Taufers/Mals/Glurns
Die Großableitungen am Rambach sind vom Tisch. Am Montag vor einer Woche hat die Landesregierung die Ansuchen der E-AG und der Eisackwerk GmbH, welche beide im Jahr 2007 eingereicht worden sind, zurückgewiesen und abgelehnt. Damit ist die Landesregierung der Logik der Gemeinden Mals und Taufers gefolgt, die im Herbst 2011 eine Unterschutzstellung des Rambaches vor Großableitungen beschlossen haben. Am 10. Februar 2012 hat sich die Dienststellenkonferenz für den Umweltbereich „gegen eine hydroelektrische Nutzung über 3 Megawatt“ ausgesprochen. Neben anderen umweltrelevanten Begründungen wird der Umgebung des Rambaches „hohe landschaftsökologische Vielfalt“ zuerkannt. Bemerkenswert im Beschluss der Landesregierung ist auch die Feststellung: „Eine Ausweitung des Gebietes der Biosfera auf das gesamte Tal des Rambaches bis hin zum Ortskern Glurns wäre sicher positiv zu werten, nicht zuletzt weil dadurch das gesamte Projekt Biosfera Val Müstair eine internationale Valenz bekommen würde.“
Hintergrund der Operation ist auch, Helmuth Frasnelli von der Eisackwerk GmbH aus dem Rennen am Ram zu drängen. Immerhin wäre - theoretisch - eine Kleinableitung noch möglich. Im Zuge des Rambachdialoges wird dies geklärt werden. (eb)
Sie haben aufgeschlossen und interessiert reagiert, die Männer, die wir zum „Tag der Frau“ um ihren Beitrag gefragt haben. Einer wollte nicht: Andreas Nagl, der Obmann der Handwerker im Bezirk Untervinschgau. Ohne Grund.
Dass Männer zum heutigen „Tag der Frau“ das Wort haben, hat einen Grund: Wir wollten die Perspektive wechseln. Weg von Primeln verkaufen, weg von Statistiken, weg von Gejammer – ohne Aktionen oder Kritik schmälern zu wollen. Die Männer haben überlegt geantwortet. Einige haben den Frauen auch ein stückweit den Spiegel vorgehalten.
von Angelika Ploner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Don Mario Pinggera aus Lichtenberg, Pfarrer in Richterswil (CH)
Die Frau in der Kirche
Lektorin, Organistin, Chorleiterin, Domkapellmeisterin, Sakristanin, Äbtissin, Priorin, Ordensfrau, Sekretärin, Katechetin, Ministrantin, Theologieprofessorin, Pfarrgemeinderatspräsidentin, Haushälterin, Pastoralassistentin, Pfarreileiterin, Kirchenmusikerin.
Soweit eine Auflistung der wesentlichen Funktionen der Frauen in der Kirche. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich die Rolle der Frauen in der Kirche sehr verändert. Waren doch die oben genannten Funktionen lange Zeit eine reine Männerdomäne, so sind viele Stellen heute mit Frauen besetzt. Gott sei Dank! Und: zu Recht. Die Kirchen der Reformation sowie die anglikanische Kirche kennen zudem die Frauenordination und damit die Funktionen Pfarrerin und Bischöfin. Einige katholische Bistümer haben Stabsstellen im Ordinariat mit Frauen besetzt. Als Ordinariats - Rätinnen sind sie Mitglied im Bischofsrat. Die Kirche befindet sich spätestens seit dem II. Vatikanischen Konzil auf einem guten Weg, indem nun alle Menschen in den Dienst der Kirche gerufen sind. Unabhängig vom Geschlecht. Die Rolle der Frauen in der Kirche wird sich weiter verstärken, was ebenso wünschenswert wie folgerichtig ist.
Peppi Stecher, Freiheitlicher Gemeinderat Mals
Die Frau in der Politik
Ich unterscheide in der Politik nicht nach Geschlechtern. Mann und Frau haben die gleichen Voraussetzungen, um in die Politik einsteigen zu können. Es geht um die Schneid und die Kompetenz jeder Frau. Davon – und von den Wählerinnen - hängt der Erfolg in der Politik ab. Es gibt in etwa gleich viele Frauen wie Männer und wenn die Wählerinnen Frauen wählen, dann haben wir auch genügend Frauen in der Politik. Ich bin absolut gegen die Frauenquote. Denn dadurch entsteht die absurde Situation, dass Frauen in der Politik sind, nur damit die Quote erfüllt ist, unabhängig von ihrer Kompetenz. Dass es keine Quote braucht, zeigen wir Freiheitliche. Wir werden demnächst – mit großer Wahrscheinlichkeit - als erste Partei Südtirols eine Parteiobfrau haben.
Sepp Wielander, Vi.P - Direktor
Die Frau und Karrierechancen
Entgegen dem, was man mir nachsagt, stehe ich Frauen positiv gegenüber. Ich bin von vielen Frauen umgeben, Frauen sind ruhiger und auch besonnener. Ein Problem sind die jüngeren Frauen, die ausfallen, wenn sie Kinder bekommen. Von der Qualifikation her muss ich sagen, dass diese zu 100 Prozent gegeben ist. In der Praxis stelle ich Folgendes fest: Die Hemmschwelle liegt nicht beim Arbeitgeber, sondern bei den Frauen selbst. Wenn wir Führungspositionen ausschreiben, dann sind kaum Bewerbungen von Frauen dabei. Obwohl ich persönlich von der Arbeitssystematik und Intelligenz Frauen jede Führungsposition zutraue.
Vinschgau
Es bestehe kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Dies sagt Andreas Tappeiner, der Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau. Vor allem auch die als Tatsache geltende Meinung, dass die Straßenbaugelder des Landes bereits auf 10 Jahre hinaus verplant seien, lähmt den Vinschgau. Auf der anderen Seite werden Lösungsvorschläge erarbeitet. So hat Werner Stecher, Amtsdirektor des Straßendienstes West, kurz vor Weihnachten 2011 einen Lösungsvorschlag zur weiträumigen Umfahrung von Schluderns, Tartsch, Glurns, Laatsch und Mals vorgelegt.
Teil III: Laas/Martell/Stilfs/Staben/Schnals
Die Zahlen haben aufhorchen lassen. Weniger in den Stabstellen der Gemeinden, als unterm Volk. Wie man’s auch dreht und wendet, unterm Strich kann ein schöner Batzen Geld stehen, das haben die Zahlen in den jüngsten zwei Ausgaben des Vinschgerwind gezeigt. Die Rede ist von jenen Einkünften, die von den Gemeindesekretären zusätzlich zu ihrem Lohn im Jahr eingestrichen werden. Aus dem Gemeindesäckel. Immer dann, wenn die Gemeinde einen öffentlichen Vertrag abschließt. Dann schlüpfen die Sekretäre nämlich in die Rolle eines Notars. Das Privileg, das die Sekretäre seit 50 Jahren genießen, beruht auf dem Gesetz 604 und ermöglicht ein feines Zubrot – quasi per Gesetz. Angesichts des rigorosen Sparkurses allemal ein Grund zum Feiern.
Mals/Obervinschgau
Georg Wunderer (Bild), der Präsident der Miteigentumsgemeinschaft Windkraft Marein, klopft sich gleich zweimal an die Brust. In einem Schreiben an die Mitglieder der Miteigentumsgemeinschaft, welches dem "Vinschgerwind" vorliegt, beklagt Wunderer den baldigen Abbruch der beiden Windräder. BM Ulrich Veith habe eine Anzeige wegen Amtsunterlassung beim Staatsanwalt, weil er bisher den Abbruch nicht verordnet habe. Wunderer bzw. die Miteigentumsgemeinschaft ist allerdings nicht ganz unschuldig am Abbruch. Denn man ist der „Verpflichtung wohl nicht nachgekommen, weil wir die hierfür erforderliche UVP-Studie nicht eingereicht haben“, heißt es im Schreiben. Wunderer bezieht sich damit auf den Pachtvertrag mit der Firma Leitner, in dem sich die Pächter zur „Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Rechtsmittel zwecks Erreichung eines dauerhaften Betriebes“ verpflichtet haben. Leitner verlangt nun, dass die Miteigentumsgemeinschaft den Abbruch der Windräder mitzahlt. Und noch ein Versäumnis räumt Wunderer ein: Hätten die Windkraftanlagen eine UVP-Genehmigung, wäre eine Förderung auf Basis der „grünen Zertifikate“ möglich. Wunderer gibt 4,3 Millionen Euro an möglichen Förderungen an. Von Ende 2003 bis heute seien mit den zwei Anlagen 1,3 Millionen Euro Nettoerträge erwirtschaftet worden. „Es ist schon ein „Schildbürgerstreich“, gerade in Zeiten wie diesen gezwungen zu werden, derartige Beträge einfach in den Wind zu werfen“, klagt Wunderer. (eb)
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sollten die brüder aus dem weinbergweg aber auf die idee kommen, sich auch noch für bier zu interessieren, z. b. die brauerei forst kaufen zu wollen – auch ein sehr einträglicher betrieb –, dann stünde einer weiteren ehrung nichts mehr im wege. ich hätte auch nichts dagegen, denn wer so viel(e) verdienst(e) aufzuweisen hat, der verdient sich auch das ehrenkreuz des landes! außerdem lässt sich mit dem „forster“-bier ja ganz italien (finanziell) erobern (was z. t. bereits geschehen ist) und nebenbei noch tirolisieren, also germanisieren. allerdings, ein kleines problem hätte ich dann schon: ich müsste mich in meinem alter komplett noch nach einer anderen biermarke umschauen. ich gehe allerdings davon aus, dass die familie fuchs ihren altehrwürdigen brauereibetrieb nie aus der hand geben würde, auch nicht gegen überbezahlung.
y
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Sepp Noggler und Arnold Schuler arbeiten hart, um ihrem Ruf als SVP-Rebellen gerecht zu werden. Aktuell ist es eine Resolution, die auch die beiden Vinschger mitunterzeichnet haben. Inhalt: Ein künftiger Landeshauptmann - eine künftige Landeshauptfrau - soll mittels landesweiter Vorwahlen ermittelt werden und dies solle die SVP-Landesversammlung am 24. März im Kurhaus von Meran beschließen. Die Granate ist gezündet und am SVP-Haus ist Feuer am Dach. Wird die Resolution beschlossen, ist Luis Durnwalder wohl weg vom Fenster. Nicht nur Durnwalder als Person und Fürst, sondern auch Durnwalder als SVP Zugpferd. Die Resolution birgt noch mehr Sprengstoff: Die bisherigen SVP-Mechanismen - Kandidatennominierung über Ortsobleute-Bezirke und Parteiausschuss - wären zurückgeschaltet. Das Rennen offen. Den Bozner SVP Granden schlottern die Knie.
Und: Das, was der Vinschgau vor den letzten Landtagswahlen vorexerziert hat, dürfte im kommenden Jahr landesweit Schule machen: Vorwahlen in den Bezirken. Beschlossen ist ja bereits, dass für die Parlamentswahlen Vorwahlen kommen sollen. Auch da wird’s für manche heiß, wenn sie nicht frühzeitig ‚Kammer’ wechseln.
Der Stein ist in der SVP im Rollen, es gibt wohl kein Zurück mehr. Sollen nur SVP-Mitglieder, wie es LH Luis Durnwalder fordert, an der Vorwahl teilnehmen? Oder sollen alle BürgerInnen beteiligt werden, wie es die Resolutionseinbringer und auch die Freiheitlichen fordern? Eines hat die Diskussion bisher bereits gezeigt: Wir Südtiroler sind offensichtlich dermaßen durnwalderdurchtränkt, dass ein starker Fürst gefordert wird. Ein primus inter pares oder gar ein Regierungsteam - ein Gräuel. Gefürstet soll sie sein, die Grafschaft Südtirol.
Das Räderwerk einer Mühle ist mindestens so geheimnisvoll wie das Gehirn eines Menschen. Es gibt Gemeinsamkeiten: Das Rattern einer Mühle erinnert an die hämmernde Rechthaberei eines Philosophen. Ich darf das sagen, weil ich selbst ein Philosoph bin; auch habe ich Müller - sogar einen Mühlenbauer - unter meinen Vorfahren. Deshalb ist mir das nackte Räderwerk einer verfallenen Mühle schmerzlich aufgefallen. Es lag am Tscharscher Waalweg nach Juval, oberhalb von Staben, schutzlos zwischen Dornenhecken. Wie Christus am Kreuz. Das Gehäuse war schon längst verfallen, erhalten hatten sich nur die Innereien.
Vom „Wellpaam“ der Mühle ausgehend wird die Kraft auf vielfältige Weise übertragen, zuerst auf den sich drehenden Mahlstein, den „Lafer“. Dann folgt die Übersetzung für die verschiedensten Dienste, so auch für die Schüttelbewegung. Die Nockenwelle - für den Laien sieht sie ähnlich aus wie ein Zahnrad - ermöglicht die Umformung der gleichmäßigen Drehbewegung des Mühlrades in eine Auf- und Abbewegung. Das alles geschieht gleichzeitig und ineinander greifend, ein Wunderwerk der Technik, die erste Maschine der Menschheitsgeschichte.
Genau beschrieben wird dies alles von Adolf Fliri in seinem Buch „Geschichtliches über die ehemaligen Wassermühlen“. Darin wird eine überraschende Fülle von Zeugnissen dieser alten Wirtschaftskultur festgehalten, liebevoll beschrieben und erklärt. Ein Beispiel: Mit dem Kirchbachwasser vom Naturnser Sonnenberg wurden etwa 20 Mühlen, die sich teilweise bis heute erhalten haben, angetrieben. Betriebstauglich sind nur noch jene Mühlen, für deren Erhaltung sich die Besitzer oder Liebhaber dieser Technik eingesetzt haben. Förderer sind vor allem die Heimatpfleger, die sich um das ganze Umfeld kümmern, so auch um den Anbau alter Getreidesorten.
Der Vinschgau galt einst als die Kornkammer Tirols; überall wurde Getreide angebaut, an den Berghängen ebenso wie im Talgrund. Fliri schreibt in seinem Buch über die Bauart der Mühlengebäude, über die Hintergründe des „Mühlensterbens“, über das Mahlgut, die Kornkist und bringt viel historisches Material. Auf ganz Vinschgau verteilt, dürfte die Schätzung von 500 ehemaligen Mühlen nicht übertrieben sein. Wassermühlen versteht sich, wobei sich von vielen Anlagen nur noch die Erinnerung erhalten hat. Wellbam, Komprod, Legr, Lafr, Goss, Beitlkostn... Namen der Bestandteile einer Mühle in unserem Dialekt; Adolf Fliri bringt auch die hochdeutschen Namen und erklärt die Funktion der verschiedenen Bestandteile.
„Flachländler“ kennen vor allem Windmühlen; sie prägten einst die Landschaft. Ihre Darstellung war beliebt bei den vielen niederländischen Künstlern. Weltberühmt wurden sie auch durch Don Quijotes Kampf gegen die Windmühlen: Der etwas geistesverwirrte Ritter hielt sie für böse Riesen, die er wütend mit Pferd und Lanze berannte. Hierin ähnlich unseren Umweltschützern, die gegen Elektro - Windmühlen kämpfen.
Eine Wassermühle aus den Alpen zeigt das Aquarell von Albrecht Dürer, das auf einer Italienreise entstand und sich jetzt in Berlin befindet. Es zeigt den „Schusskoundl“ einer „oberschlächtige“ Mühle, bei der das Wasser mit großem Druck von oben auf das Mühlrad geleitet wird. Daneben sitzt ein zeichnender Malerknaben auf einem Mühlstein, dessen reiche symbolische Bedeutung wir aus der Bibel kennen. Aber auch aus der religiösen Kunst des Mittelalters: Auf einem romanischen Kapitell aus Burgund wird Anstelle des Weizens der Körper Christi gemahlen; unter der Mühle fangen ein Papst und ein Kardinal die herausrinnenden Hostien in einem Tabernakel auf.
Die erste Mühle überhaupt ist unser Gebiss, mit den Zähnen als Mahlsteine. Wir zerkleinern die Körner und machen sie verdaulich. So versteht sich auch die Philosophie: Die Probleme werden aufgerieben, zerkleinert, gesiebt, gerüttelt und in Säcke gefüllt. Das sind dann die Bücher mit den großen, meist etwas eintönigen Sammlungen von weißlich aufbereitetem und vorverdautem Wissen. So betrachtet gleicht also das Mehl des Müllers der Arbeit des Philosophen. Aber erst wenn die Frauen allerhand Köstlichkeiten daraus machen, wird die Gottesgabe lebendig; das gilt irgendwie auch für die Philosophie.
Aber warum hatte einst fast jeder Hof eine eigene Mühle? Dafür gibt es mehrere Gründe, unter anderem auch den des Misstrauens. Der Müller galt vielfach als unredlich: Viel Korn wurde geliefert, zu wenig Mehl bekam der Bauer zurück. „Beim Kouflmüller muas man froa sein, wenn man in laarn Sock zrugg kriag!“
Neben den Hofmühlen gab es die größeren Dorf-, Stadt- oder Klostermühlen. Die Einsamkeit beim Wasser am Rande der Siedlungen, in einem finsteren Tal führte dazu, dass mit den Mühlen allerhand Aberglaube verbunden wurde. Oft waren sie Orte der Zauberei, aber auch der geschlechtlichen Sünde. Ich stelle mir ein Liebespaar vor, das mehlbestäubt die etwas unbequeme Bretterliege verlässt und blinzelnd ins irdische Dasein zurückkehrt. Und die schöne Müllerin beginnt zu singen.
Hans Wielander
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Burgeis
Im vergangenen Sommer quittierte der alte VW Bus des ASV Burgeis Raiffeisen nach 14 Jahren seinen Dienst, damit die Kinder trotzdem zu ihren Fußballspielen und SkiTrainings auf das Stilfser Joch kommen konnten, musste rasch ein neues Fahrzeug angekauft werden. Dieses wurde auch schnell gefunden, es handelt sich um einen gebrauchten, ein Jahr alten Fiat Ducato. Schlimmer stand es mit der Finanzierung, diese stellte den Ausschuss vor enorme Schwierigkeiten. Der Gemeindereferent Joachim Theiner wurde kontaktiert und dieser sah die Notwendigkeit und die Sicherheit der Jugend als ein wichtiges Anliegen und sicherte nach einem kurzen Telefongespräch eine erhebliche Summe von Seiten der Gemeinde Mals zu. Zusätzlich gelang es dem Bürgermeister Ulrich Veith die SEL als Sponsor an Land zu ziehen, welche eine weitere beträchtliche Summe spendete. Der Rest wurde von den Hauptsponsoren des ASV Burgeis der Raiffeisenkasse Obervinschgau, der Tischlerei Telser, Baufirma Rainalter, Christoferretti und der Moriggl Gmbh finanziert. Die Athleten und der Ausschuss möchten sich bei allen Sponsoren und Mitgliedern für die tatkräftige Unterstützung bedanken.
Münstertal
Am 1. Januar 2013 macht das Langlauf-Etappenrennen „Tour de Ski“ erstmals Station in der Schweiz. Austragungsort eines Sprints in der freien Technik ist mit dem Val Müstair die Heimat von Dario Cologna, Olympiasieger und dreimaliger Gewinner der „Tour de Ski“. Auf einer Orientierungsversammlung wurde die Bevölkerung im Tal kürzlich über den Stand der Dinge informiert.
Nach den großen Erfolgen von Dario Cologna in den vergangenen Jahren ist man sich im Val Müstair einig, nachhaltig auf die Karte Langlauf zu setzen. Das ist das Fazit der Versammlung am 25. Februar 2012, in der die Bevölkerung im Münstertal umfassend über die Tour de Ski informiert wurde. „Als Etappenort der medien-und prestigeträchtigen Veranstaltung gibt es dafür viel Rückenwind“, so Gemeindepräsident Arno Lamprecht, der sichtbar stolz verkünden konnte, dass mit Bundesrat Ueli Maurer bereits der Präsident des Ehrenkomitees feststeht.
Erfreut zeigte sich Regionalentwickler Andrea Gilli bei seinem Rückblick auf den Verlauf der Bewerbung. „Nach nur einem Jahr steht fest, dass das Val Müstair in den erlesenen Kreis der Etappenorte der Tour de Ski integriert ist“, zeichnete er das Ergebnis der Arbeit der Initiatoren. Jetzt gelte es, die einmalige Chance zu ergreifen.
Alfred Lingg, der Präsident des Organisationskomitees (OK), hat in den vergangenen Tagen und Wochen Einzelgespräche mit rund 30 Personen im Tal geführt, um die Einstellung auszuloten. „Die Resonanz war durchwegs positiv, das Val Müstair will die Tour de Ski.“ Neben Alfred Lingg gehören dem OK bislang Gemeindepräsident Arno Lamprecht (Vize), Urs Wohler, Direktor TESSVM (Marketing und Kommunikation), Anton Waldner (Infrastrukturen), Hans Rupp (Finanzen), Veit Angerer (Wettkampfchef) und Jürgen Pfister (Generalsekretär) an, wobei alle ehrenamtlich arbeiten. Das Budget ist in einem ersten Entwurf mit rund 610.000 Franken veranschlagt.
Als Austragungsort der Sprint-Etappe hat man sich inzwischen definitiv auf Tschierv festgelegt. Aufgrund der bereits bestehenden Infrastruktur wie dem Schulhaus, bietet dieser Ort ideale Voraussetzungen für die Durchführung des Rennens. Die Loipe, so Alfred Lingg, wurde mit Swissski begutachtet und für hervorragend befunden. Lingg informierte auch über mögliche weitere Events. Im Gespräch sind der 24./25. November 2012 für ein FIS-Rennen mit rund 150 Athleten und im März 2013 ein Teil der Schweizermeisterschaft (50 km-Rennen).
Urs Wohler definierte aus touristischer Sicht mehrere Ziele. „Für das Val Müstair ist in ganz Europa Medienaufmerksamkeit erzielt, das Val Müstair steht primär in der Schweiz für Tour de Ski, die Veranstaltung leistet einen zentralen Beitrag zur Stärkung des Val Müstair und die Tour de Ski hat eine Schlüsselfunktion für die Positionierung Langlauf im Val Müstair und in der ganzen Destination“, so seine Ziele. „Es muss eine Langlauf-Bewegung entstehen, ein Virus, der sich durch alle Bereiche zieht“, meinte Urs Wohler.
Die Weichen sind auf alle Fälle gestellt und die nächsten Termine stehen an. Am 14. Juli 2012 findet der „2. Cologna Day“ im Val Müstair statt, der durch den Fanclub organisiert wird. Aufgrund der Tour de Ski will Swissski rund 30 Kader-Athleten schicken – auch die Beteiligung weiterer namhafter Sportler ist ins Auge gefasst.
17. und 18. März 2011: Prad und Sulden
Ein von allen Sportvereinen im Land begehrtes Event wird am Wochenende am Madritschjoch stattfinden. Es ist die Austragung der VSS-Raiffeisen Kinderski Landesmeisterschaft. Circa 600 SkiläuferInnen werden erwartet, welche in 8 Kategorien, von Jg. 2001 bis Jg. 2004 den Riesentorlauf bestreiten werden.
Nach 2003 kommt diese für den Ski-Nachwuchs wichtigste Veranstaltung wieder in den Vinschgau. Der Grund der Vergabe ist einmalig: Das Jubiläum 40 Jahre Olympische Siege in Sapporo von Gustav und Roland Thöni, Skifahrer, welche - wie Vizesekionsleiter Anton Angerer unterstrich - aus einem Dorf von 100 Einwohnern 3 Medaillen eroberten. Mit ihm präsentierten am 2.03.12 Vereinspräsident Josef Gritsch, sein Vize Thomas Rungg und Trainer Gerald Burger die Veranstaltung: Am Samstag, den 17. März um 18.00 Uhr Sportlermesse in der Pfarrkirche von Prad. Um 19.30 Uhr der feierliche Abend in aquaprad mit den Skistars Gustav und Roland Thöni. Am Sonntag, den 18. März um 9.30 Uhr Start der VSS Riesentorlauffinales auf dem Madritschjoch in Sulden, wo zwei Pisten mit je 35 Toren zur Verfügung stehen, eine etwas leichtere für die Jüngeren. Die Vorläufer werden die berühmten Cousins Gustav und Roland Thöni sein. Die Pisten sind von den Zuschauern zu 80 Prozent einsehbar. Um 14.00 Uhr wird bei der Madritschhütte die Siegerehrung stattfinden.
Jungend und Sport. Wie Gerald Burger mit Überzeugung erklärte, spielte die Jugend eine große Rolle in Prad: 18 bilden die VSS Renngruppe in Ski alpin, eine Vorreiterrolle im Vinschgau. Dazu kommen die starke Mannschaft im Langlauf und die Eishockey-Mannschaften. (lp)
Gustav Thöni
war 4-facher Gesamtweltcupsieger, 24 Weltcupsiege, 1 Olympische Goldmedaille und 2 Silbermedaillen, 5-mal Weltmeister und 2-mal Vizeweltmeister.
Roland Thöni
gewann 2 Weltcupsiege, 1 Olympische Bronzemedaille, war Italienmeister. Er war einer der besten Slalomläufer der damaligen Zeit.
Naturnser Fußball der Oberliga.
Nach drei Niederlagen ist jetzt bei der Rückrunde ein wichtiger und überzeugender Sieg gelungen. Die drei Punkte sind besonders wichtig (gegen die Tabellenletzten Rovereto), weil man gegen die tabellenschwächeren Konkurrenten die Punkte erobert werden sollten. Trotz Abwesenheiten - diesmal auch Cosa - hat die Mannschaft überzeugend gekämpft. Das erste Tor wurde von Moriggl erzielt, dann folgten Christian Paulmichl und Laurin Kristanell. Auch Christian Platzer (im Bild) und Felix Rungg animierten den Sturm.
SSV Naturns Raiffeisen / Sektion Karate
Am Samstag, den 28.01.2012 hat die Karate Federation UKS in Zusammenarbeit mit der Sektion Karate des SSV Naturns Raiffeisen in der Karatehalle der Sektion Naturns einen regionalen Karate-Stage für Erwachsene und Kinder organisiert, bei dem neue Techniken in Kumite und Kata erlernt wurden.Unter der Leitung der erfahrenen Sensei Mosconi und Bianchi aus Bozen konnten die vielen Athleten - die Halle war mehr als ausgefüllt - aus ganz Südtirol einiges dazulernen und auch neue Kontakte und Freundschaften pflegen.
Christian Gostner
Barbara Rechenmacher
Mals
Eine der sportlichen Traditionen der Gemeinde Mals ist sicher der Wintertriathlon, wie es auch die 18-jährige Tradition beweist. Eine riesige Stärke ist der Streckenverlauf mitten in der wunderschönen Natur und vorbei an historischen Denkmälern wie Marienberg. Organisatorischer Stützpunkt ist das Sportzentrum, wo der Laufstart um 10.30 Uhr stattfinden wird. Der Wechsel zum Rad wird in Mals erfolgen, bis Schlinig, wo der Langlauf als dritte Disziplin ausgetragen wird. Als Europacup wird die Veranstaltung heuer auch 10 Athleten aus Russland am Start haben. (lp)
Jugendturnier des ASV Partschins Raiffeisen Tennis
Nach dem Openturnier war die Tennishalle Naturns kürzlich wieder Schauplatz eines wichtigen Tennisturniers. Der ASV Partschins, um Turnierorganisator Gerstgrasser Andreas, war Ausrichter eines Jugendturniers im Rahmen des Nationalen Circuits Tennis+Kinder.
90 Kinder aus der ganzen Region und dem benachbarten Veneto kamen zu diesem Turnier nach Naturns.
Kürzlich fanden die 14 Endspiele der diversen Kategorien statt, 14 deshalb weil bei dieser Turnierserie sämtliche Jahrgänge zur Austragung kommen. Die jeweiligen Finalisten durften sich neben ihren Siegen auch über die Teilnahme am Nationalen Masters vom 15.-21. Juli im „Centro Estivo Terrasini“ (Palermo) und über einen Schlägervertrag der Firma Babolat freuen.
Latsch/Vinschgau
Anfang Jänner trafen sich die Verantwortlichen des TrainingsZentrums Vinschgau Ski alpin, Präsidentin Sonja Platzer und Ausschussmitglied Alexander Janser, mit dem Obmann der Raiffeisenkasse Latsch, Herrn Rizzi Walter, um den Sponsorvertrag für das Jahr 2012 zu verlängern.
Für die großzügige finanzielle Unterstützung möchte sich das Training Zentrum Vinschgau recht herzlich bei den Raiffeisenkassen Latsch , Schlanders und Kastelbell bedanken.
Reschen/Graun
Auf dem Reschensee muss etwas passieren. Das sagten sich einige passionierte Vinschger Segler und suchten nach Verbündeten. Mittlerweile sind im Segelverein Reschensee (gegründet im November 2011) 70 Mitglieder eingeschrieben. Alle begeistert, motiviert und meist auch betucht. In der vergangenen Woche versammelten sie sich zur ersten Vollversammlung in Reschen. Die Vertreter der Patenvereine vom Kalterer See und vom Schweizer Ägerisee waren mit dabei und auch der Soling- Weltmeister Roman Koch. Kurz und knapp brachten Präsident Luis Karner und Schriftführer Christoph Koch die Versammlungsinhalte auf den Punkt. (Im Segelverein- Vorstand sitzen auch Peter Oberhofer (Vizepräsident), Elke Zierhöld, Dietmar Punter, Roman Theiner, Arnold Ortler und Heinz Haller.) Der Verein plant Investitionen und Aktivitäten. Demnächst werden mit Hilfe der Gemeinde Graun eine Einwasserungsrampe errichtet und der „Seglerkiosk“ restauriert. Geplant ist der Ankauf eines Rettungsbootes und zweier gebrauchter Segelboote. „Diese stehen auch den Touristikern zur Verfügung“, so Karner. Er hofft, dass sich die Bootsflotte laufend vergrößert. Im Sommer 2012 gehen auf dem See erstmals das „Kalterer Weekend“, eine Schweizer Trainingswoche, ein Regatta-Training und regelmäßige Vereinsregatten über Wasser. Einige Vereinsmitglieder nehmen im Team „Vinschger Wind“ am Dolomythi-Cup in Kroatien teil. Im Sommer 2013 gehen zwei Großveranstaltungen über die Reschensee-Bühne, und zwar die Schweizer Meisterschaft (Bootsklasse 470er) und die internationale Meisterschaft (Klasse „Fireball“). „Viele Leute haben Lust etwas zu bewegen. Das ist unser Erfolgsrezept“, sagt Christoph Koch. Das ist die beste Voraussetzung, dass auf dem Reschensee nun tatsächlich etwas passiert. (mds)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Thomas von Aquin, 7. März 2012
Der Nationalpark Stilfserjoch ist ein Gebirgsnationalpark. Ob seiner Höhenlage ist er auch ein Nationalpark der Gletscher und des Wassers. Zumindest heute noch! Denn die Gletscher schwinden massiv. Im ersten Klima-Report der Europäischen Akademie Bozen, publiziert im Dezember 2011, kann man im Kapitel „Auswirkungen des Klimas auf die Umwelt und die Gesellschaft“ unter anderem lesen: „Die Gletscher in den Alpen haben seit 1850 ca. die Hälfte ihrer Masse verloren. Als Folge der immer schneller steigenden Temperaturen schrumpfen sie immer mehr. Allein ein Viertel ihrer Masse verloren sie in der Periode 1975-2000, 10 % in der Periode 2000-2007. Im Hitzesommer 2003 verloren die Alpengletscher im Schnitt drei Meter an Eis, viermal so viel wie in einem durchschnittlichen Sommer. Dieser Rückgang wird weiter rasant zunehmen. Legt man die Klimaszenarien für die Alpen zugrunde, so wären bis 2050 nur noch 30 – 50 % der Gletscherbedeckung vorhanden.“
Auffälligstes Merkmal für den Klimawandel: der Gletscherschwund
Der Gletscherschwund ist das augenfälligste Merkmal für den Klimawandel in unseren Breiten. Wegen ihrer geringen Größe reagieren Südtirols Gletscher besonders auffällig auf die Erderwärmung. Das Hydrographische Landesamt der Autonomen Provinz Bozen Südtirol überwacht vier ausgewählte Gletscher in verschiedenen Landesteilen als Langzeitbeobachtungsflächen besonders intensiv. Es sind dies: Weißbrunnferner, Langenferner, Westlicher Rieserferner, Übeltalferner. Alle vier Gletscher zeigen eine negative Tendenz. Die Beobachtungsreihe reicht für den Weißbrunnferner oberhalb von St. Gertraud in Ulten bis in das Jahr 1961 und damit am weitesten zurück. Für den Weißbrunnferner wurde seit 1961 eine Abnahme seines Volumens um fast 70 % ermittelt.
Die Gletscher im Nationalpark Stilfserjoch
Innerhalb der Grenzen des Nationalparks Stilfserjoch gibt es zum heutigen Zeitpunkt insgesamt 169 Gletscher, davon 66 im lombardischen Parkanteil, 57 auf südtiroler und 26 auf Trentiner Parkgebiet. Alle Gletscher des Nationalparkgebietes zusammengenommen bedecken eine Gesamtfläche von 11.011 Hektar. Diese Fläche vorstellbarer gemacht, bedeutet: Sie entspricht genau der Flächenausdehnung der Gemeinde Laas. Das in den Gletschern des Nationalparks Stilfserjoch gespeicherte Wasser wird von den Fachwissenschaftlern mit 3.027.345.813 m³ angegeben. Auch das Volumen von über drei Milliarden Kubikmetern Wasser können wir uns griffiger und vorstellbarer machen: Der Reschen-Stausee fasst 100 Millionen Kubikmeter Wasser, der Zufritt-Stausee in Martell hingegen 20 Mio. m³. Das in den Gletschern des Nationalparks Stilfserrjoch gespeicherte Wasser könnte den Reschensee 30 Mal und den Marteller Stausee 150 Mal füllen. Das im Gletschereis konservierte Wasser scheint eine ungeheure Menge zu sein. Aber wenn der derzeitige Trend der Erderwärmung ungebremst und unverändert anhält, wird bald das Nährgebiet fehlen: Beim derzeitigen Temperaturanstieg würden die Gletscher in den Alpen in den kommenden 70 – 100 Jahren völlig ausapern.
Die Gletscher in den Alpen
Jürg Alean macht in seiner Publikation „Gletscher der Alpen“, 2010 erschienen im Haupt-Verlag Bern, Stuttgart, Wien zur Anzahl, Fläche und Verteilung der Gletscher in den Alpen folgende Angaben: Um das Jahr 2000 existieren alpenweit rund 5.000 Gletscher mit einer Gesamtfläche von rund 2.400 km², wovon der Löwenanteil mit 43% auf die Schweizer, 23% auf die italienischen, 19% auf die österreichischen und 14% auf die französischen Alpen entfallen. Die Kleingletscher des deutschen und slowenischen Alpenanteils machen zusammen unter 1% aus.
2.400 km² vergletscherter Fläche im gesamten Alpenbogen entsprichen 1/3 der Südtiroler Landesfläche von 7.400 km².
Die Klimaveränderung in den Alpen läuft beschleunigt ab
Die Alpen sind im weltweiten Vergleich besonders stark vom Klimawandel betroffen. So fiel im Alpenraum die Erwärmung in den letzten 100 Jahren mit +2°C doppelt so stark aus als im europäischen Durchschnitt! Die Anzahl der Tropennächte pro Jahr in der Stadt Bozen etwa hat sich im Zeitraum 1956 – 2010 von einer auf 20 Nächte verzwanzigfacht. Als Tropennacht ist in der Wetterkunde eine Nacht definiert, in der das Minimum der Lufttemperatur nicht unter +20°C absinkt. Anhand unterschiedlicher Klimaszenarien haben die Wissenschaftler an der Europäischen Akademie Bozen errechnet, dass die Jahresdurchschnittstemperatur der Luft in Südtirol bis zum nicht allzu fernen Jahr 2050 in einem optimistischen Modell um +1,2°C und in einem pessimistischeren Modell sogar um +2,7°C ansteigen wird. Der Klimawandel wird Auswirkungen haben auf die Umwelt und auf verschiedene Lebens- und Wirtschaftsbereiche wie etwa Wasserwirtschaft, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturgefahren, Tourismus, Gesundheit. Detaillierteres, soweit es heute schon abschätz- und beschreibbar ist, in einem zukünftigen Beitrag in einer der nächsten Nummern dieser Zeitung.
Die Gletscher – unsere nachhaltigsten Wasserspeicher
Dass die Gletscher unsere größten und nachhaltigsten Wasserspeicher sind, gehört zum Allgemeinwissen und muss nicht näher ausgeführt werden. Interessanter ist im Zusammenhang mit der zukünftigen Verknappung unserer Wasserressourcen durch den Klimawandel mit dem beschleunigten Abschmelzen der Gletscher die Aufschlüsselung des derzeitigen Wasserverbrauchs in Südtirol. Aus dem Wassernutzungsplan des Landes Südtirol, zitiert im Klima-Report der EURAC Bozen (2011), lässt sich der Wasserverbrauch wie folgt aufschlüsseln:
Jährlicher Wasserverbrauch in Südtirol nach Nutzungen:
Landwirtschaft: 200 Mio. m³
entspricht 65 % des Gesamtverbrauchs
Industrie: 50 Mio. m³ ~ 16 %
Trinkwasser: 52 Mio. m³ ~ 17 %
Kunstschnee: 6,4 Mio. m³ ~ 2 %
Bei knapper werdenden Ressourcen an Wasser braucht man kein Hellseher zu sein, um zu erahnen, dass die Nutzungskonflikte um das Wasser besonders auch im niederschlagsarmen Vinschgau als inneralpinem Trockental in Zukunft noch weiter zunehmen werden. Und wir tun als Gesellschaft gut daran, die Klimaziele der Kyoto-Konferenz ernster zu nehmen als bisher, nämlich den Ausstoß der Treib-hausgase drastisch zu verringern. Es ist ja die erhöhte Produktion von Treibhausgasen in den industrialisierten Ländern unserer Erde die Ursache für die Erderwärmung und den Klimawandel. Und wir tun weiters gut daran, Anpassungsstrategien an die möglichen Folgen des Klimawandels rasch und konsequent umzusetzen. So steckt etwa in der Landwirtschaft ein großes Wassereinspar-Potential durch die Umstellung von Oberkronen-Beregnung auf Tropf-Beregnung.
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
„Vinschgerwind“: Herr Landesrat, überall im Land weihen Sie neue Straßen und Tunnels ein, im Vinschgau herrscht Stillstand. Ist der Vinschgau Ihr Stiefkind?
Florian Mussner: Diese Frage ist eine Überraschung, denn das stimmt so nicht. Im Vinschgau tut sich eigentlich sehr viel, wenn ich denke, was alles schon erledigt, aber auch, was alles in Planung ist. Sei es was die Straßen anbelangt, als auch bei den Bauten, den Sanitätsbauten zum Beispiel.
Sie meinen den Bettentrakt des Krankenhauses Schlanders?
Ja, das Vorprojekt ist im vergangenen Jahr vom technischen Landesbeirat genehmigt worden. Die Bewertungs- und Ausschreibungsphasen sind abgeschlossen. Das Ausführungsprojekt ist derzeit im Gange, die Abgabe innerhalb März vorgesehen. Was den Straßenbereich betrifft, arbeiten wir im Vinschgau an mehreren Projekten.
Die Straße nach Taufers ist mit ihren Unebenheiten, beispielsweise an der Calvenbrücke fast schon lebensgefährlich. Auch bei der Straße ins Oberland und Richtung Stilfs - bei Schmelz - bröckelt es arg. Kein Geld mehr für Reparaturen?
Für die Instandhaltung der Straßen wird das Geld anhand der Kilometer pro Bezirk aufgerechnet und aufgeteilt. Alle Bezirke werden nach diesem System gerecht behandelt. Wenn diese Stellen eine Gefahr bedeuten sollten, bin ich sicher, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon an einem Projekt arbeiten, wie man die Straße verbessern kann. Ich selbst kenne diese Gefahrenstellen nicht.
Breitband
Eines steht fest, Breitbandinternet ist heutzutage eine wesentliche Notwendigkeit in jedem Unternehmen. Durch die fortschreitende Digitalisierung verschiedenster Dienste und Anwendungen ist heute jeder Betrieb auf eine stabile und ausreichende Anbindung an das „globale Dorf“ angewiesen. Breitband-Internetzugänge sind für Bürger und Unternehmen ein unverzichtbarer Bestandteil regionaler Infrastruktur. Sie sind Voraussetzung für den schnellen Zugang zu Informationen und die komfortable Nutzung zahlreicher Applikationen und Dienste, die zunehmend das private Umfeld prägen sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken. Der Vinschgau hinkt dabei allerdings noch ziemlich hinterher. Schon seit Jahren weiß man von der prekären Situation vor allem im oberen Vinschgau, die mangelnde kabelgebundene Anbindung an das Netz, welche hohe und stabile Datenübertragung ermöglicht, bereitet nicht nur privaten Nutzern, sondern vor allem den ortsansässigen Betrieben mitunter Schwierigkeiten. Besonders für Unternehmen stellen schwache Internetverbindungen zunehmend einen Standortnachteil dar. Der Vinschgau bleibt dabei in puncto Netzanbindung immer noch zweigeteilt. Bis ins Gemeindegebiet von Laas ist es möglich, einen Leitungsgebundenen DSL-Anschluss entweder direkt von Telecom Italia oder einem Zweitanbieter wie beispielsweise Tiscali oder Fastweb mit hohen Bandbreiten zu erhalten. Leitungsungebundene Alternativen bieten ebenfalls Großanbieter wie Telecom oder Vodafone mittels UMTS-Stick. Für die UMTS-Umsetzer wurde schon vor Jahren ein Glasfasernetz errichtet. Auch ist es im gesamten Vinschgau möglich, auf das Angebot von BB44, dem Gemeinschaftsanbieter bestehend aus Brennercom, Rol und Run (beide Raiffeisen), zurückzugreifen. Weil die Großanbieter die Glasfaseranbindung an die so bezeichnete „letzte Meile“ aus Kostengründen vernachlässigten, bleibt oberhalb des Laaser Gemeindegebietes nur die von BB44 oder den zugrunde liegenden Einzelanbietern angebotene Funklösung oder ein UMTS-Anschluss via Mobilfunknetz. Die Funkvariante bietet allerdings für heutige Verhältnisse geringe Bandbreiten und ist außerdem bedingt durch Wettereinflüsse oder Hindernisse im Übertragungsraum störanfällig und zugleich meist auch noch teurer als die leitungsgebundene Variante. Um diese Situation zu verbessern, scheint die Landesregierung nun endlich ernst zu machen. Aktuell ist von einem sogenannten Masterplan die Rede, mittels welchem nun die „letzte Meile“ erschlossen werden soll. Dabei gibt die Landesregierung den Ball zum Teil weiter an die Gemeinden, welche momentan daran arbeiten, den Istzustand zu erfassen und mögliche Lösungen auszuloten. Dieser Masterplan bleibt noch zu definieren. Festgelegt wurde bisher, dass alle Hauptstränge des Glasfasernetzes bis 2013 verlegt werden sollen, innerhalb 2015 sollen alle öffentlichen Gebäude in Südtirol mit dem Glasfasernetz verbunden sein. Im Vinschgau gehört das Glasfasernetz bis nach Laas der Telecom Italia, ab Laas wurde im Zuge der Errichtung der Vinschgerbahn ein Strang entlang der Bahnlinie verlegt, dieser wiederum gehört dem Land. Ab Mals ist man nun bemüht, innerhalb 2012 Glasfaserkabel entlang des Radweges bis in die Gemeinde Graun und über Laatsch bis nach Taufers zu verlegen.
Nach der Fertigstellung der Hauptstränge bedarf es einer Erstellung so genannter Knotenpunkte, in den noch nicht an das Glasfasernetz angebundenen Gemeinden und Fraktionen. Die Kosten für die Erstellung der Knotenpunkte tragen dabei entweder die Gemeinden und werden vom Land rückvergütet, oder umgekehrt. Sind diese eingerichtet, geht es darum das Glasfasernetz entweder an die Standardanbieter wie Telecom Italia zu vermieten, oder das Netz selbst zu verwalten und autonom anzubieten. Bezirksgemeinschaftspräsident Andreas Tappeiner meint dazu, man würde derzeit eher zu einer autonomen Verwaltung des Netzes tendieren. Schätzungsweise 8 Euro pro Monat könne man pro Abnehmer einnehmen, dadurch wäre das zu errichtende Netz innerhalb von 10 Jahren abbezahlt. Außerdem wird auch eine mögliche Glasfaseranbindung über bestehende Fernwärmeleitungen oder Stromleitungen ausgelotet. Bis dato noch Zukunftsmusik. Bleibt zu hoffen, dass sich rasch effiziente Lösungen finden, damit nun endlich auch jene, die bis heute noch in der „Internet-Steinzeit“ verharren müssen, schon bald in den Genuss einer zeitgemäßen Breitbandanbindung kommen.
von Bruno Telser
Zeitung Vinschgerwind Bezirk VinschgauTartsch
Anlässlich der diesjährigen Andreas-Hofer-Feier wurden zwei langjährige Mitglieder der Schützenkompanie Tartsch geehrt. Konrad Nischler erhielt für seine 40-jährige Mitgliedschaft die Langjährigkeitsmedaille in Gold und einen Geschenkskorb. Er war von 1987-2011 Hauptmann und ist heute noch als Leutnant aktiv. Albert Steiner wurde mit einem Geschenkskorb gedankt. Er bekam nach den nachmittäglichen Feierlichkeiten in Meran die Katharina-Lanz-Verdienstmedaille in Bronze des Südtiroler Schützenbundes für seine Verdienste um das Schützenwesen vom Bezirksmajor Peter Kaserer und Landeskommandant Elmar Thaler verliehen. Albert Steiner trat 1970 der Kompanie bei und war 33 Jahre lang, von 1978-2011, in der Kommandantschaft der SK Tartsch als Zugleutnant, Fahnenleutnant und Oberjäger tätig. Ganze 23 Jahre hatte er das Amt des Schriftführers inne. Auch bei der Feuerwehr, im Pfarrgemeinderat, in der Fraktion und im Kirchenchor war und ist er aktiv. Abschließend wurde die renovierte Schützenfahne der Kompanie präsentiert. Diese wurde 1961 eingeweiht und nun, nach 50 Jahren, wurde eine Restauration fällig. Bei den Feierlichkeiten am Vor- und Nachmittag wurde sie zum ersten Mal wieder mitgetragen. (at)
Schlanders
Der Umbau des Bürgerheims von Schlanders ist in vollem Gange und schreitet planmäßig voran. Direktor Christof Tumler zeigt sich zufrieden. Während 36 Senioren mit Juni in den bis dahin fertiggestellten B-Trakt einziehen werden können, vergrößert sich die Bewohnerzahl der Außenstelle Mals auf 49. Zurzeit hat man sich im Bürgerheim intensiv dem Thema Qualität gewidmet und aktuell ein wichtiges, zukunftsweisendes Qualitätsmanagementprojekt laufen. Durch Beschluss der Landesregierung vom 29.06.2009 zur „Regelung der Bewilligung und Akkreditierung sozialer und sozio-sanitärer Dienste“ ist es nämlich notwendig, bestimmte Qualitätsrichtlinien zu erfüllen, um als zertifizierter Betrieb auch zukünftig an öffentliche Unterstützung zu kommen. Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS) nach ISO-9001:2008 ist beschlossene Sache; die Vorbereitung auf die notwendige Zertifizierung - vorgesehen für März 2013 - läuft auf Hochtouren und wird durch eine externe Consultingfirma optimal begleitet. „Wichtig für unser Haus ist es aber“, so Tumler, „dass alle Mitarbeiter in diesen Prozess miteingeflochten sind, verschiedenste Qualitätsansprüche bereits von der Basis erfasst und Pläne dadurch zielsicher ausgearbeitet werden können. Maßnahmen greifen dadurch gezielter auf die tägliche Arbeit in allen Bereichen“. „Natürlich“, so der Direktor weiter „ist die Realisierung dieses Vorhabens in der jetzigen Umbauphase schwierig und will gut abgestimmt sein“. Nichtsdestotrotz hofft man bereits 2013 auf die erfolgreiche ISO-9001 Zertifizierung. (re)
Am Samstag, den 25. Februar war es endlich soweit. Schludernser Jugendliche trafen sich, um gemeinsam zur Go-Kart-Bahn nach Haiming zu fahren. Endlich dort angekommen, wurden noch kurz die Regeln der Strecke erklärt und dann ging es los. Eine Stunde lang fuhren wir um die Wette. Alle hatten sichtlich Spaß, auch wenn das Gokartfahren anstrengender war, als anfangs gedacht. Nachher wurde noch gemeinsam Mittag gegessen. Ein bisschen erschöpft, aber froh über einen schönen Ausflug, fuhren wir dann wieder gemeinsam nach Hause.
Eine verrückte Party im Jugendtreff Reschen eröffnete die Faschingszeit im Oberland. Ein Highlight der Faschingsfete war die Inbetriebnahme der neuen DJ Anlage. Diese Anlage konnte samt Boxen, Discolichtern und vielem mehr durch den Erlös des im Dezember organisierten Verkaufes von Christbäumen sowie Tee & Weihnachtsgebäck zugelegt werden.
Die Jugendtreffs in St. Valentin und Reschen hatten zusätzlich zu den gewohnten Öffnungszeiten auch jeweils einmal in der Faschingsferienwoche geöffnet, um dem Wunsch der vielen Jugendlichen nachzukommen.
Im Jugendraum Graun fand am Mittwoch, 22. Februar ein sportlicher und musikalischer WII Abend statt, bei dem die Kids ihr Können auf dieser Spielkonsole unter Beweis stellten und dabei auch noch jede Menge Spaß hatten.
Zum Abschluss der aktionsreichen (Faschings)Woche gab es im Jugendtreff „Juze“ St. Valentin einen Kinoabend mit dem turbulenten Film „Street Dance“ in 3D. Die richtige Kinoatmosphäre kam durch die Verwendung der 3D Brillen und Tortilla Chips Knabbereien auf. Dank der Hilfe von mehreren ehrenamtlichen Helfern bei der Organisation und Durchführung des Abends entstand ein echtes Kinofeeling.
Am 27. Jänner versammelten sich interessierte Eltern zum Referat mit Dr. Achmüller rund ums Thema Sexualität/Aufklärung der Jugendlichen. Die zwei Stunden reichten fast nicht, um die vielen Infos weiterzugeben.
In der ersten Februarwoche ging es dann jugendlich weiter mit der Fahrt zum Air&Style Snowboardcontest. Zum zweiten Mal fuhren 20 Jugendliche mit den 3 BetreuerInnen nach Innsbruck. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der Volksbank organisiert.
Die dance Abende „hip hop“ und „house“ mit Strimmer Thomas mussten leider abgesagt werden, da sich zu wenig Teilnehmer meldeten. Der „Zumba“ Abend wird hoffentlich stattfinden.
Am 11. Februar (und am darauffolgenden 18. Februar) startete der „Tasche nähen made by you“ – Kurs mit Martina und Lydia. 10 interessierte Jugendliche, welche kreativ und fleißig unterstützt wurden beim Nähen einer eigenen Tasche aus Filz, aus Lkw Plane, aus Stoff – jedem was ihm gefiel. Dieser Kurs wurde nur dank der integrierten Volkshochschule (IVHS & GWR) möglich und es gilt ihnen ein großes Dankeschön.
Dann ging es schon los mit Fasching.
Am Unsinnigen Donnerstag, 16. Februar wurde es richtig bunt im JuMa bei der Kinderfaschingsfeier, viele fleißige Hände von den Minis (Ministranten Mals) und von den Jugendlichen des JuMas machten die Veranstaltung zu einem gelungenem Nachmittag mit Tanz, Musik, Speis, Trank und vielen tollen Kostümen (welche bei der Kostümprämierung prämiert wurden).
Am 18.Februar abends wurde das JuMa für alle Mittelschüler für eine Faschingsfete geöffnet, mit eigenem DJ, bunten Lichtern, Faschingskrapfen und bunten analkoholischen Getränken. Zahlreiche Jugendliche nahmen die Gelegenheit wahr und es wurde ein bunter, spaßiger Abend.
Ein großes Dankeschön an alle Jugendlichen, welche fleißig mithalfen und immer wieder bei den verschiedenen Veranstaltungen mithelfen!
Heimatbühne Taufers i.M.
Die Heimatbühne Taufers führt im heurigen Theaterfrühling eine Kriminalkomödie in 3 Akten auf, unter der Hauptleitung von Florian Rufinatscha und Luis Koch als Spielleiter. Aus der Feder von Ulla Kling ist das Stück „Eine Leiche zum Kaffee“ eine Uraufführung.
Paul ist einem tragischen Unfall zum Opfer gefallen, die Verwandtschaft trifft sich zum Leichenschmaus. Fanny, die Schwägerin, mit ihrer bestimmenden Art, bemüht sich sehr um die herzkranke Witwe Carla. Man versucht, ohne Streit eine Lösung zu finden, wer den Hof bewirtschaften soll, da es Carla alleine nicht schafft. Als ein Landstreicher spurlos verschwindet, taucht ein Kommissar auf dem Hof auf, welchem das auffällige Verhalten von Fanny nicht entgeht. So beschließt er, öfter vorbeizukommen. Auf der Bühne: Hans Spieß, Erika Wiesler, Gebhard Fliri, Edeltraud Rainalter, Vinzenz Fliri, Sara Christandl, Davide Brighenti, Maria Eberhöfer und Benno Malloth. (bbt)
Premiere: Samstag, 17. März um 20.00 Uhr; weitere Aufführungen sh. Theaterwind. Kartenreservierung unter: 3426142204
Graun
Mit einem feierlichen Gottesdienst fand am 19.02.2012 in der Pfarrkirche in Graun die offizielle rechtliche Errichtung der „Seelsorgeeinheit Graun im Vinschgau“ statt.
„Denkt nicht mehr an das, was früher war; auf das, was vergangen ist, sollt ihr nicht achten. Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht?“ (Jes 43,18-19b). Dieses Bibelzitat inspirierte Karola Kuenrath, die Präsidentin des Pfarreienrates, bei ihrer Begrüßung, wenn sie sagte: „Veränderung trifft die Menschen ja ganz direkt und verändert ihre religiösen Gewohnheiten. Ihnen wird abverlangt, Vertrautes zurückzustellen und auf Unbekanntes zu vertrauen. Eine Veränderung sollte aber nicht zu sehr als Verlust, sondern auch als Chance gesehen werden, die das Neue mit sich bringt.“
Und Prediger Eugen Runggaldier, Seelsorgeamtsleiter, benutzte es in seinerAnsprache: „Kaum zu glauben, dass dieser Satz vor 2.570 Jahren geschrieben wurde. Anscheinend hatten Menschen immer schon Angst vor Neuem.“ Und: „Diese Worte des Propheten Jesaja, aber auch das wunderbare Beispiel Ihrer Vorfahren in Graun und Reschen, die Neues gebaut haben, um das Alte am Leben zu erhalten, mögen für Sie Motivation und Grund genug sein, mit Freude und Zuversicht, Neues zu bauen.“ Nach der Predigt wurde das Erstellungsdekret des Bischofs Ivo Muser vorgelesen und den Vertretern der einzelnen Pfarreien überreicht. Durch die Bildung der Seelsorgeeinheit Graun i.V. wird erreicht, dass die Seelsorge in den Pfarreien - wenn auch in veränderter Form – weitergeführt wird. Die Seelsorgeeinheit ist keine eigene Rechtsperson. Geleitet wird sie von Moderator Siegfried Pfitscher.
Alle Pfarreien – Graun, Langtaufers, Reschen und St.Valentin - sollen bestehen bleiben und alle Pfarrgemeinderäte weiterarbeiten. Damit bleibt der Kirchturm im Dorf weiterhin ein Identität stiftendes Element.
Der Umstand, dass die vier Pfarreien zufällig auf dem Territorium einer einzigen politischen Gemeinde liegen, hat den Errichtungsprozess natürlich sehr erleichtert. (aw)
Schlanders
Am 27.2. referierte die Ärztin Susanne Pragal über die Schilddrüse und ihre 3 häufigsten Erkrankungen. Die Schilddrüse ist eine Hormon-drüse, die Jod speichert und jodhaltige Schilddrüsenhormone (Thyroxin T4 und Trijodthyronin T3) produziert. Zu den 3 häufigsten Erkrankungen zählen die Struma–Kropf, Morbus Basedow und Hashimoto Thyreoiditis. Bei der Struma sieht man einen verdickten Hals aufgrund der Vergrößerung der Schilddrüse, welche in 90% der Fälle auf einem ernährungsbedingten Jodmangel basiert. Es gibt 2 Arten der Struma: 1. die Schilddrüse wächst gleichmäßig (= Struma diffusa) und 2. auf der Schilddrüse befinden sich Knoten (= Struma nodosa). Morbus Basedow und Hashimoto Thyreoiditis sind Autoimmunkrankheiten, erstere geht mit einer Überfunktion der Schilddrüse einher und zweitere mit einer Unterfunktion. Beim Morbus Basedow werden Antikörper stimuliert, die die Schilddrüsenzellen angreifen. Diese Erkrankung ist eher selten, schwierig und langfristig zu behandeln. Bei der Hashimoto Thyreoiditis tritt eine chronische Entzündung der Schilddrüse auf, welche zerstört wird, dabei fühlen viele Patienten eine Art Kloß im Hals oder ein Druck Gefühl. Diese Erkrankung muss ein Leben lang behandelt werden. (dag)
Stilfs
Nach 2 Jahren Wartezeit war es endlich wieder soweit: Stilfs lud zum Pfluagziachn. Ein uralter Brauch mit dem Begehr dem starren Winter die Stirn zu bieten und den Lenz freudig willkommen zu heißen. Althergebrachtes „Korrnerbluat“ ließ auch heuer wieder so manchen Darsteller zur Höchstform auflaufen und bescherte den zahlreichen Besuchern einen etwas anderen, einmaligen Faschingssamstag.
Lautstark zog die Bauern- und Gsindelsippschaft durchs Dorf und verwandelte so manche Dorfecke in ihren Acker: Es wurde penibel gepflügt und Saatgut in Massen ausgelegt. Nach getaner, mühsamer Arbeit versammelte sich die illustre Schar auf dem Kirchplatz zum Kraut- und Knödelessen, wobei die Zunft der schwarzgesichtigen Zusslan und zerlumpten Kroumar ihren Hunger nur durch Dieberei zu stillen vermochte. Die so gestohlenen Knödel samt Kraut mussten aber vor dem Verzehr heil an vollbärtigen Knechten mit drohend schwingenden Dreschflegeln vorbeigeschafft werden. So manch ziehender Geselle landete dabei unweigerlich im Staub, der vielbeachtete, gefürchtete und von vielen geächtete „Boanlkroumr” sogar direkt in seiner Totenkiste…
In Abweichung alter Traditionen sorgte nicht zuletzt der Jungbauer für Aufsehen, als er - mit seinem zugegebenermaßen nicht vollkommen jugendfreien Körpereinsatz (FSK 17½!) - die Bäuerin am Esstisch nicht wie erwartet versohlte, sondern ihr spontan eine besondere Vorspeise zukommen ließ.
Am Ende aber zeigten sich alle belustigt und in bester Feierlaune geleitete man gemeinsam das einmalige Stilfser Spektakel in den Abend. (re)
Schlanders
Am 23. 02. wurden die „Gesundheitstage”, die von der SVP-Frauengruppe Schlanders organisiert werden, durch den Vortrag „Starke Knochen- gesunde Knochen; wie Sie Osteoporose vorbeugen” vom Arzt Armin Maier eröffnet. Osteoporose gehört zu den Rheumaerkrankungen und betrifft die Knochen selbst. Es handelt sich um eine systematische Skeletterkrankung, aus ihr folgt: eine verminderte Knochenmasse, verminderte Knochenbälckchenstruktur und erhöhte Knochenbruchgefahr. Jährlich erleiden in Südtirol 434 Frauen Oberschenkelbrüche aufgrund von Osteoporose, hingegen nur 134 Männer. Die Sterblichkeit nach so einem Bruch beträgt nach 30 Tagen 10% und nach 180 Tagen 14%. Zu der Gruppe der beeinflussbaren Risikofaktoren gehören vor allem Raucher und Alkoholiker. Lebensmittel, die viel der folgenden Inhaltsstoffe enthalten sind Kalziumräuber und sollten nicht übermäßig gegessen werden: oxalsäurehaltige Lebensmittel, Phosphate und Salz. Das Vitamin D ist sehr wichtig für die Kalziumaufnahme (Tagesbedarf 800-1200 lE), besonders im Winter, da man zu wenig Sonnenlicht abbekommt. Bewegung ist auch sehr wichtig, da der Umbau der Knochen stimuliert wird und die Statik sich finden kann. Außerdem kann man durch Koordinationsübungen Stürzen vorbeugen. (dag)
Goldrain
Am Samstag, 04. Februar 2012 fand im Rahmen der Goldrainer Dorftage ein Vortrag zur Untervinschger Tracht statt. Organisiert wurde dieser von der Schützenkompanie Goldrain in Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen, dem Männergesangsverein und der Musikkapelle.
Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft „Lebendige Tracht“, Agnes Andergassen, führte fachkundig durch den Abend. Sie ging zum einen auf die Geschichte und die Entstehung der Tracht ein, aber auch auf das richtige Tragen. Die einzelnen Trachtenteile wurden anhand von zwei Trachtpaaren vorgestellt. Ein Schütze und eine Marketenderin traten in der älteren Tracht auf, dem sogenannten Kurzbairischen der Männer und der Miedertracht der Frauen. Ein Bauernpaar stellte das etwas jüngere Langbairische der Männer und die Tücheltracht der Frauen vor.
Andergassen rief dazu auf, bei Neuanschaffungen besonderen Wert auf die handwerkliche Fertigung der Trachten zu legen. Die billigere Fabrikware entspreche oft nicht den überlieferten Vorlagen und sei oft von minderer Qualität. Wegen der geringeren Haltbarkeit seien solche Anschaffungen im Endeffekt dann teurer als echte Handarbeit. Gewarnt wurde auch vor einem drohenden Handwerkssterben wegen fehlender Aufträge und unzureichender öffentlicher Förderung. Bei Lederhosen werde es beispielsweise heute schon immer schwieriger einen Handwerker zu finden und dieser habe seinerseits immer mehr Probleme, Leder in geeigneter Qualität zu kaufen.
Das Publikum war sichtlich interessiert und brachte sich durch zahlreiche Fragen auch in die Veranstaltung mit ein. Zum Abschluss gab es noch einige nützliche Tipps, wie die Tracht richtig gepflegt und aufbewahrt werden sollte.
Vinschgau
Vor gut einem Jahr hat die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung in Spondinig mit dem Dante-Alighieri-Institut/Außenstelle Bozen ein Kooperationsabkommen ausgehandelt. Dieses ermöglicht es, aufgrund der erfolgten Neuregelung des Zweisprachigkeitsnachweises der Autonomen Provinz Bozen, durch Erlangung eines internationalen Sprachenzertifikates, die bisher notwendige Zweisprachigkeitsprüfung zu ersetzen. Unter der Bezeichnung „PLIDA“ und der Absolvierung eines entsprechenden Vorbereitungskurses wurden im Jahr 2011 bereits zwei Prüfungen zur Erlangung des internationalen Sprachzertifikates in italienischer Sprache im Oberschulzentrum in Mals abgehalten. Über hundert TeilnehnmerInnen besuchten 2011 die Vorbereitungskurse und wurden auf die vier Module der Prüfung (Lesen, Hören, Schreiben und Mündliches) in den ehemaligen Laufbahnen A und B geprüft. Bereits bei der zweiten Prüfung im Herbst konnten rund 80 % der TeilnehmerInnen entweder die ganze Prüfung oder Teile davon bestehen. Darum wird dieses Angebot vor Ort einen für die Zweisprachigkeit gültiges Zertifikat zu erwerben, künftig ausgebaut. Im Sommer wird ein Vorbereitungskurs für StudentInnen angeboten und im Herbst 2012 wird eine weitere Prüfungseinheit in Mals stattfinden. Ab 2012 wird es zudem möglich sein, dass die teilweise bestandene Prüfungseinheit immer gültig ist. (lu)
Weitere Informationen über Kursdaten und Prüfungstermine können im Büro der GWR in Spondinig (0473 618166) eingeholt werden.
Husten & Bronchitis
Husten und Bronchitis sind weit verbreitete Krankheiten. Sie stören unser Wohlbefinden und plagen uns die ganze Zeit. Der Körper wehrt sich gegen eindringende Keime und aktiviert sein Abwehrsystem. Neben dem Fieber können sich auch andere Störungen bemerkbar machen, wie Kopf- und Halsschmerzen. Die entzündeten Luftwege, namentlich die Bronchien, reagieren mit einem schleimigen Auswurf, der in unterschiedlicher Form anfällt. Oft ist er zäh und dann wieder etwas flüssiger. Zäher Schleim klebt oft an den Bronchien und der Auswurf ist erschwert. Das Abhusten braucht zusätzliche Unterstützung. In der Natur finden wir geeignete Kräuter, die helfen können. Thymianblätter, Efeu und Huflattich eignen sich sehr gut für einen zähen du schweren Husten. Aber auch die Primel hilft hervorragend. Durch die Erfahrung von Jahrhunderten hat sich auch der Brust- und Hustentee bei uns als „traditionell“ eingebürgert. Die Mischungen sind sehr verschieden, doch einige Kräuter sind immer dabei. Die wichtigsten Kräuter bei Husten und Bronchitis sind: Thymian, Efeu, Huflattich, Schlüsselblume, Alant, Isländisches Moos, Spitzwegerich und Eibisch. Ein bisschen seltener braucht man den Sonnentau, Fenchel, Lungenkraut und Mädesüß. In konzentrierter Form findet auch der Holundersaft seinen Platz in der Naturmedizin gegen Husten. (Saft aus den schwarzen Holunderbeeren). Die Tees werden durch Aufgießen zubereitet. Sind Wurzeln und Rinden dabei, lässt man den Tee 1-2 Minuten kochen. Alle Teezubereitungen sind warm oder lauwarm zu trinken, in der Regel 2-3 Tassen pro Tag.
St. Valentin
Gesundheitsförderung ist das Jahresthema im Grundschulsprengel Graun mit den Grundschulen St. Valentin, Graun, Reschen und Pedross, der Erlebnisschule Langtaufers und der Mittelschule St. Valentin. Dort hatte sich das Lehrerkollegium für das Thema „Gesunde Ernährung“ entschieden und die 70 Schülerinnen und Schüler der sechs Klassen ermuntert, sich im Rahmen von Projektarbeiten mit den verschiedensten Aspekten der Nahrungsmittelproduktion und deren Verarbeitung auseinanderzusetzen. „Mit dem Projekt verfolgten wir das Ziel, die Schülerinnen und Schüler für gesundes Essen und speziell auch für eine gesunde Jause zu sensibilisieren. Und es ging auch darum, aufzuzeigen, dass ungesunde Nahrung krank machen kann“, erklärt die Direktorin Sonja Saurer. Mehrere Bausteine in der sehr komplexen Geschichte der Nahrungsmittelproduktion wurden von Lehrern und Schülern ausgewählt und detailliert aufbereitet, so zum Beispiel die Kakao-Gewinnung, die die Schüler anhand der authentischen Lebensgeschichte eines Kakao-Bauern in Afrika nachvollziehen konnten. Beleuchtet wurde auch die Thematik Ernährung und Sport, der Stellenwert der Bio-Produkte, speziell des Getreides, die Ernährungspyramide und vieles mehr. Auf dem Programm stand auch der Besuch der Erlebnisschulen Langtaufers. Die Informationsflüsse liefen klassen- und fächerübergreifend. Zeitweise wurden die Klassenverbände aufgelöst. Kürzlich stellte die Schulgemeinschaft das Projekt den Eltern vor. Anschließend verkosteten Schüler, Lehrer und Eltern gemeinsam die vorbereiteten gesunden Häppchen. (mds)
Karthaus
Sieben Schnalserinnen der Bäuerinnenorganisation lassen es sich Jahr für Jahr nicht nehmen, den Agathamarkt am ersten Samstag im Februar in Karthaus zu organisieren. In diesem Jahr mussten sie besonders frostfest sein, fand der Markt doch an einem der wohl kältesten Tage des Jahres statt. Aber die Sonne stand am Himmel und der Wind hatte ein Erbarmen und blieb aus.
Also herrschte reges Treiben auf dem Markplatz und die zahlreichen und dick eingepackten Gäste nutzten die Chance, „Schnalser Nudeln und Krapfen“ oder „Saure Supp“ zu genießen. Auch selbstgefertigte Arbeiten wie „Filztoutschn“ oder hofeigene Produkte wurden angeboten.
Dass der Markt auf eine lange Tradition zurückblickt, wurde vielerorts besprochen und ältere Schnalserinnen erzählten begeistert, wie früher die Knechte auf dem Mist standen, mit einem Löffel auf dem Hut, der ihre Dienstbereitschaft signalisierte. Dies interessierte in diesem Jahr auch ein Kamerateam vom RAI Sender Bozen, der eine Dokumentation zu diesem Thema drehte. (ew)
Stilfs
Dieser uralte heidnische Brauch mit seinem magischen Feuerspiel fasziniert auch heute noch Jung wie Alt. Einmalige Kulisse für die Stilfser Scheibenschloger ist die Örtlichkeit „Kreiz“ mit dem im Hintergrund liegenden prähistorischen Siedlungshügel „Gaschlin“. Holzscheibe für Holzscheibe wird nach alter Tradition mit einem langen biegsamen Gertenstock so lange ins Feuer gehalten bis sie glüht und danach mit Schwung zu Tale geschlagen. Der glühende Flugkörper wird von rituellen Reimgesängen begleitet: „O Reim, Reim, fir weim soll die Scheib sein?“ Unbestrittener Höhepunkt eines jeden Scheibenschlagens ist aber das Verbrennen des „Hennamonns“, welcher hoch oben auf seinem Kreuz den Nachthimmel geisterhaft erleuchtet. Mystische Symbolik des Brauches ist die Vertreibung des Winters.
Abermals flogen hunderte der glühenden Holzrhomben (Föhren- oder Zirbelholz) mit viel Schwung gen Prad, angetrieben vom Ehrgeiz der Scheibnschloger mit dem weitesten Abschlag zu sein. Für Organisation und Ablauf des Scheibenschlagens zeichneten sich wiederum die Stilfser Schützen verantwortlich. (re)
Schlanders
Der in Kortsch aufgewachsene und in Ossingen (CH) lebende Bauingenieur Markus Schwalt beendete am 14. Februar in der Bibliothek von Schlanders die Reihe der „Außenansichten”. Nachdem er in Bozen die Geometerschule besucht hatte, studierte er an der ETH in Zürich, danach arbeitete er ein Jahr lang für ein Ingenieurbüro in Bozen. Schließlich führte ihn sein Weg zurück nach Zürich, wo er zurzeit mit einem Team Prüfingenieurarbeiten am Gotthard- und am Ceneri- Basistunnel durchführt. Inzwischen wohnt er seit 17 Jahren in der Schweiz und ihm fällt auf, wenn er zurückkommt, dass hier die Entwicklungen ähnlich sind wie in der Schweiz. Ein Unterschied ist, dass die Schweizer ihre Projekte vorraus planen und nicht nur von einer Legislaturperiode zur anderen denken. Denn wir müssen uns vorher folgende Frage stellen: „Können wir uns diese Infrastruktur in 30 Jahren noch leisten?” Er denkt auch, dass ein Zug von Scoul nach Mals eine Frage der Zeit ist, da er nicht unbedingt von Interesse ist, er rechnet mit zwei bis drei Jahrzehnten. (dag)
Burgeis
Die Musikanten der „Obervinschger Böhmischen“ sind umjubelte Unterhalter bei den unterschiedlichsten Festen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in der Freude am Musizieren, in der Bereitschaft sich weiterzubilden und auch in der Geselligkeit, die nach Proben und Auftritten oft bis in die späte Nacht hinein gepflegt wird. Dabei geben die beiden Moriggl Brüder Hans und Peppi regelmäßig auch mit ihren Liedern den Ton an. Die Männer haben Musik im Blut. Das Jahr 2012 begann für die „Obervinschger Böhmische“ mit einigen herausragenden Aktivitäten. Im Jänner fand ein Probewochenende mit dem bekannten niederländischen Musiker und Komponisten Freek Mestrini statt. Zwei Wochen später schwang dieser beim großen Festkonzert in Burgeis den Taktstock. Rund 400 Gäste aus nah und fern bedankten sich für die beschwingte Blasmusik mit tosendem Applaus. Auch die Matscher Sänger, der Malser Viergesang und die Duos „Frieda und Peppi“, „Heidi und Luis“ begeisterten das Publikum. Die Konzerte der „Obervinschger Böhmischen“ verlaufen meist wie Volksfeste. Nach den musikalischen Schmankerln wird aufgetischt. Viele fleißige Hände sorgen für die Bewirtung der Konzertbesucher. Die Frauen und Kinder stehen hinter den musizierenden Ehemännern und Vätern. Und auch das ist Teil des Erfolgsrezeptes der „Obervinschger Böhmischen“. Deren Liebhaber können sich die Musik schon bald anhören, wann immer sie wollen. Denn Ende Jänner haben die Musikanten ihre erste CD bespielt. (mds)
Mals
Vor einer Woche hat der Malser BM Ulrich Veith einen waghalsigen Schritt gewagt und mit Hilfe von 14 Gemeinderäten das Konzept zur Dorfentwicklung genehmigen lassen. Nicht nur das Konzept, sondern auch den zeitlichen Umsetzungsplan ließ sich Veith vom Rat absegnen. Zentraler Punkt ist eine Fußgängerzone in Mals. Die, so der abgesegnete zeitliche Fahrplan, wird ab 1. Juli kommen: Die General-Verdross-Straße bis zum Grozzesweg und die Kreuzung am Hauptplatz beim Geschäft Weirather sollen Fußgängerzone werden. Eine Galgenfrist soll der Abschnitt Benediktsstraße-Kinoplatz bekommen. Bis zum 2. September soll dieser Bereich von der Benediktsstraße kommend als Einbahn genutzt werden können. Denn ab 2. September sollen die großen SAD-Busse nicht mehr ins Dorf, sondern zum Bahnhof fahren - und von dort wird mit einem Shuttlebus das Dorfzentrum angefahren. Der Kinoplatz wird damit Parkplatz, weil der große Wenderadius wegfällt.
Portrait: Rosa Stecher, St. Valentin a. d. Haide
Das Leben hat es nicht immer gut gemeint mit Rosa Stecher. Ob als Kind, Mutter oder Großmutter. Immer wieder musste sie schwere Schicksalsschläge hinnehmen. Geboren wurde Rosa 1926 im „Dörfl“ bei St. Valentin auf der Haide. Eine unbeschwerte Kindheit gab es für sie nicht, da sie bereits im Alter von zehn Jahren, als Ältestes von fünf Kindern, die Rolle der Mutter übernehmen musste, als diese plötzlich verstarb. „Deis hot mai Kindhait präg, i bin schun rar verdrissi aufgwochsn und hon et viel vun Leibm kop“, erzählt Rosa im typischen „Oberländer“ Dialekt. Von nun an musste sie den Haushalt führen, ihre Geschwister großziehen und auf dem elterlichen Bauernhof mithelfen.
S’Lorgagassl Stilfs
S´Lorgagassl Stilfs - mit seinen passionierten Akteuren um Spielleiter Pankratius Eller – schwingt sich auch heuer wieder mit viel Elan und Leidenschaft in ein neues Theaterstück. Aufgeführt wird diesmal ein Schwank in drei Akten von A. Mayer und H. Werner „Die Dirndln vom Raxnhof“.
Rosa, Resl und Anna, drei tüchtige und bodenständige Schwestern, bewirtschaften gemeinsam den elterlichen Hof. Einziges Manko: Alle drei sind solo und so fehlt bislang der Bauer auf dem Raxnhof. Und hier beginnt das Problem. Während die eine sich zu jung, die andere sich zu alt zum Heiraten fühlt, liebt die Dritte im Bunde den nicht standesgemäßen Knecht. Auf jeden Fall gibt’s in Sachen Liebes- und Heiratsgeschichten weitere potentielle Anwärter und man wird sehen, ob die schneidigen Mädels endlich einen zünftigen Bauer auf den Raxnhof bringen…
Premiere im Haus der Dorfgemeinschaft Stilfs am Samstag, 10. März 2012, um 20.30 Uhr (weitere Infos siehe Theaterwind)
Heimatbühne Prad
Vor vollem Saal feierte die Heimatbühne Prad am Samstag, 25 Februar die Premiere der Komödie „Diplombauernhof“ von Ralf Kaspari. Im Publikum saßen viele Theaterleute aus dem ganzen Vinschgau, darunter auch der Bezirksobmann Arnold Pirhofer. Sie alle gratulierten beim anschließenden Buffet. Regisseur Alfons Paulmichl war mit der Leistung seiner Schauspielerinnen und Schauspieler sehr zufrieden. Ihnen war, und das galt auch für die nachfolgenden Aufführungen, die Freude am Theaterspielen anzumerken. Unzählige Stunden hatten sie seit November in die Proben investiert. Die Rollen, in die sie geschlüpft waren, füllten sie beherzt aus und ernteten Szenenapplaus und Lachen. Die Handlung ist kurz erzählt: Alles dreht sich um den Bauern Anton (Georg Reisigl) der mit der Ingenieurin Silke (Renate Wallnöfer) heimlich den Bau einer Biogasanlage plant. Ehefrau Marlis (Renate Marseiler) wird von ihrer Freundin Renate (Silke Maria Pinggera) informiert, dass Silke die Geliebte ihres Mannes sei. Sohn Peter (Hanspeter Trafoier) ist ein ewiger Student, der seiner Freundin Sabine (Michaela Gander) Märchen erzählt. Der schlaue Opa Gustav (Berni Koch) erfindet immer neue Gebrechen, um nicht arbeiten zu müssen und gesundet schließlich. Nach Verwirrungen und Verwechslungen löst sich alles in Wohlgefallen auf. Das Publikum war amüsiert und dankte mit kräftigem Applaus. (mds)
Mals - Val Müstair
Grenzenloses Fahrradvergnügen ins Münstertal
Was mit dem Post-Eilbus vom Bahnhof Mals nach Zernez bereits grenzüberschreitende Wirklichkeit ist, soll mit der Realisierung eines durchgehenden Radweges vom Bahnhof Mals ins Münstertal nach Plänen der Gemeinde Mals bald auch für FahrradfahrerInnen zum grenzenlosen Radvergnügen werden. Umgesetzt wird dieses Vorhaben im Laufe des Jahres 2012 mit Mitteln aus dem EU-INTERREG IV Programm ITA-CH.
Durch diesen neuen Radweg soll eine optimale grenzüberschreitende Nutzung der bestehenden Infrastrukturen, wie kulturelle Einrichtungen, Sportanlagen und Bildungseinrichtungen zwischen Münstertal und Obervinschgau ermöglicht werden. Zudem wird eine zusätzliche Generierung der Touristenströme in beiden Regionen ins Auge gefasst, da er direkt mit dem bestehenden Vinschger Radweg verbunden wird. Die Erhöhung der Sicherheit ist ein weiteres zentrales Anliegen dieses grenz überschreitenden Vorhabens. Bisher waren die Radfahrer auf diesem Streckenstück gezwungen, auf stark befahrene Straßen auszuweichen (z.B. Mals-Glurns), deren Gefahren vor allem durch den neuen Streckenabschnitt Bahnhof Mals-Laatsch entschärft werden können. Auch Familien oder ältere Menschen, welche die Strecke von Mals nach Val Müstair bisher aus Sicherheitsgründen nicht mit dem Rad befahren, können dies nach dem Ausbau gefahrlos tun. Die verstärkte Nutzung des Fahrrades ist auch eine wichtige Maßnahme im Hinblick auf die Erreichung der Klimaschutzziele und hat positive Auswirkungen auf Gesundheit und Lebenserwartung. Zum Neubau des Streckenabschnitts Bahnhof Mals-Laatsch ist die Errichtung des noch nicht bestehenden Teilstückes von Laatsch bis zur Calvenbrücke auf Südtiroler Seite und die Errichtung des Radweges von der Grenze bis zur Örtlichkeit Sot Rivas auf Graubündner Seite vorgesehen. Eine einheitliche Beschilderung und ein einheitliches Informationssystem soll das künftige grenzenlose Fahrradvergnügen möglichst vereinfachen. (lu)
Terra Raetica - Zitat
„Es ist uns gelungen, für dieses Vorhaben einen eigenen neuen Grenzübergang für Radfahrer in die Schweiz zu ermöglichen, der im freien Gelände unterhalb der derzeitigen Grenzkontrolle verläuft. Das bedeutet, dass Radfahrer den Radweg nutzen können und nicht spüren, dass sie soeben eine Außengrenze der EU passiert haben. Der grenzüberschreitende Nutzen und Ausrichtung im Sinne der INTERREG-Kriterien sind daher mehr als erfüllt. Insgesamt kommen aus dem INTERREG-Topf knapp 900.000 Euro an Finanzmitteln zur Realisierung des Vorhabens für die Teilstrecke Bahnhof Mals-Schweizer Grenze.“
„Die Arbeiten auf Vinschgauer Seite werden im Laufe des Jahres durchgeführt. Auch auf Schweizer Seite wird der Teilabschnitt ebenfalls dieses Jahr realisiert. Die Beschilderung und Bewerbung kann voraussichtlich erst im kommenden Jahr durchgeführt werden. Im Idealfall kann der neue Radweg mit Beginn der Radsaison 2013 offiziell eingeweiht werden. Dadurch erfährt der Bahnhof Mals als Mobilitätsknotenpunkt und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit eine weitere Aufwertung.“
Bürgermeister Gemeinde Mals
Mag. (FH) Ulrich Veith
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Stilfs
BM Hartwig Tschenett drängt auf Beschlüsse und er wird zu Beschlüssen gedrängt. Mit dem Tourismuskonzept (TEK) wurden Geister gerufen, die zu bändigen, die zu lenken sind. 1000 neue Betten können in der Gemeinde errichtet werden. In Sulden wird vorgeprescht. An der Talstation der Suldner Seilbahn will mit anderen Erich Pfeifer ein 4-Sterne-Hotel mit 80 bis 100 Betten errichten. Der Gemeinderat hatte am 22. Februar 2012 über eine Bauleitplanänderung (Erweiterung der Zone für touristische Einrichtungen) zu entscheiden. Arnold Gapp regte an, der Werber solle ein Gutachten bzw. eine Unterschrift der Seilbahnen Sulden einholen, schließlich sei der umzuwandelnde Parkplatz auf Antrag der Seilbahn genehmigt worden. Die Anregung wurde ignoriert- einstimmiger Beschluss. Nochmals in die Beratung mit den Anrainern wurde hingegen ein Ausweisungsantrag für eine Toruismuszone verwiesen: das Ansinnen 10 Ferienwohnungen gegenüber dem Hotel Cristallo errichten zu wollen. „In der nächsten Ratssitzung wird entschieden“, sagte BM Tschenett.
Heftig debattiert wurde über den Änderungsantrag zum Fachplan Aufstiegsanlagen. Die Seilbahnen Sulden stellen den Antrag, eine bereits 1998 genehmigte Trassenführung links oberhalb der Bergstation des Kanzelliftes zu verlegen. Die neue Trasse samt neuer Umlaufbahn - Rosimbahn und Rosimpiste - solle bei der Talstation der Seilbahn starten und schräg in Richtung Bergstation Kanzel führen. Begründung: Bis zur Fusion bzw. Übernahme der Langenstein-Kanzel GmbH durch die Seilbahnen Sulden hat jede Gesellschaft in Konkurrenz zur anderen gearbeitet und geplant. Nun soll auch skitechnisch zusammenwachsen, was zusammengehört. Wieder war es Arnold Gapp, der eine Bürgerversammlung anmahnte, in der Aufklärung über die künftige Vorgangsweise der Seilbahnen stattfinden solle. Gapp: „Ein Teil der Suldner ist verunsichert und es bestehen Befürchtungen, dass der Langesteinlift geschlossen werden könnte.“ Mit drei Enthaltungen und nach heftigem Disput wurde der Änderungsantrag angenommen. (eb)
Schlanders.
Literatur vom Feinsten aus dem Dreiländereck gibt’s am 23. März 2012 im Hotel Vier-Jahreszeiten in Schlanders. Um 17:30 Uhr beginnt - auf Wunsch - der Abend mit einem Schreib-Workshop mit Andreas Neeser, Sepp Mall und Christoph W. Bauer. Diese drei herausragenden Autoren aus der Schweiz, aus Südtirol und Tirol werden dann auch um 20 Uhr bei der anschließenden Autorenlesung die Gäste sein. Beide Veranstaltungen sind kostenlos.
Dieser Literaturabend ist Teil der Kultur-Event-Woche vom 17. bis 23. März 2012 in Schlanders und Laas. Weitere Events während der Kulturwoche sind kunsthistorische Führungen und Kulturwanderungen und Führungen durch die Bibliothek Schlanders mit «Bilder und Geschichten aus Alt-Schlanders».
Informationen und Anmeldung:
info@vierjahreszeiten.it oder unter www.vierjahreszeiten.it oder
Bibliothek Schlandersburg: 0473 730 616, biblio.schlandersburg@provinz.bz.it.
Val Müstair. Schneewoche der Kinder auf Minschuns
Ergänzend zum Bericht „Schneewoche der Kinder auf Minschuns“ fügen wir an, dass das grenzüberschreitende Natur- und Sportprojekt auf Minschuns von Interreg IV A Italien – Schweiz, von den Gemeinden Val Müstair und Taufers i. M. finanziell ermöglicht wurde. Einen Teil der Spesen übernahmen die Eltern der Kinder.
Schluderns.
Schützen vergeben Urkunden. Der Andreas Hofer Gedenktag (heuer am Sonntag, 19. Februar) ist immer auch ein Tag an dem der Einsatz von verdienten Schützen und Marketenderinnen in den Mittelpunkt gestellt wird. Die Kompanie von Schluderns ehrte nach Festgottesdienst und Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal den Schützen Roman Messmer für 25 Jahre und die Marketenderin Saskia Donner für 10 Jahre Einsatz. Als abgeschlossen konnte Hauptmann Dietmar Pali die Sanierung der Wegkreuze vermelden. Im Laufe der vergangenen Jahre restaurierten die Schützen nach und nach die verwitterten Kreuze. Die letzten waren das Wegkreuz beim Camping Gloria Vallis und jenes in der Malser Gasse. Die uralten Zeugen der Volksfrömmigkeit erstrahlen nun in neuem Glanz. (mds)
Haus in Mals
Ich bin nicht immer auf der Suche nach Motiven für meine Impressionen. Oft steht vor mir, plötzlich und unterwartet, etwas Passendes wie diese faszinierende Hausfassade in Mals. So brauche ich nur zu knipsen, in der Hoffnung auch anderen eine Freude zu machen.
Foto: Gianni Bodini
Das sonderbare Evangelium (Mk 2,1-12) kurz vor Beginn der diesjährigen Fastenzeit lässt aufhorchen. Jesus ist von einer großen Menschenmenge umgeben und man bringt einen Gelähmten zu ihm. Aufgrund der vielen Leute muss der Zugang in das Haus über das Dach erfolgen. Jesus vergibt dem Mann seine Sünden und heilt ihn. Sehr zum Ärger der religiösen Autorität: Der Zuspruch Jesu „Deine Sünden sind dir vergeben“, ärgert sie. Denn nur Gott selbst kann Sünden vergeben. Jesus kontert: „Was ist leichter zu sagen, nimm deine Bahre, steh auf und geh, oder deine Sünden sind dir vergeben?“ Jesus deutet damit etwas ganz Existenzielles an: Keine Heilung ohne Vergebung der Sünden! Werfen wir nochmals einen Blick auf den Gelähmten (oder vielleicht auch die Gelähmte). Es ist nicht gesagt, welche Art von Lähmung hier vorliegt. Wir vergessen gerne, dass es neben der körperlichen Lähmung auch noch andere Lähmungen gibt. Zum Beispiel die Lähmung durch Angst: Wenn ich in meinem Leben nicht mehr weiter weiß, keinen Mut mehr aufbringen kann, wenn ich resigniere, im Beruf oder in der Partnerschaft. Oder die Lähmung durch Sucht, wenn ich mich mit Suchtmitteln abfülle, mich so der Wirklichkeit und damit auch der eigenen Kontrolle entziehe. Wobei eine ganz gravierende Sucht die Eifersucht ist, wo ich auf alles und alle neidisch bin und mich damit selbst lähme. Nicht zu vergessen ist die Lähmung durch Hass, eine Lähmung die mir restlos alle schönen Seiten des Lebens einschläfert. All diese Lähmungen sind ein schleichendes „Nein“ zu einem Leben, von dem wir nicht einmal wissen, wie lange es ist. Und da wir nur eine begrenzte Zeit hier auf Erden zur Verfügung haben, können wir uns derartige Lähmungen gar nicht leisten. Diese Lähmungen lähmen unser Leben im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sind Sünde. Und Sünde heißt nichts anderes als Gottferne, und da Gott die Liebe ist, bedeutet Sünde nichts anderes als Lieblosigkeit. Deswegen setzt Jesus vor die Heilung die Vergebung der Sünden. Und zwar explizit hier auf Erden noch. Zuerst gilt es, Ballast abzuwerfen, die Lähmungen zu beseitigen. Im Alten Testament war es undenkbar, dass ein Menschensohn Sünden vergeben kann. Nur Gott selbst konnte Sünden vergeben. Deswegen auch die Empörung der Pharisäer. Und wie oft sagen wir: „Mit Dir möchte ich nichts mehr zu tun haben. Du bist für mich gestorben!“ Seit Jesus geht genau das nicht mehr. Was zeigt, dass wir zum Teil noch im Alten Testament verhaftet geblieben sind. Seit Jesus gibt es für uns nichts mehr, was außerhalb des Verzeihbaren liegt!
Der alte Spruch ist einmal mehr wahr: „Schenke Blumen während des Lebens, denn auf dem Grab sind sie vergebens.“
Wozu hoch bezahlt?
Landesrat Laimer hat recht …
wenn er beteuert, dass ihm bisher in der SEL-Affäre keine persönliche Bereicherung angelastet werden konnte. Nicht recht hat er mit seiner Einschätzung, das Beste für Südtirol getan zu haben. Im Gegenteil: Wenn ich mir die Verträge mit Enel und Edison zu Gemüt führe, dann habe ich den Eindruck, dass Südtirol damit ein sehr schlechtes Geschäft gemacht hat. An Politiker darf man, ja muss man, hohe Ansprüche stellen, denn in ihren Händen liegt das Schicksal des Volkes. Von ihnen dürfen wir erwarten, dass sie offen, ehrlich und fähig sind. Trifft dies bei LR Laimer zu? Wenn nicht, dann ist es für ihn höchst an der Zeit, den Hut zu nehmen. Oder hat er nur im Auftrag gehandelt? Dann stellt sich erst recht die Frage, wozu wir solch hoch bezahlte Politiker brauchen.
Hanns Fliri, Naturns
Vom schöpferischenWert des Wassers wenig Tau!
Die Schweizer Münstertaler klären anscheinend nicht mehr gut genug ihr Abwasser in ihrer Anlage am Rom an der Grenze. Die Verantwortlichen sind dabei zu überlegen, ob sie ihre Kläranlage auf den neuesten Stand bringen, oder das ungeklärte oder teilweise geklärte Wasser nach Glurns leiten sollen? Wie wenig der moderne Mensch vom schöpferischen Wert des Wassers versteht, sieht man auch an dieser Fragestellung und nicht nur an dem ausgeuferten, unverschämten Missbrauch des Wassers zur Stromgewinnung! Jeder Abwassertropfen soll womöglich vor Ort geklärt und auf kürzestem Weg dem Boden zurückgegeben werden. Jedes entlegene Wohnhaus und Dörflein soll also selbst vor Ort das Abwasser klären und versickern und zwar nicht unmittelbar am Bach. Falsch ist es z.B. dass die Schliniger ihr angereichertes Wasser nach Glurns „verkaufen“. Ähnlich verhält es sich mit dem Regenwasser, welches auf Dächern und Straßen gesammelt und in den Bach geleitet wird. Wird dieser gute Rat nicht befolgt, muss es zu landesweiter Austrocknung und Stickstoffverarmung in großen Bodentiefen und auch deshalb zu weniger Bodenfruchtbarkeit und weniger Niederschlägen und zu mehr Überschwemmungen an den Flussunterläufen kommen.
Gruber Paul, Mals
„Stoanerne Mandlen“
In der Ausgabe Ihrer Zeitung vom 26.01.2012 schreibt der Autor zum Foto der „Stoanernen Mandlen“, er wisse nicht, was jene bedeuten. Für alle interessierten Leser möchte ich deren Bedeutung kurz erläutern: Aus Steinplatten aufgeschichtete Säulen sind in den Bergen Südtirols keine Seltenheit und dienen oft der Orientierung, d.h. sie zeigen den Verlauf von Bergwegen an. Manchmal werden sie von Hirten auch nur aus Zeitvertreib aufgebaut. Die Sarner Steinmänner auf der Bergkuppe, die man die „Hohe Reisch“ (2003 m) nennt, weisen jedoch auf steinzeitliches Alter hin, da man dort Felsbrockgravuren und Feuersteingeräte gefunden hat. Viele Legenden und Sagen beschreiben den Standort der Steinmänner als geheimnisumwitterten Hexenplatz. Die Ritzzeichen weisen auf eine vorchristliche Kultstätte hin. Eine weitere Vermutung ist, dass man die Stoanernen Mandlen einfach als antike Blitzableiter errichtet hat, um die umliegenden Almen vor Blitzen zu bewahren. Welcher Vermutung man auch immer Glauben schenkt: Fest steht, dass vor allem im Spätherbst, wenn die zirka 100 teils übermannshohen Steinmänner von Nebelschwaden umzogen sind, auf dieser Anhöhe wirklich eine mystische Atmosphäre herrscht, die zu einem Ausflug einlädt.
Maria Tumler Rauch, Göflan/Sarntal
Tankterrorismus
Und plötzlich ist sie wieder da, die Grenze zu Österreich, wenn es ums liebe Geld geht, nix da, von wegen: Keine Grenzen mehr!! In was für einem Staat (Bananenrepublik) MÜSSEN wir Süd-Tiroler denn leben? Für fünf Liter Treibstoff, getankt im Vaterland Österreich, oder in der Schweiz, im Wert von ca. 7.50 Euro, das Tausendfache an Strafe zu zahlen müssen, wenn wir diesen in einen homologierten Kanister nach Süd-Tirol importieren. 7500 Euro, das Tausendfache wohlgemerkt, und damit noch lange nicht genug, wegen dieser fünf Liter wird auch noch mein Eigentum, mein Auto auf nimmer Wiedersehen versteigert! Und damit noch immer nicht genug, sollte den Beamten mein Gesicht nicht sympathisch sein, drohen mir bis zu drei Jahren Gefängnis. Während in Süd-Italien zum Beispiel nur 50% die Autosteuer begleichen, wird in Süd-Tirol mehr als übertrieben vorgegangen. Es ist höchst an der Zeit, sich von Rom zu verabschieden, bevor wir für solche Lappalien die Todesstrafe bekommen. Nichtsdestotrotz werde ich weiterhin im Vaterland Österreich (TIROL) tanken und einkaufen, um die Regionalität zu stärken, wie von der Politik immer gefordert wird. Tankterrorismus, nein Danke.
Gerhard Pali, Prad
„Aufhören zu bremsen“
Sehr geehrter Herr Maurer: Der Ausbau Forst-Töll ist für uns Vinschger wichtig. Ich verstehe nicht, wieso ihr gegen dieses Bauvorhaben so negativ eingestellt seid. Schon beim ersten Baulos ward ihr dagegen, obwohl es ein gelungenes Teilstück geworden ist. Ihr müsst endlich aufhören, die Wirtschaft im Vinschgau zu bremsen. Besser ein fließender Verkehr als dauernd Staus. Was die Landtagsabgeorneten betrifft: Sie sind von der Vinschger Wirtschaft gewählt worden, nicht von euch. Und sie sind für das Überleben dieser verantwortlich. Es ist einfach, den schwarzen Peter immer anderen zuzuschieben. Wir Vinschger brauchen dieses Baulos. Grüße aus dem Obervinschgau,
Hansjörg Bernhart, Burgeis
Schlanders/Vinschgau
Der Feriengast in der Gemeinde Partschins spricht deutsch (76 Prozent), kommt wegen der schönen Landschaft und will vor allem wandern. Vermehrt kommen Gäste aus der Schweiz und diese belegen in der Statistik bereits Platz zwei (8,8 Prozent) und haben den italienischen Gast (8,3 Prozent) diesen Rang abgelaufen. Mit 315.000 Übernachtungen und 160 Auslastungstagen im Jahr 2011 ist der Tourismus in der Gemeinde Partschins gut aufgestellt. Ein „Gesundschrumpfen“ ist seit 1984 festzustellen: Damals hat man 351.000 Nächtigungen generiert - mit 100 Auslastungstagen.
Schlanders/Vinschgau
Der Vinschgau wittert Morgenluft. „Der Feind blutet zurzeit“, sagte der SVP-Landtagsabgeordnete Sepp Noggler am Freitag vor einer Woche in Schlanders - und meinte die SEL AG. Die „Liste für Schlanders“ um Martin Daniel und Hansjörg Gluderer hat zu einer Diskussion geladen. Am bunten Podium neben Noggler VEK-Präsident Albrecht Plangger, der Landtagsabgeordnete der Grünen, Riccardo Dello Sbarba und der Präsident des E-Werkes Prad Georg Wunderer. Moderiert hat Peter Gasser. Die Achse Vinschger Stromrebellen mit den Grünen, sagte Daniel, habe spätestens seit dem Bemühen um die Offenlegung der SEL-Verträge Tradition.
Dello Sbarba ließ in diese Verträge blicken - und die Kinnladen im Publikum klappten nach unten. Denn das Fazit Dello Sbarbas war am Beispiel der Verträge SEL AG - Edison vernichtend: Obwohl die SEL mit 60 Prozent an der Hydros beteiligt ist, nimmt die SEL nur 40 Prozent am Gesamtgewinn ein. Die Energie heimholen sei etwas anderes. Dies gilt bis zum Verfall der entsprechenden Konzessionen. Die SEL hat sich in den Verträgen verpflichtet, nur gemeinsam mit Edison (gisl auch für Enel) um die Konzessionen anzusuchen. Erst nachdem die Konzessionen gewonnen sind, greifen die 60 Prozent für die SEL AG. Und, so steht es in den Verträgen, höchstens eine 9-prozentige Beteiligung könne an die Gemeinden abgetreten werden.
Oder als anderes Beispiel: 2009 kauft die SEL um 79 Millionen Euro das Stromnetz vom ENEL. Aber die Kunden sind bei ENEL geblieben. In der Provinz Trient sei das Netz mit den Kunden übergegangen. Oder die Operation Delmi: Das Land hat sich über die SEL und mit 235 Millionen Euro mit 10 Prozent an Edison beteiligt. Grund dieser Aktion: Diese Edisonbeteiligung könne man später mit den Hydros-Anteilen der Edison tauschen. Diese Operation ist sauber in die Hosen gegangen. Die Edison ist zu 100 Prozent an den französischen Stromriesen verkauft - und das Land (die SEL) rutscht mit der DELMI in einen 7-prozentigen Anteil an Edipower. Kurz: Das Land kann sich einen Tausch der Aktien abschminken und in den Südtiroler (Edison)-Kraftwerken sitzt ein französischer Energiekoloss. „Seledison und Hydros sprechen französich“, sagt Dello Sbarba. Die Lösung für die Zukunft: Die Produktion und die Verteilung gehört in die Hände der Gemeinden, wie es auch die Durchführungsbestimmung von 235/1977 - und da hat noch Alfons Benedikter mitgeschrieben - und wie es das Legislativdekret 463/1999 vorsieht.
Georg Wunderer forderte eine neue Energiekultur in Richtung genossenschaftlichen Weg und es sei das Gebot der Stunde eine weitgehend eigenständige Energieversorgung auf nachhaltiger Basis aufzubauen.
Weg vom Landeszentralismus im Strombereich will auch Plangger. Das Modell Prad wäre ein Traum, aber schwierig zu verwirklichen. Denn nur über eine historische Genossenschaft, wie sie in Prad ist, komme man zu billigerem Strom. Realistischer sei es, rund um die Kabine in Glurns eine Genossenschaft zu etablieren. Das Stromnetz gehöre in Gemeindehand, ähnlich Trinkwasserleitungen, so dass die Dienstleistung passe. Der Streit um das Strombezugsrecht am E-Werk Laas werde wohl oder übel in einem Kompromiss enden.
Sepp Noggler blickte auf den Vinschger Stromkampf zurück und meinte, dass die erstrittenen Beteiligungen am Reschensee zu klein ausgefallen sind. Bei der Stromverteilung, von der man auch im Vinschgau 1996 ausgegangen ist, habe man 10 Jahre lang geschlafen. Insgesamt allerdings sei man auf der Zielgeraden. Im Finanzgesetz sei die Hürde für Genossenschaften abgebaut worden. „Wir verlangen eine Förderung dieser Genossenschaften.“ Um eine Neuausrichtung der SEL komme man nicht herum: mehr Subsidiarität für die Gemeinden, bei der Neztübernahme eine Gleichstellung mit der SEL, die Gemeinden müssen an Großableitungen beteiligt werden und die SEL-Töchter gehören aufgelöst, so die Forderungen Nogglers. (eb)
Schlanders
Unter der Leitung der Fachlehrerin Ulrike Schöpf hat die Abschlusslasse Verkäufer der Berufsschule Schlanders den Eingangsbereich vom Bettenfachgeschäft GRABER (Von der führenden europäischen Zeitschrift im Bereich Schlafsysteme zum Bettenfachhändler des Jahres 2012 gekürt) gestaltet. Im Unterrichtsfach „Werbetechnisches Praktikum“ lernen die Berufsschülerinnen das ganze Jahr über kreatives Denken und gestalterisches Handeln. Als die Chefitäten des Hauses, Thea und Herbert Graber mit der Fachlehrerin Ulrike Schöpf ins Gespräch kamen, entstand die Idee, ein praxisorientiertes Projekt vor Ort durchzuführen. Die Berufsschule Schlanders ist ständig auf der Suche nach solchen Chancen und hat das Angebot der Familie GRABER mit Freude angenommen. Schritt für Schritt wurde das Projekt in die Wege geleitet und vor Ort eine erste Besichtigung im Bettenfachgeschäft GRABER vorgenommen. Dann wurden gestalterische Ideen gesammelt und schließlich vor Ort in die Wirklichkeit umgesetzt. Einen ganzen Tag lang durften die Verkäuferlehrlinge der Berufsschule Schlanders ihren Ideen freien Lauf lassen und beim Eingangsbereich ihr volles Potenzial ausschöpfen. Entstanden ist im Zuge des Projektes eine phantastische Dekoration des gesamten Eingangsbereichs. In voller Blüte präsentieren sich hier nun die ersten Frühjahrsfarben! Das gesamte Team vom Bettenhaus Graber bedankt sich recht herzlich für die tolle Zusammenarbeit mit der Berufsschule Schlanders und wünscht allen Schülerinnen der Klasse 3A einen gelungenen Abschluss der Ausbildung sowie viel Erfolg in Zukunft!
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2024 wird im Kanton Graubünden auf vielfältige Weise an die Gründung dieses Bündnisses vor 500 Jahren gedacht. Mit dem Bundsbrief
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