Wie Industriebetriebe in Krisenzeiten agieren, wie Vorsorge in der Energiebeschaffung und wie der Umgang mit den Mitarbeiter:innen bewerkstelligt werden kann, darüber haben wir mit Martin Pedross gesprochen. Pedross ist mit rund 140 Mitarbeiter:innen einer der größten privaten Arbeitgeber in der Gemeinde Latsch und einer der weltweiten Leader in der Herstellung von Sockelleisten.
Vinschgerwind: Sie lachen die Welt aus?
Martin Pedross: Ganz im Gegenteil. Aufgrund der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Situation bleibt mir das Lachen im Halse stecken.
Vinschgerwind: Die Frage deshalb, weil Sie mit Ihren Photovoltaikmodulen in der Größe eines knappen Fußballfeldes den Strom für Ihren Betrieb selbst erzeugen. Bei den derzeitigen Strompreisen ist das Gold wert.
Martin Pedross: Nachteil ist das aktuell sicherlich keiner. Die weise Entscheidung großflächig in Photovoltaikmodule zu investieren ist allerdings schon vor 12 Jahren gefallen. Der Kerngedanke damals beruhte darauf, saubere Energie selbst erzeugen zu können und die staatliche Förderung spielte natürlich auch keine unwesentliche Rolle.
Vinschgerwind: Können Sie den Strombedarf mit dieser Anlage decken?
Martin Pedross: In keinster Weise. Gerade einmal 11,5 % unseres Strombedarfs wird damit gedeckt. Noch freie Dachflächen auf unseren Hallen werden in den nächsten Monaten mit Photovoltaikmodulen belegt. Ziel ist es mit der Umsetzung dieser Investitionen rund 23 % unseres Strombedarfs zu decken.
Vinschgerwind: Sie betreiben eine Biomasseanlage, die mit Holzresten aus Ihrem Betrieb befeuert wird. Will die Karl Pedross AG energieautark werden?
Martin Pedross: Das ist ein Wunschtraum. Aufgrund unseres Energiebedarfes von rund 1,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr ist das utopisch. Selbst die Kombination Photovoltaik und Biomasseanlage - im BMHKW werden unsere Resthölzer thermisch verwertet und das gemeindeeigene Fernheizwerk mit Wärme versorgt -, reicht dazu nicht aus. Sehr erfreulich ist natürlich, dass unsere Werkshallen und unser Verwaltungsgebäude durch unser BMHKW völlig autark beheizt werden. Die Pedross AG verbraucht seit 60 Jahren keinen Tropfen Öl und keinen Kubikmeter Gas.
Vinschgerwind: Nachhaltigkeit und Ökologie ist Ihr starkes Anliegen. Fühlen Sie sich in diesem Bereich als Vorbild?
Martin Pedross: Vorbild ist ein großes Wort. Wir bemühen uns auf jeden Fall für unseren Planeten und für unsere Nachkommen einigermaßen vorbildhaft zu agieren. Wir investieren gezielt in Optimierungen der Produktionsprozesse, u.a. auch um den Strombedarf zu reduzieren. Von seinerzeit knapp 2 Millionen Kwh konnten wir dadurch den Stromverbrauch bis heute auf 1,2 Millionen Kwh drastisch reduzieren. Exotenhölzer haben wir schon vor Jahren aus unserem Produktportfolio eliminiert. Ich bin ein Verfechter von lokalen Kreisläufen, was uns bei der Beschaffung von so vielen unterschiedlichen Rohstoffen natürlich nicht immer gelingt. Die Liste wäre noch lang……
Vinschgerwind: Mit der Herstellung von Sockelleisten sind Sie mit den Standorten in Latsch, in Deutschland und in der Schweiz international anerkannter und führender Zulieferer am Bau. Welche Signale empfängt die Pedross-Gruppe derzeit am Markt?
Martin Pedross: Leider keine positiven. Die Krisen in den letzten drei Jahren kamen im Multipack. Zuerst Corona, dann die Beschaffungs- und Versorgungskrise bei unseren wichtigsten Rohmaterialien. Und jetzt schlittern wir in Richtung Rezession. Aufgrund der höchsten Inflation seit 50 Jahren erleiden die Menschen derzeit einen massiven Verlust an Kaufkraft. Die Energiepreise steigen stark, die Lebensmittel werden teurer, die Lieferketten stocken - ein toxisches Gemisch. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist seit 4 Monaten rapide gesunken.
Vinschgerwind: Auf welchen Märkten? Kernmarkt Europa oder auch internationale Märkte?
Martin Pedross: Fatalerweise auf allen wichtigen Märkten im Euroraum, aber natürlich in unterschiedlicher Heftigkeit. Deutschland unser größter und wichtigster Markt stagniert leider auf hohem Niveau.
Vinschgerwind: Ist ein großer Rückgang in der Bauwirtschaft, in der großen Bauwirtschaft und in der privaten zu beobachten?
Martin Pedross: Die Lage am Bau hat sich zugespitzt. Wo noch vor Monaten Aufbruchstimmung herrschte, hat jetzt eine Vollbremsung stattgefunden. Die Menschen sind verunsichert, die täglichen negativen Schlagzeilen reißen nicht ab. Man beginnt zu sparen, man bildet Rücklagen und schränkt den Konsum stark ein. Wer vor einem halben Jahr einen Wohnungskauf oder einen Hausbau geplant hat, der wartet jetzt zu und überlegt zweimal, ob er eine solche Investition tätigen soll. Das gilt auch im Kleineren, ob ein Fußboden ausgetauscht oder neue Sockelleisten angeschafft werden sollen. Diese Zurückhaltung ist derzeit omnipräsent und das trifft uns hier in Latsch bereits bis ins Mark.
Vinschgerwind: Wie wird betriebsintern auf diese Signale reagiert?
Martin Pedross: Bei einer Fertigung von 135 Kilometer Leisten pro Tag sprechen wir in Latsch von Vollauslastung. Wenn die Tagesproduktion um bis zu 30/40 % tiefer liegt, dann wird aus einem Schnupfen schnell eine Lungenentzündung. Und das ist momentan der Fall. Die Reaktion darauf ist schmerzhaft und auf Dauer ungesund für das Unternehmen, denn das bedeutet Kurzarbeit und Schließtage. Seit rund zwei Monaten arbeiten wir nur 4 Tage in der Woche und das bereitet mir schlaflose Nächte.
Vinschgerwind: Beobachten Sie ähnlich drastische Rückgänge bei befreundeten Unternehmen in der Branche der Bauzulieferer? Bei HOPPE zum Beispiel?
Martin Pedross: Man tauscht sich natürlich unter Unternehmerkollegen aus und die, die in der Baubranche tätig sind, haben ihre Probleme. In welcher Größenordnung ist mir nicht bekannt. Aus Rückmeldungen unserer international agierenden Partner in der Bodenbelagsbranche weiß ich, dass Kurzarbeit dort mittlerweile an der Tagesordnung ist. Das betrifft milliardenschwere Konzerne wie auch KMUs. Zu Jahresbeginn sind wir mit vollen Auftragsbüchern gestartet, entsprechend hoch gesteckt präsentierten sich unsere Ziele und unser Absatzbudget. Bis Juni waren wir voll auf Kurs, dann kam der Rückschlag.
Vinschgerwind: Trotzdem: Man spricht vom Fachkräftemangel in diversen Branchen, auch im Vinschgau. Ist die Karl Pedross AG auch davon betroffen?
Martin Pedross: Mit diesem leidigen Problem schlagen wir uns seit Jahren herum. Daran ändern auch die aktuellen Zeiten nichts. Trotz der derzeitigen Krisensituation haben wir einige offene Stellen zu besetzen. Jede Bewerbung ist willkommen, schließlich sind wir Optimisten und schauen ausnahmslos positiv in die Zukunft.
Vinschgerwind: Mit derzeit rund 140 Mitarbeiter:innen ist die Karl Pedross AG der größte private Arbeitgeber in der Gemeinde Latsch. Sie tragen als Inhaber auch eine soziale Verantwortung. Wie bringen Sie Unternehmertum, soziale Verantwortung und Ökologie unter einen Hut?
Martin Pedross: Diese Aspekte sollten sich in einem Unternehmen automatisch verzahnen. Das hat mir schon mein Vater vermittelt. Letztlich ist es der Gewinn der ein Unternehmen trägt, der Arbeitsplätze sichert und Innovationen schafft, aber es war uns immer schon wichtig saubere und interessante Arbeitsplätze zu bieten und die soziale Verantwortung niemals außer Acht zu lassen. Es ist großartig, wenn sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren, schließlich verbringen sie rund ein Drittel ihrer Lebenszeit am Arbeitsplatz. Es wurden und werden große Anstrengungen unternommen um das Arbeitsumfeld so angenehm wie möglich zu gestalten. Ich glaube, dass Mitarbeiter:innen, die mittlerweile 20, 30 und sogar 40 Jahre bei Pedross arbeiten der Beweis dafür sind, dass man nicht alles falsch gemacht hat.
Vinschgerwind: Betriebsintern können die Arbeitsabläufe, die Energieflüsse und das Klima in der Belegschaft gesteuert werden. Wie ist es aber um die Rahmenbedingungen bestellt, die Sie kaum beeinflussen können? Etwa die Infrastrukturen beim Transport, bei den Energiezuflüssen, bei den Steuerabgaben usw.
Martin Pedross: Das Thema Rahmenbedingungen würde Seiten füllen. Verkehrstechnisch liegen wir alles andere als ideal, aber wir sind hier groß geworden, gehören mit zu den größten Anbietern von Leisten und Profilen weltweit, also ist es nicht angebracht den Standort Latsch zu kritisieren. Zudem würden wir weltweit wohl kaum solch loyale und fleißige Mitarbeiter:innen finden. Wenn es um das Thema Bürokratieabbau, Senkung der Lohnnebenkosten und Einkommenssteuern, IRAP-Reduzierung usw. geht, werden wir Unternehmer über unseren Verband immer wieder laut, aber unser Lamento verhallt ungehört. Mit kaum bis gar keinen positiven Veränderungen haben wir uns leider schon fast abgefunden und sind diesbezüglich schon fast willenlos. Mehr Wertschätzung von Seiten der Politik wäre angebracht, aber wir Unternehmer gehören nicht zur Kategorie der Jammerer, sondern setzen unsere Energie lieber für unsere Unternehmen und Belegschaft ein.
Vinschgerwind: Wo soll die Karl Pedross AG in 10 Jahren stehen?
Martin Pedross: Ich wünsche mir, dass wir weiterhin als ehrliches und wirtschaftlich gesundes Unternehmen wahrgenommen werden und weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber bleiben. Dafür werden mein Team und ich alles geben. Die Sorge für die Zukunft ist, ob wir ausreichend gute und loyale Arbeitskräfte finden werden. Das sehe ich als unsere größte Herausforderung. Die Absatzschwäche wird sich legen, denn wir haben eine ähnliche Situation schon während der Finanzkrise 2008/2009 erlebt.
Vinschgerwind: Welche Signale aus dem internationalen Markt wünschen Sie sich für die Zukunft?
Martin Pedross: Ich darf die Unternehmensgeschicke seit nunmehr 30 Jahren mitgestalten und ich habe in all diesen Jahren mit meinen wunderbaren Mitarbeiter:innen viele Höhen und Tiefen erlebt. Panik ist nicht angesagt. Es wäre ein Fehler mit Preisreduktionen den Absatz ankurbeln zu wollen, denn der Bedarf ist derzeit schlichtweg nicht vorhanden. Die positive Kehrtwendung wird kommen und dann drücken wir das Gaspedal wieder voll durch.
Vinschgerwind: Letzte Frage: Sind Chinesen bei Ihnen vorstellig geworden, um der Karl Pedross AG einen Kauf anzubieten?
Martin Pedross: Wie kommen Sie darauf? Chinesische Investoren haben die Fühler noch nicht ausgestreckt, aber europäische Unternehmen. Ein großer börsennotierter französischer Konzern zeigt aktuell Interesse und meint, dass Pedross gut in sein Portfolio passen würde. Dieses Interesse erfüllt uns irgendwo auch mit Stolz, denn ein unbedeutendes Unternehmen würde nicht auf deren Einkaufsliste stehen. Apropos China: ich bin absolut kein Freund dieser engen wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Europa und China. In naher Zukunft gibt es für Europa diesbezüglich ein böses Erwachen. Wir jedenfalls haben in unserer Firmengeschichte noch nie Fertig- bzw. Halbfertigwaren aus China bezogen. Eines noch: Die Energiekrise wird sich lösen, der schlimme Krieg in der Ukraine wird hoffentlich bald beendet werden, was uns aber bleibt, ist die Klimakrise, die bei all den Problemen leider in den Hintergrund gerückt ist. Für mich unerklärlich, denn es geht um die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Aber ich sehe hier unsere Branche in einer guten Position, denn die Klima- und Energiewende funktioniert nur im Einklang mit dem Bauhandwerk.
Interview: Erwin Bernhart
Mals - „Wasserkraft quo vadis?“ unter diesem Motto standen die 5. Interalpinen Energie- und Umwelttage am vergangenen Donnerstag und Freitag in Mals. Den Veranstaltern gelingt es, internationale Fachleute auf dem Gebiet der Wasserkraft nach Mals zu bringen.
von Erwin Bernhart
Die Wasserkraft in all ihren Facetten, also Speicherbecken, Pumpspeicheranlagen, Kraftwerke samt Installationen, ist der Katalysator für eine gelingende Energiewende. Dies ist eine der Aussagen vom international tätigen Schweizer Professor Anton Schleiss, die er anlässlich seines Visionsvortrages „Die Rolle der Wasserkraft im Jahr 2100 - welche Innovationen sind notwendig?“ in Mals getätigt hat. Neue Stauseen werden international überlebenswichtig werden, auch in den Alpen. Wenn die Gletscher als Wasserspeicher zurückgehen, werden wir neue Speicher bauen müssen, so Schleiss. Der Doktorvater von Walter Gostner war einer der vielen Koryphäen auf dem Gebiet der Wasserkraft, die anlässlich der 5. Interalpinen Energie- und Umwelttage ihre Vorträge zur Diskussion gestellt haben. Begrüßen konnte die hochkarätige Runde und ein spezielles interessiertes Publikum im Malser Kulturhaus Ronald Patscheider als geschäftsführender Gesellschafter vom Ingenieurbüro Patscheider & Partner. Die Mitorganisatorin und Rechtsanwältin Bettina Geisseler wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass die Wasserkraft in Europa 33% der erneuerbaren Energie ausmache und insgesamt einen Anteil von 17% habe. Da sei noch Luft nach oben. Geisseler ermunterte die in Mals versammelte Fachwelt, die Wasserkraft öffentlich vehement zu vertreten. Mals, sagte BM Josef Thurner, habe sich schon früh auf den Weg gemacht, die Wasserkraft auf Gemeindeebene nutzbar zu machen. Er hoffe, dass man die Vorträge und Diskussionen vor Ort in die politische Debatte miteinfließen lassen könne. Rudi Rienzner vom Südtiroler Energieverband (SEV) kündigte eine Studie für Südtirol an, die gemeinsam mit Walter Gostner und der Handelskammer erarbeitet worden sei. Man wolle in Richtung Energieautonomie, so wie es Georg Wunderer ehemals vertreten und gefordert habe.
Die Fachvorträge über viele Themen rund um die Wasserkraft (Digitalisierung, Rohrinspektionsmethoden, Wasserräder, Wasserstoff, ökologische Vertäglichkeit) mündete in die Diskussionsrunde zum Thema „Kann eine alte Technologie innovativ sein?“ Dabei debattierten Andreas Bordonetti (Alperia Greenpower), Johann Herdina (TIWAG), Rudi Rienzner (SEV), Anton Schleiss (ETH Lausanne) und Steffen Schweizer (Kraftwerke Oberhasli AG).
Einig war man sich, dass das Image der Wasserkraft in der Öffentlichkeit verbessert werden müsse. Die hochkarätigen Energietage in Mals tragen zur Verbesserung bei.
Schlanders/Bozen - Für die Abrissarbeiten (im Kasernenareal am 5. Oktober 2022, Anm. d. Red.) lag weder eine gültige Baukonzession der Gemeinde Schlanders vor, noch scheint eine rechtmäßige Ausschreibung und/oder Direktbeauftragung der beteiligten Firmen erfolgt zu sein, sondern wurden diese Arbeiten von Bürgermeister Dieter Pinggera mit Anordnung Nr. 83/2022 vom 04.10.2022, (17.38 Uhr) verfügt. Dieses Vorgehen des Bürgermeisters und der Gemeindeverwaltung von Schlanders ist politisch, aber auch rechtlich höchst bedenklich.“ Dies sagen die Einbringer einer Eingabe an die Staatsanwaltschaft beim Rechnungshof zum Vorgehen der Verantwortlichen der Gemeinde Schlanders. Die Grünen Landtagsabgeordneten Hanspeter Staffler, Brigitte Foppa und Riccardo Dello Sbarba, Gabriel Prenner, Barbara Lemayr und die Rechtsanwälte Rudi Bendikter und Felix von Wohlgemuth haben am 24. Oktober 2022 ihren Schriftsatz beim Rechnungshof hinterlegt, mit dem sie die Staatsanwaltschaft auffordern, die Vorkommnisse rund um den Abriss einer Untersuchung zu unterziehen und „Insbesondere möge von der Staatsanwaltschaft erhoben werden, ob der Gemeinde Schlanders (BZ) durch die für sie tätigen Organe und Beamten, insbesondere aber durch Handlungen und/oder Unterlassungen des Bürgermeister p.t. Dr. Dieter Pinggera und des Generalsekretärs p.t. Dr. Georg Sagmeister ein vermögensrechtlicher Schaden (danno erariale) entstanden ist.“
Die Einbringer bringen erstaunliche Hypothesen ein. Etwa: „Denn auch ohne formale Denkmalschutzbindung unterliegt die Drususkaserne als historisches Kulturgut der Oberaufsicht des Landesdenkmalamtes.“, aber auch „Dass der hier vom Bürgermeister gewählte Weg einer Dringlichkeitsanordnung möglicherweise nicht zulässig war, ergibt sich sogar aus der Anordnung selbst. Bei dem darin genannten „technischen Bericht“
scheint es sich effektiv nur um das Protokoll des Lokalaugenscheines vom 20.09.2022 zu handeln. Es werden darin zwar mögliche Gefahrenquellen angeführt, aber auch explizit festgehalten: „Eine statische Bewertuug der Liegenschaft wurde nicht vorgenommen“.
„Ohne statische Bewertung ist es aber unmöglich, von Einsturzrisiken zu sprechen, welche ein unverzügliches und nicht aufschiebbares Handeln der öffentlichen Verwaltung zwingend erforderlich machen würden. Auch wurde es verabsäumt, gelindere Mittel anzuwenden, um die angeblich bedrohte öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Dieser Schutz wäre zB durch ein Vermauern der Zugänge ebenfalls erreicht worden – und das zu erheblich geringeren Kosten zu Lasten der Gemeinde“ so der Co-Sprecher der Verdi Grüne Vërc RA Felix von Wohlgemuth.
„Bei dieser überfallsartigen Vorgehensweise von Bürgermeister Pinggera wurden drei politische Prinzipien verletzt: korrekte Verwaltung, Bürgerbeteiligung und die Prinzipien des nachhaltigen Bauens.“ meint der Grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler. (r/eb)
Vom wind gefunden - Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) (engl.: Shanghai Cooperation Organization, (SCO) ist eine internationale Organisation, die im Juni 2001 gegründet wurde und ihren Sitz in Peking hat. Die Vorläuferorganisation war die „Shanghai 5“ von China, Kasachstan, Kirgistan, Russland und Tadschikistan, die 1996 entstand. Man kann die SCO als konkurrierende Organisation zum G7-Gipfel (USA, Kanada, Japan, England, Deutschland, Frankreich und Italien) ansehen. Heute besteht die SOZ aus acht Mitgliedsstaaten (neben den 5 Staaten noch: Indien, Pakistan und Usbekistan). Derzeit vertritt die SOZ circa 40 % der Weltbevölkerung und stellt damit die weltweit größte Regionalorganisation dar. Seit Dezember 2004 hat die SOZ Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen. Einen Beobachterstatus bei der SOZ haben 4 Staaten: Afghanistan, Iran, Mongolei, Weißrussland. Als Dialogpartner gelten folgende 6 Staaten: Armenien, Aserbaidschan, Kambodscha, Nepal, Sri Lanka, Türkei. Ursprünglicher Schwerpunkt der SOZ war die sicherheitspolitische Zusammenarbeit in den Grenzregionen. Die heutigen Schwerpunkte liegen auf der Stabilität in der Region, dem Kampf gegen Terrorismus, Separatismus und Extremismus sowie Wirtschafts- und Handelsfragen und Aspekte der Energiesicherheit. Die SOZ versucht, ein Gegengewicht zum zunehmenden Einfluss der USA in Asien zu bilden. Viele Beobachter sehen die SOZ auch als Gegengewicht zur NATO und den G7 Staaten, die eine neue Weltordnung unter der Führung von China durchsetzen wollen. (hzg)
Kastelbell - Zum dritten Mal in Folge, musste die Jahresabschlussrechnung der Gemeinde Kastelbell-Tschars mit großer Verspätung von fünf Monaten im Dringlichkeitswege genehmigt werden. Bereits in den letzten Jahren verurteilte das Freie Bündnis Kastelbell-Tschars diese Zustände scharf. So fanden am vorvergangenen Mittwoch gleich zwei Gemeinderatssitzungen an einem Tag statt und wichtige Unterlagen wurden den Gemeinderäten weniger als 24 Stunden vor Sitzungsbeginn zur Durchsicht bereitgestellt.
Für die Nichteinhaltung der Frist für die Genehmigung der Abschlussrechnung 2021 wurde vom Amt für Aufsicht und Beratung mitgeteilt, dass die Autonome Provinz Bozen - Südtirol von den Zuweisungen für die laufenden Ausgaben die gemäß Vereinbarung für die Gemeindenfinanzierung vorgesehene Sanktion abgezogen wird. Der Abzug beläuft sich auf 3 % der laufenden Zuweisungen 2022, das sind 23.748,36 € welche die Gemeinde Kastelbell-Tschars somit weniger zur Verfügung hat. „Das Geld hätte in der Gemeinde sicher besser genutzt werden können, als für eine Strafzahlung infolge der stark verspäteten Jahresabschlussrechnung“, sagen die Gemeinderäte des Freien Bündnisses Benjamin Zwick und Benjamin Pixner. (r/eb)
Planeil/Mals/Bozen - Offensichtlich ist Planeil für die Malser Gemeindeverwalter ein Afganistan. Afganistan ist von vielen Mächten des Öfteren in Teilen besetzt worden, letztlich ohne Eroberung und Kontrolle. Den Malsern geht es ähnlich. Zum wiederholten Male wollte die Gemeindeverwaltung von Mals einen rund 1 Kilometer langen Straßenabschnitt als Gemeindestraße eintragen. Vor dem Verwaltungsgericht ist man schon einige Male gescheitert. So auch unlängst. Das Verwaltungsgericht hat am 21. Oktober 2022 einem Rekurs stattgegeben. Josef Winkler, Dora Steck und Ludwig Steck haben sich gegen die Beschlüsse der Gemeinde Mals und gegen die Beschlüsse der Landesregierung gewehrt und Recht bekommen. In seinem Urteilsspruch hat das Verwaltungsgericht sowohl die Vorgangsweise der Gemeinde Mals als auch jene der Landesregierung in seinen ausführlichen Rechtserwägungen regelrecht zerlegt. Das Gericht bemängelt vor allem, dass die Bestimmungen über die SUP-Pflicht (strategische Umweltprüfung) nicht eingehalten wurden und das Gericht gab im Urteil der Gemeinde Mals und der Landesregierung Nachhilfeunterricht in Sachen EU-Richtlinien. Die Vorgangsweise sowohl der Gemeinde als auch der Landesregierung, so das Verwaltungsgericht, „ist augenscheinlich rechtswidrig, weil keine Voruntersuchung zur Feststellung der SUP-Pflicht vorgenommen wurde.“
Also keine Gemeindestraße Typ C bei Planeil. (eb)
Forst - Die Spezialbier-Brauerei FORST wird auch in den kommenden Jahren die Südtiroler Sporthilfe als Premium-Partner bei der Förderung junger Sporttalente aus Südtirol unterstützen. Die Vertragsverlängerung wurde vor kurzem im Sixtussaal der Spezialbier-Brauerei Forst besiegelt. Anwesend waren auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und dem Spitzensport. Anlass dafür war die Übergabe der Fördergelder im Wert von 92.900 Euro an die 127 Wintersportler von Seiten der Südtiroler Sporthilfe sowie die Verlängerung der Partnerschaft zwischen der Sporthilfe und der Spezialbier-Brauerei Forst. „Sportlerinnen und Sportler erbringen großartige Leistungen und sind eine wichtige Säule der Gesellschaft und der Brauerei Forst – seit jeher. Es ist uns eine persönliche Herzensangelegenheit, junge Sporttalente und deren Familien auch weiterhin zu unterstützen“, so Cellina von Mannstein.
Prad - Deutsche U21 Fußball-Nationalmannschaft zur EM-Vorbereitung in Prad am Stilfserjoch
Vom 9. bis 18. Juni 2023 wird sich die deutsche U21 Fußball Nationalmannschaft in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch auf die Europameisterschaft, die vom 21. Juni bis 8. Juli 2023 in Rumänien und Georgien stattfindet, vorbereiten. Nach 2019 und 2021 kommt das U21 Team des deutschen Fußball-Bundes das dritte Mal nach Südtirol, um sich auf eine EM vorzubereiten. Als amtierender U-21-Europameister will man beim zehntägigen Trainingslager in Prad die Weichen für die erfolgreiche Mission Titelverteidigung stellen.
Cheftrainer Toni Di Salvio, ehemaliger BL-Spieler (u.a. FC Bayern 2000/2001) und bis 2021 Co-Trainer von Stefan Kuntz, wird voraussichtlich mit einem 25-köpfigen Team ins Trainingslager nach Prad reisen. Spieler und Betreuer werden im Hotel „Garden Park“ in Prad (Bild) logieren und die täglichen Trainingseinheiten in der nahegelegenen Sportzone von Prad absolvieren.
U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo blickt mit Vorfreude auf die EM-Vorbereitung: „Südtirol und die Menschen vor Ort haben sich sowohl 2019 und 2021 als perfekter Gastgeber präsentiert. Mit dem Hotel Garden Park und den Sportanlagen werden wir beste Rahmenbedingungen in Prad vorfinden. Wir wollen die Zeit nutzen, um uns intensiv auf die herausfordernden Aufgaben in Bulgarien und Georgien vorzubereiten. In den vergangenen Jahren ist es uns in Südtirol gelungen, den Grundstein für spätere Erfolge zu legen – darauf hoffe ich auch dieses Mal.“
Rafael Alber, Bürgermeister der Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch sagt: ”Wir freuen uns riesig, dass die deutsche U21 Fußball-Nationalmannschaft erstmals das Trainingslager in unserer Gemeinde abhält. Für den gesamten Vinschgau ist dies eine große Aufwertung und eine Ehre den amtierenden U21 Europameister begrüßen zu dürfen. Wir sind überzeugt, mit der Unterkunft und den Trainingsanlagen optimale Rahmenbedingungen schaffen zu können, damit sich die Mannschaft von Toni Di Salvo wohlfühlt und sich bestens auf die bevorstehende EM vorbereiten kann.“
„Es freut mich, dass ich den DFB und das Trainerteam der U21 Nationalmannschaft wieder überzeugen konnte, nunmehr zum dritten Mal in Südtirol die Vorbereitung auf die EM durchzuführen. Mit Prad habe ich gute Partner für die Organisation des Trainingslagers gefunden. Die Unterkunft und die Sportanlagen stellen ausgezeichnete Voraussetzungen für ein optimales Trainingslager dar. Ich hoffe, dass dadurch der Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung bei der EM 2023 gelegt werden kann“, meint Manfred Call, Verantwortlicher für die Organisation des TL.
Die Hälfte der Hinrunde in der 1. Amateurliga ist vorbei und sowohl im vorderen Feld als auch im Tabellenkeller geht es mehr als knapp her. Mittendrin im Kampf um eine Spitzenposition befindet sich Schluderns. Für Plaus hingegen geht es darum aus dem Tabellenkeller herauszukommen und sich in den restlichen Hinrunden-Partien eine bessere Ausgangslage in Hinblick auf die Rückrunde zu schaffen.
Von Sarah Mitterer
Spannung pur herrscht in der 1. Amateurliga im Kampf um den Herbstmeistertitel. Unter den Hauptdarstellern befindet sich auch eine Vinschger Mannschaft. Das Team aus Schluderns zeigte bisher eine sehr starke Hinrunde, sammelte in acht Partien 15 Punkte und liegt damit aktuell auf Position Vier (Tabellenstand nach dem 8. Spieltag- Anm. d. Red.). Auf die Tabellenspitze, welche von Olympia Merano angeführt wird, hat das Team lediglich vier Zähler Rückstand. Ein Sprung nach vorne ist daher weiterhin möglich, denn in den restlichen Partien der Hinrunde treffen die Schludernser auf Mannschaften, welche sich großteils im unteren Teil der Tabelle befinden.
Mit einem Vinschger Derbysieg feierte Prad seine Rückkehr in die 1. Amateurliga. Im ersten Spiel in der 1. Amateurliga nach 24 Jahren besiegten die Prader auswärts die Mannschaft aus Plaus mit 4:2. Auch beim zweiten Spiel verließ man den Platz als Sieger. In der weiteren Folge kassierte der Aufsteiger drei Niederlagen in Serie und rutschte in der Tabelle etwas ab. Nach der Hälfte der Hinrunde befindet man sich mit zehn Zählern auf der neunten Position. Da es im Mittelfeld jedoch ebenfalls sehr eng hergeht – auf den fünften Platz fehlen den Pradern lediglich drei Punkte - ist ein kleiner Sprung nach vorne weiterhin möglich.
In Plaus hingegen läuft es bisher alles andere als nach Wunsch und erste Abstiegssorgen kommen auf. Zwei Siege konnte das Team bisher einfahren – unter anderem fügte man dem Tabellenführer Olympia Merano die bisher einzige Niederlage zu – und befindet sich mit sechs Punkten auf dem vorletzten Platz der Liga. Um aus dem Tabellenkeller herauszukommen, benötigt das Team nun unbedingt Punkte und vor allem Siege. Einige Spiele stehen noch aus, um sich in eine etwas bessere Position in Hinblick auf die im Frühjahr beginnende Rückrunde zu bringen.
ASV Prad
Nicht nur in der 1. Amateurliga ist der ASV Prad am Start, mit seiner „zweiten“ Mannschaft nimmt das Team auch an der 3. Amateurliga teil. (sam)
1. Amateurliga
Aufgrund eines technischen Fehlers im Match Prad gegen Schluderns - die Partie endete mit einem 1:1-Unentschieden – musste das Spiel wiederholt werden. Schluderns besiegte Prad im Wiederholungsderby mit 3:0. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag der Hlg. Ursula, 21. Oktober 2022
Der Herbst ist die Jahreszeit der bunten, begeisternden Farben in der Pflanzenwelt. Das Blattgrün oder Chlorophyll wird in den Blättern abgebaut und die anderen Farbstoffe kommen zum Vorschein: Anthocyane als rote und blaue, Carotinoide und Xanthophylle als Gelbfarbstoffe. Die Natur betreibt keine Verschwendung: Das Blattgrün wird resorbiert und bei den ausdauernden Pflanzen in deren überwinternden Organen konserviert.
Kohlendioxidsenke
Der steigende Anteil von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre ist verantwortlich für den menschengemachten Klimawandel unserer Jetztzeit. Wegen des entscheidenden Einflusses von uns Menschen auf den Zustand unseres Planeten Erde wird das Zeitalter, in dem wir Jetztmenschen leben, schon als das Menschenzeitalter oder Anthropozän bezeichnet.
Ein wesentlich klimabestimmendes Treibhausgas ist das Kohlendioxid CO2.Hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas haben wir Menschen den Gehalt an Kohlendioxid in der Luft seit der Industriellen Revolution ab 1800 von 290 pars per million auf derzeit 420 ppm angehoben.
Eine Jahrmillionen alte, lebensspendende und natürliche Reaktion zur Absenkung des Kohlendioxids in der Erdatmosphäre ist die Photosynthese der grünen Pflanzen. Wenn wir also das Kohlendioxid als einen Klimakiller senken wollen, müssen wir u.a. zwei Grundsätze beherzigen: auf die Verbrennung fossiler Energieträger verzichten und möglichst viel Grün erhalten bzw. pflanzen.
Die Photosynthese
Die Photosynthese ist der grundlegende Energieumwandlungsprozess an der Basis jeder Nahrungskette und damit eine Voraussetzung für das Leben auf unserer Erde: Grüne Pflanzen erzeugen als Primärproduzenten Nährstoffe. Pflanzenfresser (Herbivore) bilden dann ihrerseits als Sekundärproduzenten die Nahrungsgrundlage für die Fleischfresser (Carnivore) als Konsumenten. Die Mikroorganismen im Boden führen als Zersetzer (Reduzenten) die Abfallstoffe wieder in den natürlichen Kohlenstoff-Kreislauf zurück.
In der Photosynthese wird Lichtenergie der Sonne in chemische Energie überführt. Die Photosynthese benötigt vier Voraussetzungen: (Tages-)Licht, Wasser in flüssiger Form, Kohlendioxid als Gas aus der Luft und das Blattgrün oder Chlorophyll in den Pflanzen.
Ohne Photosynthese gäbe es keine höheren Formen des Lebens auf unserer Erde. Die „Erfindung“ des Chlorophyll-Moleküls im Laufe der Evolution der Pflanzen stellt somit einen wesentlichen Evolutionssprung auf dem Jahrhunderte Millionen langen Weg der Entwicklung von Lebensformen auf unserer Erde dar.
Man kennt eine ganze Reihe verschiedener Unterarten von Chlorophyllen, die man als Chlorophyll a, b, c usw. bezeichnet. Chemische Grundstruktur aller Chlorophylle als organische Moleküle ist ein Porphyrin-System. Ein solches Porphyrin-System baut sich aus vier Pyrrol-Ringen auf. Im Zentrum dieser Ringe steht das Metall Magnesium Mg. Chlorophyll ist dem Blutfarbstoff Hämoglobin ähnlich. Im Zentrum des Hämoglobins befindet sich an Stelle des Magnesiums das Eisen Fe.
Der Kohlenstoffkreislauf
Die Photosynthese ist Teil des Kohlenstoffkreislaufes. Die Photosynthese ist nicht nur qualitativ ein fundamentaler Prozess für das Leben auf der Erde, sondern auch quantitativ. Jedes Jahr werden rund 200 – 500 Billionen Tonnen Kohlenstoff in die Photosynthese eingeschleust. Eine Tonne Kohlenstoff entspricht etwa 2,7 Tonnen Kohlendioxid. Eine Billion ist ein 1 mit 12 Nullen.
Die Internet-Recherche ergibt, dass im Jahr 2020 weltweit rund 34,8 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen wurden. Bis zum Jahr 2050 wird ein Anstieg der jährlichen CO2-Emissionen bis zu 43,1 Milliarden Tonnen prognostiziert. Zum Verständnis der Treibhauswirkung von Kohlendioxid wichtig ist auch, von der Langlebigkeit eines Kohlendioxid-Moleküls zu wissen: Jedes Kolhendioxid-Molekül verweilt 120 Jahre in der Erdatmosphäre!
Weltweit die zwei bedeutendsten Kohlendioxidsenken sind ob der in ihnen stattfindenden Photosynthese derzeit noch die Wälder und die Ozeane.
Beim Kreislauf des Kohlenstoffes handelt es sich mengenmäßig um den wichtigsten chemischen und den zweitwichtigsten aller Prozesse auf der Erde überhaupt. Im Mengen-
umsatz wird der Kohlenstoffkreislauf nur noch vom Kreislauf des Wassers übertroffen.
Sauerstoff – unser Atemgas
Bei der Photosynthese wird das Kohlendioxid CO2 der Luft mit Hilfe von Wasser H2O in Kohlenhydrat überführt und Sauerstoff wird frei. Kohlenhydrate sind Verbindungen, die außer Kohlenstoff noch Wasserstoff und Sauerstoff in dem Verhältnis enthalten, in welchem diese beiden Elemente auch im Wasser vorliegen. Die Photosynthese-Reaktion als chemische Formel lautet:
6 CO2 + 12 H2O C6H12O6 + 6 H2O + 6 O2
Ein für die heutigen Lebensformen und -arten auf der Erde unabdingbares Produkt der Photosynthese ist die Freisetzung von Sauerstoff. Sauerstoff ist unser Atemgas. Ohne Sauerstoff kein Leben auf der Erde.
Die Rolle des Menschen
Mein verehrter Hochschullehrer an der Universität Innsbruck Prof. Dr. Walter Larcher hat in seinem angesehenen Lehrbuch „Ökologie der Pflanzen“ (E. Ulmer Verlag Stuttgart) bereits 1973 weitsichtig geschrieben: „Wie jedes andere Lebewesen ist der Mensch ein umweltabhängiges Mitglied der Lebensgemeinschaft und Umweltfaktor für die übrigen Organismen des Ökosystems, in dem er sich gerade aufhält. Er ist aber mehr als das. Als geistbestimmtes Wesen ist er durch seine kulturelle Entwicklung über den engen Rahmen begrenzter Biozönosen hinausgewachsen und zum Weltbürger geworden. Als bewusster und zielstrebiger Gestalter der Natur greift er mit unvergleichlicher Wirksamkeit in das Naturgeschehen ein und schafft neue, anthropogene Lebensstätten. Er kann aber auch seine Sonderstellung missbrauchen, und alle Lebensstätten unseres Planeten stören und zerstören, wenn sein Wissen nicht zur Einsicht in größere Zusammenhänge führt und sein Wollen nicht von Verantwortungsbewusstsein getragen ist.“
> Reifen
Wer noch nicht auf Winterreifen gewechselt hat, sollte das nachholen. Nicht nur das Profil, auch die Gummimischung ist bei den Winterpneus an die Bedingungen angepasst. Sommerreifen bieten auch bei Trockenheit keinen Grip mehr, wenn es kalt wird. Ab circa 8 Grad Celsius Außentemperatur sollte man unabhängig von Regen und Schnee auf Winterreifen wechseln.
> Batterie
Batterien reagieren empfindlich auf Kälte. Wenn das Auto morgens nur noch „lustlos“ startet, ist es in der Regel höchste Zeit, die Batterie zu wechseln. Wer auf Nummer sicher gehen will, wechselt seine Batterie ein bisschen früher. Länger als vier bis sechs Jahre hält eine Autobatterie im Normalfall nicht.
> Beleuchtung
Neben der Dunkelheit sorgen Nebel und nasse Fahrbahnen im Winter für schlechte Sicht. Wer da übersehen wird, stellt eine Gefahr für sich selbst und für andere dar. Deshalb ist in der dunklen Jahreszeit des Jahres die Beleuchtungsanlage zu überprüfen sehr sinnvoll.
Der Austausch eines Leuchtmittels muss bei modernen Autos manchmal durch die Werkstatt vorgenommen werden.
> Bremsen
Auch die Bremsen sind bei Kälte, Feuchtigkeit und Salzeinsatz stärker gefordert als im Sommer. Ein Kontrollblick auf die Bremsbeläge ist ein sinnvoller Bestandteil des Winterchecks. Überprüft werden meistens Stand und Alter.
> Motoröl
Öl wird bei Kälte in der Regel deutlich zähflüssiger. Rückstände aus dem Motor fördern diesen Prozess. Altes Öl richtet daher im Winter mehr Schaden an als im Sommer. Wer seinem Auto im einen Gefallen tun möchte, spendiert ihm rechtzeitig neues Motoröl.
> Frostschutz
Beim Nachfüllen von Kühlwasser wird die Zugabe von Frostschutz oft vergessen. Im Winter kann das dazu führen, dass die Leitungen zufrieren und der Motor (gravierenden) Schaden nimmt. Wer ab und zu Wasser nachkippt, kommt vorm Winter nicht um die Überprüfung der Kühlflüssigkeit vorbei.
Wintercheck bei Harry’s Tankstelle
Harry’s Tankstelle ist die richtige Adresse, wenn es darum geht, das Auto winterfit zu machen – auch für jene, die ihre vorhandenen Winterreifen professionell montiert wissen wollen. Natürlich werden bei der Tankstelle direkt an der Vinschgauer Staatsstraße auch nue Winterreifen verschiedener Hersteller geführt. Zu einem ordentlichen Wintercheck gehören aber auch zum Beispiel ein Ölwechsel, die Vorbereitung der Kühl- und Scheibenwischanlage oder die Kontrolle der Bremsen, der Lichtanlage und der Batterie.
Mit fairen Preisen sind Kunden bei Harry’s Tankstelle gut bedient: Ein kurzer Anruf für eine Terminvereinbarung genügt.
Und: In der Waschanlage von Harry’s Tankstelle kann zudem – auf Wunsch – auch ein Schutzwachs aufgetragen werden, damit die Karosserie des Autos in den Wintermonaten geschützt bleibt.
Stark – pünktlich – günstig Karosseriebau Toni & Co.
Die KFZ-Werkstätte Karosseriebau Toni in Latsch ist ein Blauschild-Fachbetrieb. Blauschild-zertifizierte Betriebe garantieren einen geprüften hohen Standard bei Service, Beratung und Qualität. Kunden einer Blauschild-Werkstätte können sich sicher sein, dass das richtige Preis-Leistungsverhältnis geboten wird und dass sie in sicheren Händen sind.
Besonders jetzt im Herbst ist der Reifenservice bei Kundinnen und Kunden gefragt. Bei Karosseriebau Toni werden verschiedene Reifenmarken geführt, auf Wunsch werden die Fahrzeuge auch poliert und der Flugrost entfernt.
Die weiteren Tätigkeiten der KFZ-Werkstätte in der Industriezone in Latsch auf einen Blick:
- Karosserie- und Lackarbeiten sämtlicher Fahrzeuge mit wasserbasierenden Lacksystemen
- direkte Schadensabwicklung mit allen Versicherungen und kurze Reparaturarbeiten
- 24 Stunden Abschleppservice: Karosseriebau Toni ist rund um die Uhr erreichbar und schleppt das unfallbeschädigte oder liegengebliebene Auto sicher ab.
Als Blauschild Fachbetrieb ist Karosseriebau Toni auch AUTOGLAS Kompetenzzentrum für den Austausch und die Reparatur von Scheiben. Auf Wunsch werden diese auch verdunkelt. Die Scheinwerferreparatur zählt ebenso zu den Leistungen des renommierten KFZ-Betriebs.
Initiative Drususkaserne - 2011 luden der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders und die beauftragte Innovate Holding GmbH ca. 100 freiwillige und ausgewählte BürgerInnen ein, in 5 Zukunftsforen die Ortsentwicklung bis 2020 unter die Lupe zu nehmen.
Themenblöcke wie Nahversorgung, Wohnen, Kultur, Tourismus, Gastronomie, Verwaltung, Gemeinwesen, Senioren und Jugend wurden von den Teilnehmenden unter der Leitung von Gerhard Rainalter bearbeitet. Es durfte „geträumt“ werden, die praktische Verwirklichung ins Auge gefasst werden. Dies ist der „vorbildhafte Partizipationsprozess“, den der Bürgermeister auch heute im Zusammenhang mit dem Kasernenareal zitiert: Dabei war die Nutzung des Kasernenareals nur ein kleines Stück des großen Denkpaketes, da es um die allgemeine Dorfentwicklung ging. Das Areal selbst wurde erst zwei Jahre später von der Provinz in Gemeindeeigentum übertragen und war bis 2019 für BürgerInnen nicht betretbar. Daher war es schwierig, sich im Rahmen der Arbeitstreffen wirklich Gedanken um dieses Ensemble und künftige Inhalte zu machen.
Auf die Frage an die Beteiligten über ihre Erwartungen die Foren betreffend, waren das Sich-Einbringen-Können, Neugier und der Reiz die Entwicklung der Heimat mitzugestalten, am häufigsten genannt worden. Diese Motivationen und die Begriffserklärung zur Partizipation lt. Wikipedia kommen sich hier sehr nahe. Gemeindeverwaltungen können sich glücklich schätzen, wenn interessierte und konstruktiv kritische BürgerInnen mitdenken, Baustellen im Lösungsansatz zu verknüpfen versuchen und machbare Visionen erstellen, das alles möglichst noch ehrenamtlich.
Partizipation sollte nicht mit bloßer Information zu bereits im kleinen Kreis durchgewinkten Beschlüssen verwechselt werden. Ein süffisantes Lächeln, herablassende Gesten oder gar die Androhung von Polizeikontrolle bei zu viel Einmischung würgt sachliche Diskussion ab, schwächt Vertrauen und steigert Politikverdrossenheit. Partizipation findet ihr Ende nicht im Schaffen von unkorrigierbaren Tatsachen, sondern im steten Austausch, im Rückblick auf Erreichtes und in der Anpassung an neue Situationen und Bedürfnisse. Das Bemühen um Dialog auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt sind auch Bausteine der Demokratie und im neuen Landesurbanistikgesetz Nr. 9/2018 verankert.
Was meint ihr dazu?
Schreibt uns unter idrukas@gmail.com
Tanzkultur - Der BLUES und der VOLKSTANGO sind die zwei gemütlichsten Tänze. Nur zu schade, dass viele Menschen dies nicht einmal wissen. Jedermann, welcher noch über eine Stiege hinaufkommt, kann ihn erlernen.
Man kann sich noch jederzeit anmelden in Goldrain oder Latsch unter:
349 35 36 828 (Sepp) oder 388 84 74 470 (Franz)
Sta. Maria/Val Müstair - Cuntrabanda“ ist das rätoromanische Wort für Schmuggel. Auf Italienisch heißt es „contrabbando“ und auf Vinschgerisch „Kuntrawant“. Cuntrabanda ist auch der Titel eines neuen Buches mit Schmugglergeschichten aus dem Münstertal, das am 20. Oktober in der Bar Barlaina in Santa Maria im Münstertal vorgestellt wurde. Tony Ettlin aus der Zentralschweiz ist der Autor des 123 Seiten umfassenden Buches. Bei einem 6-wöchigen Literaturaufenthalt im Jänner und Februar dieses Jahres in der Chasa Parli in Sta. Maria ist das Buch: „Cuntrabanda - Schmugglergeschichten aus dem Münstertal“ entstanden. Tony Ettlin führte Gespräche mit Personen aus dem Münstertal und recherchierte in Zeitungsartikeln und Büchern. Entstanden ist nicht eine historische Abhandlung über das Schmugglerwesen, sondern mehrere fiktive Geschichten. Im ersten Teil des Buches schreibt Ettlin über das Entstehen des Schmugglerwesens, die verschiedenen Arten und Abläufe. Wo Grenzen sind, wird auch geschmuggelt, meinte der Autor. Die Hochblüte war vom Ersten Weltkrieg bis Anfang der Siebzigerjahre. Schmuggel war damals ein überlebensnotwendiges Gewerbe. Zuerst war es Armutsbekämpfung, dann Abenteuerlust und später auch ein Geschäft. Über die Berge, oft auf schwierigen Routen, mussten in der Nacht die Waren getragen werden. Kaffee, Zigaretten, Saccharin, Waffen und Nahrungsmittel wurden vor allem geschmuggelt. Auch mit Autos wurde geschmuggelt. Ettlin erzählte von Frauen, die in der Unterwäsche Zigaretten, Medikamente oder Saccharin versteckten und über die Grenze schmuggelten. In der Geschichte „Pelzmantel“ erzählt der Autor von einem Bauern, der ein Fuder Heu von Taufers nach Müstair führte und im Heu einen Pelzmantel versteckte. Als er an der Grenze gefragt wurde, ob etwas zu verzollen sei, antwortete der Bauer keck: Ja, ein Pelzmantel. Der Zöllner meinte nur: Machen sie keine Witze und ließ ihn weiterfahren. (hzg)
Schluderns - Die Churburger Wirtschaftsgespräche 2.0 im Vintschger Museum VUSEUM in Schluderns thematisierten nach Wachstum, Demokratie und Ungleichheit erstmals den Begegnungsraum Dreiländereck. Hierfür arbeitete das Center for Advanced Studies mit dem Gründer- und Innovationszentrum BASIS Vinschgau Venosta und der Bürger*Genossenschaft Obervinschgau zusammen. Begrüßungsworte sprachen Roland Psenner, Präsident von Eurac Research, Heiko Hauser, Bürgermeister von Schluderns und Anton Patscheider, Präsident des Vintschger Museums. Für die Organisation der Tagung zeichneten Giulia Isetti und Michael de Rachewiltz von Center for Advanced Studies von Eurac Research verantwortlich.
Zwei Beispiele: Mit Migration und Tourismus beschäftigt sich der Historiker Kurt Gritsch in einem Arge Alp-Projekt im Begegnungsraum Dreiländereck Graubünden, Tirol, Südtirol. „Vor allem in Grenzregionen ist der Wunsch, sich abzugrenzen utopisch. Begegnungen sind unvermeidbar, um aber Wirkung zu entfalten, brauchen sie Freiräume“, unterstrich Gritsch. Gritsch präsentierte verschiedene Stufen der Begegnung und hob vor allem die sogenannte reklamierende Stufe hervor. „Es geht nicht darum, ein Kreuzchen zu machen, damit andere für mich entscheiden. Ziel ist eine Zivilgesellschaft, die initiiert und einfordert.“ Dafür brauche es jedoch eine Demokratisierung von Institutionen und Betrieben. Michael Hofer, Geschäftsführer und Vizevorsitzender der Bürger*Genossenschaft Obervinschgau, unterstrich allerdings, dass die Politik nicht nur auf Lösungsansätze von unten herauf warten dürfe, sondern auch selbst daran arbeiten müsse, starre Strukturen zu durchbrechen.
Dass Begegnung über sprachliche, kulturelle und geographische Grenzen hinweg möglich ist, zeigte insbesondere das praktische Beispiel von Johannes Abart aus Schleis. Vier Jahre lang war der gelernte Fliesenleger auf der Walz und verständigte sich zwischen Polen, Marokko oder Portugal auch mit Händen und Füßen. „Die Begegnungen und Beziehungen auf der Wanderschaft verändern den eigenen Horizont und es bleibt viel Zeit, über sich selbst nachzudenken. Das Materielle verliert an Bedeutung und man erlangt auch dadurch eine ganz neue Freiheit“, schilderte Abart. Regelmäßig treffen sich die Gesellinnen und Gesellen der Schächte, um auf sogenannten sozialen Baustellen zu arbeiten und damit auch der Allgemeinheit etwas zurückzugeben.
DUFTENDE PFLEGEPRODUKTE SELBST MACHEN
Mittwoch, 16.11.2022
von 18.30 Uhr bis 22.00 Uhr
Treffpunkt: Glurns - Stadtsaal
Leitung: Juliane Stricker Alber - Ganzheitliche Aromaberaterin, FNL Kräuterexpertin, Leiterin der 1. Südtiroler Heilpflanzenschule
Unkostenbeitrag: 25,00 Euro
Anmeldung innerhalb 14.11.2022
bei Rosa Prieth unter Tel. 340 052 775
Begrenzte Teilnehmerzahl
MEINE NATÜRLICHE WINTERAPOTHEKE
Datum: Freitag, 18.11.2022
von 18.30 Uhr bis 21.30 Uhr
Treffpunkt: Taufers i.M. – Bibliothek
Leitung: Christoph Alber (BewusstSein Akademie)
Anmeldung innerhalb 16.11 2022
bei Angelika unter Tel. 347 007 2787
Begrenzte Teilnehmerzahl
Bildungsausschuss Glurns/Taufers i. M.
Musik für Chor, Cello, Orgel und Klavier von Monteverdi, Morley, Chopin, Puccini, Esenvalds u. a.
Chor: Rudè da chant Engiadina
Cello: Matteo Bodini
Orgel, Klavier und Leitung: Pasquale Bonfitto
in der Pfarrkirche Reschen
am Freitag, 18.11.2022
um 20.00 Uhr
Bildungsausschuss Graun
Samstag, 19. November 2022
um 20.00 Uhr
im Vereinssaal in Graun
Bildungsausschuss Graun
mit Jürgen Tonezzer
Samstag, 12. November 2022
um 20.00 Uhr
im Vereinssaal in Graun
Bildungsausschuss Graun
07.-26. November 2022
Einladung zum Märchenherbst
Bildungsausschuss Schlanders
Montag, 14. November 2022
um 19.30 Uhr
im J.-Maschler-Haus Tschars
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Montag, 07. November 2022
um 19.30 Uhr
im J.-Maschler-Haus Tschars
Bildungsausschuss Kastelbell/Tschars
Samstag, 19.11.2022
ERÖFFNUNG DER KULTURWOCHE
TRADITIONELLER
KATHARINAMORKT
Bauernmarkt mit Musik und regionalen, biologischen Produkten, Streichelzoo und Verpfl egungsstände auf dem Rathausplatz
08.00 – 15.00 Uhr
Verantwortlich Gemeinde Schluderns
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
SCHLUDERNSER FREIZEITMALER STELLEN AUS
Musikalische Begleitung mit der Gruppe Einklang
Kulturhaus Schluderns, 17.00 – 19.00 Uhr Veranstalter Bildungsausschuss
Sonntag, 20.11.2022
AUSSTELLUNG SCHLUDERNSER
FREIZEITMALER STELLEN AUS
Kulturhaus Schluderns, 10.00 – 12.00, 14.00 – 17.00 Uhr
Veranstalter Bildungsausschuss
Bildungsausschuss Schluderns
„Backen ist Glück“
von Bettina Faoro
Donnerstag, 17.11.2022
19.00 Uhr
in der Bibliothek Prad
Bildungsausschuss Prad
Samstag, 19. November 2022
10.30 Uhr
in der Bibliothek Laas
Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz
Film von Lorenz Abart
Flachsanbau in Schleis
Datum: Freitag, 04. November 2022 um 20:00 Uhr
Ort: Schleis - Kultursaal
Im Jahr 1984 wurde in Schleis im Rahmen eines Projektes Flachs angebaut. Die einzelnen Schritte von der Aussaat über die Ernte bis zur Verarbeitung wurden dokumentiert.
Erziehung
Kindheit liebevoll begleiten
Neben viel Herz und Humor stellt Entwicklungswissen eine bedeutsame und stützende Ressource im Alltag mit Kindern dar. Ihr erhaltet Impulse einer liebevollen. Gewaltfreien Erziehungshaltung und eine große Portion Grundlagenwissen zur Lebenswelt der Säuglinge und Einjährigen.
Datum: Freitag, 11.11.21 um 20:00 Uhr
Referentin: Iris van Hoeven
Ort: Mals – Kulturhaus
Veranstalter: Elki Obervinschgau
Erziehung
Liebevolle Erziehung leben.
Wie sich schimpfen, nörgeln und strafen vermeiden lässt.
Eltern-Sein gehört zu den schönsten und mitunter auch anstrengendsten Aufgaben im Leben. Oft stellen wir uns die Frage nach der Balance von Freiheit und Verantwortung, nach Grenzen, Regeln, Konsequenzen. Wir möchten unsere Kinder liebevoll und gewaltfrei erziehen, zugleich ist es und wichtig, dass dies nicht zu Lasten unserer Ziele und Werte geht. Gemeinsam befassen wir uns mit Möglichkeiten liebevolle Erziehung zu leben und entdecken dabei auch die eine oder andere altbekannte Erziehungsfalle.
Datum: Samstag, 12.11.21 um 20:00 Uhr
Referent: Iris van Hoeven
Ort: Mals - Kulturhaus
Veranstalter: Elki Obervinschgau
Sprache
Das Romanische im Val Müstair und Vinschgau
Geheimnisvolles Jauer
Datum: Freitag, 18.11.2022 um 20:00 Uhr
Referent: Chasper Pult
Ort: Mals – Bibliothek
Chasper Pult wurde 1949 in seinem Bürgerort Sent geboren und besuchte die Schulen in Chur. Er studierte in Paris und Zürich Linguistik und Romanistik. Pult beherrscht alle vier Landessprachen. Von 1992 bis 1996 war er Präsident der Lia Rumantscha. Als Leiter des Centro Culturale Svizzero Milano vertrat er von 1996 bis 2001 die Schweizer Kulturen in Italien. Heute lebt er mit seiner Frau und seiner Tochter in Paspels und ist als Lehrbeauftragter für die rätoromanische Sprache, als Kulturvermittler und Übersetzer tätig. Für sein Wirken erhielt Pult vergangenes Jahr den Oertli-Preis.
Bildungsausschuss Mals
Dienstag, 08. November 2022
19.30 Uhr
in der Bibliothek Laas
Bildungsausschuss Laas/Eyrs/Tschengls/Tanas/Allitz
von Peter Tscholl
Karl Prossliner hat seinen Weg gefunden. Er wurde Filmregisseur, produzierte eine Unzahl von Features und widmet sich dem dokumentarischen Film.
Geboren wurde er als dritter von fünf Brüdern 1953 in Mals. Aufgewachsen ist er in Glurns. Sein Vater war dort Gemeindsekretär. Als Karl 11 Jahre alt war übersiedelte die Familie nach Naturns. „Ich war Schulversager, bin herumgeflippt und wusste nicht, was ich machen sollte“. 1977 ging er nach Wien und schaffte die Aufnahme an der Filmhochschule. Zu seinen Lehrpersonen gehörten u.a. die Regisseure Axel Corti und Albert Quendler. 1983 schloß er sein Studium im Fach Regie ab. Seither lebt er als freischaffender Filmemacher. Anfangs der 90er Jahre kehrte Prossliner nach Sütirol zurück. Seitdem lebt und arbeitet er in Meran.
Als Verteter von Italien ging Karl Prossliner anfangs der 90er Jahre noch mit Otto Mair in der Theaterthek Naturns mit mehreren Theaterstücken zum internationalen Jugendtheater nach Lingen (D), u.a. mit dem Stück „Sintflut“.
Dokumentarfilme und TV- Sendereihen:
Schon in seiner Wiener Zeit hatte Karl Prossliner Künstler und Kulturschaffende porträtiert. Einer seiner ersten Dokumentarfilme war „Sonderurlaub ohne Bezüge“ mit Roman Moser (1989). Bekannt wurde Prossliner in Südtirol aber vor allem mit seinen Filmreihen für das Fernsehen: Sprechen über Südtirol in 7 Folgen (1994/95), Archiv des Alltags, Bildbeschreibung und Menschenbilder. Nachfolgend eine Auswahl seiner Dokumentarfilme:
- Marmor – Für Franz Tumler (1992)
- Hühnerdreck und Asche – Besuch im Paradies (1998)
- Das russische Haus (1999)
- Menschen am Ziel Gipfelnotizen (2006)
- Ära Durnwalder – Der Abschied (2015)
- Das Dorf (2018)
Für seine Dokumentationen erhielt Karl Prossliner zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Prof. Klaus Gatterer Preis (2009) für sozial engagierten Journalismus, den „Goldenen Enzian“ beim Trientner Bergfilmfestival oder den „Fuji-Preis“ beim Dokumentarfilmfestivals in München.
Prossliner hat seinen eigenen Stil gefunden. Er ist Menschenfilmer und erzählt Menschenschicksale mit einer eigenen Bildsprache. In seinen Filmen wird nur die Sprache des Dargestellten und nie ein erklärender Off-Text verwendet. Auf die Frage, was ihm als Dokumentarfilmer bei seinen Arbeiten besonders gefällt, antwortet er: „Mich interessieren einfach Menschen, weil der Mensch einzigartig und eine Welt ist. Als Dokumentarist ist für mich die Begegnung mit allen Menschen interessant. Schön ist, wenn man durch Recherchen überrascht wird und die eigene Einschätzung nicht zutrifft. Durch Fragen erfährt man letztendlich immer auch mehr über sich selbst“.
Auf die Frage, was Karl Prossliner auszeichnet, antwortet sein Freund Hubert Scheibe: „Es ist vor allem die Sesshaftigkeit in der Gegend, in der er aufgewachsen ist. Er arbeitet mit Menschen, die in seiner Gegend leben. Mit seinen Filmen kommt er diesen Menschen sehr nahe und die Antworten, die er dabei erhält, erzählen über die Landschaft, in der diese Menschen leben und arbeiten“.
Heimat – die andere Erzählung:
Aufsehen erregte Karl Prossliner mit dem Film „Heimat – die andere Erzählung“ (2021). In dem Dokumentationsfilm porträtierte Prossliner den Historiker Leopold Steurer, der in seinem Buch „Südtirol zwischen Rom und Berlin, 1919 - 1939“ gewagt hatte, an Südtiroler Tabus wie Option und Verwicklung in den Nationalsozialismus zu rütteln. Steurer machte sich damals in der Ära Magnago, als die Kriegsgeneration noch die politische Führung im Lande hatte, bei vielen Südtirolern der Kriegsgeneration unbeliebt. „Jetzt sind es schon 70 Jahre her, aber wir sind immer noch die Kriegsverbrecher, Schuld sind diese Linken, dieser Steurer“ erzählte ein alter Kriegsveteran.
Gestüzt auf Arbeiten Leopold Steurers, der in seinem Buch aufzeigte, dass die Südtiroler nicht nur Opfer, sondern auch Täter waren, hatte Reinhold Messner mit seiner Aussage, die Südtiroler Optanten seien Heimatverräter, eine öffentliche Diskussion, eine Lawine losgetreten. Für Prossliner war diese Aussage ein wichtiger Impuls für die Vergangenheitsbewältigung. Er liebt es nämlich Themen umzusetzen, welche auf Menschen und ihre Realität eingehen.
Prossliner hatte für den Dokumentationsfilm über Leopold Steurer Ausschnitte aus der Sendung „Am Runden Tisch“ mit Robert Pöder, Josef Rampold, Friedl Volgger und Reinhold Messner aus dem Jahr 1982 verwendet.
Im Kulturzentrum „Mairania“ sollte der Film „Heimat – die andere Erzählung“ heuer im Frühjahr ausgestrahlt werden. Der RAI Südtirol Koordinator Markus Perwanger hatte allerdings die Rechte zur Ausstrahlung des Films in ganzer Länge wegen der fehlenden Zustimmung der Hinterbliebenen verweigert. 66 Südtiroler Kulturschaffende hatten in einem offenen Brief gegen diese Maßnahme daraufhin protestiert.
Karl Prossliner sagt dazu: „Ich möchte die ganze Geschichte nicht hochspielen. Zum 75. Geburtstag von Leopold Steurer sind einige Historiker an mich herangetreten und haben mich gebeten eine Doku über Steurer zu machen. Da habe ich also das Porträt gemacht. Weil ich „Poldi“ gut kenne, er ist ein eher medienscheuer Mensch, war ich der Meinung, dass dies der einzige Film über ihn sein wird und deswegen wollte ich keine Änderungen mehr vornehmen. In meinen Augen war alles in Ordnung. Inzwischen will auch die RAI mit dem neuen Koordinator Zeno Braitenberg den Film in voller Länge ohne Änderungen ausstrahlen“.
Angesprochen auf seine Wünsche für die Zukunft antwortet Karl Prossliner: „Große Wünsche habe ich keine mehr. Gerne würde ich so ein ähnliches Filmprojekt machen wie damals mit „Sprechen über Südtirol“, das aber die Gegenwart thematisiert“.
Heimatbühne St. Valentin a. d. H. - Die Heimatbühne von St. Valentin a. d. H. brachte in dessen Kulturhaus, die Komödie von Bernd Gombold, auf die Bühne. Theater-Obmann Arno Hohenegger freute sich, nach 6 jähriger Spielpause, das Publikum bei der Premiere am Freitag 08.10.2022 zu begrüßen. Das Stück erhielt großen Zuspruch. Die vier nächsten Aufführungen waren bald ausverkauft. So entschied sich die Heimatbühne für eine Zusatzaufführung am Freitag 21.10.2022. Auch diese war gut besucht. Alle Beteiligten waren glücklich über den großen Erfolg. Das Stück wurde 2007 geschrieben, aber es passte mit den Themen, welche es aufgreift, perfekt in die jetzige Zeit. Es handelt von finanziellen Schwierigkeiten, hohen Strom- und Treibstoffpreisen, die „steuerrechtlichen Vorteile“ der Schwarzarbeit, die selbst der Beamte vom Arbeitsinspektorat in Erwägung zieht. Lügen schaffen Verwirrungen. Lösung der Probleme soll eine Erfindung zur Treibstoffumwandlung bringen. Es gestaltete sich zunächst schwierig zehn Darsteller zu finden. Mit je zur Hälfte erfahrenen und erstmaligen Theaterspieler: innen, probte Spielleiterin Hedwig Probst das Stück gekonnt ein. Die Herausforderung bestand darin, die Spannung über drei Akte hindurch aufrecht zu erhalten. Um spielerische Abläufe noch weiter zu optimieren, holten sie sich Hilfe von der Schauspielerin und Theaterpädagogin Nadia Schwienbacher. Sie stand der Heimatbühne bei zwei Proben mit Rat zur Seite. Dies war für alle eine Bereicherung. Das Publikum lachte viel und auch die Spieler werden über manche Erlebnisse noch lange schmunzeln. Vielleicht sehen wir sie bereits kommendes Jahr wieder auf der Bühne. (chw)
Schlanders/Schülertheater - In der Grundschule Schlanders gibt es eine lange Theatertradition. Immer wieder überrascht Rudi Mair, der Lehrer und Theaterfachmann die Eltern, Großeltern, Lehrpersonen und Kinder mit kleinen und großen Theaterprojekten, bei denen gespielt, gesungen, getanzt und gelacht wird. Mitte Oktober war es wieder soweit. Die Schüler:innen der Klassen 2A und 2B nahmen die Besucher:innen mit auf eine Reise ins Märchenland. Aufgeführt wurden zwei Märchen der Gebrüder Grimm. Zuerst das bekannten Märchen „Schneewittchen“, die Geschichte von der bösen Stiefmutter, die die Schönste im Lande sein wollte und es nicht verkraftete, dass Schneewittchen tausendmal schöner war als sie. Es ist ein Märchen über Schönheit und Eitelkeit, aber auch über Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Liebe. Und am Ende wird alles gut. Das zweite Märchen „Wichtel“ erzählt die Geschichte von einem Schuster, der ohne seine Schuld so arm geworden war, dass er nur noch Leder für ein einziges Paar Schuhe hatte. Mit dem Kopf voller Sorgen gingen er und seine Frau zu Bett. Doch in der Nacht kamen die Wichtelmänner und verrichteten die Arbeit und in der Früh, als er aufstand, waren die Schuhe fertig. Er konnte sie verkaufen und Leder für zwei Paar Schuhe kaufen. In der nächsten Nacht kamen wieder die Wichtelmänner und so langsam ging es dem Schuster immer besser. Der Schuster freute sich über die stillen Helfer, war zufrieden und zeigte sich dankbar gegenüber den Wichtelmännern. Mit Witz und großer Sicherheit wurden die Märchen gespielt, so dass es am Ende der einstündigen Theatervorführung für die Grundschülerinnen und die vielen Mitarbeiter:innen vor und hinter der Bühne einen großen Applaus gab. (hzg)
Jugendtreffs „fResch“ Reschen und „Juze“ Hoad
Ein einmaliges Event konnte man im Rescher Bunker am 21. Oktober 2022 erleben. Der Innsbrucker Autor Christian Kössler erzählte schaurige Gruselgeschichten umrahmt von einer unheimlichen Halloween–Atmosphäre. Die Jugendlichen vom Jugendtreff Reschen und Juze Hoad verwandelten den Bunker mit schwachem Kerzenschein, Deko–Spinnweben und weiteren passenden Gruselaccessoires in eine geisterhafte Höhle. Das Gesamtbild wurde durch Halloweenmusik und durch ein ausgefallenes Gruselbuffet abgerundet. Erbrochenes mit Würmern (Mais–Kartoffel–Suppe), Vampirblut (Blutorangensaft) und Hexenbesen (Salzstangen mit Käsestreifen) standen auf dem Speiseplan. Umrahmt wurden die fesselnden Texte von Liedbeiträgen und Tanz mit „Glow Sticks“ von drei Kids. Durch die Zusammenarbeit von Mitgliedern des Grauner Bildungsausschusses, der Bibliothek St. Valentin und der Jugendtreffs wurde dies zu einer gelungenen Veranstaltung.
Anfang Oktober fuhren wir mit dem Bus nach Allitz und besuchten dort den Hochseilgarten. Wir blieben ganze drei Stunden im Hochseilgarten und gingen danach noch ins Bistro Eyrs. Dort bestellten wir noch leckere Burger. Es war ein sehr abenteuerlicher und lustiger Tag. Wir hatten alles sehr viel Spaß und hoffen, dass wir bald wieder ein Ausflug machen.
Die mittlerweile 19. Ausgabe des Naturno Classic fand am 08.10.22 statt. Aufgrund der Erfahrung und positiven Rückmeldung vom letzten Jahr wurde der Contest bewusst wieder im Oktober abgehalten, da die Temperaturen angenehmer sind als an den heißen Sommertagen. Zur Mittagszeit begann sich der Park mit Skatebegeisterten zu füllen, welche sich aufwärmten und erste Tricks landeten. Als der Contest um ca. 15:00 Uhr begann, hatten sich 14 Teilnehmer*innen eingeschrieben. Der Speaker kündigte die ersten Runs an. In diesem Jahr entschieden sich die Judge und der Speaker dafür, keine konkreten Kategorien einzuteilen und ließen immer zwei Skater*innen in einem einminütigen Run antreten. Die Paare wurden nach Erfahrungslevel eingeteilt, welches das Bewertungsteam im Vorfeld sorgfältig bestimmt hatte. Die Skater*innen konnten sich in zwei Runs versuchen, um unter die besten Sechs für die Finals zu kommen.
Schlussendlich konnten sich Samuel, Davide, Trocky, Christiano, Seba und Bretzi dafür qualifizieren. Das Publikum sah tolle sechs Solo-Runs von eineinhalb Minuten mit anschließendem „Best Trick“ und daher entschied die Jury, dass neben den besten drei, die wieder colle Preise vom Fakieshop erhielten, auch die anderen Finalist*innen nicht leer ausgingen. Zum Abschluss wurde noch spontan ein „Best-Powerslide-Run“ abgehalten, bei dem ein handgemachtes Skateboard-Deck von Diego aus der Judge vergeben wurde.
Taufers i.M. - Auch heuer wieder organisierte die Architekturstiftung in ganz Südtirol die Tage der Architektur, welche an drei Wochenenden im September stattfanden, um Einblicke in interessante Bauwerke zu erlangen. Die Tour im Vinschgau, geführt von den Architektinnen Julia Pircher und Sylvia Dell’Agnolo, fand dieses Jahr in Taufers im Münstertal statt, dem kleinen Haufendorf am Grenzübergang zur rätoromanischen Schweiz. Hier ist das Dorfbild geprägt von eng zusammengebauten Häusern, aber auch von seinen zwei Burgruinen und Kirchen, der Kapelle und den Hospizen aus romanischer Zeit. Entlang der Straße der Romanik findet man aber auch Neubauten und architektonische Erweiterungen, die sich selbstbewusst und dennoch harmonisch in dieses eindrucksstarke Gefüge eingliedern. In diesem sehr interessanten Spannungsfeld begann die Architekturwanderung mit einer kunsthistorischen Führung in der St.-Johann-Kirche, gefolgt von der Besichtigung des Ferienhauses Mangitz, geplant vom Arch. Christian Kapeller und des Einfamilienhauses Spiess aus der Feder von Modunita Architects. Am Nachmittag öffnete die Hausherrin und Bürgermeisterin Roselinde Gunsch die Türen zur Volksschule, dem Rathaus der Gemeinde, dem Probelokal der Musikkapelle, sowie dem Haus der Vereine Schwarzer Adler, allesamt geplant von Calderan Zanovello Architekten. Als letztes Architekturobjekt durften die Teilnehmer das Atelier im umgebauten Stadel vom Künstler Michael Fliri und Designerin Antoinette Bader besichtigen, welche das Projekt zusammen mit dem Achitekturbüro columbosnext entwickelten.
Begleitet wurde die gesamte Tour auch von Architektin Susanne Waiz, welche Einblicke in die Baugeschichte des Dorfes gewährte und die Wichtigkeit eines gut ausgearbeiteten Ensembleschutzplanes betonte, so wie es in Taufers der Fall sei. Anhand des Architekturwettbewerbes des Toni-Felix-Hauses, gewonnen vom Arch. Daniele Capra, wurde aufgezeigt, wie man ältere Gebäude sinnvoll erhalten und neue Volumen geschickt ins Ensemble einfügen kann. „Die Gemeinde muss einfach mit gutem Beispiel voran gehen“, so die Bürgermeisterin von Taufers.
Alle besichtigten Gebäude seien sehr gute Beispiele, wie man in dem bestehenden Umfeld planen und innovative Projekte in alten Mauern realisieren kann, betonte Arch. Pircher. (red)
Schlanders/Caritas - Im Jahre 1982 wurde in Schlanders die erste Beratungsstelle für Alkohol in Südtirol aufgebaut. Heute werden von der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas jährlich rund 300 Personen von professionellen Fachleuten beraten und begleitet.
Beim Jubiläumsabend am 14. Oktober im Kulturhaus Schlanders wurde auf die 40-jährige Tätigkeit zurückgeblickt. Die Stellenleiterin Christiane Folie bezeichnete die Psychosoziale Beratungsstelle als Anlaufstelle für Menschen in verschiedenen Lebenskrisen. Hier stehen die Menschen und ihre Welt im Mittelpunkt, sie spüren Rückhalt und werden mit ihren Bedürfnissen ernst genommen. Ein Team aus Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen bietet Beratung und Begleitung bei Abhängigkeiten von Alkohol und Medikamenten an, aber auch bei Spielsucht, Burnout, Depressionen, Ängsten und anderen psychischen Erkrankungen und Krisen. In einem kurzen, aber sehr aufschlussreichen Bericht erzählte Christian Folie, der von 1990 bis 2016 die Beratungsstelle leitete, über die Pionierphase in den 80er Jahren, die Konvention mit dem Land, die Institutionalisierung in den 90er Jahren und die Phase der Professionalisierung und Vernetzung in den letzten Jahrzehnten. Anschließend hielt Martin Fronthaler, der Leiter des Therapiezentrums Bad Bachgard einen Vortrag zum Thema „Lösungsmittel Alkohol“. In seinen anschaulichen und lebendigen Ausführungen erinnerte er an die Verankerung des Alkoholkonsums in unserer Gesellschaft. Alkohol wird als Genussmittel, Nahrungsmittel und Medizin gesehen, ist ein Kulturgut und spielt als Wirtschaftsfaktor eine große Rolle. Dass er auch eine Volksdroge und Rauschmittel ist, wird oft übersehen. Alkohol baut Ängste und Hemmungen ab, verbessert die Stimmung und reduziert Stress. Zum Problem wird der Alkoholkonsum, wenn die Harmlosigkeitsgrenze überschritten und die Gefährdungsgrenze erreicht wird, wenn Alkohol konsumiert wird, um seelischen Stress und Belastungen leichter auszuhalten und eine Alkoholabhängigkeit entsteht. Der Alkoholkonsum wird dann nicht nur zum Belastungsfaktor für die Person, sondern für die ganze Familie. Psychosoziale Einrichtungen haben in solchen Situationen nicht die Lösungsmittel, aber sie kennen sich bei den Lösungswegen aus, meinte Fronthaler abschließend. Guido Osthoff von der Caritasstelle Bozen und Dieter Pinggera, Bürgermeister von Schlanders und Präsident der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, dankten in ihren Grußworten der Beratungsstelle und erinnerten an die wertvolle Arbeit für die gesamte Gesellschaft. Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier vom jungen Pianisten Martin Tscholl aus Latsch. (hzg)
Burgeis - Die Gemeinde Mals und die Raiffeisenkasse Obervinschgau rufen in Zusammenarbeit mit dem „Bäuerlichen Notstandsfonds – Menschen helfen“ zu einer Spendenaktion für die Hinterbliebenen der Familie Lechthaler (Burgeis/Mals) auf. Am 13. Oktober ist Viktor Lechthaler im Alter von 58 Jahren an einem Krebsleiden verstorben. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke in der mehrköpfigen Familie. Zurückbleiben die Ehegattin und 6 minderjährige Kinder (13, 11, 10, 8, 6, und 1 Jahr).
Die Zukunft wird für die Familie und insbesondere für die Ehegattin eine große Herausforderung. Im Mittelpunkt werden dabei immer die Kinder stehen: ihr tägliches Wohlergehen, ihre Gesundheit und ihre Ausbildung – jeden Tag, über viele Jahre – damit sie irgendwann selbst und gut gerüstet, ihren eigenen Lebensweg einschlagen können. Spenden können über die Spendenkonten des „Bäuerlichen Notstandsfonds EO“ unter dem Kennwort „Familie Lechthaler Viktor (Burgeis/Mals)“ eingezahlt werden.
Kennwort: „Familie Lechthaler Viktor
(Burgeis/Mals)“
Raiffeisen Landesbank
IBAN IT30 D 03493 11600 000300011231
Südtiroler Sparkasse
IBAN IT67 D 06045 11600 000000034500
Südtiroler Volksbank
IBAN IT15 U 05856 11601 050570004004
Jeder gespendete Euro kommt zu 100 % der Familie Lechthaler zugute. Die Spenden an den BNF können von Privatpersonen und von Betrieben in der Einkommenssteuererklärung abgesetzt werden.
Kloster St. Johann Müstair - Müstair, 24. Oktober 2022; Die Gemeinschaft der Benediktiner Schwestern des Klosters St. Johann in Müstair hat am 19. Oktober 2022 ihre Priorin Aloisia Steiner in ihrem Amt bestätigt. Durch diese Wiederwahl auf unbestimmte Zeit haben die Schwestern ihre Wertschätzung für ihre kompetente und feinfühlige Führungsarbeit klar zum Ausdruck gebracht. Die Wahl geleitet hat der Abt Vigeli Monn vom Kloster Disentis. Die Südtirolerin Aloisia Steiner trat als junge Frau im Alter von 27 Jahren in den Konvent des Klosters St. Johann in Müstair ein. Durch ihr langjähriges Leben und Wirken hier kennt die Priorin die Gemeinschaft gut. In den drei Jahren als umsichtige Vorsteherin im Kloster hat sie sich weit über den Konvent hinaus Respekt und Ansehen erworben. Ihre Wiederwahl sichert zum einen die Kontinuität im klösterlichen Alltag des Konvents und zum anderen die Zusammenarbeit mit der Stiftung pro Kloster St. Johann bei der Forschung und Restaurierung der Klosteranlage, die seit 1983 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Der Stiftungsrat freut sich mit dem ganzen Konvent und gratuliert der Priorin Aloisia Steiner herzlich zu ihrer Wiederwahl.
Das Thermalwasser Kochenmoos II ist seit 19. Oktober öffentlich zugänglich. Aus dem Erlebnisbad ist in Naturns die Erlebnistherme geworden: In der Thermaloase stehen Whirlpools als Thermalwasserbecken bereit, eine Thermalwasserdusche und ein Thermalwasserwasserfall. Im Außenbereich der Sauna sorgt ein Thermalkältebecken für Regeneration.
Als wichtigen Schritt und als Meilenstein bezeichneten der Direktor der Tourismusgenossenschaft Naturns Uli Stampfer, der Naturnser BM Zeno Christanell und der Präsident der Erlebnistherme Benjamin Peer die Einweihung durch Dekan Christoph Wiesler und die Inbetriebnahme des Thermalwassers im Erlebnisbad.
Damit ist eine Zielsetzung der Gemeindeverwalter in Erfüllung gegangen, das Thermalwasser allen Bürger:innen zugänglich zu machen. Ermöglicht und finanziell gestemmt haben diese Zielsetzung 10 beherzte Investoren aus dem Naturnser Hotelbereich, die die 3 Kilometer lange Thermalwasserleitung von Staben nach Naturns finanziert haben. Koordiniert wurde das Projekt in der „Arbeitsgruppe Therme“ mit Tourismuspräsident Christoph Tappeiner, Fabian Brunner vom Hotel Prokulus und Klaus Ladurner vom Preidlhof.
Besonderes Lob von allen Seiten erhielt neben den beteiligten Firmen der Betriebsleiter der Erlebnistherme Karl Gögele, der, so sagte es Stampfer, „seit Jahren auf das Erlebnisbad schaue und Kompetenz und Ideen eingebracht hat“. In der kurzen Umbau- und Adaptierungszeit waren, neben dem Thermalbereich, der Austausch der Fenster mit 3-fach-Verglasung und die Dämmung vorgenommen worden, so dass viel Energie eingespart werden kann. Weitere Schritte sind geplant, so eine Fotovoltaikanlage, ein Akustik- und ein Farbkonzept soll umgesetzt werden un die Sauna soll in eine Thermal-Spa umgewandelt werden.
Von ihren positiven Erfahrungen mit dem Thermalwasser berichtete im Rahmen der Einweihung Waltraud Stocker aus Tartsch. Als Rheuma-Patientin sei unter ärztlicher Aufsicht eine Lebensqaulität fördernde Wirkung eingetreten und sie freue sich schon auf die Erlebnistherme in Naturns. (eb)
Schluderns - Die Zahl der Einäscherungen nimmt ständig zu und damit auch das Bedürfnis nach einem würdigen Platz für die Urnen. In Schluderns ist nun die Errichtung einer Urnenwand geplant. Es gibt dort zwar bereits Urnengräber, die in den 1980er Jahren als einfache im Boden eingelassene Schächte errichtet worden sind. Eine armselige Begräbnisstätte, wie viele meinen. Deshalb werden die meisten Urnen in Gräbern bestattet.
Nun wollen die Schludernser Gemeindeverwalter die Errichtung einer Urnenwand schnellstens in Angriff nehmen. „Der Wunsch nach einem würdigen Platz für die Urnen ist jüngst sehr oft geäußert worden, auch bedingt durch die vielen Einäscherungen in der Coronakrise, und zudem müssen wir einem künftigen Platzproblem auf unserem Friedhof entgegenwirken“, erklärt der für den Friedhof zuständige VizeBM Peter Trafoier. Im Schludernser Friedhof kommt nur eine Urnenwand in Frage. Denn für Urnengräber, wie sie beispielsweise in Schlanders und Latsch angelegt sind, fehlt der Platz. Um eine ideale Lösung für die Form einer Urnenwand zu finden, schaute sich eine Arbeitsgruppe im vergangenen Sommer zusammen mit Trafoier und BM Heiko Hauser auf Vinschger Friedhöfen die unterschiedlichen Formen für die Bestattung von Urnen bzw. für Asche an. Denn diese kann in einem Aschenfeld verstreut oder in einem Gemeinschafts-Aschengrab die letzte Ruhe finden. Besichtigt wurden die Urnenwände in Glurns, in Taufers i. M., in Prad, in Schlanders, in Latsch und Goldrain. Die dabei gemachten Fotos dienten anschließend als Grundlage für eine Replik, an der auch der Architekt Jürgen Wallnöfer teilnahm. Er erklärte sich bereit, einen Vorschlag für eine Urnenwand auszuarbeiten unter Beachtung folgender Aspekte: In der Wand sollen so viele Urnennischen wie möglich Platz finden, auch eine individuelle Gestaltungs- beziehungsweise Ablagemöglichkeit für Kerzen und Blumen soll geschaffen werden.
Beim anschließenden Lokalaugenschein im Friedhof wurde die linke Mauerfront (an der Seite von Jugendhaus und Widum) als ideale Mauerfläche für diekünftige Urnenwand erachtet. Die Arbeitsgruppe wird sich nun bei einem nächsten Treffen mit den Vorschlägen des Architekten befassen. Dann werden in den Gemeindestuben Vorgehensweise und Finanzierung ausgelotet. (mds)
Marienberg/Vinschgau - Die vielen Chorstimmen begleitet von Harfe und Orgel und das Singen von Psalmen in der Klosterkirche von Marienberg, berührten die Gläubigen. Am Kirchweihsonntag, den 16. Oktober 2022 gestalteten 70 Sängerinnen und Sänger der Obervinschger Chöre - alle Mitglieder im Südtiroler Chorverband Bezirk Vinschgau/Burggrafenamt - mit den Patres eine festliche Vesper. Gesungen wurden verschiedene Psalmen, vierstimmige Gottesloblieder, ein Magnificat, ein Vaterunser und ein Marienlied. Gernot Niederfriniger begleitete die Gesänge mit der Harfe und Lukas Punter an der Orgel. Als Dirigenten wechselten sich die Chorleiter Martin Moriggl, Ernst Thoma und Gernot Niederfiniger ab. Abt Markus Spanier der die Aufgabe als Vorsänger übernommen hatte, zeigte sich in seiner Begrüßung erfreut über die große musikalische Unterstützung seiner Klostergemeinschaft. Zu diesem gelungenen Chorprojekt gratulierten auch die Vertreter vom Bezirksvorstandes des Südtiroler Chorverbandes Anton Gögele und Peter Berger. Die Sängerinnen und Sänger genossen das gemeinsame Singen als schönes Erlebnis nach langer Coronapause. Abschließend betonte der Abt: „Es war für uns alle ein schönes Erlebnis, vielen Dank für euer Singen. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen-Singen.“ (mds)
Mals - Den heurigen Gabriel-Grüner-Schülerpreis teilen sich erstmals zwei Teams: Gewonnen haben Katharina Lamprecht und Miriam Schwienbacher vom Sprachengymnasium Schlanders ex aequo mit Aaron Munter und Moritz Florian von der TFO Bozen. In der Reportage von Lamprecht und Schwienbacher „Die Clown-Medizin“ geht es um die Arbeit von zwei Krankenhausclowns, Munter und Florian hingegen begleiteten in „Simon, der Retter ist da“ einen Notarzt bei seiner Arbeit. „Dass sich die Jury für keinen Sieger entscheiden konnte, spricht für die Qualität der Reportagen“, sagte Gertrud Verdorfer, Direktorin der Pädagogischen Abteilung in ihrer Laudatio bei der Preisverleihung am 21. Oktober in Mals.
Das Gabriel-Grüner-Stipendium 2022 nahmen die Journalistin Helena Weise und die Fotografin Paulina Metzscher entgegen. Sie fuhren im Juli für einen Monat nach Tiflis in Georgien und folgten dort den Spuren von russischen Auswandererinnen und Auswanderern, jeder von ihnen mit einer ganz persönlichen Geschichte, jeder verknüpft mit unterschiedlichen Hoffnungen und Erwartungen und jeder von ihnen auf der Suche nach seinem Platz in einem fremden Land, wo russische Einwanderer alles andere als willkommen sind. Peter Grüner, Bruder von Gabriel Grüner, in seiner Laudatio: „Die Welt ist seit Februar eine andere geworden. Das Töten ist zurückgekehrt. Engagierter Journalismus muss ein Gebot der Stunde sein.“ Gabriel Grüner starb 1999 im Kosovo, er wurde erschossen. „Als der Krieg in der Ukraine begann, hab ich oft an Gabriel gedacht, er wäre sofort in die Ukraine gereist“, sagte Festrednerin Susanne Fischer. Und weiter: „In den meisten Fällen geht es gut, aber eben nicht immer, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Aber wir Journalisten müssen am falschen Ort sein.“
Für den festlichen Charakter der Veranstaltung sorgte musikalisch die Klarinettnmusi Mals und mit treffenden (Gruß)-Worten Michael Pinggera, Vorsitzender des Bildungsausschusses Mals, Helmuth Thurner, BM von Mals und Roman Drescher als Moderator. (ap)
Schlanders/50 Jahre Autonomiestatut - Im Jahre 2022 wird in Südtirol durch mehrere Veranstaltungen daran erinnert, dass 1972, also vor 50 Jahren, das neue Autonomiestatut in Kraft trat, das neben dem Pariser Vertrag als Grundlage unserer Autonomie gilt.
von Heinrich Zoderer
Die öffentlichen Bibliotheken Südtirols organisieren aus diesem Anlass mehrere Gespräche mit Experten und Zeitzeugen, um über Erfahrungen zu berichten und sich mit der Autonomie auseinanderzusetzen. Am 18. Oktober lud Raimund Rechenmacher von der Bibliothek Schlandersburg zum Gesprächsabend in Schlanders ein und konnte dabei die Historikerin Martha Stocker und als Zeitzeugen Franz Bauer, Robert Kaserer und Armin Pinggera und als Vertreter der italienischen Sprachgruppe Bruno Pileggi und Pietro Zanolin begrüßen. Martha Stocker gab zuerst einen kurzen historischen Überblick. Sie berichtete vom Pariser Vertrag 1946, vom Ersten Autonomiestatut 1948, wobei die meisten Befugnisse bei der Region lagen bis zur Kundgebung auf Schloss Sigmundskron 1957. Die Bombenjahre und die Südtirol Frage vor der UNO 1960/61 bis zum Paket 1969 und dem Neuen Autonomiestatut 1972 waren die nächsten Etappen. Erst durch das Neue Autonomiestatut wurden die Kompetenzen an die beiden Provinzen Trient und Südtirol übertragen. Entscheidend waren dabei einzelne Personen wie Südtirols Landeshauptmann Silvius Magnago, aber auch die italienischen Ministerpräsidenten Aldo Moro und Giulio Andreotti und auf österreichischer Seite Bruno Kreisky und Alois Mock. Für Franz Bauer war der Handschlag von Peter Brugger nach der Paketschlacht ganz entscheidend für eine gemeinsame Autonomiepolitik. Südtirol kann nach Armin Pinggera als gelungenes Beispiel hingestellt werden, ist aber nicht auf andere Gebiete übertragbar. Robert Kaserer erinnerte an die steigende Zuwanderung von Italienern und die Spannungen bei der SVP Landesversammlung 1969. Alcide Berloffa muss nach Bruno Pileggi auch als einer der Väter der Südtirol Autonomie erwähnt werden. Die Italiener in den Tälern leben anders als in den Städten, so Pietro Zanolin. Südtirol als eine der reichsten Regionen Europas muss den Reichtum gerecht verteilen und lernen mit den verschiedenen Gesellschaften zu leben. Alle Zeitzeugen, aber auch Personen aus dem Publikum betonten, dass die Autonomie nicht nur Wohlstand, sondern auch Frieden zwischen den Volksgruppen gebracht hat. Beides gilt es für die Zukunft zu bewahren. Die Autonomie muss eine dynamische Autonomie bleiben, allen zugutekommen und von allen verteidigt werden. Die Kultur und Sprache aller Gruppen muss respektiert, aber auch das Zusammenleben gefördert werden, so die allgemeine Meinung.
Fachschule Kortsch/Welternährungstag - Am 23. Oktober lud die 2. Klasse der Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung Kortsch die Schulleitung, interessierte Lehrpersonen und alle Schülerinnen und Schüler anlässlich des jährlich stattfindenden Welternährungstages zu einer Präsentation zum Thema „Das Gute so nah“ ein. Dieser Tag rückt einmal im Jahr in den Vordergrund, an dem man sich mit den Themen Welthunger und Lebensmittelsicherheit auseinandersetzen sollte. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen sechs typische Vinschger Produkte, nämlich der Apfel, die Rote Bete, die Palabirne, das Weißkraut, die Kastanie und der Almkäse. Im Rahmen ihrer Präsentationen betonten die Schüler/-innen die Wichtigkeit der regionalen und saisonalen Produkte für die heimische Küche und lieferten Wissenswertes zum Anbau, zu den ernährungsphysiologischen Aspekten und den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Im Fach „Küchenführung“ zauberten die Schüler/-innen unter der fachkundigen Anleitung der Fachlehrerinnen Federspiel Susanne und Tschenett Simone köstliche Häppchen und sorgten bei den Anwesenden für Geschmacksexplosionen. Sie konnten sich mit dem Rote-Beete-Apfel-Smoothie, einer Kastaniencreme, einem Palabirnen-Chutney mit Marteller Almkäse und einem herzhaften Krautsalat auf Paarlbrot-Chips von der Kreativität der Schüler/-innen überzeugen und die Schüler/-innen waren sichtlich stolz auf ihr gelungenes Projekt anlässlich eines solch denkwürdigen Tages.
2022 Die Ex-DrususKaserne ist in voller Blühte. Es enstand ein Ort reich an Kunst und Kunsthandwerk, voller Menschlichkeit und Vielfalt. Die Arbeit in ihr hat dazu geführt, dass ein neues Bewusstsein für Materialien, für die Geschichte Südtirols und für meine Herkunft entstanden ist.“ Das sagt die Künstlerin Laura Pan. In der Bibliothek Schlandersburg werden einige Arbeiten von Laura Pan, die in der Kreativwerkstatt der Ex-Drususkaserne entstanden sind, ausgestellt - vom 4.11. bis 3.12.2022. Vernissage ist am 4.11.2022 um 18:00 Uhr.
Kolping im Vinschgau - Bereits im Februar konnte ich von Kolping in Myanmar ( ehemals Burma) berichten. Nun weilte vor einigen Wochen unser geschätzter Generalpräses Christoph Huber in Myanmar.
Seit 16 Jahren gibt es in diesem Land einen Kolpingverband, der mit viel Elan und Mut die Ideen Adolph Kolpings umsetzt. So setzte nun Generalpäses Huber durch seinen Besuch ein Zeichen der Solidarität, das Freude und Hoffnung brachte. Während der Ukraine- Krieg in unseren Medien täglich omnipräsent ist, gibt es Konflikte auf der Welt, die medial deutlich unbeachteter verlaufen. Dazu gehört die Situation in Myanmar mit etwa 58 Millionen Einwohnern.
Seit dem Staatsstreich 2021 befindet sich das südostasiatische Land de facto im Bürgerkrieg. Nach wenigen Jahren, in denen sich im ehemaligen Burma erstmals demokratische Elemente etabliert hatten, riss das Militär im Feber 2021 die gesamte Staatsmacht wieder an sich. Seitdem haben sich Tausende Juntagegner zum bewaffneten Kampf gegen das Militär entschieden. Vor allem junge Menschen schlossen sich den ethnischen Rebellen an, die seit Jahrzehnten gegen das Militär kämpfen. Weite Landesteile sind nun Kriegsgebiet. Auch zwei der fünf Diözesen, in denen Kolping präsent ist, gehören zu den Konfliktregionen, auch das ehemalige Kolping- Nationalbüro ist aktuell nicht nutzbar.
Der Besuch des Generalpäses Huber wurde sehr herzlich empfangen; die Menschen dort haben lange keinen Besuch von außerhalb bekommen. Das ganze Land ist im Prinzip abgeschottet. Die Freude, dass jemand kommt, der sich interessieret und der zuhört, war überall spürbar“, so Huber.
Otto von Dellemann
Die rüstigen 91Jährigen sind dankbar für jeden gemeinsamen Tag, haben vor nichts Angst,
außer vor einem neuen Krieg.
von Christine Weithaler
Beide sind 1931 in Laas geboren und erledigen ihren Haushalt noch weitgehend selbst. Nach dem Frühstück, bei dem sie immer Wasser trinken, gehen sie ins Dorf. Trinken dort ihren Kaffee, treffen Bekannte und machen einen Ratscher. Das Ehepaar ist immer positiv gestimmt, sie lachen viel, geben dem Negativen keinen Platz. Das Leben machte sie dankbar und genügsam. Sie haben viel im zweiten Weltkrieg erlebt, was sie noch bildlich vor sich sehen und detailgetreu erzählen. Diese Zeit prägte ihre Kindheit, ihr Leben. Lotte und Natz sind jeweils die ältesten von vier Kindern. Beide Familien optierten. Lotte kam 1940 nach Villach. Ihre Unterkunft wurde bei Bombenangriffen mehrmals zerstört und dadurch kamen sie außerhalb der Stadt in einem Zimmer bei einem Bauern unter. 30.000 Flüchtlinge aus Ungarn pilgerten an ihnen vorbei, viele übernachteten im Stadel des Bauern. Zwei Frauen brachten in dessen Küche ihr Kind zur Welt, ihre Schreie hört Lotte immer noch. Mit 15 Jahren musste sie ein Arbeitsjahr bei einem anderen Bauer absolvieren. Dort ging es ihr nicht so gut. Sie musste viel und hart arbeiten. Der Vater von Natz wurde 1936 von der „Lasa“ entlassen, weil er seinen Familiennamen nicht italienisieren lies.
Er kam nach Neustadt an der Donau. 1938 holte er seine Familie zu sich. Mit 13 Jahren musste Natz zur Hitlerjugend gehen. Er musste am Straßenrand Löcher graben, in denen die Leute bei einem Bombenangriff Schutz finden konnten. An der Donaubrücke machte er ein solches für einen deutschen Offizier. Am Tag des amerikanischen Angriffs schickte dieser Natz in das nahe gelegene Kieswerk, um die ersten Panzerspitzen in Sicht, zu melden. Er sagte zu dem Jungen: „Danach musst du selber schauen wie du durchkommst“. Drei Tage und Nächte wurden sie beschossen. Natz sah in dieser Zeit viel menschliches Leid. Während des Krieges hatten sie immer zu Essen. Mit Kriegsende 1945 kam der Hunger und mit dem Hunger weitere unvergesse Erlebnisse. „Ober man muaß olm weiter machen, positiv bleiben“ so ihr Lebensmotto. Beide kehrten nach dem Krieg nach Laas zurück. Lotte schmuggelte sich von Villach über die Berge bis nach Freienfeld. Dort stieg sie in einen Zug ein und fuhr über den Brenner, nach Bozen bis nach Meran. In Laas angekommen, arbeitete sie zuerst im Obstmagazin ihres Onkels.
Lotte stammt aus einer Bildhauerfamilie, sie kann sehr gut zeichnen und schneidern. Gerne hätte ihr Vater, der 1950 verstarb, ihr ein Studium finanziert. Stattdessen trat Lotte eine Saisonstelle in Sulden an, damit ihre Mutter etwas Geld für die Familie hatte. Lotte wollte immer etwas Besonderes sein, trug selbstgenähte schicke Kleidung und war in ihrer Jugend mit einem Künstler befreundet. Jedoch bevorzugte sie einen einfachen Handwerker, wie Natz es einer war. Nachts klaute dieser Kirschen und legte sie auf Lottes Fensterbrett. Wegen einer Böschung am Haus war ihr Zimmer im ersten Stock schwierig zu erreichen. Ihr Fenster war immer gekippt, erinnert sich Natz und eines Nachts stand es wohl offen. Am 09. Februar 1956 bei kalten Minus 25 Grad heirateten sie. Er arbeitete als Tapezierer, sie zeichnete und schneiderte Kleidung für Jedermann. Beide arbeiteten später in der „Krumm“ in Laas. Bis zur Pension lebten sie sparsam und boten ihren zwei Kindern eine schöne Kindheit. Gaben ihnen die Erkenntnis mit, dass Wissen mehr Wert hat als Geld. „Denn was man erlernt, kann einem niemand nehmen“ sagen sie. So macht es sie stolz, dass ihre Enkel alle studierten. Nach der Pension widmeten sie sich dem Reisen. Bis vor kurzem fuhren sie mindestens ein Mal im Jahr ans Meer. Das Ehepaar bereiste die Toskana, Ischia, Rimini, die amalfitanische Küste und Städte wie Pompei und Wien. Sie erlebten aber auch Rückschläge. Heute sind sie dankbar für jeden gemeinsamen Tag. Es gibt selten Differenzen zwischen ihnen, sie gehen immer aufeinander ein. Natz fährt seine Lotte mit dem Dreirad spazieren, „sem schliafmer olm zom“ sehen sich beide verliebt an und lachen herzhaft. Täglich sieht man sie in ihrem Garten oder in der Au. Lotte liest viel, gern weltoffene Literatur. Momentan liegt das Buch „Der Jungbrunnen, Vital und fit bis ins hohe Alter“ von Sven Voelpel auf ihrem Nachtkästchen. Natz hört und singt Operetten, Lotte Volkslieder. Natz war über 70 Jahre lang Fischer und über 50 Jahre Imker. Heute begleitet er seine Enkelin auf die Jagd. Mitte September fuhr das Ehepaar mit ihren beiden Kindern, Armin und Liselotte, nach Neustadt. Natz konnte seiner Familie viel erzählen und Sehenswertes zeigen. Beeindruckt meinte Armin: „Gel Tata, do fohrmer wieder mol hin“.
Theaterverein Schlanders
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres präsentiert der Theaterverein Schlanders die bekannte Komödie in 3 Akten. Altbekannte und auch neue DarstellerInnen können in dem Stück unter der Regie von Daniel Clemente ihre Freude am Theaterspielen ausleben. (Kann bei wenig Platz auch weggelassen werden)
Zum Stück: St. Tropez – Gerard, Betreiber des Nachtclubs „Der Narrenkäfig“ und sein Lebensgefährte Albin, der als Drag-Queen der umjubelte Star des Clubs ist, müssen zur Kenntnis nehmen, dass Gerards Sohn Laurent heiraten will. Seine erzkonservative Schwiegerfamilie ist natürlich alles andere als liberal eingestellt. Unter dem Druck, eine „normale Familienwelt“ vorgaukeln zu müssen, geht so manches schief.
Susanne Resch Vilardo
Vinschgau/Burggrafenamt - Gemeinsame Veranstaltung der Bezirke Burggrafenamt/Vinschgau:
Energiekrise, Inflation, Digitalisierung, Rohstoffmangel: Um die aktuellen Herausforderungen, vor denen die Unternehmen in Europa und in Italien stehen, ging es bei der gemeinsamen Bezirksversammlung Burggrafenamt/Vinschgau bei der Meraner Mühle in Lana.
Firmeninhaber Rudolf von Berg führte die Gäste durch das hochmoderne Unternehmen. Die Bezirksvertreter Norbert Nägele (Burggrafenamt) und Gustav Rechenmacher (Vinschgau) schilderten die Leistungskraft der Industrie und die aktuellen Herausforderungen für die Unternehmen: „Die Meraner Mühle mit ihrer hochmodernen Produktion ist eines der vielen Beispiele für die Innovationskraft unserer industriell organisierten Unternehmen. Der Beitrag, den diese Unternehmen mit ihrer Innovationskraft, der Schaffung von Wohlfahrt und hochqualitativen Arbeitsplätzen, für ihr Umfeld schaffen, ist entscheidend“.
Jungunternehmer-Präsidentin Manuela Bertagnolli machte deutlich, dass ein starkes Europa eine starke Industrie braucht: „Wir haben in diesen Jahren gesehen, wie wichtig es ist, bei strategischen Produktionen möglichst unabhängig zu sein. Erst bei den Impfstoffen, dann bei den Rohstoffen und nun bei der Energie. Wir haben gesehen, wie wichtig Industrie im globalen Wettbewerb ist. Was wir auch gesehen haben – diese großen, diese systemrelevanten Krisen – können wir nur gemeinsam angehen. Daher ist gerade Europa bei Themen wie den explodierenden Energiepreisen, aber auch bei der Digitalisierung oder dem Klimawandel gefragt.“
Europaparlamentarier Herbert Dorfmann berichtete über die jüngsten Entscheidungen des Europäischen Rates in Sachen Energie und ging auf die Entwicklung der Inflation in der EU ein.
Der Unternehmerverband Südtirol zählt in den Bezirken Burggrafenamt und Vinschgau insgesamt 92 Unternehmen mit über 6.000 Mitarbeiter:innen.
Vinschgau - Immer wieder kommt es vor, dass verwahrloste Kätzchen mit verklebten Augen, abgemagert, krank und von Parasiten befallen in Dörfern und bei Hofstellen umherirren und irgendwann erbärmlich zugrunde gehen. Der Grund für dieses Katzenelend liegt im Umstand, dass Katzenmütter nicht kastriert sind und einen Wurf nach dem anderen absetzen. Das Elend der Katzenkinder, von so manchen Besitzern billigend in Kauf genommen, berührt viele Menschen. Die Mitglieder des Tierschutzvereins Vinschgau werden dann aktiv, wenn sie auf Tierelend aufmerksam gemacht werden. Freiwillig kümmern sie sich um kranke Tiere, sorgen für deren Kastration und vermitteln sie an Tierliebhaber. „Im heurigen Jahre haben unsere Mitglieder 75 kleine Kätzchen in ihre Obhut genommen und gesund gepflegt“, erklärt die Vorsitzende des Vereins Anita Pircher aus Latsch. In Zusammenarbeit mit Tierärzten werden auch freilebende Katzen eingefangen und kastriert, um deren Vermehrung und eben dieses Katzenelend zu stoppen. Diese Katzen werden wieder dort freigelassen, wo sie aufgegriffen worden sind. 120 kastrierte Katzen leben derzeit in mehreren wilden Kolonien im Vinschgau und werden dort mit Futter versorgt. Das alles kostet eine Menge Geld, die der Tierschutzverein aufbringen muss. „Zu schaffen macht uns die derzeitige Teuerung“, erklärt Pircher. Sie engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für Tiere und pflegt viele Kätzchen in ihrem Haus. „Um die Kleinen gesund pflegen, kastrieren und füttern und zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Eine Futterspendenaktion findet vom 12. bis 13. November in folgenden Vinschger Geschäften statt: Despar Kofler Latsch, Conad Latsch, Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft Schlanders, NaveS und Gemischtwaren Doris Gstrein, beide Kastelbell, Frischecenter Rungg Schlanders, Prad und Mals, Despar Pinggera Schluderns. „Jede auch noch so kleine Spende ist uns eine große Hilfe“, erklärt Pircher. Dem Verein geht es längst nicht nur um Katzen, sondern um alle Tiere. „Betroffen macht so mancher Blick hinter die Stalltüren. In Extremfällen schreitet der Amtstierarzt ein“, sagt Anita. (mds)
Martell - Die Marteller richteten am Samstag, den 22. Oktober ein Fest für die gesamte Gemeinde aus - mit der Einweihung des umgebauten Rathauses, mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Josef Stricker und an Erwin Altstätter und mit der Ehrung verdienter Gemeindebürger:innen.
von Erwin Bernhart
Nach einer feierlichen Messe, nach Ansprachen von BM Georg Alststätter, LH Arno Kompatscher und von Raika Obmann Georg Wielander, nach dem Vortragen von Gedichten und Liedern durch die Marteller Kinder vom Kindergarten und von der Grundschule und nach der Segnung des umgebauten Gemeindehauses durch Pfarrer Johann Lampacher, von Klängen der Musikkapelle Martell begleitet, begaben sich eine große Schar Marteller:innen und Ehrengäste, darunter LH Arno Kompatscher, Sepp Noggler und Helmuth Renzler und die BM Kollegen Dieter Pinggera, Mauro Dalla Barba, Franz Heinisch und Rafael Alber, in den Marteller Vereinssaal. Galadinner für alle. Der Grund war neben der Segnung des Umbaues am Rathaus die Ehrung verdienter Marteller:innen. Der gebürtige Stallwieser Josef Stricker und der ehemalige und 21 Jahre amtierende BM Erwin Altstätter erhielten die Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Martell. „Diese zwei Lebensläufe stehen exemplarisch dafür, was Südtirol groß gemacht hat“, lobte LH Arno Kompatscher den großen Einsatz von Erwin Alstätter unter anderem für die Kultur, für die Musik, für den Alpenverein. Als notwendigen Mahner bezeichnete Kompatscher den für Solidarität einstehenden Pfarrer und Arbeiterpriester Josef Stricker.
Neben diesen zwei herausragenden Söhnen der Gemeinde Martell wurden zahlreiche Marteller:innen aus allen Lebensbereichen mit der Verdienstmedaille der Gemeinde Martell ausgezeichnet.
Bei gutem Essen und Trinken und mit einem gemütlichen Beisammensein im großen Bürgersaal genossen viele Marteller:innen die große Feier.
Es gibt seit längerem ein Sorgentelefon bei Demenz im Vinschgau. Die Vereinigung „Demenzfreundlicher Vinschgau - Val Venosta amica della demenza“. Der Dienst ist kostenlos und steht unter dem Motto „Reden hilft - Du bist nicht allein“ und steht für alle, die Demenzkranke betreuen zur Verfügung. Am Dienstag von 9 - 11 Uhr und am Donnerstag von 17 -19 Uhr stehen Fachleute bereit, die Sorgen und Anliegen von Betreuer:innen aufzunehmen und mit Aufklärungsgespräche zur Seite zu stehen. „Sorgentelefon bei Demenz“ 333 298 6884
Dubioses Licht auch auf den Gemeindeausschuss
Ich maße mir nicht an, beurteilen zu können, ob die Gebäude auf dem Kasernenareal in Schlanders abgerissen werden sollen oder nicht, das sollen Fachleute entscheiden. Was den Denkmalschutz anbelangt, vertraue ich auf das Urteil des Amtes für Denkmalpflege. Hinsichtlich der bautechnischen Qualität wäre trotz eines vorliegenden Projekts, das den Abriss vorsieht, ein Moment des Nachdenkens angebracht, um zu prüfen, ob ein Umbau verbunden mit einer neuen Zweckbestimmung nicht doch möglich ist, zumal nachhaltiges Bauen immer wichtiger wird.
Ich maße mir allerdings schon an zu beurteilen, dass das, was in Schlanders am Mittwoch, 5. Oktober um halb fünf Uhr in der Früh passiert ist, in höchstem Maße verabscheuenswert ist. In einer Nacht- und Nebelaktion mit Baggern aufzufahren, um nackte Tatsachen zu schaffen und einer evt. Unterschutzstellung zuvorzukommen, ist ein Gewaltakt, der seinesgleichen sucht. Die Anrainer wurden weder über den ohrenbetäubenden nächtlichen Lärm und über die enorme Staubentwicklung informiert, noch wurde auf einen geordneten Abbruch zum Recyceln des Bauschutts geachtet.
Die ganze Aktion wirft ein höchst dubioses Licht nicht nur auf unseren Bürgermeister, sondern auf den ganzen Gemeindeausschuss, der – wenn auch kurzfristig – über das Vorhaben im Vorfeld informiert war. Dass niemand von den 4 Frauen und 2 Männern sich diesem Vorhaben widersetzt hat, stimmt sehr sehr nachdenklich und auch die vollmundigen Betonungen unseres Bürgermeisters bezüglich Bürgerfreundlichkeit, Transparenz und Mitbestimmung erscheinen auf dem Hintergrund dieser Aktion in einem neuen Licht.
Waltraud Plagg, Schlanders
Pestizide im Salat unserer Hausgärten
Seit Jahren bemüht sich die Umweltschutzgruppe Vinschgau die Verantwortlichen in Politik und Landwirtschaft auf das Problem der Pestizidabdrift auf öffentlichen Flächen durch Entnahme von Grasproben aufmerksam zu machen. Die Reaktion der Verantwortungsträger bestand bislang darin zu beschwichtigen mit der Begründung, dass Gras nicht gegessen wird. Dieses Jahr ging die Umweltschutzgruppe Vinschgau der Frage nach, wie es um die Pestizidbelastung von Salat in unseren Hausgärten steht, der bekanntlich gegessen wird.
Am 13. Juni wurden 11 Salatproben in biologisch bewirtschafteten Hausgärten an 10 verschiedenen Standorten in den Gemeinden Naturns, Kastelbell, Latsch, Schlanders, Laas, Prad und Mals mit dem Einverständnis der BesitzerInnen gezogen. Die Analyse der Proben erfolgte im Labor von Carsten Brühl an der Universität Koblenz – Landau. Die Analyseergebnisse wurden vom Toxikologen Peter Clausing interpretiert. Die Ergebnisse zeigen, dass keine einzige Probe frei von Rückständen war, insgesamt wurden 13 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen. In den einzelnen Proben wurden mindestens 2 und maximal 8 verschiedene Wirkstoffe festgestellt. 4 der gefundenen Wirkstoffe wurden von den EU – Behörden als die Fortpflanzung schädigend und Organ schädigend klassifiziert, nämlich Fluazinam, Penconazol, Spiroxamin und Terbuthylazin.
Die Genehmigung dieser 4 Wirkstoffe wurde bereits ein - zweimal verlängert, weil den Behörden die Ressourcen für eine rechtzeitige Neubewertung des Wirkstoffes fehlten. Bei der Zulassung der Wirkstoffe wird die mögliche Kombinationswirkung mehrerer Wirkstoffe nicht berücksichtigt.
Fluazinam wurde in 10 von 11 Proben nachgewiesen. Im Tierversuch wurden durch diesen Wirkstoff Missbildungen bei den Föten beobachtet und er wird als potentiell Hormon schädigend eingestuft.
Penconazole führt im Tierversuch ebenfalls zu Missbildungen der Föten und wird als Hormon schädigend eingestuft.
Spiroxamine führt im Tierversuch zu Missbildungen der Föten und zu toxischen Effekten beim Muttertier.
Terbuthylazine wurde als krebserregend und Hormon schädigend eingestuft.
Außerdem wurden die Salatproben im Labor TLR International Laboratories (NL) auf DDT überprüft. In 2 von 11 Proben wurden Rückstände von DDT nachgewiesen, das seit ca. 50 Jahren in der EU verboten ist. Dass auch der Boden nach 50 Jahren noch mit DDT/ Metaboliten (Abbauprodukten) belastet ist, zeigten Bodenproben, die zusätzlich gezogen wurden. Dieses Ergebnis macht deutlich, dass Pestizide nicht aus dem Boden verschwinden, sondern sich dort anreichern und Jahrzehnte lang Mensch und Umwelt gefährden.
Angesichts dieser Befunde fordert die Umweltschutzgruppe Vinschgau die Verantwortungsträger auf, die Ausbringung von Pestiziden drastisch zu reduzieren und Maßnahmen zu ergreifen, um die Siedlungsgebiete vor Pestizidabdrift zu schützen. Ein nach wissenschaftlichen Standards erstelltes Pestizidmonitoring ist ebenso unerlässlich, wie die Aufklärung der Bevölkerung über die möglichen Gesundheitsrisiken, so wie von den EU - Behörden vorgeschrieben.
Umweltschutzgruppe Vinschgau
Untersuchungen nur für Polemiken gut
Nicht alles, was untersucht wird, ergibt seriöse Erkenntnisse: „Manchen geht es augenscheinlich vielmehr darum, das Klima in der Gesellschaft zu vergiften“, stellt Thomas Oberhofer, Obmann der VI.P und Vizeobmann des Südtiroler Apfelkonsortiums fest. Anlass sind Aussagen der Umweltschutzgruppe Vinschgau über angebliche Rückstandsanalysen aus Privatgärten.
Damit eine Untersuchung seriöse Erkenntnisse bringe, müsse sie nach bestimmten Kriterien angefertigt sein, die in der Wissenschaft festgelegt und anerkannt sind. „Die Stellungnahme der Umweltschutzgruppe Vinschgau erhärtet unseren Verdacht, dass dies nicht der Fall war. Vielmehr wurde nach Elementen gesucht, um erneute Polemiken gegen die Bauern anheizen zu können“, so Oberhofer.
Insbesondere bezieht er sich dabei auf die angebliche Interpretation des umstrittenen Toxikologen Peter Clausing. Nur aufzuzählen, welche Wirkstoffe eventuell gefunden worden seien, sei nicht korrekt: „Die heutige Messtechnik ist derart weit entwickelt, dass auch geringste Spuren von Stoffen feststellbar sind“, betont Oberhofer und erinnert an eine wissenschaftliche Studie, die vor wenigen Monaten u.a. Brandschutzmittel im hochalpinen Gelände nachgewiesen hatte.
Die zentrale Frage sei, in welcher Konzentration eventuelle Spuren zu finden seien und ob Grenzwerte überschritten würden. „Darüber gibt die Umweltschutzgruppe Vinschgau keine Auskunft – nicht, wieviel wovon gefunden wurde und auch nicht, wo die entsprechenden gesetzlichen Grenzwerte liegen. Dies ist mehr als unseriös“, so Oberhofer. Es sei offensichtlich, dass es den Autoren nur darum gegangen sei, die Bevölkerung zu verunsichern und einmal mehr gegen die Bauern aufzuhetzen.
Thomas Oberhofer, VIP-Obmann
Spieletage 2022
Seit Jahren organisieren die 4. Klassen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums gemeinsam mit dem Spieleverein dinx die Spieletage am OSZ in Mals. Nach 2 Jahren Unterbrechung ist es am 12. und 13. November 2022 wieder so weit. In mehreren Treffen haben sich die Schüler:innen vorbereitet, um die Gäste spieletechnisch beraten und kulinarisch verwöhnen zu können. Am Samstag ab 14 Uhr und am Sonntag von 10 bis 18 Uhr finden Besucher:innen aller Altersstufen: Hunderte Strategiespiele, Familienspiele, Kartenspiele, Spiele für 2 oder für viele sowie Kinderspiele stehen bereit. Am Samstagabend werden Escape-Spiele vorgestellt, am Sonntagnachmittag von 14 - 17 Uhr kann zusätzlich in der Halle geklettert werden.
„Unqualifizierte Äußerungen“
Zum Leserbrief „Jammern“ in der Ausgabe Vinschgerwind Nr. 21 (437) vom 20.10.22
Lieber Herbert Marseiler,
da wir uns ja kennen, und im selben Ort im Vinschgau beheimatet sind (mit Zürich kann ich leider nicht dienen), benutze ich in meinem Beitrag das „Du“.
Mit zunehmenden Bauchschmerzen lese ich deine regelmäßigen, ach so wichtigen Leserbriefe in den verschiedensten Medien, und immer mehr entwickelt sich in mir so ein Gefühl, welches sich immer dann bemerkbar macht, wenn ich mich für etwas, bzw. für jemanden nicht so richtig wohl fühle. Ich möchte von einer genaueren Beschreibung absehen, weil mir der treffendste Ausdruck dafür mangels fehlender Identifikation doch nicht ganz angebracht erscheint.
Du schreibst in deinen Beiträgen über alles und jeden, außer über Rechtschreibung, belehrst Politik, Wirtschaft, Handwerk, gar Straßen- und Tunnelbau (da bist du ja Experte) und weiß Gott, über was uns deine Schreibkunst künftig noch beglücken mag.
Ich bin guten Mutes und vor allem überzeugt, dass unser schönes Land Südtirol u. A. von sehr kompetenten, und verantwortungsbewussten PolitikerInnen regiert wird, welche Südtirol, und auch den Vinschgau zu einer der reichsten, und lebenswertesten Regionen in Europa gemacht haben. Natürlich gibt es auch Ausnahmen und es ist richtig, dass jedwedes Fehlverhalten zum Schaden der Allgemeinheit auch geahndet wird, und die entsprechenden Personen direkt zur Verantwortung gezogen werden. Ich bitte dich aber inständig, künftig von pauschalen, und derart unqualifizierten Äußerungen gegenüber politischen VerantwortungsträgerInnen abzusehen, und auch ihnen mit Respekt, und Wertschätzung zu begegnen.
Mit freundlichen Grüßen
Roland Brenner – Prad a. Stilfserjoch
Am Nockenkofel. „Das Glück dieser Erde, liegt auf den Rücken der Pferde...“
Bei der letzten Vollmondnacht, nach langem Warten und Suchen, habe ich mein „Glück“ gefunden. Dieses Glück möchte ich meinen Lesern weitergeben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Val Müstair - Grosse Ehre für ein kleines Bergtal: Der Bundesrat tagte «extras muros» im Val Müstair.
Was für ein Tag! Am 12. Oktober 2022 durfte das Val Müstair das siebenköpfige Gremium der Landesregierung, genannt Bundesrat, und die fünf Regierungsräte des Kantons Graubünden im Val Müstair willkommen heissen. Zu verdanken war diese Ehre dem Engagement und dem hervorragenden Netzwerk der Gemeindepräsidentin, Gabriella Binkert Becchetti, welche die Einladung an die Regierung ausgesprochen und alles für den Grossanlass in die Wege geleitet hatte. Randregionen müssen sichtbar sein, die Aufmerksamkeit auf sich lenken, um gesteckte Ziele zu erreichen. Mit dem Besuch der Regierung rückte das Val Müstair für einen Tag in den Fokus der Schweiz, was noch lange in den Köpfen nachhallen und positive Effekte erzielen wird.
«extra muros»
Seine Verbundenheit mit den verschiedenen Regionen des Landes und deren Bevölkerung bringt der Bundesrat damit zum Ausdruck, dass er regelmässig Sitzungen «extra muros», also ausserhalb des Regierungssitzes in Bern, dem Bundeshaus, in allen vier Sprachgebieten der Schweiz abhält. Das erfordert besondere Anstrengungen seitens der besuchten Region und seitens der Bundeskanzlei, um die Sicherheit zu gewährleisten und einen würdigen Anlass zu organisieren.
Tradition und Austausch
Nach der bundesrätlichen Sitzung mit entscheidenden Beschlüssen zu schweizrelevanten Themen in den alten und abhörsicheren Mauern des Weltkulturgutes Kloster St. Johann in Müstair fand bei einem Apero auf dem schönen und neu gepflasterten Plaz Grond das Zusammentreffen mit der Bevölkerung statt. Mit der Nachinszenierung des traditionellen Chalandamarz-Umzugs der Schülerinnen und Schüler, bei welchem die Kinder des Tales jeweils am 1. März mit Glocken den Winter austreiben, wurden die prominenten Gäste zum Empfang mit den zahlreich erschienen Einheimischen, Besuchern und Politikern aus anderen Regionen Graubündens und dem Vinschgau geführt.
In ihrer Begrüssungsansprache gab die Gemeindepräsidentin der Freude Ausdruck, die Landesregierung im Tal willkommen heissen zu dürfen, liess aber auch nicht unerwähnt, mit welchen Problemen Randregionen wie das Val Müstair zu kämpfen haben. Sie betonte mit Nachdruck, dass die zur Debatte stehende Abschaffung der Grenzwache an der Grenze Müstair/Taufers fatale Folgen hätte für das Tal und die Abwanderungsproblematik noch verschärfen würde. Sie appellierte an die Regierung, sich in dieser Angelegenheit unterstützend einzubringen.
Nach dem Willkommensgruss des Regierungspräsidenten des Kantons Graubünden, Marcus Caduff, richtete sich der Bundespräsident, Ignazio Cassis, mit empathischen Worten an die Anwesenden, indem er den besonderen Standort des Tales im Dreiländereck Schweiz/Italien/Österreich und das daraus resultierende Miteinander hervorhob. Als Aussenminister der Schweiz sei ihm mehr den je bewusst, dass man die Meinung anderer Länder respektieren müsse, auch wenn sie sich nicht immer mit denen des eigenen Landes decke. Die Schweiz sei nicht klein, wie oft behauptet würde. Im Gegenteil: Vom westlichen Genf bis ins östliche Val Müstair benötigt man mit dem Zug sieben Stunden. In ebenfalls sieben Stunden reist man von Genf bis nach Barcelona. So gesehen dürfe die Schweiz stolz sein und ihre Stärke nicht unterschätzt werden. Er wolle sich als Bundespräsident für die Randregionen einsetzen, stamme er selber doch auch aus einer Randregion der Schweiz, nämlich dem italienischsprachigen Tessin.
Die kurz gehaltenen Ansprachen wurden gespannt verfolgt. Sehr geschätzt wurde aber auch der anschliessende Austausch. Die Bundes- und Regierungsräte gingen mit der Bevölkerung auf Tuchfühlung. Wer wollte, konnte seine Anliegen und Fragen im persönlichen Gespräch vorbringen oder auch nur ein paar freundliche Worte austauschen. Die Gemeinde Val Müstair offerierte einen reichhaltigen Apero aus einheimischen Produkten und eine währschafte Bündner Gerstensuppe für alle.
Die Medienpräsenz war enorm und der Jahrhundertanlass im Val Müstair, wie ihn die Gemeindepräsidentin bezeichnete, wird seine Wirkung nicht verfehlen. Einmal mehr hat das kleine Tal bewiesen, dass es Grosses leisten kann.
Annelise Albertin
Mals - „Wia in olte Zeitn“, „Woasch nou wia long miar do Kortn gspielt hobm.“ Diese Bemerkungen waren beim „Gollimorkt“ in den Stuben im „Gasthof Einhorn“, sprich beim „Hafner“ oft zu hören.
von Magdalena Dietl Sapelza
Die Stuben des ansonsten geschlossenen Gasthauses waren einen Tag lang für Gäste geöffnet. Die Inhaber Markus und Paul Hafner hatten das ermöglicht. Dort ließen Malser Bäuerinnen und Bauern eine alte kulinarische Markttradition aufleben. Auf der Speisekarte standen: Das „Faschanessen - Frankfurter Wurst mit Soße“ und „Das kleine Geheimnis - Frankfurter Wurst mit Soße und Gulaschstücken“, „A Gsottene – Hauswurst mit Senf“. Dazu gab‘s jeweils eine Semmel. Der Durst ließ sich mit einem „Rugale Leps“ (Wein), mit Hopfentee (Bier) oder mit einem „Kracherle“ (Limonade) stillen. Die Bezeichnung „Das kleine Geheimnis“ werde der einstigen Wirtin im „Rössl“ Sophie Waldner zugeschrieben, erzählt Walter Sagmeister, Mitorganisator des Marktschmauses. Einst habe man landauf landab vom „Kleinen Geheimnis“ beim „Rössl“ geschwärmt. „Faschanessen“ könnte es wohl deshalb heißen, weil so mancher „Faschan“, es handelte sich um Vermittler beim Viehhandel, den Verkäufer nach einem guten Geschäft zur „Wurst mit Soße“ eingeladen hatte. Noch bis in die 1960er Jahre war der „Gollimarkt“ neben dem Krämermarkt ein gut bestückter Viehmarkt. Auf „Tschalatscha, standen oft bis zu 1.000 Stück Vieh“, weiß Sagmeister. Ein klein wenig vom einstigen Viehmarktflair des „Gollimorktes“ versuchen die Jungzüchter jedes Jahr zu vermitteln, indem sie einige Tiere auftreiben.
Doch zurück zur „Wurst mit Soße“ und zum „Kleinen Geheimnis“. Sagmeister hatte dafür gesorgt, dass Würste und Fleisch qualitativ hochwertig waren. „A richtigs Frankfurterle muaß pan Brechn so richtig knackn“, erklärt er. Das Gulasch kochte der pensionierte Koch Luis Adam aus Laatsch am Tag vor dem Markt. Die Vorbereitung beim „Hafner“ begannen in aller Herrgottsfrüh. Schon bald stellten sich die ersten Gäste ein. Zu Mittag war kein Platz mehr frei und alle genossen die nostalgischen Markgerichte. Unzählige Menschen gaben sich im Laufe des Tages die Klinke in die Hand. „Schun in spatn Nommitog hobm si olz aufgessn kopp“, lacht Sagmeister. Beim nächsten „Gollimorkt“ könnten die Gerichte erneut serviert werden, so wie in alten Zeiten.
Naturns/Vinschgau - Planst du noch oder wohnst du schon?“ Dieser Werbeslogan eines bekannten Möbelunternehmens ist für manche Wohnungssuchenden bittere Realität. In ganz Europa herrscht mittlerweile Wohnungsnot und „leistbares Wohnen“ scheint für viele in weite Ferne gerückt zu sein. Dass das Thema unter den Nägeln brennt, wissen auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der SVP. Die Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt organisierten daher eine Geprächsarena mit Referentinnen und Referenten, die mit der Problematik bestens vertraut sind.
Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen waren der Einladung der ArbeitnehmerInnenbewegung der Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt in Naturns gefolgt, um sich über die aktuelle Lage und die Aussichten rund um den Wohnbau zu informieren.
Leonhard Resch von der Arche im KVW informierte über die momentane Situation rund um das Thema und zeigte Perspektiven auf, wie man Verbesserungen erreichen kann, u.a. auch durch neue Modelle wie das gemeinnützige Wohnen.
BMin Roselinde Gunsch Koch erläuterte die Situation in ihrer Gemeinde Taufers im Münstertal und erklärte den Bedarf der Bewohner vor Ort und das Leerstandsmanagement der Gemeinde. BM Zeno Christanell präsentierte die Vorgangsweise der Gemeinde Naturns, die mit der gezielten Planung des Siedlungsraums eine nachhaltige Wohnbaupolitik für jeglichen Bedarf anstrebt. Waltraud Deeg erklärte die Grundlagen des Wohnbaugesetzes und zeigte die Verbesserungsabsichten auf, die mit den geplanten Durchführungsbestimmungen greifen sollen. Sie betonte in ihren Ausführungen, dass es bei 116 Gemeinden im Land genauso viele unterschiedliche Realitäten gäbe und dass es eine große Herausforderung sei, auf diese gezielt einzugehen.
Die Inputs der vier Referentinnen und Referenten führten zu einer regen Diskussion, an der sich auch Urgesteine der Wohnbaupolitik in Südtirol wie Rosa Franzelin beteiligten und Vorschläge einbrachten.
„Wohnen ist ein Thema mit sehr vielen Unterbereichen und Ausprägungen, die alle für sich betrachtet und behandelt werden müssen. Das macht die Suche nach Lösungen nicht einfach und umso mehr muss es Anliegen der ArbeitnehmerInnen-Bewegung in der SVP sein, allen Menschen Perspektiven zu ermöglichen“, stellten die beiden Bezirksvorsitzenden Beatrix Burger und Kunhilde von Marsoner am Ende der Veranstaltung fest.
In der 5. Ausgabe von „Lametta“ lädt der Steghof in Naturns zum Schauen, Kaufen und Genießen ein. Vom 11. –13. November 2022, stellen Künstler/Designer/Kreative ihre Werke und Produkte vor und bieten diese zum Verkauf an. Das kreative Team vom „Greiterhaus Eyrs/Laas“ sorgt für das kulinarische Angebot, Wein vom Lehengut, Kastelbell und Süsses von Karins Konditorei aus Naturns. Eröffnet wird am Freitag, den 11. November um 17 Uhr. Am 12. und 13. November jeweils von 10 - 20 Uhr.
Leifers/Vinschgau - Die Vollversammlung der Erzeugerorganisation VOG Products hat am 25. Oktober die Bilanz des Geschäftsjahres 2021/2022 genehmigt. Der Verwaltungsrat wurde neu gewählt; Johannes Runggaldier wurde als Obmann einstimmig bestätigt.
VOG Products-Obmann Johannes Runggaldier konnte im Rahmen der Vollversammlung auf ein gutes Geschäftsjahr 2021/2022 verweisen. Das Obstverarbeitungs-Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr (01.07.2021 bis 30.06.2022) einen Umsatz von 106 Millionen Euro erzielt, wobei die gelieferten Mengen an Rohware höher waren als im Jahr zuvor. Das positive Ergebnis führte zu einem attraktiven Auszahlungspreis an die Mitgliedsgenossenschaften: Insgesamt wurden für das abgelaufene Geschäftsjahr rund 44 Mio. Euro an die Mitgliedsgenossenschaften (Eigentümer sind 18 Südtiroler Obstgenossenschaften und drei Erzeugerorganisationen aus Südtirol und dem Trentino) ausgezahlt.
Runggaldier berichtete über die wichtigsten Investitionen des abgelaufenen Geschäftsjahres: Darunter eine Erweiterung des Tanklagers, einen neuen Pasteur und eine „Bag in Box“-Anlage. Für die rund 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden elektrische Aufladestationen für Autos und Fahrräder installiert, um grüne Mobilität zu ermöglichen.
Direktor Christoph Tappeiner berichtete von den Trends an den Märkten und künftigen Strategien: Im B2B-Bereich wird das Unternehmen weitere Spezialprodukte und Lösungen für die internationale Lebensmittelindustrie anbieten. Im B2C-Bereich wird VOG Products im Private Label-Markt und mit der Eigenmarke Leni’s weiter wachsen.
Der neue Verwaltungsrat, der von der Vollversammlung gewählt wurde, setzt sich folgendermaßen zusammen: Friedrich Karl Alber, Joachim Blaas, Otmar Clementi, Theodor Grasser, Alexander Kerschbaumer, Georg Kössler, Thomas Oberhofer, Markus Pircher, Johannes Runggaldier, Dr. Josef Auer. Die Verwaltungsräte bestätigten Johannes Runggaldier als Obmann.
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