Vor nicht allzu langer Zeit wurde sie hier genau an dieser Stelle in einem „Nachgedacht“ kurz erwähnt: die sogenannte Schuldenkrise. Ebenso auch die „Rating Agenturen“, Institute in den USA, die beurteilen, welches Land oder auch welche Bank besser oder schlechter dasteht. Und diese Einteilungen dieser Agenturen sind folgenschwer: Kaum wird ein Land herabgestuft, kann es sich Geld nur noch zu höheren Zinsen leihen. Irgendwie scheinen wir uns damit abgefunden zu haben, von derartigen Agenturen jenseits des Atlantiks „beurteilt“ zu werden. Völlig zu Recht hat unser Landeshauptmann vor kurzem diesen Umstand in Frage gestellt. So ist auf die gleiche Weise kürzlich auch Südtirol „herabgestuft“ worden. Aktuelle Studien der Wirtschaftsuniversität St. Gallen haben gerade nachgewiesen, dass die meisten „Herabstufungen“ weit überzogen, wenn nicht gar falsch sind. Mit katastrophalen Folgen für einige europäische Länder!
Es ist uns vermutlich nicht bewusst, welch übles Spiel hier gespielt wird. Dass die europäischen Länder Schulden haben, ist nicht neu. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass das am höchsten verschuldete Land dieses Erdballes die USA selber sind. Wenn man bedenkt, dass die Schulden der USA im Jahre 2012 um eine weitere Billion Dollar (das sind 1.000 Milliarden) wachsen werden, ist dies im Vergleich zu europäischen Staaten absolut beispiellos. 2011 betrug der Schuldenstand der USA knapp 15 Billionen Dollar.
Führen wir uns das Ganze nochmals vor Augen: „Rating Agenturen“ in den USA (von denen vor ein paar Jahren noch niemand etwas wusste) sagen aufgrund bestimmter Kriterien, welches Land oder welche Bank wie gut oder schlecht dasteht. Welche Kriterien sind das? Vor allem: Was für Menschen „arbeiten“ in diesen Agenturen? Welchen politischen (vielleicht auch religiösen) Interessen sind sie verbunden? Tatsache ist, dass diese Einschätzungen in Europa schon beträchtlichen Schaden angerichtet haben und noch weiter anrichten werden. Wer wohl daran ein Interesse haben könnte? Wird Europa etwa schlecht geredet, um von den immensen Problemen der USA abzulenken? Der Schluss liegt leider nahe.
Es ist fast so, wie in unserer „kleinen Welt“: Wenn ich Schlechtes über meinen Nachbarn rede und verbreite, ist es erstens häufig nicht wahr und versucht zweitens, die eigene Unfähigkeit mit all ihren Fehlern zu verdecken.
von Don Mario Pinggera