Graun
Die Gemeinden im Obervinschgau rüsten sich für den Abbruch der beiden Windräder auf der Malser Haide. Der Gemeinderat von Graun hat kürzlich einer diesbezüglichen Vereinbarung mit der Firma Leitner zugestimmt. Um eventuellen Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen, habe die Firma Leitner, so der Grauner BM Heinrich Noggler (Bild), den Gemeinden und den Mitgliedern der Miteigentumsgemeinschaft Windkraft Marein angeboten, die Hälfte des Abbaubetrages zu übernehmen. Im Gegenzug sollen sich die andere Hälfte die Mitglieder anteilsmäßig aufteilen. Man spreche von einem Betrag von 500.000 Euro an Abbaukosten, sagte Noggler. Für die Gemeinde Graun, die mit 10 Prozent an der Miteigentumsgemeinschaft beteiligt ist, trifft es Kosten von rund 25.000 Euro zu übernehmen.
Knapp 124.000 Euro habe die Gemeinde Graun in den vergangenen acht Jahren über die Windräder kassiert, 15.000 Euro netto jährlich. Weil für die Windräder eine reguläre Baugenehmigung fehle, müssten sie abgebrochen werden. Noggler beklagte mangelnde Kommunikation und dass die Bedenken von Anrainern übergangen worden seien. (aw)
Sulden/DER SPIEGEL
Vor vierzehn Tagen war Sulden Schauplatz eines besonderen Interviews: Das deutsche Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL lotete in einem Streitgespräch mit Jürgen Todenhöfer unterschiedliche Positionen in der Berichterstattung von Kriegsschauplätzen und im Besonderen aus Syrien aus. Todenhöfer, für Frieden engagierter und streitbarer Nahostexperte, langjähriger CDU-Bundestagsabgeordneter, erfolgreicher Autor verschiedener Bücher aus Kriegsgebieten und 20 Jahre lang stellvertretender Vorsitzender des Burda-Verlages, duellierte sich im Streitgespräch mit Spiegel-Redakteur Christoph Reuter. Der Vorwurf Todenhöfers an die Medien und auch an den Spiegel: Die Berichterstattung aus den Kriegsgebieten, aus Syrien im Besonderen sei zu einseitig. Todenhöfer ist fast ein Suldner. Seit Jahren zieht er sich zur Regeneration in sein Domizil am Fuße des Ortlers zurück. Der Suldner Tausendsassa Paul Hanny hat durch seine Medienkontakte, auch zum Burda-Konzern, Todenhöfer vor Jahren nach Sulden gebracht. (eb)
Naturns
Naturns lacht“ muss nicht die Kabarettserie sein, die in Naturns traditionell im August stattfindet. Auch eine Gemeinderatssitzung kann Kabarett sein. Oder peinlich. Zumindest eine solche Peinlichkeit ist am Montag vor einer Woche bei der Gemeinderatssitzung von Naturns über die Bühne gegangen. Dabei hatte die Sitzung, im Freien auf dem Rathausplatz abgehalten, heiter begonnen, es wurde konstruktiv gearbeitet, Punkt um Punkt abgehakt.
Göflan/Schlanders
Es hat den Anschein, als ob sich die Gemeindeverwaltung von Schlanders ein Eigentor geschossen hätte. Seit 1. August dürfen nämlich keine LKWs mehr Marmor aus dem Wantlbruch nach Schlanders bringen. Eine nächste Entscheidung soll es erst am 21. August geben.
Was ist los an der Marmorfront?
Stilfserjoch
Wer 2013 mit dem Auto oder dem Motorrad auf das Stilfserjoch fährt, wird dafür eine Vignette für zehn Euro lösen müssen. Das hat die Landesregierung Ende Juli beschlossen. Das Standardticket hat eine Gültigkeit von einer Woche, darüber hinaus gibt es auch Jahresvignetten und Mautbefreiungen.
Die Maut auf der Stilfserjochstraße wird im kommenden Jahr eingeführt und basiert im Wesentlichen auf dem österreichischen Vignettenmodell. Das heißt, dass es keine Mauthäuschen geben wird, sondern dass man an Automaten, die an 13 Punkten im Vinschgau und an der Jochstraße aufgestellt werden, sein Ticket ziehen wird können. Die Landesregierung hat die Höhe der Maut festgelegt, die für die Benützung der Stilfserjochstraße ab der Abzweigung zu den Drei Brunnen oberhalb von Trafoi fällig wird. Autos bis zu einem Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen und Motorräder zahlen zehn Euro für die Wochenvignette, Fahrzeuge über 3,5 Tonnen bezahlen 30 Euro für einen Tag. Auch Saisonvignetten sind vorgesehen: 60 Euro kostet das Jahresabo für Fahrzeuge bis zu einem Gesamtgewicht von 18 Tonnen, ausgenommen Busse. Für Busse gibt es keine Jahres-, sondern nur die Tageskarte. Nur 20 Euro bezahlen die Bürger der Gemeinde Stilfs für die Jahresvignette.
Die Straße weiterhin gratis benützen dürfen Fahrräder, Fahrzeuge mit Elektro- oder Hybridantrieb, Menschen mit motorischer Beeinträchtigung, die Busse des öffentlichen Nahverkehrs, Anrainer und Eigentümer bzw. Bearbeiter von Grundstücken im Einzugsgebiet der Straße.
Sulden/Vinschgau/Südtirol - Wir treffen Reinhold Messner in Sulden, wo er in der vergangenen Woche in der Tennishalle zwei Vorträge gehalten hat, wo er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandert ist. Im Interview spricht Messner über seine Museen, über lokale, nationale und europäische Politik, lässt kein gutes Haar an der Südtiroler Opposition, spricht über die Polemik rund um den Neubau von drei Schutzhütten, über den Vinschger Tourismus und über LH Luis Durnwalder.
Interview und Fotos: Erwin Bernhart
Vinschgerwind: Herr Messner, Sie haben in den letzten Jahren viel Geld in die Hand genommen und mit dem Projekt MessnerMountainMuseum eine Museumskette vor allem in Südtirol aufgebaut. Ist Ihr Geld gut angelegt?
Sportler sind Vorbilder. Sagt man. Stimmt auch. Sportler verkörpern Eigenschaften wie Ehrgeiz, Durchhaltevermögen, Durchsetzungskraft, Siegeswillen... Eigenschaften, die unsere Gesellschaft prägen, die in unserer Gesellschaft geschätzt und gefördert werden. Nix „langsamer, tiefer, sanfter“ - immer noch „schneller, höher, weiter“. Um diesem „schneller, höher, weiter“ entsprechen zu können, ist der Griff zu leistungssteigernden Mitteln verlockend. Man nennt das - im Sport - Doping. Das ist verboten und Vergehen werden geahndet. Doping wurde besonders in den ehemaligen Ostblockländern, in der DDR, UdSSR usw. systematisch gefördert. Weil die Erfolge in der internationalen Sportwelt über die wirtschaftlichen Misserfolge und über gesellschaftlichen Schieflagen in den Diktaturen hinwegtäuschen konnten. Sportler als Vorbilder eben. Systematisches Doping steht heute vor allem für China. Im Schatten der diktatorischen Dopingkultur hat sich ein (höchst lukrativer) Markt für individuelle Doper entwickelt. Übersteigerter Ehrgeiz, der Druck, siegen zu müssen, sind Eigenschaften in der Sportwelt, die geradezu verleiten, verbotene Mittel zu suchen, Doping eben.
Mit Alex Schwazer, der vor vier Jahren olympisches Gold in Peking gewonnen hat, hat seit ein paar Tagen Südtirol einen Doping-Skandal. Die Südtiroler Sportwelt ist schockiert. Schwazer sagt, er habe das Zeug (der Bergbub habe ausgerechnet EPO gedopt) aus dem Internet bestellt. Sportler sind nicht nur Vorbilder, sondern sie spiegeln auch die Gesellschaft wider. Um sich Vorteile zu verschaffen, war und ist Verbotenes nie Tabu. Es lebe der Sport.
Handbike-Olympia und WM-Gold-Gewinner Roland Ruepp gewann den Reschenseelauf in seiner Kategorie mit 4 Minuten Vorsprung. Im Bild mit seinem Sohn Manuel, seit wenigen Tagen 13-jährig. Er spielt Fußball in Naturns, wo die Familie wohnt. In der letzten Saison spielte Manuel in der C-Jugend unter Trainer Christian Gruber.
Läufer aus St. Valentin und Physiotherapie.
Der freiwillige Helfer Andreas Felderer meldet, dass über 50 Sportler aus St. Valentin um den Reschensee gelaufen sind Im Bild mit Christian Haringer Physiotherapie-Mitarbeiter von Herbert Alber, Verantwortlicher von Special Olympics. (lp)
Stabhochsprung Schlanders
Die einzige der drei bekannten internationalen Leichtathletik Weltklassesportveranstaltungen im Vinschgau wird heuer auf dem Kulturhausplatz in Schlanders stattfinden. Lange haben die Veranstalter vom Lac Vinschgau Raiffeisen es hinausgeschoben ob das Platzspringen gemacht werden kann oder nicht. Letztendlich entschied die Zusage einiger Topathleten sowie einiger Sponsoren, dass am 17. August wieder Hochspannung am Kulturhausplatz herrschen wird.
Vorjahressieger Konstadinos Filippidis, Alexanders Straub, Gewinner 2008, wird auf den Sieger von 2003, Björn Otto treffen. Björn gilt bei Olympia als Goldmedaillenanwärter. Beginn ist um 20.00 Uhr. Als Abschluss der Veranstaltung ist eine Modeschau des Modehauses Former angesagt. (ah)
ARSV-Vinschgau – Aufstiegsrennen Prad-Stilfserjoch
Auch heuer organisierte der ARSV-Vinschgau das über die Landesgrenzen hinaus bekannte Stilfserjoch Aufstiegsrennen. Bei guten Wetterverhältnissen starteten ca.100 Athleten, um die berüchtigten 48 Kehren schnellstmöglich hinter sich zu lassen, um die Passhöhe zu erklimmen. Gewonnen wurde das Rennen vom erst 18-jährigen Patric Schultus aus Prutz (A). Mit der Zeit von 1:18.20 distanzierte er, in einem spannenden Finish, den Trentiner Italienmeister Jarno Varesco um 22 Sekunden. Dritter wurde ein weiterer Österreicher, Frank Kerber (1:19.23), gefolgt vom Vorjahres-Zweiten, dem Deutschen Jens Christian Brockmann. Als bester Südtiroler punktete Oswald Weisenhorn mit dem fünften Gesamtrang (1:20.26). Bei den Frauen stellte Marina Ilmer, in Bestform, einen neuen Streckenrekord auf: Nach 1:28.27 erreichte sie das Ziel: die Passhöhe.
Cristian Pentori
Hier die weiteren Ergebnisse der ARSV-Vinschgau Radler:
Weisenhorn Oswald 1:20‘26.7
Gallmetzer Walter 1:26‘04.5
Ilmer Marina 1:28‘27.2
Tschenett Thomas 1:28‘48.8
Blaas Joachim 1:29‘13.6
Tappeiner Andreas 1:30‘38.7
Steiner Anton 1:32‘19.7
Fritz Arthur 1:34‘40.9
Koch Alois 1:35‘06.9
Neumair Walter 1:37‘30.6
Kofler Kurt 1:38‘20.5
Gunsch Walter 1:38‘56.9
Egger Martina 1:42‘56.2
Alle Ergebnisse und tolle Fotos finden Sie auf unserer Homepage www.arsv-vinschgau.it.
Für den ARSV-Vinschgau
29.07.2012 – Reschenseelauf
Die Herausforderung des 13. Reschenseelaufes war das Wetter. Die Teilnahme war sehr zahlreich und mit anderem Wetter wäre wieder eine Rekordzahl erreicht. Dreimal kam aber ein kurzer, starker Regen, welcher alles durchnässt hätte, wenn es kein Zelt, welches man Rettungszelt nennen könnte, gegeben hätte. Das Organisationskomitee hat weise vorausgeschaut. Warme Duschen, Decken, das Weiße Kreuz im Einsatz, die Vorbereitungen klappten und 3116 Läufer kamen ans Ziel. Wie im Vorjahr war Peter Lanziner der große Sieger, welcher von Anfang bis zum Ende geführt hat und wegen des starken Windes den Rekord von Harrasser (49.07) um 45 Sekunden verfehlte. Siegerin wurde Sandra Urach aus Österreich bei ihrer ersten Teilnahme am Reschenseelauf. Besonders lebendig waren die 400 Kinder. Mittlerweile ist der Reschenseelauf ein großes Spektakel. (lp)
ASC Schlanders Raiffeisen
Am 26. Juli ist die offizielle Mitteilung eingetroffen, dass Schlanders in die 1. Liga zurückgeholt worden ist. Mit Verdienst wegen der guten an der 3. Stelle und 46 Punkten abgeschlossenen Meisterschaft. „Man muss Respekt haben“, kommentiert der Trainer Harald Regensburger, „aber keine Angst vor der neuen Liga haben. Wir liegen an der richtigen Stelle, was der Wert der Mannschaft ist. Wir sind eine junge Mannschaft und wollen in der 1. Liga einige Jahre bleiben. Ziel ist ein ruhiger Klassenerhalt.“ Wie sind die Vinschger 1. Ligisten aufgestellt? „Mit Laas, Mals und Partschins wird es schöne Derbys geben. Sicher ist, dass in der Gruppe Begeisterung herrscht!“ Harald hat vor eineinhalb Jahren die Mannschaft übernommen, als Schlanders fast in der Abstiegszone war und brachte es an die 5. Stelle. Die Idee war jene, einen jungen ansässigen Trainer zu beauftragen, welcher Allievi und Juniores trainiert und eingesetzt hatte. Auch Sektionsleiter Paolo Gambaro freut sich sehr und unterstreicht, dass „der Aufstieg eine vor 6 bis 7 Jahren begonnene Arbeit krönt. Jetzt besteht die Mannschaft nur aus unseren Jungen, was ein Verdienst der Jugendarbeit ist. Erfolgreich war die Zusammenarbeit mit Präsident Blidmund Kristler, Günther Hört und Georg Wieser.“ (lp)
U.S. Città di Palermo in Mals
Nach 2011 war auch heuer im Juli Palermo in Mals. Es hat dies Gelegenheit für Treffen, Anregungen, Gespräche und natürlich Freundschaftsspiele. Das erste Spiel am 22. Juli bestritten die rosaschwarzen Gäste gegen eine Auswahl aus dem Obervinschgau. Mit 14:0 konnte die Serie A Mannschaft leicht gewinnen. Gute Leistung des 16-jährigen Tormannes Alex Paulmichl, welcher 9 Minuten spielte, ohne Tore zu kassieren (durchschnittlich fiel ein Tor jede 6,4 Minuten).
Fußball in Innsbruck
Im vergangenen Studienjahr starteten die obervinschger Fußballvereine mit dem Initiator Raimund Lingg ein Pilotprojekt in Innsbruck, das den dort studierenden Spielern des Vinschgaus einmal in der Woche ein Training ermöglichte. Mit Hilfe des Laaser Fußball-Urgesteins Ernesto Sanson und eines Innsbrucker Trainers, der früher in der Jugend des FC Wacker Innsbruck tätig war, wurde Dienstagabend auf einem Platz der Sportuniversität trainiert. Den Spielern aus dem ganzen Vinschgau wurde dadurch ermöglicht, den studienbedingten Trainingsausfall im Heimatverein zu kompensieren. Da dieses Projekt auf rege Begeisterung von Seiten der Trainer und auch der Spieler gestoßen ist, wird es auch im kommenden Studienjahr diese Möglichkeit geben.
Interessierte Vereine können sich bei Raimund Lingg (im Bild) unter der Telefonnummer 348/7446935 melden.
Vorbereitungsspiel in Mals
Nach dem Vorbild der Profis haben am Sonntag, 29. Juli, auch der ASV Mals und der SSV Naturns in der Vorbereitung auf die neue Fußballsaison einen Cup ausgespielt. Die von www.espira.ch gesponserte Trophäe ging dank eines 3:1-Sieges an die Oberliga-Mannschaft aus dem unteren Vinschgau.
Das Spiel bildete den Abschluss eines dreitägigen Trainingslagers der Naturnser in Burgeis, an dem 23 Spieler teilnahmen. Zum Spiel selbst berief Trainer Gusti Grünfelder 20 Spieler ein. Der Malser Coach Helmuth Thurner hatte 18 Spieler zur Verfügung. Beide Übungsleiter setzten während der 90 Minuten all ihre Spieler ein.
In einem auf mäßigem Niveau stehenden Spiel brachte Felix Peer den SSV in der neunten Minute in Führung: Francesco Cosa führte einen Freistoß schnell aus und der junge Stürmer konnte alleine auf das Malser Tor zustürmen. Er umkurvte Torhüter Veith und schob zum ersten Treffer der Partie ein. Francesco Cosa vergab zwei weitere gute Möglichkeiten, mit welchen er die Führung hätte ausbauen können. Auch die Malser kamen einige Male gefährlich vor das Gehäuse von Uli Rungg.
In der zweiten Hälfte war noch keine Minute gespielt, als Elias Tappeiner eine schöne Flanke auf den zweiten Pfosten zog, wo Ramon Sanson zum 0:2 für den SSV einköpfte. Eine Minute später verkürzte Manuel Sandbichler per Elfmeter auf 1:2. Danach verflachte die Partie und beide Teams mussten den harten Vorbereitungstrainings der letzten Tage und den hohen Temperaturen Tribut zollen. Die Entscheidung fiel dann in der 86. Minute, als Kapitän Armin Rungg einen an Elias Tappeiner verursachten Elfmeter sicher verwandelte (1:3).
Robert Parth, als Vertreter von Espira und Sport & Mode Parth, kamen zur Siegerehrung aufs Feld und Erstgenannter übergab den ersten Espira-Cup an den SSV-Käpt’n Armin Rungg. (r)
Fotos: Andre Stadler und Simon Flora
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Dominikus, 8. August 2012
Die Erstbesiedlung von Gletschervorfeldern durch Pionierpflanzen ist für die vegetionskundliche und alpinökologische Forschung eine interessante und faszinierende Fragestellung. Ähnliche Situationen mit anderen Rahmenbedingungen von Hitze statt von Kälte gibt es auf erkalteten Magmen nach Vulkanausbrüchen. Welche Pflanzen siedeln als erste auf diesen Rohböden nach der Auseisung oder nach der Abkühlung? Sind die Sporenpflanzen schnellere Erstbesiedler als die Blütenpflanzen? Wie lange dauert es in Jahren, bis aus einer offenen und lückigen Erstbesiedlung eine geschlossene Vegetationsdecke entsteht?
Einige Pioniere unter den Blütenpflanzen stelle ich im heutigen Beitrag auch im Bild vor.
Dorfsennerei Prad
Text und Fotos: Magdalena Dietl Sapelza
Vielversprechend ist der Betrieb in der Dorfsennerei am Hauptplatz in Prad angelaufen, und auch der Verkauf der Produkte entwickelt sich gut. Einheimische und Gäste holen sich die Butter, den Frisch-, Halbfett- oder Vollfettkäse, den Rahm, das Butterschmalz… im kleinen Verkaufsladen, der jeden Vormittag (außer am Mittwoch) geöffnet ist. Die Milchprodukte, hergestellt aus silo- und gentechnikfreier Milch, tragen das Südtiroler Markenzeichen und überzeugen durch Qualität und Geschmack. Die Sennerei ist der ganze Stolz der 13 Bauern, die ihre Milch täglich anliefern. Verbissen hatten sie um die Wiederinbetriebnahme gekämpft.
Die Produktion von Butterschmalz erweist sich als eine gute Idee. Der Absatz des aus Rohrahm gekochten Traditionsproduktes der bäuerlichen Küche steigt ständig und füllt eine Marktlücke aus. Dahinter steckt einerseits das Bedürfnis nach Nahrungsmitteln ohne Konservierungsstoffe, andererseits erlebt die einfache Küche der Vorfahren wieder eine Renaissance. „Wir sind derzeit die einzigen in Südtirol, die Butterschmalz anbieten, und das kommt uns zugute“, erklärt der Obmann der Sennerei-Genossenschaft, Luis Burger. „Immer öfter holen sich Kundinnen und Kunden unser Butterschmalz auch, weil Diätistinnen ihnen empfehlen, wieder damit zu kochen“, erklärt die Verkäuferin Doris Kostner Riedl.
Die kleine Produktschmiede am Hauptplatz ist der ganze Stolz der derzeit 13 Bauern, die ihre Milch dort abliefern. Von sieben bis acht Uhr sind die Dorfbauern dran, nach 9.30 Uhr die Bergbauern. Es sind täglich rund 1.000 Kilogramm, aus denen der Senner Martin Paulmichl rund 100 Kilogramm Käse und 18 Kilogramm Süßrahmbutter herstellt. Nach dem Almabtrieb im Herbst werden sich die Milch- und die Produktmengen erhöhen. Paulmichls Arbeitstag beginnt um 4.00 Uhr in der Früh und endet gegen Mittag. Doch auch am Nachmittag trifft man ihn im „Kaskeller“ bei der Pflege der Käselaibe an. Seine Frau Helena Veith hilft ihm oft dabei. Schon bald könnte es in der Dorfsennerei eine weitere Arbeitskraft brauchen. „Wir sind derzeit beim Überlegen, eine Teilzeitkraft für die Produktion anzustellen“, sagt Burger.
Klein wie die Produktionskreisläufe des Sennereibetriebes ist dessen Struktur. Das Gebäude ist in modernem Stil gebaut und bildet Teil des harmonischen Ensembles im Ortskern. Prägendes Element ist die naturbelassene Holzfassade. Sie ist schlicht, einfach und dennoch markant. Das Holz stammt aus dem Prader Wald – eine Hommage an alte bäuerliche Bautradition. Das Innere des Gebäudes ist so ausgeklügelt, dass die Produktionsschiene, den Hygienebestimmungen entsprechend, auf kleinstem Raum und optimal ablaufen kann.
Nach einjähriger Bauzeit war die Sennerei im Dezember 2011 in Betrieb genommen worden. Und die elfjährige Schließung war überwunden. Eine Arbeitsgruppe hatte 2008, mit 24 Bauern im Rücken, die Vorarbeit zur Wiederinbetriebnahme geleistet und Mut und Risikobereitschaft gezeigt, den Weg der kleinen Kreisläufe zu gehen. Unterstützt wurde das Projekt von der Eigenverwaltung, die das Gebäude bereits 2006 erworben und zur Verfügung gestellt hatte. Auch die Gemeindeverwaltung hatte sich hinter die Initiative gestellt.
Die Verkaufsstelle der Sennerei bietet den Genossenschaftsmitgliedern, die Direktvermarkter sind, die Möglichkeit, auch ihre hofeigenen Produkte zu verkaufen. Derzeit gibt es Bauernbrot und Eier. Der Milch-Auszahlungspreis für die Bauern könnte 0,40 bis 0,45 Euro pro Kilogramm betragen. „Der Preis orientiert sich am Geschäftsverlauf. Wenn es gut läuft, könnte mehr herausschauen“, so Burger.
Die Einweihung feierten die Mitglieder der Sennerei-Genossenschaft am 15. Juli 2012 mit einem Volksfest. Die Sennerei soll im Dorfleben wieder ihren Platz finden und sich entwickeln. Prader Sennereiprodukte finden sich bereits in vielen Geschäftsregalen im Vinschgau und im Geschaft von „Südtirol pur“ in Meran. Entscheidend für den Absatz sind Spitzenqualität und die richtige Vermarktung, die die Einzigartigkeit und Regionalität herausstreicht. Das ist den Bauern bewusst. Die Vermarktung im In-und Ausland anzukurbeln und erfolgreiche Marketing-Strategien zu finden, ist die große Herausforderung für die Zukunft. „Da haben wir noch viel zu tun. Wir müssen die Konsumentinnen und Konsumenten auch über Prad hinaus von den Stärken unserer Produkte überzeugen, damit wir bestehen können“, meint Burger. Die meisten Praderinnen und Prader haben die Sennereibetreiber bereits gewonnen. Produkte werden geschätzt. Das ist ein erstes wichtiges Standbein für den Absatz und im Hinblick auf einen größeren Verkaufsradius vielversprechend.
Haus Thaler – Partschins
Wenn die Bauherren und der Architekt einen ausgeprägten Sinn für Ästhetik haben, dann entsteht ein Zuhause wie jenes von Margot und Markus Thaler in Partschins. Mit einem Wort: eine Traumwohnung. Mediterranes Ambiente gibt’s inklusive.
Text: Angelika Ploner | Fotos: René Riller
Es gibt Gebäude, die sich ins Auge ihres Betrachters drängen und es gibt Gebäude, die sich vornehm zurückhalten. Das Wohnhaus von Margot und Markus Thaler in Partschins ist letzteres, eines, das sich in Zurückhaltung übt. Der schwere Dachstuhl mit der dunklen Holzverschalung, den das Haus – erbaut in den 70er Jahren – getragen hat, gehört der Vergangenheit an, die Sanierung und die Aufstockung des Hauses Sonngart ist seit wenigen Monaten abgeschlossen. Nur das Satteldach erinnert noch an frühere Zeiten. Der Architekt Iwan Zanzotti aus Tartsch hat auf die Nachbarschaft Rücksicht genommen und die Dachform vom Partschinser Sautringweg abgeleitet: „Das Satteldach ist charakteristisch für dieses Wohnviertel, deshalb hat das Haus auch wieder ein Satteldach bekommen.“
Unangetastet – innen zumindest – blieb nur das Erdgeschoss, das die Eltern von Margot Thaler bewohnen, außen erhielt es eine Wärmedämmung und neue Fenster. Maßnahmen, die das gesamte Wohnhaus auf den gewünschten Klimahaus-Standard-B brachten. Das Obergeschoss und der kleine Dachboden, dort wo sich ehemals vier Ferienwohnungen den Platz im Haus Sonngart teilten, wurden abgerissen, neuer Wohnraum – angepasst an die Bedürfnisse der Bauherren – ist auf zwei Geschossen entstanden: über 150 Quadratmeter Nettowohnfläche.
Die Bauherren Margot und Markus Thaler sind Ästheten, anders ausgedrückt Liebhaber guten Geschmacks. Eintreten und genießen beschreibt jene sinnliche Erfahrung, die sich bereits im Eingangsbereich erleben lässt. Denn die Dialektik des Innenlebens ist auf Anhieb ablesbar, das gestalterische Gespür schlicht beeindruckend: Dunkles Nussholz kontrastiert mit elegantem Weiß. Weiße Terrazzoböden, weiße Mauern, weiße Türen ergeben zusammen eine weiße Eleganz, die auf edles, gediegenes und vornehmes Nussholz, jenes der Treppe, trifft. Wüsste man es nicht besser, so könnte man sich in einem italienischen Palazzo wähnen. Zeitlos, wohnlich und doch luxuriös, modern und klassisch zugleich wirkt das Ambiente auf seine Gäste. „Weiße Terrazzoböden war der erste Wunsch, den die Bauherren geäußert haben“, erinnert sich Iwan Zanzotti zurück.
Dem Eingangsbereich schließen sich gleich links die Räume an, in denen die Familie die meiste Zeit verbringt, Küche Essraum und Wohnzimmer.
Hier wird gegessen, gelesen, gespielt, ferngesehen und an kalten Wintertagen auch die Wärme des Ofens – der sich in der Wand verbirgt – genossen. Alle drei Bereiche bilden eine Einheit. Und doch nicht. Denn den Küchen- und Essbereich trennt genau eine Treppenstufe vom Wohnraum. Diese unterschiedlichen Raumhöhen, sagt Iwan Zanzotti, zonieren Küche und Wohnraum, ordnen den Bereichen – wie selbstverständlich – ihre Funktion zu, schaffen Offenheit und Intimität gleichermaßen. Eine Brüstungsmauer trägt das ihre dazu bei. Blickfang hier ist die in Terra-Ton gespachtelte Wohnzimmerwand, die das mediterrane Flair betont, erlebbar und fühlbar macht. Und wieder das Spiel mit den Kontrasten: Elegantes Weiß trifft auf edles Braun. Konkret: Der weiße Terrazzoboden hat in der Küche und im Essraum seinen Auftritt, das dunkle Nussholz hingegen im Wohnzimmer. Vom Wohnzimmer aus hat man einen direkten Ausgang zur Terrasse. Und auf der Terrasse einen direkten Kontakt zum Himmel, denn das Dach hat eine Öffnung. Den Blick in den Vinschgau hier schätzt die Familie besonders, ein Wunsch, der bereits formuliert war, noch bevor Pläne auf dem Tisch lagen. Mit Holzdielen ist die Terrasse belegt, „Außen und Innen verschmelzen durch die Verwendung von Holz“, sagt Iwan Zanzotti. An den Wohnraum – einer Nische gleich – schließt sich eine kleine Bibliothek mit einer Liege an, eine Ruhezone für ungestörte Lese-Momente oder einfach nur zum Relaxen.
Die restliche Fläche im Obergeschoss teilen sich Garderobe samt Stauraum, Zimmer, Tages-WC und Kinderzimmer, die sich wie Perlen aneinander reihen und reduzierten Materialeinsatz zum Stilmittel erheben. Ein Raum tanzt aus der Reihe: das Tages-WC. Hier tragen die Decke und die Wände ein frisches Grün, sind ein aufregender Farbtupfer.
Der Bereich der Eltern liegt im Dachgeschoss. Der konsequente Materialeinsatz – weißer Terrazzoboden und dunkles Nussholz – setzt sich hier auf knapp 43 Quadratmetern fort. Schlafzimmer, begehbarer Schrank und Bad, genau in dieser Reihenfolge angeordnet, halten die Wege kurz. Das Bad trägt die gleiche Spachtelmasse in Terra-Ton wie der Wohnraum. Der Höhepunkt ist hier aber die freistehende Badewanne. Und die Krönung: Der Ausblick in den Vinschgau.
Stimmen von Wirtschaftstreibenden in der Gewerbezone Vetzan hat der Vinschgerwind eingefangen, Meinungen zum Standort, zu Steuerdruck und zu Herausforderungen eingeholt. Ihren Platz in der Gewerbezone Vetzan haben international tätige Unternehmen gefunden, genauso wie kleine Einmannbetriebe. Vielfalt ist da, dieses Sonderthema ist ein kleines Spiegelbild dieser Vielfalt.
von Angelika Ploner
Firma Fuchs Ag – ein Kurzportrait
Kalte und warme Böden aus einer Hand
Mit Naturstein fing die Fuchs AG vor 40 Jahren ihre Tätigkeit an. Gegen Ende der 80er Jahre setzte Günther Fuchs dann zu einem doppelten Qualitätssprung an: Er nahm am Hauptsitz in Latsch die Keramikfliese ins Sortiment auf und eröffnete eine Filiale in Sinich.
Nach dem Umzug von Latsch 1998 nach Vetzan, ist der Hauptsitz der Fuchs AG heute im Gewerbegebiet in Vetzan. 10.000 Quadratmeter misst das Firmenareal und verfügt über eine abwechslungsreiche Ausstellung: Natursteine, Fliesen und – das jüngste Produkt im Hause Fuchs– Holzböden.
Und obwohl die Fuchs AG in der Welt zu Hause ist, beweist das Familienunternehmen Lokalkolorit: Der Marteller Granit Plima wird in Vetzan verarbeitet und vertrieben. In der hauseigenen Produktionsstätte werden sämtliche Natursteine nach Wunsch der Kunden verarbeitet.
Das vielfältiges Mitarbeiter-Team der Fuch AG bietet den Kunden ein breites Fachwissen sowie frische Ideen.
Zu den Kunden der Fuchs AG zählen Privatpersonen, Fliesenleger,
Architekten, Baufirmen und Fliesen- und Natursteinhändler. Die Fuchs AG ist auch außerhalb von Südtirol tätig: Europaweit beliefert und wickelt sie selbständig Projekte ab.
Vor über 40 Jahren gegründet mit
Standort im Gewerbegebiet Vetzan. Eine
Zweigstelle in Sinich.
Die Märkte sind Italien,
Deutschland, Österreich, Schweiz.
33 Mitarbeiter
Firma Marx AG – Interview mit Alfred Marx
Vinschgerwind: Wie viele Mitarbeiter hat die Marx AG?
Alfred Marx: Derzeit beschäftigen wir 94 Mitarbeiter.
Der Großteil der Aufträge wird von der öffentlichen Hand bezogen. Welches ist der größte derzeit?
Die größten Projekte sind der Bau der Umfahrung von Meran „Küchelbergtunnel“, Bauten von Wasserkraftleitungen für die Stromproduktion für diverse Genossenschaften, der Bau eines Speicherbeckens, einer Skipiste und einer Beschneiungsanlage in St. Vigil/Enneberg und der Bau einer Zufahrtsstraße zu einem Staudamm in der Toskana.
Öffentliche Auftraggeber gehen gerade mit dem dicken Sparstift über Neubauprogramme. Welche Strategie haben Sie in der Schublade?
Wir werden versuchen mit Flexibilität weiterzumachen und sind auch gezwungen, Arbeiten zu übernehmen, welche nicht immer unmittelbar vor der Haustür sind, wie jene in der Toskana und im Pustertal zum Beispiel.
Standort Gewerbegebiet Vetzan: optimal?
Es gäbe sicherlich bessere Standorte, sei es für uns, als auch für unsere Nachbarn, jedoch die unmittelbare Nähe an der Staatsstraße ist sicherlich vorteilhaft für alle.
Was bereitet Ihnen mehr Sorgen: 70 Prozent Steuerbelastung für Unternehmen in Italien oder der Widerstand gegen die Ihrerseits geplante Bauschutt-Recyclinganlage im Gewerbegebiet Vetzan?
Mit Sicherheit die 70% Steuerbelastung, denn das Problem mit der Bauschutt-Recyclinganlage wird sich von alleine lösen.
1957 gegründet.
1991 Eröffnung des Schotterwerks und Bauschutt-
recyclinganlage am Betriebssitz im Gewerbegebiet Vetzan.
1994 Beginn mit der Herstellung von Fertigbeton.
2010 Eröffnung Zweigstelle Fertigbetonwerk in Lana.
94 Mitarbeiter
Firma KOFEL graphic&print – Ein Kurzportrait
Kofel bietet Servicequalität
In der Druckerei Kofel im Gewerbegebiet Schlanders ist es im Jänner 2012 zu einem Führungswechsel gekommen. Nach dem Ausstieg von Stefan Bernhard wird das Unternehmen Kofel unter „Kofel graphic & print“ von Dreien weitergeführt, die auf eine jahrelange Erfahrung im Unternehmen verweisen können: Harald Pöhl, Andreas Pirhofer und Florian Sagmeister.
Für Kofel graphic & print gilt das Schlagwort Servicequalität. Dazu gehört vor allem das zuverlässige und termingerechte Abwickeln von Aufträgen. Dabei wird stets beste Druckqualität garantiert. Aufgrund der schnelllebigen Zeit werden Drucksorten oft sehr kurzfristig und dringend benötigt. Hier kann man sich auf die Flexibilität von Kofel graphic & print verlassen. Zudem werden Großaufträge zuverlässig, preisgerecht und mit kurzen Lieferzeiten erledigt.
Eine effiziente Werbung ist heutzutage unerlässlich. Mit Kreativität und individuellen Ideen inspiriert das Team von Kofel graphic & print und gibt in unserer von Eindrücken überhäuften Welt den Blick für das Wesentliche im Bereich Werbung.
Ebenso wichtig wie Inspiration und Kreativität ist die persönliche und fachkompetente Beratung hinsichtlich Design und Druck. Die Unternehmer von Kofel graphic & print können ihre jahrelange Erfahrung nutzen und nehmen sich gerne die Zeit, ihre Kunden in Sachen Grafik und Druck bestens zu beraten und zu informieren.
1981 Kofel KG gegründet.
2011 Gründung der KOFEL graphic&print GmbH mit
Standort im Gewerbegebiet Vetzan.
4 Mitarbeiter
Firma Recla gmbh – Ein kurzportrait
Auf dem Gipfel des Genusses
Wer bei McDonalds schon mal in einen Mc-Bacon gebissen hat, der hat die Geschmacksnoten des knusprig angebratenen Specks der Recla GmbH genossen. McDonald ist einer der prominenten Kunden des Speckproduzenten Recla im Gewerbegebiet Vetzan. Vier bis fünf LKWs rollen täglich ins Gewerbegebiet Vetzan und liefern jene Schlegel an, die in einem zweiten Moment weiterverarbeitet werden: zu Speck, Würsten, geräuchertem Kochschinken, Fleisch.
Das Unternehmen folgt hohen Hygieneanforderungen. Als erster Speckbetrieb Italiens ist die Firma Recla für den amerikanischen Markt USDA-zertifiziert worden und hält den strikten Kontrollen und harten Anforderungen stand.
Die Brüder Franz und Gino Recla führen das Unternehmen seit Beginn der 80er.
Unübersehbar ist der Speckbetrieb im Gewerbegebiet Vetzan seitdem angewachsen. Das Vinschger Klima ist eine der Zutaten für den Markenspeck, denn für die Reifung sind Luft und Wind – die Vinschger Luft und der Vinschger Wind – sehr wichtig. Der Erfolg gibt der Rezeptur Recht.
1985 gegründet als Exportbetrieb;
bearbeitet die Märkte Italien, Deutschland,
Österreich, Frankreich, England, USA; Standort im
Gewerbegebiet Vetzan. Produktpalette: Speck, Würste, Kochschinken, Fleisch (Detailhandel)
220 meist einheimische Mitarbeiter
Firma Systems – Interview mit Gustav Rechenmacher
„..dann geht bares Geld verloren“
Vinschgerwind: Wie wird man IT-Service-Leader in Südtirol?
Gustav Rechenmacher: IT-Service-Leader wird man nicht einfach über Nacht oder indem man den Slogan unter das Logo stellt. IT-Service-Leader wird man durch kontinuierliche Entwicklung. Es braucht intelligente Service-Konzepte, flexible Mitarbeiter und schlanke Support-Prozesse – um eben das Nutzenversprechen einzuhalten. Doch auch wenn wir im Support-Service führend sind, ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren aus. Wir sind ständig bemüht, noch besser, zuverlässiger und effizienter im Service zu werden.
Ist ein zuverlässiger IT-Partner ein Erfolgsgarant?
Ein zuverlässiger IT-Partner ist kein Erfolgsgarant eines Unternehmens, aber gewiss ein zentraler Bestandteil. Denn gerade in Krisenzeiten muss der operative Betrieb eines jeden Betriebes gewährleistet sein. Denn, wenn es mal passiert, dass der Betrieb aus irgend einem Grund lahmgelegt wird, geht bares Geld verloren. Da entgegenzuwirken bzw. präventiv vorzusorgen ist unser Job. Noch als Anmerkung: Sorglos kann ein Kunde nur sein, wenn der IT-Partner zuverlässig ist. Es besteht hier somit ein direkter Zusammenhang.
Welche Altersstruktur hat ihre Belegschaft?
Sytems beschäftigt mittlerweile ca. 45 Mitarbeiter. Dabei arbeiten bei uns Personen aus jeder Altersklasse und Geschlechts. Vom jungen dynamischen Techniker, bis hin zum erfahrenen Consultant oder zur Implementierungsexpertin. Dies ist auch wichtig, da unterschiedliche Charaktere dem Unternehmen wertvolle Impulse liefern und somit die Firma formen.
Ein Blick in die Zukunft.
In Südtirol mahlen die Mühlen etwas langsamer. Ein zentrales Thema, welches auch hier im Land aktueller wird, sind Dienstleistungen aus der Cloud, sprich aus der IT-Wolke. Services und Leistungen nicht mehr zu kaufen, sondern sozusagen zu mieten und aus dem Internet zu beziehen, wird ein Trend sein, der nun auch Südtirol erreicht. Zudem wird die soziale Komponente, sprich Social Media, immer mehr im Geschäftsleben miteinfließen. Ein anderer Trend, welcher sich ebenfalls abzeichnet, ist das intelligente Managen von Unternehmensinformationen und -inhalten auf einer zentralen Unternehmensplattform, Stichwort ECM bzw. Enterprise Content Management.
1990 gegründet.
3 Standorte: im Gewerbegebiet
Vetzan/Schlanders, Bozen und Bruneck.
45 Mitarbeiter.
Über 3.000 Kunden, branchenübergreifend
und jegliche Größe im Trentino-Südtirol, Norditalien
Firma Tappeiner – Interview mit Martin Tappeiner
„Man weiß nie, wie weit man kommt, nur wie weit man ist.“
Vinschgerwind: Herr Tappeiner, was können Sie folgender Philosophie abgewinnen: Die Mitarbeiter machen den Erfolg eines Unternehmens aus.
Martin Tappeiner: Dem pflichte ich voll und ganz bei. Wir als modernes Dienstleistungsunternehmen definieren unseren Erfolg über die Zuverlässigkeit und Kompetenz unserer Mitarbeiter, nach dem Motto: „Gute Mitarbeiter, gutes Unternehmen“.
Neben den Mitarbeitern dürfte der Fuhrpark das größte Kapital der Firma sein?
Unser Fuhrpark umfasst etwa 45 kapitalintensive Fahrzeuge, bedingt durch unsere spezialisierte Tätigkeit im Abfallbereich.
Die Firma Tappeiner ist nicht nur im Vinschgau unterwegs, sondern gewährt in ganz Südtirol „eine hochqualifizierte Sammlung und Entsorgung“. Ist der Standort inVetzan ein geeigneter?
Eine gute Infrastruktur, Anbindung an die Transportwege und moderate Steuern und Gebühren sind das Fundament einer jeden Tätigkeit. Der Standort Gewerbegebiet Vetzan bildet dieses Fundament für uns.
Um wettbewerbsfähig zu sein ist das Unternehmen Tappeiner technisch auf Spitzenniveau gehalten.
Um den steigenden Anforderungen in umwelttechnischer Hinsicht gerecht zu werden, führen wir laufend Verbesserungen und Kontrollen durch, um ein Maximum an Qualität zu gewährleisten.
Die Vision des Juniorchefs: Wo soll die Firma Tappeiner in fünf Jahren stehen?
„Man weiß nie, wie weit man kommt, nur wie weit man ist.“ Das ist ein Sprichwort meines Vaters, das mich begleitet. Mein Ziel ist es, die Dienstleistungen von Tappeiner stetig zu verbessern und neue Dienste anzubieten, um weiterhin ein verlässliches Unternehmen für Kunden und Mitarbeiter zu sein.
1978 gegründet, tätig im Bereich Entsorgung, Recycling,
Textil- und Gebäudereinigung mit Standort im Gewerbegebiet Vetzan.
50 Mitarbeiter
Firma Ratschiller Bauunternehmen & Ofenbau – Interview mit Norbert Ratschiller
„Ein Teufelskreis“
Vinschgerwind: Die erste Rate der IMU ist bezahlt, der Steuerdruck enorm. Wie kommen kleine Unternehmen, wie Sie eins sind, damit zurecht?
Norbert Ratschiller: Mit den Steuern ist es schlimm. Teilweise ist die Zahlungsmoral der Kunden so, dass man sein Geld erst nach 3-4 Monaten bekommt und so das Material und die Löhne schon im Voraus bezahlen muss und im Grunde keins mehr hat, um die hohen Steuern zu bezahlen. Das Ganze wird zum Teufelskreis.
Ein Familienunternehmen genießt die Rückendeckung der Familie. Gerüstet gegen die Krise?
Es ist so, dass wir als kleines Familienunternehmen sehr flexibel sein können. Das ist in Krisenzeiten von Nutzen. Man merkt aber, dass viele nicht mal mehr das Geld haben, um kleinere Arbeiten zu machen.
Der Ofenbau ist Ihr Aushängeschild; eine großzügige Ausstellungsfläche im Firmensitz gibt Bauherren Ideen. Sohn Thomas hat die Hafnerausbildung abgeschlossen und beherrscht das Handwerk.
Ja, der Ofenbau ist unser zweites Standbein und Thomas hat die Hafnerausbildung in Innsbruck absolviert. Wir sind ein kleiner Betrieb, deshalb sind bei uns alle auf einer Baustelle, ob Sanierung, Pflasterung, Rohbau oder Ofen- und Kaminbau. Unser Betrieb ist für jegliche kleinere aber auch größere Maurerarbeiten, Pflasterarbeiten oder Ofen- und Kamin-Bau zu haben.
1995 gegründet, tätig im Baubereich und
Ofenbau mit Standort im Gewerbegebiet Vetzan.
3 Mitarbeiter
von Angelika Ploner
17,6 Hektar umfasst das Gewerbegebiet Vetzan
1974 wurde das Gewerbegebiet Vetzan von der Autonomen Provinz Bozen in der sogenannten Aue ausgewiesen, sie war eine Zone von Landesinteresse. Ein Teil der heutigen Fläche gehörte dem Schlanderser Unternehmer Hermann Schöpf.
Die Erschließung damals kostete 1.277 Millionen Lire, anders ausgedrückt:
1,2 Milliarden alte Lire.
Mitte des 19. Jahrhunderts stellte man in diesem Gebiet Dachziegel her. Es war jene Zeit, in der die beständigen Dachziegel die Dachschindeln ablösen sollten.
1959 ging die Vetzaner Ziegelei in Konkurs und wurde versteigert. Das Grundstück gekauft haben Karl Gartner und Artur Eisenkeil, um dort die Firma Estherglas anzusiedeln.
Seit 2002 gibt es im Gewerbegebiet Vetzan den GEPA, den Gewerbepark, der mehrere Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe beherbergt.
Rund 40 Betriebe beherbergt das Vetzaner Gewerbegebiet heute, tätig in ganz unterschiedlichen Sektoren.
Auf 6 Kubikmeter pro Quadratmeter ist die Baudichte erhöht worden, um den Unternehmen Expansionsmöglichkeiten einzuräumen.
Langtaufers
Rund 40 Besucher konnte Fraktionsvorsteher Anton Zanini am Samstag (27.07) zum „1. Offiziellen Goaß-Olpkas – Onschnitt“ auf der Goa?-Alm im Ochsenbergtal bei strahlendem Sonnenschein begrüßen. Besonders freute ihn die Anwesenheit von Forstinspektor Mario Broll , von Stationsleiter Siegfried Patscheider und von Franz Prieth von der Lanwirtschaftsschule Fürstenburg.
Mit Hilfe der Forstarbeiter konnten 16 Ziegenhalter ihre Idee von einer Goaß-Alm in die Tat umsetzen. Im Frühjahr wurde ein funktionaler Melkstand errichtet. Damit können 8 Ziegen gleichzeitig gemolken werden. Die Fürstenburg stellte die Lehrgeräte für Milchverarbeitung zur Verfügung und steht dem Projekt beratend zur Seite.
Die Alpung wurde mit 70 Ziegen begonnen, obwohl die Nachfrage dafür viel größer gewesen wäre. Nächstes Jahr will man 120 bis 150 Stück der genügsamen Paarhufer alpen.
Jeden zweiten Tag werden 200 l Milch in die nahegelegene Kaproner Alm gebracht und dort zu 18 bis 20 kg Goaßkäse verarbeitet. Die Milch der einzelnen Ziegen wird gemessen und der Ertrag an Käse ensprechend dem Ziegenhalter zugeteilt. 1 kg des „Touler Goaß-Olpkas“ kostet 23 Euro.
Der gestellte, obligate Käseanschnitt für den Fotografen war nicht auf dem Festprogramm. Stattdessen hat Käseexpertin und Sennerin Elisabeth Haid Käseplatten mit würzig gereiftem Goaßkas und fruchtsüßem Gewürztraminer aufgetragen. Dem Vorurteil, dass der Käse „bockalat“, das heißt nach Stall und Bock schmeckt, setzt sie überzeugend entgegen: „Das kommt von schlechtem Käsen. Lässt man die Milch zu lange stehen, oxidiert das Milchfett. Caprinsäure wird frei, und dadurch schmeckt der Käse bockig. Wird die Milch aber zügig verarbeitet, hat er ein mildes, leicht säuerliches und nussiges Aroma“
Die Weide für die Tiere mit den balkenförmigen Pupillen befindet sich zwischen Waldgrenze und dem Ödland. „Die Goaß mochn di groaß Rund in Taoulkössl, sie gean in die Knött und fressn diea 110 Golta (Galtvieh) gwiiß koa Halmali aweck“ rechtfertig sich Goaß-Hirte Peter Patscheider. Er weiß, dass die Ziegen im Wald und auf der Weide umstritten sind.
Dem Vorhaben, nächstes Jahr die Masebenalm exklusiv zur Goaßalpung zu pachten, steht Forstinspektor Broll skeptisch gegenüber. (aw)
Tag der Treffs am 14. August, nacheinander werden alle Treffs besucht (Picknick, schwimmen usw.), Infos und Anmeldung bei Jutta, Start: 9.30 Uhr „Juze“ Hoad
Sa. 01.09.12 + So. 02.09.12 September 2012: Graffiti für alle – Projekt underbridge gallery, Interreg Projekt in Tösens, Bemalung Fahrradunterführung, Infos und Anmeldung bei Jutta, Start: 8:28 Uhr Bushaltestelle Graun
Nach drei spannenden Tagen vom 23. – 25. Juli ist das Mädchencamp 2012 leider auch schon wieder vorbei. Mit dabei waren 13 Mädchen im Alter zwischen 11 und 14 Jahren und sie wurden von drei Jugendarbeiterinnen der Jugendtreffs Burgeis/JumaMals, Ju!p Prad und Phönix Schluderns/Citytreff Glurns begleitet. Das Programm war bunt gefächert, dass für jede das Richtige dabei war. Montags sind wir mit dem Bus nach St.Valentin auf der Haide gefahren und nach einem kurzen Spaziergang um den See wurde noch Minigolf gespielt. Bevor wir im Juma Mals übernachteten haben wir noch gegrillt und Naturkosmetik hergestellt. Am Dienstag ging es dann auf zum Montiggler See und abends ins Ju!p nach Prad zu einer gemeinsamen Spaghettata und einem spannenden Filmabend. Und den letzten Tag ließen wir im Waldseilgarten von Laas und bei einem leckeren Eis ausklingen. Bei diesem Camp wurden viele neue Kontakte geknüpft und es war für alle ein tolles Erlebnis.
Für die Jugendlichen aus Prad, Naturns und St. Ulrich hieß es Anfang Juli: „Auf nach Berlin!“ Die Vorfreude war groß, zumal Berlin derzeit als hippeste Stadt Deutschlands gilt. Die Busfahrt erschien endlos. Mit Filmen, welche uns auch auf die Zeitgeschichte Berlins vorbereiteten, überbrückten wir die 12 Stunden. Gleich bei der Ankunft wurden wir mit einem beeindruckenden Ausblick auf Berlin belohnt. Die Jugendgruppe Berlin/Lichtenberg hat uns eingeladen, auf das höchste Bauwerk Deutschlands, den 368 Meter hohen Fernsehturm. Anschließend aßen wir gemeinsam zu Abend und ließen den Tag in einer Strandbar an der Spree ausklingen.
Am nächsten Vormittag fuhren wir mit der U-Bahn ins Stadtzentrum zum Alexanderplatz. Dort steht eine Weltzeituhr, die für die 30-köpfige Reisegruppe (uns) zum Sammeltreffpunkt der nächsten Tage wurde. So einiges hatten wir uns dafür vorgenommen. Mit einem Schiff fuhren wir die Spree entlang, und auch zu Fuß erkundeten wir die Stadt. Wir schlenderten an der East Side Gallery entlang (das ist ein Reststück der Berliner Mauer, welches kunstvoll bemalt und besprüht wurde), wir spazierten zum Brandenburger Tor und am Reichstag vorbei. Auch das Mauermuseum am Check point Charlie besichtigten wir. Hier konnten wir etwas über die Geschichte Berlins und der DDR erfahren. Zum Beispiel was sich die Menschen alles einfallen ließen um vom Osten über und unter der Mauer vorbei in den Westen zu kommen.
Neben der Kultur kam natürlich auch die Unterhaltung nicht zu kurz! Wir gingen ins Kino, besuchten das Hard Rock Cafe und Madame Tussauds legendäres Wachsfigurenkabinett. Und dann war vor allem Shopping angesagt. Am Fast Food Essen und dem Trendgetränk Bubble Tea kamen wir auch nicht vorbei. An einem Nachmittag hat uns die Jugendgruppe Berlin/Lichtenberg zu einem gemütlichen Grillen eingeladen. Wir möchten uns für alle Einladungen bedanken. Ein Danke gilt auch den drei Jugendzentren jup Prad, JuZe Naturns und saut Gröden, welche uns diese tolle Reise ermöglicht haben.
Burgeis
Mit seinem tragbaren Soundgerät war Martin Lechthaler kürzlich an der Rennstrecke in Hockenheim unüberhörbar. Er und seine Begleiter Silvester Lechthaler und Gunar Moriggl zogen beim Grand Prix von Deutschland nicht nur die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich, sondern auch die der Reporter vom Bayrischen Rundfunk, von SWR III und RTL. „Wir waren in Abständen insgesamt bis zu einer halben Stunde im Fernsehen zu sehen“, freut sich Martin Lechthaler. Das lautstarke Soundgerät hatte viele Blicke auf sich gezogen und war neben dem Treiben auf der Rennstrecke ebenfalls Attraktion. Martin und sein Bruder Silvester drückten den Ferrari Piloten Fernando Alonso und Filipe Massa die Daumen. Moriggl ist eingeschworener Kimi Raikkönen Fan, heuer Fahrer im Lotus- Team. Nach dem Zieleinlauf hatten alle drei Burgeiser Formel I Liebhaber einen Grund zum Feiern. Der Sieger hieß Alonso (Ferrari) vor Jenson Button (MC Laren). Und Kimi Raikkönen landete schließlich noch auf dem dritten Platz, nachdem Sebastian Vettel (Red Bull) wegen eines Regelverstoßes zurückversetzt worden war. Monza wird nun als nächstes Ziel angepeilt. (mds)
Mals/Padua
Am Freitag, den 13. Juli schafften es Wieser Daniela und Nischler Michaela in die Tageszeitung „Il Mattino“ in Padua.
Im Zuge des ersten Auftritts der Volkstanzgruppe Mals bei der Europeade 2012 in Padua gaben die beiden einer Journalistin bereitwillig Auskunft über den Grund ihres Aufenthaltes.
Der Grund war Europas größte Folkloreveranstaltung, die in Padua ausgetragen wurde. Teil davon war, bestimmt nicht das letzte Mal, die Volkstanzgruppe Mals. Zusammen mit weiteren 164 Gruppen aus ganz Europa teilte sie sich verschiedene Plätze der Stadt Padua und verwandelte diese in eine wunderbare Kulisse für volkstümliche Tänze. Zwischen 11. und 15. Juli konnten so über die ganze Stadt verteilt Tänze, Lieder und Weisen europäischer Volkskultur live erlebt werden. Zwischen Donnerstag und Samstagabend durften wir, die Volkstanzgruppe Mals, vier Mal unser Können unter Beweis stellen und gaben den Zuschauern auf kurzweilige Weise Einblicke in die Tiroler Tanztradition. Am Samstagabend zogen wir zusammen mit den anderen Gruppen in einer nicht enden wollenden bunten Parade durch die Stadt. Zwischen einer schwedischen und einer irischen Gruppe tanzten wir durch die Stadt. Der Umzug endete am „Prato della Valle“ mit dem Europeadeball. Sprachliche Barrieren waren im Zeichen des Tanzes bedeutungslos. Unseren Abschied von der Europeade nahmen wir am Sonntagabend, mit einem Auftritt bei der Abschlussveranstaltung vor rund 5000 Menschen. Zusammen mit unzähligen neuen Eindrücken machten wir uns müde aber glücklich auf die Heimreise.
Auf ein Wiedersehen Europeade!
Prad
Zum wiederholten Male fand in Prad der „Kreativsommer“ statt. Er dauerte zwei mal fünf Tage, von Montag bis Freitag, jeweils von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr.
In der ersten Woche, vom 16. bis 20. Juli, haben 8 Teilnehmer im Alter von 11–16 Jahren „Kreatives Arbeiten mit Metall“ probiert. Unter der fachkundigen Anleitung der Kursleiterin Schönthaler Simone wurden zuerst die unterschiedlichen Eigenschaften von Metall, wie Flexibilität und Stabilität erklärt und dann Draht kunstvoll zu Ohrringen, Anhängern, Ringen und Kettchen gebogen und gedreht. Weiters wurde mit Kupferblech verschiedener Schmuck und kleine Figuren hergestellt.
Die zweite Woche vom 23. bis 27 Juli stand ganz im Zeichen von „Arbeiten mit Naturmaterialien “. Diesmal waren 18 Kinder von 6 – 11 Jahren mit Begeisterung dabei. Zuerst wurden Steine, Holz und andere Materialien gesammelt und dann mit selbst angefertigten und vorbereiteten Farben und Klebern zu kleinen Kunstwerken gestaltet. Die bunten Malereien und Figuren haben uns gezeigt, wie künstlerisch begabt manche Kinder und Jugendliche sind.
Die Leitung lag in den Händen von Moser Anna, eine in Wien studierende und praktizierende Künstlerin und ihrer Assistentin Steinhauser Maria.
Unterstützt wurde unser Projekt auch dieses Jahr wieder vom Bildungsausschuss Prad und von der Landesregierung. Die pädagogische Leitung hatte wieder die Referentin für Schule und Kultur der Gemeinde Prad, Frau Ortler Tanja.
Zum Abschluss des „Kreativsommers 2012“ fand am Freitag, 27. Juli eine kleine Feier statt, wo die Arbeiten den anwesenden Eltern und Verwandten vorgestellt wurden. Dabei wurde wieder bestätigt, dass dieses Projekt ein wichtiger Teil der Sommerbetreuung für unsere Kinder darstellt.
Für die KFS-Zweigstelle Prad
Kofler Norbert
Theatergruppe Mals
Die Malser Sommerspiele sorgen mit Theateraufführungen seit zwei Jahrzehnten für kulturelle Höhepunkte rund um den Malser Kirchtag um Maria Himmelfahrt. Zehn Jahre nach der Freilichtaufführung „Liebe, List und Vinschgerbahn“ am Malser Bahnhof heißt es heuer wieder Bühne frei für neue Geschichten rund um das Zugfahren. Ernst Thoma skizziert in seinem Stück „Die Jugend ist echt schlecht“ den Gemütszustand und die Lebensweise unterschiedlicher Altersgruppen im Laufe einer Zugfahrt. Dabei kommen verkabelte und vernetzte Jugendliche mit einem staunenden, aber vereinsamten Kriegsveteranen ins Gespräch. Eine Handy-vernarrte und antiautoritär erziehende Mutter samt Nachwuchs nimmt ebenfalls an der Zugfahrt teil wie junge Werbegeschenke verteilende Mädchen im Auftrag des mobilen Landesrates. Aber ein Stück von Ernst Thoma wäre nicht komplett, wenn nicht vermeintliche Nebenfiguren und vor allem die Musik einen besonderen Platz einnehmen würden. Dazu zählen eine Putzfrau, eine fiktive Polizeistation und ganz besonders ein im Dauerzustand angeheiterter Mann, der das Zugabteil mit der Kanzel verwechselt. In Rap-Form werden hingegen im Laufe des Stückes die Themen Zug, Konsumverhalten und natürlich die Jugend selbst musikalisch interpretiert. (lu)
Schloss Kastelbell
Vom 19. Juni bis 14. Juli war das Team des Films „Das Märchen der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte“ in Südtirol unterwegs. Auch im Vinschgau wurde gedreht.
Der Kinofilm basiert auf einem Bilderbuch von Susanne Straßer und das Drehbuch für den Film schrieb Regisseur Steffen Zacke, der sich für einige Burgen in Südtirol als Drehorte begeistern ließ. Das Filmteam hat auf der Trostburg, der Fahlburg und im Vinschgau auf der Churburg und auf Schloss Kastelbell gedreht.
In den Hauptrollen sind die Münchner Schauspieler Hanna Merki als Prinzessin Clara und Michael Kranz in der Rolle des Hofnarren Michel. Neben ihnen stehen auch einige Südtiroler Schauspieler wie Verena Buratti, Oliver Karbus, Elisabeth Marmsoler uva. vor der Kamera. „Die Dreharbeiten in Südtirol haben mir sehr viel Spaß gemacht. Das ganze Set war für mich wie eine Familie, alle waren supernett und die Motive wunderschön“, so Hanna Merki.
Die Dreharbeiten werden in Bayern weitergeführt und finden dort Ende Juli ihren Abschluss. Das Projekt von FR Entertainment, in Zusammenarbeit mit der HFF München und dem BR, wird außerdem von der Business Location Südtirol (BLS) gefördert.
Prinzessin Clara und ihr Abenteuer werden im Frühjahr 2013 ins Kino kommen: ein Film für die ganze Familie, mit viel Witz und einer märchenhaften Besetzung. (cg)
Prad
Als wahre Fundgrube für Pilzfreunde erwies sich am 27. – 28. Juli das Nationalparkhaus aquaprad: Dessen Foyer fungierte nämlich dem mykologischen Verein Bozen G. Bresadola (benannt nach dem weltbekannten Mykologen) als attraktiver Ausstellungsort für die Sonderschau „Heimische Pilze“. Wissbegierigen Besuchern wurden dabei interessante Einblicke ins faszinierende Reich der Mycologie gewährt. Jedes Jahr wird dazu ein Kongress abgehalten, wobei Südtirol nunmehr bereits zum 4. Mal mit der Anwesenheit internationaler Pilzexperten beehrt wurde. Nach dem Pustertal und dem Eisacktal kam gemäß dem Rotationsprinzip nun neuerlich der Vinschgau zum Zuge. Genauer gesagt rückte heuer insbesondere die Örtlichkeit Planeil ins Fadenkreuz der kompetenten Pilzkundler: An die 150 heimische Pilzarten wurden mikroskopisch bestimmt und allen interessierten Besuchern auf dieser informativen Ausstellung (er)fassbar gemacht.
Nahezu an die 5.000 verschiedene Pilzarten gedeihen in Südtirol, da hier verschiedene Klimazonen auf engstem Raum eine einzigartige Vegetation ermöglichen. „Vom mediterranen bis zum arktischen Klima finden wir hier alles“, so Pilzexperte Claudio Rossi. Unter den 25 Fachgrößen, die in aquaprad ihr Labor eingerichtet hatten, befand sich übrigens auch Anton Hausknecht vom Fakultätszentrum für Biodiversität der Universität Wien.
Sichtlich zufrieden über den Verlauf dieser besonderen Ausstellung zeigte sich auch Parkhausleiter Johannes Dietl, denn unerwartet viele Besucher haben den Weg zu den Pilzen nach aquaprad gefunden. (re)
Laas/Planeil
Die Planeilscharte auf 3090 Metern Meereshöhe war heuer das Ziel der Wandergruppe „HOPPE Bergfreunde“ aus Laas. Dabei handelt es sich um eine Freizeitgruppe bestehend aus mehreren Mitarbeitern des Beschlägewerkes. Bei einem geselligen Beisammensein nach Feierabend hatten sie sich vor Jahren zusammengefunden. Trotz der angekündigten Schlechtwetterfront starteten die sechs Männer am 22. Juli in Planeil und hofften auf einen wohlgesinnten Wettergott. Und dieser begleitete sie in der Tat. Dort, wo die Gruppe ihre Schritte setzte, hielten die Regenwolken einen Respektabstand. Es taten sich trockene Schneisen auf, während links und rechts Regengüsse niedergingen. „Es war so wie beim Auszug der Israeliten aus Ägypten, als sich der Legende nach das Meer geteilt hatte“, schreibt der HBF-Chef Franz Sapelza in seinem Wanderbericht. Nach einen (für einige) anstrengenden Aufstieg und kurzer Gipfelrast stiegen die Bergfreunde ins Langtauferer Tal ab, wo sie rechtzeitig vor einem Regenguss in der Melager Alm ankamen und sich stärkten. Trockenen Fußes erreichten sie anschließend den Bahnhof Mals. Dort packten sie ihren übrig gebliebenen Proviant aus und überbrückten so das Warten auf den Zug. (mds)
Vinschgau
Bereits seit über 20 Jahren bietet die Sozialgenossenschaft Tagesmütter einen qualitativen Beitrag zur Balance zwischen Familie und Beruf an. Kinder im Alter bis zu drei Jahren zu betreuen und zu erziehen sowie deren Familien zu unterstützen, sind der gesellschaftliche Auftrag.
Die Betreuung von Kindern durch eine Tagesmutter ist ein familienergänzender Dienst. Die Kleinkinder werden individuell nach Alter und Entwicklungsphase betreut und pädagogisch gefördert. Der Dienst der Tagesmutter kommt dem Wunsch der Eltern einer qualifizierten und liebevollen Betreuung für ihr Kind nach. Die flexiblen Zeiten und das familiäre Umfeld werden von den Eltern besonders geschätzt.
Die Kinderbetreuung bei Tagesmüttern ist gesetzlich geregelt. So muss eine Tagesmutter eine fachliche Berufsausbildung absolvieren, welche auch zwei Praktika, sowohl bei der Tagesmutter als auch in der Kindertagesstätte, vorsieht. Die Tagesmütter werden durch pädagogische, kreative und persönlichkeitsbildende Weiterbildungsangebote gefördert, welche die Tagesmütter zu 40 Weiterbildungsstunden jährlich verpflichten.
Die Tagesmutter betreut die Kinder in der eigenen Wohnung, welche gesetzlichen Auflagen entsprechen muss.
Die erste Ansprechperson für interessierte Eltern ist die Koordinatorin. Sie erklärt den Eltern alles rund um den Tagesmutterdienst und schließt den Betreuungsvertrag zwischen Tagesmutter und Eltern ab.
Eltern, die den Tagesmutterdienst beanspruchen, können je nach Einkommenssituation um Beiträge bei den Sozialsprengeln der Bezirksgemeinschaft ansuchen.
Eine Besonderheit der Sozialgenossenschaft Tagesmütter ist der regelmäßige Hausbesuch von Seiten der Pädagogin Tanja Fischer, welche der Tagesmutter und den Eltern pädagogische Beratung bietet.
Zurzeit sind in Burgeis, Mals, Laatsch, Tartsch, Schuderns, Tschengls, Morter und Naturns Tagesmütter tätig.
Interessierte Eltern können sich bei der zuständigen Koordinatorin Ruth Ladstätter melden, wo sie alle Informationen rund um den Dienst erhalten. Handy: 348-766 80 53.
Sprengel
Obervinschgau – Mals:
Donnerstag 14.30 – 15.30 Uhr
Haus der Bezirksgemeinschaft Schlanders
Donnerstag 8.30 – 9.30 Uhr
Altersheim Naturns
Jeden 3. Mittwoch im Monat 15.00 – 16.00 Uhr
Schlanders
Man war sich beim Cousinen-Treffen einig: Das gehört in die Zeitung. Nicht nur, weil es ein Treffen, wie es Mitte Juni beim Schupferwirt in Schlanders stattgefunden hat, nicht alle Tage geben dürfte. Auch, weil die Familie Kurz aus Schlanders vielen im Vinschgau bekannt ist. Den „Postrudl“, den Rudolf Kurz, von Beruf Kutscher und seine vier Söhne kannte man landauf, landab, als Musiker mit Herzblut bis in die Zehenspitzen hinaus. Seine Frau, die Josefine Plangger aus Göflan lernte der „Postrudl“ beim Rosenwirt kennen. Dort war früher nämlich die Poststation. Das Musizieren hat der
„Postrudl“, der früh verstarb und seine Frau Josefine mit acht Kindern hinterließ, weitervererbt. Wollte man Unterhaltung, konnte man nur die „Kurzn-Brüder“, die Buben des „Postrudls“ rufen. Und gerufen hat man sie mit weißen Leintüchern, die man aus den Fenstern hängte. Musik, Schnadderhipfln, Gedichte, Witze, die Bauchrednerei – die „Kurznbrüder“ beherrschten die Unterhaltung und waren in Schlanders und darüber hinaus hochgeschätzt und beliebt. Deshalb blieb es auch nicht aus, dass ihr Haus an der Hauptstraße ein gesellschaftlicher Treffpunkt war. „Kurznbluat isch koan Nudlsupp“, so hieß es in der Familie Kurz immer wieder. Etwa 25 Kusinen und Cousins, die von der Familie Kurz, jener des ehemaligen „Postrudls“ in Schlanders abstammen, reisten kürzlich aus halb Europa an, um sich bei einem sogenannten Cousinentreffen kennen zu lernen, Erinnerungen auszutauschen und alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Die Initiative dazu ergriffen Rosmarie, Renate und Sonja Kurz. Das verwandtschaftliche Band sorgte für einen heiteren Abend, wo gemütlich zusammen gesessen, geplaudert und Bilder und Erinnerungen hoch in Ehren gehalten wurden. (ap)
Watles
Einmaliges im Vinschgau konnte am vergangenen Sonntag offiziell eingeweiht werden: die Wasserwelten am Watles (Bild rechts). Mit Wasserfällen, Mühlrad, Kneipp-Wegen, Teich, Sonnenbänken, Goldwaschanlage, Diamantenhöhle, Floß und Meeressand sind die Verantwortlichen am Watles um Präsident Günther Bernhart und Hans Telser ihrem Zielpublikum einen Riesenschritt entgegengekommen. Erleichterung, die Arbeiten beendet zu haben und eine gewisse Spannung, wie die neue Anlage am Fuße der Plantapatschhütte angenommen wird, waren spürbar. Viele Familien sind der Einladung zum Familientag mit gleichzeitiger Eröffnung und Segnung der Anlagen gefolgt. Und die Kinder haben das Angebot flugs genutzt, haben „Diamanten gesucht“, haben sich an der Goldwaschanlage zu schaffen gemacht, haben das Floß in Betrieb genommen. Die Eltern sind den Kindern gefolgt, haben die Liegen und Bänke genutzt, haben genossen und die Kinder genießen lassen. Möglich geworden ist das Projekt, so betonte es Günther Bernhart in seiner Begrüßung, durch die gute Zusammenarbeit der Watles AG mit der Gemeindeverwaltung, mit der Forststation von Mals, die vor allem die Arbeiten in Holz ausgeführt hat, mit den Planern und mit den ausführenden Firmen. Das Projekt ist gelungen, die Vegetation rund um die Anlage wird die Arbeitsspuren allmählich bedecken. Damit nähert sich der Watles seinem Ziel, als Erlebnisberg wahrgenommen zu werden. Flankiert werden die neuen Wasserwelten vom neuen Weg auf den Pfaffensee samt Rundgang dort und vom Bogenschieß-Parcours mit dreidimensionalen Zielen. Gesegnet hat die Anlage Diakon Norbert Punter, musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Obervinschger Böhmischen. (eb)
Schluderns
Derzeit wird eifrig an der dritten Dauerausstellung „Schwabenkinder“ (Interreg IV Projekt) im Vintschger Museum gearbeitet. Schwerpunktthemen sind: die Gründe der Armut im Vinschgau, der Weg der Schwabenkinder, der Kindermarkt, das Schwabenland und die Arbeit im Alltag. Museumsbesucher erfahren auch Biographien und Erlebnisse einzelner Schwabenkinder aus unserer Umgebung. Die Eröffnung der Ausstellung ist Ende November 2012 ge-plant. Das Museum sucht noch Objekte für die Ausstellung: alte Schulbänke aus Holz, alte Schultaschen, alte Kinderschuhe, alte Dokumente, in denen Schwabenkinder erwähnt sind.
Fragen und Informationen können im Museum eingeholt werden. Tel.: 0473 615590 oder E-Mail an vintschgermuseum@rolmail.net
Landeck/Vinschgau
Wer Richtung Landeck die Finstermünz hinunter fährt, dem fallen zwei Bauwerke ins Auge: die Festung Hochfinstermünz, in der ein Militärmuseum untergebracht ist; und das mittlerweile aufgelassene Hotel Hochfinstermünz, das bis vor einigen Jahren noch von Frau Emy Priebsch geführt wurde. Dem Blick der Reisenden verborgen bleibt aber die alte Zollstation und Wehranlage Altfinstermünz unten in der Innschlucht. Dabei hat ein rühriger Verein in den vergangenen Jahren mit viel Einsatz die Anlage vor dem Verfall gerettet und bietet allen Interessierten täglich (außer samstags) von 13 bis 16.30 Uhr Führungen durch die ehemalige Befestigungsanlage und die Kapelle Maria Himmelfahrt an. Wie viel Leben in den alten Mauern steckt, davon konnten sich auch der Präsident und die Mitarbeiter des Karl Schönherr Kinos von Schlanders überzeugen. Der ehemalige Landecker Bürgermeister Hermann Klapeer ließ es sich nicht nehmen, letzte Woche die Gruppe nahezu drei Stunden lang durch die Gemäuer und Räume zu führen, in denen bis zum 31. August auch 28 Künstler, die an der Via Claudia Augusta leben und arbeiten, ihre Werke zeigen. Ebenfalls vertreten: die gebürtige Schlanderserin Sigrid Trojer und der Imster ElmarKopp. (mt)
Taufers
Vor einer Woche hat ein Beschlussantrag des Freiheitlichen Fridolin Wittmer den Tauferer BM Hermann Fliri zur Weißglut gebracht. Wittmer wollte den Gemeinderat beschließen lassen, eine Rechtskanzlei zu beauftragen, um den finanziellen Schaden bei den Verantwortlichen einzufordern. Wittmer bezifferte den Schaden mit rund 100.000 Euro durch Mindereinnahmen aus der Stromproduktion zwischen 2007 und 2010. Es sei eine bodenlose Frechheit, wurde BM Fliri laut, dass Wittmer in seinem Antrag behaupte, dass „die Leistung der Turbine bei gleicher abgeleiteter Wassermenge laut Aussagen des Bürgermeisters um 40% gesteigert werden konnte.“ „Bringt mir die Daten, dass es nicht funktioniert hat,“ glühte Fliri. Nach heftigen und auch lauten Wortgefechten kam eine für Fliri alarmierende Abstimmung: Margit Gaiser (Liste für Taufers) und Wittmer stimmten für den Antrag, sechs Ratsmitglieder waren dagegen und fünf enthielten sich der Stimme. Damit dürfte die leidige Geschichte rund um das E-Werk am Valgarolabach noch nicht gegessen sein, auch weil das Abstimmungsergebnis dem Rechnungshof weitergeleitet werde, wie es im Antrag steht.
Zuvor hat der Gemeinderat dem Antrag um Übernahme des ex-ENEL-Stromnetzes zum momentanen Schätzpreis von 244.000 Euro einstimmig zugestimmt. Der Kaufpreis könne sich bis zum sog. „closing“ am 31. Dezember noch ändern, informierte Gemeindesekretär Anton Patscheider. Albrecht Plangger hatte den Rat vor der offiziellen Sitzung die Vorgangsweise erklärt: Durch die Ratsbeschlüsse, wie man den Ankauf des Netzes tatsächlich finanzieren will, werde die Spreu vom Weizen getrennt. Die Marschrichtung der Gemeinden von Laas aufwärts sei ausgemacht: Netzankauf und dann die Übertragung des Netzes auf das Vinschger Energiekonsortium VEK.
Der Rat hat zudem 8000 Euro für die Volksbefragung zur Zukunft des Rambaches vorgesehen. Die Volksbefragung soll mit der Gemeinde Mals terminlich abgestimmt werden und findet voraussichtlich am 20. Oktober 2012 statt.
Die Gemeinde Taufers hat zudem eine neue Sekretärin: Daniela Lechthaler aus Graun ist die Siegerin des Wettbewerbes. Derzeit ist sie Gemeindesekretärin in Riffian/Kuens. Bis Ende des Jahres wird aber weiterhin Anton Patscheider die Geschicke vonTaufers als Sekretär begleiten. (eb)
Von der Tschenglsburg aus überblicken wir weite Abschnitte des Vinschgauer Sonnenberges. Über diese besondere Landschaft habe ich im Tappeiner Verlag ein neues Buch herausgebracht. Es wird hier in Tschengls vorgestellt, in einem kleinen Kreis von Geladenen, mit Musik und der kostbaren Stimmung eines Burggasthauses. In der Einladung heißt es: Wir freuen uns auf Ihr Kommen, auf Gespräche über Kargheit und Überfluss, auf eine Marende mit vitaminreichen Säften und einem Gläschen Wein vom Vinschger Sonnenberg.
Die Musik besorgt der junge Cellist Mateo Bodini, Sohn des Fotografen Gianni Bodini, den hier alle kennen und der auch mit einigen wichtigen Bildern in diesem Buch vertreten ist. Verwendet wurde auch altes Fotomaterial; der Vergleich mit Gegenwärtigem zeigt die Entwicklung des Sonnenberges, der ja etwa Lebendiges ist.
Von der Tschenglsburg aus überblicken wir die Flanken der Schludernser, Eyrser und Laaser Leiten, unterscheiden das Grün der gelungenen Aufforstung und die bewusst als Steppe erhaltenen Flächen, die sich die Gemeinden für ihre Bauern, also für Weidezwecke vorbehalten haben. All das wird in dieser Arbeit erzählt und erklärt, auch Geologisches und Botanisches.
Der Vinschgauer Sonnenberg ist eine Welt für sich. Aber zuerst zum Mateo, dem Musiker, der den Auftrag bekommen hat, zu diesem Anlass etwas zu spielen. Ich frage meinen Freund Eduard, den Geigenbauer, an welche Musik er denkt. „Etwas in d-dur“ meint er. Diese Tonart klingt heiter, auch klingt sie gelb oder braungelb, entsprechend dem häufigsten Farbkleid des Sonnenberges. Töne haben auch Farbe, erklärt mir der Eduard weiter und ich soll den Mateo auffordern, etwas zum Sonnenberg zu komponieren. Vielleicht improvisieren? Welche Musik passt zum Sonnenberg, was kann man bei so einer steinigen Welt zum Klingen bringen?
„Geschichte aus Stein, Erde und Wasser“ - darüber wird Marjan Cescutti sprechen. Über Siedlungsgeschichte, über das Anlegen der Sonnenberghöfe und frühe Herrschaftsverhältnisse. Der vinschgauliebende Bozner Kulturmensch schätzt auch unser Weine, besonders den Eigenbau vom Pfraumer in Kastelbell. Dabei wird nicht nur getrunken und gegessen, mit dem Wein fließt auch viel Wissenswertes, das nicht zuletzt in diesem Buch verwertet wurde.
Das Titelbild zeigt die winterliche Terrassenlandschaft von Kortsch. Ein Holzschnitt von Karl Grasser beschließt als Nachsatzblatt das Buch. Es ist dies der ausdrückliche Wunsch des Verlegers Othmar Thaler; der Künstler Grasser war nämlich sein Lehrer. Er hat in ihm vieles geweckt, vor allem auch tiefes Verstehen der Landschaft.
Und dann steht auf der Einladung noch der Titel „Landschaft als Kunstwerk“. Der Künstler Erich Kofler Fuchsberg veröffentlichte im Schlern (78/2004) einen großen Beitrag: „Der Reiz einer Landschaft - der Vinschgauer Sonnenberg“. Darin schreibt er: „Die vom Mensch gestaltete Landschaft kann in Einzelheiten und ihrem Gesamtkontext als Kunstwerk verstanden werden...“
Lange wurde der Vinschgauer Sonnenberg als furchtbar ernstes, ja drohendes Greisenantlitz beschrieben. Eine Wende in der Beurteilung dieser widersprüchlichen Landschaft brachten verschiedene botanische und meteorologische Untersuchungen, vor allem „Die Klimainsel Vinschgau“ von Ina Schenk. Es folgen wissenschaftliche Arbeiten zur Steppenvegetation des mittleren und oberen Vinschgaus von Alfred Strimmer und viele weitere Forschungen, die zu einem überraschenden Umdenken führten.
Zur Vorstellung sind nur wenige geladen, aber zum Kauf des reich ausgestatteten Buches kann ich alle einladen. Ich aber freue mich vor allem auf die „Musik vom Notenblatt des Sonnenberges“, auf den Bogenstrich krachender Steinmassen und spielerischer Wasser.
Hans Wielander
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Mals
Am Hangfuß der Spitzigen Lun, an den sich der stolze obervinschger Hauptort Mals schmiegt, gibt es wunderbare Spazierwege mit prächtiger Aussicht. Ein Besuch von Mals in Verbindung mit einem Abstecher in die Spazierwelt am Malser Sonnenhang lohnt sich. In Mals können Waalwege, Flora-Park und Sonnensteig mit der Bedeutung des Tappeinerweges in Meran gleichgesetzt werden.
Mit Bahn und Citybus ist der Peter-Glückh-Platz mitten in Mals bequem erreichbar. Wer das Auto benutzt, findet auf dem Platz genügend Parkplätze. Von dort sind es nur ein paar Schritte in die neue Fußgängerzone. Wir wählen den Weg am Gasthof „Grauer Bär“ vorbei in Richtung Flora-Park. Die Markierung „Sonnensteig“, der unser Ziel ist, ist nicht zu übersehen. Wir überqueren den unteren Waalweg und am mittleren Waalweg begegnet uns ein gigantischer Mammutbaum als alles andere überragendes Gehölz. Nach kurzem Aufstieg gelangen wir in die Schatten spendende Anlage des historischen Flora-Parks. Der Flora-Park ist ein Naturdenkmal. Diese Parkanlage wurde im vorigen Jahrhundert vom Arzt Heinrich Flora angelegt, erfuhr im Laufe der Zeit jedoch eine starke Degradation und zuletzt wieder eine Aufwertung durch die Gemeinde. Der Park zieht sich oberhalb vom Dorf den ansteigenden Hang hinauf. Mehrere Wege durchziehen das Gelände, sodass auch fußläufige Verbindungen zu Mitter- und Oberwaal gegeben sind.
Am oberen Ende befindet sich ein mit vielen Geräten ausgestatteter Spielpark – der teils im Schatten liegt und Kindern mitten im Wald unzählige Spielmöglichkeiten bietet.
Der Fußweg mündet oberhalb des Flora-Parkes in eine Forststraße, der wir geradeaus folgen (an der ersten Kurve kann auch links abgebogen werden, denn ab dieser Höhe führen alle Wege zum Sonnensteig). So gelangen wir über eine Wiese zum oberen Waalweg, den die Touristiker „Sonnensteig“ getauft haben. Weil wir unsere kleine Wanderung als Spaziergang und als erholsamen Abstecher angelegt haben, zweigen wir am Sonnensteig links, also in Richtung Burgeis ab. Der Waal ist im Zuge des Projektes „Diversicoltura“, Biodiversität in der Kulturlandschaft, wieder instand gesetzt und zwar im Abschnitt „Schindertal“ bis zum Tartscherbach. Eine tolle Sache. Neue Schweller und neu eingesetzte Steineinfassungen des Waales zeugen von diesem den Oberwaal stark aufwertenden Projekt, das auch mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung in einem Interreg-Projekt Italien-Schweiz mitfinanziert wird.
Eine herrliche Aussicht auf den Talkessel zwischen Mals und Prad und das Wechselspiel der Vegetationen laden zum Schauen und Staunen: der Tartscher Bichl mit seiner Steppe ganz nah, die Kultur an der Prader Sand ganz fern, dazwischen üppige Wiesen, vereinzelt Apfelanlagen, Glurns und dahinter zugedeckte Kirschanlagen. Der Obervinschgau als Sammelsurium von alter und neuer Kulturlandschaft – begrenzt von den Tschenglser Bergen im Süden, offen in Richtung Münstertal im Westen, Steppen im Osten an den Tartscher Leiten und geschützt im Norden eben durch die sanfte Spitzige Lun. Das Verweilen ist ein Aufsaugen von Eindrücken – erholsam anregend.
Wir wandern in Richtung Westen bis das Kloster Marienberg, die Fürstenburg und Burgeis sichtbar sind. Der Rückweg erfolgt teilweise auf einer Forststraße zurück in den Flora-Park, zurück ins Zentrum von Mals. (eb)
Schwierigkeit:
Die Spazierwelt von Mals – der untere, mittlere und obere Waalweg (Sonnensteig) samt Flora-Park ist für jedes Alter und alle Schuhgrößen geeignet. Anzuraten sind im Sommer der späte Nachmittag, im Winter ganztägig.
Zeit:
Von der Fußgängerzone 10 Minunten bis zum Flora-Park,
nochmals 10 Minuten bis zum „Sonnensteig“.
Dort kann nach Lust und Laune in beide Richtungen – lohnende Aussichten – gewandert werden
Naturns
Konkrete Lösungsvorschläge gab es bei der Naturnser Ratssitzung für die Winterbrücke. An der Brücke, die über die Etsch zum Bahnhof, zum Sportplatz und zur Industriezone samt Obstgenossenschaft führt, herrscht viel Bewegung. PKWs, LKWs, Radfahrer und Fußgänger treffen an der Winterbrücke aufeinander. Das Abbiegen an der Brücke ist jedesmal ein Hasardspiel. Ein Wunder, dass relativ wenige Unfälle zu verzeichnen sind. Die Etschuntertunnelung, sagte BM Andreas Heidegger, ist bauleitplanmäßig nach 5 Anläufen nun unter Dach und Fach. Die urbanistische Voraussetzung damit geschaffen. Es wird allerdings noch lange dauern, bis die Finanzierung dieses Projektes stehen wird.
Schlanders
Laue Sommertemperaturen und das Kulturhaus-Platzl in Schlanders als traumhafte Kulisse: Die Voraussetzungen für das erste Freiluftkino mit freiem Eintritt waren beste und lockten eine Menschenmenge an, die den ganzen Platz in kürzester Zeit füllte. Das „Cafè am Platzl“, „Pizza Fantasy“, „Geris Food 4 Fun“ und „Lisis Eisdiele“ standen als Partner bereit und begleiteten – auf Wunsch – gastronomisch das 96-minütige Kinoereignis „Vincent will Meer“ unter freiem Himmel. Die Verantwortlichen des Kulturhauses Schlanders haben mit einem so großen Andrang nicht gerechnet und hatten alle Hände voll zu tun, Stühle nachzureichen. Gut gebucht ist das Kulturhaus auch sonst: 325 Veranstaltungen fanden im vergangenen Jahr an 257 Tagen statt, trotz Bauarbeiten im Sommer. 24 Eigenveranstaltungen bzw. Veranstaltungen in Kooperation lockten insgesamt 5.390 Besucher ins Kulturhaus Schlanders. 4.411 Kinobesucher sahen sich 70 Vorführungen an, 845 Besucher zählte der Filmclub. Anderen Veranstaltungen wohnten rund 25.500 Besucher bei. Martin Trafoier, der Kulturhauspräsident: „In Summe haben mehr als 36.000 Menschen im Jahr 2011 die eine oder andere Veranstaltung im Kulturhaus besucht.“ (ap)
Prad/Schluderns/Stilfs/Schnals/Brüssel
Auf Einladung von Europaparlamentarier Herbert Dorfmann besuchten 30 Gemeindejugendreferenten aus allen Landesteilen am 5. und 6. Juni 2012 die europäische Hauptstadt Brüssel. Vom Bezirk Vinschgau waren die Gemeinden Prad, Schluderns, Stilfs und Schnals vertreten. Zu Beginn wurde die Gruppe im Außenamt der Landesverwaltung Südtirols begrüßt und über die Zusammenarbeit der drei Regionen Süd-, Nordtirol und Trentino informiert. Es folgte eine Stadtbesichtigung per Bus: Die Bedeutung der Stadt liest sich an der abwechslungsreichen Architektur ab: Prunkbauten und Prachtstraßen, Jugendstil, futuristische Glaspaläste. Die Multikulti-Gesellschaft spiegelt zudem ein Europa auf kleinem Raum wider.
Beim Abendessen tauschten die Gemeindereferenten mit Parlamentarier Dorfmann und seinen persönlichen Mitarbeitern Erfahrungen und Meinungen aus. Am zweiten Tag stand die Besichtigung des Europaparlaments auf dem Programm. In drei Referaten wurde den Teilnehmern das „Haus Europa“ nähergebracht. Dorfmann referierte über die Organe der EU und ihre Zuständigkeiten, über den Lobbyismus und über seine Arbeit in den Kommissionen. Ein zweites Referat informierte über die europäische Verkehrspolitik und speziell über den Brennerbasistunnel. Ein Abgeordneter aus Deutschland berichtete über aktuelle Bestrebungen zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit sowie zu geplanten Jugendförderprogrammen.
Brüssel lieferte viel Diskussionsstoff. Einig war man sich darüber, dass es sich gelohnt hatte, die Reise nach Brüssel anzutreten, um zu verstehen, wie weitreichende Entscheidungen auf europäischer Ebene zustande kommen, die letztlich Auswirkungen auf kommunaler Ebene und auf jeden Europabürger haben.
Portrait – Egon Blaas Schluderns
Egon tüftelt und bastelt am Karussell, der neuen Attraktion bei den Ritterspielen Ende August. Seit zwei Monaten verbringt er fast jede freie Minute im Stadel des ehemaligen Gemeinschaftsstalles in Schluderns, die als Werkstatt dient. Er arbeitet ehrenamtlich, weil er, wie viele andere vom „Ritterspiel-Virus“ infiziert ist. Dieses beflügelt ihn und drängt die Gedanken an die schlechter werdenden Werte der Spenderniere in seinem Körper in den Hintergrund. Vor acht Jahren war sie ihm eingepflanzt worden und hatte ihn von der Dialyse befreit.
Töll
Die Bauarbeiten zur Verlegung des Bahnhofes Töll-Brücke in Richtung Töll schreiten zügig voran. Mobilitätslandesrat Widmann hat sich bei einem Lokalaugenschein über die umfangreichen Arbeiten an der Gleisinfrastruktur informiert, die von der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) geleitet werden. Die Verlegung der Zughaltestelle um 400 Meter bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: „Die Haltestelle Töll“, erklärt Landesrat Thomas Widmann, „wird damit mit dem Kreuzungspunkt der Züge übereinstimmen, und der Fahrplan gewinnt an Stabilität. Zudem kann der neue Bahnhof Töll nun im Stundentakt bedient werden, und in Algund können künftig alle Züge halten.“ Der Bahnhof wird so konzipiert, dass er nach der geplanten Elektrifizierung der Vinschgerbahn auch die 106 Meter langen sechsteiligen Flirt-Züge aufnehmen könnte.
Gleichzeitig mit den Arbeiten in der Töll wurde die Gleislage im Josefsbergtunnel angepasst. Dabei wurde die Tunnelsohle an einigen Stellen abgesenkt, um gemeinsam mit den Gleislagekorrekturen schon bereit für die geplante Elektrifizierung der Strecke zu sein. Auch dafür war die Sperre der Strecke unausweichlich, da im Tunnel das Gleis und teilweise der gesamte Schotter entfernt werden mussten, um die Betonsohle punktuell abfräsen zu können. Anschließend wurden der Schotter und das Gleis wieder eingebracht, es wird derzeit in die endgültige Lage gebracht. Die Kosten für diese Arbeiten in Höhe von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro werden von der Landesverwaltung bereitgestellt.
Burgeis
Am Sonntag, 15.07. spielte die Musikkapelle anlässlich der Feierlichkeiten zum heiligen Benedikt im Kloster Marienberg auf. Nach dem Gottesdienst und einigen Märschen im Klosterhof wurde vom Filialleiter der Volksbank Mals, Cristelli Stefano, ein neues Flügelhorn an die Musikkapelle Burgeis übergeben, welches dankenswerterweise von der Volksbank Mals gestiftet wurde. Die Musikkapelle Burgeis bedankt sich aufrichtig für dieses Sponsoring!
Laas
Die Schule ist Lebensraum, der sich nach außen öffnen muss.“ Diesem Grundgedanken der Direktorin Virginia Tanzer folgend, war in der Marmorfachschule in Laas ein offener Work-Shop und eine Sonderausstellung anlässlich des Festes „Marmor & Marillen“ organisiert worden. Künstler und Interessierte waren eingeladen, während der Veranstaltung künstlerisch Hand am weißen Gold von Laas anzulegen. Fachlehrer, die ihre Freizeit zur Verfügung gestellt hatten, betreuten sie. Die gute Stimmung wurde bereits bei der Eröffnung des Workshops deutlich, die mit einer netten Feier vor den Toren der Schule begangen wurde, mit „Korrnerliadern“ gesungen von Christine Angerer und begleitet von Matteo Bodini am Violoncello. Lebendig erzählte der Vorsitzende des Bildungsausschusses Laas Wilfried Stimpfl die Geschichte der Schule, die lange Zeit mit der Akzeptanz der Bevölkerung zu kämpfen hatte. Heute beleben die jungen Leute der Marmorfachschule das Dorf. Schülerinnen und Schüler aus ganz Europa tragen mittlerweile mit ihren Werken aus weißem Stein den Namen Laas in alle Welt hinaus. Mit der Initiative der Fachschule öffneten sich Räume für Begegnung und Austausch. Der Gründer der Marmorfachschule Johannes Steinhäuser, der gegen viele Widerstände zu kämpfen hatte, hätte seine Freude daran gehabt. (mds)
Schlanders
Auf Hochdruck wird gearbeitet, spätestens Anfang September soll der neue Kindergarten in Schlanders nicht mehr den Handwerkern, sondern den Kindern gehören. „Der Innenbereich ist so gut wie fertig, außen wird es noch ein wenig länger dauern“, sagt der Architekt Christian Kapeller. Besondere Aufmerksamkeit im neuen Kindergarten erfuhren Licht und Akustik. Helle, sonnendurchflutete Gruppenräume – jeweils mit vorgelagerter Garderobe – finden sich einmal im unteren und zum Zweiten im oberen Geschoss. Lochplatten im gesamten Gebäude absorbieren den Schall und dienen einer guten Raumakustik. Daneben zeichnet sich der neue Bau vor allem durch Großzügigkeit aus. Und natürliche Materialien. Holz – Eiche – bildet die Hülle und zieht sich im Inneren weiter, tritt in Türen, in
Fenstern, im Mobiliar auf. Dieses hat jene Gestalt und Form bekommen, mit der auch das Kindergarten-Team einverstanden war. Die Pädagoginnen haben die Pläne nicht nur vorab zu Gesicht bekommen, Vorschläge und Änderungswünsche waren erbeten. Teamarbeit ist demnach das, was im Inneren des Kindergartens entstanden ist und spätestens beim ersten Elternabend zu sehen sein wird. Die Arbeiten ausgeführt hat die Firma „Rubner Objektbau“, als Subunternehmen kamen fast ausschließlich Vinschger Unternehmen zum Zug. (ap)
Schlanders/Düsseldorf.
Die Auszeichnung „best architects“ gilt als Gütesiegel für herausragende architektonische Leistung und positioniert die prämierten Architekten und Architekturbüros an der Spitze der internationalen Architekturszene. Bereits in seinem siebten Jahr zählt der „best architects“ Award zu einem der renommiertesten Architekturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
Sechs Kategorien werden gewertet. In der Kategorie „Gewerbe und Industriebauten“ wurden heuer 10 Architekten ausgezeichnet. Darunter Markus Tauber für den Bau des Fernheizwerkes in Schlanders.
Unser Frau.
Die Landesregierung hat kürzlich Gebäude unter direkten Denkmalschutz gestellt. Darunter das Steinhaus beim Oberau in Unser Frau in Schnals. Es liege dort ein seltener Fall eines Steinbaus aus dem 19. Jahrhundert vor, heißt es in der Begründung für die Unterschutzstellung. Es ist ein dreigeschossiges, giebelständiges Wohnhaus mit regelmäßiger Raumaufteilung. Es ist für Schnals außergewöhnlich, dass das Gebäude gemauert wurde, daher auch die Bezeichnung „Stoanhaus“; im 19. Jahrhundert war es im Schnalstal noch üblich, in Blockbauweise zu bauen. Über dem Balkon über dem Rechteckeingang ist ein Marienbild auf Holz. In einzelnen Räumen wurden an den verputzten Decken Dekormalereien angebracht.
Kloster Marienberg.
Ein besonders festlich gestaltetes Hochamt findet am 12. August um 10:30 Uhr im Koster Marienberg statt. Das bekannte Frauenvokalensemble „Convivium“ aus Bozen wird begleitet von Don Mario Pinggera. Diese Formation gab bisher mehrere Konzerte im In- und Ausland in dieser Besetzung. Letzten Dezember wurde ein Mitschnitt eines Konzertes von der RAI ausgestrahlt. Gesungen wird u.a. die von Don Mario komponierte „Missa convivium“. Am Montag, den 13. August wird das Ensemble konzertant zu hören sein: In der Stiftskirche Gries in Bozen um 20:30 Uhr.
Schlanders.
Die Sommerabende in der Schlandersburg gehen weiter: „La Douceur et l‘Esprit“, ein vielseitiges Ensemble, tritt am Dienstag, den 14. August um 20:30 Uhr im Innenhof der Schlandersburg auf. Mit Begeisterung und hoch motiviert schöpfen die drei Frauen aus einem weiten musikalischen Repertoire.Eine Woche später, am 21. August wird Reto Wiesler in einer Multivisionsshow mit dem Titel „Nepal Trekking - Träume werden wahr“ acht Vinschger auf dem Weg zum Basislager des Mount Everest begleiten. Um 20:30 Uhr geht die Reise durch das wundervolle Land los.
Schlanders.
Das Ortsmarketing im Hauptort ist dem Schlanderser Gemeindeausschuss ein wichtiges Anliegen. Gerhard Rainalter von der Bregenzer „innovate holding“ begleitet modulweise das Projekt. 73.725 Euro (inkl. MwSt.) hat die „innovate“ für die Module in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres in Rechnung gestellt.
Südtirol/Vinschgau.
2011 wurden in Südtirol 735 Kulturschaffende gezählt. Wie aus einer Mitteilung des Landesinstituts für Statistik ASTAT hervorgeht, spielten die Musikveranstaltungen mit 77,3 Prozent aller Veranstaltungen die größte Rolle. Insgesamt wurden in Südtirol 11.805 Veranstaltungen beziehungsweise Ausstellungen mit insgesamt 24.060 Veranstaltungstagen organisiert. Fast 2,3 Millionen Personen haben das vielfältige Angebot wahrgenommen.
Apres Ski-Zaun bei Schönberg.
Speltenzaun, Lattenzaun, Ringzaun, Flochtenzaun, Säulenzaun, Ranngg’nzaun, Scharzaun, Ragelzaun, Schrankzaun. So heißen die Zäune in Südtirol. „Der Zaun ist ein Kulturzeugnis, der Zaun ist ein Bestandteil der Tiroler Landschaft.“ So schrieb Ludwig Walther Regele 1987.
Foto und Text: Gianni Bodini
Vor nicht allzu langer Zeit wurde sie hier genau an dieser Stelle in einem „Nachgedacht“ kurz erwähnt: die sogenannte Schuldenkrise. Ebenso auch die „Rating Agenturen“, Institute in den USA, die beurteilen, welches Land oder auch welche Bank besser oder schlechter dasteht. Und diese Einteilungen dieser Agenturen sind folgenschwer: Kaum wird ein Land herabgestuft, kann es sich Geld nur noch zu höheren Zinsen leihen. Irgendwie scheinen wir uns damit abgefunden zu haben, von derartigen Agenturen jenseits des Atlantiks „beurteilt“ zu werden. Völlig zu Recht hat unser Landeshauptmann vor kurzem diesen Umstand in Frage gestellt. So ist auf die gleiche Weise kürzlich auch Südtirol „herabgestuft“ worden. Aktuelle Studien der Wirtschaftsuniversität St. Gallen haben gerade nachgewiesen, dass die meisten „Herabstufungen“ weit überzogen, wenn nicht gar falsch sind. Mit katastrophalen Folgen für einige europäische Länder!
Es ist uns vermutlich nicht bewusst, welch übles Spiel hier gespielt wird. Dass die europäischen Länder Schulden haben, ist nicht neu. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass das am höchsten verschuldete Land dieses Erdballes die USA selber sind. Wenn man bedenkt, dass die Schulden der USA im Jahre 2012 um eine weitere Billion Dollar (das sind 1.000 Milliarden) wachsen werden, ist dies im Vergleich zu europäischen Staaten absolut beispiellos. 2011 betrug der Schuldenstand der USA knapp 15 Billionen Dollar.
Führen wir uns das Ganze nochmals vor Augen: „Rating Agenturen“ in den USA (von denen vor ein paar Jahren noch niemand etwas wusste) sagen aufgrund bestimmter Kriterien, welches Land oder welche Bank wie gut oder schlecht dasteht. Welche Kriterien sind das? Vor allem: Was für Menschen „arbeiten“ in diesen Agenturen? Welchen politischen (vielleicht auch religiösen) Interessen sind sie verbunden? Tatsache ist, dass diese Einschätzungen in Europa schon beträchtlichen Schaden angerichtet haben und noch weiter anrichten werden. Wer wohl daran ein Interesse haben könnte? Wird Europa etwa schlecht geredet, um von den immensen Problemen der USA abzulenken? Der Schluss liegt leider nahe.
Es ist fast so, wie in unserer „kleinen Welt“: Wenn ich Schlechtes über meinen Nachbarn rede und verbreite, ist es erstens häufig nicht wahr und versucht zweitens, die eigene Unfähigkeit mit all ihren Fehlern zu verdecken.
von Don Mario Pinggera
Südtiroler ABC
Unser Land zählt mit seinen zahlreichen Passstraßen seit Menschengedenken zu einer der wichtigsten Transitverbindungen Europas. Denken Reisende an Südtirol, fällt vielen natürlich sofort der Brenner, der Reschen oder das Stilfser Joch ein. Wie so oft bedeutet Transit aber auch Segen und Fluch zugleich. Ein ABC für Südtirol soll nicht mit Asphalt, Beton und CO2 gleichgesetzt werden. Vielmehr müssen die wesentlichen Stärken des Landes zur Geltung kommen. Die Förderung von Glück und Gedeihen unserer Kinder, sowie der Schutz und die Bewahrung der Kulturlandschaft hängen wesentlich damit zusammen.
Weithaler Dietmar, Partschins
„Wehe dem, der...“
Es ist kaum zu glauben, aber durch die Berichte über Langtaufers, vom Kaunertal, vom Elektrizitätswerk Karlinbach und von der neuen Weißkugelhütte ist das Echo enorm gestiegen. Viele Wanderer haben uns besucht und viele Fragen gestellt. Man staune, wo plötzlich das große Interesse an Langtaufers herkommt.
Im Grunde genommen wäre es so wichtig, dem zwar so schönen Grenztal im oberen Vinschgau mehr Leben einzuflößen und für die Jugend und deren Zukunft mehr zu tun, damit nicht alle Jungbürger das Tal und ihre Heimat ohne Arbeitsplatz verlassen müssen. Wehe dem, welcher die Möglichkeit schaffen würde, mit dem Zusammenschluss Maseben/Kaunertal viele Arbeitsplätze und Aufschwung im Tourismus zu sichern. Von allen Seiten wird scharf geschossen, um ja nichts zu verändern, ohne Rücksicht auf die Zukunft. Die Tourismustreibenden klagen an: immer weniger Gäste, leere Betten und kein Geld, um Schulden und Verpflichtungen nachzukommen. Ja dies alles kommt vom sanften Tourismus und von der Erlebnisschule Grub, die zwar vielen lieben Kindern einen sinnvollen und lehrreichen Aufenthalt ermöglicht, aber wie auch Herr Fliri Richard anlässlich der Bürgerversammlung bekundete, nicht im Geringsten für alle Tourismustreibenden eine vernünftige wirtschaftliche Einnahmequelle vorsieht. Bezüglich dem vorgesehenen Baues eines weiteren Elektrokraftwerkes beim so idyllischen Karlinbach von Seiten der Gemeinde Graun ist zu bekunden, dass die Aufteilung der Prozente vom Reingewinn für Langtaufers in keiner Weise gerecht ist. Langtaufers ist und bleibt es: ein Stiefkind der Gemeinde und vor allem des Tourismusvereines. Begutachtet man den neuen Winterprospekt 2012 so findet man Langtaufers nur mit ein paar Langläufern, die gerade zufällig über die Piste gleiten, von einem kleinen Familienskigebiet wird nicht berichtet, dazu bedarf es einer Sondergenehmigung von Seiten Schönebens und dessen Diktators.
Noch eine Bemerkung über den Bau der Wießkugelhütte. Als langjähriger Hüttenwirt (Schaubachhütte Sulden) kommt es mir vor, als erlebten wir die Förderung von Unterkünften für Außerirdische, die zu uns auf einen Abstecher vorbeikommen möchten. Im Grund genommen wäre es für den Tourismus ein wahrer Aufschwung.
Und nun noch kurz zum Gletscherskigebiet Kaunertal. Es ist für mich unverständlich, dass unser Herr Bürgermeister Dr. Heinrich Noggler das Bestreben der Arbeitsgruppe Kaunertal/Maseben und dessen Zusammenschluss beim letzten Treffen im Vereinshaus von Graun (im Gemeindehaus) komplett ignoriert. Er tut so, als würde er nichts wissen, obwohl allen Vertretern von den Skigebieten Pitztal, Kaunertal und Langtaufers sowie die Firma Leitner als Sponsor das für alle Tourismustreibenden im Vinschgauer Oberland so sinnvolle Projekt allen anwesenden Gemeindereferenten vorgestellt worden ist.
Hansi Klöckner,
Betreiber der Skimaseben KG und Hotelier, Langtaufers
Wo der Rambach rauscht ....
Eigentlich hätten die, in der Causa Rambach involvierten Umweltorganisationen und speziell die „Liste für Taufers”, vorgewarnt sein müssen. Wenn es nämlich in Taufers um die Realisierung eines E-Werks geht, hat die Vergangenheit gezeigt, dass mit handfesten Überraschungen zu rechnen ist. Hinsichtlich dieser Tatsache haben unsere Volksvertreter zwar noch keine physikalischen Gesetze außer Kraft gesetzt. Jedoch mit den unmissverständlich und klar formulierten Ratsbeschlüssen in Taufers und Mals wurden einer hydroelektrischen Nutzung des Rambachs, weit über eine Kleinableitung hinaus, Tür und Tor geöffnet.
War man sich anfangs innerhalb der Anrainergemeinden und der Landesregierung noch einig bei der Wortwahl der jeweiligen Beschlüsse , kann man jetzt, nachdem die Formulierungs-Attrappe von den Freiheitlichen entschlüsselt wurde, feststellen, dass die Verantwortlichen in erster Linie um Schadensbegrenzung bemüht sind, wobei die jeweiligen Argumentationen der einzelnen Akteure diametral auseinandergehen. Einzig und allein die Aussagen des Malser BM Veith in der Presse lassen eine vernünftige Interpretation des Sachverhalts erkennen.
An die Adresse des Herrn Noggler mit seinen unqualifizierten Äußerungen sei Folgendes erwähnt: Ihre fachliche Inkompetenz haben Sie inzwischen insofern unter Beweis gestellt, indem Sie offensichtlich Mühe bekunden, einen simplen Text richtig zu interpretieren bzw. eine einfache Addition wie z.B. 3 MW + 3 MW = ? zu bewerkstelligen. Außerdem, die Freiheitlichen waren es nie und werden auch in Zukunft nicht gegen eine, für alle Interessengruppen vertretbare, hydroelektrische Nutzung des Rambachs sein. Was wir allerdings mit Sicherheit nicht tolerieren, ist der Umstand, dass Beschlüsse in Kraft treten, die einer Ausbeutung des Rambachs Tür und Tor öffnen. Eine sachliche Diskussion, die Sie zu dieser Thematik angeblich vermissen, kann allerdings nur dann stattfinden, wenn die jeweiligen Kontrahenten als glaubwürdige Gesprächspartner und nicht als „Hütchenspieler” auftreten. „Während sich der Landeshauptmann mit seiner Äußerung einer „unklaren Formulierung “ schon fast in Demut übt, üben Sie mit Ihrer Schaumschlägerei einen Frontalangriff in Richtung Freiheitliche, jedoch ohne Erfolg. Ausgerechnet die SVP, die sich sonst so schwer tut mit der direkten Demokratie, will in den Anrainergemeinden eine Bürgerbefragung zur Nutzung des Rambachs durchführen, allerdings erst im kommenden Herbst, nachdem alles unter Dach und Fach ist und die Planer bereits ihre Bleistifte gespitzt haben. Hier stellt sich schon die Frage, ob diese Überdosis an Heuchelei dem Wähler noch zuzumuten ist. Bürgermeister Fliri aus Taufers klammert sich mit seinen Aussagen an eine Projektstudie vom Januar 2012, welche von den Anrainergemeinden in Auftrag gegeben wurde. Die mittlere Nennleistung wird mit 2.999 KW beziffert und liegt somit im Rahmen einer Kleinableitung. Merkwürdigerweise sieht das Papier jedoch auch vor, einen geradezu prädestinierten Teilabschnitt des Rambachs, von der sogenannten „Arche” bis zur Einmündung des „Valgarolabachs”, für die Stromgewinnung nicht in Betracht zu ziehen. Dieses Planspiel lässt zweifelsohne viel Raum für Spekulationen offen, wobei die Freiheitlichen darin eine nicht unrealistische Absicht vermuten: Sobald sich die Wogen geglättet und andere politische Besetzungen auf Landesebene es zulassen, könnte durch die sogenannte Hintertür am obgenannten Teilabschnitt ein weiteres Kleinwasserkraftwerk errichtet werden. Damit ließen sich dann problemlos noch im Mittel ca. 200 KWh produzieren! Damit hinsichtlich solch ungenutzter Teilabschnitte zukünftig keine Spekulationen, auch nicht von Seiten Privater, aufkommen können, werden sich die Freiheitlichen dafür einsetzen, dass solche Teilabschnitte für eine hydroelektrische Nutzung definitiv ausgeschlossen bleiben. Dass dem fachlich unversierten Bürger in der Causa Rambach schon längst der Überblick abhanden gekommen ist, liegt wohl auch an der Tatsache, dass man in unseren Breitengraden eine sogenannte Kleinableitung in Kilowatt (KW) anstatt in Liter (l) definiert, obwohl schon das Wort „...ableitung” ein solches Absurdum gar nicht zulässt.
In der Folge sind dem Interpretationsspielraum eines solchen Regelwerks zwangsläufig keine Grenzen gesetzt. Zum Vergleich: Kein Mensch käme je auf die Idee, dem Tankwart die Anweisung zu geben, er möge den Wagen mit 150 PS, anstatt mit 60 Liter betanken!
Die Freiheitlichen von Taufers i.M.
Dr Schnolser mitn Rucksock
Wenn frühar a Schnolser isch ausigongen afs Lond,
hot a Rucksock keart za sein Lodanan Gwond
sou hobmsi gonz frühar olm gsogg
des isch amol a Schnolser, weilar an Rucksock hott.
Sell muaß ii ober schua sogn,
wenn olle dia heint an Rucksock trogn
a miads va Schnols kimp, odr inni keart,
noa selm hobmsi die Schnolsr toul vermeart.
Tresl Mair
Rifair
Didgeridoo-Klänge von Haymo Schwienbacher, Rambachhexe, Rambachfee und Tauferer Zwerge und anschließend ein bäuerliches Buffet von Anita Rufinatscha bildeten das Rahmenprogramm für die Vorstellung der Broschüre „Der Rambach Der Rom Ein Fluss zwei Namen zwei Schicksale?“ Die Initiativgruppe „Pro Rambach“ und die Umweltschutzgruppe Vinschgau haben am vergangenen Freitag zur Vorstellung nach Rifair geladen. Mit der Broschüre, zu der namhafte Autoren, darunter der Innsbrucker Altbischof Reinhold Stecher, die Professoren Florin Florineth und Roland Psenner, Beiträge beigesteuert haben, sei die Hoffnung verbunden, „den Wert des Rambaches vermitteln zu können“, sagte die Vorsitzende der Umweltschutzgruppe Vinschgau Evi Prantl. Reto Wiesler brachte das Ziel der Gruppe „Pro Rombach“ und der Broschüre auf den Punkt: „Unser Ziel ist die volle Unterschutzstellung des Rambaches bis zur Einmündung in die Etsch.“ Graf Johannes Trapp sprach davon, dass sich die Welt verändert habe. Die Umwelt habe heute eine wesentlich höhere Bedeutung, deshalb habe diese Initiative Zukunft. Friedrich Haring, Mitautor der Broschüre, sprach davon, dass Kraftwerke an sich nichts Schlechtes seien. „Wir wollen andere Werte: Lebensqualität, Naturnähe, Liebe zur Natur. Der Bürgermeister der Zukunft ist jener, der Visionen für Lebensqualität hat“, sagte Haring. Bevor die Tauferer Mundartdichterin Rosina Spiess einige ihrer Beiträge vortrug, stellte Rudi Maurer die Mitarbeiter an der Broschüre vor. Der Präsident der Gemeinde Val Müstair, Arno Lamprecht, erinnerte daran, dass dieselbe Problematik im Val Müstair vor Jahren diskutiert worden sei. Schließllich haben sich dort jene Gruppierungen durchgesetzt, die den Rom schützen wollten. Lamprecht: „Es würde mich persönlich freuen, wenn der Schutz des Rambaches gelingt.“ Über Schutz oder elektrische Nutzung wird es voraussichtlich im Oktober in den Gemeinden Mals und Taufers ein Volksbefragung geben.
Die Broschüre kann auf www.umweltvinschgau.wordpress.com zu einem Unkostenbeitrag von 5 Euro bestellt werden. (eb)
Prad/Vinschgau
Ich müsste jetzt eigentlich einen Arbeiter anstellen, doch ich traue mich nicht.“ Diese Aussage eines Arbeitgebers steht für die derzeitige Unsicherheit. Montis Sparmaßnahmen und den Steuerdruck bekommen alle zu spüren, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das bremst die Wirtschaft. Montis Reformen werden einerseits als notwendig erachtet, andererseits könnten diese ohne ein Programm zur Ankurbelung der Wirtschaft in eine Sackgasse führen.
Kommentiert - erzählt
Ich fahre regelmäßig nach Nauders. Im Gasthof „Bergblick“ lese ich die Rundschau und die TT und unterhalte mich gerne mit den Wirtsleuten und den Gästen. Kürzlich erzählte mir ein holländischer Busfahrer eine tragisch-lustige Begebenheit. Er kehrt von einer Tagesreise zurück, die von Nauders über Martina nach Pontresina und über den Ofenpass nach Nauders führt. Er fährt die Rute zum ersten Mal.
In Laatsch will er, wie am Verkehrsschild angekündigt, nach Mals fahren. Er zweigt ab, bemerkt aber hinter der Kreuzung ein Fahrverbot für Lastwagen und Reise-Busse, obwohl gerade zwei Schwerlastwagen auf dieser Straße unterwegs sind. Er stößt den Bus zurück und fährt Richtung Glurns weiter. Ein Verkehrsschild zum Reschenpass weist ihn durch die Stadt. Nach der Kreuzung entdeckt er ein Verkehrsschild, das eine Höhenbeschränkung von 2,80 m bekannt gibt, und einen kleinen Hinweis, dass es eine letzte Gelegenheit zum Wenden nach 500 m gibt. Er fährt zum Wendeplatz und überlegt, wie er nun doch zum Reschenpass kommen könnte, ohne das Busdach zu beschädigen. Weil er die Lastwägen gesehen hat, die trotz Fahrverbot die Straße benutzt haben, beschließt er, zurückzufahren und die Straße doch über Laatsch zu nehmen. Linienbusse sind dort, wie dem Verkehrsschild zu entnehmen war, vom Fahrverbot befreit. Er kommt zur Leonhardskirche, die umfahren werden muss, schlängelt sich problemlos durch das Dorf und verlässt Laatsch. Aber hier stehen die Ordnungshüter und knöpfen dem kopfschüttelnden Busfahrer 80 Euro Bußgeld ab.
Der humorvolle Busfahrer ordert 3 große Zipfer-Biere, eins für den Wirt, eins für mich und eins für ihn. „Bin ich froh, dass ich heute ohne größeren Dachschaden davongekommen bin“, lacht er und prostet uns zu.
Andreas Waldner
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
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