Internationales Jahr der Genossenschaften 2025: „Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“

Beitrag von Obmann Herbert Von Leon und Generaldirektor Robert Zampieri, Raiffeisenverband Südtirol

Das Jahr 2025 wurde von den Vereinten Nationen unter dem Motto „Genossenschaften gestalten eine bessere Welt“ zum Internationalen Jahr der Genossenschaften erklärt. Eine Chance, Bedeutung und Werte der Genossenschaftsform aufzuzeigen.

In Südtirol sind Genossenschaften so präsent wie kaum anderswo. Die ersten Genossenschaften entstanden hier bereits Ende des 19. Jahrhunderts. Bis heute tragen sie wesentlich zur wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Entwicklung im Land bei. „Genossenschaften bringen Menschen zusammen, die aktiv ihr wirtschaftliches, soziales oder kulturelles Umfeld mitgestalten wollen, nach dem Motto: Was der Einzelne nicht schafft, das schaffen wir zusammen“, sagt Herbert Von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes.

Von den knapp 900 Genossenschaften in Südtirol gehören 364 dem Raiffeisenverband Südtirol an. Der größte Genossenschaftsverband im Land wurde vor 65 Jahren, am 17. Jänner 1960 gegründet, um die Kräfte im Genossenschaftswesen zu bündeln. Heute umfasst der Raiffeisenverband ein breites Spektrum: von den Raiffeisenkassen, landwirtschaftlichen Genossenschaften, Energie- und Dienstleistungsgenossenschaften über Sozialgenossenschaften und Körperschaften des Dritten Sektors bis hin zu leistbarem Wohnen, Gesundheit, Nahversorgung, Kultur, Fair Trade u.a.m.

Insgesamt erwirtschaften die Raiffeisen-Genossenschaften eine Bruttowertschöpfung von knapp 1,6 Milliarden Euro. Herbert Von Leon: „Unsere Genossenschaften sichern Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität.“

Genossenschaften sind „Möglichmacher“

Im Genossenschaftssektor geht es aber nicht nur um Geschäftszahlen, sondern um das Schaffen von Mehrwerten und um Themen wie lokale Verankerung, Zusammenhalt und gesellschaftliches Engagement. „Wirtschaftlicher Erfolg muss immer mit sozialer Verantwortung einhergehen. All dies vereint das genossenschaftliche Geschäftsmodell in idealer Weise“, sagt Generaldirektor Robert Zampieri.

Daher sind Genossenschaften im Grunde „Möglichmacher“. So finden sich vielversprechende Zukunftsfelder beispielsweise in der Energiewirtschaft, wo sich mehrere Interessenten zu Energiegemeinschaften zusammenschließen können, um eine dezentrale, nachhaltige und günstige Strom- und Wärmeerzeugung sicherzustellen. Hier begleitet der Raiffeisenverband aktuell in vielen Landesteilen die Gründung von Energiegemeinschaften und unterstützt die Bündelung der Kräfte im genossenschaftlichen Energiesektor.

Ein Zukunftsfeld bilden auch die neu entstehenden Bürgergemeinschaften, wo Bürger aktiv die Initiative ergreifen, um wichtige Dienstleistungen und Güter für die Gemeinschaft vor Ort zu erbringen und die regionale Entwicklung zu fördern.

Dienstleistung für die Mitglieder steht im Mittelpunkt

Im Fokus der Arbeit des Raiffeisenverbandes stehen die Interessensvertretung, der Schutz sowie die Förderung der Leistungsfähigkeit der Mitgliedsgenossenschaften. „Die Strategie des Raiffeisenverbandes ist deshalb konsequent auf die Mitglieder- und Kundenorientierung ausgerichtet, um den größtmöglichen Nutzen für sie zu stiften“, so Zampieri.

Daher rückt der Raiffeisenverband im Jahr der Genossenschaften die professionelle Weiterentwicklung der Dienstleistungen für die Mitgliedsgenossenschaften noch stärker in den Mittelpunkt. Schwerpunkte bilden angesichts des zunehmenden Ressourcenmangels beispielsweise die Stärkung des Recruiting und der Personalentwicklung, um jungen Menschen das genossenschaftliche Modell und entsprechende attraktive Arbeitsmöglichkeiten näherzubringen. Ständig erweitert wird der Bereich Welfare. Diese Plattform unterstützt die Mitarbeiter der Genossenschaften in ihrer beruflichen und privaten Entwicklung. Großes Gewicht wird auch auf die Aus- und Weiterbildung gelegt, wo es beispielsweise erstmals auch einen Zertifikatslehrgang für Mandatare der landwirtschaftlichen Genossenschaften in Zusammenarbeit mit der Universität Bozen gibt.

Spannende Einblicke in Welt der Raiffeisen-Genossenschaften

Mit 23 neuen Mitgliedsgenossenschaften und dem Bestreben, den Stellenwert der Genossenschaften im Land weiter zu erhöhen, geht der Raiffeisenverband zuversichtlich ins Internationale Jahr der Genossenschaften. Dieses bietet die Chance, der Öffentlichkeit den einzigartigen Beitrag der Genossenschaften auf wirtschaftlichem, sozialem und kulturellem Feld aufzuzeigen.

Dazu sind auch Initiativen geplant, welche über die wirtschaftliche Bedeutung der Genossenschaften hinaus die genossenschaftlichen Werte in den Mittelpunkt rücken. So hat der Raiffeisenverband beispielsweise Ende Jänner seinen neuen Podcast „Nah.dran.ge(h)n“ gestartet, der spannende Einblicke in Welt der Raiffeisen-Genossenschaften mit überzeugten Genossenschaftspersönlichkeiten bietet. Zudem werden gewählte Mandatare in Social-Media-Videos erklären, warum sie sich für die Genossenschaft und die Mitglieder einsetzen und was sie daran begeistert.

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