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Untragbare Situation

Der Landesbeirat für Chancengleichheit für Frauen zeigt sich enttäuscht über den Ausgang der Wahl zum Rat der Gemeinden. Obwohl mehrere Kandidatinnen ihr Interesse bekundet haben, haben es nur zwei Bürgermeisterinnen geschafft.

Die Präsidentin des Landesbeirates Ulrike Oberhammer macht ihrem Ärger Luft: „Obwohl die Bürgermeisterinnen durch ihre tägliche Arbeit zeigen, dass Frauen kompetent das Ruder der Gemeinden übernehmen können, hat dieser Wahlausgang gezeigt, dass Kompetenz und Motivation nicht ausreichend ist. Dieses Verhalten steht eindeutig im Widerspruch zu den Schönwetterreden, die wir zuletzt am 8. März gehört haben und in denen von offizieller Seite betont wird, dass es auch den Männern ein Anliegen ist Frauen zu finden. Oder passen die Gefundenen nicht ins Puzzle/Organigramm?“

Wir brauchen eine Quote, welche bei sonstiger Nichtigkeit klar einzuhalten ist. Lächerliche Ausreden werden nicht mehr akzeptiert“, so Vizepräsidentin Donatella Califano.

Fazit des Beirates: “Wenn uns erklärt wird, dass in Südtirol keine Frauen zu finden sind, die des Vertrauens der Bürgermeister würdig sind, dann ist das nicht nur eine billige, sondern auch eine beschämende Ausrede. Also, wer sucht (Mann), der findet (Frau)!“

Ulrike Oberhammer                                                    

Präsidentin Beirat       

 

Donatella Califano      

Vizepräsidentin Beirat                                          

In Bezug auf die Verabreichung des Impfstoffes AstraZeneca teilt der Südtiroler Sanitätsbetrieb mit, dass dies auf der Grundlage der Empfehlungen der Europäische Arzneimittelbehörde EMA und der Italienischen Agentur für Medikamente AIFA erfolgt.

Die EMA schreibt, dass das es nach wie vor keinen Hinweis darauf gibt, dass die Fälle von Gerinnungsstörungen in Dänemark und anderen Ländern durch die Impfung mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca ausgelöst wurden.

Der Sicherheitsausschuss der europäischen Arzneimittelagentur (EMA) wurde bereits aktiviert, prüft die Hinweise und untersucht die mit der Charge gemeldeten Fälle sowie alle anderen Fälle von thromboembolischen Ereignissen und andere Vorkommnisse im Zusammenhang mit Blutgerinnseln, die nach der Impfung gemeldet wurden.

Die Charge ABV5200, welche in Dänemark zur Aussetzung oder teilweisen Aussetzung der AstraZeneca-Impfungen führte wurde nie nach Italien respektive Südtirol geliefert. Die in Italien blockierte Charge mit Nr. ABV2856 wurde, wie bereits mitgeteilt, Anfang Februar mit 2520 Dosen verimpft. Es liegen bis jetzt keine Informationen über schwere Impfreaktionen diesbezüglich vor. Bei Insgesamt 13.896 verimpften AstraZeneca-Dosen in Südtirol wurde bis heute ein Fall von relevanten Nebenwirkungen gemeldet. Auch diesbezüglich muss ein kausaler Zusammenhang noch überprüft werden.

Ein Treffen zwischen dem Italienischen Gesundheitsministerium und der AIFA (Italienischen Agentur für Medikamente) findet heute Nachmittag (12.03.2021) statt, um die weitere Vorgangsweise festzulegen.

Sollten sich neue Erkenntnisse ergeben, wird die Öffentlichkeit zeitnah informiert.

(LR)

Im Jahr 2021 stehen gleich mehrere wichtige Entwicklungsschritte für Bioland Südtirol ins Haus. Der Verein wird 30 Jahre alt, und wird dieses Jubiläum mit einem dafür komponierten Musikstück sowie einem Hoffest im Frühherbst gebührend feiern. 
Bioland Südtirol wird in diesen Tagen mit der Zustimmung der Mitgliederversammlung in eine Genossenschaft umgewandelt. Grund dafür ist, dass das italienische Recht einer Genossenschaft mehr Rechtssicherheit, v.a. bei den Themen Weiterbildung und Beratung bietet, als das im Vereinswesen der Fall ist. Die verbandspolitische Organisation und die Verbindung zu Bioland e.V. Deutschland bleiben im gleichen Ausmaß wie bisher bestehen. Am Tag der Vollversammlung, dem 8. März 2021 konnte mit Genugtuung festgestellt werden, dass 80,1% der Mitglieder einer Umwandlung in eine Genossenschaft zugestimmt haben und somit dieser wichtige Schritt für Bioland Südtirol getan werden kann.  Der neue 21-Personen starke Landesausschuss wird von 2021 bis 2024 die genossenschaftspolitischen Entscheidungen treffen. 
Der nächste Schritt ist nun der Umzug von Terlan in ein neues Gebäude nach Lana und die Gründung des Kompetenzzentrums des Biolandbaus Südtirol, gemeinsam mit der Kontrollstelle Abcert, dem Biokistl Südtirol (Biofachhandel), und den Verarbeitungs- und Verkaufsgenossenschaften Bioregio/Biobeef sowie Bio Alto Südtirol. 
Durch die Schaffung dieses Kompetenzzentrums und die Nutzung verschiedenster Synergien innerhalb der Bio-Szene erhoffen sich Bioland und seine Partner einen starken Impuls für Südtirols Politik, Land- und Lebensmittelwirtschaft. Der neue Sitz dieses Bio-Zentrums liegt in der Industriezone Lana in einem mehrstöckigen Gebäude, das derzeit in den Innenräumen den letzten Schliff erhält. In Terlan hatte Bioland Südtirol seit 1998 seinen Büroplatz aufgeschlagen, zuerst in der Steindlstraße, später dann in den großzügigeren Räumlichkeiten der Niederthorstraße am Hauptplatz. Nötig wird der Umzug auch durch die Erweiterung von Mitgliedern und Partnern, somit auch durch das Aufstocken des Mitarbeiterteams; Bioland Südtirol beschäftigte noch im Jahr 2016 fünf MitarbeiterInnen, nun ist das Team auf elf Personen angewachsen, mit der Perspektive auf den Ausbau der Bereiche Beratung und Weiterbildung. So kann Bioland Südtirol seinen Mitgliedern und deren Bedürfnissen einen noch besseren Service anbieten. 

Freitag, 12 März 2021 14:47

Wo bleibt die Praxis?

Stellungnahme – Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler

 

Bereits im November und Dezember letzten Jahres musste auf 100% Fernunterricht umgestellt werden. Heute, wo wir uns zum dritten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie in einer
ähnlichen Situation befinden, merken wir, dass sich bei vielen Problemen und Schwierigkeiten für uns Schülerinnen und Schüler wenig geändert hat.

Doch ein wesentlicher Unterschied besteht heute darin, dass etwas nicht mehr gewährleistet wird: der Praxisunterricht. Ende 2020 konnten Schulen noch praktischen Unterricht in Präsenz anbieten, wenn er zur Vermittlung des Lernstoffs notwendig war. Auch damals war die Situation kritisch, auch damals gab es strenge Regeln, auch damals herrschte Lockdown.

Viele Schülerinnen und Schüler waren froh über dieses Angebot, froh über die Möglichkeit aus dem Haus zu kommen, und auch froh darüber, praktische Kenntnisse zumindest teilweise erwerben zu können.

Seit bereits einem Monat befinden wir uns aber in einer Lage, wo diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist. Schülerinnen und Schüler, vor allem aus Berufs- und Fachschulen, aber auch aus Schulen mit technischem Hintergrund, werden hier vernachlässigt und vergessen. Praktische Kenntnisse, die Schwerpunkt, Aushängeschild und Sinn ihrer Ausbildung sind, werden nur noch eingeschränkt vermittelt. Je nach Schwerpunkt auch gar nicht mehr.

Das ist weder akzeptabel noch entspricht es unserer Vorstellung einer gerechten und funktionierenden Bildungslandschaft. Viele dieser Schülerinnen und Schüler werden in Berufen ausgebildet, die für unser Land von existenzieller Wichtigkeit sind. Sie müssen sich auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten, haben Pläne für die Zukunft. Sie dürfen, weil ihre Bildung besonders auf praktischem Unterricht basiert, nicht einfach vergessen werden!

Immer wieder war in der Vergangenheit die Rede davon, die Berufsbildung solle den staatlichen Schulen doch endlich gleichgestellt werden. Praktische Kompetenzen und Fachwissen seien so wichtig, hieß es immer wieder.
Dass nach über einem Monat der Schulschließungen in Südtirol immer noch nicht wenigstens
über das erneute Ermöglichen des praktischen Unterrichts gesprochen wird, ist ein Armutszeugnis und ein Beweis dafür, wie weit Südtirol von einer tatsächlichen Gleichstellung diesbezüglich noch entfernt ist.

Niemand kann leugnen, dass die Situation im Hinblick auf die Pandemie schwierig und kritisch ist. Es kann aber nicht sein, dass gewisse Schüler- und Schülerinnengruppen von einem wesentlichen Teil ihrer Bildung ausgeschlossen werden. Praxis ist für viele Schulen kein Zusatzangebot, sondern Existenzgrundlage – dem muss Rechnung getragen werden.

Wir verlangen, dass den Schulen ab nächster Woche wieder die Möglichkeit eingeräumt wird, den praktischen Unterricht zu organisieren. Unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen, auch gestaffelt oder in kleinen Gruppen. Aber er muss organisiert werden, wo auch immer es möglich und notwendig ist. Das ist die Gesellschaft der Jugend schuldig.

 

Der Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler für die deutschsprachige Schule

Freitag, 12 März 2021 14:45

Weniger Verkehr = weniger Stickoxide

Die Präsentation des Landes zur Luftqualität 2020 zeigt eines ganz klar auf: Geht der Verkehr zurück, sinken auch die Stickoxid-Werte. Der Rückgang der Werte und die erstmalige Einhaltung basiert allerdings nicht auf Mobilitätsplänen und Programmen der Luftreinhaltung, sondern ist eine direkte COVID-19-Folge, da in den Lockdowns des letzten Jahres auch der Verkehr schlagartig abgenommen hat. Leider erfolgte danach überraschend schnell wieder eine Zunahme des Verkehrs. Die Anpassung des Luftreinhalte-Programmes des Landes muss sich an den im letzten Jahr gesammelten Erfahrungen orientieren. Prioritäres Ziel muss bleiben, die gesetzlichen Grenzwerte von nun an auch verbindlich einzuhalten.

Nicht wirklich überraschend sind die von Seiten des Landes vorgestellten Werte zur Luftqualität des vergangenen Jahres. Der Rückgang vor allem bei den Stickoxiden ist beachtlich und erstmals seit Einführung der gesetzlichen Jahresmittelgrenzwerte im Jahr 2010 wurden diese auch an den meisten – aber noch immer nicht bei allen! – Messstationen eingehalten. Doch ist schnell klar, woher der sprunghafte Rückgang kommt: Durch die corona-bedingten Lockdowns im vergangenen Jahr und das damit schlagartig reduzierte Verkehrsaufkommen besserte sich die Emissionssituation sofort. Auffällig ist aber doch, dass der Verkehr und damit auch die Emissionsbelastungen für die Bevölkerung nach den Lockdowns überraschend schnell wieder das Vor-Krisen-Niveau erreichen. Was sperrige Luftqualitätspläne und aus politischen Opportunitäten seit einem Jahrzehnt verschobene verkehrsberuhigende Maßnahmen nicht im Stande sind, wurde durch das unfreiwillige Verkehrs-Experiment im Maßstab 1:1 bestätigt:

  • Die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte ist möglich.
  • Dafür muss die Verkehrsbelastung drastisch reduziert werden.


Mit sinkenden Emissionswerten steigen die Luft- und damit auch die Lebensqualität der gesamten Bevölkerung. Denn kontinuierliche Grenzwert-Überschreitungen verursachen volksgesundheitliche Schäden. Bezogen auf die Daten des Luftqualitätsberichtes der Europäischen Umweltagentur entfallen rechnerisch auf Südtirol durch die Grenzwert-Überschreitungen bei Stickstoffdioxid jährlich mindestens 50 vorzeitige Todesfälle.

Die Pandemie hat aber auch gezeigt, dass die notwendige Reduzierung des Schwerverkehrs und die Verlagerung des Personenverkehrs durchaus möglich sind. Dies kann aber auch erreicht werden, ohne die aktuellen wirtschaftlichen, sozialen und psychischen Belastungen zu vergrößern. Beispielsweise durch die von uns bereits seit Jahren vorgeschlagenen Maßnahmen der Verhinderung des Umwegverkehrs durch eine Mautanpassung an die Schweiz, durch den Ausbau und die Attraktivierung der öffentlichen Verkehrssysteme, damit diese schneller und komfortabler gegenüber dem eigenen Auto werden, durch eine Offensive zur Etablierung des Fahrradverkehrs nach nordischem Vorbild, Etablierung von flexiblen Home-Office-Lösungen, durch attraktive Angebote für die touristische Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie durch den Ausbau von Carsharing auch im betrieblichen Bereich u.a.m.

Wenn wir gemeinsam daran arbeiten, den Verkehr zu vermeiden, zu verlagern und zu verringern, werden wir schlussendlich auch unsere Lebensqualität spürbar erhöhen. Daran sollte uns allen gelegen sein.

Montag, 01 März 2021 14:04

Bettenstopp

s2 erwin 2854Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Beginnt mit Arnold Schulers Leitlinien in Richtung Bettenstopp eine Art Tourismus-Kannibalismus? Ein Prinzip soll laut Schuler sein, dass es auf Gemeindeebene eine Art Bettenbörse geben soll. Das heißt, Betten werden nur dann frei, wenn ein Tourismusbetrieb seine Tore schließt. Diesen Kannibalismus gibt es de facto bereits seit Jahren. Die Nächtigungszuwächse und auch die rege Bautätigkeiten verzeichnen seit Jahren Drei-Vier-Sternebetriebe, während Garnis und kleinere Pensionen abgedrängt werden. Mit der Bettenbörse dürfte dieser Trend verstärkt werden. Das dürfte vor allem die größeren und potenteren Betriebe im HGV freuen, für die es dann nicht wirklich einen Bettenstopp geben wird. Mit der Verschiebung der Betten in Richtung der größeren Ressorts und deren unwiderstehlich betörenden hotelinternen Angebote dürfte es dann auch eine Gästeverschiebung geben: Nicht mehr der Aufstieg mit Lift und Gondel, hinauf auf Almen und Schutzhütten und Buschenschänken ist für Gäste erstrebenswert, sondern der Abstieg in die hausinterne Sauna und ins Schwimmbad im Untergeschoss. Das Gast-Geld bleibt so im Ressort. Positiv: Freie Wanderwege und das Angestelltenverhältnis könnte damit optimiert werden. Aus Saisonsstellen in den Hotels werden Ganzjahresstellen. Auch weil die vielen hochqualifizierten IDM-Manager dazu betragen, dass die Auslastung der Hotelbetten ganzjährig verteilt sein wird. Mögen die Spiele beginnen.

Dienstag, 02 März 2021 16:04

Endstation Viertelfinale

Für den AHC Vinschgau Eisfix ist vor kurzem die Meisterschaft der IHL Division I zu Ende gegangen. Die Eisfix mussten sich in der Best-of-3 Viertelfinalserie dem HC Milano Bears mit 0:2 geschlagen geben. Trotz des Ausscheidens kann das Team von Coach Tomas Demel erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen.

Von Sarah Mitterer

Dass es keine einfache Saison werden würde, wussten die Eisfix von Anfang an. Auf der einen Seite bekam man es mit starken Gegnern wie dem HC Toblach sowie mit dem Liganeuling Mailand zu tun, auf der anderen Seite stand da noch das große Fragezeichen, ob die Meisterschaft aufgrund der Coronapandemie überhaupt ausgetragen und auch beendet werden kann.
Im Oktober startete die Meisterschaft zunächst wie geplant, doch nur wenige Wochen später kam der erste Dämpfer: Nach nur drei Spielen wurde der Spielbetrieb für knapp drei Monate unterbrochen und lange Zeit wusste man nicht, ob und wenn ja, wie und wann es weitergehen würde. Schließlich wurde der Modus – eine einfache Hin- und Rückrunde – geändert. Der italienische Eishockeyverband FISG entschied, dass die Teams lediglich eine Hinrunde spielen (sieben Spiele) und anschließend direkt die Play Offs bestreiten werden.
Am Ende der Hinrunde belegten die Latscher den siebten Platz und trafen im Viertelfinale auf das zweitplatzierte Team der Hinrunde. Dabei handelte es sich um den HC Milano Bears, welcher zu den Titelfavoriten gehört. Ausgetragen wurde die Viertelfinalserie im Best-of-3 Modus. Jenes Team, welches zuerst zwei Siege feiern konnte, war eine Runde weiter. Im ersten Viertelfinale kassierten die Vinschger eine 1:10 Auswärtsniederlage, den Ehrentreffer erzielte Andreas Pohl zehn Minuten vor dem Schlusspfiff.
Nur eine Woche später stand das Heimspiel auf dem Programm. Wollten die Eisfix nicht frühzeitig in die Sommerpause gehen, so mussten sie gewinnen. Die Vinschger kämpften aufopferungsvoll, doch erneut blieben die Mailänder siegreich und zogen ins Halbfinale ein. Der Schlusspfiff am Ende des zweiten Viertelfinalspiels beendete nicht nur das Spiel, sondern auch die Saison der Vinschger Eishockeycracks.
Auch wenn heuer bereits im Viertelfinale Endstation war, so können die Eisfix stolz auf ihr diesjähriges Auftreten sein. Das Team hat stets Kampfgeist und vollen Einsatz in jeder Partie gezeigt und das Ziel, die Jugendspieler in die erste Mannschaft einzubauen, wurde erreicht.

Dienstag, 02 März 2021 16:27

Einigeln im Stillstand

Obervinschgau - Markus Moriggl ist seit 2013 Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau. Beim vereinbarten Interview-Termin mit Moriggl ist auch der Obmann Karl Schwabl anwesend. Moriggl und Schwabl über die Lage der Bank in der Corona-Krise, über Hoffnungen, über den Stillstand, über Verantwortung, aber auch über mögliche Perspektiven zu einem „Restart Vinschgau“.

Vinschgerwind: Sie leiten als Geschäftsführer die Raiffeisenkasse Obervinschgau, die in den Gemeinden Mals und Graun vertreten ist. Wie registriert die Bank diese Corona-Krise?
Markus Moriggl: Seit Beginn der Corona-Krise beschäftigen wir uns intensiv mit der Krisenentwicklung. Die Auswirkungen auf die Einlagen, die Kredite und die indirekten Einlagen unserer Kunden sind für uns wesentlich.

Vinschgerwind: Wie sehen die Entwicklungen der Einlagen und der Kredite im Rahmen der Krise aus?
Markus Moriggl: Wir verwalten 160 Mio. direkte, 36 Mio. indirekte Einlagen und rund 134 Mio. Euro Kredite unserer Kunden im Obervinschgau. Wir beobachten, dass in einer guten Saison die Einlagen, innerhalb zwei Wochen um ca. 4 Mio. Euro steigen können. Genauso fliesen diese 4 Mio Euro am Saisonsende wieder für Lieferantenzahlungen ab. Die Einlagen sind in guten Zeiten also sehr volatil.
Karl Schwabl: Derzeit beobachten wir die Eigenart, dass seit Oktober 2020 im Kreditbereich und im Einlagenbereich ein Stillstand herrscht. Die Einlagen nehmen nicht ab, das Kreditvolumen nicht zu.

Vinschgerwind: Welche Strategien hat die Bank entwickelt um darauf zu reagieren?
Markus Moriggl: Die Josefsgeschichte in der Bibel spricht von den 7 fetten und den 7 mageren Jahre. Als Bank ist man analog dazu den Zyklen der Wirtschaft unterworfen. Wir beschäftigen uns seit längerem mit Best-case und mit Worst-Case-Szenarien, um gerüstet zu sein.

Vinschgerwind: Sind wir derzeit in einem Worst-Case-Szenario?
Markus Moriggl: Das Worst-Case-Szenario ist tatsächlich in einigen Facetten eingetroffen. Umsätze einiger unserer Kunden sind auf 0 gesunken und Kunden sind derzeit in Schockstarre. Man muss hinzufügen, dass Maßnahmen von höherer Seite getroffen worden sind, um parallel die Darlehenssituation stabilisierend einzufrieren.

Vinschgerwind: Die Stundungen der Kreditrückzahlungen?
Markus Moriggl: Ja, Stundungen und auch Überbrückungsdarlehen. Finanztechnisch sind die Maßnahmen zur Krise gut durchdacht. Denn parallel konnten Banken wiederum Geld von der EZB günstig beziehen um dies zu stemmen.
Karl Schwabl: Es ist eine bereits länger andauernde atypische Situation der EZB, welche so als Stütze der Wirtschaft, die Kreditverzinsung indirekt senkt.

Vinschgerwind: Die Bankenseite hat demnach nicht sonderliche Probleme. Die Stundungen der Kredite für die Kunden sollen mit Ende März aufgehoben werden.
Markus Moriggl: Stundungen werden ab April wieder den aufsichtsrechtlichen Weg gehen. Die Banken müssen bei weiteren Stundungen Geld zurückstellen, dies kann Probleme erzeugen.

Vinschgerwind: Wenn wir einzelne Sektoren aufgreifen wollen: Die Wintersaison ist im März 2020 abrupt gestoppt worden. Der Sommer 2020 ist außergewöhnlich gut verlaufen und die Wintersaison 2020/2021 gibt es nicht. Was stellen Sie fest?
Karl Schwabl: Bis März 2020 hatten wir eine Aufbruchstimmung, die Zahlen im Tourismus waren hervorragend. Der Sommer war besser als erwartet. Trotzdem ist das touristische Bilanzjahr für die meisten Betriebe negativ verlaufen.
Markus Moriggl: Der Stillstand seit Weihnachten, hat die erwarteten Negativ-Szenarien noch nicht eintreffen lassen. Wir stellen fest, dass die Konto-Überziehungen seit Herbst 2020 so tief sind wie noch nie. Aufgrund der Stundungen sind die Rückstände der Darlehen auch so tief wie noch nie. Berücksichtigt man dazu, dass die Einlagen nur leicht stagnieren, so stellen wir fest, dass die Kunden in der Krise enorm gut haushalten.

Vinschgerwind: Gehen vor allem die Wirtschaftskunden in einen igelhaften Sparmodus?
Markus Moriggl: Genau. Es werden Kosten eingespart, wo es geht. De facto sind die Unternehmer in diesem Notmodus verhältnismäßig gut unterwegs. Diese Tage werden Förderungen von Land und Staat erwartet. Je nachdem wie diese ausfallen, werden wir bei kritischen Situationen mit jedem einzelnen Kunden nach möglichen Lösungen suchen.

Vinschgerwind: Die Saisonsarbeiterinnen und Saisonsarbeiter haben in den Skigebieten und in den Tourismusbetrieben keine Arbeit. Wird es möglicherweise eine Arbeitsflucht in die Schweiz geben?
Markus Moriggl: Das können wir bereits jetzt beobachten. In einigen unserer Fraktionen sind über 20% der arbeitenden Bevölkerung im Ausland tätig.

Vinschgerwind: Die Wirtschaft ist verzahnt. Hat das Handwerk auch in dieser Krise goldenen Boden?
Markus Moriggl: Einige unserer Kunden tätigen derzeit Investitionen, das wirkt für das Handwerk stabilisierend. Die einzelnen Sektoren greifen wie Zahnräder ineinander. Das Handwerk wird den Stillstand im Tourismus vielleicht zeitverzögert verspüren. Trotz allem beschäftigen sich Unternehmer mit Investitionsszenarien.
Karl Schwabl: Im Gegensatz zum Tourismus hat das Handwerk im vorigen Jahr und auch im laufenden, fast durchgehend arbeiten können. Zum Glück geht es unseren Handwerkern relativ gut.
Markus Moriggl: Die Wirtschaft in unserem Gebiet ist dermaßen filigran verstrickt, dass alle Branchen die Auswirkungen spüren. Nach der Finanzkrise mussten sich unsere Handwerker ins Ausland orientieren, sie nutzten den größeren Aktionsradius.

Vinschgerwind: Die Bank ist ein Seismograph der Gesellschaft und der Wirtschaft. Welche Möglichkeit hat die Bank, positive Impulse in dieser Krise aussenden zu können?
Markus Moriggl: Mit der ersten Stundungswelle wurden in kürzester Zeit, Darlehen in der Höhe von 40 Mio. Euro gestundet. Alle Mitarbeiter in den Filialen waren und sind nun wieder verstärkt mit Beratungen beschäftigt. Zudem erweitern wir unsere Konzepte der regionalen Verantwortung und der Nachhaltigkeit im Obervinschgau, derzeit mit dem Crowdfunding für St. Anna in Graun und für die Bergrettung Mals.

Vinschgerwind: Die Raiffeisenkasse Obervinschgau hat in den vergangenen Jahren Anregungen und Impulse für Netzwerkarbeit gegeben. Wirtschaftsakteure wurden öffentlich vorgestellt. Wirft diese Krise den Obervinschgau weit zurück?
Markus Moriggl: Ich bin der Meinung, dass diese Krise die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit weiter nach vorne bringen wird. Es wird mehr auf lokale Partner gebaut werden, es wird vermehrt vor Ort eingekauft werden. Das könnte ein positiver Aspekt in dieser Krise sein. Unser Wirtschaftsförderungspaket weist seit längerem in diese Richtung. Der Schlüssel für die Entwicklung unseres Gebietes ist das nachhaltige, regionale Denken.

Vinschgerwind: Jüngst ist ein Abkommen zwischen der Landesregierung und den Banken verlängert worden. Einen Teil der Zinsen von genau definierten Krediten soll mit Steuergeld bezahlt werden. Ist eine solche Förderung sinnvoll?
Markus Moriggl: Schulden sind nie die optimale Lösung. Darlehen müssen wieder zurückgezahlt werden. Wenn es keine andere Lösung gibt, wird man sich verschulden müssen. Die Förderung ist einzigartig ein Jahr verzichten Banken auf Zinsen, im zweiten zahlt das Land die Zinsen.

Vinschgerwind: Da hat die Bank eine starke gesellschaftliche Mitverantwortung.
Markus Moriggl: Ja sicher. Die Bank hat den Auftrag Kredite zu bewerten und dafür zu sorgen, dass Kredite wieder zurückgezahlt werden. Die Zahlen der Kundenbilanzen 2020 sind schwach, 2021 wird möglicherweise schwächer werden, 2019 war außerordentlich gut. Wir müssen uns da durch jonglieren. Wir Vertrauen aber auf die Entwicklung unseres Gebiets.
Karl Schwabl: Wir glauben, dass der Tourismus und die Wirtschaft in unserer Region bald wieder funktionieren werden. Ich erinnere mich aber auch an die Situation der „unverschuldet Verschuldeten“. Man muss schon gut aufpassen.

Vinschgerwind: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit unter den Raiffeisenkassen im Vinschgau bzw. gibt es auch eine Zusammenarbeit mit anderen Banken?
Markus Moriggl: Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Große Vorhaben, die die Region nachhaltig verbessern, werden mit Pool-Finanzierungen gemeinsam unterstützt. Z.B. werden bei Aufstiegsanlagen, bei größeren landwirtschaftlichen und touristischen Projekten gemeinsam äußerst attraktive Finanzierungen aufgestellt.
Karl Schwabl: Banken haben bei Finanzierungen das Größenlimit von 25% des Eigenkapitals. Limits werden nicht angetastet. Als kleine Bank brauchen wir Partner, um sehr große Kreditvergaben stemmen zu können.

Vinschgerwind: Gibt es Bestrebungen als Raika Obervinschgau sich an einen Partner anlehnen zu wollen?
Markus Moriggl: Der Gedanke von Raiffeisen fußt auf Subsidiarität. Wir haben unseren Raiffeisenverband, der die Interessen der Raiffeisenkassen vertritt. Mit unserem Einlagensicherungssystem, ist das eigenständige Handeln untermauert, sowie die Einlagen unserer Kunden gesichert. Bei der IT bauen wir auf unsere 2020 gegründete Gesellschaft RIS und zu banktechnischen Themen auf unsere RLB.

Vinschgerwind: Gibt es auf lokaler Ebene weiterhin Gedanken für eine Fusion mit der Raika Prad?
Karl Schwabl: Unser oberstes Ziel ist die Eigenständigkeit. Wir haben zurzeit keine Notwendigkeit für eine Zusammenlegung.
Markus Moriggl: Nur in unserem Notfallplan ist eine Fusion vorgesehen und der Fusionsprozess umrissen.

Vinschgerwind: Man hat das Gefühl, dass die Eigenständigkeiten der Raiffeisenkassen eine Art Schrebergarten-Mentalität abbilden. Ist es denkbar, dass die Raiffeisenkassen im Vinschgau eine Art „Restart Vinschgau“-Programm auflegen? Die Raika Bruneck hat beispielsweise immer wieder Programme aufgelegt.
Markus Moriggl: Das ist durchaus denkbar. Ich denke da an unsere Roadmap, in der die Trends, Schwerpunkte, Ideen und Träume der beiden Gemeinden Mals und Graun aufgezeichnet sind. Wenn man dieses Konzept als Mega-Mindmap auf den Vinschgau ausdehnen würde, könnte man daraus zukunftsweisende Maßnahmen ableiten. Ein durchaus interessantes aber auch noch komplexeres Bild würde entstehen. Diese Vielfalt der Initiativen, Stärken und erfolgreiche Ansätze der Region Vinschgau übereinander zu legen wäre ein herausfordernder Entwicklungsansatz.

Interview: Erwin Bernhart

Dienstag, 02 März 2021 10:26

Caramba Carrara

Wien/Vinschgau - Ganz hinten steht er, Held der Landesverteidigung Tirols, Sinnbild männlichen Aufstands, ausgerechnet am Eingang zu den Damentoiletten, vor dem Aufgang in den ersten Stock: Andreas Hofer in der Feldherrenhalle im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Eine Marmorstatue geschaffen von Johann Preleuthner, 1878. Vorne am Eingang Maximilian I., Rudolf I., jedenfalls die Habsburger Kaiser, die als große Feldherren präsentiert sind. Wallenstein auch. 56 Statuen aus Marmor, 56 Feldherren - Auftraggeber der „Ehrenhalle der Armee“, also des Museums, war Kaiser Franz Josef I - mittlerweile eines der bedeutendsten militärhistorischen Museen weltweit. Außer den edlen Stein haben die Statuen noch eine äußerliche Gemeinsamkeit: Alle sind 186 Zentimeter hoch, also stattlich. Und alle sind aus Carrara-Marmor. „Kriege gehören ins Museum“ steht am Eingang ins darbende aber bemerkenswerte Museum, welches dem Bundesministerium für Landesverteidigung unterstellt ist. (eb)

Dienstag, 02 März 2021 10:25

Die Wortmarke P*RAD*

Prad - Die „Liste Für Prad“ hat bei der letzten Ratssitzung mit einem Beschlussantrag an ihre Koalitionszeit mit der SVP und an das gemeinsame Ortsentwicklungsprogramm „Prad 2030“ angeknüpft. Die Gemeindeverwaltung, so der Beschlussantrag, „bewirbt die Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch bei der Landesregierung als Pilotgemeinde im Rahmen des ersten Südtiroler Landesfahrradmobilitätsplanes. Zudem strebt sie die Entwicklung und Vermarktung der Wortmarke „P*RAD*“ zum Zwecke der Kommunikation und Positionierung als fahrradfreundlicher Ort an.“ Der Antrag wurde bei der Ratssitzung einstimmig angenommen.
Der ehemalige BM Karl Bernhart (im Bild bei der Gratulation an Neo-BM Rafael Alber), der mit der Liste Für Prad nun auf der Oppositionsbank sitzt, sagt, dass es durchaus eine Überlegung wert sei, sich für diese Bewerbung einzusetzen. Der Ortsentwicklungsprozess 2030, der gemeinsam initiiert worden ist und der an den eingesetzten Stammtiwschen weiterentwickelt werde, solle nicht in der Schublade verschwinden. (eb)


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KLEINANZEIGEN

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BILDER

Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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