dem Motto „Wir bunkern Kultur“ wurde die Vinschger Gruppe am Bunker bei der Töll vom Vorsitzenden Werner Stuppner und Stefan Fabi vom Bildungsausschuss Marling und Markus Breitenberger von der Bezirksservicestelle Burggrafenamt empfangen. Anschließend wurde der Bunker bei der Töll am Beginn des Marlinger Waalweges in Form einer digital unterstützten Schatzsuche erkundet. Sogenannte „Quests” erzählen dabei eine Geschichte und führen die Besucher durch die Welt des Bunkers. Danach erklärte Stefan Fabi ein modulares Konzept, mit welchem in Marling die Bereiche Kunst, Tradition, Soziales, Ökologie und Ökonomie in Form von Aktionen und Veranstaltungen vermittelt werden. Bei einer Wanderung entlang des Marlinger Waalweges zur Burg Lebenberg erfuhren die TeilnehmerInnen weitere interessante Inhalte und Historisches rund um das Dorf Marling. Auf der Burg Lebenberg fand eine Abschlussveranstaltung eines Projektes des Bildungsausschuss Tscherms statt. Mit einer Schreibwerkstatt wurden reelle und fiktive Texte in Zusammenhang mit der Burg Lebenberg von Grund- und Mittelschülern aus Tscherms und Lana geschrieben. Diese wurden ausgestellt und Teile davon vorgelesen. Peter Mitthofer, Vorsitzender des Ba Tscherms freute sich über den Besuch der Vinschger Gruppe auf der Burg und diese konnte eine gelungene Abschlusspräsentation mit Musik und Lesung erleben. (lu)
Schlanders/Vinschgau/Südtirol - Nicht nur in Südtirol, sondern in ganz Österreich, Tschechien, Estland und in der Slowakei luden kirchliche Einrichtungen am Freitag, den 24. Mai zur „Langen Nacht der Kirchen“ ein. In Südtirol gab es 250 Angebote in 83 Kirchen, Kapellen und Klöstern. Es ging darum, die spirituellen, sozialen, musikalischen, kulturellen und künstlerischen Schätze der Kirche zugänglich zu machen, auch für kirchenferne Menschen. So gab es im ganzen Lande Kirchenführungen, Ausstellungen, Filme, Theater, Diskussionen, Konzerte, Gespräche, Gottesdienste und Andachten. Im Vinschgau gab es verschiedene Veranstaltungen in Mals, Glurns, Schlanders, Kastelbell und Naturns. Gemeinsame Taizé-Gesänge erklangen in der 14 Nothelferkirche in Mals, in der Cäsariuskirche in Laatsch wurde die Schöpfungsgeschichte zusammen mit Bildern und Musik präsentiert. In der Frauenkirche in Glurns wurde eine Messe gefeiert, anschließend gab es bei Kerzenlicht Momente der Ruhe mit meditativer Musik und besinnlichen Texten. Ein umfangreiches Programm wurde in Schlanders durchgeführt. Neben einer Kirchturmbegehung und einem Alpenländisches Mariensingen, wurde eine spirituelle Wanderung von Göflan, Kortsch und Vetzan zur Spitalskirche nach Schlanders organisiert. In der Pfarrkirche Marein in Kastelbell gibt es die Ausstellung „10 Gebote“ der Künstlerin Karolina Gacke. In der Langen Nacht der Kirchen gab es in Marein nach der Maiandacht einen Vortrag und eine Diskussion über die 10 Gebote und anschließend eine Licht- und Musikveranstaltung mit dem Ensemble „Schallschmiede“. In der Pfarrkirche zum Hl. Zeno in Naturns wurde ein Kinderprogramm angeboten. Im Mittelpunkt stand das Entdecken und Erforschen der Pfarrkirche. Abends gab es ein besinnliches Taizé Gebet und ein gemeinsames Verweilen in der Pfarrkirche. (hzg)
7. Franz-Tumler-Literaturpreis - Im September wird in Laas zum siebten Mal der Franz-Tumler-Literaturpreis ausgetragen. Die fünf Finalist*innen stehen seit Kurzem fest, sie haben jeweils einen Debütroman geschrieben, der 2019 erschienen ist. Die Jury wurde auf sie aufmerksam, hat sich von der literarischen Qualität überzeugt und zum Preis in den Vinschgau eingeladen.
Marko Dinic:
Die guten Tage.
Zsolnay Verlag, Wien 2019.
Der Autor wurde 1988 in Wien geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in Belgrad. Gerhard Ruiss, Autor und Literaturwissenschaftler aus Wien, hat Dinic nominiert.
Angela Lehner:
Vater unser.
Verlag Hanser Berlin, Berlin 2019.
Die Schriftstellerin ist 1987 in Klagenfurt geboren, in Osttirol aufgewachsen und lebt in Berlin. Für den Preis wurde sie von Gabriele Wild vorgeschlagen. Die Jurorin gehört heuer erstmals der Jury an und ist Germanistin. Als Literaturvermittlerin und Programmgestalterin ist sie am Literaturhaus am Inn in Innsbruck tätig.
Emanuel Maeß:
Gelenke des Lichts.
Wallstein Verlag, Göttingen 2019.
Maeß, Jahrgang 1977, wurde in Jena geboren und lebt in Berlin. Sein literarisches Debüt hat Jurorin Daniela Strigl, Literaturwissenschaftlerin und -kritiker aus Wien, für das Finale in Laas auserwählt.
Lola Randl:
Der große Garten.
Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2019.
Randl, 1980 in München geboren, arbeitet als Drehbuchautorin und Regisseurin. Sie lebt in einem kleinen Ort in der brandenburgischen Uckermark. Für ihr Erstlingswerk hat sich Hans-Peter Kunisch ausgesprochen, der gebürtige Schweizer arbeitet als freier Journalist u.a. für ‚Die Süddeutsche Zeitung‘ und ‚Die Zeit‘ und ist auch Schriftsteller. Kunisch lebt in Berlin.
Niko Stoifberg:
Dort.
Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2019.
Der Autor ist 1976 in Luzern geboren und dort wohnhaft. Er arbeitet als Cartoonist, Journalist und Redakteur. Juror Manfred Papst, ein Schweizer Journalist und Kulturredakteur, hat Stoifberg nominiert und zum Finale nach Laas geladen.
Der von der Südtiroler Landesregierung gestiftete Literaturpreis ist mit 8.000 Euro dotiert und mit einem mehrtägigen Aufenthalt in Laas verbunden, dieser findet im Rahmen der Vinschger Literaturtage im Herbst 2020 statt. Außerdem vergibt der Verein der Vinschger Bibliotheken einen Publikumspreis: Es winkt ein zweiwöchiger Schreibaufenthalt in der Künstlerwohnung am Rimpfhof, verbunden mit Lesungen in Vinschger Bibliotheken. Die Leserschaft der Südtiroler Bibliotheken hat bis September die Möglichkeit, die nominierten Romane zu lesen und ihren persönlichen Lektürefavoriten zu bestimmen. Wer seine Stimme abgibt, kann Buchpreise gewinnen.
In den Sommermonaten werden die fünf Romane im Vinschgerwind vorgestellt.
Maria Raffeiner
Für 4 Personen
Zubereitungszeit: 10 Min.
Grillzeit: 8 – 12 Min.
Für die Würzmischung
2 TL Paprikapulver
1 TL brauner Zucker
1 TL grobes Meersalz
½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
½ TL Knoblauchgranulat
½ TL Zwiebelgranulat
¼ TL gemahlener Kreuzkümmel
1 kräftige Prise gemahlener Gewürznelken
Cayennepfeffer
Für die Sauce
5 EL fertige Steaksauce
5 EL Ketchup
4 EL Scotch Whisky
2 EL Dijon-Senf
2 EL brauner Zucker
½ TL Zwiebelgranulat
Grobes Meersalz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
4 Schweinekotletts, je 300 – 350 g und etwa 3 cm dick
Erdnussöl
1 große Handvoll Hickoryholzchips, mindestens 30 Minuten gewässert
Zubereitung
1 In einer kleinen Schüssel die Zutaten für die Würzmischung vermengen.
2 In einem kleinen Topf mit schwerem Boden die Zutaten für die Sauce verrühren. Auf dem Herd bei starker Hitze aufkochen, anschließend bei niedriger Hitze 20 Minuten unter häufigem Rühren köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3 Die Koteletts auf beiden Seiten leicht mit Öl bestreichen, anschließend kräftig mit der Würzmischung einreiben. Vor dem Grillen 20 – 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
4 Eine Zwei-Zonen-Glut für starke Hitze vorbereiten.
5 Die Chips abtropfen lassen und über die Glut streuen. Den Grillrost gründlich reinigen. Die Koteletts über direkter starker Hitze bei geschlossenem Deckel 6 – 8 Minuten scharf anbraten, bis sie das typische Grillmuster annehmen, dabei einmal wenden und gegebenenfalls auf dem Rost umplatzieren, damit sie gleichmäßig garen. Anschließend über indirekter starker Hitze und bei geschlossenem Deckel 2 – 4 Minuten weitergrillen, bis das Fleisch innen rosa und saftig ist. Vom Grill nehmen und 3 – 5 Minuten ruhen lassen. Inzwischen die Sauce über direkter Hitze aufwärmen. Die Koteletts warm mit der Sauce servieren.
Fürstenburg/Schweden - Vom 23. bis zum 26. Mai 2019 fanden in Svenljunga, Schweden, die 18. Europameisterschaften der Waldarbeiten für Schüler und Studenten statt. Italien wurde von einem Team der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg in Burgeis vertreten. Andreas Egger aus St. Pankraz/Ulten holte sich den Gesamtsieg in der Einzelwertung und wurde somit Europameister, Egon Telser aus Schlanders belegte Platz 3. In der Teamwertung unter allen 22 Mannschaften wurde die Schule Vize-Europameister.
Der forstliche Wettkampf bestand aus einem technischen (fünf Motorsägendisziplinen) und einem fachpraktischen Teil, dem sogenannten Forstparcours.
Am Wettkampf nahmen forstliche Schulen aus 17 Ländern Europas mit jeweils 4 Wettkämpfern im Alter zwischen 16 und 25 Jahren teil. Vertreten waren die besten Mannschaften aus Estland, Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Slowenien und Ungarn. Zum ersten Mal starteten auch komplette Mädchenteams
Italien wurde von der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg vertreten. Es nahmen als Wettkämpfer teil: Egger Andreas aus St. Pankraz/ Ulten, Telser Egon aus Schlanders, Tumler Alois aus Kurzras, Wallnöfer Lukas aus Lichtenberg. Patrick Weissenhorn aus Schlanders war als Reservemann dabei. Trainiert und betreut wurden die vier Wettkämpfer von Fachlehrerin Götsch Simone und den Praxislehrern Telfser Othmar und Niederholzer Klaus.
2. Platz in der Gesamtwertung
Sieger in der Gesamtwertung des Wettkampfes wurde die Mannschaft aus Österreich, vor dem Team der Fürstenburg und Rumänien. Alle Teilnehmer und Schiedsrichter waren von der hervorragenden Organisation und Gastfreundschaft der veranstaltenden Schule beeindruckt. Für das Team der Fürstenburg wird neben dem Wettkampf, das Kennenlernen vieler Teilnehmer der anderen Nationen dauerhaft in Erinnerung bleiben. Die begleitenden Lehrkräfte und Schüler schätzen die Vertiefung forstlicher Kontakte zu anderen europäischen Schulen. Im Rahmen solcher Veranstaltungen wächst Europa ein Stück weiter zusammen.
Simone Götsch Fachlehrerin Forstwirtschaft
Martell - Mit dem neuen Leiter des Naturparkhauses culturamartell Florian Felderer kommt neuer Schwung nach Martell. Kürzlich stellte Felderer das reichhaltige Programm und die neue Sonderausstellung „Blumen-Wiese-Leben“ im culturamartell vor. Alle Ämter des Landes und so auch das Amt für Naturparke haben „Umweltvermittlung als Auftrag. Hofführungen, Kräuterwanderungen, Wanderungen zum Bartgeier, Hirschbrunft-Wanderungen, Kräuterworkshops - die Umweltvermittlung in Martell ausgehend vom Besucherzentrum culturamartell ist breit gefächert. (eb)
Infos: www.nationalpark-stelvio.it
Vinschgau/Meran/Klagenfurt - Die österreichische Wettbewerbsorganisation „Musik der Jugend/prima la musica“ organisiert seit 1995 Jugendmusikwettbewerbe aus, an denen Kinder und Jugendliche aus Österreich, Südtirol und Liechtenstein teilnehmen können. Diese richten sich an Personen, die etwas Besonderes in der Musik leisten wollen und Freude am Musizieren und am musikalischen Wettstreit haben. Daher nutzen auch Südtirols Musikschulen diese Plattform regelmäßig und ermuntern zur Teilnahme, um vielversprechende Talente zu fördern. Und da gibt es im Vinschgau einige davon, was mit der erfolgreichen Teilnahme am Gesamttiroler Ausscheidungswettbewerb in Meran nicht weniger als 17 MusikerInnen der Musikschule Oberer Vinschgau unter Beweis stellten. Drei Musikerinnen konnten sich sogar für den Bundeswettbewerb in Klagenfurt qualifizieren, welcher kürzlich abgehalten wurde. Dank einer intensiven Vorbereitung, auf die sich die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Lehrpersonen einlassen mussten, waren diese auch dort erfolgreich. Anna Rinner aus Mals und Stefanie Heinisch aus Matsch erreichten einen hervorragenden zweiten Platz in der Kategorie Kammermusik für Klavier. Sie wurden von Myriam Tschenett (Musikschule Unterer Vinschgau) begleitet. Sophia Sagmeister aus Glurns begeisterte mit der Lehrerin Judith Felderer (Musikschule Oberer Vinschgau) mit einem abwechslungsreichen Programm auf verschiedenen Blockflöten, welches alte Werke aus Renaissance- und Barockliteratur und eine moderne Eigenkomposition umfasste und wurde daher von der fachkundigen Jury mit dem 1. Preis in der Kategorie Blockflöte ausgezeichnet. (lu)
Bei den 24. Marienberger Klausurgesprächen Ende März ging es um „Perspektiven der Zuversicht“. In den verschiedenen Referaten und Diskussionen wurden die christliche Hoffnung, die EU als Hoffnungsprojekt, neue Megatrends und die Kraft der Utopien besprochen. Angeregt von diesen Vorträgen, möchte ich mich auch mit den Themen Angst und Zuversicht und den Frühlingsfesten der verschiedenen Völker beschäftigen.
Die Zukunft ist uns abhanden gekommen, Alternativen sind gegenwärtig kaum sichtbar und die meisten Menschen können sich die Apokalypse eher vorstellen, als ein gutes Leben für alle, meinte in Marienberg der in Bulgarien geborene und in Wien lebende Schriftsteller Ilija Trojanow. Aber ohne Utopie gibt es keine Zukunft, meinte er weiter. Deshalb braucht es neue Utopien, neue Visionen, ein neues Narrativ. „Das Leben kann nie völlig sicher sein. Wir können auch ohne Angst nicht leben, denn Angst hat den Sinn, uns auf Gefahren hinzuweisen. Aber in einer hysterisierten Gesellschaft geht das Maß für die Gefahren verloren. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir durch einen Treppensturz ums Leben kommen, ist immer noch ungefähr hundertmal so hoch wie durch ein terroristisches Attentat. Der Terrorismus nutzt unsere Angst, um sein Spiel zu spielen. In der überbordenden Angst entsteht die Infektion des Hasses – Hass ist ja nichts anderes als kompensierte Angst. Menschen, die Angst haben, hassen, um sich zu entlasten“. Dies meint Matthias Horx vom Frankfurter Institut für Zukunftsforschung in einem Interview.
Die Wahrscheinlichkeit, dass wir durch einen Treppensturz ums Leben kommen, ist immer noch ungefähr hundertmal so hoch wie durch ein terroristisches Attentat.
Europa ist heute gefangen in der Angst, in einem Gefühl der Verunsicherung und der Orientierungslosigkeit. Dabei bleibt die EU die Erfolgsstory des 21. Jahrhunderts. Nach der Epochenwende 1989 und der in konsequenten Schritten verwirklichten Erweiterung der Europäischen Union von sechs auf 28 Staaten schien ein Traum vieler Europäer in Erfüllung zu gehen. Der Traum, auf einem Kontinent zu leben, der nicht durch Mauern, Stacheldrähte, Wachtürme und Minengürtel zerschnitten ist, in einem Europa der Vielfalt, in dem Menschen sich frei bewegen und Ideen, Güter und Dienste ungehindert ausgetauscht werden können. Dieser Traum wird heute von vielen in Frage gestellt. Rechtspopulisten suchen die Zukunft in der Vergangenheit, im Nationalstaat und im Nationalismus. Gusztáv Kovács, ungarischer Philosoph und Rektor einer Theologischen Hochschule, erzählte in Marienberg von den großen Hoffnungen der Ungarn vor dem EU-Beitritt. Es waren vor allem Hoffnungen nach religiöser Erneuerung und der Verbesserung der Lebenssituation. Die Hoffnungen waren teilweise naiv und die Freie Marktwirtschaft brachte neue Ängste und Unsicherheiten. Die besten Arbeitskräfte wanderten in den Westen ab. Vieles hat sich aber auch zum Positiven geändert. Die EU ist für die Ungarn immer noch ein Hoffnungsprojekt, auch wenn es viele Unstimmigkeiten gibt. Die Trend- und Zukunftsforscherin Anja Kirig berichtete von neuen Megatrends wie Konnektivität, New Work, Silver Society und Neo-Ökologie, die die Wirtschaft und die Gesellschaft positiv verändern werden. Die Unternehmenshierarchie wird sich ändern, ein neuer Führungsstil aus flachen Hierarchien wird entstehen. Große Unternehmen werden zunehmend auch ethisch handeln und zur Kreislaufwirtschaft und Zero Waste (ohne Müll) übergehen. Die Sinnfrage wird neu gestellt, genauso wie die Definition von Arbeit, bzw. wie Menschen Arbeit bzw. Freizeit wahrnehmen und „konsumieren“ wollen.
Weil die Zukunft offen vor dem Menschen liegt, mit all den vielen Möglichkeiten, werden in sie auch viele Hoffnungen projiziert, weil die Zukunft aber ebenso auch unbekannt und nicht vollkommen planbar ist, bewirkt sie auch Unsicherheit und Angst, meinte der Moraltheologe Martin Lintner. Er sprach in Marienberg von Utopien als Idealvorstellungen einer Zukunft und von Apokalypsen als Hoffnung auf eine neue, bessere Welt, indem die alte, d. h. die bisherige zerstört wird. Lintner sprach von der berechtigte Religionskritik der Philosophen, wie Feuerbach, Nietzsche oder Marx, welche der Religion vorwarfen, die Menschen auf das Jenseits zu vertrösten und die Ausbeutung, Versklavung und Entfremdung auf Erden nicht zu bekämpfen. Durch Religion, so die Religionskritiker, wird das Diesseits im Namen eines erhofften Jenseits relativiert, schließlich passiv hingenommen und unterwürfig geduldet. Die Mission der Kirche ist es, in der Situation des Kleinmuts, der Verzagtheit, der Hoffnungslosigkeit und der Verzweiflung die Welt mit christlicher Hoffnung zu erfüllen. Konkret heißt dies: Einsatz für Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Frieden. Die Theologie der Hoffnung erhält so eine gesellschaftskritische und politische Akzentuierung. Dieses Denken hat nach Lintner besonders die politische Theologie (J.B. Metz) sowie die Befreiungstheologie befruchtet.
Holi-Fest, Sakura, Songkran, Nouruz, Pessach und Ostern
Seit Jahrtausenden feiern die Völker der nördlichen Halbkugel zu Frühlingsbeginn das Erwachen der Natur. Viele Neujahrsfeste sind Frühlingsfeste, Feste der Zuversicht und der Hoffnung. Die Tage werden länger, die Nächte kürzer, das Licht siegt über die Dunkelheit. Auch in vielen Bräuchen wird durch Lärm, Feuer oder Wasser das Frühjahr gefeiert, die Kräfte der Natur werden aufgeweckt, damit es nach den kalten Wintermonaten wieder zu wachsen und zu gedeihen beginnt. Das chinesische Neujahrsfest ist ein Frühlingsfest. 2019 wurde es am 5. Februar gefeiert. Das Holi-Fest der Hindus ist auch ein Frühlingsfest, ein Fest der Farben, das beim ersten Vollmond im Februar/März in Indien gefeiert wird. Sakura ist das Fest der japanischen Kirschbaumblüte, das Mitte oder Ende März gefeiert wird. Die Kirschbaumblüte ist Symbol für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit. Songkran, das traditionelle Neujahrsfest der Tai-Völker war heuer vom 13. bis 15. April. Dieses Frühlingsfest ist auch eine Zeit der Säuberung und Erneuerung. Nouruz (bzw. Newroz oder Nowruz = neuer Tag) ist das persische Neujahrs- und Frühlingsfest (am 20. oder 21. März), das im Vorderen Orient gefeiert wird. Pessach gehört zu den wichtigsten Festen des Judentums. Das Fest erinnert an den Auszug aus Ägypten (Exodus), also die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Dieses Jahr wurde es vom 20. bis 26. April gefeiert. Auch für die Römer begann bis 153 v. Christus das neue Jahr am 1. März, also im Frühjahr (daher September, der 7. Monat). Aus militärischen Gründen wurde es zwei Monate vorverlegt, so dass auch bei uns das Jahr am 1. Jänner beginnt. Das Christentum feiert Ostern als Fest der Auferstehung auch im Frühjahr. Somit sind alle Neujahrsfeste auch Frühjahrsfeste und Frühlingsfeste. Es sind Familienfeste, Feste der Daseinsfreude, die den Menschen Kraft für das neue Jahr geben und das Erwachen und Aufblühen der Natur mit Hoffnung und Zuversicht verbinden. Der Frühling kommt alleine, aber den optimistischen Zukunftsglauben müssen wir erarbeiten. Auch die Angst kommt von alleine, um die Zuversicht müssen wir uns bemühen, meint der Wissenschaftsjournalist Ulrich Schnabel. Daher müssen wir aufpassen, dass nicht die Zukunftsangst unser Leben bestimmt.
Heinrich Zoderer
Schlanders/Mittelschule - Es ist zu einer guten Tradition geworden, dass die drei Montessoriklassen der Mittelschule Schlanders das Schuljahr mit einem Grillabend beenden. Im ersten Teil des Festes präsentierten die Schüler in der Aula ihre Projekte, welche sie im Laufe des Schuljahres durchgeführt haben. Seit dem Schuljahr 2010/11 unterstützen die Montessoriklassen das Sozialprojekt „Vida y esperanza – Leben und Hoffnung“ der oew-Brixen (Organisation für Eine solidarische Welt) in Bolivien. Zum Abschlussfest kam Sabrina Eberhöfer, die Vorsitzende der eow und berichtete über den Fortgang des Projektes. Auch Reinhard Zangerle, der frühere Direktor des Schulsprengels, erzählte über seinen Aufenthalt in Bolivien. Jedes Jahr sammeln die Schüler Spendengelder und führen ein Projekt durch, um die Kinder in den Armenvierteln von Cochabamba in Bolivien zu unterstützen. In diesem Jahr wurde die Schülerzeitung „Montenews“ herausgegeben. Im Rahmen ihres Projektes beschäftigten sich die Schüler mit verschiedenen Medien. Sie unternahmen eine Lehrfahrt nach Bozen, besichtigten das Verlagshaus Athesia und die Rundfunk- und Fernsehanstalt Rai-Südtirol. Die Schüler schrieben Berichte über die verschiedenen Ausflüge, sowie über aktuelle Themen. So entstand eine umfangreiche und schön gestaltete Schülerzeitung von 38 Seiten. Am Ende des Schuljahres wurde das Projekt „Klassenzimmer im Grünen“ durchgeführt. Die drei Klassen verbrachten einen Schultag in der Freizeitanlage Trattla in Martell. In vier Arbeitsgruppen wurde fotografiert, Pflanzen wurden bestimmt, Tiere in der Plima untersucht und Arbeiten aus Naturmaterialien hergestellt. In den darauffolgenden Tagen wurde alles in der Schule aufgearbeitet und für die Präsentation vorbereitet. Beim Abschlussfest stellten die vier Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse vor. Nach der Präsentation der Schülerzeitung und der Gruppenarbeiten, begaben sich die Eltern, Schüler und Lehrpersonen in den Pausenhof und saßen noch lange bei einem Grillfest zusammen. (hzg)
Vinschgau/Südtirol - Am Samstag, 01. Juni verwandelten die Schüler und Schülerinnen der Musikschule Meran-Passeier den Latscher Lacusplatz in ein Konzertgelände. Bei angenehmem Wetter begeisterten sie das zahlreich erschienene Publikum mit einem abwechslungsreichen Programm aus Rock und Popsongs.
Das Open Air, das seit Jahren ein Fixtermin im Latscher Veranstaltungskalender ist, stand heuer unter dem Motto „We rock the stage 2019”. Durch den Abend führten Selina Gumpold und Laurin Wenter, die zu den insgesamt 24 Nachwuchsmusikern gehören, die am Samstagabend auf der Bühne standen. Gemeinsam mit ihren Lehrkräften haben die Schüler der Musikschulen Meran und Passeier ein bunt gemischtes und qualitativ hochwertiges Programm für das Konzert einstudiert. Die Auswahl reichte von Pink bis David Bowie, von Christina Aguilera bis Linkin Park und hatte heuer auch eine Überraschung für das Publikum parat. Erstmals wurden auf der Open-Air-Bühne auch zwei Eigenkompositionen präsentiert. Entstanden sind diese im Fach „Songwriting“, welches die Musikschule Meran seit heuer anbietet und von Christian Kofler unterrichtet wird. „Der Fokus des Open-Air-Konzertes sollte in Zukunft noch verstärkter auf den Eigenkompositionen liegen, sowie auf dem neu Interpretieren und Arrangieren bestehender Songs. Die Kreativität der Schüler sollte im Vordergrund stehen und nicht das simple Covern von Liedern“, so Kofler, der auch heuer die Gesamtleitung der Open Airs innehatte. Durch die stimmungsvolle Lichtshow und Projektionen auf der Videoleinwand wurde der Abend nicht nur zu einem akustischen, sondern auch zu einem visuellen Erlebnis. Organisiert wurde das Open Air, in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein Latsch-Martell, heuer in Latsch bereits zum 8. Mal. Am Ende kamen noch einmal alle auf die Bühne und sorgten mit „We will rock you“ für ein explosives Finale. (cg)
Hallo, bin die Magda 25 Jahre aus Latsch und neue Jugendarbeiterin im Jugendzentrum Freiraum Schlanders. Frei mi enk olle kennen za lernen. Kemp vorbei.
Und auch donnerstags steht vom 20. Juni bis einschließlich
4. Juli wieder das Schwimmen in Schlums auf dem Programm. Jeder der Lust hat kann von 14 – 19 Uhr vorbeikommen und mit uns den Nachmittag im Schwimmbad verbringen. Magdalena wird mit Spielen und Zeitungen vor Ort sein. Anmeldungen sind nicht nötig! Bei schlecht Wetter wird der Treff in Kastelbell geöffnet.
Chillout Latsch - Ein Rückblick auf den medienpädagogischen Vortrag „Zocken bis der Arzt kommt“
Der Vortrag „Zocken bis der Arzt kommt“ fand am 10. Mai um 19.00 Uhr im Rahmen der Bildungstage im Jugendcafé Chillout statt. Der Medien- und Spielepädagoge Hannes Waldner lud Eltern dazu ein die Computerspielewelten der Kinder zu erforschen. Das hochaktuelle Thema stieß bei den Eltern auf reges Interesse, welches sich in Diskussionsfreudigkeit und Teilnahmebereitschaft niederschlug. Erwachsene stehen der Faszination, die digitale Spielwelten für die jüngere Generation besitzen, oft ratlos gegenüber, deshalb war es eines der Hauptanliegen des Referenten den Graben zwischen Eltern und Kinder zu schließen und aufzuzeigen wie sich beide Parteien annähern können und sich wieder besser verstehen. „Ablehnung, Ängste und Unsicherheit prägen zurzeit den Bezug vieler Eltern und Pädagogen*Innen zu den digitalen Medien. Wer sich aber nicht mit dieser neuen virtuellen Welt auseinander-setzt, wird Kinder darin nicht begleiten können“, so der Medienpädagoge. Dabei animierte der Referent Eltern dazu sich kritisch mit den digitalen Medien auseinanderzusetzen, half Mythen in Bezug auf Computerspiele zu hinterfragen und präsentierte neueste Erkenntnisse der Forschung.
St. Martin im Kofel - Am Samstag, den 22. Juni 2019 findet heuer die traditionelle Wallfahrt von St. Martin im Kofel nach Unser Frau in Schnals statt. Im Namen der Bürger von St. Martin wird dieser Termin bekannt gegeben, damit sich jeder und jede Interessierte diesen Termin vormerken kann. Eingeladen sind all jene, die Andacht, einen Rosenkranz, gutes Schuhwerk und Grundkondition mitbringen.
Die Wallfahrt führt von St. Martin im Kofel (mit der Bahn erreichbar) über das Niederjöchl zur Penauder Alm (kleine Stärkung) bis nach Unser Frau.
Bei unseren Vätern diente die Wallfahrt zur Abwendung vor allem von Naturkatastrophen. Denn eine gute Kornernte war für das Überleben der Leute auf den Höfen existentiell. Heute dient die Wallfahrt unter anderem auch zur Danksagung an den eigenen Schutzengel und gleichzeitig als Bitte um weiteren Beistand vor allem bei der harten und durchaus gefährlichen Arbeit am Berg. Darüber hinaus kann jeder in das Rosenkranzgebet seine Anliegen einschließen.
Infos:
Der Wallfahrtszug startet um 8.30 Uhr in der Kirche von St. Martin mit einer Andacht und mit dem Segen des Pfarrers von Latsch; Ankunft in Unser Frau ist voraussichtlich um 19.00 Uhr, wo die Wallfahrt mit einer Abendmesse abgeschlossen wird. Für die Rückkehr steht ein Bus bereit.
Schluderns - Der Reihe nach standen sie frisch poliert und teilweise mit Blumen geschmückt im Schludernser Park. Die Rede ist von Vespas aller Altersklassen, die ältesten aus den 1950er Jahren, die einen Tag lang bestaunt werden konnten. Vespa ist Kult, das meint nicht nur der Mitorganisator und Vespa-Fan, Benni Tragust, sondern auch viele andere, die ihre Zweiräder ebenfalls liebevoll pflegen und stolz in Schluderns zeigten. Dazu gesellten sich auch einige Ape-Dreiräder, die ebenfalls der Stolz ihrer Besitzer sind. Das traditionelle Vespafest in Schluderns war trotz schlechter Wetterprognose gestartet. Und zahlreiches interessiertes Publikum war zum Treffen gekommen. Interessierte Besucher kamen nicht nur aus dem Tal, sondern aus ganz Südtirol und dem Trentino. Am frühen Nachmittag verschlechterte sich jedoch das Wetter. Der einsetzende Regen vertrieb einen Teil der Besucherinnen und Besucher. Doch dem Regen zum Trotz ließen sich die hartgesottenen Vespa-Fans davon nicht beirren und hielten aus bis zum späten Abend. So wurde das Vespatreffen trotz einiger wetterbedingter Abstriche doch noch zu einem Erfolg. (mds)
PR-Info-VION - Seit 01.01.2017 übt das VEK die Stromverteilung auf dem Territorium der sechs Obervinschgauer Gemeinden (Graun, Mals, Taufers, Glurns, Schluderns und Laas) aus. In zweieinhalb Jahren wurden zahlreiche kleine und größere Projekte umgesetzt, die auf die technische Verbesserung der Stromnetzanlagen und damit auf die Versorgungssicherheit abzielen. „Wir liegen mit unseren geplanten Arbeiten und Investitionen des Dreijahreszyklus 2017-2019 voll im Zeitplan“, betont der technische Leiter Egon Alber, und spendet seiner sechsköpfigen Technikermannschaft viel Lob. „Wir versuchen möglichst alles eigenständig zu machen, von der Planung bis zu den technischen Installationen. Arbeiten, wie Grabungs- und Tiefbauarbeiten, vergeben wir an Firmen vor Ort und sorgen dafür, dass die Aufträge im lokalen Wirtschaftraum bleiben“. Am Ende dieses Zyklus werden rund 3,2 Mio. € in die Verbesserung des Stromnetzes geflossen sein. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten eine stolze Summe gut investiertes Geld zum wirtschaftlichen Wohle der lokalen Bevölkerung.
Der erste Dreijahresinvestitionszyklus schließt mit der heurigen vordringlichsten Maßnahme, der Fertigstellung der Stromleitungs-Ringschließung „Allsack/Oberland“. Mit den ersten Arbeiten des Projektes, der Errichtung des Schalthauses Puni (Nähe Punihof), wurde bereits im Sommer 2017 begonnen. Es werden ca. 4 km unterirdisches MS-Kabel neu verlegt und eine zusätzliche Ortsnetzstation beim Weiler Allsack errichtet. Damit steht für die Stromversorgung des Oberlandes eine zweite Mittelspannungsleitung bereit, welche die bestehende entlasten wird und bei Stromausfällen ergänzen sich zwei Linien gegenseitig. Die Kosten für besagtes Investitionsprojekt belaufen sich auf rund eine halbe Million Euro.
Zurück zum Technikerteam. Es wurde neu verstärkt durch Stefan Angerer. Der junge 26 jährige gelernte Elektrotechniker aus Laas wechselte vor einem Monat zum VEK-Betrieb. Er schildert seine ersten Eindrücke: „Ich wurde freundlich aufgenommen und fühlte mich vom 1. Tag an wohl. Die kollegialen Umgangsformen und das gute Betriebsklima motivieren mich diese neue Herausforderung zu meistern.“
VEK-VION sucht übrigens auch Sommerpraktikanten für den Bereich Verwaltung und Informatik. Wenn du dich angesprochen fühlst, kontaktiere uns innerhalb Juni unter der Telefonnummer 0473-057300 oder schick eine kurze Bewerbung mit Lebenslauf an die E-Mail Adresse: info@vek.bz.it oder info@vion.bz.it.
Kontakt / Erklärung VEK/VION - Das Vinschgauer Energie Konsortium, kurz VEK, ist der lokale Netzanbieter Vorort und die Strommarke nennt sich, Vinschgau On, kurz VION. Sie erreichen uns während den Bürozeiten unter 0473 057300. Gerne können Sie uns jederzeit mit Ihren Anliegen eine Mail an info@vion.bz.it senden.
Mals/Münstertal - Die Jugendkapelle Mals begeisterte mit ihrem alljährlichen Konzert einen bis auf den letzten Platz gefüllten Mehrzwecksaal in Tartsch. Mit der Jugendkapelle bietet die Musikkapelle Mals interessierten MusikschülerInnen und bestenfalls zukünftigen MusikantInnen aus dem gesamten Gemeindegebiet die Möglichkeit, frühzeitig miteinander in der Gruppe zu musizieren, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und einen späteren Einstieg in die Kapellen zu erleichtern. Für ein grenzüberschreitendes Klangerlebnis sorgten heuer erstmals teilnehmende JungmusikerInnen aus den benachbarten schweizerischen Dörfern Müstair und Santa Maria. Mit ihnen gemeinsam entstand ein Klangkörper von nicht weniger als sechzig Musizierenden, die mit viel Freude und Motivation ein abwechslungsreiches und energiegeladenes Konzert präsentierten. Den Auftakt unter der bewährten Leitung von Myriam Tschenett bildete die „Young Fanfare“ des Tiroler Komponisten Martin Scharnagl. Das gesamte Programm stand unter dem Motto „Rummel Bummel“ aus dem gleichnamigen Werk von Thiemo Kraas, welches das bunte Treiben eines Rummelplatzes beinhaltete. Marschmusik am Anfang, gefolgt von einem gemütlichen Walzer am Riesenrad, rockige Musik auf der Achterbahn und Nervenkitzel mit Michael Jacksons Welthit „Thriller“ unterhielten abwechslungs- und anspruchsvoll. Zum Abschluss erklang noch der Marsch „Musikantengruß“ von Siegfried Rundel. (lu)
Laas/Schweiz - Es wurde gepickelt, gegraben, und geschaufelt was das Zeug hielt. Die Vinschger Mitglieder der Königlichen Altehrwürdigen Eisbärengesellschaft um den rührigen Präsidenten Martin Trafoier mussten sich kürzlich bei ihrem traditionellen Baumfest gewaltig anstrengen, um die rund 150 Laubbäume in der vorgegebenen Zeit von zwei Stunden zu pflanzen. Denn die Gruppe war heuer im Vergleich zu den vergangenen Jahren kleiner. Viele Eisbärenschützer hatten sich wegen anderer Verpflichtungen diesmal entschuldigt. Einer der Fleißigsten war dann notgedrungen der Präsident selbst. Er konnte nach Abschluss der Arbeiten sage und schreibe fünf Blasen an den Händen zählen. Doch für den aktiven Beitrag zum Klimaschutz nimmt er kleine Schmerzen gerne in Kauf. Die Schwänzer will er jedoch rügen. Er will ihnen ins Gewissen zu reden, damit sie im kommenden Jahr wieder mitmachen. Die 150 Bäume, darunter Eichen, Birken, Vogelbeer- und Bergahornbäume und einige andere, fanden ihren Platz in einem umzäunten Waldstück oberhalb von Spondinig im Schludernser Gemeindegebiet. Und zwar dort, wo die teils kranken, verdorrten und für Prozessionsspinner anfälligen Kiefern derzeit von den Förstern nach und nach durch Laubbäume ersetzt werden. Nur ein neuer gesunder Wald kann die Hänge befestigen und sie vor Erosion und Muren schützen. Die Aufforstung ist ein schwieriges Unterfangen und geht nur sehr langsam voran. Bevor aufgeforstet wird, muss das jeweilige Gelände aufwändig umzäunt werden. „Wenn wir nicht einzäunen, haben die kleinen Bäume keine Chance aufzukommen, denn das Wild frisst alles sofort ab“, erklärt der Förster Albert Pritzi, der die Gruppe begleitete. Dass letztendlich doch nicht alles Zeug hielt, beweist ein Pickelstiel, den Martin Stecher nach einem Kraftakt in zwei Teilen in den Händen hielt. (mds)
Spondinig/ Vinschgau - Es wurde gepickelt, gegraben, und geschaufelt was das Zeug hielt. Die Vinschger Mitglieder der Königlichen Altehrwürdigen Eisbärengesellschaft um den rührigen Präsidenten Martin Trafoier mussten sich kürzlich bei ihrem traditionellen Baumfest gewaltig anstrengen, um die rund 150 Laubbäume in der vorgegebenen Zeit von zwei Stunden zu pflanzen. Denn die Gruppe war heuer im Vergleich zu den vergangenen Jahren kleiner. Viele Eisbärenschützer hatten sich wegen anderer Verpflichtungen diesmal entschuldigt. Einer der Fleißigsten war dann notgedrungen der Präsident selbst. Er konnte nach Abschluss der Arbeiten sage und schreibe fünf Blasen an den Händen zählen. Doch für den aktiven Beitrag zum Klimaschutz nimmt er kleine Schmerzen gerne in Kauf. Die Schwänzer will er jedoch rügen. Er will ihnen ins Gewissen zu reden, damit sie im kommenden Jahr wieder mitmachen. Die 150 Bäume, darunter Eichen, Birken, Vogelbeer- und Bergahornbäume und einige andere, fanden ihren Platz in einem umzäunten Waldstück oberhalb von Spondinig im Schludernser Gemeindegebiet. Und zwar dort, wo die teils kranken, verdorrten und für Prozessionsspinner anfälligen Kiefern derzeit von den Förstern nach und nach durch Laubbäume ersetzt werden. Nur ein neuer gesunder Wald kann die Hänge befestigen und sie vor Erosion und Muren schützen. Die Aufforstung ist ein schwieriges Unterfangen und geht nur sehr langsam voran. Bevor aufgeforstet wird, muss das jeweilige Gelände aufwändig umzäunt werden. „Wenn wir nicht einzäunen, haben die kleinen Bäume keine Chance aufzukommen, denn das Wild frisst alles sofort ab“, erklärt der Förster Albert Pritzi, der die Gruppe begleitete. Dass letztendlich doch nicht alles Zeug hielt, beweist ein Pickelstiel, den Martin Stecher nach einem Kraftakt in zwei Teilen in den Händen hielt. (mds)
Mals/Schlanders - In Südtirol haben erstmals 11 Personen die Ausbildung zum EX-IN-Genesungsbegleiter abgeschlossen. Andreas Jung aus Marburg, einer der Ausbildner, stellte am 27. Mai beim Treffpunkt „sein“ im Paulihof in Mals und zwei Tag danach im Zentrum für Psychische Gesundheit (ZPG) in Schlanders das EX-IN-Projekt vor. Das Konzept stammt aus Amerika, in Deutschland gibt es solche Ausbildungen bereits seit 10 Jahren. EX-IN-Genesungsbegleiter sind Menschen mit psychischer Erkrankung, die durch eine einjährige Ausbildung als Experten aus Erfahrung andere Betroffene beraten und begleiten. Wie Andreas Jung, der Soziologe und selbst Betroffener ist und lange in geschützten Wohnheimen gelebt hat, ausführte, geht es darum, dass die direkt Betroffenen lernen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und sich nicht einfach von den verschiedenen Experten versorgen lassen. Wichtig ist der Glaube, dass Genesung möglich ist und es keine hoffnungslosen Fälle gibt. In 12 Modulen wurde bei den monatlichen Treffen über die eigene Erkrankung reflektiert, das Selbstbewusstsein gestärkt und nach Wegen zur Genesung gesucht. EX-IN-Genesungsbegleiter sollen bei den Gesprächen der Klienten mit Psychologen und Psychiatern dabei sein und ihre Perspektiven einfließen lassen. Bei der Vorstellung in Mals berichtete Albin Kapeller, selbst ein Betroffener, über seine Erfahrungen und Lernprozesse bei der Ausbildung zum EX-IN-Genesungsbegleiter. „Wenn andere es schaffen, kann ich es auch schaffen“, meinte Kapeller. Er hat durch die Ausbildung wieder zu sich selbst gefunden und seine Erkrankung hat einen anderen Sinn bekommen. Mit Musik, Kaffee und Kuchen wurde die Informationsveranstaltung in Mals abgeschlossen. (hzg)
Planeil - Die Kompanie der Freiwilligen Feuerwehr Planeil verfügt über ein neues Kleinlöschfahrzeug, das für die engen Gassen geeignet und bestens ausgerüstet ist. Es steht im Notfall schnell bereit, sei es bei einem Brand, einem Unfall oder bei Unwettern. „Es handelt sich um ein kompaktes Fahrzeug ohne Schnick-Schnack und doch ist alles da, was es im Ernstfall sofort braucht“, erklärte Kommandant Markus Blaas. „Doch eigentlich hoffen wir, dass wir von Notfällen verschont bleiben.“ Vielen älteren Bewohnern steckt noch der Schock der verheerenden Großbrände 1985/86 in den Knochen, denen große Teile des Ortskerns zum Opfer gefallen sind, oder auch die Angst beim großen Unwetter 1983. Beide Male mussten die Feuerwehrmänner über sich hinauswachsen. Nach dem Wortgottesdienst in der Pfarrkirche segnete Diakon Norbert Punter das Fahrzeug am Dorfplatz. Flankiert war es von den Patinnen Petra Blaas, Christina Saurwein, Natalie Punter und Renate Erhard in schmucker Tracht. Unter den Ehrengästen befanden sich unter anderen die Vorgänger-Patinnen, die Bezirksvertreter Manfred Thöni, Klaus Obwegeser, Peter Theiner, Karl Josef Angerer, das Ehrenmitglied Arthur Waldner, Alt-Bezirkspräsident Franz Erhard und Gemeindereferent Günther Wallnöfer. Das Kleinfahrzeug kostete 106.000 Euro. Finanzielle Unterstützung kam von der Landesverwaltung, der Gemeinde, der Fraktion, aus dem Feuerwehrbezirk und von Spenderinnen und Spendern. Einen Teil berappte die Kompanie mit Eigenmitteln. Die FF Planeil zählt 24 aktive Männer und eine Frau. Zwei über 65-Jährige stehen zusätzlich für einen Einsatz bereit.
Im Anschluss an den offiziellen Teil feierte die Bevölkerung beim Mittagessen zusammen mit den FF-Leuten bei beschwingter Blasmusik, serviert von der „Böhmischen“ der Musikkapelle Schluderns. (mds)
Marienberg - Drei Tage lang hat Abt Markus Spanier mit Konvent die neue Bibliothek im Kloster Marienberg mit Tagen der offenen Tür zugänglich gemacht. Am 31. Mai waren Politik und Wirtschaft geladen, am 1. Juni die Stifter rund um den inzwischen aufgelösten Verein „Goswin“ und am 2. Juni war die Bevölkerung geladen - großer Andrang, großes Staunen.
von Erwin Bernhart
Am Weg in die neue Klosterbibliothek begegnet dem Besucher eine Wand mit großen Buchstaben. Die Gönner, welche über den Verein „Goswin“ größere Geldspenden für den Bau der Bibliothek dem Kloster zukommen ließen sind dort aufgelistet. War der 31. Mai den politischen Entscheidungsträgern und den großen Stiftungen vorbehalten, bat Abt Markus am 1. Juni 2019 die Mitglieder des ehemaligen Vereines „Goswin“ ins Kloster, um den gelungenen Abschluss der neuen Klosterbibliothek zu würdigen. Großen Dank und Anerkennung zollte Abt Markus den Vereinsmitgliedern in der profanisierten Ägidiuskirche den Spendern und vor allem dem rührigen Vereins-Obmann Johannes Fragner Unterpertinger. Fragner-Unterpertinger bezeichnete im Gegenzug Abt Markus als „tertiurs fundator“, also als „dritten Gründer“ von Marienberg. Den Festvortrag hielt der junge Historiker David Fliri aus Rifair, der seit 2017 als Archivar im österreichischen Staatsarchiv beschäftigt ist und mittlerweile „excurrendo“ das Stifsarchiv in Marienberg betreut. Fliri wies darauf hin, das die heutige Bibliothek mit rund 130.000 Büchern eine der größten Bibliotheken Südtirols sei. Vor allem wies Fliri auf die herausragende Bedeutung des Archivs hin. Denn im Archiv würden rund 1.400 Urkunden lagern, die älteste davon stammt aus dem Jahr 1139. Das Archiv sei der Preziosenschrank in der Bibliothek und die vielen Schriftstücke harren noch einer Auswertung. Mit dem Neubau der Bibliothek sei die „hardware“ bereitgestellt und nun könne an die „software“, also an die Aufarbeitung, an die Auswertung, in die Forschung gegangen werden. Am Schluss seines Vortrages zitierte Fliri Cicero: „Wenn du einen Garten und dazu noch einen Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“
Architekt Werner Tscholl erläuterte in der Bibliothek einige Besonderheiten. Etwa dass soweit wie möglich auf moderne Technik zur Klimatisierung verzichtet worden sei. Ein einfaches mechanisches System steuert mittels natürlicher Konvektion die Temperatur und die Feuchtigkeit durch einfache Luftklappen. Aufgrund dieser einfachen mittelalterlichen Methode kann die Instandhaltung auf ein Minimum reduziert werden.
Abt Markus hatte für die Besichtigung einen wunderbaren Parcours durch den West- und Südflügel des Klosters angelegt: der nach der Bibliotheksbesichtigung durch die alten Bibliothekshallen, in die ein Schulmuseum eingerichtet werden soll, unter die Küche hinaus ins Freie geführt hat.
WFO Schlanders - … Grillen … hieß es für die Klasse 3 BC der WFO Schlanders am 22. Mai. An diesem Tag starteten die Schüler, begleitet von den Professoren Thea Hofer und Ludwig Riml, in einen lehrreichen aber auch amüsanten Maiausflug. Die Gruppe besuchte zuerst das Vintschger Museum in Schluderns und ließ dann den Tag beim Grillen ausklingen.
Im Vintschger Museum erfuhr die Klasse in einer interessanten Führung vieles über das Leben der Schwabenkinder. Auch die Dauerausstellungen wurden besichtigt.Anschließend an den informativen Teil des Ausfluges ging es zum gemeinsamen Grillen in den Schludernser Park. Dort verbrachten die Schüler noch einen angenehmen Nachmittag mit gemeinsamen Spielen. Elias Pazeller
Vinschgau - Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige Bezirk Vinschgau - Der Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige Bezirk Vinschgau hat sich bei seiner jüngsten Sitzung mit aktuellen Problematiken zur Mobilität befasst. Die von Landesgeologe Volkmar Mair angedachten Sicherheitsmaßnahmen in der Latschander werden begrüßt. Jetzt gilt es alles daran zu setzen, dies so bald als möglich anzugehen. Was die geplante Sperre der Reschenstraße vom 3. bis 28. Juni angeht, gilt es die Möglichkeit einer Einbahnregelung für Sattelzüge in den Nachtstunden zu prüfen.
Im Herbst letzten Jahres haben die Wirtschaftsvertreter Lösungen für die kritischen Abschnitte der Vinschgauer Staatsstraße gefordert und dabei ihr Anliegen für den Bau einer Galerie in der Latschander bekräftigt. „Die nun von Landesgeologe Volkmar Mair vorgeschlagenen Maßnahmen, sprich zwei Galerien sowie Steinschlagdämme und -zäune, können wir nur unterstützen. Jetzt gilt es dies so bald als möglich anzugehen und konsequent umzusetzen“, unterstreicht Karl Pfitscher, Präsident vom SWR-EA.
Sperre Reschenstraße: Möglichkeit der Einbahnregelung in den Nachtstunden prüfen
Ein zweites wichtiges Thema für die Wirtschaftsvertreter des Vinschgaus, ist die geplante Sperre der Reschenstraße. Wie kürzlich bekannt wurde, soll diese wegen Sicherungsarbeiten für vier Wochen im Abschnitt Pfunds/Kajetanbrücke bis Nauders gesperrt werden. Die Bezirksvertreter des Vinschgaus sind sich die Wichtigkeit der Felsräumungsarbeiten für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer bewusst, dennoch sollte man die Möglichkeit einer Einbahnregelung zu verkehrsschwachen Tageszeiten auf der Umleitungsstrecke über Martina in Betracht ziehen und prüfen. „Wenn z.B. nachts bis in den frühen Morgen die Straße abwechselnd in eine Richtung offen wäre, könnten auch Sattelzüge über 13 m Länge diese Umleitungsstrecke befahren. Das würde einige Probleme lösen“, so Karl Pfitscher.
Partschins - Partschins setzt weiterhin auf Kunst – neue Sonderausstellung im Schreibmaschinenmuseum und in der öffentlichen Bibliothek
Nach einer sehr erfolgreichen Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Museion widmet sich das Schreibmaschinenmuseum abermals der Kunst.
Zu sehen sind – in einem Gemeinschaftsprojekt des Schreibmaschinenmuseums und der öffentlichen Bibliothek Partschins - ab nächsten Freitag, 14. Juni Werke der in Innsbruck lebenden und ehemals in Partschins beheimateten Künstlerin Sabine Fliri.
Nach einem Übersetzerstudium Italienisch und Spanisch und einer anschließenden Graphikausbildung widmete sich Sabine Fliri zunehmend der Kunst, schloss sich der von der bekannten Innsbrucker Künstlerin Fritzi Gerber 1984 ins Leben gerufene Malgruppe „Gruppe 84“ an. In ihren Bildern drückt Sabine Fliri bevorzugt Alltägliches aus, Momentaufnahmen, aber auch Landschaften, Gebäude, Tiere und Personen sind ihre Motive. Die „Landschaft“ eines Gesichts hat es ihr besonders angetan. Dort ist sie bestrebt, charakterliche Merkmale im Gesichtsausdruck einzufangen, den Blick und den Gesichtsausdruck erzählen zu lassen. Herauskristallisiert aus ihrer Serie von Portraits haben sich insbesondere jene berühmter Per-sönlichkeiten, verschiedener Pioniere und Erfinder, darunter nicht zuletzt auch Peter Mitterhofer.
Eröffnet wird die Sonderausstellung mit dem Titel „Kaleidoskop“ am Freitag, 14. Juni um 18 Uhr und endet mit einem Tag der offenen Tür am 1. Dezember.
Es begann im September 2012. Die Theaterbühnen des Vinschgaus engagierten Christoph Brück aus München zur Inszenierung des Erfolgsromans „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes. 2013 wurde das Stück aufgeführt. 2015 wurde der „Kaukasische Kreidekreis“ von Bertolt Brecht, 2017 „Wie im Himmel“ von Kay Pollack und 2019 „Lysistrata“, eine Komödie des griechischen Dichters Aristophanes aufgeführt.
von Heinrich Zoderer
Christoph Brück ist ein Profiregisseur, der lange am Berliner Ensemble, eine der bekanntesten deutschen Bühnen, verschiedene Theaterstücke mit Profischauspielern inszeniert hat. Er war auch Schauspieler, Schauspieldirektor, Dozent für Schauspiel und Regie und freischaffender Regisseur. Dass es dem Theatermacher und Regisseur der Theaterbühne Kortsch, Konrad Lechthaler, gelungen ist, Brück in den Vinschgau zu holen, ist ein Glücksfall. Mit Brück ist es gelungen Werke der Weltliteratur mit Vinschgauer Laienspielern erfolgreich auf die Bühne zu bringen. Dabei konnten die Spieler und Spielerinnen wertvolle Erfahrungen sammeln und die Begeisterung für das Theaterspielen stärken. Auch für Brück war es eine neue Erfahrung und eine spannende Herausforderung. Christoph Brück erzählte in einem langen Gespräch in der Goldenen Rose in Schlanders, dass er immer schon Schauspieler werden wollte. Aber nach dem Krieg musste seine Mutter drei Kinder aufziehen, der Vater war am letzten Kriegstag gestorben. Brück musste schnell etwas verdienen und lernte zuerst den Beruf des Drehers. Bis zu seinem 14. Lebensjahr lebte er in Leipzig, später in Rostock und Berlin. Während der Lehre spielte er beim Arbeitertheater. Anschließend begann er ein Studium der Pädagogik, weil dabei auch Sprecherziehung angeboten wurde. Sein stark ausgeprägter sächsischer Dialekt war für ihn ein Hindernis Schauspiel zu studieren. Über mehrere Umwege gelang es ihm dann doch Schauspieler zu werden und über 10 Jahre den Beruf auszuüben. Dabei ärgerte er sich oft über die Regieführung und heimlich übte er mit seinen Kollegen Szenen ein. 1975 wurde in Berlin das Institut für Schauspielregie neu eingerichtet. Brück gehörte zu den ersten neun Studenten des Instituts, ausgewählt von ca. 400 Bewerbern. An diesem Institut hat er alles gelernt, was er für die Regieführung später benötigte. Die besten Dozenten und viele berühmte Schauspieler waren engagiert. Es wurde diskutiert und ausprobiert. 1979 war er Diplomregisseur und bald darauf wurde er am Berliner Ensemble, dem Brechttheater, fix angestellt. Das war eine große Auszeichnung und eine Lebensversicherung. Doch Brück blieb nur acht Jahre. Als Regisseur und Mitglied des AITA-Zentrums (Internationale Theatervereinigung) kam er auch ins Ausland. So lernte er den Brixner Regisseur und Theaterspieler Edi Braunhofer kennen. In den 80er Jahren wurde er vom Theaterverein „Kulisse“ in Brixen engagiert. Er inszenierte mehrere Theaterstücke, 1987 auch die griechische Komödie Lysistrata. Bei einer Theaterwerkstatt in Neustift lernte Brück Konrad Lechthaler kennen. Brück meint, dass Laienschauspieler offener und lernbereiter sind als Profischauspieler. Die Laienschauspieler wollen alles ausprobieren. Andererseits müssen die Proben so gestaltet werden, dass die Schauspieler wieder kommen. Von einem Berufsschauspieler kann man verlangen, dass er den Text kann. Da wird nach Möglichkeit täglich sieben Stunden geprobt. Die Laienschauspieler arbeiten den ganzen Tag. Für Theaterproben stehen nur abends zwei Stunden zur Verfügung. Da muss viel pädagogischer gearbeitet werden. Der Regisseur muss aufbauen und Mut machen, der Spieler muss das Gefühl haben, dass er es kann. Die Laienschauspieler haben keine professionelle Ausbildung, das Leben ist ihre Ausbildung, meint Brück. Deshalb kann der Regisseur den Schauspieler auch nicht in eine Rolle zwängen, er muss Mittel und Wege finden, die Lebenserfahrung der Laiendarsteller als Grundlage des Rollenstudiums zu verwenden. Der Regisseur kann Impulse geben, aber vor allem muss er das Potential der Schauspieler erkennen und dann herausarbeiten. Die Lust am Spielen, das Interesse ist der erste Gradmesser des Talents, meint Brück. Was herauskommt, das weiß man nicht. Auch Brück als alter Profi weiß am Anfang nicht, wie das Stück nach den Probenarbeiten aussehen wird. Theaterspielen ist ein kreativer Prozess, an dem viele beteiligt sind und man auch aus gemachten „Fehlern“ viel lernen kann. Die beste Regie ist jene, die man nicht merkt, meint Brück. Die Aufgabe des Regisseurs ist es, den Schauspielern den Lebenshintergrund des Stückes zu vermitteln, die Beziehungsgeschichten, Machtstrukturen und die Absichten der handelnden Personen. Als Regisseur will Brück mit dem Theater nicht belehren, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten aufzeigen und Denkprozesse auslösen. Es muss ein Erlebnis für die Schauspieler und die Zuschauer werden und die Lust zu spielen muss bis zur letzten Aufführung erhalten bleiben. Das ist Christoph Brück mit Lysistrata, aber auch mit den anderen Stücken gelungen. Der lang anhaltende Applaus bei der Premiere von Lysistrata am 24. Mai hat dies sehr deutlich gezeigt.
Aus dem Gerichtssaal - Nun, wo waren wir gleich stehen geblieben? Ach ja, an dem schicksalshaften Augenblick, als die gepfändete Kuh die Abhaltung der Versteigerung dadurch behinderte, dass sie den Gerichtsvollzieher beschiss! Dieser reagierte natürlich unwirsch auf den ungewöhnlichen Versuch, seine Amtshandlungen zu verzögern, indem er vorerst einmal ein paar italienische Fluchworte ausstieß, von denen „porca bestia“ und „porca vacca“, also „schweinisches Rindvieh“ die sanftesten waren. Nachdem er so seinem Ärger Luft und Schuhe sowie Beinkleid notdürftig mit Stroh und Heu vom Kuhdreck gesäubert hatte, schritt er zur Rekognoszierung, sprich Bestandsaufnahme der gepfändeten „Viecher“. Dabei stellte er fest, dass nur die drei Kühe, nicht jedoch die ebenfalls beschlagnahmten vier Kälber zur Exekution bereitstanden. Daraufhin knöpfte er sich den mit der Verwahrung der Pfandsache beauftragten Bauern vor und verlangte von diesem Aufklärung. Der wiederum verwies zur Rechtfertigung auf seinen arg geschrumpften Heuvorrat – wir, befanden uns in der zweiten Junihälfte! – und auf den um diese Zeit üblichen Almauftrieb. Der Exekutor war mit dieser Erklärung nicht zufrieden, ließ sich die Alm angeben und schritt vorerst zur Versteigerung der anwesenden Kühe. Wie erwartet kam es nun zu einem spannenden Schlagabtausch mit dem vom Gerichtsvollzieher organisierten Komplizen. Ich hatte gerade mal gezählte 200.000 Lire in der Tasche, musste jedoch so tun als ob mir unbegrenzte Mittel zur Verfügung stünden. Und so trieben wir uns munter bis auf 190.000 Lire in die Höhe, wo mich der Kumpan des Exekutors „hängen ließ“ und zu meiner Erleichterung das Feld räumte.
Im weiteren Verlauf des Tages wollte sich der Gerichtsvollzieher vom Bauern mit dem Traktor auf die Alm bringen lassen, um auch die dort „logierenden“ Kälber zu exekutieren. Dieser Versuch scheiterte jedoch an dem steilen und holprigen Weg dorthin, der dem Exekutor zu gefährlich schien. Er „revanchierte“ sich allerdings für das unter dem Strich für ihn fehlgeschlagene Vollstreckungsunternehmen in der Weise, dass er dem Bauern ein Strafverfahren wegen Verletzung der Aufsichtspflicht als Verwahrer der Pfandsache „anhängte“. Auch die Hauptverhandlung endete jedoch mit einer Schlappe für den Gerichtsvollzieher: Der Richter entschied, dass dem Bauern nicht zugemutet werden konnte, die gepfändeten Kälber nur wegen der besseren Erreichbarkeit für den Exekutor in seinem Stall zu behalten und sprach ihn frei. Die ganze „beschissene“ Geschichte nahm schlussendlich dadurch ein gutes Ende, dass der Bauer seine Schuld ratenweise tilgte, seine Tiere behalten konnte und die Zwangsvollstreckung eingestellt wurde.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
(peter.tappeiner@dnet.it)
Mals/Stuttgart/Hamburg/Bozen - Im Rahmen eines Festaktes mit Ansprachen, Musik und Erinnerungen an Gabriel Grüner wurde am 28. Mai das Gabriel-Grüner-Stipendium und der Gabriel-Grüner-Schülerpreis vergeben. Den Festvortrag hielt Florian Gless, der Chefredakteur vom deutschen Wochenmagazin Stern.
von Heinrich Zoderer
Vor 20 Jahren am 13. Juni 1999 wurde der in Mals geborene Stern Reporter Gabriel Grüner im Kosovo zusammen mit einem Fotografen und Übersetzer erschossen. Es war die Tat eines russischen Söldners genau am Tag des vereinbarten Waffenstillstandes. Als Antwort auf diese schreckliche Tat wurde von Uli Reinhardt, dem Gründer der Reportergemeinschaft Zeitenspiegel aus Stuttgart das Gabriel-Grüner-Stipendium ins Leben gerufen. Mit dem Stipendium von 6.000 Euro können junge, engagierte Journalisten und Fotografen eine Reportage über ein aktuelles Thema schreiben. Dieses Jahr erhielt die Journalistin Viktoria Morasch aus Deutschland und die Fotografin Matilde Viegas aus Portugal das Stipendium. Die beiden Reporterinnen planen ein Porträt von Karaganda. In dieser Stadt in Kasachstan leben vor allem Nachkommen von Minderheiten, die während des Stalinismus in die Steppe deportiert wurden. Der Gabriel-Grüner-Schülerpreis wird getragen von der Pädagogischen Abteilung der Deutschen Bildungsdirektion in Kooperation mit der Agentur Zeitenspiegel, dem Wochenmagazin „ff“ sowie dem Bildungsausschuss Mals. Bereits zum 5. Mal wird der Schülerpreis vergeben. Dieses Jahr beteiligten sich 11 Zweier-Teams. In fünf Workshops schrieben die Südtiroler OberschülerInnen verschiedene Reportagen und machten passende Bilder dazu. Den Schülerpreis erhielten Nora Nicolussi Moz und Verena Pfeifhofer vom Sprachengymnasium Bruneck für ihre Reportage „Drei Herzen vereint – Eingehakt in ein gemeinsames Leben“. Die Reportage beschreibt, wie Jugendliche mit und ohne Behinderung im Projekt „Hond in Hond“ gemeinsam ihre Freizeit verbringen. Neben der Vorstellung der Preisträger und ihrer Projekte, hielt der Chefredakteur Florian Gless des deutschen Wochenmagazins Stern den Festvortrag. Gless erinnerte an Gabriel Grüner, der in der Stern Redaktion immer noch eine wichtige Instanz darstellt. Seine Agenda der Menschlichkeit ist eine Leitlinie und Richtschnur. Besonders heute ist es wichtig, gründlich zu recherchieren, alles kritisch zu beobachten, zu hinterfragen und engagiert darüber zu schreiben, meinte Gless. Neben Gless kam auch Thomas Adler mit seiner Band von Hamburg nach Mals. Grüner und Adler verband die Liebe zur Musik und zu Bob Dylan. Vor der Preisverleihung wurde am Heimathaus von Gabriel Grüner eine Gedenktafel enthüllt.
Mals/Vinschgau/Südtirol - Am Freitag (31.05.) feierte die Sportoberschule Mals ihr 25-jähriges Bestehen. Zum Festakt empfing und begrüßte Direktor Werner Oberthaler außerordentlich viele Ehrengäste aus der Sportwelt, aus Politik und Wirtschaft, Schülereltern, Schüler, Trainerinnen und Trainer, den Lehrkörper und restliches Schulpersonal. „Es ist ein besonderer Tag, wir haben uns gut vorbereitet.“ Ein aufrichtiges Dankeschön richtete der Direktor anschließend an alle die an der Erfolgsgeschichte der Sportschule mitschrieben, aber auch an alle Förderer der Elite-Schule: an die Autonomen Provinz Bozen, den Südtiroler Wintersportverband, den VSS, die Stiftung Südtiroler Sparkasse, die Sparkasse und an den „Förderverein des Oberschulzentrums Mals“. Während dieser 25 Jahre prägten vier Direktoren den Alltag an der Schule. Trotz zahlreicher Lehrer- und Trainerwechsel gelang es, das, was unter Direktor Max Bliem im Jahre 1994 begann, auch unter seinen Nachfolgern Josef Hofer und Gustav Tschenett und dem amtierenden Direktor Oberthaler auf hohem Niveau weiterzuführen. „An der Sportoberschule Mals machen die Athletinnen und Athleten zweimal die Matura: Einmal als solide schulische Ausbildung und ein zweites Mal als Lebensschule: stark in den eigenen Stärken, mündig und fit für die weitere berufliche oder sportliche Laufbahn, bereit für persönliches Glück.“ So umschreibt Oberthaler die Ziele der Sportoberschule, die zurzeit 170 Schülerinnen und Schüler besuchen. Die Sportoberschule Mals sei mehr als Sport und Schule, sie sei eine Lebensschule, die grundlegende soziale und erzieherische Werte vermittle. In den Festansprachen wurde unisono die Erfolgsgeschichte der Sportschule thematisiert. Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer werden die Schule weiterhin unterstützen. „Zur Komplettierung der gesamten Struktur bedarf es noch ein entsprechendes Schülerheim.“ Oberthaler hielt einen prall gefüllten Aktenordner mit einem Projekt zu einem Neubau eines Schülerheimes in die Höhe und bat mit Nachdruck um Unterstützung. Die mit pädagogischen Erkenntnisquellen gespeiste Festrede hielt Bildungsdirektor Gustav Tschenett. Er erörterte anschaulich die Philosophie der Schule anhand ihres Leitbildes. Zu guter Letzt erhielten die Ex-Direktoren Max Bliem, Josef Hofer und Gustav Tschenett symbolträchtig Marmorhanteln überreicht. Die Sportschule und die Sporthilfe sowie die Stiftung Sparkasse spendierten Auszeichnungen und Stipendien. (aw)
Kolping im Vinschgau - Am 29. und 30. Juni feiert das Südtiroler Erdbeerfest sein 20. Jubiläum. Familie und Genuss stehen neben der Erdbeere im Mittelpunkt. Die Südtiroler Erdbeerkönigin Jasmin freut sich auf die heurige Erdbeersaison, welche aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas später startet. „Ab Mitte Juni kann mit den ersten Erdbeeren gerechnet werden“, erklärt die Königin. Traditionell wird auch heuer am Samstagnachmittag die Riesenerdbeertorte angeschnitten. Dabei wird die aktuelle Erdbeerkönigin von ihren Vorgängerinnen unterstützt. Schon zu Mittag haben die Gäste die Möglichkeit verschiedene Erdbeersorten zu verkosten und ihren Favoriten zu bestimmen. Nicht zu kurz kommen wiederum die Liebhaber von guter Musik. Konzerte von Musikkapellen und verschiedenen Gruppen erwarten die Gäste. Einen Höhepunkt gibt es am Sonntag: Nathalie Trafoier, Südtirolerin des Jahres 2018 wird ab 14.30 Uhr mit verschiedenen Prominenten, ein wunderbares Dessert zaubern. Da das Südtiroler Erdbeerfest ein Fest für die ganze Familie ist, gibt es folgendes zu entdecken: Kinderschminken, Clown, Bastelecke, Spielplatz und Minigolf - Geführte Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg - Schnupperklettern in der neuen AVS Kletterhalle - Bauernmarkt mit typischen Produkten aus dem Nationalpark Stilfser Joch.
Rifair. Wiesen, Felder, Acker, Hecken, ... Der Talboden bietet hier noch ein fast intaktes Bild. Das kann sich aber schnell ändern. Das sollen die Tauferer selbst entscheiden und ich als Fotograf habe „Die Pflicht“ das festzuhalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
„Süd-Tirol hat ein Sicherheitsproblem!“
Vor wenigen Tagen wurde im Gemeindegebiet Schlanders eine Frau von zwei Männern brutal angegriffen. Peter Gruber, Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit, spricht sein Mitgefühl aus und fordert härtere Strafen und konsequentere Abschiebungen von kriminellen Ausländern.
Nach der Vergewaltigung eines 15-jährigen Mädchens in Bozen am helllichten Tag vor einigen Wochen, ist dies nun der zweite gewaltsame Übergriff auf eine Frau in Süd-Tirol in kürzester Zeit. Sowohl bei der Vergewaltigung in Bozen als auch bei der versuchten Vergewaltigung in Schlanders handelt es sich bei den Tätern mit großer Wahrscheinlichkeit um Personen mit Migrationshintergrund.
„Das Sicherheitsgefühl der Bürger im Land hat sich in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert. Immer wieder machen Migranten in Zusammenhang mit brutaler Gewalt und kriminellen Handlungen Schlagzeilen. Es muss hier endlich härter durchgegriffen werden!“, fordert Gruber.
„Kriminelle Ausländer müssen nach Strafvollzug konsequent abgeschoben werden. Auch die Strafen für solch gewaltsame Übergriffe müssen härter werden. Zudem muss die Polizeipräsenz an neuralgischen Punkten wie beispielsweise den Bahnhofspark in Bozen ausgebaut werden.“ erklärt der Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit.
Wenn ein Staat oder ein Land nicht fähig ist Rechtsstaatlichkeit sicherzustellen, Straftäter ausfindig zu machen und in angemessenen Maßen zu bestrafen, dann verlieren die Menschen das Vertrauen in die Staatsorgane. Selbstjustiz kann dann schnell zur Antwort werden. So weit soll es die Politik nicht kommen lassen. Es ist nun höchste Zeit zu handeln!
Peter Gruber,
Landesjugendsprecher der Süd-Tiroler Freiheit
Traktoren Aufmarsch zum Weltumwelttag
Am 5. Juni ist Weltumwelttag. Wie passend der martialische Auflauf der Bauern heute im Stadtzentrum von Bozen um der Anti-Wolf-Kampagne Nachdruck zu verleihen. Von überall kamen die schweren Gefährte. Traktoren, sie zu nennen ist eine schönfärbende Beschreibung dieser dieselbetriebenen Ungetüme. Protestieren ist ein Grundrecht, aber liebe Bauern nehmt euch ein Beispiel an der Schülerinnen und Schüler, die auch am Landhausplatz protestierten aber mit Öffis anreisten und nicht die Atemluft der Menschen mit Abgasen belasteten. Sie protestieren auch für einen echten Klimaschutz. Die Bauern hingegen fühlen sich als Richter und entscheiden wer in der Schöpfung Platz hat oder nicht. Nochmals am Weltumwelttag für ein wolfsfreie Land zu protestieren und dazu mit einer Traktor-Parade aufzufahren ist ein Spiegel einer Gesellschaft, deren wachsende Teile von Blindheit und Arroganz befallen sind. Wir stecken in einer gewaltigen Wahrnehmungskrise. Wir wollen uns nicht eingestehen, dass der Mensch der wahre Wolf auf der Erde ist. Der Wolf handelt aus Instinkt, Menschen hingegen handeln aus Überlegungen heraus, wobei das Profitdenken zum grundlegenden Handlungsprinzip wurde. Was diesem in die Quere kommt, wird bekämpft.
Mit Bildern von zerrissenen Schafen wird zur Hetzjagd getrommelt. Niemand erwähnt, was den Schafen ohne dem Wolf erwartet. Werden sie zu Tode geküsst? Nein, sie werden geschlachtet. Warum zeigt niemand die Bilder von Schlachthäusern, von grausamen Tiertransporten? Dazu einige Zahlen und Fakten: Jährlich verbluten 300 000 Rinder ohne Betäubung. So wird bei fünf bis neun Prozent der Rinder in Deutschland der sogenannte Entblutestich gesetzt, obwohl die Tiere wegen eines schlampigen Bolzenschusses nicht betäubt sind. In Anbetracht von 3,3 Millionen geschlachteten Rindern verbluten allein in Deutschland pro Jahr rund 300 000 Tiere bei vollem Schmerzempfinden. Hinzukommen kommen jährlich Millionen von anderen Tieren.
Aber die Bilder, was wird uns präsentiert? Ein paar gerissene Schafe.
Mit der Klimakrise fahren wir den Planeten an die Wand und vergessen, dass wir keinen Ersatzplaneten haben. Der Fleischkonsum und die industrialisierte Landwirtschaft zählen zu großen Verursachern des menschengemachten Klimawandels. Dieser stellt die größte Herausforderung für unsere Zukunft. Darüber müssen wir reden und auf die Straße gehen - aber ohne Traktoren.
Nochmals: die größte Gefahr ist der ökologische Kollaps. Der Mensch ist dabei Täter und Opfer zugleich.
Norbert Lantschner
Lösungsgeld II
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass die Einsätze von biologischen und von chemisch-synthetischen Pestiziden im Endeffekt dasselbe bewirken. – ich wiederhole – Vergiftung des Futters der Nützlinge. Auch wenn von Pflanzen, Früchten, biologische Gifte schneller abgewaschen und in den Boden schneller abgebaut und in die Luft schneller aufgelöst werden, sie befinden sich trotzdem weiterhin schädigend in der Umwelt.
Ich möchte eindeutig darauf hinweisen, dass es nur eine richtige Lösung für genanntes Problem gibt. Sie heißt Biodiversität, Vielfalt, Mischkultur mit Fruchtfolgen und Ruhepausen. Bitte diese einzige und umwelt-verträgliche Anbauweise landesweit verbreiten!
Paul Gruber, Mals
von Albrecht Plangger - Die Europawahlen sind geschlagen. Die Lega konnte ihre Stimmen im Vergleich zu den letzten Parlamentswahlen im Februar 2018 verdoppeln und somit 9 Mio. Italiener an sich binden, während die 5 Sterne Bewegung die Hälfte ihrer Stimmen verloren hat. Wir stehen nun wohl vor einer Regierungskrise. Niemand weiß wohin der Salvini will. Will er Neuwahlen provozieren, indem er seinen Bündnispartner mit Lega-Forderungen überhäuft, oder begnügt er sich mit mehr Kompetenzen oder einigen zusätzlichen Ministern, damit das politische Kraftverhältnis wieder passt ? In dieses undurchsichtige Szenario hat sich nun auch noch Ministerpräsident Conte eingebracht. Er hat seinen beiden Vize-Regierungschef´s ein „Ultimatum“ gestellt, mehr Loyalität und ein unmissverständliches Bekenntnis zur Fortsetzung des Bündnisses und eine Beendigung der fruchtlosen Flügelkämpfe eingefordert. Somit wird es spannend. Sollen die Neuwahlen noch im September stattfinden – d.h. vor der Erarbeitung des heurigen äußerst schwierigen Haushaltsgesetzes – dann muß es in der Woche nach Pfingsten „krachen“. Vielleicht organisiert auch jemand einen „Unfall“ bei den anstehenden Vertrauensabstimmungen zu den Gesetzesdekreten „sblocca cantieri“ (soll die Arbeitsvergabebestimmungen lockern und die ausufernde Bürokratie abbauen) oder beim „DL crescita“ (soll mehr wirtschaftliches Wachstum bewirken). Erschwerend dazu kommt noch, daß die EU auch ein Vertragsverletzungsverfahren wegen „Überschuldung“ gegenüber Italien einleiten will. In Zeiten solcher Unsicherheit ist die parlamentarische Arbeit schwierig. Der Senat behandelt z.B. den „DL sblocca cantieri“, wir in der Abgeordnetenkammer den „DL crescita“. Finanzmittel für die notwendige Finanzmitteldotierung der jeweils vorgeschlagenen Maßnahmen gibt es zur Zeit aber nur für ein Dekret. Die Wahl fiel auf den „sblocca cantieri“. Somit wurden bei uns die diesbezüglichen Abstimmungen um zwei Wochen verschoben. Das Ergebnis der Wahlen hat offensichtlich zu einem „Stillstand“ geführt. Was nun Ministerpräsident Conte ?
Erdbeerfest Martell - Am 29. und 30. Juni feiert das Südtiroler Erdbeerfest sein 20. Jubiläum. Familie und Genuss stehen neben der Erdbeere im Mittelpunkt. Die Südtiroler Erdbeerkönigin Jasmin freut sich auf die heurige Erdbeersaison, welche aufgrund der Witterungsverhältnisse etwas später startet. „Ab Mitte Juni kann mit den ersten Erdbeeren gerechnet werden“, erklärt die Königin. Traditionell wird auch heuer am Samstagnachmittag die Riesenerdbeertorte angeschnitten. Dabei wird die aktuelle Erdbeerkönigin von ihren Vorgängerinnen unterstützt. Schon zu Mittag haben die Gäste die Möglichkeit verschiedene Erdbeersorten zu verkosten und ihren Favoriten zu bestimmen. Nicht zu kurz kommen wiederum die Liebhaber von guter Musik. Konzerte von Musikkapellen und verschiedenen Gruppen erwarten die Gäste. Einen Höhepunkt gibt es am Sonntag: Nathalie Trafoier, Südtirolerin des Jahres 2018 wird ab 14.30 Uhr mit verschiedenen Prominenten, ein wunderbares Dessert zaubern. Da das Südtiroler Erdbeerfest ein Fest für die ganze Familie ist, gibt es folgendes zu entdecken: Kinderschminken, Clown, Bastelecke, Spielplatz und Minigolf - Geführte Wanderungen auf dem Südtiroler Erdbeerweg - Schnupperklettern in der neuen AVS Kletterhalle - Bauernmarkt mit typischen Produkten aus dem Nationalpark Stilfser Joch.
Schlanders/Vinschgau - Der Kiwanis-Club Vinschgau steht nunmehr wieder mitten in seiner hilfreichen und auch interessanten Vereinsaktivität, nachdem die Ämterübergabe vom Latscher Vorstand auf die Gruppe Schlanders-Mittelvinschgau schon vor etlichen Monaten vollzogen wurde. Das Programm sieht zahlreiche Arbeitsmeetings vor, ebenso Vortragsmeetings und Kontaktveranstaltungen mit den umliegenden Clubs bzw. Paten-Clubs. Beim Eröffnungsmeeting konnten die Kiwanierinnen und Kiwnisfreunde einen interessanten Reisebericht über Südostasien miterleben.
Mit dem Club Landeck-Imst wurde das traditionelle Törggelen veranstaltet. Präsident Herbert Müller konnte eine zahlreiche Delegation aus dem „Oberen Gericht“ im Gstirner-Keller in Kastelbell begrüßen. Weiters berichtete Frau Magdalena Gschnitzer aus Sterzing über Lösungsvorschläge für plastikfreie Weltmeere. Die Kiwanisclubs Südtirols unterstützen Gschnitzer für ein Filmprojekt zu diesem Thema.
Am 10. Mai wurde wieder das traditionelle Grillfest der Lebenshilfe Vinschgau im Schloss Goldrain veranstaltet, wobei die betreuten Gruppen aus Prad und Schlanders mit Grillessen und von den Kiwanisfrauen hergestellten Süßigkeiten bewirtet wurden.
Bedürftigen Menschen und vor allem Kindern wird rasch und unbürokratisch geholfen. So wurden die Schlanderser Tafel, der Vinzenzverein und die Langtauferer Bergrettung, die noch nicht über ein eigenes Rettungsfahrzeug verfügt, unterstützt.
Ein Vortrag von Leo Andergassen, ein über Südtirols Grenzen hinaus bekannter Denkmalpfleger und Kurator auf Schloss Tirol, rundete das Club-Angebot mit einem Vortrag über Schloss Goldrain und das Adelsgeschlecht der Grafen Hendl ab.
Am 26. Mai hat der Theaterverein „Der Kreis“ dem Kiwanisclub eine „Lysistrata“-Benefiz-Aufführung zur Verfügung gestellt. Der daraus erzielte Erlös wird an in Not Geratene weitergegeben. Einige Neumitglieder konnten im Club aufgenommen werden. Wer Interesse hat, sich um eine Mitgliedschaft beim Club zu bewerben, möge sich gerne beim Vorstand melden. Der Club hat europaweite Kontakte und pflegt auch den gesellschaftlichen Aspekt nach Kräften.
Herbert Müller
Mals - Die Schließung der Bahntrasse zwischen Schlanders und Mals bis zum 29. September 2019 wird am Bahnhof Mals für umfangreiche Umbauarbeiten genutzt. Kürzlich haben der Malser Ingenieur Ronald Patscheider und die beiden Mitarbeiter der Marx AG Alexander Marx und Simon Wallnöfer im Beisein von BM Ulrich Veith die Anrainer am Bahnhof Mals über die geplanten Baumaßnahmen informiert. Patscheider, der mittlerweile bei 9 Bahnhöfen die Bahnsteigverlängerung mitbegleitet hat, wird Ansprechpartner vor Ort sein. Die Firma Marx AG hat als Capogruppo die Qualitätsausschreibung gewonnen. Derzeit laufen die Arbeiten für die Verlängerung der Remise (auf 135 Meter). Dafür wird die Böschung in Richtung Hallenbad mit einer Pfahlwand verstärkt. Dazu müssen Geleise verlegt werden. In einer weiteren Phase werden die Bahnsteige geöffnet, um notwendige Verrohrungen vornehmen zu können. Die Bahnsteige werden zudem um 40 Meter verlängert. Diese Bahnsteigverlängerung soll bis Ende September abgeschlossen sein, weil dann der Zugdienst wieder aufgenommen wird. In einer dritten Phase wird in Richtung Tartsch ein notwendiges Parkgleis installiert. Insgesamt soll diese Phase der Bauarbeiten 2,5 Millionen Euro kosten und in einem Jahr abgeschlossen sein. (eb)
Gomagoi/Trafoi - Auf der jüngsten Sitzung wählten die Mitglieder des SVP-Ortsausschusses Gomagoi/Trafoi Roman Zischg (Bild) zum neuen Ortsobmann. Diese Wahl unter der Leitung vom SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger war notwendig geworden, nachdem Thomas Reinstadler aus persönlichen Gründen das Amt niedergelegt hatte. Roman Zischg wurde einstimmig gewählt. Die weiteren Mitglieder sind: Georg Ellmer (Stellvertreter), Manuela Angerer (Gemeindereferentin), Fabian Brenner (JG-Vertreter), Roland Brenner (Gemeinderat und Mitglieder der SVP-Bezirksleitung), Ruth Ellmer, Christina Thöni Kuntner (Frauenvertreterin) und Josef Ortler (kooptiert).
Vinschgau - Das Echo war sehr positiv. Diese Bilanz zogen Vertreter des Geflügelzuchtverein Vinschgau kürzlich über den ersten Geflügel- und Kleintiermarkt im vergangenen April in Eyrs. Von 22 angemeldeten Standbetreibern waren 19 anwesend. Besucherinnen und Besucher strömten aus dem ganzen Tal in die Moosburgstraße. Einige kamen sogar aus dem Nonstal, dem Pustertal und aus dem Bezirk Landeck. Der Besucherandrang war bereits um 9.00 Uhr riesengroß, und zwei Stunden später waren die meisten Hühner verkauft. Die Tierschutzrichtlinien wurden eingehalten und die Käufer über artgerechte Hühnerhaltung informiert. Der Markt soll künftig jährlich am letzten Samstag im April in Eyrs stattfinden und um einige Attraktionen erweitert werden, wie Streichelzoo, kulinarische Ecke mit Eierspeisen und anderes, getragen von örtlichen Vereinen.
Die Geflügelzucht haben mittlerweile einige Vinschger Bergbauern als wirtschaftliches Standbein für sich gewählt. Zusätzlich gibt es viele Hobby-Hühnerhalter. Der GZVV will beide Seiten vertreten und den Geflügelzüchtern auch bei bürokratischen Fragen weiterhelfen. „Geflügelzucht kann Wertschöpfung bringen, muss aber nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit betrieben werden“, erklärt Reinhard Zangerle aus Eyrs. Bergbauern, die Eier von freilebenden Hühnern verkaufen, gibt es bereits mehrere im Tal. Masthühnchen-Züchter fehlen, obwohl die Nachfrage vor allem nach Bio-Hühnchen da wäre. Ein Grund dafür ist die fehlende Infrastruktur zum Schlachten. Der nächstgelegene für Geflügel adaptierte Schlachthof befindet sich in St. Martin in Passeier. Doch dessen Kapazität ist begrenzt. Täglich sind dort wegen zu kleiner Kühlkammern nur 30 Schlachtungen möglich. Die Schludernser Weihnachtsgänse werden beispielsweise nach den schlechten Erfahrungen im Schlachthof Brixen künftig in einen Schlachthof nach Augsburg gebracht. „Es ist ein Nonsens, die Tiere durch die Gegend zu karren. Wir müssen die Möglichkeit schaffen, hier zu schlachten“, betont der Produzent von Bio-Eiern Johann Gurschler aus Schlanders. Seit langem werde die Möglichkeit diskutiert, den Schlachthof Mals für Geflügelschlachtungen anzupassen. Von bereitgestellten 200.000 Euro war schon die Rede. Doch es scheint Sand im Getriebe zu sein. „Es bewegt sich derzeit nichts, jedenfalls redet man nicht mit uns vom Verein“, so GZVV-Präsident Michael Böttner. Die Diskussion müssten weitergehen, fordert Zangerle. Es gehe schließlich um eine wichtige Struktur für die Regionalentwicklung. (mds)
Galsaun - Mit großer Freude wurde am Ostportal des Kastelbeller Tunnels der symbolische Tunnelanstich vorgenomen. Der 2,5 Kilometer lange Tunnel soll bis 2022 fertiggestellt sein.
von Erwin Bernhart
Es sei ein besonderer Tag für die Gemeinde Kastelbell und für den Vinschgau, sagte der Kastelbell BM Gustav Tappeiner am 31. Mai. Vor dem Tunnelportal in Galsaun hatte sich viel Prominenz, darunter der neue Landesrat für Mobilität Daniel Alfreider und die BM von Latsch Helmut Fischer, Naturns Andreas Heidegger und Martell Georg Altstätter, und die Arbeiter der Baufirmen mit dem Capogruppo der Bietergemeinschaft E.MA.PRI.CE aus der Nähe von Treviso und dem Juniorpartner Passeirer Bau GmbH aus St. Martin in Passeier eingefunden. Längst überfällig, sagte Tappeiner, sei der Tunnelbau und mit nachhaltigen Vorteilen für die Lebensqualität der Gemeindebevölkerung. 57 Koordinierungssitzungen seien dem Bau vorausgegangen, reibungslos und konstruktiv seien diese verlaufen. Tappeiner erinnerte daran, dass der Gemeinderat von Kastelbell-Tschars am 4. Mai 2004 das Umfahrungsprojekt gutgeheißen habe. Tappeiner fügte hinzu, dass aufgrund der Sicherheit auch die Absicherung der Latschander zwischen Kastelbell und Latsch in Angriff zu nehmen sei.
Fluch und Segen sei die Mobilität, sagte LR Daniel Alfreider. Die Mobilitätsbedürfnisse hätten sich im Laufe der Zeit geändert. Und obwohl mit der Vinschgerbahn eine Alternative zur Verfügung stünde, habe sich das Verkehrsaufkommen auf der Straße ständig erhöht. Deshalb sei es wichtig, dass man nicht nur rede, sondern auch entsprechend baue. Dazu brauche es aber breiten Konsens für solche Projekte. Bevor der Naturnser Dekan Rudolf Hilpold die Barbarastatue und die Baustelle segnete, zählte der Abteilungsdirektor Valentino Pagani die Eckdaten zum Tunnelbau auf. Im Schnitt passieren 13.300 Fahrzeuge pro Tag die Gemeinde Kastelbell, zu Spitzenzeiten 17.300. Deshalb sei die Umfahrung in Kastelbell notwendig. Mit 2,5 Kilometern Länge sei der Tunnel der zweitlängste im Lande, mit 4 Pannenbuchten und 4 Fluchtstollen. Man sei bestrebt, das Landschaftsbild bei der Gestaltung der Tunnelportale aufzunehmen, im Westen etwa mit der Farbgebung angelehnt an jene von Schloss Kastelbell. Mit 75,2 Millionen Euro werden die Kosten veranschlagt. Die neue Umfahrungsstraße weist eine Länge von insgesamt 3,3 Kilometern auf.
Mit einer symbolischen Sprengung, gezündet von LR Alfreider, wurde der Tunnelanstich angedeutet und damit die Baustelle offiziell freigegeben.
Laas/Buchvorstellung - Über die Geschichte der Industrialisierung Südtirols gab es bisher keine umfassenden Publikationen. Nun hat Hansjörg Telfser aus Kortsch im Rahmen eines Forschungsdoktorates in den letzten vier Jahren in den verschiedenen Archiven Material gesammelt und das Ergebnis seiner Recherchen in zwei Büchern veröffentlicht und am 30. Mai in der Remise der Lasa Marmo einem interessierten Publikum vorgestellt. Der erste Band behandelt die Industriegeschichte Südtirols, der zweite Band beschäftigt sich mit den verschiedenen Industrieprojekten in der Kleinregion Laas und Prad. Nachzulesen sind spannende Geschichten über den Ausbau der Wasserkraftwerke, die Industrieansiedlung in Bozen und Meran, aber auch über internationale Verflechtungen, den Versuch der Italianisierung, von großen Versprechungen neuer Arbeitsplätze und gescheiterten Projekten. Am 16. September 1981 wurde den 65 Arbeiterinnen und 6 Arbeitern der Blusenfabrik Bohne in Prad mitgeteilt, dass der Betrieb geschlossen und alle entlassen werden. Am 18. Oktober 1984 meldete die Krumm-Alpina in Laas Konkurs an. Der bundesdeutsche Betrieb hinterließ einen Schuldenberg von 6,5 Milliarden Lire, über 80 Personen wurden arbeitslos. Das sind zwei besondere Ereignisse in der Industriegeschichte des Vinschgaus. Dabei begann alles ganz hoffnungsvoll. In Prad wurde die erste Gewerbezone im Vinschgau ausgewiesen und nach der Eröffnung der Blusenfabrik Bohne 1962 sollten bald 300 Arbeiterinnen beschäftigt werden.
In der Krumm-Alpina sollten laut Vertrag aus dem Jahre 1970 sogar bis zu 400 neue Arbeitsplätze entstehen. Die beiden bundesdeutschen Betriebe erhielten große Flächen mehr oder weniger gratis, kamen in den Genuss von Steuerbegünstigungen und Fördergeldern und sperrten den Betrieb nach wenigen Jahren zu. Neben der Geschichte dieser Industrieprojekte erzählt Telfser auch die sehr komplexe Geschichte des Marmors, von den Kalköfen und vom Magnesitabbau in Prad, der Ansiedlung der Firma Hoppe in Schluderns und Laas, der Firma Isoblock und Polyfaser in Prad und vom Großprojekt zur Bonifizierung der Auen und Möser des Mittelvinschgaus. (hzg)
Zwischen Nauders und Pfunds ist die Finstermünzstrasse bis voraussichtlich Ende Juni gesperrt. Die B 180 Reschenstraße ist zwischen Nauders und Pfunds-Kajetansbrücke wegen Instandhaltungsarbeiten für den Verkehr GESPERRT. Eine Umleitung führt über die B 185 Martinsbrucker Straße (A), die H 27 Engadiner Straße (CH) und die B 184 Engadiner Straße (A). Sattelkraftfahrzeuge, Omnibusse über 13 m Gesamtlänge und Fahrzeuge mit Anhänger müssen großräumig über den Brenner ausweichen. (aw)
Im kürzlich verabschiedeten Wachstumsdekret (DL 34/2019) welches bereits im Amtsblatt der Republik veröffentlicht wurde, sind wieder eine Reihe von Neuerungen enthalten. Auf einige davon soll nachfolgend kurz eingegangen werden:
- Wiedereinführung der sogen. Sonderabschreibung von 130% für den Erwerb neuer abschreibbarer Anlagegüter welche im Zeitraum 1.04.2019 – 31.12.2019 erworben wurden, bzw. für welche bis 31.12.2019 eine Anzahlung von mindestens 20% geleistet wurde und welche bis 30.06.2020 geliefert werden.
Der anerkannte Höchstbetrag wird auf 2,5 Millionen begrenzt.
- Ein Steuerguthaben für die Teilnahme an „internationalen Messen“ soll ab 1. Mai 2019 kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) gewährt werden. Das Steuerguthaben beträgt 30% der für die Messen getragenen Ausgaben wie Standmiete, Ausstattung, Werbung usw., bis zu einem anerkannten Höchstbetrag von 60.000,00 Euro.
- Die Sabatini-Zins Förderung sieht einen Zinszuschuss von 2,75% bzw. 3,575% (für 4.0 Investitionen) für die Finanzierung für den Kauf von beweglichen Gütern mit einer Laufzeit von maximal 5 Jahren vor. Der Höchstbetrag der Begünstigung wird von 2 auf 4 Millionen Euro angehoben. Bei einer Investition von unter 100.000,00 Euro wird der Beitrag in Zukunft einmalig ausbezahlt und nicht in jährlichen Raten.
- Hochqualifizierte ausländische oder italienische Staatsbürger, die ab dem Jahr 2020 nach mindestens 2 Jahren Steueransässigkeit im Ausland nach Italien zurückkehren, erhalten für die Dauer von bis zu 8 Jahren umfangreiche Steuerbegünstigungen von 30% bis zu 90%.
- Die Wachstumsverordnung sieht einen reduzierten Einkommensteuersatz auf Gewinne vor, die nicht ausgeschüttet, sondern einer Rücklage zugewiesen werden. Die Reduzierung des Steuersatzes soll Schrittweise erfolgen, und zwar um 1,5% im Jahr 2019, weitere 1,0% in 2020 und 2021 und 0,5% in 2022. Die davor eingeführte Steuerreduzierung für reinvestierte Gewinne, wurde hingegen vor dessen Inkrafttreten wieder abgeschafft und durch diese einfachere Begünstigung ersetzt.
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