11. Februar - 10 Jahre Internationaler Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft . Fortschritte, Herausforderungen und Perspektiven

„Trotz erzielter Fortschritte gibt es immer noch zu viele Barrieren, die Frauen den Zugang zu MINT-Berufen erschweren und Talente ungenutzt lassen. Wissenschaftlicher Fortschritt und Innovation können erst dann wirklich inklusiv sein, wenn alle die gleichen Chancen haben, sich einzubringen. Es ist entscheidend, diese Hindernisse abzubauen und Strukturen zu schaffen, die Forschung und Innovation für alle zugänglich machen“, so Brigitte Hofer, Gleichstellungsrätin.

Seit zehn Jahren wird am 11. Februar der Internationale Tag der Mädchen und Frauen in der Wissenschaft begangen. Die Vereinten Nationen haben diesen Gedenktag 2015 ins Leben gerufen, um auf die ungleiche Repräsentation von Frauen in Forschung und Innovation aufmerksam zu machen. Trotz einiger Fortschritte zeigt sich, dass Frauen in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) nach wie vor benachteiligt sind.

Warum sind Frauen und Mädchen in der Wissenschaft benachteiligt?

Frauen und Mädchen stehen in MINT-Fächern weiterhin vor zahlreichen Hindernissen. Neben strukturellen Barrieren – wie begrenztem Zugang zu Führungspositionen und Forschungsförderungen – spielen auch gesellschaftliche Vorurteile eine große Rolle. Mädchen werden oft schon früh entmutigt, sich für Naturwissenschaften oder Technik zu begeistern, da diese Felder noch immer als „männlich“ gelten. Auch im Berufsleben setzt sich diese Ungleichheit fort: Frauen erhalten seltener Forschungsförderungen, veröffentlichen weniger wissenschaftliche Arbeiten und haben geringere Chancen auf eine Professur. Gleichzeitig arbeiten sie häufiger in befristeten oder schlechter bezahlten Positionen, was langfristig zu Einkommensungleichheit führt.

Daten und Fakten

Laut dem Bericht "UNESCO in Action for Gender Equality" liegt der Anteil der Frauen in Forschung und Entwicklung weltweit unter 33 %. Besonders in den Zukunftstechnologien – Künstliche Intelligenz, Robotik und digitale Transformation – sind Frauen stark unterrepräsentiert.
Dies hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch wirtschaftliche Folgen: Wer in den zentralen Technologien der Zukunft nicht präsent ist, bleibt von den größten Gewinnen dieser Branchen ausgeschlossen. Da digitale Berufe zu den lukrativsten Karrieren gehören, besteht die Gefahr, dass Frauen weiterhin finanziell benachteiligt bleiben. Eine stärkere Einbindung von Frauen in diese Bereiche ist daher nicht nur eine Frage der Gleichstellung, sondern auch der wirtschaftlichen Gerechtigkeit.

Wie kann sich die Situation verbessern?

Die Frage, wie mehr Frauen für MINT-Berufe gewonnen und langfristig gehalten werden können, bleibt aktuell. Um dies zu erreichen, braucht es sowohl frühzeitige Förderung als auch bessere strukturelle Bedingungen. Mädchen sollten durch Mentoring, Vorbilder und gezielte Aufklärung für MINT-Fächer begeistert werden. Gleichzeitig müssen Arbeitsbedingungen verbessert, Karrierewege planbarer gestaltet und gesellschaftliche sowie kulturelle Hürden abgebaut werden, um Frauen langfristig in Wissenschaft und Technik zu halten.
Es geht nicht nur darum, Frauen den Zugang zur Wissenschaft zu erleichtern, sondern auch darum, die Bedingungen so zu gestalten, dass sie dort bleiben und erfolgreich sein können. Gleichstellung in der Arbeit entsteht nicht von selbst – sie muss aktiv gestaltet werden.
„Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung, alle zu ermutigen, gleiche Möglichkeiten zu schaffen und bestehende Barrieren abzubauen. Indem wir Mädchen frühzeitig fördern und Frauen in Forschung und Innovation stärken, ermöglichen wir eine Zukunft, in der alle ihr Potenzial uneingeschränkt entfalten können. Ein kultureller Wandel und der Abbau struktureller Hindernisse sind entscheidende Bausteine auf dem Weg zur Gleichberechtigung in der Arbeitswelt“, so die Gleichstellungsrätin  Brigitte Hofer.

GR

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