Dienstag, 08. Oktober 2024
19.00 Uhr
Bibliothek Schlandersburg
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
Sonntag, 06. Oktober 2024
16.00 Uhr
Rimpfhof Allitz
Bildungsausschuss Laas-Eyrs-Tschengls-Tanas-Allitz
Laas - Unvergleichlich sei die Variationsbreite von Musik, gab der Moderator von „BrassAdventure“ dem gespannten Publikum im Laaser Josefshaus mit. Auch wegen der vielen Möglichkeiten, Töne zu interpretieren und in sich aufzunehmen, finde sich nicht so schnell ein deutliches Gegensatzpaar wie bei Urlaubsfreude und Montagfrüh. Dennoch hatten die 16 Musikstudenten, die an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien (mdw) oder an anderen österreichischen Musikunis studieren, in ihrem dritten Programm „The Other Side“ die Gegensätze zum Motto gemacht. Dies signalisierten sowohl die verschiedenen zeitgenössischen Werke als auch deren Stimmungen. Unter ihnen waren Auftragskompositionen und Stücke aus den eigenen Reihen. Blechbläser, Schlagzeuger und ein Pianist sitzen dort, zudem kommt Live-Elektronik zum Einsatz. Gegründet wurde „BrassAdventure“ noch zu Oberschulzeiten von Lukas Ludescher in Feldkirch. Mittlerweile gehören zwei Südtiroler zum Ensemble: Julian Gruber aus Lana (Schlagwerk) und der 24-jährige Andreas Schönthaler aus Laas (Tuba). Schönthaler sorgt mit seinen dumpfen Basstönen auch bei „Oberwind“ für das solide Klangfundament und ist Teil der Musikkapelle Laas. Ihm galten bei seinem Heimkonzert besonders viele Beifallsrufe.
Die Einladung, die Dinge von der anderen Seite zu sehen, erging nach den Laaser Zuhörer:innen an jene von Götzis (Vorarlberg). Vor der Tournee hatte die öffentliche Generalprobe in Wien wegen Unwetters abgesagt werden müssen, doch die Tonaufnahmen von drei Stücken konnten planmäßig abgeschlossen werden.
„BrassAdventure“ bedeutet Blasmusikabenteuer, weil es Experimentieren und Improvisieren einschließt. So unterschiedlich manche Instrumente klingen oder Kompositionen angelegt sein mögen, als Gemeinsamkeit bleibt das virtuose Spiel der 16 angehenden Berufsmusiker. Schon bald werden sie allerorts in Orchestern sitzen.
Maria Raffeiner
3 Fragen an
Andreas Schönthaler aus Laas, Tubist:
Welche Konzerterlebnisse schaffen es außerhalb der aktuellen Tournee heuer in deine Top 3?
Die Chinatournee zu Neujahr und das Konzert in der Carnegie Hall mit dem Jugendorchester der Europäischen Union (EUYO). Nächsten Monat freue ich mich auf die Konzerte mit Südtirol Filarmonica in Toblach, Bozen, Meran (27.10.) und München.
Was bedeutet dir „BrassAdventure“?
Es ist ein toller Ausgleich zum Studienalltag. Wir schätzen es, die Stückauswahl selbst treffen und die Interpretation frei wählen zu können. In diesem Projekt gibt es keine Einschränkungen, was die Stilrichtungen betrifft. Wir spielen, was uns Spaß macht.
Wie hast du das gegensätzliche Konzertprogramm „The Other Side“ erlebt?
Auffällig waren die Gegensätze in den Stilen, es lässt sich kein Hauptstil definieren. Da war alles mit dabei. Diese andere Seite eines Konzerts wollten wir zeigen. Ohne Klassik. Es waren Stücke, die ineinanderfließen und als Ganzes eine Stimmung erzeugen sollen. Mal was anderes.
Schlanders/Vinschgau - Der Sommer ist vorbei und damit auch die Zeit des Faulenzens, der Urlaube und des unbegrenzten Lesevergnügens. Von den Schulen und Bibliotheken wurden Grund- und Mittelschüler motiviert verschiedene Bücher in den Sommermonaten zu lesen. Bereits vor den Sommerferien haben die Bibliothekarinnen in den Schulen spannende Abenteuer-, Phantasie- und Sachbücher vorgestellt. Am 27. September wurden dann alle fleißigen Leser:innen eingeladen, in den Kinosaal des Kulturhauses zu kommen, um die Leserpreise entgegen zu nehmen. Den beiden Bibliothekarinnen Susanne Hofer und Christine Niedermair von der Mittelpunktbibliothek Schlanders ist es wiederum gelungen, viele Sponsoren für dieses Projekt zu gewinnen, die Gutscheine, Sachpreise und Eintrittskarten für alle Leser:innen zu Verfügung gestellt haben. Insgesamt haben 156 Grund- und Mittelschüler mitgemacht und 1.766 Bücher gelesen. Alle Schüler mussten nach dem Lesen eines Buches im Internet über das Online Programm „Antolin“ Quizfragen zum Buch ausfüllen, sozusagen als Garantie, dass sie das Buch wirklich gelesen und nicht nur ausgeliehen haben. Vor der Vergabe der Preise trug Günther Vanzo spannende und lebendige Geschichten von verschiedenen Hexen aus dem Vinschgau in Reimform vor. Es waren schaurig schöne Geschichten über die Tschenglser Hex, die Berglhex, die Tauferer Hex Nauna mit der großen Nase, die Glurnser Hex, die Schnalser Hex Lampurgin, die junge Hex aus Partschins und die Zussl, die größte Hex im Vinschgau. Anschließend wurden die Namen der Leser:innen gezogen und sie konnten so der Reihe nach aus der Fülle der verschiedenen, gut verpackten Preise einen auswählen. Für die einen gab es eine Eintrittskarte in ein Museum, für andere einen Einkaufsgutschein oder eine Einladung zum Bogenschießen bzw. für den Hochseilgarten. Jedenfalls gab es für alle eine kleine Überraschung. (hzg)
Goldrain/Vinschgau - Am Samstag, den 14.09.2024 fand im eleganten Ambiente im Schloss Goldrain das mit Spannung erwartete Galadinner „Symphony of Gourmet“ statt, bei dem nicht nur ein kulinarisches Erlebnis geboten wurde, sondern auch der wohltätige Zweck im Mittelpunkt stand. Ein Teil des Erlöses wurde an die Organisation „Südtirol hilft“ gespendet. Die Veranstaltung vereinte erstklassige Kulinarik, exquisite Musik und stilvolle Mode in einem einzigartigen Ambiente.
Das Menü, das aus mehreren Gängen bestand, und vom Spitzenkoch und Veranstalter Fabian Pazeller komponiert wurde, war eine harmonische Komposition aus feinsten Zutaten. Höhepunkte waren unter anderem die Symphony vom Flatironsteak mit Garnelen auf Pastinakencreme und ein raffinierter Dessertteller, der mit handgemachten Pralinen überraschte. Jeder Gang wurde von einem perfekt abgestimmten Wein begleitet, der die Aromen der Speisen ideal ergänzte.
Besonders beeindruckend war die Modenschau der beiden Modegeschäfte Marion‘s Fashion und Jack & King, die die aktuellen Herbst/Wintertrends 2024/2025 präsentierten. Die „Symphony of Gourmet“ bot nicht nur kulinarische Höhepunkte, sondern auch musikalische Unterhaltung mit dem bekannten Musiker Martin Perkmann, der die Atmosphäre der Veranstaltung zusätzlich bereicherte. Seine Klänge harmonierten perfekt mit dem kulinarischen Erlebnis und schufen eine Verbindung zwischen Genuss und Musik.
Zum Abschluss des Abends wurden die Gäste zur Aftershowparty mit DJ Kobe geladen, um der Musik der 70er, 80er und 90er aufleben zu lassen und ihr Tanzbein zu schwingen. Bei leckeren Cocktails und großartiger Musik wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.
Insgesamt war das Galadinner ein voller Erfolg und zeigte einmal mehr, wie die Verbindung von Kunst und Kulinarik die Sinne berührt. Der Abend war nicht nur ein Fest der Sinne, sondern auch ein bedeutender Schritt zur Förderung der Gemeinschaft. „Gemeinsam können wir Südtiroler“ viel bewegen!
Die beiden Veranstalter Fabian Pazeller und seine Schwester Jessika kündigten bereits an, im nächsten Jahr eine weitere Auflage des Events zu planen, die sicherlich wieder viele Gäste anziehen wird.
Im Kulturhaus von Mals wurde am 17. Mai zum 10. Mal der „Gabriel Grüner Schülerpreis“ vergeben. Der Preis erinnert an den stern-Reporter Gabriel Grüner, der in Mals geboren und vor 25 Jahren im Kosovo ermordet wurde. Der Schülerpreis ist ein Gemeinschaftsprojekt von Zeitenspiegel Reportagen zusammen mit der Gemeinde und dem Bildungsausschuss von Mals, dem Wochenmagazin ff und der Pädagogischen Abteilung der Provinz Bozen. Luis Parth und Noah Frischmann vom Realgymnasium in Schlanders sind die Gewinner des Schülerpreises 2024. Ihre Reportage „Harmonie im Herzen, Krieg im Kopf“, ist ein Porträt über den israelischen Musiker Dolev Nahoom Sanbira, der nach Schlanders kam, längere Zeit in der Basis Vinschgau lebte und dort in wöchentlichen Treffen mit Musikbegeisterten musizierte und improvisierte. Doch kurz nach seiner Ankunft ist durch den Terrorangriff der Hamas nichts mehr wie zuvor. Luis Parth und Noah Frischmann haben ihre Reportage dem Vinschgerwind freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Ich habe den Text auf die vorgegebenen zwei Seiten gekürzt.
Heinrich Zoderer
Eine Reportage von Luis Parth und Noah Frischmann
“Nachts, nachdem alle fort waren, saß ich einfach vor dem Klavier und spielte nur für mich. Das machte mich ruhig” Dolev Nahoom, 28, zog aus Aschdod in Israel nach Schlanders, um ein Netzwerk von Musikern aufzubauen. Zwischen Jam-Sessions und dem Echo des Krieges: ein junger Israeli in Südtirol.
4. Oktober - Basis Schlanders: Über stählerne Stiegen entlang der verregneten Betonfassade steige ich hinauf zur Terrasse. Mit jeder Stufe steigt die Mischung aus Nervosität und Vorfreude. Unter dem Sonnensegel haben sich Menschen versammelt – einige sitzen entspannt, andere stehen rauchend in kleinen Gruppen. Im Hintergrund läuft eine sanfte Melodie – Eddie Harris. Plötzlich öffnet sich die gläserne Tür zum “Salotto”, dem Gemeinschaftsraum der Basis, und Dolev tritt über die Türschwelle. Er ist klein. Sein schwarzes Haar und der stylisch getrimmte Bart lassen ihn größer aussehen. „Hoi!“ ruft er mir zu, mit einem schnellen Händedruck, bevor er sich zum Gespräch mit einem Rai-Reporter wendet.
Die Jam-Session, die gemeinsame Improvisation in der BASIS, hat noch nicht begonnen. Sie wird von Dolev Nahoom organisiert – einem israelischen Jazz-Saxophonisten. Ich setze mich an einen runden, türkisfarbenen Tisch, lasse den Blick schweifen und warte. Eine lokale Band aus Lana beginnt. Die Musiker stellen sich auf die Bühne, bereit, die erwartungsvolle Stille mit den ersten Akkorden zu brechen. Und dann geht es los. Schnelle Rhythmen, unter Strom stehende Gitarren und Dolev, der mit dem Saxophon durch knackige Solos die Songs aufpeppt. Dann zeigt er auf mich und meinen Freund Noah, der Schlagzeug spielt. Das Blut schießt mir in die Wangen, doch ohne zu zögern packe ich meine Trompete aus. Noah und ich finden uns in der Halbkreis-Formation auf dem terracotta-roten Teppich ein. Auf der Bühne fühle ich mich wie ein Neuling am Steuer eines zu schnellen Autos. Die Akkorde um mich herum verschwimmen, zu abstrakt, um sie voneinander zu unterscheiden. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis ich drei, vielleicht vier Töne finde, die nicht die Harmonie zerreißen. Jedes Mal ein kleiner Triumph – eine Note, die passt, ein kurzes Aufatmen, bevor die Suche von neuem beginnt. „Alles gut“, sagt Dolev, selbst wenn mein „Experimentieren“ die Grenzen des Jazz austesten. In den Pausen zwischen den Songs wird gelacht, werden Erfahrungen und Geschichten geteilt. Es fühlt sich an wie ein Abend unter Freunden.
4. – 7. Oktober - Tiefgarage Meran: Im Auto erfahre ich vom Terrorangriff der Hamas. Der israelische Geheimdienst und seine Abwehrsysteme haben versagt. Viele Menschen sind gestorben. Ein Musikfestival wurde zu einem Blutbad. Wir sind auf dem Weg zu einem Brass-Konzert in Meran. Im stillen E-Auto denke ich an Dolev. Was wird aus den Jam-Sessions? Muss er zurück nach Israel? Dolev wurde in Gan-Yavne, einer Stadt dreißig Kilometer von der Grenze zu Gaza entfernt geboren. „Ich wuchs mit Raketen über dem Kopf auf“, hat er uns erzählt. Jetzt lebt er seit August in der Drusus-Kaserne in Schlanders. Dolev wollte weg von Israel. Er suchte im Internet nach Gemeinschafts-, Musik- und Kultur-Hotspots in Europa. „Ich sandte meinen Lebenslauf, und das war’s.“ Sein Plan ist es, nach zwei Monaten wieder in seine Heimat Israel zurückzukehren. Ob es ihm der Krieg erlaubt, ist eine andere Frage. Bis dahin ist die ehemalige Faschisten-Kaserne sein Zuhause.
11. Oktober - Basis Schlanders: Es sind sieben Tage vergangen seit der ersten Jam-Session und die Nachrichten aus Israel haben die Welt gespalten. Als ich Dolev sehe, hat er sich wärmer angezogen: ein blauer Pullover, Jeans, eine Mütze – weit entfernt von den leuchtenden Farben der vergangenen Woche. Er wirkt nachdenklich, fast abwesend. Das warme Lachen ist seltener geworden. „Ich war nur halb hier, halb nicht.“ Die Nachrichten aus Israel haben ihn tief getroffen. „Ich wachte auf zu einem endlosen Klingeln meines Telefons, es hörte nicht auf, seit dem frühen Morgen“, erinnert er sich. Die ersten Bilder, die er sah, erschienen harmlos, fast belanglos, doch mit der Zeit wurde die Realität deutlicher – die steigende Zahl der Todesopfer, die anhaltende Besetzung, die Hilferufe nach der Armee. „Die Zahlen der Opfer stiegen und stiegen, und die Kontrolle schien verloren.“ Er war hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. „Du fühlst dich hilflos und du fühlst dich schuldig“ - weil man versteht, dass man am Leben ist, aber die anderen nicht. Die anderen sind auf dem Schlachtfeld, haben geliebte Menschen in Gefangenschaft. Und er sitzt gut geschützt in einer italienischen Kaserne. Nach der Jam-Session sitzen wir auf der Terrasse und essen – Nudeln mit Bohnen, eine kuriose Kombination für uns Italiener. Das Gespräch mit Dolev ist geladen, seine Emotionen liegen nah an der Oberfläche. Seine Familie ist in Sicherheit, doch seine Freunde wurden einberufen. Seinen Blick senkt er zu Boden. Er ist nicht mehr bei uns, er ist woanders. Sein Atem wird schwer, seine Augen feucht. Weiteren Fragen zu Israel weicht er aus. Wir sprechen über Musik, Künstler, sein Leben, bis tief in die Nacht. Um 01:30 Uhr gibt er uns metallische Chips - Schlüssel zu einem Zimmer, und wir verbringen dort die Nacht. Am Morgen schläft Dolev noch, als wir uns in die Schule schleppen.
18. Oktober - Basis Salotto: An diesem Abend trägt Dolev schwarz und Karo. Mehrlagig gekleidet, wie er es uns eine Woche zuvor erklärt hat: ein Unterhemd, ein T-Shirt und zwei Pullover. In den Alpen ist es kalt, besonders im Herbst. Er zittert. Er muss sich noch an die Kälte Südtirols gewöhnen, sagt er. Vor ihm steht eine schwierige Entscheidung: zurück nach Israel oder bleiben? Seit dem Krieg fühlt er sich innerlich zerrissen. Vor einer Woche flog Dolev nach Amsterdam, um nach langer Zeit seine Familie wiederzusehen. Seine Eltern und Geschwister waren nach Europa geflogen, um als Familie nach langer Zeit wieder zusammenzufinden. Sie hatten gehofft, gemeinsam Kraft zu schöpfen und über die nächsten Schritte zu beraten. Sie rieten ihm, Israel hinter sich zu lassen - das Land sei instabil und fiele durch den Krieg nun völlig auseinander. Heute aber hadert er immer noch mit sich selbst, unsicher, über den richtigen Weg. „Ist dir nicht zu kalt?“, fragt Dolev. Ich erkläre ihm, dass mein Körper für das Wetter hier in Südtirol gebaut ist. „Ich habe andere Gene. Ich bin es nicht gewohnt“, erwidert er. Nach dem Gespräch verabschieden wir uns wie immer mit einem Handschlag, einem Grinsen und einem „see you next week“.
21. Dezember - Basis Schlanders: Zum letzten Mal treffen wir uns in der roten Kaserne zum Jammen. Der Beamer wirft ein Lagerfeuer an die Wand und es ist, als ob die Wand tatsächlich Wärme zurückstrahlt. Durch das Backsteingebäude weht ein Hauch Weihnachtsstimmung. Der süße Duft von Blätterteig-Lasagne liegt in der Luft. Dolev sitzt ruhig am Ende des Tisches. Und winkt uns zu ihm. Er hat sich die Haare bis auf einen Zentimeter getrimmt, der Bart hängt noch dran. „Hoila“, sagt er. „Wir müssen noch warten, bis die anderen mit dem Yoga - Kurs fertig sind“. Die letzte Jam-Session in der Basis wird nicht im üblichen Raum, dem “Salotto”, sondern heute im größeren “Kasino” stattfinden. Es wird eine Abschiedsfeier. Als die letzte Yoga-Matte eingerollt wird, ist es Zeit für die Musik. Heute sind viele da. Ich zähle vierzig Personen. Handys werden gezückt, Fotos gemacht und es wird ausgelassen getanzt. Auf die Frage, ob er es geschafft hat, eine Gemeinschaft entstehen zu lassen, antwortet Dolev: „Empirisch kann ich nicht sagen, ob uns diese Mission geglückt ist. Aber ich fühle mich beflügelt.“ Alle spüren es: Die Leute kommen nicht, weil sie Bier trinken wollen, oder um eine Pizza zu essen. Die Leute sind da wegen der Musik und der Verbindung, die sie schafft. Dolev, sonst aufmerksam und fokussiert, wirkt heute ausgelassen. Er tanzt, er lebt und genießt den Moment
25. Dezember - Basis Schlanders: Einen Tag vor seiner Abreise erinnert sich Dolev zurück an den aufwühlenden Oktober.
Am nächsten Tag fährt er nach Neapel und von dort geht es mit dem Flugzeug zurück nach Israel. „Ich glaubte an Frieden“, sagt er. „Aber heute sehe ich keinen Frieden, nicht in meinem Leben, nicht in den nächsten hundert Jahren.“ Dreimal so groß wie Südtirol und dennoch so zerrissen. Getrennt zwischen Arabern und Juden, Gruppen, die selbst intern gespalten sind. Ein zusammengewürfeltes Gebiet, auf dem eine große Gemeinschaft keinen Halt finden kann. Die Gräben zwischen den Menschen, zu tief, die Geschichte zu spaltend. Seit er denken kann, ist sein Heimatland entflammt von Konflikten. Israel und Palästina stehen sich unversöhnlich gegenüber, ohne eine Aussicht auf eine Lösung. Für Dolev sind Autonomie oder eine Zwei-Staaten-Lösung Hoffnungen der Vergangenheit. Doch es ist immer noch sein Heimatland, ein Land voller Erinnerungen. Und er wird zurückkehren.
1) Das Smartphone ist ein elektronisches Gerät, kein Lebewesen: Es stirbt nicht, wenn du es nicht (mit Daten) fütterst.
2) Du stirbst nicht, wenn dein Smartphone nicht bei dir ist. Du kannst alles, auch ohne es!
3) Dein Smartphone vergisst und verzeiht nie: Überlege dir gut, was und an wen du etwas schickst! Menschen in Real Life können verzeihen und vergessen.
4) Nein, du musst nicht immer und überall erreichbar sein. Unsere Generation X war das auch nicht und trotzdem haben wir nichts verpasst.
5) Lege dein Smartphone ruhig mal zur Seite und schenke den Dingen um dich die volle Aufmerksamkeit. Du wirst erstaunt sein, wie spannend sie sind.
6) Echte Bindungen entstehen nur durch echten Blickkontakt mit echten Menschen.
7) Emojis und Co. können dir zwar dabei helfen, deine Gefühle auszudrücken, doch meistens ist es besser, jemandem von Angesicht zu Angesicht zu sagen, was man denkt und fühlt.
8) Mit deinem Smartphone kannst du zwar deine Langeweile vertreiben, aber du gibst dir dadurch nicht die Gelegenheit aus Langeweile kreativ zu werden.
9) Dein Smartphone hilft dir zwar in vielen Lebenslagen, doch das kann ich auch, wenn du mich lässt.
10) Dein Smartphone kann dich nicht vor Gefahren schützen, im Gegenteil soziale Netzwerke und Apps sind nie auf deiner Seite. Ich schon!
11) Influencer, You-Tuber und Follower sind nicht deine echten Freunde. Nicht alles, was sie sagen oder tun, ist richtig. Triff dich mit Menschen, Face-to-Face, sprich mit ihnen im Hier und Jetzt, suche dir echte Vorbilder.
12) Dein Smartphone benötigt deine Aufmerksamkeit nicht andauernd. Es ist nicht beleidigt, wenn du nicht Zeit mit ihm verbringst. Deine Freunde sehr wohl.
13) Soziale Medien auf deinem Smartphone benutzen einen Algorithmus, sprich sie glauben zu wissen, welche Interessen du hast und bestärken dich darin. Damit nimmst du dir die Chance für alle Themen offen zu sein und dir deine eigenen Meinungen zu bilden.
14) Dein Smartphone gibt dir meist das Gefühl der heilen Welt. Ich bin froh, dass du nicht den Weltschmerz auf dich lädst, doch ist es nicht gut, wenn du fern von jeglicher Realität bleibst.
15) Deine Beliebtheit und dein Wert wird nicht durch deine Ränge auf Brawl-Stars oder deine Anzahl an Followern gemessen. Du bist wertvoll und etwas Besonderes. So oder so.
In Liebe, Mama
I konn dr gor nit sogn,
wia gearn i di hon.
Ollm konn i mi auf di vrlossn,
du bisch ollm ba mir.
Dir ischs egal, wenn i di benutz,
wenn i mit dir spiel.
Du akzeptirschs, ohne a Wort zu sogn,
wenn i dein Äußeres verändern will.
Oftramoll bisch schwoch,
obr nor vrlongsch nicht von mir,
außr dass i dir di Zeit gib,
die wiedr zu regeneriern.
Wenn i groub zu dir bin,
bisch nit beleidigt.
Du regsch di nit auf,
wenn i schlecht drauf bin,
di ounschrei und beschimpf.
I konn oune dir nit lebm,
du hosch ollz wos i brauch.
Bisch du moll nit verfügbor
geats mr schlecht,
weil i nor s`Gefühl hon,
i vrpass mein Lebm.
Bitte verloss mi nit.
I lieb di
mein geliebtes Smartphone!
Schlanders - 10. Oktober, Welttag für psychische Gesundheit - Im Auftrag der Sozialdienste der Bezirksgemeinschaft Vinschgau (BZG) wird Horst Saller am Donnertag 10. Oktober am Dammlplatz in Schlanders, vis à vis der „Raika“, um 8.30, 10.00 und 11.30 Uhr sein Kurzprogramm „Glückswelle“ präsentieren. Dies ist der Welttag für psychische Gesundheit und die Sozialdienste möchten mit dieser Aktion auf dieses Thema aufmerksam machen. Es gibt viele Arten von psychischen Erkrankungen und es kann jede/n treffen. Horst Saller war selbst zweimal von einer depressiven Phase betroffen. Wichtig ist es, die Zeichen zu erkennen und frühzeitig Hilfe zu suchen. „Der Treffpunkt“ im Dammlhaus Hauptstraße Nr. 40 bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen, Tagesstruktur und Beschäftigung. Es werden handwerkliche Fähigkeiten gefördert und soziale Kompetenzen ausgebaut. An vier Nachmittagen in der Woche wird mit verschiedensten Materialien, wie Holz, Ton, Wolle, Stoff usw. gearbeitet und mögliche rehabilitative Perspektiven vorbereitet. Das Thema ist in der Gesellschaft immer noch mit viel Scham und Unwissenheit behaftet. Im Dezember 2022 luden die Sozialdienstze der BZG zur Tagung: “Jenseits von Tabu und Mythos, Psychische Erkrankung und Sexualität“ in die Basis Vinschgau. Horst Saller wurde bereits damals beauftragt im Rahmen dieser Veranstaltung einen Einakter zu schreiben und aufzuführen. Es gibt ein Leben nach und mit psychischen Krankheitsbildern. Zusätzlich zum 20minütigen Kurzprogramm von Horst Saller wird am 10. Oktober vor Ort ausführlich informiert. Alle sind eingeladen, nicht nur Betroffene und Angehörige. (chw)
Brüssel/Südtirol/Vinschgau - Der Europäische Rat hat am 25. September den Weg für das Absenken des Schutzstatus des Wolfes freigemacht. „Das ist der Durchbruch, auf den wir so lange und so hart hingearbeitet haben“, erklärte der Südtiroler Europaparlamentarier Herbert Dorfmann nach Bekanntwerden des Abstimmungsergebnisses. „Mit der heutigen Entscheidung kann das Verfahren zur Änderung der Berner Konvention eingeleitet werden, die wiederum Staaten und Regionen mehr Spielräume im Rahmen des Wolfsmanagements geben würde.“
Die Berner Konvention regelt den Schutz wildlebender Pflanzen und Tiere, Wölfe sind laut ihren Anhängen in Europa „strikt geschützt“. „Wir haben in den letzten Monaten immer und immer wieder argumentiert, dass die Konvention der Realität angepasst werden muss“, so Dorfmann heute. „Und diese Realität ist: Es gibt mittlerweile in der EU mehr als 20.000 Wölfe und sie sind in allen EU-Mitgliedstaaten auf dem Vormarsch.“
Mit der Entscheidung des Europäischen Rates ist nun der Weg frei, die rechtlichen Grundlagen für ein effizientes Wolfsmanagement zu schaffen. „Endlich“, sagt der Südtiroler EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann, „denn damit wird nicht nur den Bedürfnissen der Bauern Rechnung getragen, sondern auch für die dringend nötige Rechtssicherheit gesorgt, die in den letzten Jahren vollkommen gefehlt hat.“
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