Schlanders/Vinschgau - Monika Wielander (Bild) ließ bei der Gemeinderatssitzung am 14. September mit einem eindringlichen Aufruf aufhorchen. Wielander sprach das ernsthafte Problem Gewalt gegen Frauen an. Absolut bestürzend seien die täglichen Nachrichten in den Medien von Vergewaltigungen und von anderer Gewalt gegen Frauen. Nach dem Mord in Schlanders an die junge Frau Celine Frei Matzohl hatte man das Gefühl, in Schlanders sei die Welt stehen geblieben.
„Es muss unser aller Auflehnung gegen Gewalt gegen Frauen sein, gegen jegliche Gewalt in der Gesellschaft“, forderte Wielander die Gemeinderäte und die Zuschauer im Live-Stream auf. Die Vorsitzende des Schlanderser Chancenbeirates sagt: „Man muss das Thema Gewalt gegen Frauen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zur Sprache bringen.“ Der Chancenbeirat stelle für den am 23. September in Bozen stattfindenden Frauenmarsch in Bozen einen Bus zur Verfügung. Wielander bat um Unterstützung auf allen Ebenen: „Helft uns, gemeinsam laut aufzustehen und stellen wir uns gegen jede Form von Gewalt.“ (eb)
Vom wind gefunden - Gemeint ist die ständige „mentale Last“, die „Gedankenarbeit“. Die Dinge, die ständig im Kopf herumschwirren, entweder weil man sie selbst erledigen oder jemanden daran erinnern muss. Es ist die gesamte Organisationsarbeit rund um den Alltag, den Haushalt und das soziale Leben. Meistens sind es Frauen, die dafür zuständig sind, dass der feiertägliche und auch der alltägliche familiäre Laden läuft. Ohne dass das irgendwann in der Familie so beschlossen worden wäre, sondern schlicht, weil sich Frauen entlang der traditionellen Geschlechterrollen schon immer um alles kümmerten, was die Familie, die Kinder und das ganze drum herum betrifft. War so, und ist noch immer so. Dazu gehört das Wissen, wo alles ist, ebenso wie das Wissen, wann was erledigt werden muss. Vor allem in den Corona-Jahren, als unvorhergesehen die gesamte Organisation im und rund um den Job umgeworfen wurde, die Kinderbetreuung plötzlich auf dem Kopf stand und das Zuhause auch noch Büro und Schule gleichzeitig sein musste, wog diese Last schwer. Auch am Arbeitsplatz ist „Mental Load“ allzu real. Es ist Mental Load, immer an alles denken zu müssen. Es sind unsichtbare Schritte, die dazu beitragen, dass in einem Team alles reibungslos abläuft und nichts vergessen wird. Der Knackpunkt ist, dass in einer Beziehung einer der Partner, meistens die Frau, im Allgemeinen diejenige ist, die diese Mental Load leistet, während der andere Partner nur der Ausführende ist und somit deutlich weniger Belastung hat. (hzg)
Schlanders - Der Schlanderser Gemeinderat hat vor einer Woche, am 14. September, mehrheitlich einer Änderung des Gemeindeplanes Raum und landschaft zugestimmt. Es geht um ein Gebäude, welches mit 18 Metern Höhe hoch hinaus will.
von Erwin Bernhart
Wenn die Pohl Immobilien GmbH in Schlanders Wünsche hat, werden diese vom Schlanderser Ausschuss und Gemeinderat - meist anstandslos, oft mit Bauchweh - auch erfüllt. Immobilien Pohl GmbH hat den Antrag gestellt, anschließend an den Parkplatz am Krankenhaus Schlanders, ein 3000 Kubikmeter großes und 18 Meter hohes Kondominium bauen zu wollen. Im Parterre, so wurde es im Gemeinderat von Schlanders am 14. September erklärt, sollen in einem Drittel der verbaubaren Kubatur Miniwohnungen für Angestellte des Krankenhauses vorgesehen werden.
In der Immobilien Pohl GmbH sitzen schlaue Leute. Denn der Immobilienmogul stellte ursprünglich den Antrag auf 7 Stockwerke mit 21 Metern. Die Gemeindebaukommission hat über diesen Antrag stundenlang gebrütet und dann einen Stock weniger mit 18 Metern Höhe als positiv begutachtet. Ein Gutachten der Raumordnung hat dann auch die Baudichte zurechtstutzen wollen und zwar von der Dichte 3 auf die noch gültige LEROP-Bestimmung von 2,5. Das ist dann nicht ganz gelungen, weil Immobilien Pohl ein Kubaturguthaben von 500 m3 geltend macht, die beim Bau des Avimundus damals nicht verbaut worden sind.
Der Gemeindeausschuss hat daraufhin das Verfahren für die Änderung des Gemeindeplans Raum und Landschaft eingeleitet und der als sinnvoll erachteten Kubaturverschiebung von 500 m3 zugestimmt. Weil das Schätzgutachten vom Land damals noch nicht da war, hat Vizegeneralsekretär Gilbert Platzer eine Abstimmung bei der vorletzten Gemeinderatssitzung nicht zugelassen. Am 14. September hat es für Immobilien Pohl dann geklappt: 11 Rät:innen waren dafür, zwei enthielten sich und drei waren dagegen. Der Abstimmung sind Bedenken vorausgegangen. Franz Winkler schickte voraus, dass die Wohnungen für das Sanitätspersonal wichtig seien. Aber der Betonklotz sei zu hoch. Winkler warf dem BM „bewusste Irreführung“ vor, was dieser vehement mit „Du hast nichts verstanden“ zurückwies. Die Höhe und der freie Wohnbau hätten bei ihnen Bauchweh verursacht, monierten auch Kunigunde von Marsoner und Esther Tappeiner. Tappeiner sprache von „Gemauschele“, was BM Dieter Pinggera vehement und als völlig unangemessen von sich wies. Es gebe kein öffentliches Verfahren, welches dermaßen transparent durchgeführt würde.
Im Zuge der Änderung des Gemeindeplanes wurde ein oberirdisches Bauverbot auf der restlichen Wiese des historischen Trögerhofes verhängt. Das Unterirdische kommt demnächst in den Gemeinderat.
Reschen/Nauders - Die Süd-Tiroler Freiheit und die FPÖ-Tirol haben in den letzten Tagen gemeinsam eine grenzüberschreitende Volksbefragung am Reschen durchgeführt. Das Ergebnis der Umfrage, die der renommierte Politologe Hermann Atz in der NTZ als lächerlich bezeichnet hat, ist eindeutig. Von den rund 1000 Umfrageteilnehmer:innen in den Gemeinden Graun und Nauders haben laut einer Pressemitteilung der Süd-Tiroler Freiheit 83 % für die Reschenbahn gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag bei 35 %. „Dies ist ein sehr guter Vergleichswert zu regulären Wahlen und übertrifft sogar die Wahlbeteiligung bei der letzten Landesvolksabstimmung in Südtirol“, schreibt Sven Knoll dazu und: „Die Zustimmung der Bürger zur Reschenbahn ist mit 83 Prozent eindeutig. Das ist ein klarer Auftrag an die Politik, die Reschenbahn endlich auf Schiene zu bringen.“
Die Süd-Tiroler Freiheit und die FPÖ-Tirol werden nun die Gemeindevertreter von Graun und Nauders an einen gemeinsamen Arbeitstisch laden, um die nächsten konkreten Schritte für die Planung der Streckenführung am Reschen anzugehen. Auch hier wird man darauf achten, die Bevölkerung von Anfang an einzubinden. (eb)
Der Landeshauptmann hat am 15. September eine Ermächtigung zur Entnahme von zwei Wölfen im Gemeindegebiet von Kastelbell unterzeichnet. Die Raubtiere hatten seit Anfang des Sommers auf mehreren Almen, die als Weideschutzgebiet ausgewiesen sind, zahlreiche Nutztiere gerissen, darunter Rinder. Am 18. September hat das Verwaltungsgericht Bozen die vorsorgliche Aussetzung der Maßnahme mittels Präsidialverfügung ohne Anhörung mitgeteilt.
Die „Burgeiser Ortspolizei“ sei beim Unfall am 18. September aktiv geworden. Dies berichtete das athesianische Online-Portal stol. Jedem Dorf seine Ortspolizei! Athesia sei Dank.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - „Mikrolösungen spürt der Bürger.“ Recht hat er: Der Friedl Sapelza hat bei den „Schlanderser Gesprächen 2023“ im Rahmen der „Mobilita Raetica“ gesagt, dass kleine Lösungen im Öffentlichen Nahverkehr große Wirkung entfalten. Wenn ein City-Bus Dörfer miteinander verbindet, dann ist das rasch realisierbar und bringt guten Nutzen. Und jeder könne einen Beitrag dazu leisten, durch die Nutzung der Busse den Verkehr von der Straße zu verlagern. Die „Schlanderser Gespräche“, initiiert von Paul Stopper und für den Austausch im Dreiländereck Südtirol-Tirol-Engadin konzipiert, seien, so sagte es Sapelza, „ein gutes Gremium für die Gewissenserforschung“ für den öffentlichen Nahverkehr. Einiges ist auf dem Weg: Der Schnellbus Mals-Landeck (93 Minuten Fahrtzeit) soll im Dezember kommen. Einiges bleibt stecken: Die Schweizer, die seit einem Jahr die technische Arbeitsgruppe für das Ausarbeiten einer Bahnverbindung ab Mals zuständig waren, haben „nichts getan“, gab der Leiter des Arbeitskreises Terra Raetica Thierry Müller unumwunden zu.
Schlanders/Basis Vinschgau - Eine Informationsveranstaltung zum Thema „Landwirtschaft & Gastronomie“ mit Bauernmarkt, Film, einer Gesprächsrunde und vielen Verkostungen gab es am 8. September in Schlanders.
von Heinrich Zoderer
Der Südtiroler Köcheverband (SKV) und Basis Vinschgau luden zu einem Ideen- und Erfahrungsaustausch mit dem Ziel, die Zusammenarbeit von Landwirten und Gastbetrieben zu stärken und die Vielfalt der lokalen und regionalen Produkte sichtbar zu machen. Wo stehen wir in fünf Jahren? Auf diese Frage der Moderatorin Evi Keifl bei der Gesprächsrunde meinte Silke Raffeiner von der Südtiroler Verbraucherzentrale: in 5 Jahren ist Südtirol eine Bioregion, die Speisekarte in der Gastronomie sieht anders aus. Es gibt weniger Fleisch, mehr vegetarische und vegane Speisen, mehr Hülsenfrüchte und vor allem gentechnikfreie regionale Produkte, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung und mehr saisonale Produkte. Auf jedem Teller sollte ein Element aus der Region stammen, so Harald Gasser, Pionier im nachhaltigen Anbau von rund 1.000 Gemüsesorten auf dem Aspingerhof in Barbian. Michael Hofer von der Bürgergenossenschaft Obervinschgau erhofft sich mehr Unterstützung für regionale und biologische Produkte von der Politik. Friedrich Steiner, der Seniorchef vom Biohotel Panorama in Mals, hofft, dass es in Zukunft mehr Biohotels gibt und Südtiroler nicht nur wegen der Landschaft, sondern auch mit seinen Produkten zum Genussland wird. Mehr Zusammenarbeit zwischen Bauern und Köchen wünscht sich Paul Tappeiner vom Südtiroler Köcheverband. Gasser und Steiner erzählten über die Zusammenarbeit zwischen Hotellerie und Landwirtschaft. Die Köche kennen den Landwirtschaftsbetrieb von Gasser und Steiner macht mit seinen Gästen Ausflüge zu den Bauernhöfen, von denen er seine Produkte bezieht. Die Wichtigkeit der Hofläden und der Bauernmärkte wurde betont. Durch den direkten Kontakt mit dem Bauern wird auch die Produktionsweise und damit die Geschichte hinter den Produkten sichtbar.
Wichtig sind aber auch digitale Plattformen, um die breiten Massen zu erreichen. Vorgestellt wurde auch die neue digitale Transportplattform Slon (www.slon.bz.it/) und der Kurzfilm „Hof des Wandels“ er beiden Filmemacher Meike Hollnaicher und Thomas Schäfer (www.farmfluencers.org/). Manuela Zischg von Bioland Südtirol stellte das Projekt „Bio Fair Südtirol“ zur Förderung des Megatrends „bio + regional“ vor. Nach den vielen Informationen und Gesprächen gab es einen Aperitif mit lokalen Häppchen und Getränken.
Haiderseelauf in St. Valentin auf der Haide - Am Freitag, 15. September 2023 wurde am Haidersee wieder der Haiderseelauf veranstaltet. Rund 200 Läuferinnen und Läufer konnten die einzigartige Strecke von 5,6 km rund um den Haidersee mit König Ortler im Hintergrund genießen.
Es herrschten wieder optimale Laufbedingungen bei der diesjährigen Ausgabe. Einige Neuerungen gab es jedoch trotzdem. Der Lauf fand dieses Jahr an einem Freitagabend statt. Start für den Kinderlauf war ab 17 Uhr, Start für den Hauptlauf um 19 Uhr. Das Start- und Zielgelände wurde dieses Jahr von der Talstation Haideralm zum Waldfestplatz in St. Valentin, neben der Villa Waldkönigin, verlegt. Die Kinder liefen im Talaiwald verschiedene Strecken von 360 m bis 1080 m. Für die Läuferinnen und Läufer des Hauptlaufes und des Just for Fun Laufes ging es 5,6 km um den Haidersee. Vom Waldfestplatz hinunter zum Hotel Post, über die Hauptstraße, dann rechts Richtung Camping zum See, weiter über den asphaltierten Fahrradweg Richtung Wald, weiter über die schwimmende Brücke durch das Biotop, anschließend über den Schotterweg wieder zurück zum Hotel Post und hoch ins Ziel am Waldfestplatz. Der Verkehr über die Hauptstraße wurde von der Gemeindepolizei Graun geregelt.
Der Gesamtsieg bei den Damen ging an Christandl Selina (L.F. Laatsch / Taufers) mit einer Zeit von 22’21.4 und bei den Herren ging der Sieg an Niederegger Thomas mit einer Zeit von 18’11.1.
In der Mannschaftswertung gaben die Vinschger Vereine den Ton an. Der ASV Vinschger Oberland sicherte sich den ersten Platz, gefolgt von L.F.- Laatsch/Taufers auf dem zweiten Platz und dem ASC Laas Raiffeisen auf dem dritten Platz.
Im Anschluss an den Lauf fand am Waldfestplatz ein kleines Fest statt. Für Speis und Trank wurde bestens gesorgt.
Organisiert wurde der Haiderseelauf vom ASV Vinschger Oberland. Der ASV Vinschger Oberland bedankt sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, bei allen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie bei den Sponsoren und freut sich auf ein Wiedersehen im Jahr 2024.
Rabland/Bozen - Am 14. August stand Raphael „Raffi“ Kofler in der Startelf des FC Südtirol im Marassi-Stadion von Genua beim Italienpokalspiel gegen Sampdoria. Auch in den ersten drei Serie B-Partien der neuen Saison gegen La Spezia, Feralpisalò und Ascoli gab Trainer Pierpaolo Bisoli dem 18jährigen das Vertrauen und stellte ihn in der Startformation ins Mittelfeld. Inzwischen unterschrieb der in Rabland wohnhafte, 1,93 Meter große Spieler, seinen ersten Profivertrag.
Vinschgerwind: Raffi, 85 Minuten im Italienpokal im Stadio Marassi gegen Sampdoria, Stammspieler in der Serie B in den ersten drei Spielen und jetzt ein Profivertrag mit fünf Jahren Laufzeit – wie fühlt sich das an?
Raphael „Raffi“ Kofler: Eigentlich wie im Traum. Bei Trainer Bisoli weiß man bis kurz vor dem Spiel nie, wer fix spielt. Als ich dann in Genua erfuhr, dass ich starte, war ich schon sehr nervös, aber es ist sehr gut gelaufen, nur schade, dass wir im Elfmeterschießen verloren haben. Beim ersten Heimspiel im Drususstadion gegen Meisterschaftsfavorit La Spezia war ich noch aufgeregter, schließlich waren viele mir bekannte Leute im Stadion. Aber auch dieses Spiel verlief mit dem 3:3 recht gut für uns. Für mich bedeutet der Profivertrag einen neuen Startpunkt und auch, dass ich weiter Vollgas geben muss.
Vinschgerwind: Bereits in der letzten Saison 2022/23 warst du vielfach bei den Profis dabei. Wie sind deine Eindrücke vom Profifußball und wo liegen die Unterschiede zum Jugendbereich?
Raphael Kofler: Ja, ich durfte bereits im Sommer 2022 mit ins Trainingslager und auch danach oft bei Trainings und Spielen der Profis dabei sein. Als beim ersten Serie B-Spiel in Brescia auf einmal Sky und Dazn in der Kabine waren und ich die Fangesänge im Stadion wahrnahm, war das schon beeindruckend und ich war nervös. Die Unterschiede liegen vor allen Dingen in der Intensität in Trainings und Spielen und in der Konzentration; Profis können sich auf den Punkt auf ihre Aufgaben fokussieren.
Vinschgerwind: Nimm uns mit auf deinen Weg zum Profifußballer ….
Raphael Kofler: Bis ich zehn war, habe ich in Partschins gespielt, zuletzt in der U10 von Daniel Schnitzer. Mit dem Team des VSS-Förderzentrum spielte ich beim Cordial Cup in St. Martin i.P.. Dort entdeckte mich der FCS-Scout Dino Ciresa und lud mich zu einigen Probetrainings nach Bozen ein. Im Sommer 2015 bin ich dann in die C-Jugend des FC Südtirol gewechselt. Von den Folgejahren war für mich vor allen Dingen jenes in der U17 unter Trainer Momy Hilmi sehr prägend. Wir gewannen die Meisterschaft und ich durfte das Team als Kapitän anführen. Letztes Jahr haben wir es dann in der Primavera 3 bis ins Play-Off-Finale geschafft.
Vinschgerwind: Was sind nun deine sportlichen Ziele in der laufenden Saison?
Raphael Kofler: Der Verein hat den Klassenerhalt als oberstes Ziel ausgegeben. Ich persönlich werde in jedem Training alles geben, um so viel Einsatzzeit als möglich zu bekommen. Es ist für mich jetzt wichtig, Erfahrung im Profifußball zu sammeln. Wie viel das ist, hängt hauptsächlich von mir selbst ab, denn der Trainer stellt immer nach seinem besten Wissen und Gewissen auf.
Vinschgerwind: Und wo siehst du dich in fünf Jahren?
Raphael Kofler: Mein Traum als Kind war es, einmal für den FC Südtirol als Profi zu spielen, das habe ich nun geschafft (lacht). Aber natürlich möchte ich, wie jeder junge Fußballer, mehr. Trainer Bisoli gibt vor allen Dingen uns Südtirolern in der Mannschaft immer wieder zu verstehen, wie stolz wir darauf sein können, dieses Trikot zu tragen. Ich möchte mich in der Mannschaft etablieren. Natürlich ist langfristig auch die Serie A ein Ziel, am liebsten mit dem FCS, das wäre das Top vom Top.
Vinschgerwind: Wer sind deine Vorbilder und was würdest du Jugendspielern mit auf den Weg geben, die Profi werden wollen?
Raphael Kofler: Im FCS-Jugendbereich war immer der Naturnser Jonas Heinz mein Vorbild, er war immer ein-zwei Schritte vor mir (hat seit 2022 einen Profivertrag beim FCS unterschrieben und ist nach Taranto in die Serie C ausgeliehen, A.d.R.). Momentan sind es vor allem unser Kapitän Fabian Tait und Andrea Masiello, beide sind Mentalitäts-Monster und geben in jedem Training Vollgas. Ich glaube, dass es für jeden jungen Spieler wichtig ist, Ziele zu haben, sich darauf zu fokussieren und hart an sich zu arbeiten. Ich habe immer versucht bodenständig zu bleiben und vor allen Dingen in schwierigen Momenten an mich zu glauben. Als Mensch geerdet zu bleiben, egal wie gut man Fußball spielen kann, hat mich vor allen Dingen mein Vater gelernt.
Vinschgerwind: Du bist nun der zweite Spieler aus der SpG Untervinschgau, der einen Profivertrag erhalten hat. Wie schätzt du das ein?
Raphael Kofler: Ich bin den Vereinen Partschins und Naturns sehr dankbar für alles, was ich von ihnen bekommen habe und dass ich auch ihre Strukturen für Trainings nutzen durfte. Sehr gefreut hat mich auch die positive Resonanz, um nicht zu sagen Euphorie, die ich in den letzten Wochen aus diesem Umfeld gespürt habe. Wenn ich Zeit habe, verfolge ich die Spiele dieser Vereine nach wie vor sehr gerne. Zudem möchte ich mich auch bei Brunner Karl bedanken, der mir im Bereich Krafttraining und Ernährung mit sehr guten Tipps weitergeholfen und immer ein offenes Ohr hat. Einen Dank meiner Familie und auch allen Personen die mich begleitet haben und ich nicht namentlich erwähnt habe. Auch sie haben ihren Beitrag geleistet.
Vinschgerwind: Raffi, herzlichen Dank für das Interview und alles Gute für deine Zukunft.
Interview: Günther Pföstl
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