Dienstag, 14 Oktober 2014 09:06

Nationalpark Stilfserjoch - Hummeln - Mit doppeltem Energieeinsatz der Kolibris die besten Tomatenbestäuber

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176C1Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Franz von Assisi, 4. Oktober 2014

In diesen Herbsttagen fliegen noch die letzten Arbeiterinnen auf den Blüten von Astern und Erdbirnen. Dann sterben sie alle bis auf die befruchteten Königinnen: Hummeln bilden im Gegensatz zu den Honigbienen keinen Dauer-, sondern nur einen Sommerstaat. Hummeln gehören zu den Hautflüglern. In der Erdgeschichte treten die ersten Hummeln  vor ungefähr 30 bis 40 Millionen Jahren auf. Als Ort werden die Berge Zentralasiens vermutet, weil es dort auch heute noch die meisten Hummelarten gibt. Von hier aus breiteten sich die Hummeln westlich, östlich und nördlich des Himmalayagebirges bis nach Europa, China, Sibirien und hinauf in den Polarkreis aus. Südwärts in Richtung Äquator fand keine Ausbreitung statt, da Hummeln sich in warmen Klimazonen überhitzen. Heute gibt es weltweit ca. 250 Hummelarten (bei etwa 25.000 bekannten Bienenspezies), für Deutschland sind 31 Arten von Hummeln beschrieben. 7 Arten gelten in Deutschland bereits als ausgestorben.

 

Die heißblütige Hummel
Gemeinhin zählen wir die Insekten zu den kaltblütigen Tieren ohne eigene Körperwärme. Diese Einordnung ist zumindest für die Hummeln falsch. Hummeln  können ihre Körpertemperatur nämlich aktiv regulieren: Fliegende Hummeln haben eine Körpertemperatur, die ziemlich weit über der Temperatur der Umgebungsluft liegt, und zwar meist konstant bei etwa 35°C. Bernd Heinrich, ein amerikanischer Naturwissenschaftler und Marathonläufer hat in den 1970er-Jahren mit Thermoelementen die Körpertemperaturen von Hummeln gemessen. Wie schafft es die Hummel sogar dann warm zu bleiben, wenn die Umgebungstemperatur 30°C unter ihrer Körpertemperatur liegt? Heinrich fand heraus, dass die Antwort auf diese Frage aus zwei Teilen besteht: Die Hitze muss bewahrt und überhaupt erst einmal erzeugt werden. Bekanntlich ist der Körper von Insekten in die drei Abschnitte Kopf, Brustsegment (Thorax)  und Hinterleib (Abdomen) gegliedert. Heinrich konnte belegen, dass die Hummel vor allem ihr Brustsegment warm hält, denn hier sitzen die Flugmuskeln. Ist der Thorax nicht warm genug, können sich die Muskeln nicht schnell genug zusammenziehen und die Hummel kann nicht fliegen. Die Temperatur des Hinterleibes spielt beim Fliegen kaum eine Rolle. Thorax und Abdomen sind bei den Hummeln durch eine sehr schmale Taille verbunden und das vordere Segment des Abdomens enthält einen Luftsack: Luft ist ein schlechter Wärmeleiter und durch den Luftsack im Körper  ist der Wärmeverlust von Thorax zum Abdomen minimal. Heinrich fand auch, dass der Hinterleib einer fliegenden Hummel oft 15°C kühler war als das Brustsegment. Ein pelzig behaarter Körper und wärmeisolierende Luftsäcke sind bei den Hummeln also die evolutionären Erfindungen zur Wärmespeicherung. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch die Kontraktionen der Flugmuskeln. Beim Fliegen schlägt die Hummel 200 Mal pro Sekunde mit den Flügeln, was 12.000 Umdrehungen pro Minute und damit jenen eines hochtourigen Motorrad-Motors entspricht. Vom Energieverbrauch her betrachtet, ist der Hummelflug unglaublich teuer. Charles Ellington von der Cambridge University konnte den Sauerstoffverbrauch einer fliegenden Hummel messen. Er beträgt durchschnittlich 1,2 kJ pro Stunde. Veranschaulicht dargestellt: Ein Läufer verbraucht die Kalorien eines Marsriegels in einer Stunde. Eine menschengroße Hummel würde die gleiche Kalorienzahl in weniger als 30 Sekunden verbrauchen. Damit liegt der Energieumsatz einer fliegenden Hummel noch um 75% über jenem bereits sehr hohen eines fliegenden Kolibris.

Kohlenhydrate und Eiweiß
Bei diesem hohen Energieverbrauch für ihren Flug müssen Hummeln ständig fressen: Blütennektare sind die Kohlenhydrate für den Betriebsstoffwechsel der Hummeln. Hummeln brauchen daher in der Nähe ihrer Brutnester unbedingt Blütenpflanzen als Nektarspeicher. Sammlerinnen unter den Hummeln müssen bei ihren Sammelflügen nicht nur den eigenen Betriebsstoffwechsel aufrechterhalten, sondern auch noch Pollen für die Larven im Nest und Nektar mitbringen. Ellington  konnte mit Präzisionswagen auch feststellen, dass manche Hummeln bis zu 150 mg Futter pro Sammelflug einbringen, indem er die Hummeln über schmale Schläuche  und eine Präzisionswaage in ihr Labornest zurückfliegen ließ. Diese gesammelte Menge pro Flug entspricht fast ihrem eigenen Köpergewicht. Die Sammlerinnen sammelten diese Menge in knapp zwanzig Minuten und das viele Male am Tag.

Den Heimweg finden
Hummel sind wie auch andere Insekten Meister der Orientierung und Navigation. Fest steht heute, dass sie Sonne oder Sterne als Kompass nutzen können und dies auch an stark bewölkten Tagen, weil sie die Ebene des polarisierten Lichtes wahrnehmen können. Es gibt auch Hinweise darauf, dass Miniaturmagnete im Gehirn die Hummeln dazu befähigen, das  Magnetfeld der Erde wahrzunehmen. Der englische Hummelforscher und Universitätslehrer  Dave Goulson konnte auch nachweisen, dass Hummeln sich markante Geländemarken einprägen, um wieder sicher zu ihrem Brutnest  zurückzufinden. Die Orientierung  der Hummeln im Gelände, wenn Goulson  künstliche Hummelkästen an neue Standorte umstellte, dauerte knappe zwei Stunden, wobei die Hummeln sich in typischen Pendelflügen vor dem Flugloch hin und her bewegten und immer größere Distanzen vom Kasten wegflogen. Die Rekordentfernung, über die eine Hummel wieder erfolgreich zum Nest zurückgekehrt ist, betrug zehn Kilometer.

Das Hummeljahr
Bei den Hummeln überwintert nur die befruchtete Königin. Diese verbringt je nach Art 6-7 Monate des Jahres im Winterschlaf.  Wegen ihrer starken Körperbehaarung und Eigenwärme verträgt sie im Frühjahr kühle Lufttemperaturen und fliegt, wenn sie den Winter überlebt hat,  ausgehungert oft schon im Februar oder März auf der Suche nach Pollenstaub und Nektar. Die Eierstöcke in ihrem Hinterleib sind geschrumpft und benötigen Protein, um sich auszudehnen und Eier zu entwickeln.  Männliches Sperma ist in jedem Ovarium schon enthalten. Es stammt aus der Befruchtung des letzten Sommers von einem Männchen, das längst nicht mehr lebt. Im Laufe der nächsten Wochen werden die Königinnen allmählich dicker, und während sich ihre Eier langsam entwickeln, beginnt die Nestsuche. Viele Arten nisten gerne unter der Erde. Da Hummeln nicht besonders gut graben können, nehmen sie bestehende Löcher oder etwa Mausgänge an. Als Dämmmaterial  tragen sie Federn, Haare, Moos oder Gras ein. Unabhängig vom Nistplatz formt die Hummelkönigin aus dem Isoliermaterial eine lockere Hohlkugel mit einer Öffnung, durch die sie sich hineinzwängen kann. In diesem etwa Tennisball großen Hohlraum baut sie einen fingerhutförmigen Behälter aus Wachs. Das Wachs scheidet sie aus speziellen Drüsen im Hinterleib ab. Die Wachsplättchen  werden  mit den Beinen und den Unterkiefern zu einem Topf geformt. Diesen Topf füllt die Königin mit Honig. Unmittelbar daneben formt  sie in ihrem Brutnest noch einen zweiten Wachstopf, den sie mit Pollenstaub füllt, der von einem klebrigen Tropfen Honig zusammengehalten wird. Daraufhin legt sie in ein vorher geschaffenes Loch im Pollentopf sechzehn Eier, welche während der Ablage mit dem in ihrem Körper gespeicherten Sperma befruchtet werden. Die Zahl sechzehn wird durch die paarig angelegten Ovarien bestimmt, von denen jedes acht Eier auf einmal produzieren kann. Sodann bebrütet die Mutter die gelegten Eier ganz ähnlich wie ein Vogel! Sie formt die Pollenkugel so, dass oben eine flache Delle entsteht, in die sich ihr Körper schmiegt. Auf der Körperunterseite ist der Hummelpelz ganz dünn, genau wie der Brutfleck eines Vogels, so dass ein enger Kontakt zum Gelege gewährleistet ist. Nun beginnt die Hummel zu vibrieren und hält die Eier bei etwa 30°C warm, selbst wenn die Lufttemperatur außerhalb des Nestes zu Frühlingsbeginn nachts unter den Gefrierpunkt sinkt. Das Vibrieren verbraucht Unmengen von Energie. Eine Hummelkönigin verbraucht beim Bebrüten eine tägliche Zuckermenge, die ungefähr dem eigenen Körpergewicht entspricht, was den Besuch von bis zu 6.000 Blüten erfordert.  Die Königin lebt vom angelegten Honigtopf, den sie unmittelbar  neben dem Pollennest gebaut und gefüllt hatte. Wenn alles gut geht, schlüpfen nach etwa vier Tagen winzige kommaförmige weiße Larven. Diese Larven sind reine Fressmaschinen, die immer noch von der Königin selbst mit eingetragenem Futter versorgt werden müssen. Sind die Blumen als Futterquellen weit entfernt und die Sammelflüge der Königin lang, ist der Bruterfolg gering. Wer Hummelschutz betreiben will, muss deshalb Blumenstreifen säen und erhalten. Nach mehreren Häutungen verpuppen sich die Larven in eine Puppenhülle aus Seidenfäden und nach der Metamorphose schlüpfen die Junghummeln. Im Frühjahr legt die Königin Eier, aus denen ausschließlich Arbeiterinnen entstehen. Diese ersten Arbeiterinnen übernehmen nach ihrem Schlupf die Aufgaben der Brutpflege und des Futtersammelns. Die Königin konzentriert  sich jetzt auf das Eierlegen. Gegen den Sommer hin legen die Königin, aber auch weitere Arbeiterinnen unbefruchtete Eier, aus denen sich die männlichen Drohnen entwickeln. Die Königin legt außerdem noch weibliche Eier, aus denen die zunächst noch unbefruchteten Königinnen für den Sommerstaat  im nächsten Frühling entstehen. Gegen den Herbst hin findet in dem nach außen so friedfertig scheinenden Sozialstaat  der Hummeln ein regelrechtes Gemetzel mit der Tötung der alten Königin und der Drohnen statt. Die Arbeiterinnen sterben altersschwach nach mühsamer Sammeltätigkeit. Für den Fortbestand der Art bleiben befruchtete Königinnen übrig, welche im nächsten Frühjahr neue Hummelstaaten begründen. Je nach Art umfasst ein Hummelstaat zwischen 50 und 200 Tiere.  

Hummeln als Vibrationsbestäuber von Tomaten
Schon lange weiß man, dass Hummeln sehr effektive Bestäuber vieler Nutzpflanzen und Wildblumen sind. Rotklee und andere Pflanzen mit langen Kelchröhren  werden ausschließlich von Hummeln bestäubt. 1985 hatte der belgische Veterinär Dr. Roland De Jonghe entdeckt, dass es zu einer erstaunlich effektiven Bestäubung von Gewächshaus-Tomaten kam, wenn man dort ein Hummelnest platzierte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Tomaten als sogenannte Vibrationsbestäuber in Gewächshäusern von Hand bestäubt worden: Arbeitsteams waren dreimal wöchentlich mit vibrierenden Stäben durch die Gewächshäuser gegangen und hatten damit jede Blüte einzeln berührt. Die hohen Lohnkosten für diesen Arbeitsschritt beliefen sich auf 10.000 Euro je Hektar. 1987 gründete De Jonghe die Firma Biobest, welche seither Hummelvölker künstlich erzeugt. Heute werden Hummeln vorwiegend der Art Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) weltweit in mindestens dreißig Betrieben produziert. Die europäischen Betriebe produzieren über eine Million Hummelvölker, die zur Bestäubung von Tomaten und Gurken in Gewächshauskulturen in alle Welt verschickt werden. Die kommerzielle Erzeugung von Hummelvölkern und deren Einsatz als Vibrationsbestäuber muss aber auch kritisch hinterfragt werden: Aufzucht und Vertrieb der Hummeln haben eine bedenkliche CO2-Bilanz. Hummeln entkommen aus Gewächshäusern in die Natur und treten dort in Konkurrenz zu den heimischen Hummeln oder hybridisieren mit ihnen. Die Massenzucht von Hummeln bietet optimale Bedingungen für die Ausbreitung von Insektenkrankheiten (durch Protozoen, Viren, Bakterien, Milben) ganz egal, wie sorgfältig Hummelzüchter zu Werke gehen.
 

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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2021 Gianni Bodini

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Ein gutes 2021. Einige Leser und Leserinnen meiner Vinschger Impressionen haben mich darauf hingewiesen, dass ich das ganze Jahr kein Bild der Talsohle gezeigt habe. Es stimmt, aber meine Sympatie für die Pomologie hält sich in Grenzen. Aber bitte: hier ein abstraktes, filigranes Landschaftsbild.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Latschander Waal. Am Waal fließt nicht nur das Wasser, sondern auch die Gedanken, Träume, Wünsche, Ärger und Frust. Bekanntlich reinigt aber das Wasser alles...
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Begegnung. Ja, ich weiß, es ist schon Ende Mai... Aber am Stilfserjoch haben erst jetzt die „Murmelen“ ihren Winterschlaf beendet. Ein eindeutiges Zeichen, dass der Sommer anfangen kann.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Steinreich. Im Gemeindegebiet von Schlanders liegt ein großer Schatz. Es sind die dutzenden kilometerlangen Trockensteinmauern, die die vertikale Landschaft prägen.
Ein Lob an diejenigen, die diese Kulturlandschaft weiter pflegen.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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An der Grenze. Dank der alten Militärstraße ist das Hochplateau von Plamort leicht zu erreichen.
Zum Greifen nah, sind die Gipfel von Nordtirol und Unterengadin. In der Ferne trohnt die Ortlergruppe...
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ICE MAN ÖTZI PEAK (Grawand) Ja, der Tolomei war ein Anfänger, ein Pollo, sozusagen!
Hier aber sind Profis am Werk: UP TO DATE, mit Zukunftsvisionen. Über Heimat und Identität wird in Südtirol viel geredet ...
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Bei der Etsch. Früh morgens, beim Licht und Schattenspiel, kann man die intensiv genutzte Umgebung und den Lärm des Verkehrs für eine Weile vergessen. Zu schön um wahr zu sein. Dann kann der Tag beginnen...
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Schlandraun. Einmal bin ich mit dem Wielander Hans ins Schlandraun gewandert. Wir wollten die Schlanderer Spitze (zwischen Saldur- und Ramudelkopf) erreichen und
haben sie nicht „gefunden“. Aber wir haben uns über alles unterhalten. Es war wie bei dem Betrachten des „Garten der Lüste“ von Hyeronymus Bosch: Ein Bild voller
Überraschungen und Wendungen. Es war ein schöner Tag!

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Käse Verkostung in Burgeis. Beim Betrachten dieses hochwertigen Produktes ist mir sofort eine Assoziation mit den Farben der Fresken in der Marienbergerkripta im Kopf entstanden. Und soll jemand sagen: „Des isch lai Kas.“
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Schloss Annaberg. Horch, in der Stille der Himmel erzählt. Die tragische Liebesgeschichte des Jägers Orion, der Plejaden und der Cassiopeia.  Was für eine Ruhe hier früh morgens, bevor die „Welt“ wieder aktiv wird.


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Herbsttag auf Mairing. „Setz du mi im April, kimm i wenn i will, setz du mit im Mai, kimm i glei.“ 

Eardäpfl, Tartuffelen, Artuffelen, Erdbirne, Soni, Wossereckl, Patate, also Kartoffeln.

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Im Weisswasserbruch. Seltsame Dinge kann man im Laaser Tal erleben: Während es draußen schneit, kann man im Inneren des Berges in einem verborgenen See paddeln. Ob darin auch „Marmorierte Forellen“ schwimmen?
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Kontinuität. Kaschlin oberhalb von Stilfs, Ganglegg oberhalb von Schluderns oder Rossladum oberhalb von Kortsch... sind Siedlungen mit 1000jähriger Geschichte. Vielleicht 100 Generationen von Menschen waren hier sesshaft. Die Sache ist faszinierend.
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BLA, BLA, BLA, ... So hat vor Kurzem die junge Schwedin die (Un)taten der Mächtigen der Welt bezüglich der Folgen des Klimawandels bezeichnet. Und bei uns? IDM, SBB, HGV, SVP, u. s. w. auch BLA, BLA, BLA.
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Erster Schnee. Meistens bin ich allein unterwegs, aber selten bin ich wirklich allein. Spannende Begegnungen stehen fast auf der Tagesordnung. Momente von tiefen Emotionen, die ab und zu auch fotografisch festgehalten werden können.
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Himmlische Bilder. Oder der Himmel über dem Vinschgau. Astronomie ist eine Wissenschaft, Astromanie ist meine Leidenschaft. Meine nächste Ausstellung mit Katalog – wenn es Covid erlaubt – wird am Samstag, 20. November um 16.00 Uhr in der Gärtnerei Schöpf, Vetzan eröffnet.

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Nachhaltig. Ich kann das „Wort“ nicht mehr hören und wenn ich so ein Bild sehe, mit diesen ungemein steilen Wiesen, denke ich an die vielen Jahrhunderte in denen die Menschen das „Wort“ nicht mal gekannt haben, aber wirklich so gelebt haben...

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Der Finailhof ist zum Teil abgebrannt. Unter dem Decknamen „Urlaub auf dem Bauernhof“ werden in Südtirol zahlreiche Bauernhöfe in Luxushotels so umgestaltet, dass oft vom Hof nur mehr die eingerahmte alte Urkunde bleibt. Nicht so beim Finailer, der mit so viel Liebe restauriert und geführt wird. Wir können helfen, damit der Finailhof wieder wird, wie er gewesen ist.
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Auf Planeil. Das Dorf im Schatten der Spitzigen Lun bietet eine astronomische Besonderheit: zwischen den 15. und 29. November und den 12. und 28. Jänner geht die Sonne zweimal auf und zweimal unter.
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Mondsüchtig. Ich war in der Früh auf Malettes: es war kalt und windig und ich wartete bis der Vollmond über den Watles seine Nachtschicht beendete. Dann kamen die ersten Sonnenstrahlen, ich machte einen Click und ging glücklich weiter... P.S. Mit „Covid-Erlaubnis“ möchte ich eine Fotoausstellung mit Katalog: „Himmlische Bilder - Der Himmel über den Vinschgau“ veranstalten. Förderer sind Willkommen. Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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2021: Winter der Rekorde? Nein, wir sind nicht auf der Transibirischen Eisenbahnstrecke unterwegs. Wir sind in Spondinig, entlang der Vinschger-Bahn.
Der Winter ist bald vorbei, aber das Bild für die „Freunde der Eisenbahn“ bleibt.
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Lust auf Grün. Früher, wenn es so selbstverständlich war, kreuz und quer zu wandern, habe ich ab und zu darauf verzichtet. Da das Wandern heute nur mehr
mit Einschränkungen möglich ist, scheint es mir unverzichtbar zu sein.
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Osterglocken. In diesen Zeiten ist die Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. So mache ich den gleichen Weg zehn, zwanzig, dreißig Mal und im Gegensatz zu früher sehe ich Sachen, kleine Wunder der Natur, denen ich sonst keine Aufmerksamkeit geschenkt hätte... Frohe Ostern.
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Blick vom Malanzhof. Wie alle bin auch ich stuff, die eigene Gemeinde nicht verlassen zu dürfen, aber die Sorge, keine Fotomotive zu finden, ist unbegründet. Auch Technologie hilft die Landschaft mit zu gestalten.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Steine erzählen... Beim Betrachten der Ruinen auf Patsch, ist mir etwas eingefallen. Die Mauer auf der rechten Seite besteht aus durchgehenden Steinen. Bei der linken Mauer sind die Steine kleiner und mit Mörtel getrennt. Ein Beispiel von „Klimahaus“ dazumal!

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