Buxtehude/Vinschgau - Am Wochenende (19. – 20. August) fand in Deutschland, in Buxtehude am Estering, die Rallycrossweltmeisterschaft statt.
Da die WM nur mehr mit Elektroautos gefahren wird, nahm der Vinschger Pilot Gurschler Werner mit seinem 580ps starken Fiesta mk7 4x4 an der Europameisterschaft teil, welche gleichzeitig ausgetragen wurde. Weil in dieser Liga eigentlich ausschließlich Vollprofis mitfahren, fuhr Gurschler mit sehr niedrigen Erwartungen in die Hansestadt. Bei den Starts jedoch konnte er sehr gut mit den starken Konkurrenten mithalten und belegte an 2 Läufen somit den 14. von insgesamt 18 Plätzen. In den anderen Läufen hingegen platzierte er sich beide Mal auf den 17. Rang. Somit reichte es leider nicht für den Einzug ins Halbfinale; die Gegner waren einfach nicht zu schlagen.
Der Gesamtsieg ging an den Littauer Jãnis Baumanis, vor dem Briten Patrick O‘Donovan und dem Belgier Enzo Ide.
Für das gesamte Team 5 Motorsport stellt sich das vergangene Wochenende aber, als sehr erfahrungsreich heraus, da endlich wieder ein Pilot an so einer besonderen Veranstaltung teilnahm.
Kastelbell/Tschars - Spiele, Spaß und Überraschungen: TRIADE des Vereins adlatus- Verein für Menschen mit Beeinträchtigung
Am Samstag, den 26. August war es endlich soweit: in der Sportzone von Kastelbell – Tschars fand die erste Spieleveranstaltung unter dem Namen TRIADE des Vereins adlatus, organisiert vom Bezirk Vinschgau, statt. Auch Mitglieder aus den Bezirken Pustertal, Passeier und Burggrafenamt waren der Einladung des Bezirksvorsitzenden Paul Georg Tappeiner und seinem Ausschuss gefolgt.
Nach den Begrüßungsworten u. a. durch den Vizebürgermeister von Kastelbell-Tschars Prantl Manfred und dem Landesvorsitzenden Richard Stampfl, stärkten sich die Mitglieder bei einem gemeinsamen Mittagessen und stimmten sich auf den anschließenden Geschicklichkeitsparcours ein. Obwohl der Spaß am Spiel an erster Stelle stand, wurde eifrig gezielt, geworfen, getroffen und um Punkte gekämpft. Eine Teilnehmerin aus Passeier war überrascht über ihre eigene Treffsicherheit „Meine Beine machen nicht mehr mit, aber auf meine Hände ist Verlass, beim Zielwerfen war ich richtig gut!“
Für erstaunte Gesichter sorgten die Einlagen des Zauberers Mr. Amadeus, der sich immer wieder unter die Anwesenden mischte und mit seinen Zaubertricks begeisterte. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher und Verena Tröger, Bürgermeisterin von Laas, statteten der Triade einen Besuch ab und überzeugten sich von der Geschicklichkeit der Teilnehmer. Selbst den Zaubertricks von Mr. Amadeus konnten sie sich nicht entziehen.
An dieser Stelle möchte sich der Ausschuss herzlich bei der Gemeinde Kastelbell-Tschars für die zur Verfügungstellung des Festplatzes bedanken und der Schwimmbadbar für ihr Entgegenkommen. Ein Dank geht weiters an die FFW Kastelbell für ihren Dienst, den Sponsoren und allen die beigetragen haben, die Veranstaltung zu etwas Besonderem zu machen. Auf alle Fälle waren sich alle einig: es wird sicher nicht die letzte TRIADE gewesen sein und bis dahin wird fleißig geübt!
Mals - Nach der erfolgreichen Saison 2022/2023 wurde auch in der Sommerzeit beim ASV Mals Volley fleißig gepritscht, gebaggert und geschmettert.
Ab dem 10.08.2023 wurde immer donnerstags auf dem Tartscher Bichl trainiert und gespielt. Neugierige und Interessierte konnten diese Gelegenheit nutzen, um in den Sport Volleyball hineinzuschnuppern.
Der ASV Mals bedankt sich beim ASC Tartsch für den Ankauf und das Aufstellen der neuen Beachanlage, die jetzt im Sommer von allen benutzt werden kann und eine tolle Bereicherung für den Sportplatz auf dem Tartscher Bichl darstellt.
Der ASC Tartsch organisiert am 10.09.2023 ab 10.00 Uhr das schon bekannte Familienfest an dem wir vom Volley Mals anwesend sein werden. Die neue Saison für die zahlreichen Kinder beginnt mit dem 18.09.2023. Das Training findet 2 – 3 Mal wöchentlich in den Turnhallen der Grundschule und des OSZ Mals statt, wobei der ASV Mals mit mehreren Mannschaften an den U10-, U12, U13- und U15-Meisterschaften des VSS teilnimmt.
Vom 18.09. – 28.09.2023 besteht auch noch die Möglichkeit in diesen Sport hineinzuschnuppern. Nachdem das Interesse an unserem Sport gestiegen ist, sind wir auf der Suche nach volleyballbegeisterten Trainer:innen und Betreuer:innen für unsere Mannschaften.
Anmeldung und weitere Info bei Karin Thanai (338 2204398)
Fußball ist der Sport, der Menschen auf der ganzen Welt in seinen Bann zieht. Wenn der Ball über den Rasen rollt, dann sind große Emotionen bei den Spielern sowie bei den Fans vorprogrammiert, egal ob im Profibereich oder bei den Amateuren. Nun kehren diese Gefühle auch wieder auf den Vinschger Fußballplätzen zurück. Doch welche Vinschger Mannschaft spielt in welcher Liga und auf welche Derbys kann man sich freuen? Hier ein kurzer Überblick auf die Saison 2023/24:
Von Sarah Mitterer
Oberliga
Fans dürfen sich auf das Derby Partschins gegen Naturns freuen. Partschins kürte sich in der abgelaufenen Saison zum Landesligameister und wird nach 48 Jahren wieder in der Oberliga auflaufen. Naturns schaffte über die Aufstiegsspiele nach vier Jahren die Rückkehr ins Oberligahaus.
Landesliga
Mit Latsch wird nur noch eine Mannschaft aus dem Vinschgau in der Landesliga an den Start gehen. In der vergangenen Saison spielte die Mannschaft, die sich mittlerweile in der Landesliga etabliert hat, eine starke Meisterschaft und beendete diese auf Position 8. Man darf gespannt sein, ob das Team, das einige Leistungsträger ziehen lassen musste und sich mit vielen jungen Spielern verstärkte, an diese Leistung anknüpfen kann.
1. Amateurliga
Schluderns, das sich in der vergangenen Saison Platz 2 sicherte, verpasste knapp den Landesligaaufstieg und will auch in der neuen Saison voll angreifen. Das zweite Vinschger Team in der 1. Amateurliga ist die Mannschaft aus Plaus, welche in der vergangenen Saison den Abstieg verhindern konnte.
2. Amateurliga
Für Derby-Fans ist diese Liga ein echter Traum, denn die 2. Liga bleibt wie in den vergangenen Spielzeiten die Vinschger Fußballhochburg. Gleich sieben Mannschaften aus dem Vinschgau werden hier dem Ball hinterherjagen. Es sind dies Mals, Absteiger Prad, Aufsteiger Laas, Schlanders, Goldrain, Morter und Kastelbell Tschars. Neu in der Liga wird sein, dass erstmals vier Mannschaften absteigen werden, da es in der darauffolgenden Saison nicht mehr drei, sondern nur noch zwei Kreise geben wird. Somit verspricht nicht nur der Kampf um den Titel, sondern vor allem jener gegen den Abstieg mehr als spannend zu werden.
3. Amateurliga
In der 3. Amateurliga ist der Vinschgau nach dem Aufstieg von Laas – das Team stieg über Verbandswege auf und dem Ausstieg von Glurns - mit vier Mannschaften vertreten. Es sind dies Eyrs, Oberland, Prad B sowie erstmals die zweite Mannschaft aus Schluderns.
Oberliga: Naturns, Partschins
Landesliga: Latsch
1. Amateurliga: Schluderns, Plaus
2. Amateurliga: Mals, Prad, Laas, Schlanders, Goldrain, Morter, Kastelbell Tschars
3. Amateurliga: Eyrs, Oberland, Prad B, Schluderns B
Oberliga - Das Derby zwischen Partschins und Naturns findet am 12. Spieltag, der am 12. November ausgetragen wird, in Partschins statt. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Gregor des Großen, 3. September 2023
Im vergangenen Jahr 2022 hat der Alpenzoo in Innsbruck sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Er war am 22. September 1962 am Fuße der Nordkette auf der Sonnenseite Innsbrucks eröffnet worden. Vor gut 400 Jahren gab es an dieser Stelle schon einmal einen kaiserlichen Tiergarten, den „Weiherburger Tiergarten“.
Botanik in Südtirol – Zoologie in Tirol
Mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass die botanischen Gärten von Schloss Trauttmansdorff in Meran Obermais seit Jahren jene Attraktion in Südtirol bedeuten, wie sie der Alpenzoo in Innsbruck Hötting für Tirol darstellt. Altlandeshauptmann Dr. Luis Durnwalder und Ing. Klaus Platter haben mit der Idee, dem Bau und der Errichtung der Gärten von Schloss Trauttmansdorff Weitblick bewiesen und eine Attraktion geschaffen, die ein Imageträger für unser Land geworden ist. Die Besucherzahlen sind ein Indiz dafür: Im Post-Corona-Jahr 2022 waren es in Schloss Trauttmansdorff 386.400 Menschen aus 68 Ländern, welche die Gärten besucht haben. Das waren durchschnittlich 1.700 Personen pro Tag. Vor Corona gab es auch schon 400.000 Besucher im Jahr.
Dem Zooführer „Alpenzoo – 60 Jahre“ ist zu entnehmen, dass der Alpenzoo in
Innsbruck jährlich bis zu 300.000 Besucher anzieht.
Themenzoo
Heute werden im Alpenzoo auf der circa fünf Hektar großen Fläche im Mischwaldgebiet an der Mittelgebirgsterrasse unter der Nordkette in naturnah gestalteten Gehegen über 2000 Alpentiere von rund 150 Arten gezeigt. Mit der Präsentation eines solch repräsentativen Querschnittes der Alpentiere ist der Alpenzoo einer der weltweit wenigen Themenzoos.
Verdiente Zoo-Direktoren
Professor Hans Psenner (1912-1995) gilt wegen seiner zündenden Idee als „Vater des Alpenzoos“. Seinen Traum, einen „Alpinen Tiergarten“ zu eröffnen, konnte er 1962 nach jahrelangem und hartnäckigem Einsatz für seine Idee in seinem 50. Lebensjahr mit tatkräftiger Hilfe des damaligen Innsbrucker Bürgermeisters Alois Lugger verwirklichen.
Das Lebenswerk Psenners wurde seitdem von den nachfolgenden Direktoren bewahrt und vergrößert. Enormen Aufschwung und bauliche Erweiterungen erlebte der Alpenzoo unter der Direktion von Dr. Helmut Pechlaner (Leiter von 1979-1992 und nachmalig Direktor des Wiener Tierparkes Schönbrunn), Dr. Michael Martys (1992-2017) und Dr. Anrdrè Stadler (seit 2018). Mit Michael Martys hatte ich in meinen Aufgaben im Nationalpark Stilfserjoch Gelegenheit zu guter fachlicher Zusammenarbeit, als wir in den Jahren zwischen 2000 und 2009 junge Bartgeier aus Volieren-Zuchten im Kunsthorst im Marteller Schludertal freigesetzt haben. Der Alpenzoo gehört nämlich seit vielen Jahren zu jenen Tiergärten, die aus ihren Gehege-Zuchten Junggeier für die Wiederansiedlung des in den Alpen 1931 ausgerotteten Bartgeiers zur Verfügung stellen.
Der „Alpenzoo Innsbruck-Tirol“ ist ein Verein, dem die Stadt Innsbruck und das Land Tirol als Unterstützer angehören. Als Vereinspräsident fungierte von 1962-94 Dr. Alois Lugger und seit 1994 bis heute DDr. Herwig van Staa.
In den Jahren zwischen 2000-2022 wurden nahezu alle Gehege modernisiert oder neu gebaut. (z.B. für Wisent, Braunbär, Steinbock, Gämse, Waldrapp, Raufußhühner, Eulen). Neu dazugekommen ist 2003 unter anderem auch der Schaubauernhof, das große Alpenseeaquarium (2012), die Zoogastronomie ANIMAHL (2016), die Bienenwelt, das Gehege der Baummarder (2018), der Geo-Lehrpfad (2018), die Wolf-, Dachs- und Fuchsanlagen (2022).
Mit den bereits erwähnten jährlichen 300.000 Besucherinnen und Besuchern ist der Alpenzoo die wichtigste Kulturstätte der Landeshauptstadt Innsbruck und einer der größten Publikumsmagneten Tirols.
Funktionen von Zoos
Wie alle modernen Tiergärten erfüllt der Alpenzoo viele Aufgaben:
• einen umfassenden und bedeutenden Bildungsauftrag,
• einen wertvollen Beitrag für den Natur- und Artenschutz,
• als Sicherung genetisch stabiler Reservepopulationen von bedrohten Tierarten, indem Jungtiere unter Zoos ausgetauscht, aber auch gezielt für Wiederansiedlungsprojekte zur Verfügung gestellt werden;
• als Forschungsinstitution bei ethologischen, entwicklungs- und (brut-)biologischen sowie veterinärmedizinischen Fragestellungen. Im Alpenzoo wurden beispielsweise grundlegende Erkenntnisse zum Verhalten des Murmeltieres, zur Brutbiologie des Bartgeiers oder zum Verhaltensrepertoire des Waldrapps gewonnen. Weitere international beachtete Studien widmeten sich etwa auch der Biologie und dem Verhalten heimischer Singvögel oder der artgemäßen Haltung von Zootieren (z.B. Braunbär und Fischotter).
Schaustall
In den Inneralpen und Hochlagen der Alpen, die wenig Ackerbau zulassen, waren Haustiere für den Menschen früher überlebenswichtig. Die rauen und variablen Umweltbedingungen erforderten aber, dass in den Alpen Genügsamkeit, Geländegängigkeit und Robustheit der Haustiere weit wichtiger waren als Hochleistungen in der Milch-, Fleisch- und Wollproduktion. Wegen der Verschiedenartigkeit und Isolation einzelner Gebirgsstöcke und Talschaften der Alpen ist eine Vielzahl von Nutztieren entstanden. Insgesamt gibt es im Alpenraum etwa 170 nur hier heimische Rassen und Landschläge. Viele dieser regionalen Haustierrassen sind heute aber gefährdet. Alte Haustierrassen sind nicht nur eine Bereicherung für die Landwirtschaft, sondern auch ein schützenswertes Kulturgut! Auch deswegen hat sich der Alpenzoo entschlossen einen Schaustall als artgerechten offenen Kaltstall für Rinder, Ziegen, Schafe und Hühner einzurichten.
Das Martinsheim Mals ist das größte Seniorenwohnheim im Vinschgau. In den vergangenen Monaten wurde es qualitativ und quantitativ erweitert. Der Bau ist ein Vorzeigeprojekt in vielerlei Hinsicht: Bauvorhaben, Zeitplan und Kostenrahmen waren ambitioniert und konnten eingehalten werden.
von Angelika Ploner
Das Martinsheim Mals war und ist ein offenes Haus. Alle sind hier herzlich willkommen. Diese Philosophie - die Kommunikation und gesellschaftliche Teilhabe - trägt auch der neue Zubau nach außen. Die Architektur desselben ist ein Fortschreiben des Bestandsbaus. Ein schlichter, moderner Bau mit einer klaren aber zurückhaltenden Architektur und einem Wohlfühl-Ambiente im Inneren ist entstanden. „Die Fassaden des Neubaus wurden als ruhige Lochfassaden mit großzügigen Fensteröffnungen und niedrigen Fensterbrüstungen ausgeführt“, erklärt Architekt Arnold Gapp. Die Transparenz war Gapp wichtig. Sie bietet den Bewohnern die Möglichkeit, Teil ihrer Umgebung zu sein und Sicht auf die Landschaft zu haben. Gelungen ist mit dem Gemeinschaftsprojekt zwischen dem Martinsheim, der Gemeinde Mals und der Autonomen Provinz Bozen ein Vorzeigeprojekt. Mit der „Vision 2030“ hat das Martinsheim Mals, dessen Einzugsgebiet die vier Gemeinden Mals, Graun, Glurns und Taufers im Münstertal umfasst, bereits vor mehreren Jahren die Weichen dafür gestellt.
Die Bauzeit
„Wir sind Anfang März 2020 mit der Bauübergabe gestartet, nach einer Woche kam der Corona-Lockdown und hat uns für zwei Monate die Baustelle gestoppt“, erklärt Konrad Raffeiner, der Präsident des Martinsheims. Der Winter 2020/2021 war sehr schneereich und kalt. Auch das hatte zwei Monate Baustopp zur Folge. „Im April 2022 waren die Bauarbeiten dann abgeschlossen“, blickt Raffeiner zurück. Der normale Termin für Bauende wäre der Oktober 2022 gewesen, die Arbeiten konnten trotz Corona-Lockdown und Winterpause sechs Monate früher als geplant beendet werden. „Die Handwerker haben alle sehr gut gearbeitet und ausgezeichnet zusammengearbeitet. Es ging alles Hand in Hand“, bestätigt auch die Direktorin des Martinsheims Roswitha Rinner.
Die definierten und genehmigten Gesamtkosten von 8,1 Millionen konnten eingehalten werden. Trotz Preissteigerungen. Diese teilen sich das Land mit 2,8 Millionen, die Gemeinden mit 3,344 Millionen und das Martinsheim. Verbaut wurden insgesamt 28.440 Kubikmeter, 20.400 Kubikmeter im Bestand, 8.000 Kubikmeter im Erweiterungsteil.
Der Zubau
Dazu gekommen sind mit der Erweiterung 30 Einbettzimmer. „In Zukunft stehen im Martinsheim damit 100 Heimplätze zur Aufnahme bereit“, sagt Direktorin Roswitha Rinner dem Vinschgerwind. Bisher hatte man 83 akkreditierte Betten. Man hat nicht nur quantitativ mit den dazugewonnen 30 Betten räumlich aufgerüstet, sondern auch qualitativ, indem man im Bestandsgebäude Zweibettzimmer abgebaut hat. In Summe stehen nach den Bauarbeiten nun 68 Einbettzimmer und 16 Zweibettzimmer zur Verfügung. Damit ist das Martinsheim das größte Seniorenwohnheim im Vinschgau. Vom Eingangsbereich aus gelangen die Bewohner über ein klares, überschaubares und intuitives Wegenetz, das zusammen mit Herbert Schönweger erneuert wird, in die verschiedenen Geschosse. Aufgrund der Anordnung und der Blickbeziehung in den Innenhof fällt die Orientierung sehr leicht.
Erdgeschoss
Der Erweiterungsbau schafft durch seine Stellung einen neuen zentral ausgerichteten Freiraum. Dieser wurde so gestaltet, dass sich die Menschen mit Demenz dort frei bewegen können. Es wurde bewusst auf das Anlegen von Wegen verzichtet. Auf diese Weise ist der gesamte Platz auf sichere Art begehbar.
„Das ist ein sicherer Bereich
im Außenbereich“
sagt Roswitha Rinner. Der Garten vermittelt ein Gefühl von Ruhe, Geborgenheit – und Sicherheit. Sicherheitstechnisch ist das neue Martinsheim überhaupt auf dem neuesten Stand der Technik: von der Schwesternrufanlage bis zur Evakuierungsanlage, der Zutrittskontrolle bis hin zu Erkennungsanlage, vor allem für Menschen mit Demenz sicherheitstechnisch besonders wertvoll.
Das architektonische Konzept maximiert den natürlichen Lichteinfall – dadurch bekommen die Innenräume hier im Wohnbereich für Menschen mit Demenz eine hohe Qualität. Außerdem sind die Zimmer großzügig geschnitten, südseitig ausgerichtet, hell und lichtdurchflutet. Gapp: „Die Fassaden zum neuen Hofbereich sind möglichst transparent, ähnlich einer Wintergartenverglasung ausgeführt, um die gesellschaftliche Teilhabe der Heimbewohner am Leben zu ermöglichen.“ Alle Bewohnerzimmer haben einen direkten Zugang zum Garten.
Neben dem Wohnbereich für demenzkranke Menschen befinden sich im Erdgeschoss die Rezeption, die Pflegedienstleitung, der denkmalgeschützte Bereich mit Kirche, die Stube für die Tagespflege, die Verwaltungsbüros, das Ärzteambulatorium der Gemeinde Mals und die Bar samt Innenhof im Bestandsgebäude, der neu möbliert wurde. Den Bardienst übernehmen jeden Tag freiwillige Helfer. Der Bestandsinnenhof zeigt sich wie ein Atrium und ist - mit direktem Anschluss an die Bar - das kommunikative Zentrum des Hauses, lädt ein, sich dort aufzuhalten und die neue Atmosphäre auszukosten.
Das Ober- und Dachgeschoss
Im Ober- und Dachgeschoss, die als reine Wohnbereiche fungieren, sind jeweils zwei der insgesamt fünf Wohneinheiten untergebracht. Momentan sind aber nur vier davon mit jeweils 20 Zimmern offen. Auf den verschiedenen Geschossen stehen fünf Betten für die Kurzzeitpflege zur Verfügung. Im Tagespflegheim stehen hingegen acht Plätze für die Pflege untertags bereit.
Das Untergeschoss
Sowohl intern als auch extern ist das Untergeschoss zugänglich. Die Reharäume (Physio-, Ergo- und Logopädie), ein Sitzungs- oder Schulungsraum, die Wäscherei, die Küche, der Mensadienst u.v.m. sind hier untergebracht. Das Martinsheim Mals verpflegt nicht nur die Heimbewohner, sondern bietet auch Essen auf Rädern, eine Seniorenmensa und die Schulausspeisung für die Malser Grundschüler an. Die Tiefgarage hier steht nun ausschließlich für den internen Gebrauch durch die eigenen Mitarbeiter und die Mitarbeiter des Sanitätsbetriebs zur Verfügung. Auf 104 MitarbeiterInnen beläuft sich - ganz nebenbei bemerkt - der derzeitig Mitarbeiterstand.
Innengestaltung
Holz verleiht den Zimmern Wärme und Gemütlichkeit. Für eine wohnliche Atmosphäre in den Fluren wie auch in den Zimmern sorgen Wandverkleidungen in Lärche, aber auch Holzfenster, über deren Brüstungen die Bewohner auch vom Bett aus noch gut ins Freie sehen können. Die Gemeinschaftsräume fungieren als offene Kommunikationsflächen, die durch ein vielfältiges organisatorisches Angebot ein angenehmes Miteinander bieten.
Auf jedem Stockwerk bietet ein gemauerter Ofen samt Ofenbank Heimeligkeit und Gemütlichkeit – vor allem im Winter. Und: Von der Terrasse aus genießen die Heimbewohner einen wunderbaren Ausblick auf die Malser Turmlandschaft und die umliegende Bergwelt. Auch die drei Aufzüge wurden im Bestandsgebäude ausgetauscht. Nun verfügt das Martinsheim über seilzugbetriebene Bettenaufzüge, die schneller sind und vor allem weniger Strom in der Nutzung verbrauchen.
Aussengestaltung
Apropos Strom. Das Dach des Zubaus trägt eine Photovoltaikanlage. Die installierte Leistung beträgt 90 Kilowattpeak. Dadurch können pro Jahr rund 108.000 kWh an Strom produziert und damit der Eigenverbrauch zu einem Drittel gedeckt werden. Durch diese Eigenproduktion reduzieren sich die Stromkosten erheblich. Die Produktion steht einem Verbrauch von etwa 360.000 – 370.000 Kilowattstunden pro Jahr gegenüber. Auch die Außenleuchten wurden im Zuge der Umgestaltungs-Arbeiten des Außenbereichs ausgetauscht und entsprechen nun den neuen Bestimmungen gegen die Lichtverschmutzung.
Wenn das Seniorenwohnheim auch auf drei Geschossen Platz für über 100 Heimbewohner aller Pflegestufen bietet, so beherbergt es derzeit lediglich 75 Heimbewohner. Der Personalnotstand lässt nicht mehr zu.
„Die Schweiz saugt uns das Personal ab“
sagt Konrad Raffeiner. Die Personalrekrutierung ist die Herausforderung der Zukunft. „Das bereitet uns wirklich Kopfzerbrechen“, so Raffeiner. Um das Martinsheim familienfreundlich zu gestalten und auf eine maximale Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf auszurichten, hat der audit-Rat im Juni 2023 dem ÖBPB Martinsheim Mals das Zertifikat „audit familieundberuf“ verliehen. Das ist ein Schritt von mehreren, um die Attraktivität des Martinsheims als Arbeitgeber zu steigern. „Im Jahr 2020 wurden im Einklang mit den Gewerkschaften weitere Teilzeitarbeitsverhältnisse (80 % und 85 %) eingeführt. Zudem wurde die Mensa für Kinder der Bediensteten aktiviert. „Wie im Vorspann verdeutlicht, sind aber weitere Bemühungen notwendig, um eine maximale Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf zu erreichen. Das Anbieten von Teilzeit-Arbeitsverhältnissen und die Mensa für Kinder der Bediensteten ist natürlich wichtig, aber nicht ausreichend, sofern nicht flankierende weitergehende Maßnahmen ergriffen werden“, so steht es im Sozialbericht des Martinsheims geschrieben. Auch das Qualitätssiegel RQA hat das Martinsheim erhalten, das die Förderung der Selbständigkeit und des Wohlbefindens der HeimbewohnerInnen untersucht.
Die Hausaufgaben sind also gemacht, damit „Aufenthalt und Arbeit in positiver Atmosphäre stattfinden können.“ (Arch. Gapp)
Die Geschichte
Die Spitalstiftung von Mals wurde im Jahre 1442 gegründet. Ein Ehepaar schenkte der Gemeinde Mals einen Grund für die Erbauung eines Armenhauses.
Im Jahre 1535 wurde dann das Hl. Geist Spital erbaut, das bis zum Jahre 1858arme und kranke Bürger der Gemeinde sowie Fremde, die auf der Durchreise erkrankten, aufnahmen. Das Spitalsvermögen bestand teils aus erhaltenen Stiftungen, teils aus Zuschüssen der Gemeinde Mals.
1858 kaufte und restaurierte die Gemeinde Mals das so genannte Gamperhaus und widmete es in ein Spital um. Das alte, nicht mehr geeignete Spitalsgebäude hatte damit ausgedient.
1865 übernahmen die Barmherzigen Schwestern aus Zams in Tirol die Verwaltung des Spitalhauses und die Verpflegung der Kranken.
Ab dem Jahr 1926 wurde die Stiftung von ernannten Mitgliedern des Wohlfahrtsamtes und der Gemeinde verwaltet.
1976 wurde das Haus durch den Umbau des Wirtschaftsgebäudes um dreißig Plätze erweitert und zu einem Alters- und Pflegeheim umstrukturiert.
Im Herbst 2004 fand der Umzug in das von den Gemeinden Mals, Graun, Glurns und Taufers neu erbaute Alters -und Pflegeheim „Martinsheim“ statt.
Das Heim wurde bis Juni 2008 von einer Stiftung geführt. Die Stiftung war eine öffentliche Körperschaft, die von einem Verwaltungsrat verwaltet wurde.
Ab Juli 2008 wurde die Stiftung „Martinsheim Mals“ infolge des Regionalgesetzes Nr. 7 aus dem Jahr 2005 in einen Öffentlichen Betrieb für Pflege und Betreuungsdienste (ÖBPB) umgewandelt.
Gelungener Zubau an das Seniorenwohnheim Martinsheim in Mals:
Ein Dankeschön an alle Beteiligten für die Weichenstellung in die Zukunft
Eine intensive Phase hat im Seniorenwohnheim Martinsheim Mals ihren Abschluss gefunden: Der erweiterte Bettentrakt zum Bestandsgebäude ist erfolgreich fertiggestellt worden. Diese bedeutende Erweiterung stellt einen Schritt in Richtung Zukunft dar, um unseren geschätzten Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern noch bessere Pflege- und Wohnmöglichkeiten bieten zu können.
Das Projekt wurde nicht nur durch das Know-how und Engagement der beteiligten Techniker und Unternehmen ermöglicht, sondern auch dank des großen Verständnisses und der Geduld unserer Heimgäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der zweijährigen Bauphase.
Der demografische Wandel erfordert strukturelle Anpassungen in unseren Senioreneinrichtungen. Dieser neue Gebäudetrakt stellt unsere Antwort auf diese Herausforderungen dar. Mit modernen Einrichtungen und erweiterten Kapazitäten sind wir bereit, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und eine optimale Betreuung zu gewährleisten.
Wir möchten uns herzlich bei den Technikern, Unternehmen und allen Beteiligten bedanken, die mit ihrem Einsatz diesen Erfolg möglich gemacht haben.
Ein besonderer Dank gilt unseren Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die während der Bauzeit Verständnis und Geduld bewiesen haben.
Ein weiteres Dankeschön gebührt den 4 Gemeinden des Einzugsgebiets (Mals, Graun, Glurns und Taufers) und dem Land Südtirol für ihre großzügige finanzielle Unterstützung. Ohne ihre Hilfe wäre dieser Schritt in die Zukunft nicht möglich gewesen und wir schätzen ihre Anerkennung der Bedeutung unseres Seniorenwohnheims für den gesamten Oberen Vinschgau.
Dieser neue Trakt symbolisiert für uns nicht nur räumliches Wachstum, sondern auch unsere Verpflichtung zu einem hohen Standard der Betreuung und des Wohlbefindens.
Wir schätzen die Unterstützung aller Beteiligten und sind stolz darauf, gemeinsam mit unseren Heimgästen, Mitarbeitenden und der ganzen Gemeinschaft diese neue Phase anzugehen.
Der Präsident
Konrad Raffeiner
Die Direktorin
Roswitha Rinner
Laas - Auf dem Freigelände der „Lasa Marmo“ konnten Kinder ab 9 Jahren und Jugendliche vier Woche lang intensiv mit Marmor arbeiteten. Der Steinmetz Torsten Anders, Isolde Vieth und Isolde Moser gaben fachkundige Unterstützung beim Meißeln, bei der Mosaiktechnik und anderen kleinen kreativen Tätigkeiten. Beliebte Motive sind Vogeltränken, Seifenschalen und Futternäpfe. Zusätzlich gab es viele neue Ideen bei Mörsern, Vasen, Übertöpfen, aber auch kleiner Werke wie Schlüsselanhänger, Schlüsselbords, Mosaikkugeln und Mosaikspiegel wurden angefertigt. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit von GWR, der Lasa Marmo GmbH, die das Gelände und vor allem den kostbaren Marmor kostenlos zur Verfügung stellte, sowie der Fachschule für Steinbearbeitung in Laas für das Leihen von Fäustel und Spitzeisen wurden für viele Kinder und Jugendliche besondere Erfahrungen und Erlebnisse zwischen Kunst und Handwerk ermöglicht. (lu)
Schlanders - Die älteste Bürgerin der Gemeinde Schlanders heißt Anna Fleischmann und feierte am 26. August ihren 100. Geburtstag. Eine besondere Ehre erwies dem Geburtstagskind die „Kortscher Musi“, die ins Bürgerheim kam und gleich mehrere Musikstücke zum Besten gab.
Monika Wellenzohn, die Präsidentin, fand treffende Worte: „Anna du hast viel bewirkt und hast viel gewirkt. Du hast deinen Mann früh verloren, deine Tochter umsorgt. Ein Doktor hat dich nie gesehen. Du bist eine starke Frau.“ Bürgermeister Dieter Pinggera wünschte vor allem weiterhin „viel Gesundheit“. Anna Fleischmann, die „Wiebmer Anna“ vom Wiebmer Hof am Schlanderser Nörderberg wuchs mit neun Geschwistern auf. „Mit 17 Jahren arbeitete sie in der benachbarten Schweiz als Kellnerin“, las Elisabeth Pilser, die Obfrau der „Kortscher Musi“ aus dem Lebenslauf von Anna Fleischmann vor. Später arbeitete sie im Obstmagazin in Schlanders und in der Bäckerei in Göflan. 1944 erblickte Tochter Sieglinde das Licht der Welt. Mit ihrem Mann Johann führte sie mittlerweile die Gemeinschaftsbäckerei in Kortsch. 1970 verunglückte Johann tödlich. In der Bäckerei, die später Andreas Pilser übernahm, arbeitete sie weiter bis zu ihrer Pensionierung 1980. Im Bürgerheim selbst lebt Anna Fleischmann erst seit einigen Jahren. (ap)
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