Stimmen von Wirtschaftstreibenden in der Gewerbezone Vetzan hat der Vinschgerwind eingefangen, Meinungen zum Standort, zu Steuerdruck und zu Herausforderungen eingeholt. Ihren Platz in der Gewerbezone Vetzan haben international tätige Unternehmen gefunden, genauso wie kleine Einmannbetriebe. Vielfalt ist da, dieses Sonderthema ist ein kleines Spiegelbild dieser Vielfalt.
von Angelika Ploner
Firma Fuchs Ag – ein Kurzportrait
Kalte und warme Böden aus einer Hand
Mit Naturstein fing die Fuchs AG vor 40 Jahren ihre Tätigkeit an. Gegen Ende der 80er Jahre setzte Günther Fuchs dann zu einem doppelten Qualitätssprung an: Er nahm am Hauptsitz in Latsch die Keramikfliese ins Sortiment auf und eröffnete eine Filiale in Sinich.
Nach dem Umzug von Latsch 1998 nach Vetzan, ist der Hauptsitz der Fuchs AG heute im Gewerbegebiet in Vetzan. 10.000 Quadratmeter misst das Firmenareal und verfügt über eine abwechslungsreiche Ausstellung: Natursteine, Fliesen und – das jüngste Produkt im Hause Fuchs– Holzböden.
Und obwohl die Fuchs AG in der Welt zu Hause ist, beweist das Familienunternehmen Lokalkolorit: Der Marteller Granit Plima wird in Vetzan verarbeitet und vertrieben. In der hauseigenen Produktionsstätte werden sämtliche Natursteine nach Wunsch der Kunden verarbeitet.
Das vielfältiges Mitarbeiter-Team der Fuch AG bietet den Kunden ein breites Fachwissen sowie frische Ideen.
Zu den Kunden der Fuchs AG zählen Privatpersonen, Fliesenleger,
Architekten, Baufirmen und Fliesen- und Natursteinhändler. Die Fuchs AG ist auch außerhalb von Südtirol tätig: Europaweit beliefert und wickelt sie selbständig Projekte ab.
Vor über 40 Jahren gegründet mit
Standort im Gewerbegebiet Vetzan. Eine
Zweigstelle in Sinich.
Die Märkte sind Italien,
Deutschland, Österreich, Schweiz.
33 Mitarbeiter
Firma Marx AG – Interview mit Alfred Marx
Vinschgerwind: Wie viele Mitarbeiter hat die Marx AG?
Alfred Marx: Derzeit beschäftigen wir 94 Mitarbeiter.
Der Großteil der Aufträge wird von der öffentlichen Hand bezogen. Welches ist der größte derzeit?
Die größten Projekte sind der Bau der Umfahrung von Meran „Küchelbergtunnel“, Bauten von Wasserkraftleitungen für die Stromproduktion für diverse Genossenschaften, der Bau eines Speicherbeckens, einer Skipiste und einer Beschneiungsanlage in St. Vigil/Enneberg und der Bau einer Zufahrtsstraße zu einem Staudamm in der Toskana.
Öffentliche Auftraggeber gehen gerade mit dem dicken Sparstift über Neubauprogramme. Welche Strategie haben Sie in der Schublade?
Wir werden versuchen mit Flexibilität weiterzumachen und sind auch gezwungen, Arbeiten zu übernehmen, welche nicht immer unmittelbar vor der Haustür sind, wie jene in der Toskana und im Pustertal zum Beispiel.
Standort Gewerbegebiet Vetzan: optimal?
Es gäbe sicherlich bessere Standorte, sei es für uns, als auch für unsere Nachbarn, jedoch die unmittelbare Nähe an der Staatsstraße ist sicherlich vorteilhaft für alle.
Was bereitet Ihnen mehr Sorgen: 70 Prozent Steuerbelastung für Unternehmen in Italien oder der Widerstand gegen die Ihrerseits geplante Bauschutt-Recyclinganlage im Gewerbegebiet Vetzan?
Mit Sicherheit die 70% Steuerbelastung, denn das Problem mit der Bauschutt-Recyclinganlage wird sich von alleine lösen.
1957 gegründet.
1991 Eröffnung des Schotterwerks und Bauschutt-
recyclinganlage am Betriebssitz im Gewerbegebiet Vetzan.
1994 Beginn mit der Herstellung von Fertigbeton.
2010 Eröffnung Zweigstelle Fertigbetonwerk in Lana.
94 Mitarbeiter
Firma KOFEL graphic&print – Ein Kurzportrait
Kofel bietet Servicequalität
In der Druckerei Kofel im Gewerbegebiet Schlanders ist es im Jänner 2012 zu einem Führungswechsel gekommen. Nach dem Ausstieg von Stefan Bernhard wird das Unternehmen Kofel unter „Kofel graphic & print“ von Dreien weitergeführt, die auf eine jahrelange Erfahrung im Unternehmen verweisen können: Harald Pöhl, Andreas Pirhofer und Florian Sagmeister.
Für Kofel graphic & print gilt das Schlagwort Servicequalität. Dazu gehört vor allem das zuverlässige und termingerechte Abwickeln von Aufträgen. Dabei wird stets beste Druckqualität garantiert. Aufgrund der schnelllebigen Zeit werden Drucksorten oft sehr kurzfristig und dringend benötigt. Hier kann man sich auf die Flexibilität von Kofel graphic & print verlassen. Zudem werden Großaufträge zuverlässig, preisgerecht und mit kurzen Lieferzeiten erledigt.
Eine effiziente Werbung ist heutzutage unerlässlich. Mit Kreativität und individuellen Ideen inspiriert das Team von Kofel graphic & print und gibt in unserer von Eindrücken überhäuften Welt den Blick für das Wesentliche im Bereich Werbung.
Ebenso wichtig wie Inspiration und Kreativität ist die persönliche und fachkompetente Beratung hinsichtlich Design und Druck. Die Unternehmer von Kofel graphic & print können ihre jahrelange Erfahrung nutzen und nehmen sich gerne die Zeit, ihre Kunden in Sachen Grafik und Druck bestens zu beraten und zu informieren.
1981 Kofel KG gegründet.
2011 Gründung der KOFEL graphic&print GmbH mit
Standort im Gewerbegebiet Vetzan.
4 Mitarbeiter
Firma Recla gmbh – Ein kurzportrait
Auf dem Gipfel des Genusses
Wer bei McDonalds schon mal in einen Mc-Bacon gebissen hat, der hat die Geschmacksnoten des knusprig angebratenen Specks der Recla GmbH genossen. McDonald ist einer der prominenten Kunden des Speckproduzenten Recla im Gewerbegebiet Vetzan. Vier bis fünf LKWs rollen täglich ins Gewerbegebiet Vetzan und liefern jene Schlegel an, die in einem zweiten Moment weiterverarbeitet werden: zu Speck, Würsten, geräuchertem Kochschinken, Fleisch.
Das Unternehmen folgt hohen Hygieneanforderungen. Als erster Speckbetrieb Italiens ist die Firma Recla für den amerikanischen Markt USDA-zertifiziert worden und hält den strikten Kontrollen und harten Anforderungen stand.
Die Brüder Franz und Gino Recla führen das Unternehmen seit Beginn der 80er.
Unübersehbar ist der Speckbetrieb im Gewerbegebiet Vetzan seitdem angewachsen. Das Vinschger Klima ist eine der Zutaten für den Markenspeck, denn für die Reifung sind Luft und Wind – die Vinschger Luft und der Vinschger Wind – sehr wichtig. Der Erfolg gibt der Rezeptur Recht.
1985 gegründet als Exportbetrieb;
bearbeitet die Märkte Italien, Deutschland,
Österreich, Frankreich, England, USA; Standort im
Gewerbegebiet Vetzan. Produktpalette: Speck, Würste, Kochschinken, Fleisch (Detailhandel)
220 meist einheimische Mitarbeiter
Firma Systems – Interview mit Gustav Rechenmacher
„..dann geht bares Geld verloren“
Vinschgerwind: Wie wird man IT-Service-Leader in Südtirol?
Gustav Rechenmacher: IT-Service-Leader wird man nicht einfach über Nacht oder indem man den Slogan unter das Logo stellt. IT-Service-Leader wird man durch kontinuierliche Entwicklung. Es braucht intelligente Service-Konzepte, flexible Mitarbeiter und schlanke Support-Prozesse – um eben das Nutzenversprechen einzuhalten. Doch auch wenn wir im Support-Service führend sind, ruhen wir uns nicht auf den Lorbeeren aus. Wir sind ständig bemüht, noch besser, zuverlässiger und effizienter im Service zu werden.
Ist ein zuverlässiger IT-Partner ein Erfolgsgarant?
Ein zuverlässiger IT-Partner ist kein Erfolgsgarant eines Unternehmens, aber gewiss ein zentraler Bestandteil. Denn gerade in Krisenzeiten muss der operative Betrieb eines jeden Betriebes gewährleistet sein. Denn, wenn es mal passiert, dass der Betrieb aus irgend einem Grund lahmgelegt wird, geht bares Geld verloren. Da entgegenzuwirken bzw. präventiv vorzusorgen ist unser Job. Noch als Anmerkung: Sorglos kann ein Kunde nur sein, wenn der IT-Partner zuverlässig ist. Es besteht hier somit ein direkter Zusammenhang.
Welche Altersstruktur hat ihre Belegschaft?
Sytems beschäftigt mittlerweile ca. 45 Mitarbeiter. Dabei arbeiten bei uns Personen aus jeder Altersklasse und Geschlechts. Vom jungen dynamischen Techniker, bis hin zum erfahrenen Consultant oder zur Implementierungsexpertin. Dies ist auch wichtig, da unterschiedliche Charaktere dem Unternehmen wertvolle Impulse liefern und somit die Firma formen.
Ein Blick in die Zukunft.
In Südtirol mahlen die Mühlen etwas langsamer. Ein zentrales Thema, welches auch hier im Land aktueller wird, sind Dienstleistungen aus der Cloud, sprich aus der IT-Wolke. Services und Leistungen nicht mehr zu kaufen, sondern sozusagen zu mieten und aus dem Internet zu beziehen, wird ein Trend sein, der nun auch Südtirol erreicht. Zudem wird die soziale Komponente, sprich Social Media, immer mehr im Geschäftsleben miteinfließen. Ein anderer Trend, welcher sich ebenfalls abzeichnet, ist das intelligente Managen von Unternehmensinformationen und -inhalten auf einer zentralen Unternehmensplattform, Stichwort ECM bzw. Enterprise Content Management.
1990 gegründet.
3 Standorte: im Gewerbegebiet
Vetzan/Schlanders, Bozen und Bruneck.
45 Mitarbeiter.
Über 3.000 Kunden, branchenübergreifend
und jegliche Größe im Trentino-Südtirol, Norditalien
Firma Tappeiner – Interview mit Martin Tappeiner
„Man weiß nie, wie weit man kommt, nur wie weit man ist.“
Vinschgerwind: Herr Tappeiner, was können Sie folgender Philosophie abgewinnen: Die Mitarbeiter machen den Erfolg eines Unternehmens aus.
Martin Tappeiner: Dem pflichte ich voll und ganz bei. Wir als modernes Dienstleistungsunternehmen definieren unseren Erfolg über die Zuverlässigkeit und Kompetenz unserer Mitarbeiter, nach dem Motto: „Gute Mitarbeiter, gutes Unternehmen“.
Neben den Mitarbeitern dürfte der Fuhrpark das größte Kapital der Firma sein?
Unser Fuhrpark umfasst etwa 45 kapitalintensive Fahrzeuge, bedingt durch unsere spezialisierte Tätigkeit im Abfallbereich.
Die Firma Tappeiner ist nicht nur im Vinschgau unterwegs, sondern gewährt in ganz Südtirol „eine hochqualifizierte Sammlung und Entsorgung“. Ist der Standort inVetzan ein geeigneter?
Eine gute Infrastruktur, Anbindung an die Transportwege und moderate Steuern und Gebühren sind das Fundament einer jeden Tätigkeit. Der Standort Gewerbegebiet Vetzan bildet dieses Fundament für uns.
Um wettbewerbsfähig zu sein ist das Unternehmen Tappeiner technisch auf Spitzenniveau gehalten.
Um den steigenden Anforderungen in umwelttechnischer Hinsicht gerecht zu werden, führen wir laufend Verbesserungen und Kontrollen durch, um ein Maximum an Qualität zu gewährleisten.
Die Vision des Juniorchefs: Wo soll die Firma Tappeiner in fünf Jahren stehen?
„Man weiß nie, wie weit man kommt, nur wie weit man ist.“ Das ist ein Sprichwort meines Vaters, das mich begleitet. Mein Ziel ist es, die Dienstleistungen von Tappeiner stetig zu verbessern und neue Dienste anzubieten, um weiterhin ein verlässliches Unternehmen für Kunden und Mitarbeiter zu sein.
1978 gegründet, tätig im Bereich Entsorgung, Recycling,
Textil- und Gebäudereinigung mit Standort im Gewerbegebiet Vetzan.
50 Mitarbeiter
Firma Ratschiller Bauunternehmen & Ofenbau – Interview mit Norbert Ratschiller
„Ein Teufelskreis“
Vinschgerwind: Die erste Rate der IMU ist bezahlt, der Steuerdruck enorm. Wie kommen kleine Unternehmen, wie Sie eins sind, damit zurecht?
Norbert Ratschiller: Mit den Steuern ist es schlimm. Teilweise ist die Zahlungsmoral der Kunden so, dass man sein Geld erst nach 3-4 Monaten bekommt und so das Material und die Löhne schon im Voraus bezahlen muss und im Grunde keins mehr hat, um die hohen Steuern zu bezahlen. Das Ganze wird zum Teufelskreis.
Ein Familienunternehmen genießt die Rückendeckung der Familie. Gerüstet gegen die Krise?
Es ist so, dass wir als kleines Familienunternehmen sehr flexibel sein können. Das ist in Krisenzeiten von Nutzen. Man merkt aber, dass viele nicht mal mehr das Geld haben, um kleinere Arbeiten zu machen.
Der Ofenbau ist Ihr Aushängeschild; eine großzügige Ausstellungsfläche im Firmensitz gibt Bauherren Ideen. Sohn Thomas hat die Hafnerausbildung abgeschlossen und beherrscht das Handwerk.
Ja, der Ofenbau ist unser zweites Standbein und Thomas hat die Hafnerausbildung in Innsbruck absolviert. Wir sind ein kleiner Betrieb, deshalb sind bei uns alle auf einer Baustelle, ob Sanierung, Pflasterung, Rohbau oder Ofen- und Kaminbau. Unser Betrieb ist für jegliche kleinere aber auch größere Maurerarbeiten, Pflasterarbeiten oder Ofen- und Kamin-Bau zu haben.
1995 gegründet, tätig im Baubereich und
Ofenbau mit Standort im Gewerbegebiet Vetzan.
3 Mitarbeiter