Initiative Drususkaserne - Statement zur Ankündigung des Beschlusses 1088 vom 05.12.23 der Landesregierung
Vorausgeschickt: Wir haben die Ankündigung des Beschlusses auf der Pressekonferenz gestern durch LH Kompatscher zur Kenntnis genommen. Der Beschluss selbst liegt, Stand 06.12.23 noch nicht vor. Eine verzögerte Veröffentlichung ist bei umstrittenen Beschlüssen des Öfteren der Fall.
Angekündigt wurde eine Denkmalschutzbindung von Teilen der Drususkaserne Schlanders. Wir, die Initiative Drususkaserne IDruKas, begrüßen das! Denn die Entscheidung betont die Anerkennung der kultur- und bauhistorischen Bedeutung dieses Areals. Gleichzeitig wird mit einem Schein-Kompromiss das eigentlich Schützenswerte übergangen.
Die verkündete Unterschutzstellung, mit welcher sich die Gemeinde einverstanden zeigt, war bereits vorab bekannt. Es ist die Minimallösung, welche als Kompromiss die äußersten Umfassungs-Elemente des Kasernenareals (Villa Wielander, Umfassungsmauer und Wachtürme) als schützenswert einstuft. Dieser Kompromiss unterstreicht den Willen der Gemeinde, das Immobilienprojekt (mittels Totalabbruch des Gebäudebestands) und die damit verbundene Privatisierung des Areals, weiterhin zu verfolgen und voranzutreiben.
Die Gesamtheit der Kasernenanlage als Ensemble wird zerstört. Die Erhaltung der peripheren Begrenzungselemente widerspricht der beschlossenen Öffnung des zukünftigen Quartiers.
Die Villa Wielander gilt als das Gebäude mit der schlechtesten Bausubstanz auf dem Areal. Die Absicht dieses Gebäude zu erhalten, ist augenscheinlich seinem Standort, ebenfalls am äußersten Rande des Geländes, zuzuschreiben. Dies verdeutlicht die Absicht seitens der Gemeinde weiterhin das Areal im Kern neu zu bebauen. Die Villa Wielander kann niemals die Bedeutung der drei (vom Denkmalamt als schützenswert eingestuften) Gebäuderiegel aufwiegen, daher ist die Bezeichnung „Kompromiss“ irreführend.
Als IDruKas geht es uns nicht um eine strikte Konservierung von Bauelementen, sondern um einen breiteren Blick, der sowohl die Nachhaltigkeit als auch die bedarfsgerechte Umgestaltung von historischem Bestand beinhaltet. Diese Werte finden mit dem Beschluss der Landesregierung bedauerlicherweise keine Beachtung.
Für die charakteristischen Elemente der Kaserne, darunter fallen die umrahmenden Gebäuderiegel sowie der Exerzierplatz, wurde kein Kompromiss im Sinne des ursprünglichen Unterschutzstellungsvorschlags gefunden und somit werden auch die bestehenden Grüninseln außer Acht gelassen.
Die Veröffentlichung der umfangreichen Bauforschung seitens des Landesdenkmalamtes ist für Frühjahr 2024 angekündigt. Laut Landeskonservatorin Karin Dalla Torre bestätigen und belegen diese Arbeiten den ursprünglichen Unterschutzstellungsvorschlag. Aus diesem Grund fordern wir, diese Veröffentlichung abzuwarten und bis dahin die Planungs- und Bauarbeiten weiter ruhen zu lassen.
Weiterhin unangetastet von diesem Beschluss, bleibt die Klärung der Verantwortlichkeiten für die Kosten durch die Abrissmaßnahmen in der Nacht vom 05. Oktober 2022. Hier sind erhebliche Mengen an im Gebäude der Palazzina Comando verbautem Asbest freigesetzt worden, welche jetzt aufwändig saniert werden müssen. Ein Rückbaukonzept, welches die Sanierung des durch den versuchten Abriss mit Asbest verunreinigten Abbruchmaterials, eine Problem- und Schadstofferhebung des Gebäudebestandes und die Sanierung der bereits erhobenen Bodenverunreinigungen vorsieht, fehlt weiterhin. Der Rechnungshof sammelt hierzu aktuell die Dokumente ein und prüft sie bezüglich der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens. Es gilt immer noch der Abbruchstopp seitens des Amts für Abfallwirtschaft.
Ing. Gabriel Prenner
Gerda Platzgummer
Dr. Arch. Claudia Aimar
Daniel Costa
i.V. für weitere Mitglieder der Initiative Drususkaserne IDruKas
pr-info Eisenwaren Schlosserei Stecher Schluderns
Das Eisenwarengeschäft in der Wagnergasse am Schludernser Rathausplatz ist kürzlich um die Abteilung für Haushaltswaren und Geschenkartikel erweitert worden. Astrid Grutsch Stecher deckt mit ihrem Sortiment eine Angebotslücke in Schluderns ab und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Nahversorgung des Ortes. Auf Wunsch werden nicht lagernde Artikel aller Art sofort bestellt. Die Eröffnung der neuen Abteilung feierte die Familie Stecher kürzlich bei einem Umtrunk mit Kundinnen und Kunden, mit Freunden und Bekannten.
Das Geschäft für Eisenwaren hatte Seniorchefin Hannelore Biedermann Stecher vor 34 Jahren eröffnete. Ein zeitlang verkaufte sie auch Fahrräder. Nun hat das Geschäft eine neue Ausrichtung erfahren. (mds)
Eisenwaren Schlosserei Stecher, Wagnergasse 1a, Schluderns. Telefon: 339 20 89 507
Brixen/Hofburg - Die Hofburg in Brixen war bis 1973 die Residenz der Bischöfe des Bistums Brixen. Nun beherbergt der repräsentative Renaissancebau das Diözesanmuseum, das Krippenmuseum und das Diözesanarchiv. Außerdem gibt es in den prächtigen Räumlichkeiten immer wieder aktuelle Ausstellungen. Am 2. Dezember wurde eine umfassende Werkschau des bekannten Malers und Poeten Luis Stefan Stecher aus dem Vinschgau eröffnet und ein neuer Werkkatalog vorgestellt. Unter dem Titel „UT PICTURA POESIS“ (Wie die Malerei so die Poesie) können die Bilder und einige Gedichte bis am 28. April 2024 besichtigt und bewundert werden. Im „Kaisersaal“ konnten Michael Mitterhofer, der Präsident und Peter Schwienbacher, der Direktor der Hofburg, zur Ausstellungseröffnung viele Freunde und Kunstinteressierte begrüßen. Grußworte überbrachte auch die Brixner Stadträtin Bettina Kerer. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hofburg, Kathrin Zitturi und der Direktor führten in die Werke ein und berichteten über den Lebensweg des Malerpoeten. Luis Stefan Stecher ist 1937 in Laas geboren, übersiedelte 1939 nach Innsbruck und kehrte 1944 wieder nach Laas zurück. Nach seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, kehrte Stecher 1959 nach Südtirol zurück. Heute lebt er in Marling. Stecher unterrichtete an mehreren Schulen u. a. auch an der Mittelschule in Schlanders. 1978 erschienen die „Korrnrliadr“. Im Jahre 2001 vollendete Stecher den „Plauser Totentanz“ mit insgesamt 18 Bildtafeln an der Friedhofsmauer. In der Ausstellung sind viele seiner mystischen, surrealistischen und phantastischen Bilder zu sehen, wie z. B. Sisyphos, Odysseus, Don Quichotte, Drei Männer in der Wüste, Die Pracht des Todes, Scharlachbaum und Auferstehung, die apokalyptischen Reiter, Das letzte Abendmahl, Kreuzigung, Hexenverbrennung, Der Vinschgau, die Wiege Tirols. Passend zur Ausstellungseröffnung spielte die Gruppe „Flouraschworz“ mit Heiner Stecher, Michael Reissner, Hannes Ortler und Franco Micheli die selbst vertonten Korrnrliadr. (hzg)
Rabland - Das Leben lieben und.... Neue Wege gehen“, so lautet das 2Jahresthema der kfb, und unter diesem Gedanken stand auch der Impuls-Nachmittag, der am 4. November 2023 in der Jakobsstube in Rabland abgehalten wurde.
33 Frauen aus den verschiedenen Pfarreien (auch Vertreterinnen von Schlanders, Kortsch, Vetzan und Göflan) und Herr Dekan Wiesler waren der Einladung gefolgt.
Nach der Begrüßung und der besinnlichen Einstimmung durch die Vorsitzende Annemarie Erlacher gab Ingrid Raffeiner, Mitglied des Diözesan-Vorstandes und Begleiterin der Pfarreien im Vinschgau, IMPULSE zum Jahresthema.
„AUFBRECHEN.... neue Wege gehen; SORGE TRAGEN für unser gemeinsames Haus Erde. Es müsse nicht alles komplett neu bzw. anders gemacht werden. Auch Bewährtes solle überdacht und verbessert werden. Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, dann werden sie das Gesicht der Welt verändern. Durch eine Postkarten-Aktion möchte die kfb zum Nachdenken und zum Beschreiten neuer Wege anregen.“ Die Anwesenden waren anschließend in einem Austausch in Kleingruppen eingeladen, im Hinblick auf „unser gemeinsames HAUS ERDE“, bisherige Gewohnheiten und Tätigkeiten zu überdenken (VORHER) und neue Ideen bzw. andere Schritte (NACHHER) zu überlegen. Die Gedanken wurden dann auf Postkarten geschrieben und an die kfb Bozen weitergeleitet. Dort werden die Anregungen gesammelt und erörtert.
Nach der Vorstellung des kfb-Kalenders 2024 durch Marta Herbst Spöttl, (Stellvertreterin im Dekanat Naturns) und der verschiedenen kfb-Jahresschwerpunkte konnten sich die Anwesenden bei Kaffee und Kuchen noch untereinander in geselliger Runde unterhalten und austauschen.
Ingrid Raffeiner, Annemarie Erlacher und Marta Spöttl wünschen allen kfb-Frauen gute Arbeit in den eigenen Pfarreien!
Schlanders - Am 30. November lud Mainfeld und Schwa4rz zum Koncert in die Basis Schlanders. Der Abend stand ganz im Zeichen von Mainfeld Reloaded, mit neuen Songs, neuem Sound und neuem Album. Die Band mit Patrik Strobl als Leadsänger heizte dem zahlreichen Publikum mit bekannten Hits ein und bot eine Reihe von Prämieren, zum Beispiel Patrick singend, ohne selbst ein Instrument zu spielen, Songs in denen Klavier und Blasinstrumente eingebaut wurden, ein Lied welches er bereits vor 20 Jahren geschrieben hatte und nun endlich Platz auf einem Album findet. Der neue Stil gefiel, und die Besucher:innen erlebten mit dem Schlusslied eine weitere Prämiere. Die Band stellte sich mitten in den Saal und verabschiedete sich umkreist vom begeistertem Publikum mit dem letzten Song des Abends.
Die Vorband Schw4arz, alias Philipp Schwarz und Michael Gufler aus dem Passeiertal, präsentierten ebenfalls neue Lieder. Das Lied „Vergiss nit zu leben“, wurde drei Tage vor dem Konzert fertig geschrieben. Sie sangen teils tiefgründige Texte im Dialekt begleitet von Gitarre und Zieharmonika. Es war ein toller Abend in einer einzigartigen Atmosphäre mit gefühlvollen Songs zum Runterkommen, mit Powersongs voller Lebensfreude und Stücken zum Abrocken. Das neue Album von Mainfeld erscheint im Frühjahr zur geplanten Deutschlandtour. Dort befindet sich der große Markt der Gruppe. Auch Schwa4rz ist mit einem Musikproduzenten aus München in Kontakt. Die Bands kann man auf den verschiedensten sozialen Netzwerken verfolgen, zum Beispiel über und den Podcast „Pläuschchen mit Räuschchen“. (chw)
Semi permanente Augenbrauen für Chemotherapiepatienten
Wie sind Sie zur Entscheidung gekommen diese Aktion zu starten?
Eva Fliri: Schon seit längerer Zeit war es mein Wunsch irgendwann etwas in dieser Art zu realisieren. Nun ist der richtige Zeitpunkt gekommen. Es macht mich sehr glücklich, dass ich die Möglichkeit und die Fähigkeiten besitze Menschen in schwierigen Lebens-situationen ein Lächeln zu schenken.
Chemotherapie und Haarausfall – ein sehr sensibles Thema.
Eva Fliri: Die Diagnose Krebs ist meist ein Schock für Betroffene. Fortan dreht sich der Alltag nur mehr um die Bekämpfung der Krankheit. Die notwendige Chemotherapie ist nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend. Viele Betroffene fühlen sich beim Blick in den Spiegel von der Krankheit gezeichnet. Der Verlust der Haare trägt die Krankheit nach außen und macht ständig auf die Krankheit aufmerksam. Eine typgerechte Pigmentierung der Augenbrauen kann dabei helfen das Selbstvertrauen zu stärken und positiver durch diese Zeit zu gehen. Der emotionale Zustand ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung in der Prognose eines Krankheitsverlaufs.
Zu welchem Zeitpunkt ist eine Pigmentierung während des Krankheitsverlaufs möglich?
Eva Fliri: Die Behandlung ist grundsätzlich jederzeit möglich. Im Regelfall stellt die Pigmentierung keinerlei Problematik dar. Der ideale Zeitpunkt wäre bereits einige Wochen vor Beginn der Chemotherapie. Zu dieser Zeit sind die natürlichen Härchen noch vorhanden und die Zeichnung kann den bestehenden Augenbrauen perfekt angepasst werden. Doch auch während oder nach der Chemotherapie, wenn die natürliche Behaarung nicht mehr vorhanden ist, ist es machbar natürlich aussehende Augenbrauen zu zeichnen. Für mich ist es von höchster Priorität so zu arbeiten, dass sich auch nach Rückkehr der Brauenhärchen diese sich perfekt einfügt.
Gibt es Risiken?
Eva Fliri: Durch die neueste Technik der realistischen Härchen-zeichnung kann eine Abheilung ohne Blutungen sowie Verkrustungen garantiert werden. Die Behandlung erfolgt schmerzfrei und ist quasi risikofrei. Mein Studio entspricht selbstverständlich den höchsten Hygienestandards, die verwendeten Pigmente unterliegen strenger Kontrollen, sind frei von Schwermetallen und jeglicher schädlichen Stoffe.
Wie lange hält die Pigmentierung?
Eva Fliri: Die Pigmentierung hält in etwa 2 bis 3 Jahre, je nach Hauttyp. Die Farbe verblasst langsam ohne die natürlichen Konturen zu verändern. Dank modernster Technologie verläuft dies ganz ohne Farbumschlag. Selbstverständlich kann die Pigmentierung immer wieder intensiviert werden.
Sie arbeiten mit einer besonderen Technik. Was bedeutet semi permanentes Make Up und welche Vorteile hat diese Technik?
Eva Fliri: Alle meine Arbeiten werden mit einem präzisen Pigmentiergerät realisiert. Die besonders sanfte Einbringung der Farbpigmente ist von besonderer Wichtigkeit. Jede Braue ist einzigartig, das Permanentmakeup soll diese lediglich ergänzen bzw. vervollständigen. Vorbei ist die Zeit vom blau-gräulichen balkenförmigen Permanent Make Up.
Sollte bereits eine nicht zufriedenstellende Pigmentierung vorhanden sein - welche Möglichkeiten gibt es?
Eva Fliri: Korrekturen sind immer möglich. Je nach Art und Intensität der vorhandenen Pigmentierung gibt es verschiedenste Möglichkeiten – gerne berate ich mit fundiertem Wissen.
Zur Anmeldung:
Eva Fliri, Naturns
whatsapp: 377 344 95 45
www.theskin-pmu.it
Schlanders/Bibliothek - Wie ehrt man einen Menschen, der nach kurzer Krankheit aus der Mitte seines Lebens gerissen wird, wie behält man ihn in Erinnerung und wie kann man die Wertschätzung und Freundschaft gegenüber einer verstorbenen Person ausdrücken? Vor diesen Fragen standen die Arbeitskollegen, als am 4. Juli 2023 Alessandro Sgammini, Luogotenente der Carabinieri von Schlanders, im Alter von 58 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb. Sein Tod löste nicht nur bei Arbeitskollegen und Freunden, sondern auch bei der Bevölkerung von Schlanders große Betroffenheit aus. Um den verstorbenen Kollegen zu ehren und in Erinnerung zu behalten, hat das Personal der Carabinieri Station von Schlanders ein Paket mit Büchern für die Bibliothek angekauft. Alessandro Sgammini verbrachte viele Stunden seiner Freizeit in der Bibliothek, oft zusammen mit seinem Sohn Nicholas. In einer recht emotionalen Feierstunde wurde am 25. November das Buchpaket der Carabinieri offiziell an die Bibliothek Schlandersburg übergeben. Viele seiner Arbeitskollegen kamen zusammen mit dem Major Marco Issenmann der Carabinieri Kompanie Schlanders und dem Maresciallo maggiore Andrea Amoretti von der Carabinieri Station Schlanders, in der Bibliothek. Andrea Amoretti erinnerte an Alessandro Sgammini als ruhige und hilfsbereite Person, die menschlich und christlich handelte und mehr als ein guter Freund war. Auch die Gemeindereferentin Dunja Tassiello lobte Alessandro als Mann der Kultur und bedankte sich im Namen der Gemeinde für dieses außergewöhnliche Geschenk. Das hat es in Schlanders noch nie gegeben, meinte die Referentin. In einer bewegenden Rede bedankte sich die Tochter Isabel, auch im Namen ihrer Mutter Sieglinde geb. Gufler, für diese großzügige und schöne Geste, wodurch nicht nur ihr Vater, sondern die ganze Familie geehrt und ihr Vater auf diese Weise für die ganze Bevölkerung in Erinnerung behalten wird. Sie bedankte sich bei den Carabinieri, der Bibliothek, der Gemeindeverwaltung und auch bei der Pianistin Andrijana Radivojevic Wilhalm, welche die Feier am Klavier mit mehreren Stücken musikalisch umrahmte. (hzg)
Kortsch/Vinschgau - Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sich die Kortscher Musi wohl nicht wünschen können. Zum 100. Geburtstag wurde der neue Musitempel fertiggestellt und am vergangenen 25. November eingeweiht. Treffende Worte fand Obfrau Elisabeth Pilser: „Der neue Musitempel ist fertig. Nun liegt es an uns die Musik auf diesem festen Grund weiterzubauen.“ Denn: Man kann nur auf bestem Grund bauen und diesen hat die Musikkapelle Kortsch. Einmal mit dem neuen Gebäude, dem Musitempel, zum Zweiten hat die Kortscher Musi genügend musikalischen Nachwuchs. 1923 war der damalige Musitempel, ein österreichischer Schießstand, erworben und als Veranstaltungsort genutzt worden. Drei Mal wurde umgebaut, viel in Eigenregie. Das hat sich bis heute nicht geändert. Auch beim neuen modernen Musitempel haben Musikanten Hand angelegt und in mühevoller Arbeit die alte handgeschnitzte Holzdecke abgetragen, um sie im neuen Gebäude wieder montieren zu können. Der Dank von Obfrau Pilser ging an die Baugruppe: „Georg, Erwin, Christoph, Thomas, Andreas und Peter bemühten sich sehr.“ Reinhard Schwalt, der ehemalige Referent, war maßgeblich an der Realisierung beteiligt. Nachfolger Thomas Oberegelsbacher, selbst Teil der Kortscher Musi, hat das Herzensprojekt dann zu Ende geführt. Den Ideenwettbewerb 2018 gewann die Architekturgemeinschaft15 mit Architekt Michael Reichegger, der das Projekt begleitete. Ein Ideenwettbewerb war ausgeschrieben worden, mit vielen beeindruckenden Projekten. Zwei Punkte waren den Kortscher Musikantinnen und Musikanten wichtig: Der Erhalt der markanten Bäume, der Kaiserlinde und des Kastanienbaums, und die genannte wunderschöne, wertvolle, geschnitzte Holzdecke, die auch im neuen Musitempel ihren Platz finden sollte. Praktische Überlegungen und die Ästhetik deckten das Projekt der Architekturgemeinschaft15 perfekt ab und überzeugten letztlich vollends. Ein Freudentag, sagte Bürgermeister Dieter Pinggera. Aus 1 Million Baukosten wurden 1,2 Millionen und schließlich 2.070.000 Euro, dazu kommen ca. 500.000 Euro für die Einrichtung. (ap)
Die Vinschger Feger und den Vinschgerwind verbindet seit Jahren eine wertvolle Zusammenarbeit. Seit fast 10 Jahren ist es lieb gewordene Tradition zu Jahresende ein Interview über aktuelle Themen zu führen.
Vinschgerwind: Das Thema Energie ist nach wie vor ein sehr gefühltes.
Hanspeter Schwemm: Der Stellenwert vom Brennstoff Holz ist durch die Energiekrise enorm gestiegen. Holz wächst vor der Haustüre und wir sind weder vom Weltmarkt, noch von russischem Gas abhängig. Die Energiekrise hat uns die Abhängigkeit vor Augen geführt. Mit Holz als Brennstoff können wir lokal handeln. Den Wunsch nach Unabhängigkeit merkt man bei den Kunden ganz stark. Die Nachfrage nach Öfen hat in den vergangenen Monaten enorm zugenommen.
Vinschgerwind: Dann kann man der Energiekrise zumindest diese Trendwende als positiv zuschreiben.
Johannes Tappeiner: Ja, auf EU-Ebene tendiert man generell in Richtung alternative Energien zu gehen, was ja nicht ganz falsch ist, jedoch sollte der Brennstoff Holz zusätzlich nicht außer Acht gelassen werden. Die Generationen vor uns haben alle mit Holz geheizt. Weil es einfach Sinn macht.
Vinschgerwind: Durch Schnee- und Windwurf und den Borkenkäfer ist zudem viel Schadholz in den Wäldern, das aufgearbeitet werden will.
Helmuth Holzner: Richtig.
Richard Schupfer: Holzbefeuerte Anlagen haben mittlerweile hohe Verbrennungsstandards erreicht und können zum Beispiel in einem Klimahaus als Ergänzung zu einer Wärmepumpe installiert werden.
Vinschgerwind: Das heißt in Qualität zu investieren macht sich bezahlt.
Richard Schupfer: Auf alle Fälle. Der Kunde soll bereit sein, in Qualität zu investieren, das heißt in emissionsarme und effiziente Feuerstätten.
Hanspeter Schwemm: Die Hersteller haben nachgerüstet. Wir sind auf einem hohen Niveau. Wir haben heute Öfen, deren Abgaswerte weit unter dem Grenzwert liegen, also es sind immer mehr emissionsarme Öfen auf dem Markt.
Johannes Tappeiner: Beim Ankauf von Feuerstätten sollte darauf geachtet werden, ob diese die „ 4 bzw. 5“ Sterne, die italienische Abgasklassifizierung, erfüllen. Achtung beim Ankauf von alten, gebrauchten Herden und Öfen, welche diese Standards nicht erfüllen und oft keinen Anschluss für die externe Verbrennungsluftzufuhr haben.
Helmuth Holzner: Es ist in der Praxis wirklich oft so, dass manche den Ofen online kaufen und wir Kaminkehrer sollen diesen dann anschließen. Das geht einfach nicht.
Richard Schupfer: Das geht wirklich nicht. Das bringt nur Probleme, die man sich sparen kann, wenn man hier im Fachhandel bleibt. Das ist wichtig, weil da einfach auch der Service gegeben ist. Der Fachhändler erklärt dem Kunden, wie der Ofen handzuhaben ist. Erschreckend ist, und das ist mir in den vergangenen Wochen aufgefallen: Die Leute können einfach nicht mehr richtig heizen. Es braucht die richtige Handhabe des Betreibers, sonst nützt der beste Ofen nichts.
Vinschgerwind: Was heißt richtige Handhabe?
Hanspeter Schwemm: Das heißt der Brennstoff muss von oben nach unten verbrennen. Die größeren Holzscheite kommen nach unten geschichtet und die Spanlen mit der Anzündhilfe werden darauf gesetzt. Mit diesem System optimiere ich meine Verbrennung. Der Holzstock brennt von oben nach unten, das führt zu einer verbesserten Verbrennung und zu einer erhöhten Energieausbeute. Das funktioniert eigentlich bei jeder Feuerstelle einwandfrei und ist optimal. Also: Man sollte das Holz gitterähnlich aufschichten, mit genügend Abstand dazwischen. Es ist wichtig, dass das Holz luftumspült und nicht in sich verkeilt ist, denn nur so kann eine saubere Verbrennung gelingen und ein optimaler Wirkungsgrad der Anlage erzielt werden. Und dann sollten eben - entgegen alter Gewohnheiten - Holzspäne und Anzündhilfen nicht unter, sondern auf das geschichtete Holz gelegt werden. Dadurch verbrennt das Holz sauber, sprich schadstoffarm.
Richard Schupfer: Die Handhabe und die richtige Menge Holz sind wichtig.
Hanspeter Schwemm: Ja genau, wie heißt es so schön: Ein Scheit allein brennt halt nicht. Das Feuer muss lodern, der Ofen muss mit mehreren Scheitern betrieben werden und eben nicht nur mit einem. Jeder Ofen braucht die richtige Brennstoffmenge, damit er funktionieren kann. Die richtige Brennstoffmenge heißt, der Brennraum ist so zu befüllen, wie es der Hersteller oder der Hafner vorschreibt. Da geht der Appell an jeden einzelnen Betreiber: Man sollte sich bemühen, ein möglichst sauberes Feuer zu machen. Das ist einfach wichtig.
Vinschgerwind: Was darf nicht verheizt werden?
Johannes Tappeiner: Sagen wir es umgekehrt: In eine Feuerstelle gehört nur unbehandeltes Holz.
Helmuth Holzner: Papier gehört auf den Recyclinghof und nicht in den Ofen oder Herd. Müll im Allgemeinen gehört in keine Feuerungsanlage, das reduziert die Lebensdauer, kann bis hin zu einem Kaminbrand führen und die Schadstoffe entweichen nicht alle über den Kamin, sondern bleiben zu einem Teil im Raum. Ich schade also mir, meiner Familie und meinem Umfeld.
Johannes Tappeiner: Was man in diesem Zusammenhang auch sagen muss: Ein Kohlenmonoxid- und Rauchmelder gehört in jeder Wohnung installiert. Das ist kein Muss in Italien, aber eine Empfehlung, die wir Kaminkehrer dringend ausgeben. Einfach, um ruhig schlafen zu können.
Vinschgerwind: In der Krise hat sich auch gezeigt: Wer in der Planung, also in der Bauphase, schon einen Kamin vorgesehen hat, für den war es relativ einfach nachzurüsten.
Johannes Tappeiner: Man sollte bei der Planung immer vorausdenken. Wenn jemand beim Neubau keinen Kamin will, dann sollte er zumindest einen technischen Schacht vorsehen. Da kann man in einem zweiten Moment einen Kamin einziehen und eine Feuerstelle errichten. Das bringt ja auch einen Mehrwert für eine Wohnung und das Haus mit sich. Das wird von Bauherren gerne vernachlässigt oder einfach nicht bedacht.
Helmuth Holzner: Im Laufe der Jahre ändern sich auch die Bedürfnisse und dem muss man einfach Rechnung tragen. Ich weiß ja heute nicht, ob ich in 10 Jahren vielleicht doch eine Feuerstelle will. Wenn ich keinen Kamin habe, dann nehme ich mir alle Möglichkeiten in Zukunft eine Feuerstelle zu installieren, um morgen unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein, weil wir einfach Holz vor der Haustüre in Hülle und Fülle haben.
Vinschgerwind: Die Mitarbeitersuche ist ein Dauerbrenner bei den Kaminkehrern.
Helmuth Holzner: Es ist bei uns wie bei allen Branchen auch: Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.
Johannes Tappeiner: Der Kaminkehrerberuf hat nicht nur mit der traditionellen Kaminreinigung zu tun, sondern ist ein abwechslungsreicher Job. Man hat viel Kundenkontakt, das Arbeitsfeld ist sehr breitgefächert wie zum Beispiel Kamininspektionen mit der Kamera unter anderem auch bei Lüftungsanlagen, Kaminsanierungen, Druckproben bei Kaminen, Abgasmessungen Beratungen usw. und am Jahresende auch Glücksbringer!
Helmuth Holzner: Kaminkehrer ist auf jeden Fall kein einseitiger Beruf.
Hanspeter Schwemm: Und es steckt immer mehr Technik und Wissen dahinter. Allein die verschiedenen Arten von Heizanlagen, Pelletsöfen usw. Verbrennungsstechnik, Normen und Gesetze und allgemein im energetischen Bereich.
Richard Schupfer: Der Kaminkehrer ist nicht mehr nur Kaminkehrer, sondern ein Kaminfachmann.
Vinschgerwind: Ein Blick in die Zukunft.
Richard Schupfer: Es gibt eine Neuigkeit. In den nächsten drei Jahren startet in Südtirol ein Pilotprojekt: Die Kaminkehrer werden vor Ort eine Beratung über die Handhabung der Feuerstätten geben und eine Erfassung der bestehenden Anlagen machen. Details werden noch in den Medien bekannt gegeben.
Interview: Angelika Ploner
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