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Montag, 15 März 2021 13:28

Weniger NO2

Weniger Verkehr, weniger Schadstoffe: Die Luftqualität 2020 zeichnet sich durch einen deutlichen Rückgang der Stickstoffdioxid-Konzentration aus.

Montag, 15 März 2021 13:24

Leserbriefe Ausgabe 6-21

Petition an die Gemeinde Laas

Sehr geehrte Frau Bürgermeister,
werte Mitglieder des Gemeinderates von Laas,

an der Ortsausfahrt von Laas steht eine Marmorstele. Darauf ist auf Italienisch zu lesen: „Hier ließen ihr Leben für die Befreiung des Vaterlandes“. Es folgen 10 Namen und das Datum: 02. Mai 1945. Wir wissen mittlerweile, dass an diesem Tage Italiener das vom deutschen Militär besetzte Munitionsdepot in Tschengls in ihre Gewalt brachten und das Wachpersonal entwaffneten. Die „Aufständischen“ wurden von Angehörigen der Feldpolizei der deutschen Wehrmacht überwältigt, gefangen genommen und nach Laas gebracht. Auf Betreiben der Laaser S.O.D.-Leute und der lokalen Nazigrößen wurden sie am Abend außerhalb des Dorfes von der deutschen Feldpolizei erschossen. Seither haftet unserem Dorf der Makel eines unmenschlichen Massakers an, begangen in den letzten Kriegstagen, unter Mitwirkung und Billigung vieler Dorfbewohner.
Aber es hat in Laas nicht nur stramme Nazis gegeben. Kein solcher war der im Jahre 1923 auf dem „Pöderhof“ in Allitz geborene Hans Pircher. Im Gegenteil. Er ging in den Widerstand, und er zahlte dafür einen hohen Preis. Mit 19 Jahren wurde er zur deutschen Wehrmacht einberufen und im Februar 1944 vor Leningrad schwer verwundet. Im Juni 1944, nach seiner Genesung, ist ihm die Sinnlosigkeit des Krieges klar. Er hat genug von der ganzen Hitlerei. Er desertiert. Darauf steht die Todesstrafe. Ihm gelingt die Flucht in die Schweiz. Dort lässt er sich vom britischen und amerikanischen Geheimdienst für einen riskanten Auftrag anheuern. Er soll Hans Egarter, dem Anführer einer Widerstandsgruppe in Meran, Geld und Botschaften der Alliierten überbringen. Diesen und noch andere Botengänge von und in die Schweiz erledigt Pircher unter Lebensgefahr. Danach schließt er sich einer Gruppe von Partisanen im Passeiertal an, die ständig von lokalen S.O.D.-lern (einer einheimischen Polizei), der S.S. und der Feldpolizei gejagt werden. Dabei kommt es im Zuge einer Razzia zu einem Schusswechsel, bei dem ein Offizier der Wehrmacht und ein lokaler S.O.D.-ler getötet werden. Diese Toten werden nach dem Krieg der Gruppe von Widerständlern angelastet, denen sich Pircher angeschlossen hat.
Gegen ihn und 18 Passeirer Deserteure wird 1949 ein Strafverfahren wegen zweifachen Mordes eingeleitet. In erster Instanz werden sie nach 3-jähriger U-Haft vom Schwurgericht in Bozen noch freigesprochen. Der Staatsanwalt legt jedoch Berufung ein. Davon erhält Pircher keine Kenntnis, auch weil das Verfahren in seiner Abwesenheit abgewickelt wurde. In der 2. Instanz wird das Urteil auf den Kopf gestellt und Pircher wegen zweifachen Mordes zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt. Der einzige Hinweis für eine Beteiligung Pirchers an der Erschießung des Offiziers und des S.O.D.-Mannes kam von einem Mitangeklagten, der diese Anschuldigung jedoch später widerrief. Das Berufungsgericht in Trient machte daraus allerdings ein erdrückendes Indiz, so wie auch der ganzen Beweisaufnahme der 1. Instanz in der Weise Gewalt angetan wurde, dass die Aktionen der Passeirer Partisanen nicht als Kriegshandlungen, sondern als gewöhnliche kriminelle Taten eines Haufens von Banditen hingestellt wurden. 1966 wurde Pircher verhaftet und zuerst im Gefängnis von Fossano bei Cuneo und später auf Pianosa, der Insel für Schwerverbrecher, eingesperrt. Erst 1975 erlangte er durch einen Gnadenerlass des Staatspräsidenten die Freiheit wieder. Er lebte danach bis an sein Lebensende im Jahre 2002 in Vetzan bei Schlanders, wo er auch begraben ist. Er wurde leider das Opfer eines krassen Justizirrtums und eines mit groben Rechtsmängeln behafteten Urteils: In der Form, weil ein Versäumnisurteil gegen den Angeklagten erging, ohne dass ernsthafte Nachforschungen über seinen Verbleib angestellt wurden. Bei der Beweiswürdigung, weil der Anschuldigung eines Mitangeklagten Beweiswert zuerkannt wurde. Und schließlich weil, obwohl alle historischen Umstände darauf hindeuteten (Zeit von 1943 bis 1945), nicht die diversen Amnestieerlässe für Kriegshandlungen angewandt und die Straftaten für erloschen erklärt wurden. Der vom Deserteur zum aktiven Kämpfer gegen die Naziherrschaft gewandelte Hans Pircher hätte von der Südtiroler Öffentlichkeit mehr Anteilnahme verdient. So trifft auf ihn leider der Titel des Buches zu, das einige unserer Historiker zum Thema Deserteure geschrieben haben: “Verfolgt, verfemt, vergessen.“ Pircher hat für seine Gesinnung 12 Jahre unschuldig hinter Gittern verbracht. Es wäre an der Zeit, ihm zumindest verspätete Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und ihn auch in der Südtiroler Öffentlichkeit zu rehabilitieren. Dabei könnte seine Heimatgemeinde Laas den Anfang machen, indem sie beispielsweise eine Schule nach ihm benennt. Dies auch im Sinne des Vorschlags, welchen der frühere Hamburger Bürgermeister und Sohn eines ermordeten Widerstandskämpfers, Klaus von Dohnanyi, anlässlich des Holocaust-Gedenktages 1997 gemacht hat: „Jede Schule, die sich auch nur ein Opferschicksal aus jenen Tagen wirklich zu eigen macht, Stadtteile und Dörfer, die auch nur einem der gemarterten Namenlosen wieder Namen und ein menschliches Gesicht geben, können mehr tun, uns Gedächtnis und Gedenken zu bewahren, als manche Stunde trockenen Geschichtsunterrichts“.

Laas, am 03/03/2021

Peter Tappeiner, Othmar Thaler, Norbert Florineth, Herbert Raffeiner, Franz Waldner, Erich Daniel, Wilfried Stimpfl, Jörg Hofer, Jürgen Österreicher, Franz Grasser, Gertraud Tappeiner, Karl Tappeiner, Gerwald Wallnöfer, Gottfried Tappeiner, Ulrike Tappeiner, Hermann Schönthaler, Armin Schönthaler, Dagmar Grasser

 

 

Bürgerliste und Freiheitliche fordern mehr Einbindung
Die Umfahrung und Untertunnelung der Vinschgauer Staatsstraße bei Rabland ist seit Jahren ein großer, aber bisher unerfüllter Wunsch. Nun scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein: Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurden die Ratsmitglieder von Referent Hartmann Nischler informiert, dass es zahlreiche Neuigkeiten hinsichtlich der Umfahrungsstraße SS38 gäbe und sich die Verkehrskommission der Gemeinde, nach einer Konferenz mit Landesrat Alfreider, alsbald mit diesem Thema auseinandersetzen werde.

„Wir Gemeinderäte und die Mitglieder der seit Legislaturbeginn noch nie einberufenen Verkehrskommission müssen nun aus den Medien erfahren, dass das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, welche auch von unserer Gemeinde in Auftrag gegeben wurde, bereits öffentlich vorgestellt wurde und von den Landestechnikern begutachtet wird“, ärgern sich die Bürgerliste und Freiheitlichen Partschins in einer gemeinsamen Aussendung.

„Für uns ist es nicht nachvollziehbar, dass ein für unsere Gemeinde so wichtiges Projekt ohne Einbeziehung des gesamten Gemeinderates und der Verkehrskommission besprochen wird. Abgesehen vom schlechten Stil, schadet diese Vorgehensweise einem lösungsorientierten und vor allem gemeinsamen Arbeitsprozess im Gemeinderat. Denn die Umfahrungsstraße Rabland betrifft alle Bürgerinnen und Bürger und auch alle im Gemeinderat vertretenen Fraktionen, nicht nur die SVP“, so die beiden Oppositionsparteien.

Die Gemeinderäte von der neune Bürgerliste Partschins Rabland Töll
und die Gemeinderäte der Freiheitlichen

 

Re.: Scheibenschlagen in Zeiten von Covid
Sehr geehrter Herr Pitscheider,
wir glauben nicht, dass es eine Rolle spielt, ob man seine Scheibe am Samstag oder am Sonntag den Hang hinunter schlägt. Wer die allseits beliebte Karsonntagsscheibe am Sonntag schlagen will, kann dies gern nach 0:00 Uhr tun.
Bloß weil Sie denken, das Scheibenschlagen würde nur aus feiern und besaufen bestehen, denken wir nicht, dass Sie das Recht haben, uns zu verurteilen. Es ist immer wieder interessant zu hören, was solche, die sich in keintweder Weise am Dorfleben beteiligen, noch sonst wo anzutreffen sind, sich bei gesellschaftlichen Dingen einmischen müssen.
Weiters würde uns interessieren was die Kommunalpolitik mit privaten Zusammenkünften - sei es mit oder ohne Feuer – zu tun hat??! Wir persönlich glauben ab einem gewissen Zeitpunkt ist jeder für sich selbst verantwortlich und nicht alles ist der Politik in die Schuhe zu schieben.
Niemand wurde eingeladen oder gezwungen daran teilzunehmen.
Wer Angst vor der Pandemie hat, kann gern zu Hause bleiben.
Sie können uns glauben oder auch nicht, aber sogar als Scheibenschlager kann man Respekt vor all denjenigen haben, die unter der Pandemie leiden, unter Druck stehen oder psychische Probleme davon tragen.
Kein einziger Covid-Fall in der Gemeinde steht im Zusammenhang mit Scheibenschlagen.
Nichts desto Trotz würden wir Sie das nächste Jahr gern einladen, damit Sie sich selbst ein Bild machen können und nicht vom Hören-Sagen anderer berichten müssen.
Mit freundlichen Grüßen
Di Scheibaschlogr

 

HAIKU
des Monats Jänner 2021
ausgewählt von der Haiku-Gruppe Südtirol

mit den meisten Vorzugsstimmen:

Klirrende Kälte –
im Wohnzimmer aufgeblüht
duften.
Christine Matha, Bozen

 

Am Vogelbeerbaum
zupft die Wacholderdrossel
karge Winterzeit
Georg Frener, Neustift

 

Ein verschneiter Berg.
Die Papiertaschentücher
für meine Nase
Gontran Peer, Brixen

Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau:
helga.gorfer58@gmail.com

Montag, 15 März 2021 13:24

Impressionen Gianni Bodini

Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Montag, 15 März 2021 13:23

Wirtschaftsinfo

lorin wallnMaßnahmen zur Existenzförderung für Unternehmen – quo vadis

In den vergangenen Wochen wurde viel verhandelt, um die Hilfsmaßnahmen zur Existenzförderung für Unternehmen auf staatlicher und auf Landes-Ebene auf den Weg zu bringen.
Gleichwohl besteht auch auf Bankenseite der Wille (um nicht zu sagen die Notwendigkeit) weitere Stundungen zu gewähren, wobei die im letzten Jahr vorgesehenen vereinfachten Stundungen ohne ordentliche Kreditprüfung nicht verlängert wurden und somit aktuell nicht mehr anwendbar sind. Die Verhandlungen mit der Europäischen Bankenaufsicht hinsichtlich einer Verlängerung laufen noch.
In allen Fällen muss man leider eines konstatieren: Die Maßnahmen kommen alle sehr spät und obwohl man bereits im Oktober/November wusste, was auf die Betriebe zukommen kann, haben weder Staat, Land noch Bankenwelt es geschafft, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.
Bei Redaktionsschluss liegen damit lediglich die Eckpunkte der Hilfsmaßnahmen auf Landesebene vor:
Verlustbeitrag Provinz Bozen:
• Einkommen unter 50.000 bzw. 85.000 für Unternehmen mit mindestens 2 Inhabern (vermutlich mit Bezug auf 2019);
• Ein als Zugangsvoraussetzung noch zu definierender Mindestumsatz 2019;
• Rückgang Gesamtumsatz im Zeitraum 1.10.20 – 31.03.21 von mindestens 30% (vermutlich gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum);
• Beiträge zwischen 3.000 und 10.000 Euro, aber nicht mehr als der Umsatzrückgang;
• Zugesagte Verlustbeiträge von Staat und Land sind beim Umsatz zu berücksichtigen;
• Gesuchstellung möglich ab Mitte April und Auszahlung innerhalb 4 Wochen ab Antragstellung
Fixkostenzuschuss Provinz Bozen:
• Rückgang Gesamtumsatz im Zeitraum 1.10.20 – 31.03.21 von mindestens 30% (vermutlich gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum);
• Beiträge von 30%-50% der zugelassenen Fixkosten, gestaffelt je nach Umsatzrückgang, aber max. 100.000 Euro;
• Zugesagte Verlustbeiträge von Staat und Land sind beim Umsatz zu berücksichtigen;
• Gesuchstellung, vorbehaltlich Vorlage einer Bestätigung der Angaben durch einen Sachverständigen wie z.B. Wirtschaftsberater, Buchhaltungsbüro etc., ab Anfang Juni und Auszahlung ab Anfang Juli

pr-info hds

Wer online Produkte an Endverbraucher verkauft, sollte ein besonderes Augenmerk auf die regelmäßige Kontrolle und eventuelle Aktualisierung der Homepage sowie der Allgemeinen Geschäftsbedingungen richten. Für den Verkauf über den Fernabsatz gilt es, zahlreiche rechtliche Vorgaben und Verpflichtungen, die ständigen Neuerungen unterworfen sind, zu berücksichtigen. Der Verbraucherkodex schreibt jene Informationen vor, die der Unternehmer dem Endverbraucher zwingend vor Vertragsabschluss mitteilen muss. Dazu zählen unter anderem Angaben zum Online-Händler, zu den wesentlichen Eigenschaften der Produkte, zum Rücktrittrechts, zur gesetzlichen Gewährleistung sowie die Nennung der OS-Plattform. Die eben genannten Informationen und zahlreiche weitere müssen dem Endverbraucher in den jeweiligen Phasen des Online-Kaufprozesses in klarer und verständlicher Weise erteilt werden.
Zudem sollten im Falle einer Lieferung in andere EU-Staaten oder in Staaten außerhalb der EU stets die im jeweiligen Zielland geltenden rechtlichen Aspekte überprüft werden, so ist beispielsweise in Deutschland das Verpackungsgesetz zu berücksichtigen. In der EU ist das Verbraucherrecht zwar weitgehend vereinheitlicht, dennoch gibt es einige Unterschiede in den einzelnen Staaten. Diese Fälle sind stets konkret zu überprüfen.
Eine Nicht-Beachtung der Informationspflicht führt zu Sanktionen, die mittlerweile aus zahlreichen Urteilen hervorgehen. Letzthin nehmen außerdem wettbewerbsrechtliche Abmahnungen zu, wobei Unterlassungsverpflichtungen und die Zahlung eines Betrages geltend gemacht werden.
Wir empfehlen daher allen Unternehmern, deren Allgemeine Geschäftsbedingungen zu überprüfen, die gemäß Gesetz notwendigen Informationen den rechtlichen Erfordernissen anzupassen und gegebenenfalls die Homepage zu aktualisieren.
Die Rechtsberatung der hds Servicegenossenschaft bietet hds-Mitgliedern als Dienstleistung individuelle Beratungen bei der Erstellung und/oder Überprüfung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen an.

Dienstag, 16 März 2021 15:50

„Wir erhalten viel Zuspruch“

Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimatpflegevereins Naturns-Plaus erzählt Hermann Wenter, Obmann und Mitgründer des Vereins, über die vergangenen Jahre und die geleistete Arbeit.

Vinschgerwind: Welcher Gedanke steckt hinter der Gründung eines Heimatpflegevereins in Naturns?
Hermann Wenter: Schon seit meiner Kindheit bin ich ein Vereinsmensch und halte mich gerne in Gemeinschaft auf. Ich war damals eine Zeit lang als Ministrant tätig und bin später auch in die Musikkapelle eingetreten. Zudem bin ich auf einem Bauernhof aufgewachsen und kam dort schon früh in Berührung mit den traditionellen Bräuchen. Die Grundwerte, die mir dort weitergegeben wurden, haben mich mein ganzes Leben lang geleitet. Allerdings war Heimatpflege nicht unbedingt das, was meinem Grundgedanken entsprach. Ich hatte eher an einen Trachtenverein, wie dem in Bayrischzell, gedacht. Die Tracht spielt in Südtirol eine ganz andere Rolle. Unter Tracht versteht man hierzulande die bäuerliche Kleidung, weshalb man vom „Bäurischen“ spricht. Im Laufe der Zeit habe ich versucht mir eine Meinung zu bilden, warum viele Leute bei uns das „Bäurische“ nicht gerne tragen. Ein möglicher Grund dafür ist, dass damals einige ihren Hof verlassen mussten und sie sich deshalb nicht damit identifizieren wollen. Über die Idee von der Gründung eines Trachtenvereins in Naturns habe ich unter anderem mit dem Kulturreferenten Josef Pircher gesprochen. Er hat es damals schon umfangreicher betrachtet und so kam es 1996 zur Gründung eines Heimatpflegevereins in Naturns und Plaus. Ich war zu dieser Zeit bereits Obmann der Naturnser Vereinsgemeinschaft und in diesen Posten floss viel Zeit und Mühe, weshalb Josef Pircher das Amt des Obmannes für den Heimatpflegeverein übernahm.

Vinschgerwind: Hat sich der Verein in den letzten 25 Jahren verändert?
Hermann Wenter: Ich glaube nicht, dass sich der Verein wesentlich verändert hat. Zu Beginn haben wir nur kleine Arbeiten erledigt. Eine der ersten Tätigkeiten, an die ich mich erinnern kann, war die Restaurierung des „Gott-Vater“-Bildstocks am Naturnser Sonnenberg im Jahre 2000. Es befand sich unter Privatbesitz, doch die Besitzer begrüßten und unterstützten unser Tun, auch im finanziellen Sinne. In den folgenden Jahren haben wir uns ziemlich stark auf die Restaurierung von Bildstöcken konzentriert. Es gab eine Veränderung, die sich zwar nicht unmittelbar innerhalb des Vereins abspielte, aber ihn dennoch beeinflusste. Diese war die Abschaffung der Fronleichnamsprozessionen in Naturns. Sie wurden 1977 durch den Dekan Georg Peer nicht länger ausgeführt. Stattdessen führte er die Erntedankprozession in Naturns ein. Daraufhin habe ich versucht ein Feld aufzutreiben, in dem der Heimatpflegeverein selbst Getreide anbauen und ernten kann. Glücklicherweise sind wir auf das Grundstück bei den St.-Laurentius-Ruinen, die sogennanten „Stab´ner Mesnergüter“ gestoßen und konnten 2008 einen Pachtvertrag mit 15-jähriger Gültigkeit abschließen. Seitdem bewirtschaften Mitglieder des Heimatpflegevereins Naturns-Plaus den Acker.

Vinschgerwind: Welches Projekt war für den Heimatpflegeverein von besonderer Bedeutung?
Hermann Wenter: Wie bereits erwähnt, ist für mich die Erhaltung der Tracht von besonderer Bedeutung, stets in Verbindung und Kontakt mit dem Trachtenverein Bayrischzell. Dorthin, in die kleine deutsche Gemeinde, unternahm der Verein auch einige seiner Ausflüge. Neben dieser Tätigkeit ist die Gestaltung der Bildstöcke und die der Wegkreuze ein großer Teil unserer Arbeit. Josef Pircher hat sich damals schon sehr mit der Erhaltung des Pixnerhauses in Plaus beschäftigt. Dank seiner Bemühungen und seinem Einsatz konnte der Heimatpflegeverein bei der Gemeindeverwaltung Plaus die Erhaltung dieses ehemaligen Schul- und Bauernhauses erwirken und es vor dem Verfall bewahren.

Vinschgerwind: Wie fallen die Reaktionen für die geleistete Arbeit aus?
Hermann Wenter: Die Reaktionen sind zum Großteil sehr positiv, von den Gemeinden Naturns und Plaus haben wir von Beginn an sehr viel Unterstützung erhalten. Allerdings gab es, als wir mit der Bewirtschaftung des Ackers bei den St.-Laurentius-Ruinen begonnen haben, auch einzelne, die unsere Arbeit nicht wertgeschätzt haben. Viele dachten , dass wir den Bauern zeigen wollen, wie man einen Acker richtig bewirtschaftet. Aber unsere Absicht war eine andere: Den Menschen zu zeigen, wie sich die Bewirtschaftung früher zugetragen hat. Von den meisten Seiten hat der Verein dafür viel Zuspruch erhalten. Für uns war es schon von Beginn an wichtig, dass die Arbeit, die wir leisten, der Allgemeinheit und dem Verein zu Gute kommt.

Vinschgerwind: Wenn wir nun einen Blick in die Zukunft werfen, was wünschen Sie sich für den Heimatpflegeverein Naturns-Plaus?
Hermann Wenter: Im Laufe der 25 Jahren hat der Verein schon viel für die Gemeinden geleistet. Dennoch stößt man immer wieder auf neue Dinge, die sich für die Arbeit des Heimatpflegevereins anbieten. So bin ich bei einem Spaziergang im November auf einen Bildstock zwischen Naturns und Staben aufmerksam geworden. Bereits 2003 kam der Vorschlag zur Restaurierung der enthaltenen Statuen auf, jedoch verfügte der Verein damals noch nicht über die erforderliche Erfahrung, um die Arbeiten auszuführen. Ich habe mir anlässlich des Jubiläums - unterstützt vom Vereinsvorstand - vorgenommen, es dieses Jahr in Angriff zu nehmen. Durch die Erfahrung weiß man nun, dass hinter jeder Idee und deren Umsetzung viel Arbeit und Zeit steckt. Wegen der Pandemie mussten aber auch wir unsere Pläne dem Geschehen anpassen und einiges verschieben. Da man mit dem Alter auch immer müder wird, würden wir es sehr begrüßen junge Interessierte in unserem Verein aufzunehmen.

Interview: Alena Lamprecht

Montag, 15 März 2021 13:18

Coworking und Coworkation

Plattform Land/Videokonferenz - Die Arbeitswelt ist besonders durch die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung im Wandel. Die Corona Pandemie hat diesen Wandel enorm beschleunigt. Homeoffice und Homeschooling, das Arbeiten Zuhause und der Fernunterricht sind nur zwei konkrete Beispiele dieser Veränderung. Coworking und Coworkation sind zwei Arbeitsformen, welche bei einer Videokonferenz der Plattform Land am 25. Februar vorgestellt wurden. Die „Plattform Land“ wurde als Interessensgemeinschaft im Herbst 2013 vom Südtiroler Bauernbund und dem Gemeindenverband ins Leben gerufen, um den ländlichen Raum zu stärken. Besonders durch die Digitalisierung ergeben sich neue Chancen und neue Arbeitsmöglichkeiten auf dem Land. Im Vinschgau ist es in erster Linie das Gründer- und Innovationszentrum BASIS Vinschgau in der Drususkaserne Schlanders, das mit der Plattform Land zusammenarbeitet, selbst Coworking betreibt und auch beim Interreg Projekt CoworkationAlps mitarbeitet. Coworking ist eine neue Arbeitsform. Außer in Schlanders gibt es diese Möglichkeit auch in Meran, Bozen und Bruneck. Es ist eine Büro-Alternative für Kreative, Freiberufler, Unternehmen, Firmengründer oder auch für Angestellte, die ihren fixen Arbeitsplatz z.B. in Bozen oder Meran haben, aber im Vinschgau wohnen und in Wohnnähe arbeiten möchten. Basis Vinschgau bietet auf Tages- oder Monatsbasis sehr flexibel Büros, Arbeitsplätze und Infrastruktur wie schnelles Internet, Drucker, Scanner, Beamer oder einen Besprechungsraum an. Coworkation ist eine neue Wortschöpfung, bestehend aus den englischen Begriffen Community (Gemeinschaft), Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub). Es ist ein touristisches Konzept und es geht darum Urlaub und Arbeiten miteinander zu verbinden. Roland Trebo von der Beraterfirma Tourismuszukunft berichtete bei der Videokonferenz, dass die 13 Personen von Tourismuszukunft ortsunabhängig in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol arbeiten, gut vernetzt sind und einmal im Jahr sich für eine Woche irgendwo in Europa treffen, um gemeinsam zu arbeiten und Urlaub zu machen. Stephan Thaler von Coworking Space Meran war aus Thailand zugeschaltet, wo er in den Wintermonaten arbeitet. (hzg)

Dienstag, 16 März 2021 16:00

„Wir wollen arbeiten“

Vinschgau - Die Bezirksversammlung des hds im Vinschgau war geprägt von den Entbehrungen im Laufe des Corona-Jahres und von Erwartungshaltungen. Man wolle endlich wieder arbeiten und man dränge auf die Öffnung der Geschäfte ab dem 15. März.

von Erwin Bernhart

Ziel der Veranstaltung sei, sagte hds-Präsident Philip Moser, „euch reden zu lassen“. Das klappte in der online-Sitzung dann doch nicht recht. Es war dann der Laaser Chocolatier Thomas Tappeiner, der in die Diskussion einen Stein warf: Tappeiner schlug vor, dass die Geschäfte einfach am 15. März öffnen sollen, ob die Politik das will oder nicht. Was könne schon passieren? Tappeiner hat seine Mitgliedschaft beim hds im vergangenen Herbst gekündigt, nicht fristgerecht, so dass er heuer noch Mitglied bleibt. Dem Vorschlag Tappeiners konnte weder Moser noch der hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser etwas abgewinnen. Fragen nach dem Kündigungsschutz, Fragen nach Coronatests kamen in der Diskussion auf. Moser antwortete etwa auf die Testfrage, dass Testen die einzige Strategie darstelle. Unternehmen sollen testen, um arbeiten zu können. Tests seien immer billiger als Nicht-Arbeiten -Können. Denn die Unternehmen im Lande verlieren durch die Schließung täglich um die 18 Millionen Euro an Wertschöpfung. Die Frage sei, was die Geschäfte machen könne, um nicht in einen nächsten Lockdown gehen zu müssen. Die FFP2 Maske sei in den Geschäften akzeptiert. „Wir wollen arbeiten“, sagte Moser am 4. März vor rund 30 Vinschger Geschäftsinhabern online.
Zuvor zog Spechtenhauser in seiner Einführung ein bitteres Resümee. Alle seien überfordert. Insgesamt hätten die Bekleidungs- und Schuhgeschäfte in einem Jahr 4 Monate schließen müssen. „Wir können nur versuchen, Druck auszuüben“, sagte Spechtenhauser. Aber man wolle, was bleibt auch anderes übrig, mit Zuversicht nach vorne schauen. Mit der Kampagne „Do lebi, do kaf i“ wolle man ab Mai die Kunden wieder zu lokalen Einkäufen sensibilisieren und animieren. Derzeit werden Sensibilisierungstafeln, wie sie in Schlanders schon stehen, an Ortseinfahrten aufgestellt.
Philip Moser erklärte die 380 Millionen Euro Unterstützungmaßnahmen vom Land, hds Direktor Bernhard Hilpold die staatlichen Förderungen. hds-Vizeobmann Sandro Pellegrini wies die hds-Mitglieder auf die Unterstützung für den Maskenankauf und anderer Schutzmaßnahmen hin, die von der bilateralen Körperschaft (ebk.bz.it) zur Verfügung gestellt werden.

Montag, 15 März 2021 13:10

BürgerInnen klagen vor Gericht

s8 UnknownIm Oktober 2020 hat die Kommission der Landesregierung die zwei Anträge über die „Unterstützungsinitiative“ für eine einfachere Nutzung der direktdemokratischen Instrumente und über die „Bürgerratsinitiative“ zur Einführung eines Landesbürgerrates, abgelehnt. Daraufhin haben die Promotoren der Initiative für mehr Demokratie, des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz und des Heimatpflegeverbandes beim Landesgericht eine Bürgerklage eingereicht, deren Behandlung am 11. März begonnen hat.

Montag, 15 März 2021 13:09

Rom Info ins Tal

von Albrecht Plangger - Die Regierungsarbeit in Rom verläuft planmäßig. Die anstehenden Dekrete (z.B. „decreto sostegno“ für den verlorenen Wintertourismus) lassen zwar noch etwas auf sich warten, aber vielleicht ist dann die Qualität des Dekrets besser und ausgeglichener. Für uns Parlamentarier heißt es jetzt vor allem „Klinkenputzen“ und Gesprächstermine mit den neuen Unterstaatssekretären vereinbaren und deren neue „capi gabinetto“ kennenlernen. Die spezifischen Südtiroler Probleme wie z.B. Zweisprachigkeit, der geschlossene Hof, autonome Zuständigkeiten der Gemeinden müssen an den Mann gebracht und entsprechend erklärt werden. Meist trifft man eh Südtirolfreunde, die dort schon schöne Urlaube verbracht haben. Müßig ist nur ihnen zu erklären, wo der Vinschgau ist. Sie kennen die Dolomiten, den „lago di Braies“ und San Candido. Die einzige Opposition in der Kammer, die „fratelli d´Italia“, macht selbstbewusst ihre Arbeit. Mit „sanfter“ Obstruktion zieht sie die Abstimmungen in die Länge. Der Senat hat eben ein Reformgesetz zum Olympischen Komitee (CONI) beschlossen, das noch von der alten Regierung vorgelegt wurde. Die Spielräume der Südtiroler Außenstelle wurde weder beschnitten noch erweitert. Mit dem können wir leben… Das allergrößte Interesse wird allerdings den anstehenden Covid19-Maßnahmen – vor allem bzgl. Ostern – entgegengebracht. Die meisten Parlamentarier kommen ja von auswärts aus meist roten oder orangen Zonen. Hier im „gelben“ Rom lässt es sich zur Zeit gut leben. Die Leute sind vorsichtig, die Touristen fehlen noch fast vollständig, aber die offenen Geschäfte, Restaurants und Bars vermitteln den gewohnten Alltag. Erst nach 19.00 Uhr leeren sich die Straßen innerhalb kürzester Zeit völlig. Da kann man an der Fontana di Trevi oder auf der spanischen Treppe keine Menschenseele antreffen, außer die Stadtpolizisten oder das Militär, das wichtige Kulturstätten schützen soll. Hoffentlich kriegt mit Ex-Ministerpräsident Enrico Letta der krisengeschüttelte PD bald einen neuen Parteisekretär. Dieser ist dem Trentino sehr verbunden und somit offen und zugänglich für unsere autonomen Weh-Wehchen. Er wurde von Renzi aus dem Amt gejagt und wäre nun wohl die Garantie für „nie mehr wieder Renzi“.


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KLEINANZEIGEN

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BILDER

Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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