Der gebürtige Malser Volkmar Mair ist geschäftsführender Amtsdirektor im Amt für Geologie. Er kennt die geologischen Verhältnisse in Südtirol wie kaum ein anderer. Sind die jüngsten Steinschläge auch im Vinschgau ausschließlich natürliche Phänomene oder schlägt der Klimawandel bereits zu? Mair sagt, dass Steinschläge unter 2500 Metern mit dem Klimawandel nichts zu tun haben.
Interview & Fotos: Erwin Bernhart
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
„Vinschgerwind“: Herr Mair, wenn der Berg kommt, werden unter anderem auch Sie gerufen. Können Sie des Nachts noch ruhig schlafen?
Volkmar Mair: Ich kann, Gott sei Dank, gut schlafen. Solche Einsätze beflügeln mich eigentlich und entsprechen meinem Naturell. Ich muss dazusagen, dass ich auch Glück hatte und in meiner 13-jährigen bisherigen Arbeitszeit im Landesdienst keine Verletzten und keine Toten erlebt habe. Die Problematik ist aufgrund der Gemeindezivilschutzkommission gut gelöst, auch weil dort die Kollegen von der Wildbachverbauung, vom Zivilschutz, von der Forstverwaltung, der Bürgermeister, der Gemeindearzt, die Carabinieri usw. vertreten sind. Analysen der Ereignisse werden in der Diskussion gemeinsam erörtert, man ist nicht allein. Für mich ist es wichtig, dass die Verwantwortung auf viele Schultern aufgeteilt wird. Das gibt einem Halt. Das ist für den Bürgermeister ebenso wichtig wie für den Landestechniker.
felsstürze und blitzschläge in den bergen haben in den letzten wochen für aufregung gesorgt. auf beide naturphänomene hat der mensch wenig oder keinen einfluss. aber eines unterscheidet sie: felsstürze sind laut aussage der geologen nur selten vorhersehbar, gewitter dagegen schon – dank der nunmehr genauen prognosen des landeswetterdienstes.
oft treffe ich, wenn ich bereits im abstieg von einer tour bin, wanderer oder bergsteiger, die in der nachmittagshitze aufsteigen und keuchend fragen, wie weit es noch bis zum ziel sei. bisweilen juckt es mich zu fragen, warum sie so spät erst unterwegs seien. dann heißt es oft ganz unschuldig: ja, wir haben im hotel, in der pension das frühstück nicht früher bekommen! über diese begründung kann ich nur lachen. viele wollen, zu recht, den urlaub auskosten, dazu gehört auch lang schlafen – aber nicht, wenn man eine anspruchsvolle wanderung vor sich hat! und da erlaube ich mir die bemerkung, dass einheimische gastgeber, die die wetterbedingungen auf unseren bergen kennen, die pflicht und verantwortung haben, einen gast aus köln oder aquila darauf hinzuweisen, dass man bergtouren und längere wanderungen am frühen morgen startet, wenn es noch kühl ist, und dass am nachmittag die gewittergefahr zunimmt. und an bestimmten tagen muss von einer wanderung ganz abgeraten werden! ich halte solche hinweise für einen wesentlichen teil der dienstleistung im gastgewerbe. wir können damit natürlich nicht alle unfälle verhindern, und außerdem hat jeder mensch das recht auf seinen eigenen willen, aber es muss nicht sein, dass unsere gäste aus unwissenheit vom blitz erschlagen werden!
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Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Langtaufers
Vor dem Hotel Alpenjuwel in Langtaufers verteilte die HGV-Jugend Apfelstrudel für die Hungerhilfe in Afrika. Drinnen ließen die Hoteliere Helmut Köllemann und Josef Thöni kräftig Dampf ab. Solidarisch mit ihnen zeigte sich das Grauner Gemeinderatsmitglied Heinrich Thöni. Schnell war klar: Es ging um den Zusammenschluss mit dem Kaunertal, um das Großprojekt, das seit über zehn Jahren die Gemüter erhitzt und das Studien von rund 45.000 Euro verschlungen hat. Sauer stößt den beiden Hotelieren auf, dass diese in den Schubladen verstauben.
Vinschgau
Viel mehr als die Termine weiß man nicht. Fest steht, dass am heutigen Donnerstag die Tourismusbüros der Tourismusvereine im Untervinschgau und jenes des Tourismus-Verbandes und am morgigen Freitag die Büros der Obervinschger aufgesucht werden. Die international agierende Tourismusberaterfirma Kohl & Partner wird den Vinschger Tourismusvereinen auf den Zahn fühlen, in sie hineinhorchen. Oder aber die Mitarbeiter über die künftige Struktur, allgemein als „Vinschger Weg“ bezeichnet, aufklären. Genaues weiß man nicht. Eines weiß man, dass Kohl & Partner, zu dessen Vertretung in Südtirol der Pusterer Alois Kronbichler zählt, mit der Suche nach jenem Geschäftsführer ist, der die Weichen für die Zukunft des Tourismus im Vinschgau stellen soll. Auftraggeber für Direktorensuche und für Systemanalyse ist die Arbeitsgruppe Tourismus. Offen ist allerdings, wer diesen Auftrag bezahlen wird. Was noch durchgesickert ist: Bis Ende September soll eine neue Struktur stehen. Ziel ist es, den Tourismusverband aufzulösen und in eine neue Struktur einfließen zu lassen. Der derzeitige Tourismusverbandspräsident Karl Pfitscher sagt dem „Wind“ gegenüber, dass er für einen Verantwortungsposten nicht mehr zur Verfügung stehe. „Da sollen jetzt Junge ran“, sagt Pfitscher. (eb)
Mals
Brisantes hatte der Malser Gemeinderat bei seiner Sitzung am 11. August 2011 auf seiner Tagesordnung. Und wie im „Vinschgerwind“ Nr. 16 angekündigt, haben sich Spannungen aufgebaut und Spannungen förmlich entladen. Zuerst zu den Entladungen:
Der Gemeinderat hat mit 19 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen, in seinem Landschaftsplan einer Ergänzung einzufügen. Der Rombach soll in seinem gesamten Verlauf „nicht für Großableitungen zur hydroelektrischen Nutzung genutzt werden“. Eine endgültige Entscheidung ist das noch keine, denn diese Ergänzung bzw. den gesamten Landschaftsplan muss die I. Landschaftsschutzkommission begutachten und zum Schluss befindet die Landesregierung darüber. Damit geht Mals einen Schritt voraus, auch vorbei an den Forderungen der Initiativgruppe Pro Rambach und an der Umweltschutzgruppe Vinschgau, welche zwei Tage später mit einer Kundgebung für den totalen Schutz des Rombaches demonstriert haben. Auch will es der Zufall, dass der „Wind“ genau vor einem Jahr über die Möglichkeit berichtet hat, den Rom vor einer Großableitung zu bewahren. Der eigentliche Hintergrund des Malser Ratsbeschlusses ist, die zwei derzeitigen Projekte (E-AG mit den Gemeinden Mals, Glurns und Schluderns und der SEL - und das Projekt der Eisackwerke GmbH des Helmuth Frasnelli) aus dem Rennen zu werfen, um dann mit einer Kleinableitung (unter 3 Megawatt Leistung) wieder einzusteigen. Für eine Kleinableitung ist - derzeit noch - die Grundverfügbarkeit Voraussetzung. Und die könnte man sich, nach Diskussionen, vor allem von der Fraktion Laatsch einholen. Die Aktion soll schnell über die Bühne gehen, weil das derzeitige Regelwerk über die Grundverfügbarkeit wackelt. „Eine Kleinableitung und eine touristische Nutzung lassen sich vereinbaren“, sagte BM Ulrich Veith.
Ganz anders verhielt sich der Gemeinderat in der Causa Windräder auf der Malser Haide. Der Freiheitliche Peppi Stecher wollte mit seinem Beschlussantrag die E-AG als Vertreterin der Gemeinde Mals in der „Windkraft Marein“ beauftragen, dafür zu sorgen, dass die beiden Windräder entfernt und die „Windkraft Marein“ aufgelöst werde. Er sei, sagte Stecher, nicht grundsätzlich gegen die Windkraft, es gehe aber um den Standort der beiden Windräder. Derselbe Antrag wurde vor 6 Monaten von Johann Ziernheld mit dem bürgermeisterlichen Versprechen zurückgezogen, sich um Kosten und Informationen zu bemühen. BM Veith hat weder Kosten noch Informationen geliefert und der Antrag wurde, nachdem auch der ansonsten leise im Hintergrund agierende SVP-Fraktionssprecher Werner Weiskopf vor Risiken gewarnt hatte, mit 9 Enthaltungen, abgelehnt. Mehrere Alsacker, die unter den Geräuschen der Windräder zu leiden haben, haben enttäuscht die Sitzung verlassen.
Dann sind unter Allfälligem die Emotionen hoch- und mit manchen die Rösser durchgegangen. Den Reigen begann Bruno Pileggi. Es gehe nicht an, dass zwei Kaufleute gegen 3000 Einwohner alles blockierten. Damit war das Thema General Verdross-Straße mit Wucht auf dem Tisch. Die sofortige Schließung an den restlichen Samstagen im August forderte Christine Taraboi. Mals glänze bei den Veranstaltungen durch Abwesenheit. Marcel Weirather, einziger Kaufmann im Gemeinderat, wehrte sich gegen die Angriffe: Die Unterschriften seien wegen der drohenden Schließung der Straße gesammelt worden. Aufgrund des Parkplatzproblems sei eine Schließung nicht möglich. Eine Gemeinderätin ließ das Parkplatzproblem nicht gelten. Als unfair gegenüber der Arbeitsgruppe Verkehr bezeichnete Gemeindereferent Josef Thurner die Unterschriftenaktion der Kaufleute. Am Tag nach der Ratssitzung waren die drei Parkplätze vor dem Geschäft Blaas weg und Blumentröge trennen seither die Fahrbahn von einem Gehweg. (eb)
Engadin/Vinschgau
Während in Südtirol die Debatte über eine mögliche Kurtaxe zu heftigen Streitereien und Meinungsverschiedenheiten führt, geht man bei den Nachbarn in Graubünden andere Wege. Dort sollen Kurtaxen und Tourismusförderungsabgaben komplett gestrichen und durch ein neues Finanzierungssystem ersetzt werden: Der Große Rat, vergleichbar mit dem Südtiroler Landtag, will in seiner Augustsession ein Tourismusabgabegesetz verabschieden. Im Wesentlichen enthält das angedachte Gesetz: „Bei Hotels und Ferienwohnungen wird die Abgabe aufgrund der Kapazitäten (Anzahl Zimmer bzw. Quadratmeter) anstelle der Logiernächte berechnet. Damit werden auch nicht vermietete, „kalte“ Betten belastet. Die Dunkelziffer nicht gemeldeter Übernachtungen entfällt.“ So heißt es unter anderem in einer Medienmitteilung der Standeskanzlei. Auch die Unternehmen werden, je nach Tourismusabhängigkeit, in den Abgaben mit eingebunden. Dabei legt der Kanton die einfache Tourismusabgabe fest (100 Prozent). Die Gemeinden können aufgrund ihrer Bedürfnisse einen Zuschlag oder Abschlag bestimmen. Der maximale Abschlag kann innerhalb der Tourismusregion bis zu 50 Prozent auf die einfache Tourismusabgabe betragen. Interessantes Detail am Rande: Auch Urs Wohler, der Direktor Tourismus Engadin, hält das Gesetz für eine sinnvolle Sache. Wohler hat die Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz vom Malser BM Ulrich Veith begleitet, die den „Vinschger Weg“ auf den Weg gebracht hat. (eb)
Prad/Stilfs
Sonnabend, 06. August 2011, war der Fischerteich Prad nicht mehr alleiniger Treffpunkt fischbegeisterter Petri-, sondern vor allem skibegeisterter Giusjünger. Der Fanclub Nicole Gius, allen voran der bestens gelaunte „Urfan“ Ulrich Moser, lud wie jedes Jahr seine Mitglieder zum traditionellen Fanclub-Fest - und in großer Zahl ist man auch heuer wieder der Einladung gefolgt: Nahezu an die 100 Mitglieder sammelten sich im Restaurant beim Fischerteich und feierten bei einem leckeren Festschmaus mit ihrem Idol Nicole und deren Familie. Anwesend waren des Weiteren auch die beiden Thom“asse“, Moriggl (Langlauf) und Niederegger (Leichtathletik) sowie der Stilfser BM Hartwig Tschenett mit Gattin. Natürlich war auch Kurt Mayr - ein Sponsor der ersten Stunde - mit von der Partie, welcher sichtlich überrascht ein exklusiv anregendes Präsent für seine langjährige Treue entgegennahm. „Es hott mi brutal gfreit, dass seffl Leit kemman sein!“, so das Resümee der sympathischen Skifahrerin, „oanfoch a feins Feschtl!“.
Und sollte die Teilnehmerzahl auch Omen für eine erfolgreiche Skisaison sein, so hat Nicole heuer noch viel zu gewinnen. (re)
29.07.2011 Creaplan Cup in Prad
Als Krönung des Sommertrainings wurde am 29.07. der Creaplan-Cup ausgetragen. Serie C1 Bassano gewann, aber St. Georgen sowie Prad, wo Tormann Daniel Trenkwalder besonders brillierte, spielten gut. Beim Spiel St. Georgen-Prad fragten manche Zuschauer ironisch, welche die Serie D Mannschaft sei. Beim ersten Spiel gewann Bassano 4:0, wo der Präsident Stefano Rosso, kurz zuvor aus dem Hubschrauber entstiegen, das 4. Tor erzielte. Beim Spiel Prad-St. Georgen konnten die Serie D Gäste 2:0 gewinnen mit 2 Toren vom ehemaligen Naturnser Peter Mair. Beim entscheidenden 3. Spiel konnten die „Bassanesi“ nur wenige Sekunden vor Ende durch den von SR Ceol den Gästen zugesprochenen Elfmeter das Siegestor erzielen. Am Ende kamen die Prämierungen, wo Daniel Trenkwalder den Pokal als bester Tormann erhielt und Peter Mair jenen des besten Stürmers. Vor dem letzten Spiel wurde ein VIP-Elfmeterschießen zugunsten von Creaplan/„Südtirol hilft“ durchgeführt. (lp)
ASV Prad Raiffeisen Werbering - Hockey
Nach kurzer Pause ging für die jungen Geier bereits im Juni das Trockentraining auf Inline Skates mit Wunderer Peter (HC Mailand) und ab 01. Juli das Intensivtraining mit Fliri Georg los.
Vom 08. - 10. Juli fand das Hüttenlager auf der Durnwalder Hütte statt, bei dem die Cracks viel Spaß hatten. Danke an Riedl Michael, Gostner Petra, Klotz Mirco und Lambacher Thomas für die Organisation und Betreuung.
Viel versprechend für die Saison 2011/12 konnte der Slowake František Hejčík aus Bratislava als Trainer verpflichtet werden. Er kann auf reichlich Erfahrung im Eishockey zurückgreifen. 1961-67 Nachwuchs CSSR Meister, 1972-79 spielte er bei Slovan Bratislava-Senioren und gewann 3x den Spengler Cup in Davos. 1979 wurde er mit Milan Kuzéla (vorheriger Trainer in Prad) CSSR Meister.
Seit 1983 ist er als Trainer tätig, u.a. in der Slowakei (Slovan Bratislava Eishockeyakademie U-16), Deutschland (Augsburg EV DNL und Augsburg EV Junge Panther) und in Österreich (Vienna Capitals U-16).
Der ASV Prad Raiffeisen - Werbering wird in dieser Saison 2011/12 zum 2. Mal an der Meisterschaft des „Prifa –CCM-Cup“ teilnehmen, sowie an den Turnieren der U-8, U-10 und an der Meisterschaft der Kategorie U-12.
Die Mannschaften trainieren heuer bereits ab 20. September auf Eis. Wie auch letztes Jahr werden wieder einige Spieler in anderen Vereinen ihr Können unter Beweis setzen, wie Wunderer Peter beim HC Mailand in der Serie A-2, Theiner Julian und Tscholl Dietmar beim AHC Vinschgau in der Serie C U-26, Theiner Caroline beim AHC Lakers Eppan in der italienischen Frauenliga, Eberhöfer Dominik beim AHC Vinschgau in der Serie U-16, Platzer Fabian und Schürmann Nick beim AHC Vinschgau in der Serie U-14. Wir wünschen allen Spielern eine aufregende und vor allem eine verletzungsfreie Saison. Hast auch du Gefallen am Eishockeysport gefunden, egal ob Junge oder Mädchen, dann ruf uns einfach an, wir freuen uns auf dich!
(Michael 347 3247490,
Roman 349 6900116).
Heidi Frank
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Naturns - Jugendeuropameisterschaft im Minigolf
Die Nachwuchsminigolfer aus Deutschland haben bei der Jugend-Europameisterschaft in Naturns ordentlich abgeräumt und holten sich fünf von sechs möglichen Titeln. Im Mannschaftswettbewerb stellten sie bei Burschen und Mädchen einen neuen Weltrekord auf den Betonbahnen auf. Die Südtiroler Teilnehmer hingegen spielten bei ihrer Heim-EM etwas hinter den Erwartungen und blieben ohne Medaille.
Die deutschen Minigolfspieler waren bei der EM das Maß aller Dinge. Sie dominierten die Einzelwettbewerbe bei Burschen und Mädchen und sicherten sich zudem die Mannschaftswertungen. Insgesamt sechs Titel wurden vom 10.bis 13. August in Naturns vergeben und fünfmal kamen die Sieger aus Deutschland – nur in einer Kategorie funkte ein Österreicher dazwischen. In der Wertung nach Schlagzahl siegten Gerrit Below (GER) bei den Burschen und Vanessa Peuker (GER) bei den Mädchen. Im Mannschaftswettbewerb stellten sowohl die Burschen mit 146 Schlägen - gespielt von sechs Spielern auf einer Runde - als auch die Mädchen mit 72 Schlägen -gespielt von drei Spielerinnen auf einer Runde - neue Weltrekorde auf den Betonbahnen auf. Das entspricht einem Schnitt von 24 Schlägen pro Spieler. Den perfekten deutschen Triumpf verhinderte der Österreicher Kevin Feuchtl, der sich den EM-Titel nach K.o.-System sicherte. Bei den Mädchen siegte in dieser Wertung Katharina Benn (GER). Die Südtiroler Teilnehmer erreichten bei den Burschen durch Stephan Schupfer die Plätze 22 und 17 nach Schlagzahl bzw. K.o. System. Bei den Mädchen belegte die erst 16-jährige Naturnserin Nadia Neumair den 22. Rang nach Schlagzahl. (mp)
Graun
Rundum Positives haben die Teilnehmer des Fußballcamps die Organisatoren wissen lassen und als Feedback schriftlich zurückgemeldet: „Die Fußballwoche war super. Wir haben viel gelernt, gelacht und geschwitzt. Die Trainer waren sehr nett. Am besten gefallen haben mir die Tricks und das Schussmessen“, lautete eine der Rückmeldungen. Eine andere: „Mir hat die Woche sehr gut gefallen. Die Pause war sehr locker. Ich habe sehr viel gelernt. Dass italienische Trainer dabei waren, fand ich toll. Schade, dass das Training nur 3 Stunden dauerte. Auch würde ich mir einen Besuch der Mannschaft des FC Südtirol sehr wünschen.“ 76 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren nahmen beim Fußballcamp des FC Südtirol in der zweiten Augustwoche in Schlanders teil. Aus dem halben Vinschgau - von Naturns bis Laas - sind die jungen Fußballerinnen und Fußballer gekommen und haben mit einem fünfköpfigen Trainerstab des FC Südtirol und Arnold Schwellensattl abwechslungsreiche Trainingstage erlebt. Benjamin und Tobias Kristler, Stefan Schwemm, Hans Zangerle und Hannes Lechthaler unterstützten den Trainerstab als lokale Betreuer. Jeweils am Vormittag standen - eingeteilt in vier Mannschaften und einer Tormanngruppe - altersspezifische Trainings auf dem Programm, am Freitag Nachmittag beendete dann ein Abschlussturnier unter den Mannschaften die Fußballwoche. Den Sieg bei den jüngeren Teilnehmern trug der „FC Barcelona“ davon, bei den Größeren gewannen das Abschlussturnier „die Hirschkiah“. Organisiert hat das Fußballcamp der Sportclub Schlanders. (ap)
Graun
Fußballspielen im Oberland ist im Sommer von den Temperaturen her recht angenehm. Und die dortigen Kicker nutzen die warmen Tage und lassen den Ball rollen. Bereits zum 28. Mal organisierten die Funktionäre vom FC-Oberland um Präsident Martin Plangger heuer auf dem Rasen von St. Valentin das Gemeindeturnier. Bunt gemischte Mannschaften aus den einzelnen Orten der Gemeinde Graun traten bei Flutlicht gegeneinander an und hatten bis spät in die Nacht hinein einen riesen Spaß. Die Nase vorne hatte die Mannschaft aus Graun, vor Reschen, St. Valentin und Langtaufers. Zu feiern gab es auch die Unterzeichnung des Sponsor-Vertrags zwischen dem FC-Oberland und der Raiffeisenkasse Obervinschgau, die Tage zuvor erfolgt war. Die Finanzspritze stützt die Fußballtätigkeit und die Förderung der Fußballjugend. Die A-Mannschaft, in der auch die Junioren eingebunden sind, wird wiederum von Michael Telser aus Schluderns trainiert. Erklärtes Ziel ist es, den Gegner-Mannschaften in der kommenden Meisterschaft Paroli bieten zu können und nicht abzusteigen. (mds)
Julius Lampacher gehört zu den leuchtenden Beispielen im Leben und im Sport. Nach ausgezeichneten Leistungen als Skifahrer musste er wegen eines schweren Unfalls seine Ski-Laufbahn unterbrechen. Er gab nicht auf und widmete sich dem Tischtennis im Rollstuhl. Seine Erfolge waren groß und wenn man ihn spielen gesehen hat, blieb man von seiner Schnelligkeit beeindruckt. Er war zweimal bei der Olympiade und holte einen 5. Platz. 3-mal nahm er an Weltmeisterschaften teil, wo er einmal Bronze eroberte. Mehrmals war er auch bei Europameisterschaften dabei. Mit 52 Jahren denkt er nun an einen verdienten Ruhestand. Der Abschied wird nach der Europameisterschaft im kroatischen Split erfolgen.
Schludernser Neuigkeiten.
Vereinspräsident Heiko Hauser sagt, dass einige Glurnser Spieler (Martin Kobler und Thomas Rainer, welcher nach Mals gegangen ist) nicht mehr dem Schludernser Kader angehören. Zu den Zugängen zählen Manuel Sandbichler aus dem Oberland, bei der Jugend Joachim Ruepp und Johannes Klotz, Dietmar Klotz und Lukas Tappeiner (alle aus Schluderns), Alexander Ortler und Stefan Ortler aus Glurns. Zudem werden Juniorenspieler eingebaut. Hauser ist seit 4 Jahren Präsident (bei Neuwahlen bestätigt), seit 16 Jahren im Vereins-ausschuss, war Sektionsleiter Leichtathletik, Fußball, Kassier, Schriftführer und seit 10 Jahren Referent für Sport. (lp)
Latsch ohne Komplexe.
Vom 17. bis zum 30. Juli war die Serie C 1 Fußballmannschaft Bassano mit 23 Spielern zum Sommertraining in Prad. Als perfekt bezeichnete Trainer Osvaldo Jaconi die Sportanlage und die Unterkunft im Garden Park Hotel. Beim Freundschaftsspiel Bassano-Latsch in Prad am 26.07. war in der ersten Hälfte die Leistung der Latscher Mannschaft beeindruckend, welche, obwohl die Gäste einige sehr gute Chancen nicht nutzten, sicher nicht nur an Verteidigung dachte. In der 2. Halbzeit explodierten dann die Gäste und schossen 7 Tore mit dem Endergebnis 9:0.
Einbeziehung.
Der SV Latsch 2011/2012 besteht aus einem 24 Spieler-Kader, Junioren inbegriffen. Auf Wunsch von Trainer Sigi Ortwein wurden in die Führung Andi Lechner, Franz Platzer, Hanni Bernhard und Enzo Medda einbezogen.
Für die Funktionen des Fußballpräsidenten hat man in Naturns eine wichtige Persönlichkeit überzeugt und zwar den magischen Tormann Armin Gasser (Bild Plakat 2008). Im Ausschuss sitzt auch Wolfi Schweitzer, historischer zentraler Verteidiger/Stopper, wegen seiner körperlichen Größe „Longer“ genannt. (lp)
Schlanders
Es ist gelungen, den Funken auf das Publikum überspringen zu lassen“, sagte ein Eventmanager aus dem bayerischen Raum über das elfte Stabhochspringen in Schlanders. So trugen sicherlich die angenehm warmen Temperaturen und die einheizende Atmosphäre dazu bei, dass noch bei 5,53m vier der acht Springer im Bewerb waren.
Fußball: 2. Liga - ASV Eyrs Raiffeisen
Nach langem Überlegen hat der Eyrser Fußball die Entscheidung über den neuen Trainer getroffen. Reinhard Andres, bekannt als zentraler Verteidiger, wird die Mannschaft führen. Die Entscheidung für Andres erinnert an jene von Schlanders: Der ehemalige Spieler Harald Regensburger wurde aus dem eigenen Kader zum Trainer gewählt. (lp)
Mals
Marco Dal Santo aus Mals steigt am Hauptplatz seines Heimatortes vom Rad und ist erfreut über den herzlichen Empfang durch die Jagdhornbläser „Weißkugl“ und begrüßt von BM Ulrich Veith und der Referentin Sibille Tschenett. Obwohl Dal Santo seit 2002 mit einer Spenderniere lebt, arbeitet er als Tischler und betreibt Sport. Er war einer der 73 Transplantierten, die zusammen mit Ärzten, darunter Prof. Alfred Königsrainer (Universitätsklinik Tübingen) und Bruno Giacon (Krankenhaus Bozen) Pflegerinnen und Pflegern die 11. Trans-plant-Euregio Tour in Angriff genommen hatten. Auf ihrer Fahrt von Innsbruck nach Arco und zum Gardasee machten sie im obervinschger Haupt-ort einen Zwischenstopp. Mit der Initiative wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Thema Transplantation aufmerksam machen und zwei Botschaften aussenden: Erstens: Transplantierte sind keine Außenseiter, sondern Menschen wie du und ich, die auch Sport betreiben können. Zweitens: Die Bevölkerung soll für die Organspende sensibilisiert werden. Immer mehr Menschen warten auf ein Organ. Oft jahrelang. Während der Wartezeit befinden sie sich oft in einem kritischen Zustand oder müssen im Falle von Niereninsuffizienz dreimal wöchentlich beschwerlich Dialysemaßnahmen über sich ergehen lassen. Derzeit warten beispielsweise an der Universitätsklinik Innsbruck über 20 Südtiroler Patienten auf eine Spenderniere. Glücklich eine bekommen zu haben, ist Dal Santo. Er ist seinem Spender dankbar und lebt sein neues Leben bewusst. „I hoff, dass di Nier long hebt“, sagt er und schwingt sich wieder aufs Rad. Auf dem Weg durch den Vinschgau machte die Gruppe Halt in Schlanders. (mds)
Partschins/Naturns/Plaus
Der ASV Partschins hat das Vorbereitungsturnier „SpG-Cup“ der Spielgemeinschaft Untervinschgau gewonnen. Die Mannschaft aus der zweiten Amateurliga setzte sich etwas überraschend im Finale gegen den favorisierten Oberligisten SSV Naturns mit 3:2 durch. Den dritten Platz sicherte sich der ASV Plaus durch ein 1:0 gegen die Junioren der Spielgemeinschaft.
Rund einen Monat vor Beginn der neuen Fußballsaison gewann die Mannschaft aus Partschins die zweite Ausgabe des Spielgemeinschafts-Cup, der zwischen den Vereinen Naturns, Partschins und Plaus ausgespielt wird. In einem spannenden Finale entschied ein Elfmeter in der Nachspielzeit die Partie. Zuvor setzte sich der ASV Plaus mit 1:0 gegen die Junioren der Spielgemeinschaft durch. Das entscheidende Tor erzielte Michael Gufler.
Im anschließenden Endspiel lieferten sich Partschins und Naturns einen offenen Schlagabtausch. Die Heim-Mannschft aus Partschins ging durch einen sehenswerten Treffer von Christoph Fischer mit 1:0 in Führung. Oberligist Naturns kam allerdings immer besser ins Spiel und drehte durch die Treffer von Stephan Götsch und Armin Rungg das Ergebnis zu seinen Gunsten. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit gelang es Daniel Wielander den Ausgleich für Partschins zu erzielen und als Martin Oberperfler in der Nachspielzeit nach einem Foul im Strafraum vom Elfmeterpunkt traf, war die Überraschung und der Turniersieg für die Gastgeber perfekt. (mp)
Untervinschgau/Tomberg
Am 27. Juli 2011 ging die Jugendkapelle aus den Musikschulen des unteren Vinschgaus für vier Tage auf den Tomberg, wo sie ihre Zeit ganz der Musik widmeten. Unter der Leitung von Wolfgang Schrötter studierten sie in diesen Tagen die Stücke für die weiteren Konzerte ein. Doch es wurde nicht nur musiziert, sondern auch viel gelacht und wenig geschlafen. Mit tollen Filmen wurde jeder Abend unterhaltsam. Bestens versorgt wurden die jungen Musikanten durch die Küche der Geschwister Pichler. Mit einem Abschlusskonzert und einem anschließenden Grillen wurde das Musikcamp beendet. Eltern und Freunde hörten mit Begeisterung zu und applaudierten mit großer Freude. Mit guter Laune begaben sich alle zu Tisch. So verstrich langsam der schöne Nachmittag, den sicher alle in positiver Erinnerung behalten werden.
Pedross Martina und Tscholl Melanie
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Tarsch
Die Tarscher Alm war kürzlich Ziel des zweiten Hüttenlagers der Ministranten der Pfarre Tschars. Zu den elf Ministranten, die schon länger in der Pfarre tätig sind, gesellten sich erstmals auch drei Neuzugänge. Begleitet von ihren Betreuern Vinzenz, Anna Maria, Traudl und Waltraud verbrachten die Kinder insgesamt drei gemeinsame Tage auf der Alm. Zusammengestellt haben die Betreuer im Vorfeld ein abenteuerliches und buntes Programm. Bei einer Wanderung zur Latscher Alm am ersten Tag stand die Artenvielfalt von Bäumen, Blumen und Sträuchern im Mittelpunkt. Am zweiten Tag des Hüttenlagers machte sich die Gruppe auf zum Jochpfarrer oberhalb der Tarscher Alm, einige führte die Wanderung sogar weiter bis zum Tarscher Joch. Mit Holz und Wasser wurde gespielt, experimentiert und am Abend am offenen Feuer gegrillt. Den dritten Tag füllte die Ministrantenprobe aus. Auf die Alm gebracht und abgeholt wurden die Ministrantinnen und Ministranten von ihren Eltern. Insgesamt zählt die Pfarre Tschars derzeit 17 Ministranten, im Herbst wird dieser Kreis voraussichtlich um einige noch erweitert. Gedankt wird hiermit allen für ihren fleißigen Dienst in der Kirche.
Kastebell
Drei Jahre sind nun schon seit dem ersten Open Air „Schlums rockt“ vergangen. Den Wünschen der Jugendlichen aus der Gemeinde Kastelbell-Tschars folgend, haben der Jugendtreff „All in“ und der Jugendbeirat der Gemeinde beschlossen, diesen Sommer wieder ein Open Air zu organisieren.
Als Datum dafür wurde der 3. September festgelegt. Wie beim letzten Mal sollen auch heuer wieder fünf Bands für gute Stimmung sorgen und den Jugendlichen einen tollen Abend bescheren.
Naturns
Ganze 10 Jahre ist es nun her, dass das JuZe Naturns die Initiative ergriff, um für die junge sowie auch ältere Generation ein Open Air in Naturns auf die Beine zu stellen. Die Tradition blieb stets aufrechterhalten und heuer findet das legendäre Festival am 10. September 2011 auf dem Festplatz in Naturns wieder statt.
Der Musikstil variierte jedes Jahr, von Punk über Metal bis hin zum Hardcore- Metal und Rockabilly konnte jeder sein Tanzbein dazu schwingen. Die Headliner übertrafen sich Jahr für Jahr, bekannte internationale Bands wie The Bones, The Hillbilly Moon Explosion, Mad Sin u.v.m. rockten bereits die Bühne. Doch auch lokale Bands sowie frische Nachwuchstalente konnten ihre musikalische Begabung beweisen und die Herzen der Besucher für sich gewinnen.
Anlässlich des Jubiläums hat sich das Organisationsteam um das JuZe Naturns heuer besonders ins Zeug gelegt, um ein unvergessliches Open-Air im Vinschgau auf die Beine zu stellen. Auch dieses Mal ist für jeden Geschmack was dabei. Die Herzen der Punk- und Skafans werden „skanken“, die Köpfe der Hardcore- und Metalfreaks werden „bangen“. Das grandiose Line Up übertrifft jegliche Erwartungen.
Eröffnet wird das Event um 17.00 Uhr mit der Naturnser Street-Punk-Band LRS, gefolgt von der bereits über die Landesgrenzen hinaus bekannten Band Jokerface, auch aus Naturns, die die Menge mit ihrem Traditional Skinhead- Ska wie immer zum Swingen bringt. The Buccaneers aus Deutschland werden ihren besten Country- Punk rausholen und danach geht es heavy weiter mit der deutschen Hardcore- Metal Band A Traitor like Judas. Eine der einflussreichsten europäischen Vorreiter im Genremix aus Death- Metal und Hardcore. Do or Die, eine 6-köpfige Band aus Belgien mit 2 wütenden-, zornigen Stimmen, brachialen Grooves, geradlinigen Riffs und präzisen Drumming werden den eingefleischten Hardcorefans den Rest geben. Den Abschluss des Festivals bildet die Formation um Gigi de Gasperi aka Mr. T-Bone. Der Trompeten-/ Posaunenspieler, Komponist und Sänger begann seine musikalische Karriere bereits 1980. Nach unzähligen Konzerten weltweit und 6 veröffentlichten Alben gründete er im Jahre 2006 die jetzige Gruppe Mr. T- Bone and the Young Lions. Diese wird heuer auch in Naturns mit ihrem einmaligen Sound das Publikum überzeugen.
Also alle auf zum Open- Air in Naturns am 10. September 2011!! Fetter Live- Sound bis um 1.00 Uhr, feiner Dj- Sound mit Ska, Reggae und Soul von BlueBeatFoundation und jede Menge coole Leute. Für ein sicheres Nachhausekommen sorgen 2 Nightlinerbusse in beide Fahrtrichtungen. Na dann, bis bald!
Kastelbell
Dies ist ein alter Begriff der Kornschneider. Alte und junge Kornschneider trafen sich Mitte August auf dem Niedermoarhof am Tomberg, oberhalb von Tschars. Seit wenigen Jahren wird von den Bauersleuten Monika und Stephan Bachmann dort wieder Roggen angebaut. Gesät wird der Roggen bereits im Herbst, im Winter „schläft“ er und kaum ist Frühling, wächst das Korn weiter. „Früher gab es in großen Teilen des Vinschgaus Kornfelder“, erzählte Johann Veuhoff, einer der Kornschneider, „in Tarsch etwa wurden die Felder anhand eines Furchkanals bewässert. Dabei schickte man einen kleinen Jungen in den Kanal, der kontrollierte, ob dieser verstopft ist. War dies nicht der Fall, schrie der Junge dem Bauern zu: „Iaz konnsch kearn!“. Heute werden die Felder mit Beregnungen bewässert. Sobald die Körner hart sind, wird das Korn geschnitten. Jeder der Schneider schneidet einen etwa einen Meter breiten Streifen (Joun) mit der Sichel ab und legt das Getreide mit dem Schnitthaken auf die Erde. Dann wird das Riadelband aus einer Hand voll Roggen gedreht, auf das der Kornschneider wenig später das Getreide legt. Der Garnbinder bindet mit dem Band die Garbe zusammen, dreht diese zweimal 360 Grad und steckt die beiden Enden ineinander. Mit einigen Halmen wird das „Halsel“ gemacht und die Garbe zweimal zusammengebunden. Aus fünf bis sechs Garben wird nun der Berghock aufgestellt. Bis das Getreide trocken ist, bleiben die Hocken auf der Wiese stehen. Im Winter, wenn die Feldarbeit getan ist, wird das Korn gedroschen und in der Windmühle gesäubert. In der Hofschänke des Niedermoarhofes können dann die Gäste das selbstgebackene Brot mit Tomberger Roggen genießen.
Nadine Alber und Monika Bachmann
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Der Schulbeginn steht vor der Tür. Der Vinschgerwind hat Stimmungen dazu eingeholt. Ältere Vinschgerinnen und Vinschger haben uns Anekdoten aus ihrer Schulzeit unter oft schwierigen Bedingungen erzählt. Junge Mütter sprechen von ihren Erfahrungen und den daran geknüpften Wünschen.
„…nit z`tian kemman“
Elfriede Patscheider wuchs zusammen mit ihrer Schwester bei der Tante in Kapron auf, nachdem ihre Mutter in der „Schmiede“ am Eingang des Langtauferer Tales Zwillinge bekommen hatte. Am ersten Schultag im Jahr 1936 in Pedross setzte sich Elfriede in eine hintere Schulbank und nahm aufgeregt ihre Schiefertafel und einen Griffel aus der Schultasche. Mit 35 Kindern mehrerer Jahrgänge saß sie in einem Raum und die Verständigung mit der Lehrerin war schwierig. Diese sprach nur italienisch und Elfriede nur den Langtauferer Dialekt. Dass Elfriede zu wenig sah, konnte sie der Lehrerin nicht verständlich machen. Immer wieder schrieb sie etwas falsch von der Tafel ab, was die Lehrerin zur Weißglut brachte. „Dia isch mit miar beas gweesn“, erinnert sich Frau Elfriede. Es dauerte Monate bis die Lehrerin die Kurzsichtigkeit erkannte und die Kleine in die erste Bank setzte. Zwischenmenschliche Schwierigkeiten gab es nicht nur mit der Lehrerin. Auch untereinander trugen die Kinder Grabenkämpfe aus. Jene aus Kapron und Pedross hatten etwas gegen jene aus Malsau. Nach Schulschluss gab es regelmäßig Raufereien oder bitterböse Schneeballschlachten, bei denen Letztere meistens das Nachsehen hatten, weil sie in der Minderheit waren. „Mir sain oanfoch nit ztian kemman unt oft sein miar mit se a Stuck gfohrn “, sagt Elfriede. Ein Heimweg von der Schule endete für Elfriede mit einem gebrochenen Knie. Schuld daran trugen allerdings nicht die raufenden Mitschüler, sondern ein Ordnungshüter, der sie auf der Schneestraße mit seinem Jeep streifte, obwohl sie sich ganz an den Straßenrand gestellt hatte. Eine schmerzhafte und abenteuerliche Fahrt begann. Sie führte zuerst mit dem Schlitten zum Arzt nach Graun, der das Bein schiente, dann in Begleitung der Mutter und einer Freundin mit dem Bus nach Mals und mit dem Zug nach Lana-Burgstall, wo ihr dann ein Gipsverband angelegt wurde. Dieser machte daraufhin den Schulweg beschwerlicher und sie war eine Zeit lang auf die Hilfe ihrer Schwester angewiesen. (mds)
Beim zweiten Kind ist es definitiv weniger aufregend als beim ersten. Trotz allem unterscheidet sich jedes Kind charakterlich vom anderen. Daher bin ich wiederum sehr gespannt, wie sich unser David, der im Herbst einschult, in die Schulgemeinschaft einfinden wird. Ich wünsche mit ganzem Herzen, dass ihm das Lernen Freude bereiten und David sich in der Klasse wohlfühlen wird.
„… a Gaudi kopp“
Als das Schönste an der Schulzeit beschreibt Margherita Rufinatscha Dietl die Begegnungen mit ihren Freundinnen und den gemeinsamen Schulweg mit ihnen. „Miar hoobm olm a Gaudi kopp“, sagt sie. Vor allem heimwärts schlug sie selten den direkten Weg zum Elternhaus ein, sondern machte einen Umweg. In ihrer Leinentasche, die ihre Mutter genäht und mit „Kreuzlstich“ bestickt hatte, trug sie die Hefte und Bücher mit sich. Immer wenn sie den Vater darum bat, ein neues Heft kaufen zu dürfen, kontrollierte dieser zuerst, ob auch jede Zeile des alten Heftes vollgeschrieben war. Erst dann bekam sie das Geld. Neben der Unterrichtssprache Deutsch wurde Italienisch gelehrt. Der Zweitsprachenunterricht hatte nach den Repressalien in der Faschistenzeit allerdings einen schweren Stand. Erwachsene forderten zum Ungehorsam auf. „Oanmol sein miar olle durch, wenn di Italienisch-Lehrerin in di Klass innikemman isch“, erzählt Margherita. Daraufhin musste der Bürgermeister vermitteln, der Margheritas Vater war und sie heftig zurechtwies. In Erinnerung geblieben ist ihr der letzte Schultag. Lachend zogen die vierzehnjährigen Freundinnen über die Dorfstraße. Ein Mann, der vor seinem Haus Holz hackte, scherzte mit ihnen. Übermütig packte eine Freundin Margheritas Schultasche, schwang sie und schleuderte sie durch das offene Fenster im oberen Stock in den Hausgang. Die Schwester des Mannes auf der Straße gab den Mädchen die Tasche dann zurück. Dieses damalige Abenteuer deutet Margherita heute wie einen Wink des Schicksals. Am 25.Jänner 1962 zog sie zusammen mit ihrem Ehemann Meinrad in diesem Haus ein, nachdem es ihnen die Geschwister verkauft hatten. „I hatt mir selm nia denkt, dass i onmol do wohnen wear“, sagt sie. (mds)
„…mein Nochnomen nimmr gwisst“
Der pensionierte Forstbeamte in Graun, Alois Röd, erinnert sich mit einem Schmunzeln an seinen ersten Schultag in seinem Heimatort Sand in Taufers im Tauferer Ahrntal. Schüchtern und mit einer gebrauchten Schultasche bepackt betrat er zusammen mit seinen Schulkollegen die Klasse. Angespannt setzte er sich in die Schulbank und richtete seine Augen wie gebannt auf die Lehrerin, die sich freundlich vorstellte. Dann fragte sie die Schülerinnen und Schüler nach den Namen. Plötzlich stand sie vor Alois, der über alle Maßen aufgeregt aufschaute und wie verschwommen die Worte hörte: „Wie heißt denn du?“. Erschrocken stotterte er: „Alois“. Als die Lehrerin auch seinen Nachnamen in Erfahrung bringen wollte, blieb er ihr die Antwort schuldig. „I hon mein Nochnomen nimmer gwisst“, lacht er. „Di Aufregung isch z groaß gweesn. Mehr woaß i fad r Schual nit, lei dass i norr a recht guatr Schüler gweesn bin.“ (mds)
Zum Schulanfang meiner ältesten Tochter Carolin war ich sehr aufgeregt, da wir etwas abseits von Stilfs wohnen und der soziale Kontakt mit den restlichen Dorfkindern daher noch nicht richtig geknüpft war. Trotzdem hat sich Carolin bestens in die Klassengemeinschaft eingefunden und auch unser Simon hat seinen ersten Schultag gut gemeistert. An meinen eigenen kann ich mich nicht mehr erinnern.
„… di gonz Zeit greart“
Der erste Schultag ist Frau Anna Thöni in trauriger Erinnerung. „I honn di gonz Zeit greart“, sagt sie. Der Eintritt in den neuen unbekannten Lebensabschnitt und vor allem der Abschied von ihrer Mutter machten ihr so zu schaffen. Sie war die älteste von sechs Kindern und das erste Schulkind der Familie. An der Hand ihrer Mutter und mit einem Heft unter dem Arm verließ sie weinend den heimatlichen „Patscheidhof“ und erreichte nach zwanzig Minuten Hinterkirch, wo das Schuljahr mit einer hl. Messe begann. In der Kirche beruhigte sich Anna etwas. Doch später in der Schulklasse flossen erneut Tränen. Die Lehrerin versuchte sie zu beruhigen. Doch da sie nur italienisch sprach, erreichten die tröstenden Worte Anna nicht, obwohl die älteren Mitschüler in der mehrklassigen Schule zu übersetzen versuchten. Anna beruhigte sich erst wieder, nachdem sie daheim war. Die Mutter redete erneut auf sie ein und nähte ihr eine neue Schultasche aus einem „rupfenen“ Sack. Diese heiterte sie auf und der Schulalltag nahm seinen Lauf. Anna bemühte sich, die Lehrerin zu verstehen und führte ihr Heft mit großer Sorgfalt. Auf dem Heimweg sprach sie eines Tages ein italienischer Straßenarbeiter an und deutete auf das Heft, das sie in den Händen hielt. Sie erschrak und nahm seinen freundlichen Ton nicht wahr. „Sei una brava ragazza, fa mi vedere il quaderno“ (Du bist ein braves Mädchen, zeig mir dein Heft), sagte er. Anna, die kein Wort verstand, drückte das Heft krampfhaft an sich und lief davon. Sie hatte Angst, der Arbeiter wolle ihr das Heft nehmen. Dass das nicht seine Absicht war, erklärte ihr später eine ältere Mitschülerin, die das Ganze mitbekommen und auch verstanden hatte. (mds)
Natascha ist bereits mein 4. Kind, das einschult und nachdem ich mit meinen anderen Kindern nur positive Erfahrungen beim Einschulen gemacht habe, ist der Schulanfang für mich persönlich keine aufregende Sache mehr. Man denkt schon ab und zu daran, wie es wohl gehen wird und ob sie es schaffen wird, aber wichtig ist mir vor allem, dass Natascha Bereitschaft zum Lernen zeigt und sich auf die Schule freut. Ein wenig aufgeregt ist sie jedenfalls jetzt schon…
„..wia Hunt unt Kotz“
Die Kinder aus Rifair besuchten die ersten zwei Volksschulklassen im Weiler Rifair. Erst dann mussten sie täglich den Fußmarsch in den Hauptort Taufers in Angriff nehmen. Anna fühlte sich am ersten Schultag recht sicher, denn ihr älterer Bruder Sepp saß als Zweitklässler im selben Klassenraum und behütete sie. Hie und da musste sie auch seine Schelte erdulden, vor allem dann, wenn sie nicht wusste, welche Aufgabe sie daheim zu machen hatte, weil sie nicht aufgepasst hatte. Schlecht in Erinnerung ist ihr der Lehrer aus Prad. Dieser konnte sich ihren Nachnamen „Spechtenhauser“ nicht merken, was ihr noch heute unverständlich ist. Er rief sie „Kirschbaum“. Als er nicht damit aufhörte, blieb sie aus Protest sitzen. Es dauerte einige Zeit bis der Lehrer sie mit richtigem Namen ansprach. Den Namen „Kirschbaum“ hatte sich ein Mitschüler eingeprägt, und er verwendete ihn, um Anna zu necken. Da nutzte auch der Schutz des Bruders nichts. Diesen benötigte Anna dann, als sie in Taufers die Schule besuchte. Die Tauferer und Rifairer Schülerinnen und Schüler waren „wie Hund und Katz“. Raufereien und blaue Flecken waren an der Tagesordnung. Im Hintergrund wirkten auch Feindschaften zwischen Familien eine Rolle. „Oft sein di Tauferer noch dr Schual mit inz gfohrn bis zur Kapell“, erinnert sich Anna und fügt hinzu: „Früher sein viele Schualbuabm groub unt knoschpat gweesn, sell isch heint bessr.“ (mds)
Rosa: Als ich 5 Jahre alt war, ist meine Familie von Prad nach Stilfs umgezogen. Somit gestaltete sich der Schuleintritt für mich als sehr schwierig, da ich die meisten Kinder in der Klasse noch nicht kannte. Froh war ich nur, dass meine Cousinen auch da waren, sonst hätte ich mich noch verlorener gefühlt.
Emil: Zur Schule bin ich nur von November bis Anfang April gegangen. Als Ältester musste ich schon von klein auf fest mithelfen, denn mein Vater hat mit seinem Ross für das ganze Dorf die Felder bestellt. In meiner ersten Schulzeit grüßte man die Lehrer noch mit dem Hitlergruß und der Religionsunterricht musste im Widum stattfinden. Einmal, so kann ich mich noch gut erinnern, habe ich der Italienischlehrerin die Schurzbänder aufgeschnürt, worauf sie mich zur Strafe ins Klassenzimmer eingesperrt hat. Mein einziger Ausweg war ein 3m Sprung aus dem Fenster in einen abschüssigen Acker. Noch vor der Lehrerin kam ich eiligst Richtung Pinggara herauf, sodass sie sich selbst das Lachen nicht mehr verkneifen konnte. (re)
Burgeis Wanderung
Auf dem Sonnensteig hin, auf dem Benediktsweg zurück: Von Burgeis aus wandert es sich zum Kloster Marienberg auf neuen Pfaden. Von Kraftplatz zu Kraftplatz oder von Oase zu Oase.
Eine erste davon ist der Ausgangspunkt beim Dorfbrunnen von Burgeis. Sankt Michael wacht dort über einen mächtigen Brunnen, der seinesgleichen im Land sucht. Durchs Dorf hinauf in Richtung St. Valentin wechseln sich Pflaster und geteerte Straße ab. Vorsicht ist geboten, denn dieser Wegabschnitt ist mit den Radfahrern zu teilen. Beim „Pfeiler“, ein Überbleibsel der Reichsstraße, die dazugehörige Brücke wude 1855 durch ein Unwetter zerstört, biegt der Sonnensteig nach links. Schattiger Laubwald, eine zweite Oase, nimmt den Wanderer auf, bis der Weg leicht abfallend oberhalb von Burgeis der geschützten Bergflanke nach rechts folgt. Ein herrschaftlicher Blick auf die Malser Haide tut sich auf. Und weil der Sonnensteig auch ein Sagenweg ist, wird an dieser Biegung jene der „Tschiervser Hexe“ erzählt und in Holz eine Schlüsselszene dargestellt. Lassen Sie sich überraschen.
Der Steig, saubergehalten und leicht zu gehen, führt durch Föhrenbestände oberhalb des Ortsteiles Plavinna bis er mit einer Biegung in Richtung Kloster Marienberg weist. Der Ausblick bleibt auch bei diesem Wegabschnitt in Richtung Mals, Glurns, Schluderns, Prad und Tschengls herrlich. An einem ausgesetzten Aussichtspunkt treffen wir die Sage vom „Burgeiser Nörggele“, mit dem nicht zu spaßen ist. Hat man bisher das Kloster Marienberg von weitem wahrgenommen, steht am letzten Wegabschnitt das Kloster wuchtig vor dem Wanderer. Die Wucht wird bei einem Aufenthalt im Klosterhof bei frischem Brunnenwasser und wohltuender Stille stark abgemildert. Der Klosterhof sei hier als dritte Oase angeführt.
Der Rückweg führt uns durch das Burgeiser Tor ein Stück den Weg zurück, den wir gekommen sind. Wir folgen dann dem Fußweg nach Burgeis und erfahren an Tafeln über das Wirken der Mönche - dieser Wegabschnitt wird seit Kurzem als Themenweg Benediktsweg genannt. Ziel ist unser Ausgangspunkt, der große Dorfbrunnen von Burgeis. (eb)
Daten „Sonnensteig“ bei Burgeis:
Ausgangs- u. Zielpunkt: Dorfplatz Burgeis
Beschaffenheit: Bis zum „Pfeiler“ geteerter
Fahrradweg, dann gut
ausgebauter und gepflegter
Wanderweg
Dauer: ca. 2 Stunden (Gehzeit)
kleine Steigungen, geeignet auch für Kinder, einige Bänke und Sitzgelegenheiten am Wegesrand, zwei Holzskulpturen mit Sagen-Beschreibungen, lohnende Aussichten auf die Malser Haide, den oberen Vinschgau mit der Tschenglser Bergkette, auf das Kloster Marienberg und auf das Dorf Burgeis
Unser Frau - Karthaus
Der Sommer war für die Musikkapelle Unser Frau – Karthaus von Festlichkeiten gezeichnet und Anlass gab es genug: Die Musikkapelle Unser Frau wurde 125 Jahre alt und die Musikkapelle Karthaus feiert bereits ihren 100. Geburtstag. Gemeinsam spielt man seit 10 Jahren und konnte nun am Annatag in Karthaus nach der Prozession feierlich auch die neue „Schnolser Männertracht“ im Beisein von viel Prominenz auf dem festlich geschmückten Dorfplatz präsentieren. Ferdinand Grüner wurde aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenkapellmeister ernannt.
Absoluter Höhepunkt des Jahres für die Musikanten war das Seekonzert auf dem Vernagter Stausee. Keine Mühen wurden gescheut, um ein gelungenes Konzert mit Rock, Pop und Musical auf der Seebühne zu präsentieren, die eigens für diesen Tag im See installiert wurde. Am ersten Abend machte ein heftiges Gewitter aber kurz vor Beginn des Konzertes alles zunichte. Entschlossen wurde der folgende Tag ins Auge gefasst und alle Beteiligten – von den Sängern bis hin zur Wasserrettung – stimmten sofort zu. Etwa 700 Gäste erlebten dann doch noch vor der herrlichen Bergkulisse vom Ufer aus ein fantastisches Konzert, immer wieder zitternd, ob das Wetter hält. Theo Hendrich führte durch das mitreißende Programm, das sich Kapellmeister Dietmar Rainer hatte einfallen lassen. Jubelnden Applaus bekamen nicht nur die Musikanten, sondern auch die Stimmen von Doris Albenberger, Emil Wassler und
Gustav Gurschler. Die Festivitäten zum Jubeljahr in Unser Frau begannen bereits am Sonntag vor Hochunserfrau mit einem Sternmarsch der Kapellen. Die Bürgerkapelle Latsch legte eine perfekte Rasenshow hin. Nach dem Festkonzert der MK Unser Frau – Karthaus sorgte die Gastkapelle aus Marktschellenberg im Berchtesgadener Land für Stimmung. Gerne waren sie zum Gegenbesuch gekommen, hatte die MK doch bei ihrem 125-jährigen Jubiläum gespielt. Am Hochunserfrauentag musste die Prozession nach der von der MK gestalteten Festmesse leider regenbedingt ausfallen. Im Festzelt wurde aber vom Frühschoppen und nach einem Unterhaltungskonzert der Bürgerkapelle Tramin mit „Volxrock“ bis in die späte Nacht hinein mit vielen Gästen gefeiert. (ew)
Unser Frau
Eine besonders gelungene Veranstaltung in Unser Frau war die „Alpenländische Meisterschaft im Goaßlschnöllen“ am letzten Juliwochenende. Nur mit dem Wetter hatten die Veranstalter des sehens- und vor allem hörenswerten Wettbewerbs, die „Schnalser Goaslschnöller“, die Bauernjugend und die Bäuerinnenorganisation Schnals wenig Glück. Immer wieder regnete es zwischendurch, aber dadurch ließ man sich die gute Stimmung nicht verderben. Nach einem zünftigen Frühschoppen im Festzelt erfolgte der gemeinsame Einzug, bevor die Wettbewerbe in 15 Kategorien starteten. Die TeilnehmerInnen aus Österreich und Südtirol zeigten vollsten Einsatz und die „Goaßlschnöller“ aus dem ganzen Vinschgau konnten sich sehen lassen. Auffallend auch der zahlreiche junge sowohl weibliche als auch männliche Nachwuchs. Nach der Preisverteilung ließ man es sich bei Musik, Speis und Trank bestens ergehen. (ew)
Glurns
Paul Flora, der 2009 verstorbene große Sohn der Stadt Glurns hat laufend junge Künstler unterstützt. Im Gedenken an diese Initiative vergaben die Länder Südtirol und Nordtirol jährlich den Paul Flora Preis. 2010 ging dieser an den in Bruneck gebürtigen und in Wien lebenden Künstler Siggi Hofer. Dem Preisträger wurde im Tauferer Torturm, der dem Leben und Werk Paul Floras gewidmet ist, eine Etage für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt. Das gilt auch für alle künftigen Preisträger. Die Ausstellung mit Hofers Werken eröffnete am 1. August. Sie ist bis zum 31. August zu sehen. Der Paul Flora Preisträger 2011 wird am Samstag, den 29 Oktober in Glurns vergeben. (mds)
Glurns
Die „Vinschger Palabira Tage“ in Glurns bilden nun seit mehreren Jahren eine kulturelle und informative Auseinandersetzung mit dieser einzigartigen Obstsorte. Bewährtes wurde wiederholt und neue Angebote und Ideen eingebaut. Heuer erfährt die Palabirne eine musikalische Würdigung der besonderen Art. Der Glurnser Kirchenchor wird unter der Leitung von Martin Moriggl bei der Eröffnung Palabiralieder zum Besten geben und die Obervinschger Raffelemusi unter der Leitung von Gernot Niederfriniger spielt den Palabiralandler auf. Darüber hinaus bietet der Eröffnungsabend am Freitag, den 9. September noch eine Neuheit. Christian Prieth hat sich mit dem Holz der Palabirne auseinandergesetzt und präsentiert seine Ergebnisse in Form von Drechseleien. Die Glurnser Bar- und Gastbetriebe bieten wieder besondere Gerichte an, wie zum Beispiel „Kasnocken mit Palabirne und Almkäse“ gratiniert. Eine Morgenwanderung, der Markttag mit Verkauf von Palabirnen, das Schaukochen, die Kulturwanderung, die Nachtstadtführung, der Kochkurs, eine Fotoausstellung und als Höhepunkt und Abschluss der Palabirasunnta sind die Programmpunkte vom 09.09. bis 18.09.2011 in Glurns. Detaillierte Informationen gibt es unter www.gemeinde.glurns.bz.it (lu)
Glurns-Stilfserjoch
Die Stimmung war einzigartig. Das Tal war unter einem Wolkenmeer verschwunden und auf den Gipfeln schien die Sonne. Die über 200 Teilbehmerinnen und Teilnehmer am 8-Gipfel-Marsch am 6. August von Glurns bis zur Dreisprachenspitze am Stilfser Joch, beziehungsweise der verkürzten Strecke zur Furkelhütte waren begeistert. „Erstaunlicherweise haben 192 die lange Strecke mit einem Höhenunterschied von 3.300 Höhenmetern absolviert“, freut sich Kulturreferent und VizeBM Frank Luis. Zusammen mit Johann Oberthaler von „Glurns Marketing“ und vielen erhrenamtlichen Mitarbeitern hatte Frank die organisatorischen Fäden gezogen. 170 Liter Wasser, 200 Kilogramm Äpfel und 200 Bananen wurden an den vier Verpflegungsstationen verteilt. „Heuer war vieles neu für uns und die Bananen sind uns ausgegangen“, sagt Frank. Im kommenden Jahr werden wir einiges besser machen.“
Nach 26 Jahren Pause wurde der 8-Gipfel-Marsch heuer erstmals wieder organisiert. Die Anregung dazu kam von Sigi Weissenhorn. Nun soll der Marsch zur Tradition werden, wie er es bereits von 1971 bis 1985 war. Damals gaben die Jugend von Glurns und Ortspfarrer Norbert Wilhalm den Anstoß für den Marsch und organisierten ihn auch. Die Ausmessung der Strecke tätigte Prieth Leonhard in aufwändiger Handarbeit. Seine Messung ergab einst 33 Kilometer. „Diese Kilometer lassen wir weiterhin gelten, obwohl eine digitale Messung kleine Abweichungen ergeben würde“, so Frank. Unterstützung erhielten die Organisatoren von den Sektionen des Alpenvereins von Reschen bis Prad; von den Bergrettern aus Reschen, Mals, Prad und Trafoi, vom Weißen Kreuz der Sektionen Mals, Prad und Sulden. (mds)
Menschen - Katharina Alber Gurschler
Mit 99 Jahren fuhr Frau Katharina kürzlich mit dem Vinschgerzug zu einer Geburtstagsfeier, begleitet von ihrer Tochter Anna. „Dr nuie Vinschgerzug isch flott “, sagt Katharina. „Obr di Littorina isch aa a flotter Zug gweesn“. Es waren für sie einst Sternstunden, wenn sie in die „Littorina“ einsteigen durfte. Denn das kam selten vor. Meist war sie auf dem „Stadlhof“, einem stattlichen Hof mit Knechten und Mägden am Schlanderser Sonnenberg, unabkömmlich.
Vinschgau - AUS DEM GERICHTSSAAL
Der Ausgangsfall hat sich zwar in Bologna zugetragen, er hätte aber genauso gut auch hier zu Lande passieren können: Ein Hausbesitzer hielt sich einen Wachhund, den er in seinem eingezäunten Hofraum frei herumlaufen ließ. Die Eingangstür zum Hofraum war zwar verschlossen, konnte aber von außen leicht geöffnet werden. Das tat denn auch das dreijährige Mädchen aus dem Nachbarhaus, welches mit dem Hund spielen wollte. Der Vierbeiner verspürte dazu keine Lust, sonder fiel über das Kind her, biss ihn in die Arme und Beine und verletzte es schwer. Die Eltern des Mädchens verklagten den Tierhalter auf Schadenersatz. Das Landesgericht Bologna entschied salomonisch: Sowohl der Hundebesitzer als auch die Eltern des Kindes waren zu gleichen Teilen für den Schaden verantwortlich, der Hundehalter wegen unterlassener Aufsichtspflicht und die Eltern wegen mangelnder Beaufsichtigung ihres Schützlings. So hätten wahrscheinlich auch Sie entschieden, wenn der gesunde Hausverstand gefragt gewesen wäre. Doch mit dem steht die Juristerei sowieso häufig auf dem Kriegsfuß!
Das salomonische Urteil des Erstrichters befriedigte weder den Tierhalter noch die Kindeseltern. Beide gingen in die Berufung. Das Oberlandesgericht Bologna schlug sich auf die Seite des Herrchens des Vierbeiner und entschied, dass diesem kein Verschulden vorzuwerfen war. Er hatte das Tier in seinem abgeschlossenen und eingezäunten privaten Garten gehalten. Es wäre, im Gegenteil, Aufgabe der Eltern gewesen, ihr Kind zu beaufsichtigen und vor Schaden zu bewahren, also das Kind an die Leine zu nehmen!
Der Hund landete schließlich auf dem Tisch des Obersten Gerichtshofes. Dieser stellte nun alle vorangegangenen Entscheidungen buchstäblich auf dem Kopf. Sowohl die Erst- als auch die Berufungsrichter hatten geirrt. Verantwortlich für den Unfall war allein der Tierhalter, und zwar ohne dass ihm der Geschädigte ein Verschulden nachweisen musste, eben auf Grund der sog. Gefährdungshaftung. Um dieser zu entgehen hätte der Hundebesitzer sich nur auf den Zufall berufen können und diesen beweisen müssen, fürwahr ein „teuflischer Beweis“!
Peter Tappeiner,
Rechtsanwalt
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Vinschgau
Das Dilemma ist schnell erklärt: Die Nachfrage ist da, mit dem Angebot happert’s. Lang ist die Liste jener Gemeinden, in denen derzeit keine Tagesmutter arbeitet. In Graun, Eyrs, Laas, Schlanders, Latsch und Kastelbell kann die Nachfrage nach einem Betreuungsangebot für Kleinkinder derzeit nicht abgedeckt werden. Vor allem in Schlanders klopfen berufstätige Eltern bei Ruth Stecher Ladstätter, der Koordinatorin der Genossenschaft für Tagesmütter, an. „Ich muss ihnen leider sagen, dass ich niemanden habe“, sagt Ladstätter.
Naturns
Sonnenschirme und liebevolle gedeckte Tische empfingen die Senioren und ihre Gäste im Alten- und Pflegeheim St. Zeno zum traditionellen Sommerfest im Innenhof des Sozialsprengels. Nicht nur viele Besucher aus der Politik, sondern auch Angehörige und die zahlreichen freiwilligen Helfer kamen, um gemeinsam mit den Bewohnern einen geselligen Nachmittag zu verbringen und die Ausstellung „Wald“ des Naturpark Texel im Altenheim zu besichtigen. Präsidentin Maria Monika Rainer Brugger dankte allen für ihren Einsatz und beglückwünschte die ehemalige Präsidentin Marianne Bauer Holzeisen zu dem eben erhaltenen Verdienstkreuz des Landes Tirol. Gemeinsam mit einer Gruppe Freiwilliger hatte Heimleiter Stephan Rinner mehrere Tänze einstudiert, die großen Anklang fanden. Von der Musik der „Hie und da“-Musi inspiriert, lies sich sogar BM Andreas Heidegger zu einem Tänzchen hinreißen. (ew)
Schluderns
Der Wettergott muss ein Ritter sein. So erklären sich die Veranstalter und Besucher die Tatsache, dass das Wetter bei den Südtiroler Ritterspielen heuer bereits zum sechsten Mal mitgespielt hat. Drei Tage Sonnenschein, laue Nächte und ein spektakuläres Rahmenprogramm zogen Tausende an. Diese genossen die Streitwagenrennen, die Konzerte, die urigen Wettkämpfe und den bunten Umzug. Sie bevölkerten die Marktstände und staunten über Waren und kulinarische Köstlichkeiten, die es nicht alle Tage gibt. Die Veranstalter um Präsident Edwin Lingg und Koordinator Mirko Stocker zeigten zufriedene Gesichter. „Nun können wir Schulden für die Investitionen abbauen“, sagt Lingg. Jahr für Jahr werden mobile Infrastrukturen angeschafft oder bei Handwerkern in Auftrag gegeben. Sitzvorrichtungen, Umzäunungen und vieles mehr, müssen nicht mehr gemietet werden. Die Anschaffungen zeigen, dass es mit den Ritterspielen weitergehen wird. Zufrieden sind die Schludernser Vereine, in deren Verpflegungsständen der Rubel rollte. Gut kam an, dass sanitäre Anlagen heuer im Zentrum des Geschehens platziert und immer tadellos sauber waren. Faszinierend an den Ritterspielen ist das Aufeinandertreffen der Kulturen. Ein Großteil der Besucher kam aus Oberitalien. Südtirolerisch, deutsch und „schwyzertütsch“ wurden ebenfalls gesprochen. Die Schausteller kamen aus ganz Europa. „Ich kam in der Nacht hier an und als ich morgens aus meinem Zelt trat, kam es mir vor, als sei ich auf einer Postkarte gelandet“, schwärmt eine Marktfrau aus Norddeutschland. Das ist ein großes Kompliment an die Vinschger Landschaft und unterstreicht die Werbewirksamkeit der Ritterspiele in touristischer Hinsicht. Die Gästebetten im Tal waren gefüllt. (mds)
Weitere Bilder in der akutellen Bildgalerie der Ritterspiele
Vinschgau
Der 27. August 2011 ist Rad-Genuss-Tag im Vinschgau. Diese Aktion rufen der Handel und der HGV Vinschgau ins Leben. „Wir möchten unseren attraktiven Radweg emotional mit unseren intakten Ortskernen verknüpfen“, sagt Dietmar Spechtenhauser, der Bezirks-Präsident des hds im Vinschgau. Vor allem die Familien sind eingeladen, den Vinschger Radweg zu erleben und, ohne Leistungsdruck sondern mit Genuss, die Orte mit historischen Gaststätten und gut funktionierenden Geschäften zu besuchen. Von Reschen bis Kastelbell werden spezielle Radlfeste mit Partner-Vereinen geboten. Das Herbstfest in Graun lasse sich mit dem Genuss-Tag ebenso verbinden wie die Palabiratage in Glurns, in Prad wird ein Festl steigen, in Laas wird es am Hauptplatz „Marmor&Musik“ geben, beim „Hoamtgampl“ hinter Göflan, in Latsch und in Kastelbell jeweils auf dem Hauptplatz und beim Gasthof Winkler in Tschars werden die Genuss-radler willkommen geheißen. In Prad, Laas, Schlanders und Latsch wird zudem ein Gewinnspiel angeboten mit Gutscheinverlosung. hds-Direktor Dieter Steger lobte bei der Vorstellung des Projektes in Glurns am Dienstag vor einer Woche: „Die Raddestination par excellance in Südtirol ist der Vinschgau.“ Unter anderem mit Brezl in Radform ließ der Latscher Bäckermeister Horst Egger Lust auf den Genuss-Rad-Tag aufkommen. (eb)
Burgeis/Vinschgau
Sie befinden sich vor einem Beinhaus.“ Mit diesen Worten begann die Pressekonferenz des Schützenbezirks Vinschgau direkt im Ossarium von Burgeis. Dieses war in den 1930er Jahren vom faschistischen Regime errichtet worden, um aufzuzeigen, dass für die „heilige Grenze“ am Reschen Soldaten tapfer gekämpft haben. Laut den Schützen aber ist die Malser Haide im 1. Weltkrieg nie Kriegsschauplatz gewesen und die Errichtung dieses Ossariums ist reine Geschichtsfälschung, die bis heute besteht. Auch auf die Herkunft der Toten wurde eingegangen. So wurde stellvertretend David Mariottini erwähnt, der ein italienischer Soldat war, aber nicht im Krieg gefallen ist, sondern erst 1919 bei einem Badeunfall in Siebeneich ums Leben kam. 1938 wurden seine sterblichen Überreste nach Burgeis gebracht. Auch einige Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee wurden kurzerhand exhumiert, in Burgeis wieder bestattet und zu „caduti italiani“ erklärt.
Laut Bezirksmajor Peter Kaserer ist es verwerflich, wenn man Tote für politische Zwecke missbraucht. Deshalb ist der Schützenbezirk Vinschgau gegen das Vergessen und für eine lückenlose Aufarbeitung der Geschichte. Ein Appell geht an die Politiker, sich dieser Provokation anzunehmen und auf eine endgültige Lösung hinzuarbeiten. (at)
Ferruccio Delle Cave, unter anderem Leiter der Sparte „Literatur“ im Südtiroler Künstlerbund und dessen Vizepräsident sowie künstlerischer Leiter verschiedener Literaturpreise, hat im raetia-Verlag „Südtirol. ein literarischer Reiseführer“ herausgebracht. Zum Buch: Das Obst-, Wein- und Ferienland Südtirol ist reich an literarischen Zeugnissen. Namhafte Dichter, Schriftsteller und Gelehrte haben Südtirol über den Brennerpass gen Süden passiert, das Land bereist und ihre Eindrücke in Büchern und Texten hinterlassen. In diesem Kulturführer erschließt sich Südtirol dem Leser über die schönsten und anschaulichsten Zeugnisse berühmter Autoren wie Niccolò Machiavelli, Michel de Montaigne, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Henrik Ibsen, Rainer Maria Rilke, Arthur Schnitzler, Christian Morgenstern, Thomas Mann, Stefan Zweig, Franz Kafka, Ezra Pound, Gottfried Benn, Pier Paolo Pasolini, Jorge Semprún, Thomas Bernhard, Herta Müller u.v.m.. Eine reiche Auswahl von Kultur-Geschichten aus über sechs Jahrhunderten. Für den Vinschgau scheinen ebenso schillernde Namen aus der Literaturgeschichte auf: Norbert C. Kaser etwa, Beda Weber, Franz Tumler, Raoul Schrott, Thomas Kling, Antonio Gramsci, Thomas Bernhard und Stefan Zweig.
Ferruccio Delle Cave
Südtirol. Ein literarischer Reiseführer
320 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Euro 18
ISBN 978-88-7283-387-2
40 Jahre Gipfelkreuz. Am Munwarter steht seit mittlerweile 40 Jahren das imposante Gipfelkreuz, welches weitum zu sehen ist. Zum Hausberg der Lichtenberger, welcher im Volksmund als „Fitäa Spitz“ bekannt ist, trugen es zahlreiche Männer aus Lichtenberg in seinen Einzelteilen. Die Holzbalken und die Blechverkleidung wurden dann am 2.621m hohen Gipfel zusammengesetzt und im Rahmen einer Gipfelmesse eingeweiht. Zum heurigen Jubiläum wurde am 14. August wiederum eine Gipfelmesse abgehalten. Bei herrlichem Wetter zelebrierte Don Mario Pinggera die hl. Messe vor zahlreichen Bergbegeisterten. (chr)
Reschen.
Gschichtlan und Gadichtlan afn Schiff afn Reschrsäa, am 4. Settemr 2011 um 2 Noumittoug: Wilhelmine Habicher, Ludwig Wilhalm und Ludwig Schöpf tattn enk gäarn eppas fourläisn – fo deiin wous ischt friiar gwäisn ...
Lichtenberg/Innsbruck.
Fresken aus der Schlossruine Lichtenberg sind in der Sonderausstellung „Kunstschätze des Mittelalters“ im Ferdinandeum in Innsbruck erstmals geschlossen zu sehen. Das Kuratorium Schloss Lichtenberg organisiert am Sonntag, den 11.September eine Busfahrt nach Innsbruck zur Sonderausstellung. Abfahrt: 11 Uhr ab Prad (mit Zusteigmöglichkeiten). Kostenbeitrag: 25 Euro (für Mitglieder des Kuratoriums 20 Euro). Anmeldung und Infos: unter 335 618 74 40; E-Mail: ilsewunderer@hotmail.com
Glurns.
Die KFS Zweigstelle Glurns veranstaltet am Sonntag, den 28.08.2011 das Familienfest am Spielplatz in Glurns.
Beginn um 11:00 Uhr mit einem Gottesdienst, anschließend Spiel und Spaß für die ganze Familie.
Meran.
Im Berufstrainingszentrum Gärtnerei Gratsch-Meran findet am morgigen Freitag, den 26. August eine Jubiläumsfeier statt. 15 Jahre Gärtnerei und zehn Jahre Second-Hand-Shop Gekko sind der Grund für ein Programm, das mit allen Sinnen erlebt werden will. Special um 15 Uhr: eine Modenschau von Gekko.
Partschins.
Zum Diavortrag „Island - Insel der Gletscher und Vulkane“ - ein Reisebericht von Gottlieb Kaserer, sind alle herzlich eingeladen. Am Dienstag, den 6. September 2011, um 20.30 Uhr in der Bibliothek Partschins.
Apotheker, ein Magenbitter, zwei Botschafter, der Landschaftsschutz und der in Schlanders abgeladene Mist.
Ich beginne mit dem Landschaftsschutz, mit den dafür zuständigen Personen. Sie feierten am Freitag, 15. August das dreißigjährige Bestehen ihres Vereins. Getroffen haben sich die Naturschützer gegen Abend auf einer Wiese in den Schludernser Auen. Die Besucher konnten alles vergessen, die lärmenden Straßen, das verbaute Land. Ein Wall aus Schwarzerlen umschloss den Festplatz, hinter der feierlichen Lichtung erhob sich ernst und dunkel die Tschenglser Hochwand mit Gefolge. Mit beginnender Nacht wölbte sich ein glitzernder Sternhimmel. Kein Lichtsmog. Es glitzerte die Kassiopeia mit dem großen Bären um die Wette. Der Polarstern leuchtete über der Churburg. Und hier sollte ehemals eine Mülldeponie entstehen, auf „federndem Moorboden“, wie Florin Florineth sich genüsslich äußert. Er erinnert an diese Ungeheuerlichkeit, die von streitbaren Bürgern verhindert werden konnte. Vor allem auch von der Eyrser Bauernjugend. Sie hatten etwas dagegen, vor allem hatten sie auch die Fahrzeuge, um den Müll vor die Haustür eines Politikers zu transportieren. Dort wurde er abgeladen. Zum Entsetzen der Schlanderser.
Aber das Zeichen wurde verstanden. Die Umweltgruppe hatte Erfolge, wurde immer mutiger, der Florin wurde als Professor an die Hochschule für Bodenkultur nach Wien berufen, wo er immer noch lehrt. Er ist also der Botschafter des Vinschgaus in Wien. Aber die Republik Vinschgau hat noch einen weiteren Botschafter und zwar in der Nachbarregion Lombardei, in Bormio. Dort amtet der ebenfalls frühe Streiter für die Umwelt, der Biologe Wolfgang Platter. Er ist Direktor des Stifser-Joch-Nationalparkes im Palazzo Nesini, Via De Simoni 42 und schickt regelmäßig Botschaftsberichte über die Flora und Fauna an den Vinschger WIND. Fachkenntnis und genussvolle Anschaulichkeit sind selbstverständlich. Er berichtet aber auch über die Kunst und ganz allgemein über die kulturelle Qualität des Veltlins. Dieses Nachbartal ist in vielfacher Weise mit dem Vinschgau verflochten; die Verbindung über die Jöcher ist uralt, kulturell und wirtschaftlich, auch politisch. Da könnte vieles neu belebt werden, neu durchdacht und in diesem Sinne arbeitet unser Botschafter mit Kompetenz und Fleiß.
Nun aber zum Magenbitter, zum Braulio. Das ist der Name des Wildbaches, der vom Stilfser Joch in Richtung Bormio fließt und sich dort in die Adda ergießt. Der Apotheker Peloni Francesco hat 1875 mit seinem Wissen und den Kenntnissen auf dem Gebiet der Kräuterheilkunde einen Magenbitter erfunden und ihm den Namen des tosenden Baches Braulio gegeben. Die essfreudigen Lombarden beschließen oft ihre üppigen Mahlzeiten mit einem Braulio. Essen tun auch wir gerne und Heilkräuter haben wir genug im Vinschgau. Auch tüchtige Apotheker beiderlei Geschlechts. Sie sollen sich auf die Socken machen und einen Vinschger Digestiv entwickeln. Aber welcher Name eignet sich dafür?
Bei den Feierlichkeit zum dreißigjährigen Jubiläum wurden Personen geehrt, alte Fehden mit den Behörden in Erinnerung gerufen, neue Anregungen aufgezählt. Es war dies ein heiteres Fest voller Zuversicht. In der Schludernser Au, die man vor dem Müll gerettet hat, enstand ein geschütztes Biotop. Hier vereinigen sich zahlreiche Wasserläufe, mehrere Flüsse und Bäche. Der oft wütende Saldurbach aus dem Matscher Tal wurde vorbildlich saniert, mit „biologischer Dammsicherung“, also mit Natursteinen und vor allem mit tief ins Flussbett eingerammten Baumstämmen. Das Wasseramt kann sich hier in allen Techniken entfalten und muss Frieden zwischen den auf verschiedenem Niveau fließenden Gewässern stiften. Verwirrend ist vor allem die Puni, die zur Zeit mehr Wasser führt als die Etsch. Sie bekommt nämlich das Wasser vom Schludernser E-Werk, das wiederum vom Wasser aus dem Matscher Tal und aus dem großen Reschner Stausee gespeist wird. Was da wie und wohin fließt und durcheinader vermischt wird - die Puni kommt ganz unschuldig aus dem Planeiltal und muss nun alles mögliche erdulden. Es stimmt nichts mehr. Das schlägt auf den Magen. Wir brauchen einen Magenbitter, einen Braulio... nein einen eigenen, einen Vinschger Trunk. Auch für Südtiroler Politiker wegen aufsässiger Vinschger Umweltschützer.
Der geplagten Puni wollen wir Trost spenden, immer an sie denken und, wenn wir zu viel gegessen haben, verlangen wir demnächst einen „Punibitter“!
Hans Wielander
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
In der Ausgabe Nr. 17 des „Vinschgers“ 2001 habe ich meine erste Vinschger Impression veröffentlicht. Seit April 2005 erscheinen meine Bilder im „Vinschgerwind“. Zwischen dem ersten Bild (oben) und dem Bild unten („Vinschgerwind“ Nr. 16, 2011) liegen 10 Jahre kreative Arbeit und bis heute ist es mir gelungen, die Bilder nicht elektronisch zu bearbeiten, da die Vinschger Landschaft genügend unverfälschte Motive bietet. An dieser Stelle möchte ich mich bei der Redaktion für die Großzügigkeit, mir eine ganze Seite zur Verfügung gestellt zu haben, und bei den vielen Lesern, welche mich ermutigt haben, weiterzumachen, bedanken. Das war mein größter Lohn. Der elende Kuhhandel der Athesia mit dem „Vinschger“ vor 7 Jahren hat bis zum Himmel gestunken und hat mich tief angewidert, aber ich habe weiter mit einer Hand geknipst und mit der anderen die Nase zugehalten. Wie konnte ich so naiv sein, zu meinen, dass bei uns Wirtschaft und Politik anders sind! Wie soll es weitergehen? Die Vinschger Impressionen werden zu Impressionen eines Vinschgers und Sie werden mir erlauben, ab und zu über die Grenzen des Tales hinauszuschauen. Mal sehen.
Forum Psychologie
Ferienzeit, Erholungszeit, Auszeit. Die meisten haben nun ihren Urlaub bereits hinter sich. Die alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen waren für eine Zeit vergessen. Wie schön wäre es, das Gefühl der Sorglosigkeit auch nach dem Urlaub zu erhalten. Dies fällt aber nicht immer leicht, besonders wenn der Alltag von Hektik und Stress bestimmt wird. Gelingt es auf Dauer nicht abzuschalten, so kann dies Folgen für die seelische und körperliche Gesundheit mit sich bringen. Daher ist ein achtsamer Umgang mit sich selbst nicht nur in der Ferienzeit, sondern vor allem im Alltag wichtig. Gönnen Sie sich täglich eine kurze Auszeit, beschäftigen Sie sich mit Dingen, die Ihnen Freude machen und planen Sie diese bewusst ein. Andere Möglichkeiten bieten Entspannungsmethoden oder Übungen, bei denen die Aufmerksamkeit voll und ganz auf den Moment gerichtet ist. Sie helfen uns innezuhalten und ruhiger zu werden. Darum empfehlen wir Ihnen, achten Sie bei einem Spaziergang oder einer Wanderung ganz bewusst auf Ihre Umgebung. Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Geräusche, Gerüche und Farben, ohne das Wahrgenommene zu bewerten. Auch beim Essen können Sie sich in Achtsamkeit üben. Betrachten Sie die Mahlzeit auf Ihrem Teller, nehmen Sie die Gerüche wahr und was den guten Geschmack ausmacht. Genießen Sie die Speise mit allen Sinnen.
So können Sie täglich dazu beitragen abzuschalten. Sie werden die Erfahrung machen, dass Sie nicht nur im Urlaub Kraft tanken und Ihre Seele baumeln lassen können.
Dr. Daniela Nagl und
Dr. Christiane Pircher,
Psychologinnen
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
Alles wird tatsächlich nicht gehen
Es war mir nicht vergönnt, das dreiseitige Gespräch, welches der „Vinschger Wind“ mit Universitätsprofessor Dr. Tappeiner, dem zuständigen Chefökonomen für alles im südlichen Teil Tirols, geführt hat, so richtig zu genießen.
Das mag auch damit zusammenhängen, dass die Fragestellungen der beiden Journalistinnen an Zick-Zackmuster und Gedankensprüngen wohl nicht mehr zu überbieten sind.
Da wird von den 6.000 Einwohnern von Schlanders und den 50 zu erwartenden Flüchtlingen, in einer vom anatomischen Gesichtspunkt her nicht mehr nachzuvollziehenden Grätsche, hin zum Mensabetrieb im Schloss Goldrain übergedehnt. Und da kommt die Aussage des Professors, die ich – als bildungs- und kulturinteressierter Mensch, der bereits an der Wiege des Bildungshauses Schloss Goldrain stand – nicht unkommentiert lassen kann.
Der Professor hält den hohen Anteil an Gastveranstaltungen von Schloss Goldrain nicht für glücklich, sagt aber nicht, wie hoch dieser Anteil ist, also erweckt er den Anschein, dass er darüber nicht informiert ist oder wurde.
Der Professor sagt, dass die Genossenschaft für Weiterbildung und Regionalentwicklung gut funktioniere, Informationen im Detail habe er aber nicht, sagt er. Wieso kann er das dann so sagen? Er erweckt damit den Eindruck einer Schnellschuss-aussage.
Ich maße mir an, zu behaupten, die Situation im Bildungshaus Schloss Goldrain einigermaßen zu kennen. Wieso lässt man den Professor nicht wissen und sagen, dass das Bildungshaus in den letzten drei Geschäftsjahren eine so glaube ich, für einen Bildungsbetrieb, außerordentliche Leistung erbracht hat, indem es eine positive Bilanz ausweisen konnte? Dies, obwohl auch und gerade von politischer Seite her, diesem Bildungshaus seine Aufgabenbewältigung alles eher als leicht gemacht wird!
Die öffentliche Lizenz ,damals von politischer Seite zwangssouffliert, ja, auf Anraten des Professors, geradezu aufgezwungene Nötigung, war nicht nur ein rechtliches Fiasko, sondern hat dem Bildungsbetrieb auf lange Jahre hin einen beträchtlichen Schaden zugefügt.
Es scheint, dass das Bildungshaus Schloss Goldrain fast schicksalhaft dazu verdammt ist, einfach nicht in Ruhe und mit der nötigen Unterstützung arbeiten zu dürfen, dass immerfort entweder gestichelt oder Dreck geschleudert wird, oder aber unqualifizierte Aussagen abgegeben werden müssen.
Es bleibt trotzdem die Hoffnung, dass das Team von Schloss Goldrain weiterhin eine gute Arbeit leistet.
Ach ja, die Gastveranstaltungen: Sie lagen im Jahr 2010 bei 43% gemessen an den gesamten Veranstaltungen und sind, bei den gegebenen Verhältnissen mitunter ein wichtiger Garant dafür, dass das Bildungshaus sich überhaupt über Wasser halten kann.
Wo steht geschrieben, dass dies falsch ist oder für unglücklich gehalten werden muss?
Manchmal muss man halt mit zwei Füßen in einen Schuh schlüpfen, um überhaupt gehen zu können.
Pircher Markus, Kastelbell
„Quetschkommode“ ist keine Anleihe von „Xong“
Der Bildungsausschuss Prad als Organisator der „Quetschkommode – Festival für Ziehharmonika, Kunst und Kleinkunst“ stellt im Zusammenhang des Artikels von Maria Mayr „Unbefristete Gedanken und gescheitelte Klänge“ Folgendes richtig:
Das Konzept zum Festival „Quetschkommode“ wurde von Herrn Gerhard Prantl aus Längenfeld/Tirol und der Familie Roman Moser in Zusammenarbeit mit dem Bildungsausschuss Prad im Jahr 2009 erstellt und mit viel Kreativität und unter Mitwirkung von Prader Vereinen und weiteren Kunst- und Kulturschaffenden aus der näheren Umgebung weiterentwickelt und seitdem erfolgreich veranstaltet. Alle diese beteiligten Personen (es sind weit über fünfzig) fühlen sich durch die von Herrn Konrad Messner zitierten und suggerierten Aussagen um ihre geistige Arbeit und das ehrenamtliche Engagement betrogen und lassen sich dieses einzigartige Festival nicht als eine „Anleihe von Xong“ deklarieren.
Irmgard Niederegger, die Vorsitzende des Bildungsausschusses Prad am Stj. und Tanja Ortler,
die Kulturreferentin
Leuchtfeuer
Leuchtfeuer kennt man, als bei Tag sichtbare Seezeichen, welche in der Nacht oder bei schlechter Sicht Licht aussenden. Im übertragenen Sinn kann alles als Leuchtfeuer bezeichnet werden, das weithin sichtbar ist, Wirkung erzielt oder Vorbildfunktion hat. Auch die Facebookgruppe Pro „Holz-Wegweiser/Segnaletica legno“ Südtirol-Alto Adige erfüllt dieses Kriterium. In den Weiten des Internets und darüber hinaus ist diese Gruppierung bemüht, Sprachgruppen übergreifend das leidige Thema der Beschilderung von Südtirols Wanderwegen auf den Punkt zu bringen. Dabei wird zurecht in Frage gestellt, warum man etwas ändern soll, das sich über solange Zeit bewährt hat, ja sich sogar zu einer Eigenart unseres Landes entwickelt hat. Ein Qualitätsmerkmal mit hohem Wiedererkennungswert vor allem für den Tourismus. Die hölzernen Wegweiser können zurecht auch als ein Ausdruck von Heimatverbundenheit, von etwas Gewachsenem, Bodenständigen angesehen werden, so wie die Menschen selbst, die dieses Land zu dem gemacht haben, was es ist.
Dietmar Weithaler, Partschins
Schlanders
Klein, fein, authentisch und gemütlich: So lässt sich das erste „Schlanderser Bauernfenster“ beschreiben. Die Bauernorganisationen des Vinschger Hauptortes hatten ihre landwirtschaftlichen Produkte in einen kulturellen Kontext gestellt und boten Gästen und Einheimischen ein Genusserlebnis mit Musik unter dem Motto „Äpfel erleben mit allen Sinnen“.
Matsch/Muntatschinig
Sent im Unterengadin kann eine über Jahrhunderte währende grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Alpnutzung vorweisen. Deshalb wurde die Alp Pra St. Flurin an der Unterengadiner Sonnenseite zum Ziel des heurigen länderübergreifenden Treffens mit Schwerpunkt Alpwirtschaft in der „Terra Raetica“ ausgesucht. Seit über 400 Jahren gibt es einen Vertrag zwischen den Gemeinden Sent und Mals über die Sommerweidenutzung in Rasass/Uina und eine weitere jahrhundertelange Zusammenarbeit von Sent mit der Gemeinde Ischgl im Paznauntal in der gemeinsamen Alpnutzung. Die Alp Pra St. Flurin ist eine Milchkuhalp mit zweiundsiebzig Kühen und Milchverarbeitung vor Ort auf 2.000 Meeresmetern. Sie wird seit über einem Jahrzehnt von einer Älpler Familie aus dem Passeiertal bewirtschaftet. In unmittelbarer Nähe befindet sich eine Schafalp, welche zu den größten Schafalpen des Kantons Graubünden gehört. Dort werden knapp 1700 Schafe aufgetrieben und von einem langjährigen Hirten aus Nauders mit drei Hunden betreut. Weitere interessante Einzelheiten erfuhren die sechzig Teilnehmer aus den Ländern Südtirol, Nordtirol und Graubünden bei der Vorstellung der Alpwirtschaft in Graubünden, der Viehvermittlung und der Transportorganisation auf die Alp sowie einen agrarpolitischen Ausblick mit recht positiven Vorzeichen aus Schweizer Sicht. Für Fachgespräche und Austausch gab es reichlich Gelegenheit. Anwesend waren neben den vielen Alpverantwortlichen der Grenzregion die Gemeindepräsidenten von Sent und Scuol, die drei Verantwortlichen der Regionalstellen im INTERREG-Rat-“Terra Raetica“ Andrea Gilli (CH), Gerald Jochum (A) und Friedl Sapelza (I). Zudem der neue Bereichsleiter der Fachstelle Alpwirtschaft für den Kanton Graubünden Curdin Foppa, aus Nordtirol der Bezirksstellenleiter der Landwirtschaftskammer Landeck Andrä Neururer und auf Südtiroler Seite der Direktor des Vinschger Bezirksamtes für Landwirtschaft Markus Joos und der Almberater des Südtiroler Sennereiverbandes Bertram Stecher.
Dass sich der regelmäßige Austausch über die Grenzen hinaus lohnt, wurde anhand der Entwicklung des Dorfes Sent aufgezeigt. Nach einem starken Bevölkerungsrückgang ist wieder ein leichter Bevölkerungszuwachs seit den 60er Jahren zu verzeichnen. Dabei setzt man neben der Stärkung der Landwirtschaftsbetriebe auf sanften Tourismus im Einklang mit den kulturellen und landschaftlichen Besonderheiten vor Ort. Profitiert hat Sent auch von den „Randulins“ - Emigranten, die im Ausland, hauptsächlich Italien, Erfahrung sammelten und Geld verdienten und die südländische Architektur in Sent beeinflussten. In diesem Sinne wurde dieses Treffen mit Mitteln aus dem INTERREG-Kleinprojekte-Fonds unterstützt und stellt einen weiteren Schritt zur Intensivierung der Zusammenarbeit innerhalb der „Terra Raetica“ im Bereich Berglandwirtschaft dar. (lu)
Wirtschafts-Info
...und sonstige Neuerungen der sogen. „Ferragosto“- Verordnung: Die Regierung überschlägt sich derzeit mit Neuerungen, um das Staatsdefizit einzuschränken und damit dem Druck der Finanzmärkte entgegenzuwirken. Einigermaßen überraschend kommt allerdings der im Gesetzesdekret 138 vom 13. August 2011 enthaltene Passus zur Abschaffung des Systems über die Rückverfolgbarkeit der Abfälle (SISTRI).
Im Gesetzesdekret wird jedoch darauf hingewiesen, dass mit Abschaffung des SISTRI die sonstigen im Bereich der Abfallbewirtschaftung vorgesehenen Normen bestehen bleiben. Mit anderen Worten, ist es damit weiterhin notwendig, die Rückverfolgbarkeit der Abfälle anhand des Registers über die Zu- und Abgänge (ital. registro di carico e scarico) sowie dem Abfallerkennungsschein (ital. formulario di identificazione dei rifiuti) zu gewährleisten. Abgeschafft wurde zudem die Verpflichtung ein Register über den Transport der eigenen nicht gefährlichen Abfälle zu führen sowie für jede einzelne Produktionsstätte ein getrenntes Register anzulegen. Schlussendlich wurden auch die Haftungsverhältnisse für unsachgemäße Entsorgung der Abfälle wieder auf den alten Stand gebracht, womit bei Entgegennahme des Abfalls durch die autorisierten Abfallbewirtschafter auch die Haftung auf diese über geht. Neben der Abschaffung des SISTRI sieht die Verordnung u.v.a. noch folgende wichtige Neuerungen vor:
• Herabsetzung des Höchstbetrages für die Verwendung von Bargeld auf Euro 2.500;
• „Betriebsschließung“ von 3 Tagen bis 1 Monat jetzt auch für Freiberufler, die ihren Kunden viermal in fünf Jahren kein gültiges Steuerdokument ausstellen;
• Festsetzung der Steuereinbehalte auf Kapitalerträge, Zinsen und Kursgewinne auf 20%;
• Ausweitung der Möglichkeit, eine Steuerfeststellung anhand der Branchenkennzahlen vorzunehmen;
• Grundsätzliche Liberalisierung freiberuflicher Tätigkeiten (mit bestimmten Ausnahmen) und Einführung einer obligatorischen Berufshaftpflicht-Versicherung bei Ausübung der Tätigkeit;
• Aufhebung von Beschränkungen im Bereich der Ausübung von unternehmerischen Tätigkeiten (in Bezug auf das Warensortiment, die Preispolitik und territoriale Vorgaben).
Lorin Wallnöfer, Wirtschaftsberater
Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau
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