Am gestrigen Mittwoch, 7. Februar traf sich die Spitze des Raiffeisenverbandes Südtirol erstmals mit der neuen Landesrätin für das Genossenschaftswesen Rosmarie Pamer. Obmann Herbert Von Leon sieht in der Weiterentwicklung des Genossenschaftswesens oberste Priorität. Landesrätin Rosmarie Pamer ist es ein Anliegen, das Genossenschaftswesen zu fördern: „Der Raiffeisenverband ist ein wichtiger Ansprechpartner, wenn Erfahrungswerte in neue Regelungen einfließen sollen.“
„Mit den Zuständigkeiten sozialer Zusammenhalt, Familie, Ehrenamt und Genossenschaftswesen blicke ich auf einen Aufgabenbereich, der in sich sehr schlüssig ist“, so Landesrätin Rosmarie Pamer beim gestrigen Treffen mit der Führungsspitze des Raiffeisenverbandes Südtirol. Allerdings sei die Aufgabe auch groß, weswegen es nun gelte, konkrete Maßnahmen im Sinne der zahlreichen Beschäftigten im Sozialen Sektor zu treffen.
Mit der Reform des Dritten Sektors wurde in Italien der Non-Profit-Bereich neu geregelt. Da für Vereine und Organisationen - insbesondere im sozialen Bereich - einige Neuerungen eingeführt wurden, kann die Form der Genossenschaft bzw. Sozialgenossenschaft vor allem für Vereine und Organisationen, welche kommerzielle Tätigkeiten ausüben und eine professionelle Struktur haben, interessant sein. „Wir haben in den vergangenen Monaten auf die Möglichkeiten aufmerksam gemacht, neue Dienstleistungen beispielsweise als Seniorengenossenschaften oder Bürgergenossenschaften zu gründen“, so Obmann Herbert Von Leon. „Vielfach gibt es nämlich Themen und Leistungen, die von der öffentlichen Hand nicht abgebildet werden.“
Im ersten Kennenlerngespräch kamen entsprechende Themen zur Sprache, vom Förderstau bei kleinen Genossenschaften, bis hin zu neuen Förderprogrammen „Horizon“, die von der EU zur Stärkung von Berggebieten und den ländlichen Raum in Grenzregionen aufgelegt wurden.
„Wir im Raiffeisenverband achten darauf, dass auch das schwächste Glied auf gesunden Beinen steht und Perspektiven erhält. Wir stehen unseren Mitgliedern zur Seite, wenn neue Gesetzesänderungen sie vor großen Herausforderungen stellen“, so Generaldirektor Robert Zampieri. „Dabei ist es unser Anspruch, unseren Mitgliedsgenossenschaften ein großes Entwicklungspotential zu bieten.“ Daher hat sich die Führungsspitze des Raiffeisenverbandes Südtirol auch mit der Landesrätin Rosmarie Pamer auf eine kontinuierliche Zusammenarbeit geeinigt.
Um umfassend zu informieren, lädt der Raiffeisenverband am Donnerstag, 22. Februar um 14.30 Uhr zur Veranstaltung „Was ist eine Genossenschaft / Sozialgenossenschaft und welche Vorteile bietet sie?“. Da mit der Reform des Dritten Sektors in Italien zahlreiche Neuerungen für Vereine und Organisationen insbesondere im sozialen Bereich eingeführt worden sind, zeigen Expert*innen in mehreren Kurzvorträgen auf, welche Vor- und auch Nachteile die Rechtsform einer Genossenschaft mit sich bringt. Kneipp Südtirol berichtet dabei von ihrem Weg zur Gründung einer Sozialgenossenschaft.
Das Verwaltungsgericht hat sich heute in der Sache mit den zwei Wolfsentnahmedekreten und der Rechtmäßigkeit der Einführung der Weideschutzgebiete befasst. Die Richter behalten sich das Urteil vor.
In einer öffentlichen Verhandlung im Beisein zahlreicher Tierschützer und Tierschützerinnen sowie anderer Interessierten hat sich das Verwaltungsgerichtheute (7. Februar) mit den zwei Wolfsdekreten, die Landeshauptmann Arno Kompatscher im Herbst unterzeichnet hatte, befasst. Gleich zu Beginn wurde ein Einwand von Amts wegen erhoben: Da die Frist für die Entnahme der Wölfe in den Dekreten mit 60 Tagen festgesetzt worden war und diese aufgrund der richterlichen Aussetzung der Maßnahme verstrichen ist, wird die Erklärung der Unverfolgbarkeit der Rekurse in Betracht gezogen. Die Prozessparteien gaben ihre Stellungnahme ab, die Richter werden das Urteil zu einem späteren Zeitpunkt schriftlich hinterlegen.
Im Herbst 2023 hatte der Landeshauptmann nach eingehender Prüfung und Anhörung von Fachleuten die Entnahme von insgesamt vier Wölfen in den Pfunderer Bergen (9. September) und im Gemeindegebiet Kastelbell (15. September) angeordnet; per Präsidialverfügung und schließlich in kollegialer Besetzung hatte das Verwaltungsgericht beide Dekrete ausgesetzt. Sie waren heute Gegenstand der Verhandlung. Die Rekurse beinhalten auch die von den Rekurswerbern gestellte Frage nach der Verfassungsmäßigkeit und Übereinstimmung mit dem EU-Recht des Gesetzes, mit dem das Konzept der Weideschutzgebiete eingeführt wurde. Überprüft wird auch die Rechtmäßigkeit der entsprechenden Durchführungsverordnung sowie die Ausweisung der einzelnen Weideschutzgebiete. Die Schriftsätze waren bereits im Vorfeld hinterlegt worden, beide Parteien – die Anwaltschaft des Landes und die Vertretungen der Tierschutzorganisationen – legten kurz ihre Position dar. Die Richter haben sich das Urteil vorbehalten, es wird zu einem anderen Zeitpunkt schriftlich hinterlegt.
"Wir warten das Urteil ab und werden daraus unsere Schlüsse ziehen", sagt Land- und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher. Parallel zum juridischen Iter wird er den politischen Austausch in Rom und in Brüssel intensivieren, um das Thema Großraubwild möglichst noch vor Beginn der Weidesaison erneut zum Thema zu machen. "In den vergangenen Monaten hat es in mehreren europäischen Regionen Probleme mit Großraubwild gegeben, weshalb vor allem auf europäischer Ebene ein Umdenken in Bezug auf den Schutzstatus von Wolf und Bär zu erkennen ist", sagt Walcher.
uli
Auch die Interessensvertretungen arbeiten an der Umsetzung des Klimaplans Südtirol 2040 mit. Gestern Nachmittag (6. Februar) fand das Auftakttreffen des Stakeholder Forums Klima in Bozen statt.
75 Mitglieder aus den Bereichen Gewerkschaften, Kultur, Soziales, Umwelt und Wirtschaft sind im Stakeholder Forum Klima vertreten. Sie haben sich gestern Nachmittag (6. Februar) erstmals im NOI Techpark in Bozen getroffen und die Arbeit aufgenommen.
"Das Stakeholder Forum Klima bringt Organisationen und Interessenvertretungen zusammen, die eine Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität spielen", erklärte Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Begrüßung. Bereits bisher seien die verschiedenen Interessensgruppen von der Landesregierung angehört worden. "Das Novum an diesem Beteiligungsformat ist, dass sämtliche Sichtweisen an einen Tisch gebracht und diskutiert werden. Das eröffnet die Chance, gute und tragfähige Lösungen zu finden." Der große Wandel, vor dem man stehe, könne nur in einem Miteinander angegangen werden. "Wir müssen uns auf den Weg machen mit der Umsetzung des Klimaplans, das geht aber nur mit Ihnen", wandte sich der Landeshauptmann an die anwesenden Interessensvertreter.
Peter Brunner, Landesrat für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, Energie, Raumentwicklung und Sport, ging auf die Bedeutung der aktiven Beteiligung der Interessensverbände ein: "Klimaschutz geht uns alle an. Hier müssen wir themenübergreifend arbeiten: zwischen den verschiedenen Verbänden und Organisationen, zwischen den Ressorts der Landesverwaltung", sagte Brunner. "Ich freue mich auf die konkreten Vorschläge, die das Stakeholder Forum Klima erarbeiten wird und wo es darum gehen wird, den größtmöglichen Konsens zu finden."
Aufgabe des Stakeholder Forums Klima ist es, sich mit den Maßnahmen des Klimaplans Südtirol 2040 auseinanderzusetzen, verschiedene Positionen und Interessen zu sammeln und Empfehlungen für die weitere Strategie abzugeben. Die Arbeiten finden in fünf Fachgruppen statt: Diese werden sich mit den Themenbereichen Mobilität, Wohnen, Energie, Konsum und Produktion, Ernährung und Landnutzung sowie mit den Querschnittsthemen Kommunikation und Bewusstseinsbildung und Soziale Gerechtigkeit befassen. Die Ergebnisse der Arbeiten der Fachgruppen werden wie auch jene vom Klimabürgerrat im Herbst diesen Jahres der Landesregierung vorgestellt.
Begleitet wird das Stakeholder Forum Klima von einem wissenschaftlichen Fachbeirat. Koordinator Marc Zebisch, Leiter des Zentrums für Klimawandel und Transformation an der Eurac, unterstrich: "Im Fachbeirat sitzen Wissenschaftler aus ganz Südtirol, die dem Stakeholder Forum über den gesamten Beteiligungsprozess umfassende und fundierte Informationen zur Verfügung stellen und beratend zur Seite stehen. Denn ohne gesicherte Grundinformation ist keine erfolgreiche Partizipation möglich." Zebisch gab auch einen Einblick in die Fakten rund um den Klimawandel global und in Südtirol: "Wir sind mitten im Klimawandel, aktuell stehen wir bei 1,1 Grad Erwärmung", erklärte Zebisch. "Fakt ist, dass wir den Wandel nicht aufhalten, ihn aber noch begrenzen können und das ist unsere Pflicht."
An die Zielsetzung des Klimaplans Südtirol 2040 erinnerte Gottfried Tappeiner von der Fakultät für Volkswirtschaft und Statistik der Universität Innsbruck: "Südtirol bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu machen, darauf zielt der Klimaplan ab. Das Zwischenziel sind minus 55 Prozent bis zum Jahr 2030." Dieser Wandel sei mithilfe der erneuerbaren Energien und der Wirtschaft schaffbar. Die Priorität müssten die Umwandlungstechnologien sein.
Bevor die Arbeitsgruppen gestern ihre Arbeit aufnahmen, gab es für die Mitglieder des Stakeholder Forums Klima Inputs von fünf Fachpersonen: Marco Baratieri von der Fakultät für Ingenieurswesen der Freien Universität Bozen führte in das Thema Energie ein, Elisabeth Gsottbauer von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Freien Universität Bozen in das Thema "Konsum und Produktion". Georg Niedrist vom Institut für Alpine Umwelt an der Eurac sprach über "Ernährung und Landnutzung", Alexandra Troi vom Institut für Erneuerbare Energie an der Eurac über das Wohnen und Harald Reiterer, Leiter der Green Mobility Südtirol der Sta, ging schließlich auf die Herausforderungen im Bereich Mobilität ein.
Auf das Auftakttreffen werden in den nächsten Monaten weitere vier Arbeitstreffen des Stakeholder Forums Klima in Bozen folgen. Im Mai ist ein Austausch mit den Mitgliedern des Klimabürgerrats geplant.
Alle Informationen zum Beteiligungsprozess zur Umsetzung des Klimaplans Südtirol 2040 finden sich auf dem Webportal Klimaland.bz.
mpi
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein. Die Agentur für Bevölkerungsschutz mahnt zur Vorsicht.
Die ansteigenden Temperaturen dieser Tage sorgen dafür, dass die Tragfähigkeit von Eisflächen beeinflusst wird. Deshalb ist besondere Vorsicht beim Betreten von Eisflächen geboten. "Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten grundsätzlich gemieden werden", betont der Direktor des Landesamtes für öffentliches Wassergut in der Agentur für Bevölkerungsschutz Michael Gamper. Das Landesamt für öffentliches Wassergut verwaltet und schützt das Wassergut des Landes, das derzeit rund 5500 Hektar umfasst.
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein, appelliert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger an die Eigenverantwortung: "Wer über oder auf das Eis gehen oder darauf Wintersport betreiben möchte, sollte sich gut bei Ortskundigen informieren und auf eventuelle Warnungen der örtlichen Behörden sowie auf Hinweis- und Verbotsschilder achten, die an einigen Gewässern angebracht sind. Im Zweifel sollte aber auf jeden Fall vom Betreten der Eisflächen abgesehen werden."
"Wer beobachtet, wie jemand auf einer Eisfläche einbricht, sollte sofort geschulte und professionelle Hilfe über die Landesnotrufzentrale rufen. Auf keinen Fall sollte man in einer solchen Situation selbst die Eisfläche betreten, um zu vermeiden, gegebenenfalls vom Retter zum Opfer zu werden", unterstreicht der Präsident der Wasserrettung Südtirol Patrik König.
"Auch die örtliche Feuerwehr sowie die speziell ausgebildeten Wasserretter der Bootsgruppen der Freiwilligen Feuerwehren werden bei einer Eis- und Wasserrettung mitalarmiert", ergänzt der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp: "Viele Eisflächen üben im Winter eine große Anziehungskraft aus, besonders auch auf Kinder. Gefahren, die auf der Eisfläche lauern, werden in diesem Moment nicht erkannt, und eine viel zu dünne Eisdecke wird unterschätzt. Daher ist es auch besonders wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen und sie vor dem Betreten der Eisflächen warnen."
Auch innerhalb der Berufsfeuerwehr gibt es zusätzlich zur normalen Ausbildung die Spezialisierung zur Wasserrettung, jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin der Berufsfeuerwehr kann diese Qualifikation der Wasserrettung erlangen, sei es vom Boden wie vom Hubschrauber aus. Immer jeweils vier dieser spezialisierten Wasserretter sind bei der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr im Dienst. 60 Berufsfeuerwehrmänner verfügen derzeit über diese Spezialisierung, 30 davon auch hubschraubertauglich.
Eine interne Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat ein Video mit dem Titel "Gefahren auf dem Eis" erstellt, um auf die Gefahren auf dem Eis hinzuweisen; es enthält auch Tipps und Hinweise zur Rettung.
Mehr Hinweise für das Betreten von Eisflächen gibt’s online auf dem Portal Sicherheit und Zivilschutz.
mac
Wandern am Fuße der Weißkugel
Im obersten Langtauferer Tal, zu Füßen der Weißkugel mit ihren Gletschern, liegt die Melager Alm.
Die Wanderung startet am Parkplatz in Melag, dem letzten Weiler in Langtaufers auf etwa 1.900 m Meereshöhe. Dann führt der Winterwanderweg durch die enge Gasse zwischen den Häusern auf den Weg über freies Gelände parallel zur Langlaufloipe taleinwärts. Von dort ist schon die Melager Alm - das Ziel - zu sehen.
Die leichte, familienfreundliche Wanderung bietet ein einmaliges Panorama mit schneebedeckten Hängen der mächtigen Dreitausender.
Der Winterwanderweg ist bestens markiert und unübersehbar. In ganz sanfter Steigung spaziert man taleinwärts bis zur Brücke des Karlinbaches. Von dort geht es in abschließender Steigung bis zur Alm. Im Talschluss ragen die verschneiten Gipfel rund um die Weißkugel auf, nach Norden und Süden flankieren eine ganze Reihe von weiteren Dreitausendern das Tal.
Die Melager Alm auf 1.970 m Meereshöhe empfängt die Besucher mit guter, traditioneller Küche.
Der 45 Minuten lange Rückweg erfolgt über die selbe Route. Als Alternative kann man diese Wanderung auch vom Weiler Kappl bei der ehemaligen Talstation des Maseben Lifts starten und dem Forstweg bis zur Melager Alm folgen.
Melager Alm
info@melageralm.it
+39 338 91 29 288 (WhatsApp)
Tischreservierung Mittags nicht möglich.
Reservierungsmöglichkeit am Abend für Gruppen ab 20 Personen möglich.
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein. Die Agentur für Bevölkerungsschutz mahnt zur Vorsicht.
Die ansteigenden Temperaturen dieser Tage sorgen dafür, dass die Tragfähigkeit von Eisflächen beeinflusst wird. Deshalb ist besondere Vorsicht beim Betreten von Eisflächen geboten. "Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten grundsätzlich gemieden werden", betont der Direktor des Landesamtes für öffentliches Wassergut in der Agentur für Bevölkerungsschutz Michael Gamper. Das Landesamt für öffentliches Wassergut verwaltet und schützt das Wassergut des Landes, das derzeit rund 5500 Hektar umfasst.
Eisflächen, die nicht zum Betreten freigegeben sind, bergen Gefahren und können lebensgefährlich sein, appelliert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger an die Eigenverantwortung: "Wer über oder auf das Eis gehen oder darauf Wintersport betreiben möchte, sollte sich gut bei Ortskundigen informieren und auf eventuelle Warnungen der örtlichen Behörden sowie auf Hinweis- und Verbotsschilder achten, die an einigen Gewässern angebracht sind. Im Zweifel sollte aber auf jeden Fall vom Betreten der Eisflächen abgesehen werden."
"Wer beobachtet, wie jemand auf einer Eisfläche einbricht, sollte sofort geschulte und professionelle Hilfe über die Landesnotrufzentrale rufen. Auf keinen Fall sollte man in einer solchen Situation selbst die Eisfläche betreten, um zu vermeiden, gegebenenfalls vom Retter zum Opfer zu werden", unterstreicht der Präsident der Wasserrettung Südtirol Patrik König.
"Auch die örtliche Feuerwehr sowie die speziell ausgebildeten Wasserretter der Bootsgruppen der Freiwilligen Feuerwehren werden bei einer Eis- und Wasserrettung mitalarmiert", ergänzt der Präsident des Landesverbandes der Freiwilligen Feuerwehren Wolfram Gapp: "Viele Eisflächen üben im Winter eine große Anziehungskraft aus, besonders auch auf Kinder. Gefahren, die auf der Eisfläche lauern, werden in diesem Moment nicht erkannt, und eine viel zu dünne Eisdecke wird unterschätzt. Daher ist es auch besonders wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen und sie vor dem Betreten der Eisflächen warnen."
Auch innerhalb der Berufsfeuerwehr gibt es zusätzlich zur normalen Ausbildung die Spezialisierung zur Wasserrettung, jeder Mitarbeiter, jede Mitarbeiterin der Berufsfeuerwehr kann diese Qualifikation der Wasserrettung erlangen, sei es vom Boden wie vom Hubschrauber aus. Immer jeweils vier dieser spezialisierten Wasserretter sind bei der Berufsfeuerwehr rund um die Uhr im Dienst. 60 Berufsfeuerwehrmänner verfügen derzeit über diese Spezialisierung, 30 davon auch hubschraubertauglich.
Eine interne Arbeitsgruppe der Berufsfeuerwehr in der Agentur für Bevölkerungsschutz hat ein Video mit dem Titel "Gefahren auf dem Eis" erstellt, um auf die Gefahren auf dem Eis hinzuweisen; es enthält auch Tipps und Hinweise zur Rettung.
Mehr Hinweise für das Betreten von Eisflächen gibt’s online auf dem Portal Sicherheit und Zivilschutz.
mac
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der immer noch junge SVP-Parteiobmann Philipp Achammer hat angekündigt, für das Amt des Parteiobmannes nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Achammer hat nach der Niederlage der SVP bei den Landtagswahlen im Herbst 2023 mit seinem Rückzug so lange gewartet, bis die Landesregierung gewählt und mit seiner Beteiligung im Amt ist. Bei der Vollversammlung der SVP, der Termin steht noch nicht fest, soll also ein neuer Obmann-Obfrau gewählt werden. Achammer hat früh laut nachgedacht: Es könnte auch der LH Arno Parteiobmann machen. Eine Personalunion sei nicht falsch, sagt Achammer. Fasst man diese Aussage nicht als vergifteten Pfeil auf, dann wird man wohl auch im Vinschgau einen parteiinternen Wechsel wollen müssen. Denn die krachende Niederlage der Südtiroler Volkspartei bei den Landtagswahlen auf Landesebene war noch krachender im Vinschgau. Es stehen im Sommer EU-Wahlen und im kommenden Jahr Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen an.
Nun könnte man sagen, auf Gemeindebene hat Parteidenken an Stellenwert verloren. Eine kluge Bürgermeisterin oder ein kluger Bürgermeister mit ebenso klugen Gemeinderäten können eine Gemeinde tadellos verwalten - unabhängig von Parteizugehörigkeiten. Allerdings: Für die Landes-SVP wird es gefährlich, viel gefährlicher als bisher, wenn auf Gemeindeebene die Parteilogik völlig zerfallen würde. Den Zerfall aufzuhalten ist die bisherige SVP-Riege wohl kaum imstande. Also Wechsel.
Vinschgau-Schlanders - Bei der Bezirksversammlung des Bauernbundes hat der am 29 Jänner noch designierte neue Landesrat für Landwirtschaft Luis Walcher einen Satz rausgehauen, der aufhorchen und auf künftige Konfrontation schließen lässt. Der Wechsel in Politik und auf allen Bauernbundebenen wird so sichtbar.
von Erwin Bernhart
Dem neuen Landesrat für Landwirtschaft Luis Walcher dürften die Rösser durchgegangen sein, als er nach seinem kurzen und lauten Statement bei der BB-Bezirksversammlung am 29. Jänner im vollbesetzten Kulturhaus von Schlanders den Bäuerinnen und Bauern zufrief: „Wenn wir Bauern zusammenhalten, dann können die anderen lai kemmen.“ Der Spruch glich einer Kampfansage und zugleich einen Bruch bisheriger politischer Gepflogenheiten.
Denn der scheidende Landesrat Arnold Schuler, der vom neuen BB-Bezirksobmann Joachim Weiss zu einer eigentlich nicht vorgesehenen Rückblickrede in Schlanders zugelassen wurde, betont in seinen Abschiedsreden immer wieder, dass er immer die Auffassung vertreten habe, dass die Landwirtschaft in die Gesellschaft eingebettet zu sehen sei. Eine Art Gesellschaftsvertrag habe ihm vorgeschwebt, sagte er in Schlanders. Und das gerade auch im Hinblick auf die hitzig geführten Diskussionen um die Pflanzenschutzmittel. In der Verteidigungsphase sei damals von den Politikern weit und breit niemand zu sehen gewesen. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass die Qualität der landwirtschaftlichen Produkte auch etwas mit dem Anbau zu tun habe. Und dann sei die Stimmung irgendwann gekippt. Schuler meinte, dass im Obervinschgau „etwas zu machen sei“ und mahnte dort einen gemeinsamen Weg an. Auch erinnerte er an die Rahmenbedingungen in Sachen Wolf. Er habe den Weg vertreten, dass mögliche Abschüsse wenn überhaupt nur über eine entsprechende Dokumentation erreicht werden könnten. Wie diese auch bei Murmeltieren, Steinböcken und Kormoranen möglich seien. Der Bauernbund habe da nicht mitgespielt. Das vom Landtag mehrheitlich genehmigte Landesgesetz zum Wolfsschutz sei aufgrund der italienischen Justiz fraglich. Und überhaupt: Bei den Förderungen und Prämien sei in den vergangenen Jahren nicht nur mehr, sondern viel mehr Geld geflossen.
„Und jetzt Joachim bist du dran.“
Die Begrüßung und der Rückblick oblag dem scheidenden BB-Bezirksobmann Raimund Prugger. Prugger erhielt am Ende großen Applaus. Einen komprimierteren Jahresrückblick, wie ihn Raimung Prugger seit Jahren bringt, muss ihm erst einer einmal nachmachen. Für 2023: Futtermenge und - Qualität - gut. Preise für Zucht- und Nutztiere - gut. Der Milchpreis bei 70 Cent pro Kilo. Die Qualität von Almkäse und Butter ist bei den Wettbewerben in Galtür und in der Fürstenburg eindeutig belegt. Auf den 25 Milchalmen waren 2023 1386 Kühe und 370 Almfacken. 261 Geißen waren auf den drei Geißalmen. Über Leader 1 sei viel Geld geflossen und mittlerweile sei ein Drittel der Almen EU-zertifiziert.
Beim Obst habe es für Bioware eine Durststrecke gegeben, die integrierte Produktion habe sich gut verkauft. Beim Wein herrscht eine gute Stimmung, die sich auch im großen Interesse an den Pflanzrechten niederschlage. Beim Gemüse seien die Preise recht stabil geblieben. Die Euphorie beim Kirschenanbau sei gesunken. Prugger wörtlich: „Es ist eine schwache Perspektive, wenn man auf Ernteausfälle andernorts hoffen muss, um für die eigenen Produkte gute Preise erzielen zu können.“ Harte Zeiten für den Wald, aufgrund des Sturmtiefs Vaj, des Schneedruckes und des Borkenkäfers. Waren 2022 noch 600 Hektar im Vinschgau von Schäden betroffen, so seien 2023 300 Hektar hinzugekommen. Die Gemeinden Laas und Taufers seien am schwersten betroffen. Gute Erfolge haben man mit durch den Einsatz vom Präparat aus Bacillus thuringiensis erzielen können.
2023 sei ein gutes Honigjahr gewesen. 45 Millionen Euro habe man über die Marke Roter Hahn umsetzen können. Für das positive Gutachten für den Nationalparkplan bedankte sich Prugger ausdrücklich an den Marteller BM und Präsident des Führungsausschusses Georg Altstätter. Der Parkplan habe noch eine große Hürde - er müsse vom Ministerium genehmigt werden. Ad Wolf und Bär: Eine schleichende Auflösung der Almen sei nur sehr schwer rückgängig zu machen. Vinschgau Marketing sei wieder aktiv und bei Leader habe die neue Förderperiode begonnen. Sorgen bereite der Verkauf von geschlossenen Höfen. Und wer, formulierte es Prugger spitz, mache eigentlich den Bürokratieabbau.
In eigener Sache bedankte sich Prugger vor allem bei seiner Familie und bei seiner Frau. Dankesworte gingen auch an die Mitstreiter, an die Orts- und Bezirksbauernräte, an die Fürstenburg für Gastfreundschaft. Dann brandete der große Applaus auf.
Der neue BB-Bezirksobmann Joachim Weiss sagte, er wolle das Amt mit Demut antreten. Die Themen allerdings blieben: das Wassermanagement, das Großraubwild, das Tierwohl, die Energie, die Gentechnik, die Senioren, dann die EU-Wahlen im Sommer und die Gemeinderatswahlen im kommenden Jahr. Weiss erinnerte an die Bauernproteste in Deutschland. Es seien Proteste für mehr Anerkennung. Da sehe er Parallelen zu Südtirol. Denn wenn man bis Ende des Jahres nur spesendeckend gearbeitet habe und auch von der Politik, bei der Hofschlachtung etwa, das Leben schwer gemacht werde, dann sei das alles andere als eine Anerkennung. Aber er sehe mit Zuversicht in die Zukunft.
Absage an den Green Deal
Weil die EU-Wahlen im Juni bevorstehen, habt auch der BB-Bezirk Vinschgau „seinen“ Kandidaten und derzeitigen EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann geladen. Dorfmann referierte über Versorgungssicherheit und verwies darauf, dass „wir auf den Welthandel nicht verzichten können und wollen.“ Denn für Äpfel und Wein aus Südtirol sei der Welthandel relevant. Eine Breitseite gab Dorfmann für den „Green Deal“. Denn weltweit sei die EU-Landwirtschaft höchstens mit 1 Prozent an den Treibhausgasen beteiligt. Eine Breitseite gab Dorfmann auch in Richtung Frans Timmermanns, den für den Green Deal verantwortlichen ehemaligen EU-Kommissar. Der sei ein, so Dorfmann, „grün-linker Ideologe und habe viel Unheil angerichtet. Eine entschärfte Variante des Green Deals werde für die Schlussbestimmungen im Parlament eine Mehrheit erhalten, aber für Südtirol wird das alles kaum spürbar werden.
Dorfmann sprach auch die Bestrebungen in der EU an, die neue Gentechnik (NGT) neu zu definieren. Als NGT1, so ein Vorschlag, werden jene genetisch veränderten Pflanzen (mit Hilfe der Genschere Chripr/Cas) bezeichnet, deren Änderungen auch als „Mutation in der Natur“ möglich wären. Ähnlich konventionellen Züchtungen. Als NGT2 würden gentechnisch veränderte Pflanzen bezeichnet. Was Dorfmann nicht gesagt hat, ist, dass das bleibende Gentechnikgesetz der EU mit den neuen Definitionen unterlaufen wird.
Zum Wolf sagte Dorfmann: Es gebe 20000 Wölfe in der EU. Der bisherig Schutzstatus sei so nicht mehr notwendig. Allerdings müsse dazu die Berner Konvention geändert werden, so dass der Schutzstatus von „stark geschützt“ auf „geschützt“ herabgestuft werden könnte. Einen Zeitplan dazu konnte Dorfmann nicht nennen.
Dann blickte auch der scheidende BB-Obmann Leo Tiefenthaler zurück. Tiefenthaler verwies unter anderem auf den EU-Wahltermin im Juni. Denn die politischen Entscheidungen würden vermehrt auch in Brüssel getroffen. Mit Herbert Dorfmann, der ehemals 10 Jahre lang Direktor des SBB war, habe man einen guten Kandidaten. In den Gemeinderäten sei man gut vertreten. Die Bauern und Bäuerinnen, die 7 % Anteil an der Bevölkerung hätten, sind mit 23 % der Gemeinderäte in diesen Gremien gut vertreten. Man solle sich aber früh genug Gedanken für die Gemeinderatswahlen 2025 machen.
In der Diskussion war es Anja Matscher vom Lechtlhof, die ihre großen Sorgen gegenüber der neuen Gentechnik äußerte. Sie bekam von anderen Bauern, von Karlheinz Stocker aus Prad etwa dafür Unterstüztung. Dorfmann hatte bereits den Saal verlassen und so nahm Schuler Stellung. Man solle die neue Gentechnik als Chance sehen, vor allem im Hinblick auf Einsparungen bei den Pflanzenschutzmitteln.
Georg Altstätter appellierte in Sachen Nationalpark an die Politik: „Das Spiel mit dem Park ist noch lange nicht fertig. Jetzt muss der Parkplan ins Ministerium. Und da wird es die ganze politische Kraft brauchen.“
Gemeinde Mals verliert vor dem Staatsrat
Am Rande wurde bereits bei dieser BB-Versammlung das Urteil des Staatsrates in Sachen Pestizidverbot in Mals angesprochen. Offiziell zugänglich war das Dokument dann ab Dienstag vormittag. Der Staatsrat hat den Rekurs der Gemeinde Mals abgewiesen. Die Gemeinde habe bei der Verankerung des Pestizidverbotes in ihrem Reglement gegen die Hierarchie der Gesetze verstoßen. Bekanntlich hatte die Gemeinde Mals in ihrem Reglement vorgesehen, dass „sehr giftige (T+)“ und „giftige (T)“ Pestizide auf Gemeindegebiet verboten seien. Das gehe nicht, so der Staatsrat, denn die Zulassung von Pestiziden geschehe in der EU und gelte für alle EU-Staaten. Auch die Abstandsregelungen können nicht gelten, weil eine Abstandsregelung bereits vom Land vorgesehen sei.
Latsch - Der Latscher BM Mauro Dalla Barba entwickelt sich zum despotischen Kontrollfreak. Anzeichen dafür konnten bei der Ratssitzung am 29. Jänner 2024 zum Punkt „Änderungen der Bauordnung der Gemeinde Latsch abgelesen werden. Man wolle eine hohe baukulturelle Qualität fördern, leitete Dalla Barba die Abänderungsvorschläge ein. Umfriedungsmauern sollen in gestockten und neue sandgestrahlten Beton ausgeführt sein. Oder es müssen vom Bauwerber Muster für Betonfarbe und Betonschalung vorgelegt werden. Wie das mit dem „leistbaren Wohnen“ unter einem Hut gebracht werden solle, kritisierte das Ratsmitglied Michele Modica. Auch bei Fotovoltaikpaneelen sollen die Latscher nur dunkle Rahmen verwenden dürfen. Man wolle damit dem Wildwuchs entgegenwirken. Im Rat entstand eine heftige Diskussion. Es gebe neueste Fotovoltaikformen, die an der Fassade angebracht werden können, warf etwa Martin Pirhofer ein. Und was solle denn mit den sogenannten Balkonkraftwerken geschehen. Schließlich wurde der Vorschlag dahingehend umgebogen, dass es farblich angepasste und das architektonische Konzept berücksichtigende Fotovoltaikanlagen sin dürfen. Der nächste Vorschlag wurde im Rat ebenso zerpflückt. Der bürgermeisterliche Vorschlag: Holzimitationen an Fassaden seien nicht zulässig. Man habe sehr schlechte Beispiele, so Dalla Barba und unterm Strich sei immer der BM verantwortlich. Weil mehrere Räte die Holzimitationen nicht so eng sehen wollten und weil es auch gutes Material gebe und weil viele Leute lieber Imitate als echtes Holz auf Balkone anbringen wollten, einigte man sich darauf, dass vor der Genehmigung Muster und Farbkonzept vorzulegen sind. Und, so ein weiterer Vorschlag, dem Bauakt solle eine Fotodokumentation vom fertigen Bau beigefügt werden. Das käme einer Art Selbstanzeige gleich, sagen Kritiker. Auch um die Höhe und Art von Grenzzäunen (1,8 Meter maximal) wurde lang diskutiert.
Dass in Latsch das Regenwasser auf eigenem Grund mit einer Sickergrube und mit einem Wassertank aufgefangen werden muss, sorgte ebenfalls für Diskussionen. „Wenn man all diese Maßnahmen berücksichtigt, da kommen ja locker bis zu 10.000 Euro Mehrkosten für einen Hausbauer dazu“, wies Modica auf Baukostensteigerungen hin. VizeBM Christian Stricker erläuterte die Regenwasserrückhaltung: „Wir haben im Weißwasserbereich überall Probleme. Am Unterrand des Dorfes füllen sich die Keller bei Platzregen, weil die Kanäle überall überlaufen.“ Man solle doch zuerst bei den vorhandenn Sickergruben eingreifen, regte Martin Pirhofer an. (eb)
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