Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Bildung, Lernen, Experimentieren, Ausbildung: Die Grundlagen unserer Gesellschaft werden in den Schulen, in allen Bildungsstätten gelegt. Wir sind in der glücklichen Lage, dass Bildung in alle Richtungen grundsätzlich allen zugänglich ist. Aus dieser Optik ist es richtig, dass die Gesellschaft und die Politik daran interessiert sind und sein müssen, dass die Schulen auch in Pandemiezeiten offen bleiben. Schule ist vor allem auch ein Hort der Sozialisation. Diese Sozialisation, dieser Austausch, das Abfeilen, das Diskutieren, das Abwägen usw. zwischen den Schüler:innen, den Lehrer:innen und den Eltern kann nicht übers Internet erlernt werden. Bei aller Sympathie zu den neuen Medien. Auch nicht über „Selbstunterricht“, wenn also Eltern ihre Kinder selbst unterrichten wollen. Dass in diesen sonderbaren Zeiten der Covid-Pandemie laufend Infektionstests in den Klassen durchgeführt werden sollen, finde ich notwendig und richtig. Und um das System Schule auch organisatorisch aufrecht erhalten zu können, ist es auch richtig, dass Lehrpersonen den „green-pass“ vorweisen müssen. Wir wünschen den Schülerinnen und Schülern in allen Schulstufen einen guten Start ins neue Schuljahr: Wehrt euch um eure Bildung, um eure Ausbildung. Den Lehrer:innen wünschen wir Kraft und Gelassenheit. Möge ihre Energie in Richtung Schüler:innen-Ausbildung fließen. Damit diese Energie fließen kann, wünschen wir den Schulführungskräften eine auf Hausverstand aufgebaute, vernünftige und die Schule fördernde Hand. Den Eltern wünschen wir konstruktiven Umgang mit dem in den Ausbildungsstätten tägigen Personal.
Vom wind gefunden - Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Einteilung in zwei biologische Geschlechter, männlich und weiblich, veraltet. In einigen Staaten gibt es das dritte Geschlecht: divers. Man unterscheidet das biologische und das soziale Geschlecht und spricht heute von der Geschlechtsidentität (englisch: Gender). Während man beim biologischen Geschlecht die körperlichen Merkmale meint, hat das soziale Geschlecht mit den Rollenbildern zu tun, wie man wahrgenommen wird. Mit Geschlechtsidentität ist gemeint, wie man sein eigenes Geschlecht sieht, unabhängig vom biologischen Geschlecht oder Rollenbildern. Deshalb spricht man heute von der LGBTQI+ Bewegung. Es ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer und Intersex. Das sind Beschreibungen für sexuelle Orientierungen und Formen von Identitäten. Diese Bewegung kämpft für Toleranz und gleiche Rechte, denn in vielen Ländern werden Menschen, die LGBTI+ sind, immer noch diskriminiert und müssen schlimme Erfahrungen machen. Queer meint alles, was von der Norm abweicht und gilt heute als geläufiger Sammelbegriff für sämtliche sexuelle Orientierungen und Geschlechtsidentitäten, die nicht der Heteronormativität entsprechen. Transgender sind Personen, die sich nicht dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht zugehörig fühlen. Transsexuelle wollen nicht über das bei der Geburt zugewiesene, sondern über das gelebte Geschlecht identifiziert werden. Transvestiten sind Personen, die im privaten oder öffentlichen Raum Kleidung des anderen Geschlechts tragen. Die Regenbogenfahne ist seit den 70er Jahren das Symbol der Lesben- und Schwulenbewegung. Es ist ein Symbol für die Vielfalt und Buntheit dieser Lebensweise. (hzg)
Glurns - Am 10. Oktober 2021 kommt es in der Stadtgemeinde Glurns zum Showdown: Die zwei Bürgermeister-Kandidaten stehen mit Armin Windegger von der SVP und mit Erich Wallnöfer von der „Liste Für Glurns“ fest. Man konnte sich im Vorfeld nicht auf eine gemeinsame Liste, auf eine gemeinsame SVP-Liste oder auf eine Einheitsliste, einigen. Der Unternehmer Windegger bezeichnet sich als „Teamplayer“ und Wallnöfer will die Gräben zuschütten. Die „Liste für Glurns“ hat nach der Zusage Wallnöfers ein „habemus papam“ gejuchzt und startet mit genau jenen 11 Kandidat:innen, die vor einem Jahr angetreten sind. Für einen „Neustart“ steht Armin Windegger, dessen Mann- und Frauschaft für die Gemeinderatskandidatur noch nicht bekannt gegeben worden ist. Im Voraus wird verkündet, dass man jene Situation nicht mehr zulassen möchte, die zum Scheitern des damaligen BM Luis Frank und zur Auflösung des Gemeinderates im heurigen Frühjahr geführt hat. (eb)
Latsch - Die Gemeinde Latsch hat ihren Stellenplan neu definiert und will einen RUP, einen Techniker, einen „Responsabile unico del procedimento“, in den Gemeindedienst aufnehmen. Die Stelle wird ausgeschrieben. Im Zuge der Beschlussfassung kam es zu einem Scharmützel zwischen dem Gemeinderat der „Liste gemeinsam für Latsch“ Sepp Kofler (Bild Mitte) und dem BM Mauro Dalla Barba. Kofler forderte, wenn schon eine Stellenplanänderung, eine zusätzliche Stelle für einen Gemeindepolizisten, weil die derzeitige Polizistin Tanja Plörer unglaublich viele Überstunden zu leisten habe. Derzeit seien 1,6 Stellen für die Gemeindepolizei vorgesehen, entgegnete Dalla Barba. (eb)
Mals - Die Perlen der Kompanie“ ist ein Theater-Lustspiel, das von ungeschickten und ungelenken Rekruten handelt. Es ist Jahrzehnte her, da wurde das Stück mit enormen Lacherfolg auch in der Gemeinde Mals gespielt. Ungelenk und ungeschickt haben sich auch die ehemaligen Gemeindeverwalter von Mals in Bezug auf die „Alpinen Perlen“ aufgeführt. Auf Englisch heißt die Kooperation zwischen verschiedenen Gemeinden im Alpenraum „alpine pearls“. Streng sind die Aufnahmekriterien in punkto nachhaltige Mobilität, Energieautarkie, Nachhaltigkeit und vielem mehr. Dafür garantiert die Kooperationsgemeinschaft zielgenaue Werbung: „Wir sind DIE Plattform der besten Urlaubsorte zum Thema Sanfte Mobilität im Alpenraum. Unser Anspruch: 100% mobil bei Reisen ohne eigenem Auto“, heißt es unter anderem auf der Internetseite der „Alpinen Perlen“. Ein Blick bzw. ein Wunsch vieler in und an die Zukunft. Die Gemeinde Mals hat um Aufnahme in diesen illustren Kreis gebeten und der wurde ihr im Rahmen der Vollversammlung 2014 gewährt. Mit Stolz hat der damalige BM Ulrich Veith verkündet, man sei von nun an eine „alpine Perle“. Mals ist seit 31.12.2019 aber nicht mehr bei den „alpine pearls“ und das hat man in der Öffentlichkeit peinlichst verschwiegen, sodass auf der einen oder anderen Internetseite, sogar auf der Seite des Tourismusvereines, noch die Zugehörigkeit aufscheint. Das sei noch vor seiner Zeit als BM entschieden worden, wiegelt BM Josf Thurner jede Verantwortung ab. Mit Pfelders und Ratschings ist Villnöss Mitglied bei den „alpine pearls“. Villnöss war sogar Gründungsmitglied der Kooperation und der dortige Tourismusdirektor Klaus Brunner ist Kassier und der Koordinator für Südtirol bei der Kooperationsgemeinschaft mit Sitz in Österreich. Brunner stellt fest, dass Vertreter der Gemeinde Mals nur bei der Aufnahme in die Kooperation zugegen waren. Bei den Vollversammlungen und bei wichtigen Austauschtreffen wurde aus Mals niemand gesichtet. „Bedauerlicherweise muss ich Ihnen mitteilen, dass uns hier kein konkreter Grund für den Austritt genannt wurde“, schreibt Katja Hofbauer aus der „alpine pearls“-Zentrale.
Die ehemaligen Malser Verwaltern haben sich damit wohl als eine „Perle der Kompanie“ erwiesen - ungelenk und ungeschickt. (eb)
Glurns - Während in Bozen am vergangenen Sonntag von der hohen Politik die Südtiroler Autonomie gefeiert worden ist, haben die Vinschger in Glurns tags zuvor eine kleinere, aber für den Vinschgau bedeutende Autonomie hochleben lassen: Die Vinschger Stromautonomie. Das Vinschgauer Energiekonsortium (VEK) hat zur Einweihung des Betriebsgebäudes geladen und dazu Genossenschaftsmitglieder, Stromkunden und die lokale Politik eingeladen.
von Erwin Bernhart
Die Feier hatte am vergangenen Samstag den Charakter eines großen Volksfestes: Speis und Trank und zum Nachschlag Gelati, Musik, Unterhaltung für die Kinder und für die Erwachsenen Probefahrten mit E-Autos und Betriebsbesichtigungen.
Das Vinschgauer Energiekonsortium hatte seine Genossenschaftsmitglieder, seine Stromkunden und seine Förderer zum 1. „VION-Energietag“ eingeladen. Voll im Einsatz war die VEK-Mann- und Frauschaft mit Info-Ständen zu den Themen Strom, Glasfaser und Wasserkraft. Der Einladung gefolgt sind viele Vinschger:innen von den rund 2000 Genossenschaftsmitgliedern und von den rund 6000 Stromkunden und die BMin von Taufers, die BM der Gemeinden Graun, Mals und Schlanders und der Kommissar von Glurns.
Den offiziellen Teil bildete eine vom VEK-Sommer-Praktikanten Marian Blaas mit jugendlich-erfrischendem Charme moderierte Gesprächsrunde, in der der VEK-Präsident Andreas Tappeiner an die Ursprünge des VEK erinnerte. Ziel war und ist es, dass der Vinschgau an der Stromproduktion und an der Stromverteilung teilhabe. Denn solange die Edison und zuvor die Montecatini mit dem Reschenstausee und mit dem Marteller Stausee in Schluderns, Laas und in Kastelbell Strom produziert habe, hatte der Vinschgau nichts davon, im Gegenteil dauernd Probleme. Die Energie-Pioniere Sepp Noggler, Albrecht Plangger, Georg Wunderer und Siegfried Stocker haben sich für eine lokal organisierte Energiepolitik eingesetzt, sagte Tappeiner. 1999 Ist das VEK gegründet worden und mit der Stromnetzübernahme durch die Gemeinden konnte ab 2015 die operative Phase beginnen. Alexander Telser übernahm in der operativen Phase die Obmannschaft bis 2020. Seither ist er VEK-Geschäftsführer. Telser wies auf die mittlerweile vielfältige und aufgefächerte Tätigkeit im VEK hin. Mit der Betreuung des Stromneztes habe man begonnen, der Stromverkauf über die eigene Strommarke VION ist hinzugekommen. Rund 6000 Kunden könne man mit Strom beliefern und der Kundenstock wachse täglich. Seit einem Jahr ist das VEK auch als Internet-Provider aktiv und bietet das gesamte Glasfaserpaket an. „Ziel ist es, das Glasfaserpaket in allen Vinschger Gemeinden anbieten zu können“, sagte Telser. Auch die technische Betreuung von den E-Werken am Rambach, Arunda, Puni und Saldur habe man übernommen und demnächst würden die E-Werke Ramini in Latsch und Konfall in Schluderns dazukommen. Der Verleih von E-Bikes für die Mitglieder komme gut an und eine Wasserstofftankstelle sei für Glurns vorgesehen.
Über die Architektur und über das Design von Lagerhalle und Bürogebäude, welches Ende Jänner 2020 fertiggestellt worden ist, berichtete der Glurnser Architekt Günther Fritz. Es sei gelungen, gemeinsam ein repräsentatives Gebäude mit ruhigen Baukörpern und funktionalen Innenräumen zu erstellen. Schlichte Formen und die Außengestaltung in mattgrau trage der Lage an der Zufahrt zu Glurns Rechnung.
Mit dem Segen der Gebäude durch Pfarrer Werner Mair endete der offizielle Teil und der gesellige konnte mit Diskussionen, Betriebsbesichtigungen, E-Auto-Probieren Platz greifen. Mit Swing-Klängen begleitet füllte sich der Platz vor dem VEK-Gebäude immer mehr und der erste VION-Energietag kann als voller Erfolg verbucht werden.
Ein Wechsel an der Spitze der Filiale der Sparkasse Prad am Stilfser Joch ist kürzlich vollzogen worden: Alexander Pfeifer heißt der neue Direktor, der nun der Filiale vorsteht. Der junge Sparkasse-Mitarbeiter freut sich auf die neue Herausforderung, die Kunden gemeinsam mit seinem Team bestmöglich zu betreuen. Alexander Pfeifer folgt auf Klaus Trafoier, der nun als Geschäftskundenberater in der Filiale Schlanders tätig sein wird.
Nach einem unbeständigen, kühlen Frühjahr hat man heuer mit der ersten Wärmewelle eine rasante Vermehrung der Borkenkäfer feststellen können – die Situation ist problematisch.
Im Jahre 1983 wurde das Jugendfördergesetz vom Südtiroler Landtag genehmigt. Seit dieser Zeit ist die Jugendarbeit ein eigenständiger Bereich des gesamten Erziehungs- und Bildungswesens. Seit dieser Zeit gibt es in den Dörfern und Städten offene, selbstverwaltete Jugendräume, Jugendtreffs und Jugendzentren mit hauptberuflichen pädagogischen Mitarbeiter:innen. Im Vinschgau werden außerdem zwei Pilotprojekte durchgeführt: die Mobile Jugendarbeit Vinschgau und das Label „Junges Dorf“.
von Heinrich Zoderer
Insgesamt gibt es derzeit drei Jugendzentren und 14 Jugendtreffs mit 22 hauptberuflichen Mitarbeiter:innen zwischen Reschen und Kastelbell und außerdem rund 10 offene, selbstverwaltete Jugendräume. Es gibt den Jugenddienst Mittelvinschgau mit Sitz in Schlanders und den Jugenddienst Obervinschgau mit Sitz in Spondinig. Wie Tobias Stecher, der Geschäftsführer vom Jugenddienst Obervinschgau und Michael Kneissl, Geschäftsführer vom Jugenddienst Mittelvinschgau mitteilten, übernehmen die Jugenddienste die ganze Personalverwaltung, machen Projekt- Lobby- und Netzwerkarbeiten, leisten Informations- und Beratungsdienste, kümmern sich um finanzielle Angelegenheiten und fungieren als Koordinierungsstellen zwischen den Gemeinden, den verschiedenen Jugendeinrichtungen und den Sozialdiensten der Bezirksgemeinschaft und des Landes. Die Leiter:innen der Jugendtreffs und der Jugendzentren werden von den Jugenddiensten angestellt und mit 50% über das Jugendfördergesetz vom Land bezahlt. Den Rest bezahlen die Gemeinden. Wie Kneissl erzählte, entstand der erste Jugenddienst Ende der 70er Jahre in Sand in Taufers, damals noch unter kirchlicher Führung. Überhaupt war damals die Kirche neben den verschiedenen Vereinen sehr aktiv bei der Jugendförderung. Heute gibt es noch Ministrant:innengruppen, die Jugendschar, die katholische Jugend und die Kolpingjugend. Sehr stark ist die Vereins- und Verbandsjugendarbeit. Nach der letzten Jugendstudie über Werthaltungen, Lebensformen und Lebensentwürfe der Südtiroler Jugend aus dem Jahre 2016 sind insgesamt 56% der Jugendlichen Mitglied bei mindestens einem Verein. Ohne die Mitgliedschaft bei den verschiedenen Sportvereinen sind immerhin noch 31,2% Mitglied bei einem Verein in den Bereichen Kultur, Jugend, freiwillige Feuerwehr, Soziales oder Umwelt. Michaela Platzer, die Vize-Bürgermeisterin und Referentin für Jugend in der Gemeinde Prad berichtete, dass es in Prad insgesamt 52 Vereine und zusätzlich 12 Sportvereine gibt. Davon betreiben 21 Vereine plus die Sportvereine auch spezielle Jugendarbeit. Neben dieser Verbandsarbeit, die einen Großteil der Jugendarbeit ausmacht und sicherlich dazu beiträgt, dass Jugendliche ins Dorfleben hineinwachsen und sich daran aktiv beteiligen, findet seit 1983 eine Professionalisierung der Jugendarbeit statt. 1984 entstanden die Jugenddienste Mittelvinschgau und Obervinschgau. Die verschiedenen Jugendtreffs und Jugendzentren sind in den darauffolgenden Jahren entstanden, haben teilweise starke personelle Änderungen erfahren, wurden oft wieder geschlossen oder mussten nach neuen Räumlichkeiten suchen. In der Zwischenzeit ist die offene Jugendarbeit zu einer fixen Einrichtung geworden, alle Gemeinden haben Referent:innen für Jugend, die die Rahmenbedingungen für eine autonome und freiwillige Jugendarbeit schaffen. Die Corona-Pandemie und die Lockdowns waren nicht nur für Familien, Betriebe und die Schulen schwierige Zeiten, sondern auch für die Jugendlichen. Die Jugend hatte keine Stimme, wurde vielfach vergessen und vernachlässigt. Depressionen, Essstörungen, auch vermehrt Selbstmordgedanken, Vereinsamung, Zukunftsängste und starke Verunsicherungen waren die Folgen. Durch den fehlenden Austausch mit Gleichaltrigen wurden die Jugendlichen in ihrer Entwicklung blockiert. Auch deshalb muss die Jugendarbeit ein stärkeres Gewicht erhalten und die Situation der Jugendlichen, ihre Rolle im Dorf und in der Gesellschaft mehr Aufmerksamkeit erfahren. Zwei Pilotprojekte im Vinschgau sind ganz konkrete Initiativen dafür. Sie werden im Vinschgau erprobt und sollen dann landesweit eingeführt werden.
Das Label „Junges Dorf“ als Qualitätssiegel und Anschub für eine enga-gierte Jugendpolitik
Diskutiert und erarbeitet wurde dieses Konzept von den Jugenddiensten im ganzen Land. Eingeführt und erprobt wird es im Vinschgau. Das Jugendforum, bestehend aus Jugendlichen aus dem Vinschgau, hat zusammen mit den beiden Jugenddiensten ein umfangreiches Bewerbungsgesuch mit vielen Anregungen für eine engagierte Jugendarbeit im Dorf erarbeitet und den Vinschger Gemeinden zugeschickt. Mehrere Gemeinden haben Interesse gezeigt und Gespräche geführt, zwei Gemeinden haben sich letztendlich beworben. Das Jugendforum hat dann entschieden, die Gemeinde Prad mit dem Label „Junges Dorf“ für ihr Engagement für junge Menschen auszuzeichnen. Es ist aber nicht eine Auszeichnung, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen, sondern im Gegenteil. Die Gemeinde übernimmt durch die Verleihung des Labels „Junges Dorf“ die Verpflichtung sich noch mehr im Jugendbereich zu engagieren und die Jugendlichen am Dorfleben aktiv zu beteiligen. So gilt die Auszeichnung vor allem als Verpflichtung, als Ansporn, aktiv zu bleiben und die mit den Jugendlichen festgesetzten Ziele schrittweise umzusetzen. Das Bewerbungsgesuch hat die Gemeindejugendreferentin Michaela Platzer, zusammen mit der Landesjugendbeirätin Sarah Gritsch aus Prad und mit Jugendlichen aus dem Dorf erarbeitet. Dabei wurde die Ist-Situation beschrieben und es wurden konkrete Maßnahmen und Ziele bis 31.03.2023 bzw. 01.05.2025 festgelegt. Jedes Jahr wird die Gemeindeverwaltung vom Jugendforum zu einem Feedbackgespräch eingeladen, um das Erreichte zu überprüfen und neue Maßnahmen zu diskutieren. Konkret geplant ist u.a. ein neuer Jugendtreff mit mehr Tageslicht und Platz im Freien. Auch die Einführung eines Mitspracherechts für alle Jugendlichen über 16 Jahre, mehr Veranstaltungen und Workshops für Jugendliche, ein Nightliner am Freitag und Samstag in der Nacht, der Aufbau einer Mitfahrerzentrale, ein fahrradfreundliches Dorf, kostenlose WLAN Hotspots, die Schaffung von Co-Working Spaces sowie die Bereitstellung von günstigem Baugrund für junge Menschen wurden als Ziele formuliert. Ein erstes Feedbackgespräch mit den Jugendlichen hat es bereits gegeben. Für Michaela Platzer war es ein wertvolles und sehr anregendes Gespräch, da es für beide Seiten fruchtbringend und lösungsorientiert war.
Mobile Jugendarbeit sucht Kontakt zu Jugendlichen im öffentlichen und virtuellen Raum
Das Projekt „Mobile Jugendarbeit“ sucht junge Menschen da auf, wo sie ihre Freizeit verbringen. Im öffentlichen Raum, auf Straßen und Plätzen, in Freizeitanlagen, auf Bahnhöfen und bei öffentlichen Veranstaltungen. Aber auch im halb-öffentlichen Raum, in Bars, Jugendräumen, Schulen und öffentlichen Verkehrsmitteln. Der virtuelle Raum, die sozialen Netzwerke, sind für Jugendliche neben den angeeigneten öffentlichen, halböffentlichen und privaten Plätzen ein wichtiger Sozialisationsraum. Über Facebook, Instagram oder WhatsApp nehmen die mobilen Jugendarbeiter:innen Kontakt mit den Jugendlichen zwischen 13 und 25 Jahren auf. Andrea Innerhofer hat langjährige Erfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Mit einem Camper, dem „Cämpi“ fährt sie nach einem genauen Wochenplan die verschiedenen Orte und Plätze zwischen den Gemeinden Graun und Kastelbell/Tschars ab, sucht das Gespräch mit Jugendlichen, ohne sich aufzudrängen, gibt Informationen, begleitet einzelne Jugendliche oder ganze Gruppen, entwickelt mit verschiedenen Gruppen Projekte auf Ortsebene, die dann gemeinsam mit den Jugendlichen umgesetzt werden. Das Projekt gibt es seit November 2019, Andrea Innerhofer macht die Arbeit seit Jänner dieses Jahres. Am Nachmittag und Abend von Dienstag bis Samstag ist sie unterwegs, begleitet Jugendliche und ist für sie da. Die Projektidee gibt es seit 10 Jahren. In Landeck gibt es diese Einrichtung schon länger. In den Städten Bozen und Meran arbeiten Streetworker, um problembelastete Zielgruppen zu unterstützen bzw. aus ihrer Situation herauszuholen. Die Mobile Jugendarbeit ist ein Interreg-Projekt für den ländlichen Raum, um alle Jugendlichen zu begleiten, zu fördern und zu unterstützen. Es wird im öffentlichen Raum potential- statt problemorientiert gearbeitet, meint Innerhofer. Der Camper ist für Andrea Dienstauto, Anlaufstelle und Büro. Im Camper führt sie eine Gitarre mit, um mit den Jugendlichen zu spielen und Musik zu machen. In nächster Zukunft will sie mit Jugendlichen den Camper jugendgerecht gestalten, damit ihr Dienstauto als Anlauf- und Begegnungsstätte noch mehr auffällt und zum Reden einlädt. In Schlanders plant sie mit Jugendlichen eine Basketballmannschaft zu gründen, in Prad in der Sportzone ein Streetballfeld einzuzeichnen. Die Arbeit ist abwechslungsreich und voller Überraschungen, aber auch spannend und erfüllend, meint Innerhofer. Ideal wäre es, die Arbeit zu zweit zu machen. Eine zweite Stelle ist ausgeschrieben. Längerfristig geplant sind insgesamt sechs Stellen, damit jeweils drei Gruppen öffentliche und halböffentliche Plätze im Vinschgau aufsuchen und so mit Jugendlichen ins Gespräch kommen und sie ein Stück auf ihrem Lebensweg begleiten und einige Projekte zusammen planen und durchführen können. Das Interreg-Projekt in der Terra Raetica (Italien-Österreich) läuft 2022 aus. Andrea Innerhofer hofft, dass aus dem Projekt dann eine fixe Einrichtung wird. Tobias Stecher und Michael Kneissl sind überzeugt, dass die Mobile Jugendarbeit ein notwendiges zusätzliches Standbein zur bestehenden Jugendarbeit ist. Sie bietet den jungen Menschen den für sie notwendigen Raum und bereichert das Dorfleben.
Wichtige Kontaktstellen:
Jugenddienst Mittelvinschgau:
Schlanders, Geschäftsführer: Michael Kneissl, Tel.: 0473/621236
Jugenddienst Obervinschgau:
Bahnhof Spondinig, Geschäftsführer: Tobias Stecher, Tel.: 3773200000
Mobile Jugendarbeit Vinschgau,
Andrea Innerhofer, Tel.: 328 9397035
Kinder- und Jugendanwaltschaft, Bozen,
Kinder- und Jugendanwältin: Daniela Höller,
Tel.: +39 0471 94 60 50
Young+Direct Die Beratungsstelle für junge Menschen in Südtirol.
Internet: https://www.young-direct.it/de/
WhatsApp! Nummer: 3450817056.
Jugendtelefon: 0471/1551551.
Jugendräume, Jugendtreffs
und Jugendzentren im Vinschgau:
Offene Jugendräume ohne hauptberufliche Mitarbeiter:innen: Schlinig, Schleis, Laatsch, Matsch, Lichtenberg, Eyrs, Kortsch, Morter, sporadisch aktiv auch in Tanas, Allitz, Plawenn;
Jugendtreffs mit hauptberuflichen Mitarbeiter:innen: JT „fResch“ Reschen, JT „Juze Hoad“ St. Valentin, JT Burgeis, JT „Revoluzer“ Taufers i. M., JT „Citytreff“ Glurns, JH „Phönix“ Schluderns, JT „Ju!P“ Prad, JT „Chillhouse“ Stilfs, JT Tschengls, JT „La:Ma“ Laas, JC „Taifun“ Martell, JR „Check In“ Goldrain, JT Tarsch, JT „All In“ Kastelbell, JT „All In“ Tschars;
Jugendzentren mit hauptberuflichen Mitarbeiter:innen: JZ „Green Turtle“ Latsch, JZ „Freiraum“ Schlanders, JZ „JuMa“ Mals
Vinschgau - Nach einem Jahr mit Corona Lockdown und Beschränkungen darf nun wieder kräftig in die Pedale getreten werden. Auch Radrennen und Randonnées werden organsiert, an denen neben anderen mehrere Athleten des Amateurradsportvereins Vinschgau ARSV teilnehmen. Bereits am 3. Juli 2021 fand die diesjährige Ausgabe der Tour d’Ortles statt - mit Start und Ziel in Meran. Die Teilnehmer bewältigten 253 Kilometer und 5660 Höhenmeter. Die Tour führte über das Stilfser Joch und weiter über den Gavia-, Tonale- und Gampenpass. An dieser Veranstaltung nahmen Alex Erhard, Alberto Andretta, Markus Niederegger und Michael Hofer für den ARSV Vinschgau teil.
Am Samstag, den 24. Juli 2021, folgte die Radtour Duomo - Stelvio. Dieser Bewerb fand heuer zum ersten Mal statt. Der Startschuss fiel vor dem imposanten Mailänder Dom. Ziel war das Stilfserjoch. Die Strecke führte über Como, Sondrio und Bormio. 258 Kilometer und 3600 Höhenmeter galt es zu überwinden. Mit von der Partie waren diesmal Benjamin Petersen, Hannes Schlögl, Markus Niederegger und Michael Hofer (alle sind Mitglieder im ARSV Vinschgau).
Ende September 2021 wollen die vier Vinschger Radsportler des ARSV beim Bewerb Granfondo Nove Colli in Cesenatico erneut mit dabei sein. Thomas Tschenett schließt sich der Vierergruppe an. (mds)
Latsch - Seit Jahren kommt der ERC Ingolstadt (DEL, höchste Eishockeyliga in Deutschland) nach Latsch und absolviert dort ein Trainingslager. Auch in diesem Jahr trainierten die Panther eine Woche lang im Vinschgau. Der traditionelle Vinschgaucup wurde in diesem Jahr in Form von zwei anstelle von drei Partien ausgetragen. Im ersten Match traf Ingolstadt auf den Ligakonkurrent Bietigheim Steelers. Die vielen Eishockeyfans sahen ein spannendes Match, das Ingolstadt am Ende mit 6:4 für sich entscheiden konnte. Zum Abschluss des Trainingslagers empfingen die Ingolstädter im Latscher IceForum den HC Bozen Foxes. Auch in diesem Match verließen die Panther als Sieger das Eis und beendeten ihren Aufenthalt im Vinschgau mit einem klaren 7:1 Sieg. (sam)
Eishockey - Am 10. September startet im IceForum von Latsch wieder die Eisfix-Hockeyschule, welche vom AHC Vinschgau organisiert wird. Interessierte Kinder erhalten hierbei die Möglichkeit auf spielerische Art und Weise den schnellsten Mannschaftssport der Welt kennen zu lernen. Zwei Mal in der Woche wird jeweils für 45 Minuten auf dem Eis trainiert, dabei lernen die Kinder das Eislaufen und den Umgang mit Stock und Puck. Für die Teilnahme an der Hockeyschule ist lediglich die Vereins-Mitgliedschaft (15€) zu bezahlen. Die Ausrüstung wird gegen eine Kaution zur Verfügung gestellt. (sam)
Schluderns - Der Amateusportverein Schluderns kann bereits seit Jahrzehnten auf die finanzielle Unterstützung der Raiffeisenkasse Prad-Taufers zählen. Der Sponsor-Vertrag wird regelmäßig erneuert, so auch kürzlich bei einem Treffen auf der Schludernser Sportanlage. Zur Unterzeichnung des Sponsorvertrages gekommen waren der Schludernser Filialleiter Andreas Nigg und die Verwaltungsrätin Andreas Dietrich von der Raiffeisenkasse Prad-Taufers sowie Sportpräsident des ASV Schluderns Raimund Lingg und seine Stellvertreterin Priska Gufler. Beide dankten im Namen der vielen Sportbegeisterten. Lingg und Gufler sind samt Vorstand noch bis zum Frühjahr 2022 im Amt, weil die Amtsperiode wegen der Coronakrise um ein Jahr verlängert worden ist. Der ASV Schluderns zählt rund 500 Mitglieder, von denen viele in mehrere Sektionen aktiv Sport im Freien und in der Halle betreiben. Neun Mannschaften spielen beispielsweise Fußball (die erste Mannschaft in der I. Amateurliga). Zahlreiche Jugendmannschaften bestreiten die VSS-Meisterschaften.
Die Kicker hoffen nun, dass die Bälle wieder regulär rollen können. (mds)
Mals/Lettland - Silbermedaille für Judith Mair in Lettland beim Future Series – Latvia International:
Die 18 jährige Malserin hat in Riga ihre erste Medaille in der allgemeinen Klasse bei einem internationalen Badmintonturnier gewonnen. Die kürzlich „maturierte“ Oberschülerin des Oberschulzentrums „Claudia von Medici“ (mit höchster Punktezahl 100 ), ist Ende Juli nach Mailand übersiedelt und trainiert dort im nationalen Badminton Olympiastützpunkt. Zusammen mit ihrer neuen Doppelpartnerin vom BC Milano (Martina Corsini) hat sie ein sehr erfolgreiches Turnier gespielt. Obwohl sie noch wenig gemeinsame Spielpraxis haben, gelang schon nach einem eher leichten Auftaktspiel in der zweiten Runde eine Überraschung, bei der sie die an Nummer 2 gesetzten Ukrainerinnen Rudacova/Prozorova in zwei Sätzen schlagen konnten 21:15 21:19. Die zwei Ukrainerinnen hatten die Bronzemedaille bei der Junior-EM 2018 in Tallin gewonnen. Ein weiterer Sieg gegen eine norwegische Paarung sicherte ihnen den Einzug ins Halbfinale und somit auch eine Medaille. Im Halbfinale bezwangen sie die an Nummer drei gesetzte Paarung aus Polen Kwasnik/Marczak in zwei Sätzen 21:14 21:17. Im Endspiel standen sie einer Doppelpaarung aus Malaysia gegenüber, welche die asiatische Vormachtstellung im Badminton einmal mehr deutlich machte. Der erste Satz ging klar mit 21:7 verloren – im zweiten Satz konnten Mair/Corsini auf Augenhöhe mitspielen, verloren aber trotzdem mit 21:17. Der italienische Badmintonverband musste den Aufenthalt der beiden Doppelspielerinnen verlängern, da man nicht mit einem Einzug ins Finale gerechnet hatte. Während der Rest der italienischen Nationalmannschaft nach Hause fuhr, bestritten Mair/Corsini, gecoachet vom Nationalcoach Wisnu Hary Putro, noch Halbfinale und Finale und erkämpften sich so diese wichtige Silbermedaille und einige Punkte für die Damen-Doppel-Rangliste.
Endlich wieder Fußball schauen und zwar live im Fußballstadion! Nach fast einem Jahr Zwangspause rollt das schwarz-weiße Leder seit 29. August in Südtirols Ligen wieder über die Fußballplätze des Landes. Vereine, Spieler und Fans dürfen sich wieder auf spannende Partien freuen. 17 Mannschaften aus dem Vinschgau werden in der neuen Spielzeit auf Torjagd gehen.
Von Sarah Mitterer
Nachdem bereits im Oktober 2020 die Meisterschaft nach wenigen Spielen unterbrochen wurde und im Frühjahr 2021 entschieden wurde, dass die Fußballsaison 2020/21 von der Landesliga bis hin zur 3. Amateurliga endgültig abgebrochen wird, gab es keine Auf- und Absteiger. Doch welche Vinschger Mannschaft spielt wo und auf welche Derbys können sich die Fans freuen? Hier ein kurzer Überblick auf die Saison 2021/22.
Landesliga
Drei Teams aus dem Vinschgau nehmen an der Landesliga teil. Es sind dies Naturns, Partschins und Latsch. Naturns gehört zu den großen Favoriten auf den Titel. Die Gelb-Blauen haben sich mit namhaften Spielern verstärkt und wollen endlich den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffen.
1. Amateurliga
In der 1. Amateurliga sind Schluderns, Schlanders und Plaus am Start. Plaus feierte in der vergangenen Saison seine Premiere in der 1. Amateurliga, jedoch wurde die Meisterschaft nach nur wenigen Spielen abgebrochen.
2. Amateurliga
Die 2. Amateurliga bleibt weiterhin jene Liga mit den meisten Vinschger Teilnehmern. Sechs Mannschaften aus dem Tal werden die Meisterschaft in der Gruppe A bestreiten: Oberland, Mals, Prad, Goldrain, Morter und Kastelbell-Tschars. Die Fußballfans dürfen sich auf viele brisante Duelle freuen.
3. Amateurliga
Auch in dieser Liga gibt es interessante Vinschger Begegnungen. Nicht mehr am Start ist dieses Jahr die Mannschaft Laatsch/Taufers. Doch durch die Anmeldung der Mannschaft aus Glurns bestreiten auch heuer wieder fünf Vinschger Teams die Meisterschaft der 3. Amateurliga. Es sind dies: Glurns, Eyrs, Laas, Kortsch und Schnals.
Landesliga:
Latsch, Naturns, Partschins
1. Amateurliga:
Plaus, Schluderns, Schlanders
2. Amateurliga:
Oberland, Mals, Goldrain, Kastelbell, Prad, Morter
3. Amateurliga:
Glurns, Eyrs, Laas, Kortsch, Schnals
Landesliga
Am 19. September empfängt der ASV Partschins den SSV Naturns. Der Spielanpfiff erfolgt um 15.30 Uhr. (sam)
2. Amateurliga
Am zweiten Spieltag finden in der 2. Amateurliga gleich zwei Vinschger Duelle statt. Am 11. September empfängt Goldrain die Mannschaft aus Kastelbell, am 12. September spielt Prad zu Hause gegen Mals. Beide Partien beginnen um 15.30 Uhr. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Ägidius, 1. September 2021
In den Bergen währt die Schneedecke oberhalb der Baumgrenze lang und die für das Wachstum und den Erhalt der Art nutzbare Zeit ist für die Pflanzen in dieser Höhenlage kurz. Schnelles Austreiben, Wachsen, Blühen, Fruchten und Samenbilden ist eine der Anpassungsstrategien vieler Blütenpflanzen an den Extremstandort Hochgebirge. Die eigene Art zu erhalten, ist der biologische Ursinn aller Arten. Dazu gibt es aber nicht nur bei den Gebirgspflanzen, sondern bei vielen anderen Pflanzen-arten ganz unterschiedlicher Standorte und Lebensräume neben der geschlechtlichen Vermehrung über Samen auch ungeschlechtliche, vegetative Formen der Vermehrung über Ausläufer, Brutknollen, Wurzelrhizome und andere Formen.
Besondere Bedeutung kommt im Gebirge dem bodennahen Mikroklima zu. Dieses kann sich, abhängig vom Bodenrelief, den Strahlungs- und Windverhältnissen innerhalb weniger Quadratdezimeter entscheidend ändern: Im Schneetälchen herrschen ganz andere Standortbedingungen als am unmittelbar daneben liegenden, aperen Windgrat. Und großräumiger gefasst unterscheiden sich die Wachstumsbedingungen und Standortfaktoren auf der Sonnenseite stark von jenen auf der Schattenseite der Hänge.
Zur fotografischen Dokumentation des schnellen Wachstums der Gebirgspflanzen und der unterschiedlichen Blühaspekte bin ich im heurigen Sommerhalbjahr zweimal an der orographisch rechten Flanke des Trafoitales oberhalb der Waldgrenze von der Franzenshöhe über den Dreifernerweg in Richtung Berglhütte gewandert. Die Frühjahrsblüher habe ich am 31. Mai und die Herbstblüher am 19. August fotographisch festgehalten. Zum zweiten Datum haben die Frühjahrsblüher schon ihr Samen ausgebildet. Eine Auswahl an Bildern von Blüten und Samen auf dem kalkigen Dolomit-Boden der obersten Tausend Höhenmeter des Ortler-Massivs stelle ich auf der heutigen Doppelseite vor.
Zwei Bilder des gleichen Landschaftsausschnittes zeigen die unterschiedliche Schneebedeckung bzw. Ausaperung an den beiden Stichtagen 31. Mai und 19. August auf. Auf diesen Bildern ist auch die sogenannte 1842er-Moräne zu sehen. Diese Seitenmoräne zeigt den Höchststand des Madatschgletschers nach der sogenannten Kleinen Eiszeit von 1650 – 1842 an, als die Alpengletscher nach mehreren Jahrzehnten unterdurchschnittlich kalter Jahre diese ihre größte Ausdehnung erreicht hatten. An der Außenseite dieser Moräne ist der Boden schon zur Ruhe gekommen. Krautige und verholzende Pflanzen bis hin zu den Baumarten Lärche und Zirbe haben den Moränenrücken schon fast geschlossen besiedelt. Die Innenseite der Moräne hat ab ihrer Abbruchkante einen instabilen Boden, der durch den Abfluss des Schmelzwassers und im Fall von starken Gewittergüssen mit hoher Regendichte immer noch und immer wieder erodiert. Daher ist er nur spärlich und lückig von Pionierpflanzen besiedelt.
Im talseitigen Kalkschuttkar des abschmelzenden Madatschgletschers gibt es ein im Westen Südtirols seltenes, interessantes Karstphänomen: Der Großteil des Schmelzwassers versickert im wasserdurchlässigen Dolomitgestein und springt Hunderte Höhenmeter tiefer bei den Wasserfällen an den Dreibrunnen aus der Felswand.
Das „Conto termico 2.0“ ist eine staatliche Förderung für den Austausch von bestehenden Heizanlagen und Einbau von Biomasseanlagen sowie Wärmepumpen und Solaranlagen. Seit Jänner 2013 ist es in Kraft, seit Mai 2016 gibt es Neuerungen und Vereinfachungen. „Das Conto termico ist erfahrungsgemäß eine der beliebtesten, wenn nicht die beliebteste Fördermaßnahme“, sagt Michael Schnarf von Recuterm in Naturns. Der Grund dafür ist schnell erklärt: Im Unterschied zu mehrjährigen Steuerabzügen in der Steuererklärung erhält man beim „Conto termico 2.0“ die Förderung bar auf die Hand. „Das ist ein großer Vorteil“, sagt Herr Schnarf. Für Privatpersonen und Kondominien sieht das Fördersystem (Conto termico 2.0) bis zu 65% Förderung für die Nutzung erneuerbarer Energien vor.
Geförderte Maßnahmen
In den Genuss des „Conto termico 2.0“ kommen jene, die ihr alte Heizanlage mit einer Anlage ersetzen, die mit erneuerbaren Energiequellen betrieben wird. Konkret zählen zu den geförderten Maßnahmen:
• der Einbau einer Biomasseanlage (Stückholz, Pellets, Hackgut), der Einbau von Holz- oder Pelletöfen und Holz- oder Pellets-Heizkamine (termocamini) in einem Gewächshaus oder einem ländlichen Gebäude
• der Einbau einer elektrischen oder gasbetriebenen Wärmepumpe unter der Verwendung von Luft, Erdwärme oder Wasser als Energieträger
• der Austausch des elektrischen Warmwasserboilers und das Ersetzen mit einer Wärmepumpe
• der Einbau einer thermischen Solaranlage (Warmwasserproduktion) auch kombiniert mit einem solaren Kühlsystem (solar cooling)
• der Einbau von hybriden Wärmepumpen (Kombinationen aus Wärmepumpen und anderen Heizwärmeerzeugern)
Förderhöhe und Auszahlungsdauer
Je nach Maßnahme beträgt die Förderhöhe zwischen 40 und 65% der anerkannten Kosten. Dazu zählen nicht nur die Spesen für den Einbau der neuen Anlage, sondern auch zum Beispiel der Abbruch und die Entsorgung der alten Anlage (komplett oder teilweise) oder hydraulische Arbeiten und Maurerarbeiten, die erforderlich sind, um die Heizanlage fachgerecht auszuführen.
Aber auch andere Kriterien, wie die Leistung einer Heizanlage, die Art der Investitionen und die Klimazone, spielen bei der Höhe der Förderung eine Rolle.
Die Förderung der nachstehenden Maßnahmen wird wie folgt aufgeteilt:
• Austausch der Heizanlage mit einer Leistung bis zu 35 kW: 2 Jahre
• Austausch der Heizanlage mit einer Leistung zwischen 35 und 2.000 kW: 5 Jahre
• Austausch des elektrischen Warmwasserboilers: 2 Jahre
• Einbau einer thermischen Solaranlage mit einer Bruttofläche bis zu 50 m²: 2 Jahre
• Einbau einer thermischen Solaranlage mit einer Bruttofläche zwischen 50 und 2.500 m²: 5 Jahre“
Beispiel
Ein Antragsteller in der Klimazone F bekommt beim Austausch einer Heizungsanlage unter 35 kW Feuerleistung und dem Einbau eines Pelletkessels mit Brennwert in 2 Jahren eine Summe von 7.776,00 Euro auf sein Konto überwiesen. Hingegen bei einer Anlage derselben Situation mit einem 56 kW Pelletskessel im Heizwertbetrieb beträgt die Auszahlung in 5 Raten in 5 Jahren insgesamt 12.096,00 Euro.
Hinweis: Beträgt die Summe der Förderung nicht mehr als 5.000 Euro, so wird sie von der GSE in einer einmaligen Rate ausbezahlt. Gefördert werden ausschließlich neue Geräte.
Gesuch stellen
Um in den Genuss des „Conto termico 2.0“ zu kommen, müssen diverse technische Richtwerte erfüllt werden. Innerhalb 60 Tage ab Durchführung bzw. Fertigstellung der Arbeiten muss der Antrag um Förderung über das “portaltermico” der GSE (italienischer Netzbetreiber) abgewickelt werden. Das Gesuch sollte von einem befähigten Techniker erstellt werden. Wichtig ist, dass aus den Bank- bzw. Postbelägen der Grund für die Überweisung, die Steuernummer des Gesuchstellers und die Steuer- und Mehrwertsteuernummer des Begünstigten hervorgehen. Die Summe der Einzahlungen muss mit den Gesamtspesen, welche im Förderungsgesuch angeführt wurden, übereinstimmen. Die Förderung ist nicht kumulierbar mit anderen staatlichen Förderungen.
Info: Der Staat stellt 700 Millionen Euro für Privatpersonen, Kondominien und Firmen zur Verfügung. Sobald diese Gelder erschöpft sind wird neu entschieden, wie es mit dem so genannten
Conto Termico weiter geht. Ein Zähler auf der Internetseite der GSE gibt Aufschluss darüber, wie viel von den vorgesehenen Geldern noch zur Verfügung stehen.
Daher ist es nicht nur wichtig rechtzeitig um die Förderung anzusuchen, sondern auch den Zähler des GSE im Auge zu behalten, um am Ende nicht leer auszugehen.
Weitere Infos: https://www.gse.it/servizi-per-te/efficienza-energetica/conto-termico
Quelle:
Verbraucherzentrale Südtirol,
Recuterm Naturns
Holzheizungen, Fernwärme, Solarwärme und Wärmepumpen sind im Vinschgau die wichtigsten Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern. Diese werden vor dem Hintergrund des Klimawandels immer wichtiger und sollten erste Wahl sein.
Von Angelika Ploner
Heizen mit Holz
Umweltfreundlich und nachhaltig: Holz ist beides. Holz ist ein CO₂-neutraler Brennstoff und verbrennt klimaneutral, setzt also beim Verbrennen nur so viel CO₂ frei, wie es beim Wachstum gebunden hat. Ob Holz deshalb verbrannt wird oder im Wald langsam vermodert, kommt auf dasselbe hinaus – in beiden Fällen entsteht keine zusätzliche CO₂-Belastung für die Umwelt. Das heißt: Wer mit Holz heizt, heizt im CO₂ -Kreislauf der Natur. Holz trägt deshalb nicht zum Treibhauseffekt - der globalen Klimaveränderung - bei. Im Gegenteil: Jedes Kilogramm Heizöl, welches durch Holz ersetzt wird, entlastet die Atmosphäre um mehr als 3 Kilogramm CO₂. Gleichzeitig ist Heizen mit Holz nachhaltig. Holz ist ein regionaler Brennstoff und stammt in der Regel aus Südtirol oder der näheren Umgebung. Der Anteil an grauer Energie, jene Energie, die für den Transport und die Aufbereitung aufgewendet wird, ist sehr gering. Drittens sind die verschiedenen Holz-Feuerungen sehr effizient und sauber. Auch die Vielfalt und die Auswahl sind gegeben: Der Kaminofen ist eine davon. Der Kaminofen ist ein Einbaugerät mit Stahlkorpus und relativ großen Glasscheiben. Die große Feuerstelle heizt den Raum schnell auf. Das ist ein Vorteil. Der Nachteil: Sobald das Feuer erlischt, kühlt der Raum auch schnell wieder ab und aus. Speicheröfen, die im Vinschgau den Großteil ausmachen, sind hingegen Öfen mit kleinerem Fenster, damit mehr Wärme gespeichert wird. Ein echter Speicherofen, zumeist konzipiert als Kachelofen oder Grundofen, besteht immer aus zwei Teilen: einem Feuerraum und einer sogenannten Speichermasse. Im Feuerraum findet die Verbrennung statt. Die dort entstehende Hitze wird daraufhin nicht direkt in den Kamin, sondern zuerst in der genannten Speichermasse weitergeleitet. Diese speichert die Energie und gibt sie in Form von Strahlungswärme langsam an den Wohnraum ab. Die angenehme Wärme hält über Stunden, teilweise bis zum nächsten Tag, an. Ein echter Speicherofen mit Speichermasse - und das wird oft verwechselt - wird handwerklich erstellt und ist nicht als fertiges System erhältlich.
Wer die Feuerstelle primär für ein gemütliches Ambiente nutzen will, der wählt einen Kaminofen. Hier kann Feuer erlebt und behagliche Wärme direkt gespürt werden. Wer die Feuerstelle zum Heizen nutzen will, der wählt einen Speicherofen oder Pelletofen. Pelletöfen oder Holzpellets- oder Stückholzheizungen funktionieren per Knopfdruck, geheizt wird mit Holzpellets oder Stückholz. Wenn die Anschaffungskosten auch etwas höher ausfallen, sind die Pellets meist günstiger als andere Energieträger. Pellets bestehen aus Restholz: Sägemehl, Hobelspäne und andere naturbelassene Abfallhölzer werden zusammengepresst und zeichnen sich durch eine hohe Energiedichte aus. Voraussetzung für dieses Heizsystem ist ein geeigneter und gut dimensionierter Raum samt Lager. Als Holzheizung nicht zu vergessen ist der klassische Holzherd. Er behauptet in vielen Küchen im Vinschgau seinen Platz und wird sowohl zum Heizen als auch zum Kochen und Backen genutzt.
Heizen mit der Sonne
Die Sonne ist eine unbegrenzte Energiequelle. Heizen mit der Kraft der Sonne nennt sich Solarthermie. Wie funktioniert eine Solarthermieanlage? Die Solarthermie nutzt die Sonneneinstrahlung für Heizzwecke. Damit unterscheidet sich Solarthermie maßgeblich von der Photovoltaik, welche die Sonnenenergie für die Produktion von elektrischer Energie nutzt. Eine Solarthermieanlage arbeitet im Prinzip wie ein in der Sonne liegender Gartenschlauch: Die Sonne erwärmt über den Absorber im Kollektor die darin zirkulierende Solarflüssigkeit. Diese Wärme wird anschließend dem Heizsystem zugeführt. Die Kollektoren befinden sich in der Regel auf einem Dach, können aber auch an Fassaden und Balkonen montiert werden.
Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, Sonnenenergie zur Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung zu nutzen. Die Ersparnis an Öl oder Gas ist in jedem Fall beträchtlich: Mit einer Solaranlage verbraucht man gut 60 Prozent weniger Energie im Jahr, die sonst zur Warmwasserbereitung für den täglichen Bedarf benötigt würde. Kombiniert man die Erwärmung von Trink- und Heizungswasser, liegt die jährliche Ersparnis bei ca. 30 Prozent der insgesamt benötigten Energie.
Heizen mit Fernwärme
Im Vinschgau gibt es zahlreiche Fernheizwerke: In Schluderns, in Laas, in Prad, in Latsch, in Sulden, in Martell, in Trafoi, in Schlinig, in St. Valentin auf der Haide, und in Reschen stehen Fernwärme-Anlagen. Südtirolweit gibt es 77 Biomassewerke, die jährlich 109 Millionen Liter Heizöläquivalente einsparen. Das sind 320.000 Tonnen CO₂ im Jahr.
Die im Fernheizwerk erzeugte Wärme wird per Rohrleitung zu den angeschlossenen Gebäuden transportiert. Weil die Wärme bei dieser Heizmöglichkeit nicht im eigenen Haus erzeugt wird, benötigt sie die geringsten Voraussetzungen vor Ort. Lediglich ein Fernwärme-Anschluss ist notwendig. Das bringt den entscheidenden Vorteil mit sich, dass es wenig Platz im Haus braucht. Zudem wird die Wartung vom Anbieter übernommen. Weil keine Verbrennung erfolgt, ist auch kein Kamin notwendig.
Heizen mit Wärmepumpe
Wärmepumpen funktionieren im Prinzip wie ein Kühlschrank. Nur umgekehrt. Während der Kühlschrank seinem Innenraum die Wärme entzieht und nach draußen gibt, bezieht die Wärmepumpe ihre Energie aus der Luft, dem Boden oder dem Wasser und gibt sie dem Haus ab. Genau diese drei Wärmequellen sind bei dieser Technologie nutzbar: Luft, Wasser und Erdwärme. Die Wärmepumpe gewinnt die Wärme beispielsweise über eine Erdsonde oder über Erdflächenkollektoren im Garten und transportiert sie dann ins Innere des Hauses. In Wärmepumpen findet deshalb keine Verbrennung statt. Sie nutzen die Umweltwärme, die in der Nähe des Hauses vorhanden ist. Deshalb ist der erste Schritt: Prüfen, welche Wärmequelle zur Verfügung steht und ob sie erschlossen werden kann. Am häufigsten werden Luft-Wärmepumpen eingebaut, die der Umgebungsluft die notwendige Wärme über Wärmetauscher entzieht. Warum rechnet sich eine Wärmepumpe? Die Wärmepumpe schafft Unabhängigkeit von Öl- oder Gaspreisen. Wärmepumpen müssen seltener gewartet werden. Man spart bis zu 75 Prozent an fossilen Brennstoffen und produziert bis zu 50 Prozent weniger Emissionen. Kurzum: Eine Wärmepumpe ist eine umweltfreundliche Heizung, die kostenlose Umweltenergie nutzt.
Tipp: Heizen mit Infrarotheizung
Die Infrarotheizung ist eine elektrische Heizung, die auf Strahlungswärme basiert. Sie wird auch als Wärmewellenheizung oder Strahlungsheizung bezeichnet und erzeugt – ähnlich wie die Sonne – besonders angenehme Direktwärme. Der wesentliche Unterschied zu einem konventionellen Heizungssystem: Die Infrarotheizung erwärmt nicht etwa die Luft im Raum, sondern die umgebende Raumhülle – also die Wände, den Boden und die Gegenstände im Raum. Ein behagliches und gesundes Klima wird durch Infrarotheizungen gefördert, durch eine große Designvielfalt lassen sich Infrarotheizungen optisch elegant in Accessoires wie Bildern, Spiegel oder vieles mehr integrieren.
Petrolvilla
Petrolvilla bietet Rundumservice
Seit über 40 Jahren ist Petrolvilla direkt an der Staatsstraße in Eyrs ein wichtiger Bezugspunkt für Treib- und Brennstoffe. Der Rundumservice inkludiert auch die Versorgung mit Gas und Strom. Petrolvilla beliefert jährlich rund 9000 Kunden mit rund 16 Millionen Liter Heizöl - für Privathäuser und für Wärmekraftwerke in der Industrie. Mit ca. 50 Millionen Liter Dieselkraftstoff werden rund 4.000 Kunden versorgt. Petrolvilla liefert zu jeder Jahreszeit und erreicht jeden noch so abgelegenen Ort. Mit einem Top Service und fairen Preisen hat man sich zu einer festen Größe für Privatkunden und Unternehmen entwickelt.
Das Vertreterteam von Petrolvilla berät in Sachen Energiemanagement verlässlich und informiert über Licht, Gas, Strom oder über erneuerbare Energien. Petrolvilla ist der richtige Ansprechpartner in Sachen Energie und Antrieb.
Tel. 0473 739921, Mobil: 345 1407520, oris@petrolvilla.it
Moriggl Risan
An alle, die Zähne putzen
Putzen Sie jeden Morgen Ihre Zähne? Wahrscheinlich schon. Kochen Sie Tee? Kaffee? Am Ende bereiten Sie sogar noch Babynahrung zu? Mit frischem, sauberem Leitungswasser. Glaubten Sie jedenfalls.
Jedes noch so frische Wasser muss durch eine Wasserleitung – und wie die von innen aussieht, weiß meist kein Mensch. Erstaunliche 70% aller Trinkwasserleitungen sind von innen veraltet. Egal ob dicke oder dünne Rohre, egal ob aus Kupfer, Zink oder aus Eisen: Rost frisst sie auf. Braunes Wasser und sinkender Wasserdruck sind eindeutige Signale.
Unheil Rost
Der Rost in Ihren Wasserleitungen schläft nie. Und schon nach kurzer Zeit hat er ein ordentliches Unheil angerichtet. Völlig unbemerkt hat er sich bis in den letzten Winkel der Rohre vorgearbeitet und sie teilweise so angefressen, dass schon bald Rohrbrüche unausweichlich sein werden. Eine tickende Zeitbombe sozusagen.
Bereits nach fünf Jahren sind die meisten Wasserleitungen vom Rost angegriffen. Nach spätestens zehn Jahren ist das Problem praktisch in jedem Haushalt akut, aber oft noch unbemerkt. Was nutzt das sauberste Bergquellwasser, wenn es durch eine vom Rost zerfressene, dreckige Leitung geflossen ist? Sie ahnen es: Nichts.
Rohrsanierung von innen statt teurer Totalsanierung
Es gibt nur zwei Möglichkeiten, frisches und sauberes Wasser durch frische und saubere Rohre zu leiten. Die eine wäre die Totalsanierung: Dabei werden die alten Rohre aus allen Wänden und Böden gerissen und durch neue ersetzt. Eine aufwändige und vor allem teure Sache. Die eindeutig bessere Lösung ist die Rohrsanierung von innen:
Ohne lästigen Schmutz, Lärm und Wasserunterbruch wird das gesamte Leitungsnetz saniert. Und das wesentlich günstiger als bei einer Totalsanierung. Bei der Rohrsanierung von innen mit dem RISAN®-System wird zunächst Quarzsand mit Luft durch die Rohre geblasen. Der Quarzsand löst den Rost, bis ein blankes, sauberes Rohr übrig bleibt. Das Rohr ist dann so, wie es einmal war: Neu.
Doch das ist noch nicht genug, denn das Rohr soll auch so bleiben. Deshalb wird anschließend eine schützende Kunststoffbeschichtung im flüssigen Zustand durch das Rohr geblasen. Der Kunststoff setzt sich wie eine zweite Haut im Inneren der Rohre fest, erhärtet und verhindert jede neue Ablagerung. Rost hat nun ganz bestimmt keine Chance mehr. Das Rohr bleibt neu und Ihr Wasser bleibt so, wie es vom Berg kommt - frisch und sauber. Garantiert.
Schnell, sauber, günstig
Die Vorteile für die Rohrsanierung von innen liegen also auf der Hand: Schnell, sauber, günstig und dazu noch umweltfreundlich. Zudem gibt es für die Rohrsanierung von innen dieselbe Garantie wie auf eine Neuinstallation des gesamten Leitungsnetzes! Lassen auch Sie sich unverbindlich beraten und fordern Sie die umfangreiche Referenzliste mit sanierten Objekten der letzten Jahrzehnte in Südtirol, Italien, Österreich und Deutschland an!
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Prad - Als nette Geste zur Begrüßung am „Tag der offenen Tür“ am Samstag, den 28. September 2021, gab`s für die Gäste je ein Papierröllchen mit einem Sinnspruch und einen kleinen Schlüsselanhänger. Beides war im Haus beschriftet bzw. gebastelt worden. Den ganzen Tag über herrschte - bei strenger Einhaltung der Corona Schutzmaßnahmen - ein reges Kommen und Gehen.
Zu den Besucher:innen zählten Angehörige und Interessierte an der Seniorenstruktur St. Antonius. Diese bietet begleitetes und betreutes Wohnen im Haus an und nimmt auch Tagesgäste auf. Unter den Interessierten waren auch zahlreiche Gemeindevertreter:innen aus den umliegenden Ortschaften. Viele sind auf der Suche nach neuen Ideen und Formen in der Altenbetreuung. Denn es gilt der Tatsache Rechnung zu tragen, dass künftig immer mehr Seniorinnen und Senioren versorgt werden müssen. An mehreren Thementischen konnten sich die Gäste über die unterschiedlichen Aktivitäten im Haus informieren. Angeboten werden beispielsweise Gedächtnistraining, kreatives Arbeiten, unterschiedliche Freizeitaktivitäten usw. Das Betreuerteam ist ständig bemüht, auf die individuellen Bedürfnisse der Menschen im Haus einzugehen und trägt Sorge, dass es ihnen gut geht. Derzeit kümmert sich das siebenköpfige Fachteam im Seniorenwohnheim St. Antonius um 12 Seniorinnen und Senioren im Bereich „Betreutes Wohnen“ und um eine Person im Bereich „Begleitetes Wohnen“. Bei der Eröffnung vor neun Jahren war das noch fast umgekehrt. „In der Zwischenzeit sind die Menschen älter und mit den Jahren auch hilfsbedürftiger geworden“, sagt Dienstleiterin Annegret Polin. „Der Pflegeaufwand steigt, auch die Demenzerkrankungen nehmen zu. Das alles stellt uns vor immer neue Herausforderungen.“ Das Seniorenwohnheim nimmt von Montag bis Freitag (ab sofort wieder am letzten Samstag im Monat) auch acht bis zehn Tagesgäste auf. Wichtig ist der Strukturleitung die Einbindung der Angehörigen. Und freiwillige Helferinnen und Helfer sind herzlich willkommen.
Zum „Tag der offenen Tür“ hatten die Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau eingeladen, mit den Verantwortlichen Karin Tschurtschenthaler (Direktorin) und Walburg Wielander (Bereichsleiterin Betreuung und Pflege). (mds)
Kolping im Vinschgau - Das Prinzip der Solidarität ist nicht nur eine tragende Säule der internationalen Zusammenarbeit bei Kolping; denn Menschen, die der Unterstützung bedürfen, gibt es auch im eigenen Land. So wie Adolph Kolping selbst sich jenen widmete, die nicht im Fokus des Interesses standen, orientiert sich die Arbeit in den Kolpingsfamilien an Menschen, die manches, aus welchen Gründen auch immer, nicht aus eigener Kraft schaffen und stemmen können. So ist es für die Kolpingsfamilie selbstverständlich Personen/ Familien im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu unterstützen. In vielen Fällen kann schon die Zugehörigkeit zu einer großen Gemeinschaft – wie Kolping – die Gewähr bieten, in schwierigen Situationen nicht alleine zu sein und auf die Hilfe anderer zählen zu können.
So geschehen vor einigen Tagen durch die Übergabe eines ansehnlichen Geldbetrages an eine Familie in St. Valentin a.d.Heide, durch die Kolpingsfamilie Vinschgau. So konnte konkret Solidarität geübt und zum Ausdruck gebracht werden.
Kolping Vinschgau hat durch diese Aktion gezeigt, dass sie die Worte von Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si“ ernstnimmt, die Kirche müsse auch und gerade dort präsent sein, wo es wehtut. Es genügt also nicht nur das Sammeln von Spenden und Geldüberweisung, sondern muss auch gelebt und die Solidarität gezeigt werden- auch durch Gespräche und Besuche.
Großes Vergelt´s Gott an die in der KF wirkenden Personen, gerade am gezeigten Beispiel im Vinschger Oberland.
Otto von Dellemann
Die neue ARUNDA 101 „Geschichten aus dem Vinschgau“, bringt kulturelle und landschaftliche Höhepunkte unseres Tales und unserer Nachbarn. Entstanden ist das Buch in Zusammenarbeit: ARUNDA und Vinschgerwind.
Vorgestellt wird das über 200 Seiten starke Buch mit mehr als 90 Beiträgen aus der ARUNDA- und Vinschgerwind-Redaktion am Sonntag, den 12. September 2021 (ab 15 Uhr) auf der Tschenglsburg.
Ausgesucht und in der vorliegenden Rhythmik zusammengestellt hat die Beiträge eine Redaktion um Hans und Ulrich Wielander, ergänzt durch die experimentierfreudige Graphikerin Elena Kaserer.
Das Titelbild der ARUNDA 101 zeigt die sich im Wasser des Reschensees spiegelnde Ortlergruppe – Reflexionen aus dem vielschichtigen Vinschgau.
ARUNDA 101 „Geschichten aus dem Vinschgau“, erhältlich im Buchhandel und bei der ARUNDA Redaktion, Buchhandelspreis: 29€
ISBN: 978-88-945648-1-5
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Ob bequem, femminin oder sportlich: Die neuen Stiefeletten sind das Must-have in der Herbst- und Wintersaison 2021/2022.
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Elegant, lässig und farbenfroh zeigt sich die neue Herbst- und Wintermode.
Unser „Must have“ 2021/2022: Farben und Strick.
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Schlanders/Venusta Musica - Bereits zum vierten Mal organisierte Venusta Musica vom 26. bis 31. August einen Kammermusik-Workshop für Musikbegeisterte unter der Leitung von drei Musikdozenten. Außerdem gab es innerhalb dieser Zeit vier Konzerte an verschiedenen Lokalitäten in Schlanders. Im Oktober des letzten Jahres fand die notarielle Gründung des Musikvereins „Venusta Musica“ statt. Unter der Führung der rührigen Präsidentin Sabina Mair will der Verein Jugendliche und Erwachsene für die klassische Musik begeistern, aber auch Projekte und Workshops in den Bereichen Kunst, Literatur und Musik organisieren, Kurse zur musikalischen Früherziehung anbieten und junge Talente im Vinschgau fördern. Am Workshop beteiligten sich einige Personen aus dem Vinschgau und aus verschiedenen Orten Italiens, die mit den drei Musikpädagogen Marcello Defant (Violine), Sebastiano Severi (Violoncello) und Giacomo Batterino (Klavier) verschiedene Musikstücke vom Barock bis zur Moderne in den Räumlichkeiten der Musikschule Schlanders einstudierten. Das erste Konzert gab es bereits am 26. August in der Basis Vinschgau. Es musizierten die beiden Nachwuchstalente Raffael Tappeiner aus Schlanders und Jeremias Donchi aus Mals. Der Höhepunkt der Konzertreihe war sicher das Konzert am 28. August im Kulturhaus mit Elisa Horrer aus Schlanders, die im Juni dieses Jahres mit Auszeichnung ihr Masterrezital an der Hochschule für Musik in Basel abschloss. Unter dem Titel „Musik für die Seele“ konzertierte Elisa Horrer und das Trio Artre, bestehend aus den drei Musikdozenten des Workshops. Am 29. August gab es in der Musikschule ein Konzert für die Familien und am 31. August noch das Abschlusskonzert der Teilnehmer:innen des Workshops in der Bibliothek Schlandersburg. Beim Konzert im Kulturhaus bedankte sich Sabina Mair bei den verschiedenen Kooperationspartnern, bei mehreren Einzelpersonen und bei Hans Martin Pohl von Pohl Immobilien, der die Schirmherrschaft für dieses Musikprojekt übernommen hat. (hzg)
Laas - In den letzten zehn Jahren ist die Nachfrage nach den Projektwochen so stark gestiegen, dass heuer zur elften Auflage gleich vier Wochen durchgeführt wurden. 48 Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren haben in den Sommermonaten auf dem Freigelände vis-a-vis vom Laaser Bahnhof geklopft, gehämmert, gemeißelt und geschliffen. Betreut wurden sie vom Steinfachmann Torsten Anders, den pädagogischen Mitarbeiterinnen Martina Thanei, Isolde Moser und Christina Angerer sowie vom Praktikanten Julian Fliri aus Langtaufers. Mehr als die Hälfte der TeilnehmerInnen stammten aus der Gemeinde Laas und freudig und stolz konnten alle den selbst bearbeiteten Laaser Marmor in jedweder Form mit nach Hause nehmen. Träger der Projektwochen ist die GWR in Spondinig mit kräftiger Unterstützung der Lasa Marmo AG, welche das Gelände, den Marmor und allgemein mit einer „herzlichen“ Umsorgung den vier Projektwochen zur Seite stand. (lu)
Samstag, 11. September 2021
18.00 Uhr
Festgelände Sacramento City
Sonntag, 19. September
Jugendtreff Tschengls
9:30 Uhr
Jugendtreffs Oberland - Die Jugendtreffs im Oberland können auf tolle Aktionen im Sommer zurückblicken. Im „fResch“ Reschen und im „Juze Hoad“ wurde wöchentlich ein abwechslungsreiches Programm geboten:
Juze Hoad Sommer – Tag * Pop its * Spiele * picknicken am Reschensee und am Hasenlift * Regenbogenkuchen * Spiele * Fahrt nach Imst * Eisschokolade * fResch Sommer – Tag…
Und auch für den Herbst basteln Jugendliche, Betreuer*innen und die Jugendarbeiterin schon am Programm, welches wieder viele Überraschungen bieten wird. Also seid gespannt und neugierig! Bis dann in den Jugendtreffs im Oberland!
Vinschgau/Südtirol - EURAC - Mit ihren wuchtigen Stämmen, einer ausladenden, von Blüten oder Früchten geschmückten Baumkrone und einem blühenden Untergrund liefern sie ein wunderschönes Postkartenmotiv: Streuobstwiesen. Sie sind außerdem Lieferanten für schmackhaftes Obst, Futter und Streu für die Tiere und für Brennholz. Ganz nebenbei sind sie aber auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Waren sie einst Markenzeichen einer jeden Hofstelle unserer Täler sucht man sie heute oft vergebens. Verbliebene „Anger“ oder „Pangerter“, wie sie hierzulande traditionell genannt werden, müssen intensiveren Kulturformen oder Siedlungen weichen – ein Trend, dem nun die Initiative „Baumgart“ entgegenwirken möchte. Baumgart ist eine Gruppe aus Institutionen und Vereinen, bestehend aus Roter Hahn (Bauernbund Südtirol), Bioland Südtirol, Heimatpflegeverband Südtirol, Amt für Natur, Eurac Research, Sortengarten Südtirol und dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz. Diese Initiative möchte auf den Mehrwert dieses einzigartigen Lebensraums hinweisen. Die erste Aktion von Baumgart ist ein Fotowettbewerb, zu dem alle Interessierten aufgerufen sind, und bei dem es tolle Preise zu gewinnen gibt.
FOTOWETTBEWERB BAUMGART
Wer kann teilnehmen: alle Interessierten
Zeitraum: 30. April – 20. September 2021
Was soll fotografiert werden: Streuobstwiesen (Pangert, Anger)
Kriterien: max. 5 Fotos pro Person und nur ein Foto pro Standort
Auswahlkriterien für die Prämierung: prämiert werden die schönsten Fotos
Gewinne: Geschenkskorb mit Südtiroler Produkten, Obstbaum für den eigenen „Baumgart“, Samenmischung mit verschiedenen Gemüsesamen für den Gemüsegarten
Fotos an: baumgart@outlook.it
(Benennung der Fotos: Vorname – Nachname – Fotonummer – Name des Hofes, der Wiese oder genaue Lokalität) (Beispiel: Max – Mustermann – Foto Nr.01 – Moarhof Bozen – ggf. Koordinaten)
Weitere Informationen zum Fotowettbewerb unter: https://www.eurac.edu/de/research/mountains/alpenv/services/Pages/Photo-contest.aspx
Doch was genau sind Streuobstwiesen eigentlich?
Traditionelle Elemente unserer Kulturlandschaft
Streuobstwiesen bestehen aus mehreren freistehenden, hochstämmigen und verstreut angelegten Bäumen. Dies erlaubt einen Bewuchs mit einer wiesenartigen Vegetation, wodurch die Streuobstwiesen die Produktion von Obst mit der Bereitstellung von Grünfutter oder Streu kombinieren. Damit sind sie eine extensive, multifunktionale und traditionelle Form der Landnutzung. Der Baumbestand einer Streuobstwiese besteht in der Regel aus Kern- und/oder Steinobst (Apfel, Birne, Quitte, Mispel; Marille, Zwetschge, Pfirsich, Kirsche, Sauerkirsche), gelegentlich sind Nussbäume oder Esskastanien mit dabei.
Hinter den idyllischen Pangerter verbirgt sich jedoch auch eine gehörige Portion Arbeitsaufwand, die vielfach nicht maschinell ausgeführt werden kann. Dies ist einer der Gründe, warum die Streuobstwiesen fast allerorts intensiven Obstanlagen wichen oder ihre Bewirtschaftung schlicht aufgegeben wurde. Trotzdem bieten die Baumgärten auch einige Mehrwertfunktionen, die nicht außer Acht gelassen werden sollten.
Mehrwert der Streuobstwiesen
Streuobstwiesen sind eine traditionelle Anbauform in Südtirol und zahlreiche Herstellungsverfahren und Produkte sind an sie gebunden. Hier stehen außerdem vielfach seltene, alte und autochthone Sorten in Kultur. Somit haben Streuobstwiesen einen hohen kulturellen Wert. Das hochwertige Obst dieser oft alten Sorten ist im Geschmack unverwechselbar. Somit sind sie ein idealer Ausgangspunkt für eine Qualitätsküche. Die Möglichkeiten für die Veredelung sind mannigfaltig (z. B. Marmeladen, Säfte, Destillate). Dadurch bergen Anger einen hohen kulinarischen Wert. Mit ihren oft alten knorrigen Bäumen oder mit Blüten, Äpfeln und Birnen übersäten Ästen besitzen Streuobstwiesen einen hohen ästhetischen und Erholungswert. Dies spielt eine große Rolle für den Erlebniswert unserer Kulturlandschaft. Der ästhetische Wert ist besonders für den Urlaub auf dem Bauernhof ein wichtiger Faktor, stellen doch alte Obstbäume eine besondere Zierde für die Hofstellen dar. Anger sind jedoch nicht nur ein attraktives Landschaftselement, sondern können auch eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Zwar ist in den letzten Jahrzehnten ein Teil dieser ökonomischen Bedeutung verloren gegangen, doch zeigen zahlreiche Beispiele im In- und Ausland, dass sie in vielerlei Hinsicht ökonomisches Potential besitzen und das gewonnene Obst bzw. die Veredelungsprodukte sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der unverzichtbare ökologische Wert von Streuobstwiesen. Durch die Kombination aus hochstämmigen Einzelbäumen und einem extensiv bewirtschafteten Grasland sind sie ein wertvoller Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Aktivitäten von Baumgart
Mit einer Reihe von Veranstaltungen und Aktionen will die Initiative Baumgart ein Bewusstsein für all diese Funktionen von Streuobstwiesen schaffen. So laden die Initiatoren neben dem Fotowettbewerb am 5. November zur Auftaktveranstaltung, die Anger aus allen Blickwinkeln beleuchten will. Schließlich organisiert der Südtiroler Bauernbund in Zusammenarbeit mit Baumgart eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema.
Julia Strobl, Eurac Research
Taufers - Der 25. März ist seit jeher ein wichtiger Lostag im Jahreslauf, ist man doch bereits einen Schritt weit im nahenden Frühling und auch der grimmigste Winter muss weichen. Der 25. März im kirchlichen Kalender ist Maria Verkündigung und der Spruch,, Maria Verkündigung kehren die Schwalben wiederum“, kündet die Rückkehr des gefiederten Gastes aus Afrika an. In der Tat, um diese Zeit sieht man die ersten Schwalben. Taufers scheint nach wie vor eine attraktive Urlaubsdestination zu sein. Bald nach der Ankunft der ersten Gäste hört man das laute Zwitschern dieses seit jeher beliebten Vogels. Es ist erstaunlich, dass dieser Zugvogel, der etliche tausend Flugkilometer zurücklegt, nicht nur Taufers findet, sondern auch sein Nest vom Vorjahr. Findet er es nicht mehr, so wird emsig versucht ein Neues zu bauen bzw. das Alte zu sanieren. Einmal fertig gebaut, dauert es nicht lange und nach 16 Tagen Bruttätigkeit ertönt frohes Vogelkindergezwitscher aus allen Nestern entlang der St. Johann Straße. Die Jungen erfordern es, dass emsig gefüttert wird, und so fliegen die Flugkünstler unermüdlich zum Nest. Die scheinbar unersättliche Vogelkinderschar vertilgt bis zum flügge werden nach ca. 3 Wochen eine Unmenge von Insekten. (Weltweit schätzt man, dass alle Vögel im Jahr 400-500 Millionen Tonnen Insekten fressen-nur Spinnen fressen noch mehr). Als wahre Flugakrobaten vollbringen die Schwalben an den lauen Sommerabend mit lautem Gezwitscher wahre Kunstflüge und dem Betrachter ist es eine Freude dem abendlichen Treiben zu zu sehn.
Nun, die Schwalben (Rauchschwalben, Mehlschwalben, Mauersegler…) haben es so wie andere Vögel nicht mehr leicht und sind in ihren Beständen gefährdet. Die Bodenbrüter Braunkehlchen und Feldlerche verlieren durch das immer frühere Mähen ihre Brutmöglichkeit. Schwalben verlieren durch die zunehmende Versiegelung des Bodens ihr Baumaterial. Durch die vielen Pfützen nach einem Regen, die sich auf Feldwegen, wie früher dem Zelastes-Weg bildeten, fanden die Schwalben viel „Lettn“ um ihre Nester zu bauen.
Ein richtiges Eldorado für Schwalben scheint die Untere Gasse zu sein und hier speziell der Stall und Stadel von Martin Karner. Der Stadel bietet unzähligen Schwalben Nistmöglichkeit. Die alten Drähte mit den weißen Porzellanisolatoren sind nicht nur ein technisches Kulturdenkmal, das es zu erhalten gilt, sondern sie bieten der ganzen Vogelschar Rastplatz. Speziell an nebeligen Tagen ist auf den Drähten kein Platz mehr frei. Auf der rauen Stallmauer krallen sich Hunderte von Schwalben fest: ein beeindruckendes Schauspiel! Wenn man mit dem Martin Karner über die Schwalben spricht, kommt er ins Schwärmen, viel hat er im Laufe der Jahre beobachtet. Obwohl es eine Unzahl von Vögeln sind, glaubt er die Alten zu kennen, die jedes Jahr in seinem Stadel Quartier beziehen… als Schwalbenflüsterer nimmt er auch die Unannehmlichkeiten in Kauf: die Schwalben hinterlassen natürlich jede Menge an Kot und bei 2-3 Bruten von je 3 bis 5 Jungen kommt eine Menge davon zusammen.
Wenn der Herbst ins Land zieht, sammeln sich die Schwalben und wieder ist es ein Lostag den man mit dem Wegzug der Schwalben in Verbindung bringt: es ist der 8. September: Maria Geburt. Maria Geburt ziehen die Schwalben furt. (fort). Dann wird es wieder still in den Straßen und speziell in der Unteren Gasse... Bis zum nächsten Jahr…. und gute Reise.
Wolfgang Kapeller
Buchtipp - Selma Mahlknecht auf Shortlist des Rigoni-Stern-Preises - Ihr Essay „Berg and Breakfast“ über das Reisen in die Berge unter den Finalisten
Allerorten generiert intensiver Tourismus Konsumkulissen: Die Landschaft, die Architektur, die Gastronomie ordnen sich dem unter. Die Auswüchse: Sandstrand auf 1.500 Höhenmetern, zu jedem Gipfel führt ein Skilift, ehemalige Bauernhäuser werden zu Jumbo-Chalets aufgeblasen. Es wäre einfach, all diese Tendenzen zu verteufeln. Selma Mahlknechts Essay „Berg and Breakfast“ wägt ab und zeigt die Widersprüche auf. Das Buch ist eine Anregung zum Nachdenken, wie wir in Zukunft die Alpen erleben wollen und können – und ist nun für den Mario-Rigoni-Stern-Preis nominiert. Der Preis zeichnet exzellente Werke in den Bereichen Belletristik und Essayistik über den Alpenraum aus.
Rezensionen:
In fünf Kapiteln analysiert Mahlknecht mit spitzer Feder, was Menschen in die Berge treibt, wohin das führt und wie der Tourismus nach Corona aussehen könnte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wer sich auf die Tour durch dieses Buch macht, soll sich wappnen. Mitunter hagelt es Steinschläge oder der Untergrund ist instabil. Festes Schuhwerk im übertragenen Sinn also ist das mindeste.
Stefan Fischer, Süddeutsche Zeitung
Selma Mahlknecht untersucht den Tourismus und bringt die Lage präzise auf den Punkt. Ein Buch, das auf viele Gedanken bringt. Ihre Antworten hat sie klug und leichthändig aufgeschrieben.
Georg Mair, ff – Das Südtiroler Wochenmagazin
mit Hubert Messner und Lenz Koppelstätter
Voller Empathie und Leidenschaft erzählt Hubert Messner als Arzt und Abenteurer von seiner Kindheit in den Bergen , von seiner beruflichen Tätigkeit als Neonatologe, seinen schwierigsten Fällen und von den abenteuerlichen Expeditionen an der Seite seines Bruders Reinhold. Es sind diese Gratwanderungen zwischen den Extremen, die einem die Bedeutung des Lebens besonders intensiv vor Augen führen. Diesen Balanceakt vollführte Hubert Messner sowohl in seiner täglichen Arbeit als Neonatologe auf der Frühchenstation als auch auf seinen Expeditionen mit seinem Bruder Reinhold. Die Extreme zwischen Leben und Tod haben ihn sein Leben lang geprägt.
Donnerstag, 09. September 2021, 20.00 Uhr
Kulturhaus Schluderns
Zutritt NUR mit GREEN PASS
Bildungsausschuss Schluderns
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bildungsausschüssen!
Wie können wir uns organisieren, so dass wir die wichtigen Themen aufgreifen, unsere Veranstaltungen nachhaltig wirken und unser Engagement in der Erwachsenenbildung Frucht und Freude bringt: für uns selbst, für andere, für unsere Dorfgemeinschaft?
Wir widmen uns Ihren mitgebrachten Fragestellungen, die wir sowohl einzeln als auch gemeinsam bearbeiten und klären und uns dadurch für unser weiteres Engagement stärken.
Themenblöcke:
– Was freut und stärkt mich in meinem Engagement?
– Wie finden wir die für unser Dorf wichtigen/richtigen Themen und Formate?
– Wie werden unsere Veranstaltungen nachhaltiger?
Wilhelm Pfaff, Bildungsreferent beim Bildungswerk der Erzdiözese Freiburg und Leiter des Projekts „Engagementförderung“, wird uns durch den Tag begleiten.
Datum, Zeit: 09.10.2021, 09.00 – 17.00 Uhr
Ort: Bozen, Leegtorweg, Bozner Boden
Anmeldungen – bis zum 25.09.2021 telefonisch unter 0471/413372 oder per email an ulrike.spitaler@provinz.bz.it
Die Veranstaltung ist kostenlos, aber die Teilnehmeranzahl ist begrenzt.
Wir freuen uns auf den Tag mit euch!
Bezirksservice Vinschgau
Demokratie - Klimakrise
Gewalt gegen Frauen
8. Oktober 2021, 09:00 – 13.00 Uhr
Haus der Familie, Lichtenstern
Anmeldung:
Bis 30. September 2021 per E-Mail oder telefonisch beim Amt für Weiterbildung
Die Teilnahme ist kostenlos
Veranstalter:
Amt für Weiterbildung, 39100 Bozen, A.-Hofer-Str. 18
Tel. 0471-413390, amt.weiterbildung@provinz.bz.it
www.provinz.bz.it/weiterbildung
Bezirksservice Vinschgau
Am 23. September ist der Tag der Bildungsausschüsse, bei dem im ganzen Land auf die Arbeit der 136 Bildungsausschüsse aufmerksam gemacht wird. Rund um diesen Tag planen viele Bildungsausschüsse wieder Aktionen, Vorträge und Veranstaltungen. Es gilt also: Augen auf für die zahlreichen Veranstaltungen der Bildungsausschüsse.
Bezirksservice Vinschgau
Laas
16. – 17. September 2021
www.tumler-literaturpreis.com
Bildungsausschuss Laas
Markttag in den Lauben mit regionalen Produkten
Samstag, 11.09.2021 – 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Ein einzigartiges Produktsortiment rund um die schmackhafte und vor allem gesunde Birnensorte ist auf dem Themenmarkt zu finden.
Auf dem Markt und in ausgewählten Gastbetrieben von Glurns
werden Palabirngerichte angeboten.
„Morgenerwachen“ - Wege der Heiligkeit
– die Glurnser und ihre himmlischen Helfer
Sonntag, 12.09.2021 – 07.00 Uhr
Texte und Gedanken: Christof Anstein
Musik: Sophia Sagmeister
Treffpunkt: 7.00 Uhr Frauenkirche Glurns (Ortszentrum)
Besinnliche Einstimmung, dann ruhige Wanderung – begleitet von Gedanken und Texten, Stimmen, Klängen und Stimmungen.
Bei schlechter Witterung Lesung und Musik in der Frauenkirche
anschließend
zu Gast
bei einem Palabirnenbaum zu einem gemeinsamen Frühstück.
Beitrag: € 15,00 (für Lesung mit Musik und Frühstück) - Kinder frei
Anmeldung erwünscht im Informationsbüro Glurns unter der
Tel. 0473 831 097 oder info@glurnsmarketing.it
Kulinarische Stadtführung durch Glurns
Sonntag, 12.09.2021 – 17.00 Uhr
Thomas Ortler, Historiker und Chefkoch des renommierten Restaurants flurin begleitet Sie auf 4 Etappen durch das malerische Städtchen Glurns. Im Zeichen der Historizität und der Kulinarik mit besonderem Fokus auf die Palabirne erhalten Sie ein mobiles Degustationsmenü auf Basis der lokalen und saisonalen Produkte des Obervinschgaus.
Anmeldung für die Veranstaltung unter:
info@flurin.it oder 0473 428136
Preis: € 75 (4 Gänge – Degustationsmenü mit Weinbegleitung)
Limitierte Teilnehmerzahl
Glurnser Heiligenhimmel
Vortrag und Präsentation
Freitag, 17.09.2021 20.00 Uhr - Gemeindehaus 3. Stock
Engel, Heilige und Schutzpatrone-Spuren der Volksfrömmigkeit
in Glurns. Ein fotografischer Ausflug in die Glurnser Kunst- und
Frömmigkeitsgeschichte
Vortrag: Christof Anstein
Veranstalter : OK Palabir
Musik und Literatur:
Sonntag, 19.09.2021 – 19.00 Uhr - Pfarrkirche Glurns
Wie ist die Welt so Stille:
Musikalisch-literarischer Tagesausklang am Palabirasunnta
Besinnliche Texte dazu Musik auf der neu renovierten Mauracher
Orgel der Pfarrkirche (mit kurzer Orgelführung)
Texte: Maria Raffeiner
Musik: Jakob Raffeiner
Veranstalter: Bildungsauschuss Glurns – Taufers und OK Palabir
„Palabirschnitz-Jagd“
Spannendes Abendteuer für die ganze Familie zum Thema
Palabirne in und um die Stadt Glurns. Holen Sie sich den
Teilnahmeschein im Informationsbüro ab 12.09. ab oder
laden Sie ihn unter www.glurns.eu runter
und gewinnen Sie tolle Preise.
Köstlichkeiten rund um die Palabirne
Während der Palabiratage verwöhnen Sie folgende Gastbetriebe mit Köstlichkeiten rund um die Palabirne: Gasthof Steinbock,
Gasthof Grüner Baum, flurin, Pizzeria Erika und PortiKum.
Die Bürgergenossenschaft Obervinschgau „da“ organisiert die
Palabirnenernte und bietet die Palabirnen zum Verkauf an.
Tel. 340 546 88 30
Bildungsausschuss Glurns
Naturns - Naturpark Texelgruppe: Einblicke in das Nahrungsnetz der Natur: Die Sonderausstellung „Fressen und gefressen werden“ im Naturparkhaus Texelgruppe in Naturns ist noch bis 30. Oktober zu sehen.
Interessante Einblicke in das Nahrungsnetz der Natur liefert die Sonderausstellung „Fressen und gefressen werden“ im Naturparkhaus Texelgruppe. Die Eröffnung dieser Leihgabe des Nationalparks Stilfserjoch erfolgte coronabedingt erst vor kurzem. Dabei betonte die für die Schutzgebiete zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, dass die Südtiroler Naturparks und die Naturparkhäuser sowohl für Einheimische als auch für Urlaubsgäste ein umfassendes Informationsangebot für alle Altersstufen bieten: „Besonderer Dank gilt den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in der Umweltbildung und Sensibilisierung tätig sind.“
Wer frisst wen?
Die Ausstellung zeigt verschiedene Nahrungsbeziehungen in der Natur: Wildtiere und Pflanzen hängen voneinander ab und bilden eine Nahrungskette. Mehrere Nahrungsketten zusammen bilden das Nahrungsnetz. Durch aktives Suchen im Nationalparkhaus erarbeiten die Besucher natürliche Feinde und Beutetiere heimischer Lebewesen.
Die Sonderausstellung „Fressen und gefressen werden“ bleibt bis 30. Oktober 2021 im Naturparkhaus Texelgruppe, Feldgasse 3, in Naturns geöffnet.
Müstair - In den nächsten Jahren sollen weitere Kurse im Rahmen eines in Müstair entstehenden Kompetenzzentrums für Denkmalpflege und altes Handwerk entwickelt werden.
Naturstein und Kalkmörtel sind Materialien, die seit Jahrtausenden zum Bauen von Gebäuden verwendet werden. Damit das Wissen um den Umgang mit diesem Material im Zeitalter des Betonbaus nicht verloren geht, haben die Stiftung Pro Kloster St. Johann und der Verein Kalkwerk einen Kurs veranstaltet, der 11 Personen die Möglichkeit bot, am Bau einer Natursteinmauer im Westhof des Klosters St. Johann mitzuarbeiten. Begleitet wurde dieser praktische Teil von Vorträgen und einer Exkursion zum Thema historische Mauertechnik, Bauforschung, Restaurierung und Kalkherstellung. Entsprechend vielfältig war die Zusammensetzung der Gruppe, die aus Personen aus dem Handwerk, der Archäologie und der Bauforschung bestand. Verwendet wurden ausschliesslich Materialien regionaler Herkunft: der Kalk wurde in Sur En im Unterengadin gebrannt, der Sand für den Mörtel stammte aus dem Rombach, und die Steine wurden ebenfalls in nächster Umgebung des Klosters gesammelt.
Mit dieser und anderen Initiativen wollen die Veranstalter den Dialog zwischen Wissenschaft, Denkmalpflege und Handwerk sowie das Weiterleben traditioneller Handwerkstechniken fördern. Weitere Kurse im Rahmen eines in Müstair entstehenden Kompetenzzentrums für Denkmalpflege und altes Handwerk werden folgen.
Elke Larcher
Graun - Am Samstag (28.08) trafen sich die Mitglieder der Vinschgauer Vinzenz-Konferenzen und Helfergruppen am Turmareal zur Bezirkswallfahrt, die seit 2017 jährlich unternommen wird. Heuer wurde sie von der Konferenz Graun organisiert. Am Fuße des St.-Anna-Hügels empfing Valentin Paulmichl die Teilnehmer und referierte kurz über die Seestauung. Anschließend pilgerte die Gruppe zur neu restaurierten St.-Anna-Kirche. Nach einer besinnlichen Andacht erzählte Paulmichl die Geschichte von St. Anna, den Kunstwerken und den Sanierungsarbeiten. Die Treffen haben nicht nur den Zweck, sich gegenseitig persönlich kennen zu lernen, sondern auch die Bezirksvollversammlung abzuhalten. Im Gasthof „Goldener Adler“ begrüßte die Bezirkspräsidentin Regina Marth Gardetto die Mitglieder der Konferenzen und Helfergruppen der Vinzenzgemeinschaft des Vinschgaus samt ihren Familienangehörigen. Herzlich willkommen hieß sie weiters den Zentralratspräsidenten Südtirols Josef Andreas Haspinger, die Vizepräsidentin Sonja Platzer, die Verantwortliche für „Bereich Erwachsene“ im Sozialsprengel Mittel- und Obervinschgau Christine Gruber und die Grande Dame der Südtiroler Volkspartei Martha Stocker. Haspinger berichtete kurz über die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft und beantwortete aufgeworfene Fragen. Stocker sprach über Tafeln, über Angebote vor Ort und die Möglichkeiten weiterer Einrichtungen. „Die Landestafel sammelt Lebensmittel aus Spenden, Schenkungen, EU- und nationalen Förderprogrammen, rettet überschüssige Lebensmittel aus der Lebensmittelindustrie, aus Supermarktketten und der Landwirtschaft.“ Frau Platzer sprach über die Tafel in Latsch, die nach längerer und mühevoller Vorbereitung am 25. Juni 2019 eröffnet werden konnte. Die Gemeinde Latsch stellt die Räumlichkeiten langfristig kostenlos zur Verfügung. Die Einrichtung haben Betriebe gespendet. Die Tafel wird von Betrieben und vom „Banco Alimentare“ unterstützt. Frau Gruber stellte den Sozialdienst in der Bezirksgemeinschaft vor und gab einen Überblick zu den wichtigsten Leistungen der „Finanziellen Sozialhilfe“. Sie erwähnte auch die gute Zusammenarbeit mit den Konferenzen. Die Bezirksvorsitzende Regina Marth Gardetto und die Vorsitzenden der Konferenzen von Graun, Burgeis, Mals, Schlanders, Latsch und Martell legten ihre Jahresberichte 2020 vor. Zu guter Letzt folgten die Tätigkeitsberichte der Lebensmitteltafeln von Schlanders und Latsch und der Kleiderkammer von Latsch. Die Bezirkswallfahrt wurde durch ein gemütliches Beisammensein und einer wohlschmeckenden Marende abgerundet. (aw)
pr-info Südtiroler Heimatbund
Wenn es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass die von dem Faschisten Ettore Tolomei erfundenen italienischen Ortsnamen für Südtirol abzuschaffen sind, so liegt er nun vor. In einem von dem unabhängigen Institut für Meinungsumfragen Demetra vorgelegten Bericht wird dokumentiert, dass es in allen Regionen Italiens eine Mehrheit für die Abschaffung der faschistischen Dekrete gibt, mit denen in Südtirol die tolomeischen Ortsnamen eingeführt wurden. Auch würde eine klare Mehrheit die offizielle Verwendung von „Sudtirolo“ anstelle von „Alto Adige“ begrüßen.
Diese in ganz Italien im Juni 2021 durchgeführte Umfrage ist ermutigend und endlich auch ein Zeichen dafür, dass die Zeit gekommen ist, ohne Nationalismus, kolonialistisches Gehabe und Relativierungsversuche den im Laufe von Jahrhunderten gewachsenen Namen endlich wieder zur amtlichen Wiederherstellung zu verhelfen.
Ein aktuelles Beispiel für die Wiedereinsetzung eines gewachsenen Namens: Nordamerikas höchster Berg heißt seit 2015 wieder „Denali“. US-Präsident Barak Obama hat die seit Jahrzehnten geforderte Rückbenennung offiziell in den USA durchgesetzt.
Erfreulich ist, wie die Umfrage belegt, dass besonders die italienische Jugend (76,9 Prozent) und die höher gebildete Schicht der Italiener (67,3 Prozent) voller Überzeugung die von Mussolini unterzeichneten Dekrete ablehnt. Dies ist ein klares Zeichen aus dem Süden, die Ortsnamensgebung endlich im antifaschistischen Geist zu lösen!
Glurns/Langtaufers - Wir verbinden das Angenehme mit dem Angenehmen“, meinte der Organisationschef der Musikakademie Langstaufers Wolfgang Link bei der Begrüßung. Und er meinte damit die Urlaubstage der Sinfoniker:innen aus allen Teilen Deutschlands, der Schweiz und Österreich in Langtaufers, die mit täglichen Musikstunden verbunden sind - auch zur Vorbereitung auf ein gemeinsames Konzert. Heuer genoss die Gruppe zum sechsten Mal den Sommerurlaub im Vinschger Hochtal. Die „Musikakademie Ski & Musik“ gastiert dort im Winter schon seit 50 Jahren. Am 27. August 2021 war es wiederum ein Konzertgenuss der Superlative bei freiem Eintritt, das die Musiker:innen den Gästen im Glurnser Stadtsaal unter der Leitung von Martin Lill boten. Das Repertoire spannte sich von der Romantik über Barock bis ins 20. Jahrhundert. Lill beschrieb die Werke einleitend, und Pietro Zanolin übersetzte ins Italienische. Zum Auftakt erklang die „Sinfonia l‘ olimpiade“ von Antonio Vivaldi - passend zur Olympiade in Tokio. Es folgten „Romanze e Scherzo per archi“ von Sergei Rachmaninow, die „Serenade nach Schwedischen Melodien“ von Max Bruch, die „Serenade für Streichorchester Es-Dur“ von Ermanno Wolf-Ferrari und Karl Jenkins „Palladio“. OK-Chef Link dankte allen, die das Konzert möglich gemacht und unterstützt haben, darunter sind Glurns Marketing, der Bildungsausschuss, die Stadtgemeinde Glurns und andere. Einen speziellen Dank richtete Link an den Glurnser Chorleiter Martin Moriggl, der die Musikakademien - sei es im Sommer wie auch im Winter - seit Jahren begleitet. Moriggl ist wichtiger Ansprechpartner und Mitorganisator der Konzerte. Einen Blumenstrauß gab es für die Gastgeber der Musiker:innen in Langtaufers Renate und Andreas Fliri. (mds)
Schlanders/Jugendtheater Juvi
Das neue Theaterstück „Sieben Dinge 7 Things“, geschrieben von Daniel Trafoier, erzählt von einem Aufbruch, von einem letzten Abenteuer, um vor dem großen Abgang von dieser Welt noch einmal mindestens sieben Dinge, oder vielleicht auch 10 Dinge zu erleben. Die junge, aber sehr engagierte Gruppe vom Jugendtheater Vinschgau, mit der Obfrau Nadja Senoner und dem rührigen Autor und Regisseur Daniel Trafoier, haben ein Freilichttheater auf die Beine gestellt und dabei ein sehr ernsthaftes Thema mit jugendlichem Elan, Witz, Musik und vielen Lichteffekten inszeniert. Nach 881 Tagen erzwungener Theaterpause war es wie ein Sprung in die Freiheit. Es gab viel zum Nachdenken, aber auch zum Lachen. Zwei Jugendliche, Marvin und Felix, hervorragend gespielt von Matthias Gabl und Marian Horrer, treffen sich im Krankenhaus. Sie haben wenig zu lachen und nicht mehr lange zu leben. In dieser Situation beschließen sie auszubrechen, um eine letzte Abenteuerreise zu machen. Beide haben sie eine Liste mit den letzten 10 Dingen erstellt, die sie unbedingt noch erleben möchten. Sie kommen zu einem See, besteigen einen Hügel, genießen die Aussicht, den Sternenhimmel und den Sonnenuntergang. Sie springen ins Wasser und es ist ein Sprung in die Freiheit, ins Glück und sie spüren dass sie leben. Vielleicht ist es der letzte Sonnenuntergang, vielleicht aber auch der erste, den sie bewusst erleben und genießen können. Es ist alles eine Frage der Perspektive, des Blickwinkels, meint Marvin. Am See treffen Marvin und Felix die beiden Waisenkinder David und Alex, lebendig gespielt von den jungen Theaterspielern Noah Frischmann und Jakob Al Hasan. Auch sie sind weggerannt und wissen nicht recht wie es weitergeht. Erika, die Mutter von Marvin, gespielt von Sonja Thöni, sucht ganz hektisch ihren Sohn und ist mit den Gedanken immer bei ihrem Betrieb. Der gemütliche Kommissar Peters, gespielt von Martin Stocker, lebt wie Erika in seiner eigenen Welt und begreift nicht die Situation der Jugendlichen. Es ist ein sehenswertes und erfrischendes Theater über Todesängste und Lebensträume. (hzg)
Nächste Aufführungen:
Do. 09.09.2021
Fr. 10.09.2021
Sa. 11.09.2021
jeweils um 20.30 Uhr
Tel. 348 7439724
Prad am Stilfserjoch - Ein historischer Tag für alle Bergfreunde aus Prad war der 21. August 2021. Über 60 Personen haben sich Tage zuvor bei Stefan Wallnöfer, dem Ersten Vorsitzenden vom AVS Prad, angemeldet, um von der Vellnairer Alm zu Fuß zum 3.114 m hohen Pederfick auzusteigen und dort das neue Gipfelkreuz aufzustellen. Neben dem Alpenverein, der Bergrettung und dem Tourismusverein lud auch die Musikkapelle Prad zu dieser Feier auf über 3.000 Metern. Wie Fabian Theiner nach der Aufstellung des Gipfelkreuzes erläuterte, waren es im Jahre 1963 Musikanten, die das erste Gipfelkreuz dort aufstellten. Deshalb trugen auch einige Musikanten ihre Instrumente zum Gipfel und umrahmten die Feier mit einem kleinen Konzert. Auch Goaßlschnöller ließen die Peitschen knallen und drückten so die Freude über das gelungene Werk aus. 1963 waren es noch Holzbalken mit einer Blechummantelung, die in mühsamer Arbeit von starken Männern zum Gipfel getragen und dort aufgestellt wurde. Das neue, leichte und zierliche Gipfelkreuz aus Edelstahl, angefertigt von der Firma Gritsch Metall KG nach einem Entwurf von Roland Veith, konnte in sieben Einzelteile zerlegt und gut verpackt von jungen Pradern zum Gipfel getragen werden. Dort wurde es zusammengesetzt und auf der bereits vorbereiteten Fundamentkiste aufgestellt. Bürgermeister Rafael Alber, von Beruf Geometer, überprüfte mit einer großen Wasserwage, die er im Rucksack mittrug, dass das neue Kreuz kerzengerade aufgestellt wurde. Bei der kurzen Ansprache nach der Aufstellung betonte Ronald Veith von der Bergrettung, dass es gelungen ist in einer breiten Zusammenarbeit dieses Projekt zu realisieren. Leider konnten nur einige wenige die Einzelteile des Gipfelkreuzes hinauftragen, hoffentlich ist deshalb niemand beleidigt, meinte Veith. Nach dem Aufstellen des neuen Gipfelkreuzes und dem grandiosen Ausblick ins Tal und in die umliegende Gebirgswelt, stiegen alle über den steinigen und teilweise steilen Weg wieder hinunter zur „Durnwalderhütte“ oberhalb der Vellnairer Alm, wo es für alle eine frische Pasta gab und noch lange gefeiert wurde. (hzg)
Latsch - In der Gemeinde Latsch ist man sich des „Graubereiches“ seit langem bewusst: Im „culturforum“ und dort vor allem auch bei der Nutzung der Kellerräumlichkeiten des alten Traktes entsprechen die Fluchtwege nicht den erforderlichen Strandards. „Wir sind auch brandschutztechnisch nicht in Ordnung“, bekennt BM Mauro Dalla Barba bei der Ratssitzung am 30. September offen. Bislang habe man sich mit Notlösungen beholfen. Das „culturforum“, das Latscher Vereinshaus am Bahnhof, sei mit Veranstaltungen gut ausgelastet. Gerade deshalb müsse etwas geschehen. Zudem herrsche im Musikprobelokal im alten Baukörper akuter Platzmangel. Mit dem steten Anwachsen der Anzahl der Musikant:innen (waren es vor rund 20 jahren um die 40 sind es heute mehr als 60), mit den Instrumentenkoffern zwischen Stühlen und Notenständern, den dadurch eng aneinandergereihten Schlaginstrumenten und der nicht vorhandenen Belüftung lässt es sich nicht gut üben. Die Kulturreferntin Maria Kuppelwieser sagt: „Nach einer Stunde Probe ist die Luft verbraucht.“ Da gehe kaum noch was.
Aus diesen Gründen hat die Gemeindeverwaltung um den damaligen BM Helmut Fischer 2018 eine Studie in Auftrag gegeben, die aufzeigen soll, wie all diese Mängel behoben werden könnten. Der junge Architekt Michael Reichegger hat bei der genannten Ratssitzung eine Machbarkeitsstudie vorgestellt: Brandschutz, Fluchtwege, die Fassade malen, die Erweiterung des Musikprobelokals und eine Be- und Entlüftungsanlage hat Reichegger untersucht und Lösungsvorschläge unterbreitet.
Auffallendste Änderungen sind eine neue Fluchttreppe und eine Auskragung des Musikprobelokals in Richtung Bahnhofsstraße. Die Kosten (ohne Mehrwertsteuer und technische Spesen) hat Reichegger mit rund 455.000 Euro beziffert.
Mit einigen wenigen Fragen nach Abständen in der Bahnhofsstraße und der Aufforderung nach einer verbesserten Ästhetik sind Reicheggers Vorschläge grundsätzlich auf Wohlwollen von Seiten der Gemeinderäte gestoßen. Ab sofort, so das Versprechen des BM, werden sich die Kulturreferentin und der BM um entsprechende Finanzierungsschienen bemühen. Ein Ausführungsprojekt muss ohnehin vom Gemeinderat genehmigt werden, weil es sich um Investitionen von mehr als 500.000 Euro handelt. Eine Zeitangabe darüber, bis die Anpassungen und Änderungen fertig sein sollen, also bis man aus dem „Graubereich raus“ sein wird, wurde im Rat nicht gegeben. Bis dahin wird man sich weiterhin mit grenzwertigen Notlösungen bei Brandschutz und Fluchtwegen behelfen müssen.
Als schmerzlich wurde im Rat empfunden, dass man 222.000 Euro für die der Gemeinde Latsch zugewiesenen nationalen Stromnetzverluste zu zahlen hat. Das Geld hätte man anderswo besser gebrauchen können. (eb)
Schlanders - Kreisgespräch über Nachhaltigkeit - 17 Ziele für SCHLANDERS:
Um die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele Südtirol-weit zu verankern und konkret umzusetzen, finden heuer, im Rahmen der Wanderausstellung in Südtirols Bibliotheken, 48 Kreisgespräche statt. Dort ergründen wir gemeinsam, wie wir die 17 Ziele für Nachhaltigkeit in unserem Leben und Umfeld umsetzen können.
Vielleicht hast du in unserer Bibliothek die Wanderausstellung zur „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ entdeckt? Dort werden zwei der 17 Ziele vorgestellt, mit denen die UNO die Welt ökologisch, sozial und wirtschaftlich gerecht machen will. 193 Länder haben sich verpflichtet, bis 2030 allen 17 Zielen näherzukommen. Was wir beitragen können für unser Dorf, besprechen wir in der Bibliothek Schlandersburg bei einem Kreisgespräch. Musikalisch begleitet von Miriam Rechenmacher, suchen wir gemeinsam nach konkreten Ideen für gelebte Nachhaltigkeit.
pr-info IDM Südtirol
Die herbstliche Atmosphäre bei einem Spaziergang durch Südtirols Apfelwiesen zu genießen hat in der Erntezeit besonders viel Flair. Das wissen auch die über 50 ausgebildeten Apfelbotschafterinnen und Apfelbotschafter, die Interessierte auf den Spuren des Apfels durch Felder und Obstgenossenschaften führen. Sie gewähren Einblicke in die Arbeiten rund um den Anbau und die Ernte sowie die Lagerung, Sortierung und Logistik der Südtiroler Äpfel. Die Fachleute haben eine theoretische und praktische Ausbildung absolviert und besuchen regelmäßig Auffrischungskurse, um ihr Insiderwissen weitergeben zu können. Fragen dazu, wie zum Beispiel der Apfel nach Südtirol kam oder wie Frostschutzberegnung funktioniert, bleiben nicht unbeantwortet. Bei den etwa neunzigminütigen, familienfreundlichen Führungen kann nicht nur der Wissensdurst gestillt werden, auch das leibliche Wohl kommt bei der Verkostung von Saft und verschiedenen Apfelsorten nicht zu kurz.
„Ziel der Apfelführungen ist es heuer, besonders Einheimischen die Vorteile des Südtiroler Apfels näherzubringen. Es ist wichtig, den Apfel wertzuschätzen, der praktisch vor der Haustür wächst, und nicht nur zu Orange und Banane zu greifen“, sagt die Botschafterin Christine Schönweger. Damit die besondere Frische, die Qualität und der Geschmack der Südtiroler Äpfel weiterhin erhalten bleiben, muss permanent die richtige Balance zwischen Innovation und Tradition, Ökologie und Ökonomie, soziale Ausgewogenheit und wirtschaftlicher Erfolg gefunden werden. Auch dafür wollen die Führungen sensibilisieren.
Gerade bei der Nachhaltigkeit, die zur Zeit in aller Munde ist, gibt es Neuigkeiten zu berichten: Seit knapp einem Jahr steht „sustainapple“, die Nachhaltigkeitsstrategie der Südtiroler Apfelwirtschaft: Sie definiert konkrete Maßnahmen, die die Südtiroler Obstwirtschaft bis 2030 über alle Produktionsschritte hinweg klimapositiv machen sollen. Dabei spielen nicht nur die Vermittlung eines achtsamen Naturverständnisses und der Erhalt der menschlichen Gesundheit eine wesentliche Rolle sondern, auch die professionelle Sorge um die Gesundheit der Pflanzen. Zudem sollen die Artenvielfalt in den Obstgärten und die Diversität im Obstbau erhalten und ausgebaut werden.
Wer an den Führungen teilnehmen und mehr erfahren möchte, kann sich in Obstgenossenschaften und Tourismusvereinen anmelden. Alle geltenden Covid-Sicherheitsnormen werden eingehalten. Die Termine sind online unter
www.suedtirolerapfel.com/apfelfuehrungen.html abrufbar.
Trafoi - Ob für erste Klettersteigerfahrung oder als Familienausflug mit Kindern, der neu angelegte Klettersteig auf den „Scheiberknott“ in Trafoi, dem Austragungsort des traditionellen Scheibenschlagens, ist auf alle Fälle für alle angehenden Alpinisten ein tolles Erlebnis.
Neben der schönen Bergkulisse inmitten der Dreitausender wartet er auch mit einzelnen anspruchsvolleren Passagen auf.
Gestartet wird am Parkplatz des Familienhotels „Bellavista“. Der Weg schlängelt sich dort steil bergab zum vom Schmelzwasser tosenden Trafoibach. Vorbei geht´s dabei an einer Fischgrotte mit glasklarem Gebirgswasser, an der eine Grillstelle eingerichtet ist. Dort können evtl. weniger abenteuerlustige Familienmitglieder bereits das Mittagessen vorbereiten. Über eine Holzbrücke gelangt man nun auf die andere Bachseite und nach ca. 10 min. zum Einstieg des Klettersteiges. Achtung: Nur mit kompletter Klettersteigausrüstung zu empfehlen! Nun geht es am Stahlseil ca. 200m steil empor über einige ausgesetzte Passagen bis auf den „Scheiberknott“. Dort ragen im Frühling oft noch die verkohlten Überreste der „Hex“, dem Scheibenschlagerkreuz, für einige Zeit mystisch in den Himmel.
Auf halbem Weg ca. gabelt sich der Klettersteig, wobei rechts die anspruchsvollere Variante unter anderem über senkrecht in den Fels gehauene Tritte verläuft.
Vom Scheiberknott geht es dann bequem über den Waldsteig wieder zurück zum Ausgangsort. Gesamtgehzeit: ca. 1 – 1,5h. (sig)
Franz-Tumler-Literaturpreis - Die Nominierungen: Teil 5
Hengameh Yaghoobifarah:
Ministerium der Träume.
Aufbau Verlag, Berlin 2021.
Der Debütroman von Hengameh Yaghoobifarah „Ministerium der Träume“ beginnt mit einer Katastrophe: Die Polizei steht vor Nasrins Tür und erklärt ihr, dass ihre jüngere Schwester Nushin einen tödlichen Autounfall hatte. Der Tod ihrer Schwester stellt Nasrin vor neue Herausforderungen, sie übernimmt die Vormundschaft ihrer Nichte Pavin und sie versucht den Tod ihrer Schwester aufzuarbeiten und aufzuklären, war es ein Unfall oder doch ein Suizid? Dabei erfahren wir einiges über das Innenleben der queeren Türsteherin Nasrin, ihre Vergangenheit in Teheran und Lübeck, über ihren Alltag.
Nasrin und Nushin, zwei Schwestern, die füreinander alles waren, ausgewandert aus Teheran versuchten sie sich ihre Träume in Deutschland zu verwirklichen. Der Roman erzählt von bedingungsloser Geschwisterliebe, von der emotionsgestörten Mutter der Beiden, von einer queeren Türsteherin und einer Sexarbeiterin, voller Träume, Ängste und Wut. Wir erfahren so einiges über Alltagsrassismus, über die (deutsche) Gegenwart, aber auch über uns selbst.
Rückblenden, Erinnerungen und die Gegenwart bzw. Fetzen davon, sehr geschickt konstruiert Hengameh Yaghoobifarah den Roman, schafft es mit einer eindringlichen Sprache, einer schonungslosen Offenheit, mit Tempo und Witz den:die Leser:in von der ersten Seite an zu fesseln.
Katrin Klotz
HENGAMEH YAGHOOBIFARAH
ist 1991 in Kiel geboren, studierte Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik in Freiburg und Linköping. Nach einem Zwischenstopp in Wien zog Hengameh Yaghoobifarah 2014 nach Berlin und arbeitet dort seitdem in der Redaktion des Missy Magazine. Außerdem schreibt Hengameh Yaghoobifarah frei für deutschsprachige Medien, seit 2016 etwa die Kolumne »Habibitus« für die taz. 2019 hat Yaghoobifarah gemeinsam mit Fatma Aydemir die viel beachtete Anthologie »Eure Heimat ist unser Albtraum« herausgegeben.
Schlanders/neues Nationalparkmuseum - Avimundus, die Welt der Vögel, ist das fünfte
Museum im Stilfserjoch Nationalpark. Auf drei Stöcken in einem neuen Nationalparkhaus mitten in der Fußgängerzone von Schlanders werden 400 Objekte und 300 Vogelarten präsentiert.
von Heinrich Zoderer
Stolz auf die neue Einrichtung im Zentrum von Schlanders, konnte BM Dieter Pinggera am 27. August auf der Dachterrasse des neuen Nationalparkmuseums zur Eröffnung und Einweihung eine ganze Reihe von Ehrengästen aus dem Trentino, aus der Lombardei und aus Südtirol begrüßen. Nachdem Avimundus bereits seit einigen Jahren auf engem Raum in der Kapuzinergasse untergebracht war, können nun im neuen Haus die verschiedenen Vogelfamilien und ihre Lebensräume besser dargestellt werden. Wie Hanspeter Gunsch, der Amtsdirektor im Nationalpark ausführte, bildet die Sammlung der Vogelpräparate von Hansjörg Götsch das Herzstück der Ausstellung. Alle heimischen Vogelarten, aber auch viele Zugvögel können in ihrer Vielfalt und Buntheit bewundert werden. Es gibt nichts Vergleichbares in Südtirol, meinte Wolfgang Platter, der das Ausstellungskonzept und die verschiedenen Texte erstellt hat. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Vogelwelt in vier besonderen Lebensräumen: der Vinschger Sonnenberg, der See als stehendes Gewässer, Alpine Rasen, Geröllhalden und Felsen und der Bergwald. Auf anschauliche Art werden einzelne Themenbereiche in Texten und Bildern präsentiert: Vogeleier, Vogelstimmen und die Verständigung im Leben der Vögel, das Fliegen der Vögel und anderer Tierarten und die Vogelfedern als besondere Konstruktion der Natur. Auch der Bartgeier, seine Lebensweise und Wiederansiedelung in den Alpen seit 1986 und das Leben der Fledermäuse bilden einen weiteren Themenschwerpunkt im neuen Museum. Das Gebäude, das von außen aussieht wie ein Vogelkäfig, wurde vom Schlanderser Architekten Stephan Marx geplant. Für die grafische Gestaltung und mediale Inszenierung waren Katrin Gruber und Laurin Kofler verantwortlich. Der Gebäudeankauf und der Neubau betrugen 1,1 Millionen Euro, die Einrichtung 450.000 Euro, wobei das Land 450.000 für den Neubau und 210.000 Euro für die Einrichtung bezahlte. Den Rest brachte die Gemeinde Schlanders auf. Am Ende der Einweihungsfeier äußerte BM Pinggera den Wunsch gegenüber der Landesrätin Kuenzer, dass der Leiter der neuen Museumseinrichtung Ulrich Pfeifer als Vollzeitkraft das ganze Jahr angestellt wird und nicht wie bisher nur in den Sommermonaten.
Alles ist noch so unwirklich, so als ob es nicht wahr wäre. Es ist schwer zu begreifen. Meine Schwester Burgl hat sich nach einem plötzlichen Herzstillstand bei Holzarbeiten ganz plötzlich und unerwartet am 17. August 2021 aus dem Leben verabschiedet.
von Magdalena Dietl Sapelza
Wie gerne möchte ich den Anrufknopf drücken und mit Burgl reden, mit ihr diskutieren, mit ihr „poorrechtn“, oder sie fragen, ob sie mir einen Alp-Butter besorgen kann. In Gedanken sehe ich sie vor mir, mit der aufgesteckten Lesebrille im Haar, mit ihrem gewinnenden Lachen. Und weil sie wieder einmal zu spät gekommen ist, höre ich sie schmunzelnd sagen: „Ma dertuat schun decht olz, ma muaßas lei nit sou genau nemman“. Sie hatte nicht auf die Uhr geschaut, oder es hatte bei der Stallarbeit „gefuchst“.
Die Liebe zu den Tieren war ihr in die Wiege gelegt. In ihrem Heimatort Taufers i. M. hütete sie schon als Volksschulkind allein die Kälber. Sie wünschte sich sehnlichst ein Pferd. Doch das hätte die niedrige Raumhöhe des Stalles gesprengt.
Nach Abschluss der Handelsoberschule in Mals überlegte sie, in Wien Tiermedizin zu studieren. Das Heimweh war jedoch der Bremsklotz. In der entfernten Großstadt hätte sie es nie ausgehalten.
Zögerlich nahm sie im Gasthaus „Chrusch Alba“ in Zernez eine Stelle als Kellnerin an, weil keine in einem Büro frei war. Sie sorgte sich anfangs, dass ihr die Knödel durch den Saal rollen könnten. Diese Sorge war bald verflogen. Mit ihrer offenen, herzlichen Art zog sie die Gäste an. Auch Vinschger Grenzpendler kehrten bei ihr ein. Wenn es ihr in Zernez auch an nichts fehlte, so plagte sie doch das Heimweh. In der Zimmerstunde fuhr sie oft mit ihrem Fiat 127 für einen Sprung nach Taufers. „Wer Hoamweah nit kennt, woaß nit, wia weah deis tuat“, betonte sie oft.
Von Zernez wechselte sie zur Firma HOPPE nach Schluderns. „Miar hobm iatz a Sekretärin, dia redet olm lei fa di Kiah unt fa dr Baurschoft“, so beschrieb sie ein Schlosser, der selbst Bauer war. In der HOPPE arbeitete auch ihr späterer Mann Richard Stocker aus Plawenn. Mit ihm teilte sie die Passion für das Braunvieh. Augenzwinkernd ließ sie jedoch immer auch andere Rassen gelten.
Nach der Hochzeit 1987 wohnte sie mit Richard zuerst in Taufers und übersiedelte dann mit ihm nach Plawenn. Tochter Miriam war bereits geboren, Stefan und Manuela kamen dazu. Burgl gab die Arbeit in der Fabrik auf, um bei ihren Kindern sein zu können. Sie konzentrierte sich auf die „Baur-
schaft“ und auf den Bau des Eigenheimes. Anfangs 1998 stand der Rohbau. Dann überstürzten sich die Ereignisse. Im Mai 1998 war Richard mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Im Juni starb er. Burgl stand mit ihren drei Kindern im Alter von zehn, acht und fünf Jahren allein da. Mutig krempelte sie die Ärmel hoch. Mit Unterstützung vieler Menschen schaffte sie es, die schwere Zeit zu überwinden und die Lebensfreude wiederzufinden. Sie bewies ein gutes Händchen bei der Zucht. Mit hochwertigen Zuchttieren machte sie sich einen Namen über die Grenzen Südtirols hinaus. Versteigerungen und Viehausstellungen zählten zu ihren Fixterminen. Das empfand sie als Urlaub. Für andere Urlaubstage nahm sie sich selten Zeit. Eine Reise nach Amerika gönnte sie sich jedoch, wo sie 2018 mit ihren Töchtern samt Anhang New York, San Francisco, Fresno und Las Vegas besuchte.
Burgl liebte es, stundenlang mit Züchtern:innen zu diskutieren, mit ihnen zu scherzen und mit ihnen ein „Wienerschnitzl“ zu essen. Sie nahm sich selbst nie wichtig und hatte ein offenes Ohr für alle. Mit Rat und Tat stand sie Kollegen:innen zur Seite, wenn‘s beim „Kälbern“ Probleme gab oder beim „Belegen“. Oft setzte sie erfolgreich Naturheilmittel ein. Sohn Stefan arbeitete mit ihr im Team. Einmal war sie sein Chef, einmal war er der ihre. Burgl war offen für neue Ideen. Sie war dabei einen Laufstall zu planen. „Dassas di Viecher fein hobm“, erklärte sie. Ehrenamtlich engagierte sie sich im Jungzüchterclub, in der Interessentschaft Plawenn, im Meliorierungskonsortium Obervinschgau, im Delegiertenrat der Mila-Bergmilch, als Kassiererin der FF Plawenn und einiges mehr. Burgl hinterlässt eine große Lücke.
Manchmal habe ich mit ihr über den Tod gesprochen. „Wenn’s soweit isch, mechat i umfolln unt aweck sein“, meinte sie. Und genau das hat sie geschafft. Es war jedoch viel zu früh. Burgl ist 59 Jahre alt geworden. Es bleiben nur noch Erinnerungen an ihre offene, unkomplizierte Art, an ihren unverwechselbaren Humor, an ihr herzliches Lachen und an die oft langen Telefonate mit ihr.
Schlandersberg - Unlängst fand auf Schloss Schlandersberg ein besonderes Fest statt: Der „harte Kern“ des Maturajahrgangs 1961 des humanistischen Gymnasiums in Meran erinnerte sich an die 60-jährige Wiederkehr ihrer Reifeprüfung. Die Teilnehmer (von rechts nach links): Gritsch Roland, gebürtig aus Latsch, 40 Jahre als Übersetzer in Mailand tätig, seit nunmehr 15 Jahren im Online-Börsengeschäft; Figl Josef („Joe“), gebürtig aus Tarsch, dort auch als „Lehrer-Sepp“ bekannt, Studium der Rechtswissenschaften in Padua, im leitenden Management der Bayer Italia in Mailand tätig; Lorenz Hans-Otto, gebürtig aus Meran, Studium der Rechtswissenschaften in Innsbruck und Padua, Rechtsanwalt in Meran; Frei Matthias, gebürtig aus Lana, hat die Klasse im Maturajahr als Professor für Kunstgeschichte unterrichtet, ist später vom Schuldienst zum Südtiroler Kulturinstitut gewechselt und war maßgeblich am Aufbau der Friedrich-Tessmann-Bibliothek in Bozen beteiligt; Fliri Margit, geboren in Salzburg, mit Vinschger Wurzeln (Taufers), Studium der Rechtswissenschaften in Macerata, Richterprüfung 1969 (eine der ersten weiblichen Richter in Italien), Bezirksrichterin in Meran und Kaltern, ab 1978 Mitglied des Strafsenats und des Schwurgerichts beim Landesgericht Bozen, nach 1996 Präsidentin des Jugendgerichts; Tappeiner Peter („Pedro“), gebürtig aus Laas, Studium des Rechtswissenschaften an den Universitäten Wien und Padua, seit 1972 als Rechtsanwalt in Schlanders tätig und als solcher bis heute im Unruhezustand; Grasser Franz, gebürtig aus Laas, eine Zeitlang Klassenkamerad der Jubilare, Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Tübingen, Rechtsanwalt in Aalen (D); Messner Emmi, Studium der Psychologie an den Universitäten Wien und London, Dienst an der Unikinderklinik in Wien, später maßgeblich am Aufbau des Behindertenzentrums in Bozen beteiligt, das sie bis zu ihrer Pensionierung leitete; Strimmer Alfred, gebürtig aus Laas, Studium der Botanik an der Uni Innsbruck, trug in jahrelanger Kleinarbeit alle möglichen Gräser und Pflanzen aus den Leiten zusammen, zu welchem Thema er auch seine Doktorarbeit über die Steppenvegetation des Vinschgauer Sonnenbergs schrieb; jahrzehntelang Professor am Gymnasium in Schlanders; Demetz Viktor, Studium der Forstwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, später jahrelang Leiter des Forstamtes Schlanders. Musikalisch festlich umrahmt wurde die Feier von einer Auswahl des Männergesangvereins Schlanders, welche die Jubilare nicht nur beim Absingen des alten Studentenliedes „Gaudeamus igitur“ kräftig unterstützte.
Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia. Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Keine Ahnung von Verkehrsregeln
Bezugnehmend auf den Leserbrief „Was ist das denn?“ in der Ausgabe 17/21
des Vinschgerwinds.
Liebes VinschgerWind Team,
Normalerweise interessiere ich mich nicht für Leserbriefe, hier konnte ich mir aber eine Reaktion nicht verkneifen. In der Fahrschule hat man bei besagtem durchgestrichenem blauen Schild mit weißem Fuß- und Fahrrad-Piktogramm mal gelernt: dieses Gebotszeichen zeigt das Ende eines Weges an, der ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer reserviert ist. Mit anderen Worten: ab diesem Zeichen kann die Straße – wenn nicht anders angegeben – auch von anderen Fahrzeugen mitbenutzt werden. Just 25 Meter vor dem Schild wird durch ein zusätzliches Verkehrszeichen auf die Gefahr des Fahrzeugverkehrs hingewiesen. Gerade einmal 50 Meter weiter findet sich eine Traktorausfahrt, damit der Bauer die angrenzende Obstwiese erreichen kann. Soweit also alles richtig.
Entlang des Vinschger Radweges gibt es gar einige Abschnitte des „friedlichen Miteinanders“ wo die Strecke von Radfahrern, Fußgängern und (ermächtigten) motorbetriebenen Fahrzeugen gleichermaßen verwendet werden darf – auch wenn dies so manch eifriger Radsportler nicht wahrhaben will.
Gerne komme ich also auf die Frage des VinschgerWinds „Wie ist denn das zu deuten?“ zurück: Weder Herr Lenz noch der Vinschgerwind scheinen Ahnung von den gängigen Verkehrsregeln zu haben.
Manuel Tscholl, Anrainer, Latsch
Pariser Vertrag
Der 75. Jahrestag des Pariser Vertrages, der von der SVP am 5. September gerne als Tag der Autonomie zelebriert wird, ist gewiss kein Freudentag, da er den unfreiwilligen Verbleib Süd-Tirols bei Italien markiert. Vielmehr ist er ein Tag des Erinnerns, dem die klare Botschaft erwächst, dass die Autonomie nicht das Ende der Süd-Tiroler Geschichte bedeutet. Die Zugehörigkeit zu Italien ist lediglich ein vorübergehender Albtraum, der früher oder später überwunden wird.
Süd-Tiroler Freiheit
Stellungnahme der Initiative PRO BAHN terra raetica
In einer Pressemitteilung vom 11. August 2021 kündigt die Süd-Tiroler Freiheit an, ihre Bemühungen für den Bau der Reschenbahn auf der Grundlage des Projektvorhabens aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts vorantreiben zu wollen und bezeichnet das Reschenbahn-Projekt als Meilenstein für den Klimaschutz.
Die Initiative PRO BAHN terra raetica nimmt dazu wie folgt Stellung:
• Es gibt hohen Bedarf an Lückenschlüssen in den alpinen Bahnnetzen und vor allem im Dreiländereck Südtirol – Graubünden – Tirol stellen wir hohe Potenziale für zeitgemäße Bahnverbindungen fest.
• Zeitgemäße Bahnverbindungen sind tatsächlich eine der wirksamsten Möglichkeiten, aktiven Klimaschutz zu betreiben und deren Realisierung sollte deshalb mit Nachdruck vorangetrieben werden.
• In der Grauner Erklärung vom 11. September 2020 haben Regierungsvertreter aus Südtirol, der Lombardei, Graubünden und Tirol vereinbart, den Bau von Eisenbahnverbindungen im Dreiländereck voranzutreiben und die Einsetzung einer Politischen und einer Technischen Kommission beschlossen. Die Technische Kommission wird in den nächsten Wochen eine Einschätzung der vorliegenden Projektvorschläge vornehmen.
• Die Reschenbahn auf ihrem historischen Trassierungsvorschlag ist nur einer von mehreren Projektvorschlägen für Eisenbahnverbindungen und Lückenschlüsse im Dreiländereck. Ein weiterer Vorschlag sieht eine direkte Verbindung zwischen Mals und Scuol mittels einer Tunnellösung vor, mit einer Fahrzeit von unter einer halben Stunde. Die Anbindung von Scuol nach Landeck wäre bahntechnisch entlang des Inn sinnvoll und gegenüber dem Automobil konkurrenzfähig, eine Anbindung von Nauders ab Martina/Martinsbruck mit einer Seilbahn möglich, die halb so lang wäre, wie die Rittner Seilbahn.
• Der Kanton Graubünden hat nach anfänglicher Zurückhaltung in Folge starken Engagements von Bürgerinnen und Bürgern nun die Voraussetzungen geschaffen, die Bahnverbindung zwischen Mals und Scuol in die Eidgenössische Infrastrukturplanung einzutragen, sofern von Südtiroler und italienischer Seite entsprechende konkrete Rückmeldungen kommen und die Möglichkeit einer EU-Kofinanzierung bestätigt wird. Diese Voraussetzungen müssen innerhalb Dezember 2022 geschaffen werden, um in die nächstmögliche Planungsperiode aufrücken zu können.
• Die historische Trasse der Reschenbahn ist aus der Sicht der Initiative PRO BAHN terra raetica durch die enormen Höhenunterschiede, bauliche Herausforderungen und die Länge der Strecke und entsprechend lange Fahrzeiten keine Alternative zum Autoverkehr und würde daher nicht erheblich zum Klimaschutz beitragen. Darüber hinaus ist die Bahntrasse mit enormen Eingriffen in die Naturlandschaft verbunden. So wäre es unter anderem erforderlich, die großen Höhenunterschiede zwischen Mals und St. Valentin auf der Haide durch mehrfache Querung der Malser Haide zu überwinden.
• Am 23. Juli 2021 haben verschiedene Initiativgruppen aus Südtirol, der Lombardei und Graubünden die Gemeinsame Erklärung zum Alpenbahndreieck Terra Raetica verabschiedet. Das Komitee PRO RESCHENBAHN wurde zur Unterzeichnung eingeladen, hat sich aber nicht an der Initiative beteiligt.
Die Initiative PRO BAHN terra raetica ersucht die Abgeordneten des Südtiroler Landtages um Unterstützung beim Ausbau der Bahnverbindungen im Bereich des Dreiländerecks und bekundet ihr Interesse an einem Treffen in Bozen, bei dem der Stand des Vorhabens und die verschiedenen Projektvorschläge vorgestellt und diskutiert werden können.
Pro Bahn Terra Raetica
Markus Lobis, Josef Thurner
Sommer-HAIKU
*
Lautlos im Gleitflug
diese Möwe über mir -
zweierlei Sommer
Helga Maria Gorfer, Schlanders
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Obere Laaser Alm
Dass die Hütte der oberen Laaser Alm sanierungsbedürftig ist, ist seit einiger Zeit bekannt. Und wenn Sanierungen in der Luft liegen, sind Planer und Architekten nicht weit. Verdächtig ist, wenn man von gewissen Projekten längere Zeit nichts mehr hört, denn da liegt meist etwas in der Luft.
Um schlampigen Planungen zuvorzukommen, fühle ich mich als gebürtiger Laaser verpflichtet, einen zukunftsorientierten, also umweltgerechten Entwurf vorzulegen.
Zum Glück haben wir dafür bereits Vorbilder und nachhaltige Muster (ohne dieses Wort geht heute nichts mehr). So zeigt uns etwa der neue Weg von Enzian zur Zufallhütte in Martell, dass die elementare Voraussetzung für die Erreichung einer Alm oder einer Schutzhütte eine breite, also Mercedes-taugliche Straße ist – heute technisch kein Problem. Der Tourismus hat dafür die glücklichen Begriffe „Erreichbarkeit“ und „Destination“ beigesteuert. Dem HGV sei Dank!
Das bedeutet in unserem Fall ganz einfach, dass die bereits bestehende Forststraße nur um die kurze Strecke bis zur Alm mit Hilfe eines kräftigen Baggers verlängert werden muss. Das würde nicht nur den Biertransport zur Alm wesentlich erleichtern, sondern vor allem allen gestressten, naturhungrigen Besuchern und Besucherinnen aus nah und fern den Zugang zu einem Panoramablick ermöglichen, der seinesgleichen sucht: Im Herzen eines Naturparks geht der Blick taleinwärts zu einem der letzten, daher besonders wertvollen, gerade schön sichtbar hinschmelzenden Gletscher der Ortlergruppe, und auf der gegenüberliegenden Seite zur Jennwand, einem beeindruckenden Dokument der Entstehung der Alpen und des Marmors aus dem tiefen Meeresgrund, und zu ihrer einmaligen Schönheit. Das flache Gelände vor der Alm eignet sich vorzüglich für die umweltfreundliche Gestaltung eines Parkplatzes für die vielen zu erwartenden Besucher, die hier Ruhe und Natur pur finden werden. Wie bereits vorliegende Beispiele zeigen, wird die Verwaltung des Nationalparks uns keine Prügel in den Weg bzw. die Straße legen!
Und nun zum Kernpunkt, also zur Hütte selbst. Wir haben zwar keinen Rosengarten und keine Kölner Hütte, aber wir haben die Jennwand. Wir Laaser und Laaserinnen, die wir alle mit ganzem Herzen an diesem unseren Hausberg hängen, getrauen uns zu sagen, dass die Jennwand dem Rosengarten in nichts nachsteht, denn das Alpenglühen auf der Jennwand funktioniert auch ohne einen König Laurin (übrigens eine umstrittene Gestalt). Und von der oberen Alm aus gesehen ist die Jennwand ein einmaliges Juwel, eine Augenweide par excellence und daher in Zukunft sicher so oft fotografiert wie der Praxer Wildsee! Was liegt also näher, als dieses Juwel nicht nur einfach zur Bewunderung freizugeben, sondern auch noch zu verdoppeln? Und was könnte uns diesem Ziel näher bringen, als die neue Hütte in diesem Sinne neu zu gestalten? Aber natürlich darf die neue Hütte nicht einfach die Kopie eines Glasturms unterm Rosengarten werden, die Form des Neubaus soll – entsprechende Begabung eines Architekten vorausgesetzt – den einmaligen, grandios zackigen Grat und die sprechenden Gebirgsfalten der kühn aufragenden Jennwand widerspiegeln – ob in Kristallglas oder in einem anderen, jedenfalls edlen, dem Vorbild angemessenen Material. Die Einkehr in diesem gastlichen Haus – es wird keine „Hütte“ mehr sein! - wird ein einmaliges Erlebnis, ja ein Muss sein für jeden, der vorgibt, die Laaser Bergwelt zu kennen.
Ich möchte den kennen, ob es ein Einzelner ist oder ein Verein, der den Mut hat, gegen ein solch überzeugendes Projekt seine Stimme zu erheben. Das Laaser Tal muss endlich aus dem Dornröschenschlaf erwachen! Ich freue mich schon heute schon auf die Einweihung des neuen Hauses und die Festreden der Politiker und Touristiker – und auf die Japaner, die endlich auch noch etwas anderes entdecken werden als das Jungfraujoch! Sie werden zwar kein Geld hinterlassen, aber dafür Tausende Bilder von der Jennwand – und nicht vom Matterhorn! – mit nach Hause nehmen!
So lasset uns alle tatkräftig und gemeinsam an der Realisierung dieses Vorhabens mitwirken! Mit unserem Einsatz werden wir unauslöschliche Spuren hinterlassen, unsere Nachkommen werden es uns danken! Sollte ich selber die Verwirklichung dieses meines Traums nicht mehr erleben, werde ich es dem Herrgott gnädig verzeihen.
Erich Daniel
„Ich hätte bücherfüllende Informationen“
Werte Redaktion,
ich besitze einen Zweitwohnsitz in Sulden und verfolge deshalb sehr aufmerksam die Beiträge im „Vinschgerwind“, um mich über die Geschehnisse im Vinschgau fortlaufend zu informieren.
Ich habe mich zu diesem Schreiben bewogen, da ich in der Ausgabe des „Vinschgerwind“ Nr. 17 vom 26.08.2021 auf den Beitrag von RA Peter Tappeiner in der Rubrik „Aus dem Gerichtssaal“ gestoßen bin. Herr RA Peter Tappeiner gibt die wesentlichen Aspekte des damaligen sehr aufgeheizten Volkszorns und vor allem das äußerst unlautere Verhalten der ermittelnden Behörden (Finanzpolizei und Staatsanwaltschaft von Trient) wieder. Ich könnte den Artikel um unzählige Details und bücherfüllende Informationen erweitern, denn ich war der dritte Angeklagte im Strafverfahren um den sogenannten Rentenskandal und zum Unterschied zu den anderen zwei Mitangeklagten bei allen Vorverhandlungen in Trient und Bozen anwesend.
Trotz des gut geschriebenen Artikels unterläuft auch Herrn RA Peter Tappeiner ein Fehler in der Darstellung des „Rohrkrepierers“: die Anklage der Trientner Staatsanwalt lautete nämlich, Prof. Gottfried Tappeiner hätte den Abzinsfaktor auf 0,81 % nach unten korrigiert (und nicht „auf 2,81 % nach oben korrigiert“), womit der Barwert der zukünftigen Geldflüsse deutlich erhöht würde, da finanzmathematisch der Zinssatz bei der Abzinsung der einzelnen Geldflüsse im Nenner steht.
Richtig ist hingegen, dass die im sogenannten Rentenskandal sehr spektakulär und medienwirksam vorgehende Finanzpolizei von Trient nicht imstande war und es bis zur Hauptversammlung auch nicht meisterte (siehe Aussagen des „luogotenente“), zwischen Realzins und Nominalzins zu unterscheiden: in der Wirtschaftslehre ein wesentlicher Unterschied, den ein jeder Wirtschaftsstudent im ersten Studienjahr lernt (die Staatsanwaltschaft von Bozen hat den Unterschied hingegen sofort erkannt). Das ist der wahre Skandal im Skandal.
Die Beamten der Finanz-und Gerichtspolizei von Trient haben damals sicherlich tausende von Schriftstücken und zentnerweise Ordner bei der Region und beim regionalen Institut PensPlan beschlagnahmt und wurden dafür in den lokalen (vor allem italienischen) Medien als Helden gefeiert, welche nun zu recht bei diesen „Südtiroler“ Millionenbetrügern mit aller Konsequenz durchgreifen. Leider mangelte es den Beamten der Finanzwache an elementarer Fachkenntnis im Finanzwesen. Eine wirklich skandalöse Vorgehensweise.
Das Vogelstraußverhalten vieler Lokalpolitiker war mir damals unerträglich und die Arroganz einiger selbst ernannter Saubermänner (siehe Forum Politikerrenten) obendrein. Es gab gar einige, schnell aus dem Boden gestampfte „Volksbewegungen“ welche den Antrag stellten, als zivile Nebenkläger gegen die drei Angeklagten in das Strafverfahren um die Politikerrenten zugelassen zu werden und dabei Schäden von einigen Millionen Euro geltend machen wollten (ein heute führender Südtiroler Oppositionspolitiker wollte dabei für seine Bewegung sage und schreibe über 10 Millionen Euro einklagen und für sich persönlich, mal einfach so, weitere 15.000 €). Selbstverständlich wurden diese geldgierigen Absichten von den Vorerhebungsrichtern in Trient und Bozen mit einem Kopfschütteln abgeschmettert. Diese Gier und Geltungssucht: ein weiterer Skandal im Skandal!
Die lokalen Politiker von damals und teilweise heute noch in Amt und Würde haben den Volkszorn mit unhaltbaren Aussagen sogar noch angeheizt. Stellvertretend für alle dabei die öffentliche Aussage eines Politikers aus dem Vinschgau, welcher ernsthaft behauptete, der Family-Fonds (ein im Zuge der Rentenreform geschaffenes Instrument, um die Auszahlungen des Barwertes der Renten zeitlich aufzuschieben) hätte eine garantierte Rendite von 4% zugunsten der Altmandatare. Diese Stammtischbehauptung: noch ein Skandal im Skandal.
Ach übrigens: ich wurde bereits in den gerichtlichen Vorverhandlungen von allen Anklagepunkten frei gesprochen, weil die mir vorgeworfene Straftat nie bestanden hat (also ein voller Freispruch, weil die Anklage des Staatsanwaltes erfunden war), obwohl auch gegen mich mehr als vier Jahre lang (!) sehr aufwendig und keine Kosten scheuend ermittelt wurde. Die Finanzwache von Trient hat dabei sogar in Mailand Ermittlungen durchgeführt und eine eigene task force eingerichtet, welche unzählige Verhöre durchführte. Ich schätze den finanziellen Aufwand für die mehrjährigen Ermittlungen und Gerichtsverhandlungen gegen alle Angeklagten des Strafverfahrens im sechsstelligen Bereich, natürlich zu Lasten des Steuerzahlers. Nicht der letzte Skandal im Skandal !
Alle hier getätigten Aussagen können selbstverständlich durch Gerichtsunterlagen und Medienberichte belegt werden.
Florian Schwienbacher
ehemaliger Pensplan-Invest-Direktor
Schlanders/Vinschgau - Der Startschuss fällt am 22. September. Dominik Miribung wird dann – mit den weiteren Südtiroler Teilnehmern – bei den Euroskills 2021 in Graz in der Steiermark um eine Medaille kämpfen. Miribung, der für Italien in der Berufsgruppe der Maler und Lackierer an den Start geht, hat bereits Wettkampferfahrung und zählt deshalb ganz klar zu den Favoriten bei den Euroskills. 2019 nahm der selbständige Maler und Lackierer in Kazan bei den Worldskills teil und kehrte mit dem Exzellenzdiplom zurück. Betreut wird der Wengener von Tutor Bruno Giongo. Eine harte Vorbereitungszeit in der Landesberufsschule Schlanders liegt hinter Miribung und Giongo, der in den vergangenen Jahren viele Teilnehmer bei den Euro- oder Worldskills begleitet und betreut hat und damit auf große Erfahrungswerte zurückgreifen kann. Fünf Disziplinen gilt es bei den Euroskills zu durchlaufen und darin zu brillieren. In 18 Stunden muss unter anderem ein Speedwettbewerb mit Farben mischen genauso wie eine freie Arbeit absolviert werden. „Ich hoffe, dass ich mit einer Medaille zurück kommen werde“, sagt Miribung zum Vinschgerwind. Zwölf Nationen werden insgesamt vom 22. bis am 26. September um Medaillen kämpfen. Neben dem persönlichen Einsatz ist auch die Unterstützung der Berufsgruppe der Maler und Lackierer und der Firma Brillux eine große: Diese finanzieren zusammen mit anderen Sponsoren den Großteil der Teilnahme. Dass die Vorbereitung an der Berufsschule Schlanders gemacht werden konnte, ist vor allem der Direktorin Viriginia Tanzer zu verdanken. Die ersten Vorbereitungsstunden haben auch für Manuel Kofler aus St. Felix am Nonsberg bereits begonnen. Kofler ist Teilnehmer bei den Worldskills 2022 in Shanghai im nächsten Jahr im Oktober und bereitet sich ebenfalls mit Tutor Bruno Giongo in der Landesberufsschule Schlanders auf den internationalen Wettkampf vor. (ap)
Weinbauverein Vinschgau - Am Freitag, den 27. August 2021 trafen sich die Mitglieder des Vinschger Weinbauvereins zur traditionellen Herbstbegehung mit Wanderung durch Weinberge bei Goldrain und mit anschließender Verkostung.
Eingeladen hatten die Verantwortlichen im Weinbauverein Vinschgau um Obmann Mathias Bernhart aus Partschins und seinem Stellvertreter Elmar Luggin. Die Fäden vor Ort in Goldrain zogen die Vorstandsmitglieder Reinhard Massl aus Vetzan und Andreas Forcher aus Kastelbell. 45 Mitglieder waren der Einladung gefolgt und wanderten, vom Treffpunkt Schloss Goldrain aus, durch darüberliegende Weinberge. „Angesichts der vielen Interessierten können wir von einem schönen Erfolg sprechen“, meint Luggin. Unter den „Pergeln“ wurde fachgesimpelt. Ideen und Erfahrungen mit den unteschiedlichen Rebsorten und deren Pflege wurden ausgetauscht und natürlich auch die Vinschger Weißweine des Jahrgangs 2020 verkostet. Im „Weingart“ kredenzt wurden Müller Thurgau und Sauvignon. Die edlen Tropfen mit der Vinschger Eigenart konnten überzeugen. Anschließend versammelten sich die Weinbauern im Schloss Goldrain zur Marende mit Weinverkostung.
Im Mittelpunkt stand heuer der Rotwein „Zweiglt“. 15 Winzer hatten jeweils zwei Flaschen aus ihrer eigenen Produktion mitgebracht. Die Weine wurden degustiert, besprochen, verglichen. Zur Verkostung bereit standen zusätzlich auch Sorten wie Blauburgunder und Solaris. Die Beurteilungen fielen durchwegs positiv aus.
Mit dem „Roten Heunischer“ von Ernst Steinkeller und dem „Fraueler“ von Helmut Scartezzini standen auch uralte Weinsorten zu Verkostung bereit. Der „Rote Heunischer“ zählt zu den ältesten Rebsorten Europas, der „Fraueler“ zu den alten Vinschger Rebsorten. Beide Sorten wurden in den vergangenen Jahrzehnten an den Rand gedrängt und drohten zu verschwinden.
Mittlerweile setzen Südtiroler Winzer immer öfters auf alte Sorten. Auch dem Vinschger Weinbauverein ist es ein Anliegen, die alten Sorten zu erhalten, die mit deren Eigenheit das regionale Weinangebot bereichern. Der Wein Jahrgang 2021 könnte laut der Vinschger Winzer ein guter werden. Die Kirschessigfliege hat das Tal verschont.
Die Weinlese beginnt heuer 14 Tage später als in den Jahren zuvor. Das ist positiv zu werten. Denn eine längere Reife bei kühlen Nächten und,sonnigen Tagen bringt eine Qualitätssteigerung mit sich. Die Weine entwickeln sich erfahrungsgemäß zu besonders aromatischen Tropfen. Das Ergebnis zeigt sich bei der Herbstbegehung mit Verkostung im nächsten Spätsommer. (mds)
von Albrecht Plangger - Die Abgeordnetenkommer hat ihre Tätigkeit wieder aufgenommen und die Kommissionsarbeit hat wieder begonnen.Im Zentrum der Diskussion steht die Ausweitung des „Green-Passes“ auf Tätigkeiten des täglichen Lebens.Die Regierung will die Impfrate indirekt erhöhen, aber die Lega schert aus und kann in der Kommission durchsetzen,dass auch weniger sichere Testmethoden wie zum Beispiel Nasenflügeltests für den Erhalt des Green-Passes zugelassen werden sollen. Die Regierung hat mittlerweile ein weiteres Infrastruktur-Dekret im Ausmaß einiger Milliarden Euro auf den Weg gebracht, damit die in der Zwischenzeit aus Europa eingetroffen Recovery Plan Gelder zeitgerecht eingesetzt werden können. Das Gesetzesdekret zur Steuerreform und zu den öffentlichen Ausschreibungen („concorrenza“) lässt noch auf sich warten. Diese Dekrete müssen mit dem nächsten Haushaltsgesetz abgestimmt werden, mit welchem der sog.“ reddito di cittadinanza“ und die „quota 100“ reformiert ,sowie wichtige Änderungen beim Arbeitsrecht umgesetzt werden sollen. In Südtirol warten wir auf den für Herbst angekündigten Besuch des neuen „Umweltministers“ Cingolani, welcher in Sachen „Wolf und Bär“ endlich Farbe bekennen soll.Positiv zu vermerken für unser Land war der Besuch Ende August des neuen Generaldirektors der Zollbehörde in Rom. Er hat das System der periferen Zollämter von Taufers im Münstertal ,Reschen, Meran, Sterzing, Brixen und Bruneck sowie Bozen positiv begutachtet, ein neues Büro für den Bereich Spiele und Monopole zugesichert und dem Land Südtirol seine Unterstützung bei den noch ausstehenden vom Staat geschuldeten millionenschweren Steuereinnahmen bei den Lotterien und Heizöl-Akzisen versprochen.
Matsch - Nach 21 Jahren Obmann der Fraktion Matsch verabschiedet sich Vinzenz „Vinz“ Telser: mit Musikklängen, Ehrengästen, einer langen Liste von umgesetzten Projekten und Dankesadressen und einem Buffet am vergangenen Freitag, den 3. September 2021.
von Erwin Bernhart
Mit AltLH Luis Durnwalder, Ex-Landesrat Richard Theiner, Ex-BM Ulrich Veith, Ex-Forststationsvorsteher Stefan Peer und dem amtierenden BM Josef Thurner konnten SVP-Ortsobmann Sepp Telser und der Obmann der Eigenverwaltung Matsch Vinzenz Telser illustre Ehrengäste und vor allem Weggefährten aus den vergangen Jahren und Jahrzehnten zu einer feierlichen Bügerversammlung im Vereinssaal von Matsch willkommen heißen. Die Musikkapelle Matsch umrahmte die als Abschiedsversammlung für den aus dem Amt scheidenden Vinzenz Telser gedachte Veranstaltung. Am 10. Oktober stehen, wie in den anderen Fraktionen, auch in Matsch Neuwahlen der Fraktionsverwaltung an und man beschloss, Vorwahlen abzuhalten. Nach 21 Jahren Obmann kandidiert Vinzenz Telser nicht mehr und wies in einem ausführlichen Rückblick auf zahlreiche umgesetzte Projekte in den vergangenen Jahren hin, auf die Holzschläge in den Fraktionswäldern, auf die Planierung der Fraktionseigenen Wiesen „Gungga“ und „Kompatsch“, auf die Weidemeliorierungen, die gemeinsam mit der Forst durchgeführt worden sind, auf die Gonglsanierung bei der Matscher Kuhalm, auf den Ankauf und Umbau der Sennerei, auf den Bau des E-Werkes 2014-2015, an dem die Fraktion Matsch zu 30 Prozent beteiligt ist, auf den Umbau der Kuhalm mit Aufschank, auf die Umrüstung der Gondalm als Bioalm, auf das 1. Bergsteigerdorf Matsch... Die Liste der Tätigkeiten ist lang. Einer der größten Arbeitgeber im Tal sei die Fraktion, betonte Vinzenz Telser.
Sepp Telser, der als SVP-Ortsobmann den Modus der Vorwahlen aufstellte (die Bauernjugend wird die Zettel aus- und der Bauernbund die ausgefüllten Zettel einsammeln udn bis 20. September sollen die Kandidaten bei der Gemeinde abgegeben sein), betonte großen Unmut und Widerwillen über die maßlos überzogenen Verurteilungen von AltLH Luis Durnwalder. Durnwalder hielt ein Referat über die Zuständigkeiten der Fraktionen. Nach den Grußworten der Ehrengäste gab es in der Diskussion einige äußerst kritische Wortmeldungen. So warf BB-Ortsobmann Stefan Telser der Fraktionsverwaltung Missmanagement bei den Almen vor und eine andere Wortmeldung geißelte die noch nicht gelösten Zahlungen beim Ankauf der Sennerei. Nach lauten Wortgefechten ließ es sich Vinzenz Telser nicht nehmen, sich bei allen für gute und konstruktive Zusammenarbeit zu bedanken, auch bei seinen Kritikern.
„Bienen und Bauern retten“, diesen Titel trägt eine ambitionierte Initiative, welche europaweit Unterschriften sammelt, um die Landwirtschaft in der EU bienenfreundlicher zu gestalten. Die offizielle italienische Vertretung der Initiative hat Annemarie Gluderer (im Bild mit Bischof Ivo Muser) inne. Nun erhält die Initiative sogar den Segen von „ganz oben“: Vertreter:innen der Petition haben am 8. September eine Audienz beim Papst, um bei ihm für das Anliegen zu werben und gemeinsam dafür zu beten.
2022 sollen die 1500 Strommasten für die Elektrifizierung der Vinschgerbahn aufgestellt werden. Schwierigkeiten gibt es mit den Zugbestellungen. Dies ergab eine Aussprache der Freunde der Eisenbahn mit STA-Direktor Joachim Dejaco.
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Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus
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