Die Vinschger Feger und den Vinschgerwind verbindet seit Jahren eine wertvolle Zusammenarbeit. Seit fast 10 Jahren ist es lieb gewordene Tradition zu Jahresende ein Interview über aktuelle Themen zu führen.
Interview von Angelika Ploner
Vinschgerwind: Knüpfen wir an das Interview vor genau einem Jahr zu Jahresende an: Es wurde damals jene Kampagne angekündigt, die nun startet.
Richard Schupfer: Ja, genau. Das Amt für Luft und Lärm, die Klimahausagentur, der lvh und wir Kaminkehrer starten eine dreijährige Infokampagne, die sich „Heizen mit Holz“ nennt. Die Besitzer von Feuerungsanlagen, darunter sind Herd, Ofen und Heizanlagen gemeint, die mit Holz, also mit Festbrennstoff, betrieben werden, betrifft diese Kampagne.
Hanspeter Schwemm: Ziel ist einmal die Leute darauf aufmerksam zu machen, wie die Anlagen zu befeuern sind. Zum Zweiten soll auf die Wartungen hingewiesen werden und zum Dritten ein Emissionskataster erstellt werden.
Vinschgerwind: Ein Emissionskastaster?
Johannes Tappeiner: Ja, die Kunden werden zugleich befragt. Das heißt, um dieses Emmissionskataster zu erstellen, werden vom Kaminkehrer vor Ort einige Daten einsammelt.
Richard Schuper: Konkret sieht das so aus: Im Zuge von einer Reinigung wird ein Lokalaugenschein durchgeführt. Der Kaminkehrer erklärt wie „Heizen mit Holz“ richtig funktioniert, sprich führt ein Beratungsgespräch durch. Zugleich wird der Brennstoff, also das Holz, begutachtet oder angeschaut und einer Feuchtigkeitsmessung unterzogen. Dann wird geschaut wieviel Brennstoff das ganze Jahr verbraucht wird, also der Brennstoffverbrauch bemessen.
Helmuth Holzner: Dann wird festgehalten, wieviele Anlagen sich im Haus befinden und auch der Status der Anlagen wird angeschaut, also wie der Zustand der Feuerstätten ist.
Hanspeter Schwemm: Wir erfassen auch die Klimahauszertifizierung.
Richard Schupfer: Wichtig zu sagen ist, wir bewerten nicht, sondern wir erheben Daten. Und das erfolgt nur mit dem ausdrücklichen Einverständnis der Besitzer. Das ist keine Verpflichtung, aber es ist wichtig, weil diese Erhebung und die Beratungsgespräche dazu dienen, die Emissionen zu reduzieren und Rauch- und Geruchsbelästigungen zu vermindern. Das alles erfolgt über eine App.
Vinschgerwind: Eure Erfahrungen: Wie wichtig ist Aufklärungsarbeit in diesem Bereich?
Hanspeter Schwemm: Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es sehr wichtig ist, immer wieder Aufklärungsarbeit in diese Richtung zu machen.
Johannes Tappeiner: Es können so auch Mängel festgestellt werden, das ist für den Besitzer sehr wertvoll.
Helmuth Holzner: Und wir machen im Zuge dieses Beratungsgespräches auch auf die aktuellen Förderungen aufmerksam.
Richard Schupfer: Das Beratungsgespräch ist kostenlos und geht mit den Privacy-Bestimmungen konform. Wie gesagt: Über eine App werden die Daten erhoben und sofort weitergeleitet. Dann kommen die Daten auf eine Datenbank in Bozen. Und dann wird eben mit allen Daten ein sogenanntes Emissionskataster erstellt.
Vinschgerwind: Es geht bei der Kampagne und dem Beratungsgespräch gleichzeitig auch um den Wert des Brennstoffes Holz zu erhöhen.
Hanspeter Schwemm: Richtig, es geht darum, den Wert von Holz zu erhöhen.
Richard Schupfer: Südtirolweit beteiligen sich 18 Betriebe, im Vinschgau sind es vier Kaminkehrer samt Mitarbeiter. Alle, Kaminkehrer und Mitarbeiter haben eine Schulung dazu gemacht. Das ist auch wichtig zu wissen.
Vinschgerwind: Themenwechsel: Die Mitarbeitersuche ist ein Dauerbrenner bei den Kaminkehrern.
Helmuth Holzner: Es ist bei uns wie bei allen Branchen auch: Wir sind laufend auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Johannes Tappeiner: Der Kaminkehrerberuf hat nicht nur mit der traditionellen Kaminreinigung zu tun, sondern ist ein abwechslungsreicher Job. Man hat viel Kundenkontakt, das Arbeitsfeld ist sehr breitgefächert wie zum Beispiel Kamininspektionen mit der Kamera unter anderem auch bei Lüftungsanlagen, Kaminsanierungen, Druckproben bei Kaminen, Abgasmessungen Beratungen usw. und am Jahresende auch Glücksbringer!
Helmuth Holzner: Kaminkehrer ist auf jeden Fall kein einseitiger Beruf.
Hanspeter Schwemm: Und es steckt immer mehr Technik und Wissen dahinter. Allein die verschiedenen Arten von Heizanlagen, Pelletsöfen usw. Verbrennungsstechnik, Normen und Gesetze und allgemein im energetischen Bereich.
Richard Schupfer: Der Kaminkehrer ist nicht mehr nur Kaminkehrer, sondern ein Kaminfachmann.
Hanspeter Schwemm: Noch etwas müssen wir immer wieder wiederholen: Die Anlagen müssen unbedingt professionell installiert werden. Man kann nicht einfach einen Fertigofen aus dem Handel selbst installieren.
Vinschgerwind: Das heißt in Qualität zu investieren macht sich bezahlt.
Richard Schupfer: Auf alle Fälle. Der Kunde soll bereit sein, in Qualität zu investieren, das heißt in emissionsarme und effiziente Feuerstätten.
Hanspeter Schwemm: Die Hersteller haben nachgerüstet. Wir sind auf einem hohen Niveau. Wir haben heute Öfen, deren Abgaswerte weit unter dem Grenzwert liegen, also es sind immer mehr emissionsarme Öfen auf dem Markt.
Johannes Tappeiner: Beim Ankauf von Feuerstätten sollte darauf geachtet werden, ob diese die „ 4 bzw. 5“ Sterne, die italienische Abgasklassifizierung, erfüllen. Achtung beim Ankauf von alten, gebrauchten Herden und Öfen, welche diese Standards nicht erfüllen und oft keinen Anschluss für die externe Verbrennungsluftzufuhr haben.
Helmuth Holzner: Es ist in der Praxis wirklich oft so, dass manche den Ofen online kaufen und wir Kaminkehrer sollen diesen dann anschließen. Das geht einfach nicht.
Richard Schupfer: Das geht wirklich nicht. Das bringt nur Probleme, die man sich sparen kann, wenn man hier im Fachhandel bleibt. Das ist wichtig, weil da einfach auch der Service gegeben ist. Der Fachhändler erklärt dem Kunden, wie der Ofen handzuhaben ist.
Martell - Kürzlich gestaltete die Musikkapelle Martell zu Ehren der Schutzpatronin Cäcilia feierlich den Gottesdienst und hielt ihre traditionelle Cäcilienfeier ab.
Zuerst wurde in der Pfarrkirche zur Hl. Walburga in Martell die Hl. Messe, welche von Hochwürden Johann Lanbacher gestaltet wurde, musikalisch umrahmt. Die Messgestaltung und besonders das letzte musikalische Stück „Von guten Mächten“ wurde im Gedenken an die Verstorbenen gespielt. Im Anschluss an die Messfeier ging es für die Musikantinnen und Musikanten weiter zum traditionellen Cäcilien-Festmahl ins Hotel Waldheim.
Ehrungen für langjährige Treue und besondere Leistungen
Im Rahmen der Feier wurden Mitglieder für ihre Verdienste und ihre langjährige Treue zur Musikkapelle ausgezeichnet. Diese führte der Obmann Reinhard Tscholl gemeinsam mit Kapellmeister Christian Ratschiller und Bürgermeister Georg Altstätter durch. Für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielten Katja Stricker (Querflöte), Elias Eberhöfer (Stabführer und Hornist) sowie Marketenderin Brigitte Oberhofer das Ehrenzeichen in Bronze. Josef Stricker, der seit 25 Jahren die große Trommel spielt, wurde mit dem Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet. Simon Holzknecht (Klarinette) wurde das Leistungsabzeichen in Bronze übergeben.
Viele Neuzugänge für die Kapelle
Ein weiterer Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Vorstellung der fünf neuen Mitglieder der Musikkapelle Martell. Emma Altstätter, Emely Fuchs und Laura Gluderer (Querflöte), Sira Dietl (Klarinette) sowie Theo Ratschiller (Posaune) wurden herzlich in die Gemeinschaft aufgenommen. „Es freut mich ungemein, dass wir gleich fünf Neuzuwächse in unseren Reihen willkommen heißen dürfen. Ich wünsche ihnen viel Freude und Begeisterung mit der Musik und tolle Erlebnisse in unserer Gemeinschaft”, sagte Obmann Reinhard Tscholl.
Gemeinschaft und Dank im Fokus
Obmann Reinhard Tscholl betonte die Bedeutung des Einsatzes jedes Einzelnen und dankte auch den Familien der Mitglieder für ihre Unterstützung. Bürgermeister Georg Altstätter zeigte sich ebenso dankbar und stolz: „Die Musikkapelle Martell ist ein wertvoller Teil unserer Gemeinde. Es ist schön zu sehen, dass auch so viele junge Menschen nachkommen und das kulturelle Leben in Martell mitgestalten. Danke für Euer Engagement!“
Marienberg/Graun/Mals - Das Kalenderteam der Raiffeisenkasse Obervinschgau um Gerhard Stecher hat den 27. Sonderkalender zwölf Bildungseinrichtungen in ihrem Einzugsgebiet gewidmet. „Die Themen im Kalender folgen der Zeitreise eines Kindes vom Kleinkindalter über Schuleinrichtungen bis ins hin ins Erwachsenenalter mit lebenslangem Lernen“, erklärt Stecher. Die Themen spannen sich von der Sozialgenossenschaft „Die Kinderfeunde Südtirol“ auf den Jänner-Kalenderblatt bis hin zu den „Bildungsausschüssen & Bibliotheken“ auf der Dezember-Seite. Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Einrichtungen waren bei der Kalendergestaltung miteingebunden und lieferten die Inhalte, die sie bei der Kalendervorstellung am 4. Dezember 2024 im Kloster Marienberg ausführlich erläuterten. Vorausgegangen war eine Führung durch die Klosterbibliothek. Der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau Markus Moriggl unterstrich den Wert dieses Kalenders im Hinblick auf die Nachhaltigkeit. „Das Konzept der Raiffeisenkasse Obervinschgau setzt auf Nachhaltigkeit ökologisch, ökonomisch und sozial. Ohne Bildung gibt es keine wirtschaftliche Entwicklung“, so Moriggl. Der Kalender sei eine Wertschätzung für die Bildungseinrichtungen, die gleichzeitig Identifikation schaffe. Moriggl bedankte sich beim Kalenderteam und bei allen, die das Projekt mitgetragen haben und auch beim Gastgeber im Kloster Marienberg Abt Philipp Kuschmann. Die Kalendervorstellung endete mit einem kleinen Umtrunk. (mds)
Taufers i.M - Immer wieder ging ein Raunen durch die zahlreich erschienenen Interessierten als Ausschnitte aus dem umfangreichen Filmarchiv von Roman Wiesler vorgeführt wurden. Viele erkannten sich selbst oder andere Personen und kommentierten halblaut das Gezeigte. Jahrzehnte lang war Roman Wiesler mit der Filmkamera unterwegs und hat vor allem in seiner Heimatgemeinde Taufers im Münstertal Alltägliches aber auch nicht alltägliches eingefangen“. Unter dem Motto „50 Jahre Taufers im Münstertal im Film“ hatte Gemeinde und der Bildungsausschuss in die Schulturnhalle eingeladen, um Ausschnitte aus Romans Archiv zu zeigen, welches unlängst ins Landesarchiv für Film und Medien aufgenommen wurde. In der Zeit von 1972 und 1986 sowie in den Jahren 1998 und 2008 finden sich nun dort Aufnahmen von Prozessionen, Faschingsumzüge, Naturkatastrophen, Almauftriebe und Eröffnungsfeiern welche Roman mit seiner Super-8-Filmkamera festgehalten hat. Michael Fliri vom Bildungsausschuss skizzierte eindrucksvoll in seinem Laudatio Romans Liebe zum Film, welche mit dem Tauferer Dorf Kino seinen Höhepunkt fand. Bürgermeisterin Roselinde Gunsch überreichte Roman Wiesler im Namen der Gemeinde eine Ehrenurkunde „In Würdigung seines jahrzehntelangen Engagements für die Dokumentation und Bewahrung der Geschichte und Kultur von Taufers im Münstertal.“ Andreas Wiesler, designierter Nachfolger als Filmchronist führte die kurzweiligen, filmisch interessanten und mit passender Musik unterlegten Ausschnitte vor und ein sichtlich emotionaler Roman Wiesler bedankte sich für das große Interesse und die gute Zusammenarbeit mit der Tauferer Bevölkerung für seine große Leidenschaft. (lu)
Kastelbell/Vinschgau - Am Samstag 30. November 2024 lud der Bezirk Vinschgau von „Adlatus“ seine Mitglieder zur Adventfeier in die Sportzone Schlums bei Kastelbell ein. Der Bezirksvorsitzende Paul Georg Tappeiner konnte viele Menschen, mit und ohne Behinderung, begrüßen. Auch der Landesvorsitzende Richard Stampfl beehrte uns mit seiner Anwesenheit. Dieser betonte, dass solche Aktionen nur durch die Mithilfe von vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern zustande kommen können. Nach dem Mittagessen wurden wir von der Singgruppe „No Names“ aus dem Vinschgau mit zum Anlass passenden Liedern erfreut. Christl Eller las dazu Gedichte von Wilhelmine Habicher. Später gesellte sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Kastelbell-Tschars, Gustav Erich Tappeiner, dazu. In seinen Grußworten hob er die Wichtigkeit solcher Feiern für die Gemeinschaft hervor. Lobend zu erwähnen ist, dass die Räumlichkeiten zu sehr günstigen Bedingungen von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden. Wegen der Tatsache, dass der Bezirk nur mehr über ein vereinseigenes Fahrzeug verfügt, welches Rollstühle transportieren kann, kamen viele mit Privatautos zur Feier, was mitunter mit Herausforderungen einher geht. Man bedenke, dass gar einige der Teilnehmer auf ein fahrbares Hilfsmittel angewiesen sind. Zusammenfassend möchte ich allen Beteiligten ein großes Lob und einen noch größeren Dank für diese Feier aussprechen.
Vinschgau - Das Wichtigste vorab: Es gibt Hilfe für werdende Eltern und Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Schnell und einfach. Und vor allem frühzeitig. Die sogenannten „Frühen Hilfen“ sind für Eltern, die Unterstützung und konkrete Hilfe brauchen, da. Erreichbar über Telefon oder E-Mail (siehe Info). Kostenlos und vertraulich.
Dass das Thema immer wichtiger wird, Familien aufgefangen werden müssen und Unterstützung brauchen, wurde jüngst bei einer Fortbildung im Krankenhaus Schlanders betont. „Gesundes aufwachsen ist wichtig, frühzeitig unterstützen ist wichtig, ansonsten sind – allein rein wirtschaftlich betrachtet – die Folgekosten hoch“, betonte Christa Ladurner, zusammen mit Wolfgang Hainz Referenten-Duo am vergangenen 27. November 2024. Je später, desto schwieriger werden Situationen, desto höher Belastungen, desto tiefer können Familien fallen. Deshalb wurde „Frühe Hilfen“ ins Leben gerufen: ein Team im Sprengel Obervinschgau, ein zweites im Sprengel Mittelvinschgau. Ladurner: „Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich enorm verändert, Familien sind Doppel- und Dreifachbelastungen ausgesetzt. Arbeit, Erziehungarbeit und Pflege führen zwangsläufig zu Überlastungen. Der soziale Zusammenhalt bröckelt. Großeltern, die selbst berufstätig sind, können Familienhilfe oder Betreuungsarbeit zum Teil nicht mehr leisten.“ Dazu kommen finanzielle Herausforderungen. Ladurner: „Wir sind ein Hochpreisland. Es ist für Familien teilweise nicht mehr zu schaffen.“ Als Partner eines Netzwerkes bietet „Frühe Hilfen“ eine Art „Erste Hilfe“ für Familien, um dann in einem zweiten Schritt individuelle Lösungen zu finden. (ap)
Kontakt Frühe Hilfen: fruehehilfen.vinschgau@bzgvin.it
0473 836000 (Mals)
0473 736700 (Schlanders)
Das Angebot ist kostenlos und vertraulich
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