Taufers
Vor einer Woche hat ein Beschlussantrag des Freiheitlichen Fridolin Wittmer den Tauferer BM Hermann Fliri zur Weißglut gebracht. Wittmer wollte den Gemeinderat beschließen lassen, eine Rechtskanzlei zu beauftragen, um den finanziellen Schaden bei den Verantwortlichen einzufordern. Wittmer bezifferte den Schaden mit rund 100.000 Euro durch Mindereinnahmen aus der Stromproduktion zwischen 2007 und 2010. Es sei eine bodenlose Frechheit, wurde BM Fliri laut, dass Wittmer in seinem Antrag behaupte, dass „die Leistung der Turbine bei gleicher abgeleiteter Wassermenge laut Aussagen des Bürgermeisters um 40% gesteigert werden konnte.“ „Bringt mir die Daten, dass es nicht funktioniert hat,“ glühte Fliri. Nach heftigen und auch lauten Wortgefechten kam eine für Fliri alarmierende Abstimmung: Margit Gaiser (Liste für Taufers) und Wittmer stimmten für den Antrag, sechs Ratsmitglieder waren dagegen und fünf enthielten sich der Stimme. Damit dürfte die leidige Geschichte rund um das E-Werk am Valgarolabach noch nicht gegessen sein, auch weil das Abstimmungsergebnis dem Rechnungshof weitergeleitet werde, wie es im Antrag steht.
Zuvor hat der Gemeinderat dem Antrag um Übernahme des ex-ENEL-Stromnetzes zum momentanen Schätzpreis von 244.000 Euro einstimmig zugestimmt. Der Kaufpreis könne sich bis zum sog. „closing“ am 31. Dezember noch ändern, informierte Gemeindesekretär Anton Patscheider. Albrecht Plangger hatte den Rat vor der offiziellen Sitzung die Vorgangsweise erklärt: Durch die Ratsbeschlüsse, wie man den Ankauf des Netzes tatsächlich finanzieren will, werde die Spreu vom Weizen getrennt. Die Marschrichtung der Gemeinden von Laas aufwärts sei ausgemacht: Netzankauf und dann die Übertragung des Netzes auf das Vinschger Energiekonsortium VEK.
Der Rat hat zudem 8000 Euro für die Volksbefragung zur Zukunft des Rambaches vorgesehen. Die Volksbefragung soll mit der Gemeinde Mals terminlich abgestimmt werden und findet voraussichtlich am 20. Oktober 2012 statt.
Die Gemeinde Taufers hat zudem eine neue Sekretärin: Daniela Lechthaler aus Graun ist die Siegerin des Wettbewerbes. Derzeit ist sie Gemeindesekretärin in Riffian/Kuens. Bis Ende des Jahres wird aber weiterhin Anton Patscheider die Geschicke vonTaufers als Sekretär begleiten. (eb)