Leidenschaft für Pferde

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Der 47-jährige Martin Ohrwalder mit seiner „Lady“, einem Andalusier Pferd, in Taufers im Münstertal. Als 17-Jähriger erlitt er als Hütbub auf einer Schweizer Alm durch das Horn einer Kuh eine Augenverletzung. Der 47-jährige Martin Ohrwalder mit seiner „Lady“, einem Andalusier Pferd, in Taufers im Münstertal. Als 17-Jähriger erlitt er als Hütbub auf einer Schweizer Alm durch das Horn einer Kuh eine Augenverletzung.

Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen Pferdestall umzubauen. Der Liebe zu den Pferden ist bis heute seine Leidenschaft.

von Magdalena Dietl Sapelza

Ein abenteuerliches Erlebnis für Martin Ohrwalder war jüngst die 850 Kilometer lange Pferdetour von den Vogesen in Frankreich bis ins Schweizer Engadin. Zusammen mit seiner Partnerin Katja Venzin war er sechs Wochen lang unterwegs. Sie schliefen in Bauernhäusern oder in Reitställen.
Martin ist Sozialbetreuer mit Zusatzausbildung in Sozialpsychiatrie. 15 Jahre lang war er in der Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigungen in Prad beschäftigt. Dann leitete er dort fünf Jahre lang die Seniorenstruktur St. Antonius.
Immer wieder zog es ihn zu Pferden hin.
Er wurde Mitglied der Pferdefreunde Glurns und engagierte er sich auf deren Gelände bei Söles in vielen Bereichen.
Unzähligen Kindern brachte er das Reiten bei. Vielen schenkte er beim Therapiereiten neue Lebensfreude. Er selbst liebt das Westernreiten und die Reining Turniere.
Die Suche nach einer neuen Herausforderung führte ihn zum Reitstall San Jon in Scuol im Unterengadin (CH). Dort lernte er Katja kennen. Mit ihr zusammen organisierte er Trekkingtouren und Wanderritte für Reitbegeisterte. Dann nahm Martin das Angebot des Chefs im Hotel Tuberis in Taufers i. M. an, der ihn bat, den hoteleigenen Reitstall auf Vordermann zu bringen.
Ende November 2023 machten sich Martin und Katja daraufhin mit ihren vier eigenen Pferden und der Hündin Nala vom Reitstall auf den Weg in Richtung Vinschgau. Vier Tagen lang ritten sie durch Schneegestöber über die Norbertshöhe, den Reschenpass, die Malser Haide bis nach Taufers i. M. Seit Anfang des Jahres 2024 ist Martin dort als Reitlehrer und Rittführer im Einsatz. Er bietet Reitaktivitäten für Kinder und Erwachsene an. Gäste und Einheimische schätzen seine einfühlsame Art und seinen liebevollen Umgang mit den Pferden.

 

Der erste „Haflinger“ wurde vor 150 Jahren in Schluderns geboren

Bei der Zuchtpferde-Prämierung in Meran 1872 siegte in der Kategorie der gedeckten dreijährigen Stuten eine wunderschöne Dunkelfuchsstute. Diese hatte Anna Fritz als Brautgeschenk bei der Hochzeit mit dem Bauern Josef Folie in den „Garberhof“ nach Schluderns mitgebracht. Diese Stute wurde dann die Mutter des ersten Haflingerfohlens „Folie 249“. Der Vater war der aus den Hengstbeständen in Bablona in Ungarn stammende fünfjährigen Araber-Hengst 133 El Badavi XXII vom Züchter Rochus Eberhöfer in Laas.

Alles begann mit dem Haflingerfohlen „Folie 249“
Das Hengstfohlen „Folie 249“ erblickte im Jahre 1874 in der Kohlstatt Nr. 8 in Schluderns das Licht der Welt. Das war die Geburtsstunde der neuen Haflingerrasse und der Beginn der Haflinger Erfolgsgeschichte. Die blonden Deckhaare mit dem Maultierscheitel, die Gutmütigkeit, die Kraft und die Merkmale eines kleinen kompakten Gebirgspferdes hatte das Hengstfohlen von seiner Mutter geerbt, die Eleganz von seinem Vater.
Der junge Hengst aus Schluderns wurde einst folgendermaßen beschrieben:
„Folie 249“ ist ein Muskelpaket mit Araberadel, langer schräg gelagerter Schulter, strammem Rücken, gerader Kruppe, tiefer Bemuskelung, kräftigen Gelenken, weiträumigem, korrektem Gang und herrlichem Temperament“. Das Fohlen war so vielversprechend, dass das österreichische Ackerbauministerium den Auftrag gab, alle edlen Fohlen mit den Genen von
„449 Folie“ aufzukaufen. Gleichzeitig wurde die Zucht subventioniert. Damals gehörte Südtirol noch zur k & k Monarchie Österreich/Ungarn. Die Angliederung an Italien erfolgte erst im Jahre 1919.

Der „Haflinger“ müsste eigentlich „Schludernser“ heißen
Bereits vor dem I. Weltkrieg trugen alle Zuchthengste die Gene von „Folie 248“.
Die offizielle Anerkennung der Haflingerrasse erfolgte am 2. Mai 1898 durch das
österreichische Landwirtschaftsministerium. Die Folie Nachkommen eigneten sich nicht nur als geschickte Zug- und Arbeitstiere, sondern auch als Reitpferde. Zur Zucht-Hochburg entwickelten sich Hafling und der Tschögglberg. 1897 wurden 200 Stuten in das erste Haflinger Zuchtbuch eingetragen. Für die neue Pferderasse mit Schludernser Wurzeln etablierte sich der Name „Haflinger“ - in Anlehnung an ein Gebirgspferd, es bereits lange vor der Geburt von „Folie 249“ diesen Namen getragen hatte. Der „Haflinger“, der eigentlich „Schludernser“ heißen müsste, eroberte wie im Galopp die Welt.

 

Sluderno festeggia
Sluderno è il luogo di nascita del primo cavallo avelignese („Haflinger“) riconosciuto. Nel 1874, a Sluderno nacque il puledro „Folie 249“, che segnò l'inizio di un magnifico programma di allevamento di Haflinger in Val Venosta e in Alto Adige. Quest'anno a Schluderns si celebra il 150° anniversario della nascita del puledro e i figli di „Folie 249“ erano adatti non solo come animali da tiro e da lavoro abili e di buon carattere, ma anche come cavalli da equitazione. Avelengo (Hafling) divenne una roccaforte dell'allevamento.

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