Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Krieg in der Ukraine ist für die dortige Bevölkerung eine unglaubliche Tragödie und durch nichts zu rechtfertigen. Der Krieg legt aber auch anderes schmerzlich offen: Europa ist von Russland abhängig. Und das wird sich, bei aller Zustimmung für Sanktionen, die im Übrigen immer die Zivilbevölkerung treffen werden, nicht schnell ändern lassen. Wohl auch nicht unter dem Druck des Klimawandels. Es sind vor allem die Gaslieferungen aus Russland, die in einigen europäischen Staaten den Energiehunger der Industrie und der Heizungen für Haushalte decken. Deutschland und Italien (auch Österreich) sind besonders gas-vulnerabel. Europa, das Friedensprojekt EU, hat sich in einem aeternisierten Frieden gewähnt, tut dies noch immer und hat dabei unter dem Schutzmantel und der militärischen Schirmherrschaft der Amerikaner Rüstung und Krieg verlernt. Auch damit hat man sich blauäugig in eine mindestens doppelte Abhängigkeit begeben: Gas aus Russland, Militärschutz aus den Vereinigten Staaten. Eine dritte Abhängigkeit kommt noch dazu: Europa hat Arbeit und Arbeitsplätze ausgelagert, nach China, nach Indien, jedenfalls in Länder außerhalb der EU. Zudem konkurrieren europäische Staaten untereinander mit Steuerfreizügigkeit. Europa ist also ein sehr zerbrechliches Gebilde, nach innen und nach außen. Auch dies legt dieser unsägliche Angriffskrieg des russischen Bären gegen die Ukraine schonungslos offen. Europa hat aber auch unglaubliche Qualitäten: Humanitäre Hilfe für die Ukraine, für die Flüchtlinge auf allen Ebenen.
Vinschgau/Südtirol - Das Glasfasernetz erreicht derzeit die letzten Kunden. Im Vinschgau - wie im restlichen Südtirol - gleicht das Glasfasernetz einem Fleckerlteppich: In jeder Gemeinde ist beim Bau und bei der Verlegung anders vorgegangen worden. Nun soll die landeseigene Gesellschaft Infranet eine Flurbereinigung hinkriegen und damit die Glasfasernetze auf rechtlich solide Beine stellen.
von Erwin Bernhart
Die EU-Kommission hat die Vision einer „Gigabit Society“ also einer „Gigabit Gesellschaft“ 2016 formuliert. Darin steht unter anderem: „Eines der wichtigsten Ziele der Strategie der Europäischen Kommission für den Digitalen Binnenmarkt vom Mai 2015 war es daher, für den Ausbau moderner, digitaler Netze mit sehr hoher Kapazität die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Da sich heutzutage die gesamte digitale Wirtschaft und Gesellschaft auf den Telekommunikationssektor stützt, muss Europa schnell handeln, um seine künftige globale Wettbewerbsfähigkeit und seinen Wohlstand zu sichern.“ Und weiter: Im Januar 2016 betonte das Europäische Parlament, dass private Investitionen in die Internetanbindung eine Voraussetzung für den digitalen Fortschritt sind und durch einen stabilen EU-Rechtsrahmen begünstigt werden müssen, damit alle Akteure – auch in ländlichen und abgelegenen Gebieten – Investitionen tätigen. Auch der Europäische Rat forderte im Juni 2016 die Errichtung hochleistungsfähiger fester und drahtloser Breitbandnetzanbindungen in ganz Europa als Voraussetzung für die künftige Wettbewerbsfähigkeit sowie die Überarbeitung des Rechtsrahmens für den Telekommunikationsbereich mit dem Ziel, Anreize für umfangreiche Investitionen in Netze zu bieten und dabei einen wirksamen Wettbewerb und die Verbraucherrechte zu fördern.“
Das „Muss Europa schnell handeln“ hat man in Südtirol längst verstanden und die Landesregierung hat vor mehr als 10 Jahren die Marschrichtung vorgegeben: Das Land verlegt die großen Glasfaserstränge und die Gemeinden sollen dafür sorgen, dass die „letzte Meile“, also die Anschlüsse für die einzelnen Betriebe und Haushalte gebaut wird. Von wegen „private Investitionen“.
Es gab Gemeinden, die sich nicht zweimal bitten ließen. Die Gemeinde Schlanders etwa hat von sich aus einen Masterplan entwickelt, hat über die BLS Geld lukrieren können und hat auf eigene Rechnung die Glasfasernetze gebaut. Zuerst für die Handwerkerzonen, mittlerweile für die Ortschaften Schlanders, Kortsch und Vetzan. Mehr als 5,4 Millionen Euro hat sich das die Gemeinde Schlanders kosten lassen. Eine Art „sozialistisches Projekt“, mit öffentlichem Geld mit Anschluss für jedermann und jederfrau. Sonst wär’ halt gar nichts passiert, sagt man in der Gemeinde Schlanders.
In anderen Gemeinden wehte ein anderer politischer Wind und andere Gedanken kamen zum Zuge. So hat etwa in der Gemeinde Graun die E-Werk-Genossenschaft EGO gemeinsam mit den Fernheizwerken in Reschen und in St. Valentin die Verlegung des Glasfasernetzes an eine private Firma vergeben und finanziert. Das Netz steht, die Oberländer surfen seit langer Zeit schon über Glasfaser.
In der Gemeinde Mals hat die E-AG das Glasfasernetz in die Hände genommen und die Glasfasern über Leerrohre im Fernwärmenetz verlegt. Mittlerweile hat die E-AG das Glasfasernetz in der Gemeinde Mals an die landeseigene Infranet abgetreten.
In Schluderns und in Taufers hat die SEG, also die Fernwärmegenossenschaft, das Glasfasernetz angelegt. In Schluderns und Taufers sind die Fasern längst belichtet.
In Glurns hat das die Stadtgemeinde Glurns mit überschaubaren Investitionen gemacht und Infranet das Betreiben auf Vorleistungsebene übertragen.
In Prad und in Stilfs haben die dortigen E-Werksgenossenschaften die Glasfaserkabel verlegt. Prad und Stilfs sind mit ultraschnellem Glasfaser längst versorgt, da kann die EU von „schnell handeln“ reden, wie sie will.
In Laas hat die LEEG, die Fernwärmegenossenschaft das Know-How der Schludernser anzapfen können, die Leerrohre der Infranet zur Verfügung gestellt und im Gegenzug die Fernableseinfrastruktur auf Glasfaser umgestellt. In Latsch ist es ähnlich. Dort hat das Fernheizwerk und der Pächter des gemeindeeigenen Stromnetzes Edyna gemeinsam mit Infranet die Glasfaserarchitekur aufgebaut. In Martell und in Kastelbell war Infranet am Werk. In Kastelbell, in Schnals, in Naturns und in Plaus hat Infranet für die Glasfaserverlegung gesorgt. In Partschins ist es ähnlich wie in Latsch zugegangen. Der Stromnetzpächter Edyna hat Infranet die Stromrohre zur Verfügung gestellt.
Mit den Genossenschaften in Graun, Schluderns und Taufers, in Prad und in Stilfs sind Private Eigentümer des Glasfasernetzes. Das Glasfasernetz in Mals, in Laas, Latsch, Martell, Kastelbell, Schnals, Naturns, Plaus und in Partschins betreibt die privatrechtlich agierende Infranet.
Nur in Schlanders ist es anders. Dort hat eben die Gemeinde Schlanders als öffentliche Körperschaft mit Steuergeld ins Glasfasernetz investiert. Das ist im guten Glauben geschehen, auch entsprechend der Ausrichtung der Autonomen Provinz, dass eben für die „letzte Meile“ die Gemeinden zuständig seien, sowie auf Drängen der Bürger:innen, Wirtschaftstreibenden und sozioökonomischen Einrichtungen. Auch mit dem Wissen, dass die Sache heikel ist, dass das Ganze im rechtlichen Graubereich sein würde.
Die Gemeinde Schlanders dürfte mit ihrer Vorgangsweise nicht allein in Südtirol sein. Ganz Südtirol ist ein Fleckerlteppich.
Das Brisante dabei: Man hat Investitionen getätigt, die rechtlich auf höchst wackeligen Beinen sind. Denn der Ukas, also die Richtlinie der EU war immer klar marktwirtschaftlich ausgerichtet und in Italien ist die Telekommunikation ohnehin Staatssache. Der Staat schreibt aus. Basta. Von der römischen Zentrale ist eine große Ausschreibung für den Bau von Glasfasernetzen unterwegs.
Südtirol muss zusehen, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. LH Arno Kompatscher hat den Gemeinden versprochen, sie nicht hängen zu lassen.
Kompatschers Trumpf ist die Infranet. Der Vinschgerwind hat den LH am Rande der Pressekonferenz in Scuol auf die Misere beim Glasfasernetz angesprochen. Man habe diesbezüglich, so LH Kompatscher beim Professor Giuseppe Caia ein rechtliches Gutachten in Auftrag gegeben und zudem habe man sich mit dem zuständigen Minister für Innovation und für die digitale Transformation Vittorio Colao auf eine einvernehmliche Vorgangsweise verständigt. Man sei bei Colao auf offene Ohren und auf einen in Sachen Glasfaser bzw. Kommunikationstechnologien höchst kompetenten Mann gestoßen. Colao war von 2006 bei Vodafone für Europa zuständig und von 2008 bis 2018 CEO, also Chef, bei Vodafone.
Wenn ihr die Dokumente, also die jeweiligen Bewertungen für die Glasfasernetze beieinanader habts, dann seid ihr sicher, so ähnlich habe sich Colao dem LH gegnüber geäußert.
Dabei geht es um viel: Infranet muss die mit Gemeindegeldern gebauten Glasfasernetze ablösen, benötigt dafür einen Batzen Geld und Infranet muss die nationale Ausschreibung für den Bau von Glasfaserenetzen für die Autonome Provinz Bozen und für die Autonome Provinz Trient für sich entscheiden können. Beide Provinzen bilden ein einziges Ausschreibungslos.
Das Geld stehe bereit, sagt Kompatscher. Infranet wird mit 150 Millionen Euro ausgestattet. Politisch ist das bereits abgesegnet. Infranet erfüllt, so der LH, die Voraussetzungen für die nationale Wettbewerbsteilnahme.
Zudem werde Infranet-intern mit zweierlei Maß gemessen und zweierlei Buchhaltung geführt werden müssen: Denn das Glasfasernetz ist kompliziert. Es wird nämlich in schwarze graue und weiße Zonen unterteilt, also jene Zonen, die sich marktwirtschaftlich rechnen werden und jene Zonen die sich marktwirtschaftlich nicht rechnen. Schwarze und graue Zonen gelten für große Zentren, für Städte, in denen das Glasfasernetz dicht und dementsprechend die Investitionen pro Abnehmer gering ausfallen. Die Provider müssen für die Netzbenutzung eine Art Miete bezahlen. Schwarz und grau dürften sich demnach rechnen. Dann gibt es noch die weißen Zonen, in denen sich die Glasfasernetze nicht rechnen dürften. Man führt hier den Begriff „Marktversagen“ ein, will heißen, ein privater Marktteilnehmer wird kaum eine Glasfaserleitung, angenommen auf einen entlegenen Hof hinauf bauen. Konkret: Vodafone wird keine Leitung zum Gsalhof legen, weil sich die nie und nimmer rechnet.
Und genau für diese weiße Zonen wird italienweit ausgeschrieben werden und dafür Staatsknete zur Verfügung gestellt.
Die Gemeinden und die Genossenschaften und auch Infranet haben aber genau diese Leitungen in den weißen Zonen zum Großteil schon gebaut. Eine, so nennt es der LH, höchst demokratische Vorgangsweise. Und genau die will man retten und weiter ausbauen. Derzeit, so sagt es Infranet-Direktor Florian Fiegl, werden die Netze genau erhoben.
Politisch ist das alles höchst heikel. So wird es jedenfalls in der Gemeindestube von Schlanders rezipiert. BM Dieter Pinggera sagt, man habe bereits mit Infranet vertiefte Gespräche über eine Ablöse des Glasfasernetzes geführt. Der Generalsekretär von Schlanders Georg Sagmeister ist da pragmatischer: „Wenn wir das Netz verkaufen müssen, werden wir das tun.“ Dazu wird es demnächst entsprechende Beschlüsse im Gemeinderat und eine diesbezügliche Ausschreibung geben werden.
Derweil sind die anderen „privaten“ Glasfasernetze im Vinschgau in einem sicheren Hafen. Auch jene, die Infranet betreibt. Ganz sicher sind die Netze dann, wenn Infranet die Ausschreibung für die Provinz gewinnt.
Scuol - Der Vorsitz des Lenkungsausschusses Terra Raetica ist von Südtirol auf Graubünden übergegangen. Dies haben die Entscheidungsträger der vier Regionen Südtirol, Nordtirol, Graubünden und Lombardei zum Anlass genommen, die nächsten Schritte in Bezug auf Zugverbindungen in der Terra Raetica zu vereinbaren.
von Erwin Bernhart
Paul Stopper und Not Carl, die Kämpfer für eine Bahnverbingung Mals-Scuol, waren nach der Pressekonferenz in Scuol baff. Man habe im Grunde nichts beschlossen, so deren bissiger Kommentar. Und dennoch: LH Arno Kompatscher, der Bündner Regierungspräsident Mario Cavigelli, die Nordtiroler Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und der unter anderem für die Beziehungen zur Schweiz zuständige Regionalassessor der Lombardei Massimo Sertori betonen unisono, an der Vision der Eisenbahnverbindungen in der Terra Raetica weiterbauen zu wollen. Man habe, so Kompatscher bei der Pressekonferenz am 2. März in Scuol, die Ergebnisse der letzen zwei Jahre studieren können und habe nun weitere Schritte vereinbart. Das was die technische Kommission, bestehend aus Vertretern aller vier Regionen, zusammengetragen habe, wurde vom bekannten Ingenieur und Uni Professor Konrad Bergmeister in einem erweiterten Kontext gestellt und um die diversen Varianten auf einen einheitlichen Standard zu bringen seien vertiefende Studien notwendig. Ein mögliches regionales Netz müsse nämlich auch in einem überregionalen Netz eingebettet werden. „Wir sind vom Reden ins Tun gekommen“, sagte Kompatscher, und man wolle koordiniert weiterarbeiten. Mit dem stimmte die Nordtiroler Verkehrsreferntin Ingrid Felipe überein: „Wir wollen uns für die Vergleichbarkeit von möglichen Trassen auf technische Standards einigen, um gute Entscheidungen treffen zu können.“ Man wolle eine gemeinsame Eisenbahnsprache finden. Ein Zusammenführen der Regionen, als ökonomischen Mehrwert aber auch als Friedensprojekt, ist auch der Wunsch von Massimo Sertori. Für die noch zu bauende Eisenbahnstrecke Tirano Bormio existiere ein Grundstückskorridor und die Provinz Sondrio habe dieses Bahnprojekt als PNRR-Projekt eingereicht. Es tue Not, intelligente Vernetzungen bei der Eisenbahn zu finden, betonte Mario Cavigelli, und dieser Konsens trage über die Vorbereitungen hinweg. Der Bericht und die Anregungen von Konrad Bergmeister seien eine gute Grundlage, um weitere Vertiefungen nach gleichen Maßstäben auf den Weg zu bringen. Es brauche nicht nur einen regionalen Konsens, sondern auch einen nationalen und sogar einen transnationalen. Und der transnationale sei erst dann zu erreichen, wenn vor Ort die Spur gelegt sei. Es hänge dann von der EU ab, wie sie dies beurteile, denn davon hängen dann die finanziellen Mittel ab. Aus Sicht von Graubünden sollen die Verbindungen Scuol-Mals und Scuol-Landeck mit der gleichen Gewichtung weiterverfolgt werden.
Nun sollen vertiefte Machbarkeitsstudien der möglichen Trassen Scuol-Mals, Landeck-Scuol unter Mitbewertung einer Reschenbahn, Tiroano-Bormio-Mals und Garmisch-Silz gemacht werden. Cavigelli schoss den Zeitraum nach, bis wann diese vorliegen sollten: Ende 2023.
Latsch - Die Gemeinde Latsch packt den Gemeindeentwicklungsplan an und startet. Die Landesrätin Maria Kuenzer ist auf ihrer Überzeugungstour durch die Gemeinden im Gemeinderat von Latsch vom 28. Februar offene Türen eingerannt. Denn nach ihrem Vortrag vor den Gemeindräten („Der Gemeindeentwicklungsplan ist kein Projekt, das ist eure Zukunft“ und „Den Leerstand müsst ihr zu eurem Thema machen“ und „Bürgerbeteiligung und Bewusstseinschaffen ist wichtig“) beauftragten die Latscher per Ratsbeschluss das Ingenieurbüro „Kommunaldialog Raumplanung GmbH“ aus Niederösterreich mit der Erstellung einer IST-Analyse und mit einer folgenden Zielentwicklung. Bei der Ratssitzung anwesend waren vom Ingenieurbüro für Raumplanung und Raumordnung Stefan und Georg Aufhauser und Philipp Gasser. Gasser erklärte den Gemeinderäten, dass die geplante Vorgangsweise mit den Landesämtern abgesprochen und dass in Latsch bereits einiges an Vorarbeit geleistet worden sei. Die Leerstandserhebung und Bürgerbefragungen im Zuge der Leitbilderstellung seien bereits vorhanden und ein Tourismusentwicklungskonzept werde über die BEzirksgemeinschaft für den gesamten Vinschgau in Auftrag gegeben. Die IST-Analyse enthalte die ERhebeung des sozioökonomischen Systems in der Gemeinde Latsch, das Siedlungssystem, die Mobilität und die Erreichbarkeiten, das Infrastruktursystem, di Umwelt, die Landschaft mit Grün- und Freiräumen, eine Stärken-Schwächen-Analyse (SWOT-Analyse). Als Steuerungsgruppe ist der Gemeindeausschuss vorgesehen, mit der immer wieder rückgekoppelt werde. Diese IST-Analyse werde dann den Bürger:innen von Latsch vorgesellt.
Erst danach werden Zielentwicklung, Siedlungsentwicklungsprogramm, die Programme für Mobilität und Tourismus erarbeitet, immer in engem Kontakt mit der Steuerungsgruppe. Auch diese Ergebnisse sollen den Bürger:innen präsentiert werden.
Das sei nun der offizielle Start für das Gemeindeentwicklungsprogramm, sagte BM Mauro Dalla Barba. Diese erste Beauftragung des Ingenieurbüros koste 50.000 Euro plus Mehrwertsteuer. Josef Kofler von der Liste Gemeinsam für Latsch stellte die Frage nach der Transparenz und ob es nicht möglich sei, die politische Minderheit in die Steuerungsgruppe aufzunehmen. Dalla Barba gelobte völlige Transparenz. Die Protokolle über die einzelnen Sitzungen werde man zugänglich machen. Ambitioniert und herausfordernd ist der Zeitplan: In zwei Jahren soll diese erste Phase abgeschlossen sein.
In Sachen Siedlungsentwicklung werde man mit den Gemeinden Kastebell-Tschars, Martell und Schlanders als funktionales Gebiet zusammenarbeiten. (eb)
Vom wind gefunden - Covid19 hat die Welt, unsere Wahrnehmung und unser Zusammenleben verändert. Wir haben in den letzten beiden Jahren viele neue Begriffe kennengelernt. Über 1.500 Wortneuschöpfungen, sogenannte Neologismen, sind entstanden. Lockdown, Maskenpflicht, G2, G3, FFP2-Maske, Coronafrisur, AHA-Formel, Antigen-Test, 7-Tage-Inzidenz, Booster-Impfung, Herdenimmunität, Homeoffice, mRNA-Impfstoff, Omikron, Long Covid, Triage sind nur einige dieser neuen Begriffe. Immer wieder hört man auch die Begriffe Epidemie, Pandemie und Endemie. Im Jänner 2020 entwickelte sich die Viruserkrankung zu einer Epidemie in China. Gemeint ist damit ein vermehrtes Auftreten von Krankheitsfällen durch denselben Erreger, innerhalb eines begrenzten Zeitraums und innerhalb einer Bevölkerungsgruppe. Es geht also um einen großen Ausbruch einer Krankheit, oft auch Seuche genannt, die örtlich und zeitlich begrenzt ist. Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Covid19 zu einer Pandemie. Von einer Pandemie spricht man wenn sich eine Epidemie weltweit ausbreitet. Nun wird sehr oft davon gesprochen, dass die Pandemie endemisch wird, d.h. sich zu einer Endemie entwickelt. Es bedeutet nicht das Ende der Viruserkrankung, im Gegenteil. Bei einer Endemie bleibt die Zahl der Erkrankungen über die Zeit relativ konstant. Die Delta- und Omikron-Varianten haben gezeigt, wie anpassungsfähig das Virus ist. Das bedeutet, das Virus ist in der Welt, es kommen immer wieder neue Wellen und wir müssen lernen mit dem Virus und möglichen Varianten zu leben. (hzg)
Glurns - Beim Artikel „Armutszeugnis“ im letzten Vinschgerwind ist es zu einer Namensverwechslung gekommen. Rund um Glurns, Schluderns und Mals ist sofort erkannt worden, dass es sich um den hemdsärmeligen Günther Elsässer vom Fischteich in Glurns handelt, der an der ehemaligen Tankstelle Bauten ohne Genehmigung der Gemeinde errichtet hat. Inhaltlich wurde in den vielen Reaktionen, die beim Vinschgerwind eingetrudelt sind, der Artikel von allen Seiten bestätigt. Die Änderung des Bauleitplanes von „öffentlichem Grün“ in „Landwirtschaftsgebiet“ letztinstanzlich von Seiten der Landesregierung anfangs Februar wird es der Gemeinde Glurns und Elsässer ermöglichen, den Zustand an der ehemaligen Tankstelle zwischen Glurns und Schluderns zu sanieren. Voraussetzung dafür ist eine Einigung von Elsässer mit dem Straßendienst Vinschgau. Der Straßendienst Vinschgau hatte sich gegen die Errichtung einer Elektro- und Gastankstelle ausgesprochen.
Wir entschuldigen uns bei Günther Längerer für die Namensverwechslung. (eb)
Schlanders - Der Klosterkauf in Schlanders wird demnächst vollzogen. Die Gemeinde Schlanders kauft vom Kapuzinerorden (Kapuzinerprovinz Brixen) die Liegenschaften des Kapuzinerklosters in Schlanders. Der Vinschgerwind hat diese Option bereits im März 2021 beschrieben. Der Gemeinderat hat im November 2021 grünes Licht gegeben und den Kauf als strategische Entscheidung bewertet, da „diese Liegenschaften im Zentrum von Schlanders liegen und somit alle Möglichkeiten einer Nutzung im öffentlichen Interesse gegeben sind“. Nun hat der Schlanderser Gemeindeausschuss per Beschluss vom 22. Februar die für den Kauf nötigen Geldmittel bereitgestellt. Für rund 2,4 Millionen Euro (ohne Mehrwertsteuer) sollen die Bauparzellen 92 und 93 und die Grundparzellen 142/1, 143 und 144 der Katastralgemeinde Schlanders Besitzer wechseln. Der Ausschuss hat zudem die möglichen Registergebühren in Höhe von rund 217.000 Euro verpflichtet. BM Dieter Pingger wurde mit diesem Beschluss beauftragt, den Kaufvertrag zu unterzeichnen. (eb)
Worauf kann man verzichten? Nicht auf Wasser aber auf Plastikflaschen. Deshalb nimmt der Dachverband für Natur- und Umwelt mit „refill.bz.it“ an der Aktion „unVERZICHTbar“ teil.
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Thomas von Aquin, 7. März 2022
Bekanntlich schreiben die vier Nationalparke Stilfserjoch, Gran Paradiso, Latium, Abruzzen und Molise und La Vanoise (F) seit Jahren einen Fotowettbewerb für Naturfotografen aus. Die Digitalfotos können für die Kategorien Landschaften, Wildtiere, Makrofotographie und Pflanzenwelt eingeschickt werden. Zur 15. Auflage 2021 wurden insgesamt 3.400 Fotos eingesandt, davon 942 in der Kategorie Landschaften, 1.173 zur Wildtierfauna, 620 Makrofotos und 666 Pflanzenbilder. Unter dem Vorsitz des Mailänder Universitätsprofessors Elio Piazza hat die Jury, zusammengesetzt aus Experten der Naturfotografie und Vertretern de vier Nationalparke unlängst die Sieger ermittelt. 2021 standen auch Preisgelder für die Siegerfotos in einer Gesamthöhe von 6.000,00 Euro zur Verfügung. Die Sieger in der Kategorie Landschaften erhalten als Preis einen Dreitagesaufenthalt für 2 Personen in einem der vier organisierenden Nationalparke.
Die gute Seele des Wettbewerbes, Organisatorin, Koordinatorin und Sekretärin des selben ist seit Anbeginn Frau Dr. Loredana Dresti vom lombardischen Büro des Nationalparks Stilfserjoch in Bormio. Ihr sei an dieser Stelle herzlich für ihren Einsatz gedankt.
Graun/Reschen - Wind, Eis und Schnee- das sind ideale Bedingungen für Snowkiting. Und genau solche Bedingungen findet man am Reschensee vor, wo Anfang Februar das Internationale Snowkite Open 2022 stattfand. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren das Event nicht ausgetragen werden konnte, freute sich das Organisationsteam rund um Marco Amico und Gerald Burger, Geschäftsführer des Tourismusvereins Reschenpass, das Event als Italienmeisterschaft auszurichten. Am Start waren 40 Rider aus sieben Nationen. Die Teilnehmer konnten zwischen den zwei Disziplinen Snowkite und Snowwing wählen. Während am Samstag die Bedingungen perfekt waren und alles wie geplant über die Bühne gehen konnte, mussten die Rennen am Sonntag aufgrund zu geringen Windes abgesagt werden. Den Sieg in der Kategorie Long Distance - Board holte sich Bernd Spiering aus Deutschland. Der Tscheche Petr Rychnovsky und die Holländerin Mariska Wildenberg sicherten sich in der Kategorie Long Distance – Ski den ersten Platz. In derselben Kategorie sicherte sich der Deutsche Arthur Färber bei der U19 den Sieg. Mit Flavio Marx gab es auch einen Südtiroler Gewinner am Reschensee. Marx gewann die Italienmeisterschaft in der Kategorie Race und belegte zudem zwei Mal den zweiten Platz in den Kategorien Long Distance - Board und Race – Board. (sam)
Seraina Pazeller im Interview
„… nach einigen Tagen gewöhnt man sich aber an die „Marsmenschen“...“
Seraina Pazeller, Physiotherapeutin Swiss ski Herren über ihren Aufenthalt bei den Olympischen Spielen im Ein- Parteien- Staat China.
Vinschgerwind: Gut zurück aus China und den Olympischen Spielen?
Seraina Pazeller: Ich bin wieder gut nach Hause gekommen. Mein Aufenthalt in Peking hat sich ja nur auf 10 Tage beschränkt, also nicht zu lange. Aber es tut trotzdem gut, wieder in der mir bekannten „Welt“ zurück zu sein.
Es war aber trotz den ganzen Auflagen wieder eine schöne Erfahrung, die ich nicht missen möchte und es war auch nicht so schlimm wie im Vorfeld erwartet.
Vinschgerwind: Welcher Eindruck herrscht vor, wenn Sie zurückdenken an diese 10 Tage in China?
Seraina Pazeller: Meine Erinnerungen sind sicherlich, dass es eine spezielle Welt war, aber in erster Linie positive Erinnerungen an eine etwas andere Olympiade. Spezielle Welt immer in Bezug auf Corona und den damit verbundenen Vorkehrungen und Auflagen während und auch vor Olympia. Wir mussten bereits im Vorfeld jeden Tag einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen, dann 2 PCR Test für den Abflug haben, wobei einer in einem speziellen Labor gemacht werden musste, und mittels App alles genau angeben, dass wir dann die 2 QR-Codes bekamen, um ohne Probleme die Reise beginnen zu können. Bei den Spielen war alles hervorragend organisiert, da kann man nichts Negatives erzählen.
Vinschgerwind: Haben Sie sich auf diese Olympischen Spiele gefreut oder eher gefürchtet? Man hörte ja so einiges vorher...
Seraina Pazeller: Im Vorfeld war Olympia gar nicht in meiner Planung, ich betreue die Mannschaft ja nur einmal im Monat und so war für mich klar, dass meine Kollegin Olympia abdeckt. Aber auf Wunsch der Athleten wurden ich dann auch für Olympia eingeplant. Am Anfang hielt sich die Begeisterung in Grenzen, aber dann freute ich mich doch! Olympia ist trotz allen Widrigkeiten etwas besonders.
Vinschgerwind: Wie war die Stimmung bei den Athleten? Waren sie entspannt, bedrückt, kritisch?
Seraina Pazeller: Die Athleten, also ich kann nur von den Athleten aus meiner zu betreuenden Mannschaft sprechen, sind die Sache sehr entspannt angegangen. Sie haben fast alles so hingenommen und es so akzeptiert, da es auch keine andere Möglichkeit gab. Klarerweise fanden im Vorfeld immer wieder Gespräche unter den Athleten statt, bei denen die Vergabe der Olympischen Spielen an Orten wie China, wo keine oder wenige der benötigten Sportstätten vorhanden sind, sinnvoll ist oder ob es nicht andere Möglichkeiten gibt.
Vinschgerwind: Welche markantesten Unterschiede gab es denn zu anderen Olympischen Spielen?
Seraina Pazeller: Ich habe die Olympischen Spiele 2014 in Sotchi (Russland) zum Vergleich, da waren die Sicherheitsmaßnahmen sehr hoch, da sie Angst wegen eines Terroranschlages hatten, aber es war trotzdem anders als in Peking. In Peking waren wir wirklich nur im Olympischen Dorf und auf der Piste, sonst nirgends. In Sotchi konnte man auch ins nächste Dorf, wo die einzelnen Länder ihre Häuser hatten, wie eben Casa Italia, Schweizer Haus mal was anderes essen oder Siege und Medaillen feiern. In Peking ging das alles nicht und auch das olympische Dorf war viel kleiner und man konnte sich einfach insgesamt so gut wie nicht bewegen. Ein Ausbrechen aus der „Blase“ war unmöglich.
Vinschgerwind: Ist es denn nicht so, dass Olympische Spiele mit all dem Aufwand, der Umweltzerstörung, dem Gigantismus nicht mehr in die heutige Zeit passen? Wie sehen das die Athleten, Trainer und Sie?
Seraina Pazeller: Wie bereits erwähnt sprechen Athleten, Trainer und Betreuer auch darüber, ob es Orte sein müssen, wo sehr viel neu gebaut werden muss. Warum man nicht Orte nimmt, die Sportstätten nur sanieren müssten und so nachhaltigere Spiele werden würden. Am Beispiel von Sotchi habe ich 2 Jahre nach Olympia gesehen, dass das Skigebiet extrem gut genutzt wurde, obwohl es 2014 bei den Spielen bereits Stimmen gab, dass bestimmte Liftanlagen nach den Spielen abgebaut werden sollten. Sotchi ist auch aus dem Nichts entstanden für die Olympischen Spiele aber bei den Juniorenweltmeisterschaften brauchte man die Anlagen wieder. In wie weit Skisprungschanze und Bobbahn genutzt werden, ist eine andere Diskussion. Für die Athleten ist Olympia nach wie vor etwas Besonderes und für fast jeden jungen Sportler ist eine Olympiamedaille ein großes Ziel und eine besondere Leistung. Die Vergabe der Olympiaorte ist sicherlich für Athleten und Trainer ein Diskussionspunkt. Das wird aber von anderen entschieden, nicht von den Sportlern. Nachvollziehen kann man es aber wirklich nicht immer.
Vinschgerwind: Wie irreal fühlten sich diese Spiele an: Corona, Quarantäne, Überwachung? Oder gewöhnt man sich schnell daran?
Seraina Pazeller: Bei der Landung in Peking war der Flughafen komplett leer, denn der Terminal wurde für Olympia komplett abgeriegelt. Man sah nur Chinesen in Vollschutzanzüge. Das ist schon ein komisches Gefühl zuerst. Nach einigen Tagen gewöhnt man sich dann aber an die „Marsmenschen“, die Plexiglas-Abtrennungen in der Mensa und an das tägliche Testen. Da wir bei Swiss-ski im Alpinen Bereich keine positiven Fälle während der Spiele hatten, war die Situation etwas entspannter und so konnten wir die Goldmedaille von Marco Odermatt doch auch etwas „feiern“.
Interview: Karin Thöni
Endstationen Viertelfinale hieß es für den AHC Vinschgau in der IHL Division I. Das Team von Coach Tomas Demel traf in den Play Offs auf den Titelfavoriten HC Valpellice Bulldogs und machte es dem Titelanwärter alles andere als leicht. Am Ende mussten sich die Eisfix in der Best-of-3 Serie mit 0:2 geschlagen geben und verabschiedeten sich damit in die Sommerpause.
Von Sarah Mitterer
David gegen Goliath – so könnte man das Viertelfinalduell beschreiben. Die Eisfix trafen als Außenseiter auf den Titelanwärter Valpellice. Auf dem Papier schien es eine klare Angelegenheit zu sein, doch Eishockeyfans wissen: In den Play Offs ist alles möglich! Nachdem die Vinschger sich als zweites Team der Qualification Round für die Play Offs qualifiziert hatten, stand fest, dass sie auf den Ligaprimus Valpellice treffen würden. Ausgetragen wurde das Viertelfinale im Best-of- 3 Modus, jenes Team, welches zuerst zwei Siege feiert, qualifiziert sich fürs Halbfinale, für die andere Mannschaft endet die Saison. Das Heimrecht besaß Valpellice. Am 20. Februar stand für die Eisfix in Torre Pellice das erste Viertelfinalspiel an, welches zahlreiche Fans des Favoriten ins Stadion lockte. Vor fast 700 Zuschauern zeigten die Eisfix keine Angst und lieferten sich ein spannendes Duell. Zunächst gingen die Hausherren in Führung, doch Andreas Pohl konnte noch vor der ersten Drittelpause in Unterzahl ausgleichen. In der 29. Minute gingen die Eisfix sogar in Führung. Simon Andergassen konnte in einem Überzahlspiel das 2:1 erzielen. Doch die Führung hielt nicht lange, innerhalb von zwei Minuten konnte der Favorit zwei Tore erzielen und ging mit einer 3 : 2 Führung in das letzte Drittel. Dort kassierten die Vinschger in den ersten Sekunden zwar den vierten Gegentreffer, ließen sich davon jedoch nicht unterkriegen und kämpften aufopferungsvoll weiter. Der Kampfgeist wurde belohnt und Lukas Boaretto brachte die Eisfix auf 3 : 4 heran. 30 Sekunden vor dem Ende setzten die Eisfix alles auf eine Karte und nahmen Goalie Sascha Brigl für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Doch das Risiko wurde nicht belohnt, am Ende ging der Sieg an die Hausherren. Eine Woche später stand in Latscher IceForum das zweite Viertelfinalspiel auf dem Programm, für den AHC Vinschgau ging es dabei bereits um alles. Mit einem Sieg hätte es ein drittes und alles entscheidendes Match gegeben, eine Niederlage bedeutete das Saisonaus. Auch im zweiten Viertelfinalmatch überzeugten die Vinschger mit Kampfgeist und vollem Einsatz. Am Ende hat es jedoch nicht gereicht und Valpellice feierte eine 3 : 0 Sieg. Damit ging für den AHC Vinschgau die Saison zu Ende. Trotz des Ausscheidens kann das Team erhobenen Hauptes in die Sommerpause gehen und man darf schon gespannt sein, was die Vinschger Eishockeycacks in der neuen Saison zeigen werden.
AHC Vinschgau - Acht Siege…
… feierte der AHC Vinschgau in der Saison 2021/22. (sam)
AHC Vinschgau - Jakob Elias Fuchs und Andreas Pohl sind die Topscorer der Vinschger. Während Fuchs 22 Skorerpunkte sammelte (11 Tore/ 11 Assists), konnte Pohl 14 Mal anschreiben (12 Tore/2 Assists). (sam)
Es sind innovative Betriebe im Wirtschaftsstandort Partschins - Rabland - Töll Zuhause.
Natürlich profitiert man in der Gemeinde am Tor zum Vinschgau von der Nähe zu Meran und zum Burggrafenamt. Für Unternehmen ist das ein Wettbewerbsvorteil, für den Tourismus ein Erfolgsfaktor.
von Angelika Ploner
Die Hauptrolle hier im Wirtschaftsgefüge der Gemeinde Partschins nimmt der Tourismus ein. Im vergangenen Jahr wurden über 250.000 Nächtigungen im Gemeindegebiet verzeichnet. An das Jahr 2019 - vor Corona - kann man noch nicht (ganz) anknüpfen, da waren es 310.897 um genau zu sein, doch man befindet sich wieder im Aufschwung.
Die touristischen Kennzahlen sind in jedem Fall beeindruckend. Insgesamt gibt es in Partschins-Rabland-Töll über 100 Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe, 103 an der Zahl, die insgesamt 2.188 Betten stellen und die Gemeinde zu einer starken Tourismusdestination machen. Man profitiert natürlich von der Nähe zu Meran und zum benachbarten Burggrafenamt. 119 Tage und damit 32,6 Prozent betrug die Auslastung im vergangenen Jahr.
Nicht umsonst bezeichnet man sich hier als Vorort von Meran. Gleichzeitig erkennt man aber auch die Vorzüge des Vinschgaus.
Das bestätigt auch Philip Ganthaler, Präsident des örtlichen Tourismusvereins und hgv-Obamnn: „Die Nähe zum mediterran angehauchten Meran beflügelt uns natürlich, gleichzeitig sind wir das Eingangstor zum Vinschgau.“ Die Tourismusbetriebe sind auch die wichtigsten Arbeitgeber hier: 164 Personen haben aus dem Tourismus ihren monatlichen Lohn bezogen. Beispiel: Allein im Hotel Rössl an der Hauptstraße in Rabland sind saisonal 30 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Texelbahn.
Die Aufstiegsanlage Texelbahn – seit dem 25. April 2009 in Betrieb – war eine wichtige Investition – besonders für den Tourismus in der Gemeinde. In wenigen Minuten fährt die Bahn Einheimische und Gäste nach oben, direkt zum Meraner Höhenweg und zahlreichen anderen Wanderdestinationen.
Gesunder Tourismus in Partschins
Mit 47 gewerblichen Betrieben (mit Sterneklassifizierung) und 46 nichtgewerblichen Betrieben (Klassifizierung Sonnen für Privatzimmervermietung und Blumen für Urlaub auf dem Bauernhof) gibt es in Partschins eine ausgewogene und gesunde Mischung an verschiedensten Unterkunftsmöglichkeiten. In rund 36 Gaststätten vom Feinschmeckerlokal bis zur urigen Einkehr am Berg und im Tal kann man sich verwöhnen lassen. Zahlreiche landwirtschaftliche Produkte sind ab Hof erwerbbar, vom frischgebackenen Brot, guatn Speck, Fleisch, Würste, Wein, Destillate, Honig, Marmeladen, und Vielem mehr.
Nicht nur kulinarisch kommen Einheimische und Gäste auf ihre Kosten.
Kunst-, Kultur und Naturdenkmäler prägen Landschaft und Menschen. 3 einzigartige Museen, darunter das Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer (Anmerkung: heuer feiern wir seinen 200. Geburtstag!) laden auf eine Zeit- und Entdeckungsreise. Musik liegt in der Luft, vom Rockkonzert, Südtiroler Liederszene bis zu klassischen und traditionellen Aufführungen wird ein breites Spektrum an Unterhaltung geboten. Wer auf seine Gesundheit besser achten will, sollte „Gsund bleibm! Salute! Take care!“ kennen. Das Präventions-Angebot ist einzigartig in Südtirol und der Partschinser Wasserfall ist nicht nur Naturdenkmal, sondern zudem der Gesundheit förderlich.
Es gibt viele Gründe, in Partschins und seinen Ortsteilen Halt zu machen.
Dafür braucht es auch kein Auto – mit Zug, Bus, Seilbahnen und ab heuer Neu mit dem Wander-Shuttle sind viele Ziele bequem erreichbar.
Karin Thaler
Das Wahrzeichen von Partschins und seinen Ortsteilen ist aber vor allem der Partschinser Wasserfall, der größte Wasserfall Südtirols mit einer Fallhöhe von 97 Metern. Eine Studie der Technischen Universität München zur Wasser- und Luftqualität am Partschinser Wasserfall kam zu einem eindeutigen Ergebnis: Die durchgeführten Analysen und Messungen bescheinigen dem Partschinser Wasserfall sauberes, keimfreies Wasser und eine hervorragende Luftqualität. Karin Thaler, die Direktorin des örtlichen TV bestätigt: „...der Partschinser Wasserfall ist nicht nur Naturdenkmal, sondern zudem der Gesunheit förderlich.“
Daneben steht Partschins mit seinen Ortsteilen für Natur, Kultur, Dorfcharakter und Stadtnähe.
Die Landwirtschaft.
Auch die Landwirtschaft ist eine wichtige Säule für den Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. Laut Wirtschaftsforschungsinstitut gibt es in Partschins, Rabland und der Töll genau 136 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die fast alle Äpfel produzieren. Diese werden in der Obstgenossenschaft TEXEL verarbeitet.
Stellungnahme Philip Ganthaler, Präsident des Tourismusvereins
und hgv-Obmann Partschins-Rabland-Töll
Der Wirtschaftsstandort Partschins-Rabland-Töll ist geprägt von der Nähe zu Meran, gleichzeitig sind wir das Eingangstor zum Vinschgau. Meran ist mediterran angehaucht und das beflügelt uns natürlich, das ist ein großer Vorteil, gleichzeitig sind die Waalwege im Vinschgau im Frühling und im Herbst ein großes Plus. Unsere Aufstiegsanlagen auf beiden Talseiten erlauben das Wandern auf drei Ebenen, das kommt uns touristisch natürlich sehr zugute. Der starke Verkehr auf der SS38, auf der Vinschger Staatsstraße durch das Dorf Rabland ist, wenn man so will, ein Nachteil für die Hotelbetriebe, obwohl die Betriebe auch dort mit einer guten Auslastung arbeiten. Eine Entlastung dieser Straßentrasse ist aber absolut zu bestreben.
Gastronomisch gesehen haben wir im Dorf ein interessantes und breit gefächertes Angebot. Unser touristisches Aushängeschild war und ist immer noch der Partschinser Wasserfall, welcher sehr bekannt ist und natürlich ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist.
Der Öffentliche Mobilität bzw. die Erreichbarkeit unserer Orte ist eine sehr gute, wir haben ausgezeichnete Busverbindungen sei es nach Meran als auch in den Vinschgau.
Der Vinschger Radweg ist ein Produkt, das uns im Bereich der sanften Mobilität sehr viel bringt. Vor allem im Frühjahr ist der Radsport von sehr großer Bedeutung. Aufgrund unseres abwechslungsreichen und vielfältigen Angebotes ist es uns als Tourismusgemeinde gelungen eine junge Zielgruppe für unseren Ort zu begeistern.
Das Ernteverzeichnis im Anbaugebiet Partschins - Rabland-Töll geht über den Apfel hinaus. Doch den Hauptanteil der gesamten Ernte nimmt natürlich die Apfelproduktion ein: Die Bruttoerntemenge 2021 belief sich auf 6.944 Waggon. Diese teilen sich 6.279 Waggon Tafelware und 665 Waggon Industrieware.
Der öffentliche Sektor.
Ein wichtiger Arbeitgeber im öffentlichen Dienst in der Gemeinde Partschins ist das neue Seniorenheim. Das neue Seniorenwohnheim Johannes Nepomuk wurde im Oktober 2019 mit den ersten Heimbewohnern bezogen zählt zu den wichtigsten öffentlichen Arbeitgebern.
Auch im Schulsektor sind wichtige Arbeitsplätze zu finden. Die Grundschulen Partschins und Rabland und die Mittelschule Partschins gehören zum Schulsprengel Algund.Die Direktorin Carlotte Ranigler erklärt auf Nachfrage vom Vinschgerwind: „Die an den Grundschulen Partschins und Rabland und in der Mittelschule Partschins beschäftigten Personen setzen sich wie folgt zusammen: 7 Schulwartinnen und insgesamt 56 Lehrpersonen.
Stellungnahme Joachim Rabensteiner, Geschäftsführer Texel
„Die TEXEL ist in der VIP mengen- und mitgliedermäßig die zweitgrößte Genossenschaft im Vinschgau und verfügt über ein umfangreiches Sortenspektrum, so werden aktuell insgesamt 12 verschiedene Sorten in unserem Arbeitsraum verpackt bzw. verladen.
Prinzipiell unterteilen wir unsere Sorten in traditionelle Sorten und Club- bzw. Vertragssorten. Im Einzugsgebiet der Texel werden Golden (mengenmäßig die stärkste Sorte), Stark, Gala, Fuji, Pinova und Granny angebaut.
Weiters finden wir Morgenduft, Braeburn und Jonagold in unseren Anbauflächen wieder. Von den Club- und Vertragssorten bauen wir Ambrosia™, Kanzi®, envy™, Bonita, Cosmic Crisp®, yello® und SweeTango™ an. Neben der Integrierten Produktion nimmt die Biologische Anbauweise eine bedeutende Rolle ein. Die Texel Genossenschaft landw. Gesellschaft ist aus ursprünglich drei Genossenschaften entstanden, 1998 fand die Fusion zwischen der Plauser Obstproduzentengenossenschaft Gen.m.b.H. und der Naturnser Obstgenossenschaft (NOG Gen. m. b. H) statt.
10 Jahre später, im Jahr 2008, fusionierte dann die Obstgenossenschaft Naturns-Plaus mit der Obstgenossenschaft Partschins POG.
Zeit ihres Bestehens haben die Obmänner und Geschäftsführer der TEXEL in die Zukunft geschaut und die richtigen Weichen für Investitionen gestellt, sodass wir heute einen Vorzeigebetrieb haben.
Gleichzeitig ist die TEXEL ein wichtiger Arbeitgeber im unteren Vinschgau.“
Joachim Rabensteiner
Im laufenden Schuljahr 2021/2022 besuchen 110 Schülerinnen und Schüler die Grundschule in Partschins, 98 Schülerinnen und Schüler die Grundschule in Rabland und 111 Schülerinnen und Schüler die Mittelschule in Partschins.
Insgesamt waren in Partschins im vergangenen Jahr 112 Personen im öffentlichen Sektor beschäftigt.
Die Vielfalt.
Laut WIFO, dem Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen, haben 404 Betriebe ihren festen Platz im Gemeindegebiet von Partschins und bewähren sich seit vielen Jahren bestens. Dass es sich hier gut wirtschaften lässt, beweisen die unterschiedlichsten Sektoren: Vom Baugewerbe über Dienstleistungsunternehmen zum verarbeitenden Gewerbe sind viele Bereiche hier abgedeckt und sorgen dafür, dass Menschen in Partschins, Rabland und Töll Arbeit und Arbeitsplätze haben. 655 Arbeitsplätze werden hier gestellt. Ein Vergleich mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 zeigt: Im Gastgewerbe sind am meisten Arbeitsplätze verloren gegangen, aufgefangen wurden diese - zum Teil – vom Öffentlichen Sektor, der Industrie und der Landwirtschaft.
Die RÖFIX ist der größte private Arbeitgeber hier im Wirtschaftsraum Partschins-Rabland-Töll. „In Partschins sind derzeit 45 Mitarbeiter beschäftigt“, heißt es aus der Personalabteilung bei RÖFIX auf Nachfrage vom Vinschgerwind. Die Kaffeerösterei Alps Coffee: „Unser Unternehmen beschäftigt in Italien 40 Mitarbeiter.“
Ein Traditionsbetrieb ist das Unternehmen Ungerer, auf Kältetechnik spezialisiert.
„Wir sind ein Team aus 25 Personen“, heißt es im Unternehmen Ungerer auf Nachfrage. Das Bauunternehmen Pföstl hingegen beschäftigt 19 Mitarbeiter.
Stellungnahme Jürgen Pircher, Direktor des Seniorenwohnheims Partschins
Das Seniorenheim Partschins verfügt über 50 Einbettzimmer und 8 Tagespflegeplätze, neben der stationären/teilstationäre Pflege bietet das Seniorenheim einer Reihe weiterer Dienstleistungen an, so die Kurzzeitpflege, Schülermensa, die Mensa für die Gemeindemitarbeiter, Seniorenmensa und die Essen auf Räder der Gemeinde Partschins werden im Seniorenheim zubereitet. 60 Mitarbeiter in den Bereichen Pflege, Reinigung, Wäscherei, Küche und der Verwaltung finden im Senioren einen sicher und sozialpolitisch sehr wertvollen Arbeitsplatz.
Mit seiner Caffetteria und der großzügigen Parkanlage soll das Seniorenheim ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft sein und als Bindeglied zwischen Senioren und Dorfbevölkerung dienen.
Junge Menschen oder Berufsquereinsteiger finden im Seniorenheim Partschins die Möglichkeit über Praktikums oder berufsbegleitende Ausbildungen sich für einen Beruf mit großer Zukunftsperspektive auszubilden, um dann wohnortnahe und familienfreundlich in die Berufswelt einzusteigen.
Jürgen Pircher
Auffallend: Wohl in keinem anderen Wirtschaftsraum sind so viele innovationsfreudige Unternehmen angesiedelt, wie hier. Da ist etwa das Unternehmen Alpiplast, das einen Nischenmarkt besetzt: „Aktuell haben wir 16 Mitarbeiter eingestellt“, heißt es dort auf Nachfrage. MC Donalds, Ferrero – dies sind nur zwei der namhaften Kunden von Alpiplast. Das Unternehmen produziert seit 1971 in Partschins Trinkhalme und liefert sie in die ganze Welt.
Bunte Mischung.
Die Stärken hier am Tor zum Vinschgau liegen in der vielfältigen Mischung verschiedenster Branchen. Unternehmen verschiedenster Couleur haben in Partschins-Rabland-Töll ihren festen Platz. Die Bandbreite reicht von Handwerksbetrieben bis hin zu Firmen von internationaler Bedeutung. Es ist ein beeindruckendes Wirtschaftsfenster, das sich hier öffnet. Und - wie bereits erwähnt - nicht wenige Unternehmen besetzen Marktnischen.
Während es für die Unternehmen ein Segen ist, gut an das Burggrafenamt angebunden zu sein, ist die Nähe zu Meran und die gute Anbindung mit Bus und Bahn für den Einzelhandel weniger vorteilhaft. Punkten können die Geschäfte mit Qualität, Fleiß und Service.
Fast 30 Handels- und Dienstleistungsunternehmen sind im Gemeindegebiet verstreut und sorgen für einen bunten Branchenmix: Lebensmittelgeschäfte, Frisöre, Kosmetiksalon, Metzgereien, Haushalts- und Elektroartikel oder Bäckereien. In Partschins und Rabland lässt es sich deshalb auch ausgezeichnet einkaufen und genießen. Verschiedene Restaurants warten mit besonderem Genuss auf. Das Rössl in Rabland etwa unter dem Motto, dolce far niente oder das Restaurant und Pizzeria Botango direkt an der Vinschger Hauptstrasse.
Die Kulinarik lässt demnach nichts zu wünschen übrig. Gäste wie Einheimische finden alle gastronomischen Facetten in Partschins-Rabland-Töll. Das Angebot reicht von herzhaft-bodenständig geht über mediterran bis hin zu feinen, exklusiven Gaumenfreuden. Dazu gesellen sich exquisite und erlesene Weine der Umgebung, jene vom Gaudenz Gutshof Isser in Partschins etwa. Und auch die Kultur hat hier einen großen Stellenwert. Genuss verbindet sich mit Kultur und zeigt sich in besonderen Veranstaltungen (siehe unten).
Es sind hier, in Partschins, Rabland und Töll aktive Menschen am Werk, mit Herz und Engagement.
Stellungnahme Alexander Ungerer, lvh-Obmann
Mit 47 gewerblichen Betrieben (mit Ster In der Gemeinde Partschins gibt es eine Mischung aus kleinen und größeren Betrieben aus unterschiedlichen Branchen, ein Mix, der sich sehr gut ergänzt, Arbeitsplätze schafft und viel zum Gemeindeleben beiträgt.
Positiv hervorzuheben ist die gute Zusammenarbeit zwischen den Handwerkern, der Wirtschaft und der Politik in der Gemeinde, die sich in den letzten Jahren verstärkt hat und die wir im Sinne eines nachhaltigen Lebens und Arbeitens beibehalten müssen.
Der Wirtschaftsstandort Partschins-Rabland-Töll zeichnet sich vor Allem durch seine zentrale Lage am Eingang des Vinschgaus, am Rand vom Burggrafenamt und mit direkter Anbindung zur MeBo aus. Was einerseits ein Vorteil ist, denn an der Handwerkerzone Töll müssen alle vorbei, wer in Richtung Vinschgau fährt oder von dort kommt, ist andererseits auch unser größter Nachteil. Das Verkehrsproblem ist eine Belastung für die ganze Gemeinde.
Der Obmann der Partschinser Handwerker
Alexander Ungerer
Museumswelt Partschins-Rabland-Töll.
Gleich zwei einzigartige Museen sind in Partschins-Rabland-Töll beheimatet. Einmal ist das das Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer in Partschins, das dem gleichnamigen Erfinder der Schreibmaschine gewidmet ist, zum anderen ist das das Eisenbahnmuseum in Rabland mit einer einzigartigen privaten Sammlung an Eisenbahnen. Beide Museen sind zweifelsohne lohnende Ziele und einen Besuch wert.
200. Geburtstag Peter Mitterhofer, Partschins
Dem Schreibmaschinenmuseum Peter Mitterhofer steht heuer ein besonderes Jubiläum ins Haus: der 200. Geburtstag von Peter Mitterhofer, dem Erfinder der Schreibmaschine. Denn Mitterhofer wurde genau am 20.09.1822 in Partschins geboren. Er lernte bei seinem Vater den Beruf des Zimmermanns und Tischlers. Ab 1864 entwickelte Peter Mitterhofer seine erste Schreibmaschine, einen Prototyp namens „Wiener Modell 1864“, das nie fertiggestellt wurde und heute im Technischen Museum Wien steht. Seiner Zeit weit voraus, war sein Bemühen, für seine bahnbrechende Erfindung Gehör zu finden, zum Scheitern verurteilt.
Zeit seines Lebens war ihm jegliche Anerkennung versagt. In seinem Heimatdorf sowie auch am kaiserlichen Hof in Wien erfuhr er kaum Beachtung.
Umso tragischer empfand er das Aufkommen der ersten amerikanischen Schreibmaschinen, das er in einem Gedicht kommentierte: „Schreibmaschinen danken rechtlich ihren Ursprung in Meran, 1864 sann sie dort ein Zimmermann.“ 1993, zum 100. Todestag des Schreibmaschinenerfinders Peter Mitterhofer, hat die Gemeinde Partschins ein Museum eröffnet. Entstanden durch die Schenkung des gebürtigen Meraner Sammlers Kurt Ryba, ist das Schreibmaschinenmuseum in wenigen Jahren zu einem modernen Technikmuseum geworden, das heute als eines der weltweit größten Schreibmaschinenmuseen gilt. Über 1400 Schreibmaschinen aus aller Welt sind im Museum am Kirchplatz in Partschins ausgestellt und vermitteln - angefangen mit dem hölzernen „Schreibapparat“ Peter Mitterhofers aus dem Jahr 1864 - die Entwicklungsgeschichte der Schreibmaschine, die in den letzten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts vom Computer abgelöst wird.
(Quelle Schreibmaschinenmuseum Partschins)
Eisenbahnwelt in Rabland
Die Eisenbahnwelt in Rabland bei Meran ist die größte digitale Modelleisenbahnanlage Italiens. Die Grundlage für die Ausstellung bildet die umfangreiche Sammlung von Modelleisenbahnen, die mit über 20.000 Stück, zu den größten Privatsammlungen Europas zählt. Die größte Faszination der Eisenbahnwelt geht von den beeindruckenden Miniaturlandschaften aus, die – im Maßstab 1:87 (H0) nachgebaut – mit zahlreichen Details und interaktiven Elementen die Besucher ins Staunen versetzen. Entdecken Sie die Sehenswürdigkeiten Südtirols in Miniatur, sowie unsere Phantasielandschaft mit ihrer unglaublichen Vielfalt. Hauptattraktion ist Südtirol in Miniatur. Im 1. Obergeschoss kann man bei einem Rundgang Südtirol in Miniatur von Brennerbad bis Mals im Vinschgau bewundern. Auf einer Ausstellungsfläche von 300 Quadratmetern bietet sich dem Besucher ein faszinierender Rundumblick. Bestaunen Sie die zahlreichen Burgen und Schlösser, aber auch Details wie einen Autounfall oder die Bahnfahrt mit der nostalgischen Rittner Bahn. Regelmäßig wird es Nacht in der Eisenbahnwelt und zahlreiche Lichter und Spezialeffekte sorgen für eine einmalige Atmosphäre.
Sonderausstellung 2022
2022 präsentiert die Eisenbahnwelt Rabland die Sonderausstellung mit dem Titel „Transport Früher und Heute- von 1 PS bis 1000 PS „Geschichte und Entwicklung des Transportwesens – Trucks aus aller Welt“.
Die Ausstellung zeigt die Geschichte und Entwicklung des Frachtverkehrs bezogen auf LKW’s rundum die Welt – vom einfachen Träger zum heutigen Supertruck.
Ausgestellt werden rund 600 Modelle und Dioramen im Maßstab 1:87 – gut die Hälfte davon sind handgefertigte Unikate.
Zusammengetragen wurden die Modelle von Stephan Samper und Walter Altmannshofer, beide ausdem Allgäu, die ihr Hobby seit rund 30 Jahren bzw. 60 Jahren betreiben. Umrahmt wird die gesamte Sonderausstellung mit einigen thematischen Hintergrundinformationen über geschichtliches, wissenswertes, aktuelles und einen Hauch Zukünftiges.
(Text/Bild: Stephan Samper)
Gaudenz Gutshof Isser Partschins
Veranstaltungs-Highlights 2022
01.04.-30.06 Wine, ART & Flower – Kunst im gARTen
Von April bis Juni wird der Gaudenz Gutshof Isser zum Treffpunkt für Kunstbegeisterte: In dieser Zeit mischen sich Werke Südtiroler Künstler unter die Blumenbeete und Sträucher im nostalgischen Garten. Ausgestellt sein werden Werke von Matthias Schönweger, Hartwig Thaler, Elias Wallnöfer, Sergio Sommavilla, Sieglinde Tatz Borgogno, Christoph Gabrieli, Karl Hofer, Herbert Lampacher, Andreas Geier, Hubert Wilhalm…
09.04.2022 17.00 Uhr Vernissage Kunst im gARTen, Musik und gemütlicher Austausch
14.05.2022 17.00 Uhr Performance im gARTen mit Matthias Schönweger, Musik und gemütlicher Austausch
25.06.2022 17.00 Uhr Finissage Kunst im gARTen, Lesung mit Michl Gamper mit feinen Texten zu Kunst und Musik und gemütlicher Austausch
28.05.2022 Olls hondgmocht! Der Kunst, Handwerk und Genussmarkt im Garten des Ansitzes mit kulinarischen Köstlichkeiten vom Eishof Pfossental
10.06.2022 Gaudenz rockt! Rockkonzert mit „Black Peter“
06.08.2022 Comedy im gARTen: Gerhard Polt & die Well-Brüder
UNGERER
Kühl-, Klima-, Reife- und Trocknungsanlagen:
Bereits in zweiter Generation, mit über 25 Jahre Erfahrung, Erfolge und Vertrauen unseres sich ständig erweiternden Kundenkreises machen aus dem Servicepaket und dem ausgewählten Produktangebot von Ungerer einen konkreten Anhaltspunkt für jeden, der in Südtirol zuverlässige Kälte- und Klimatechnik in professioneller Ausführung braucht.
Besonderes Augenmerk gilt bei Ungerer dem ökologisch-nachhaltigen Gedanken.
Unser Leistungsspektrum umfasst die Planung, Ausführung und Wartung von Kühl-, Klima-, Reife- und Trocknungsanlagen. Dabei streben wir für unsere Kunden eine besonders wirtschaftliche und energieeffiziente Lösung an, unabhängig ob einfache oder komplexe Anforderungen zu erfüllen sind.
Unsere erfahrenen Planer, Techniker, Monteure und Servicefachleute bieten mit ihrem Know-how und ihrer Erfahrung eine professionelle Abwicklung.
Neben der Kühlung bietet sich insbesondere den landwirtschaftlichen Betrieben zur Selbstvermarktung die Reifung und Trocknung als weitere wichtige Methode, um Lebensmittel länger haltbar zu machen, an. Wir bieten Trocknungsschränke verschiedener Größen sowie spezielle Reife- und Trocknungsanlagen an.
Für jeden Betrieb haben wir die passende Lösung für Kühl-, Klima-, Reife- und Trocknungsanlagen. Wir sind der Service Partner für Aermec Klimaanlagen in Südtirol!
Metzgerei Gamper
Ein Traditionsbetrieb
Die Metzgerei Gamper in Partschins/Rabland ist ein Traditionsbetrieb mit langjähriger Erfahrung. Handwerklich hergestellte Produkte, einheimisches Frischfleisch und viele schnelle, pfannenfertige Produkte sind die drei Pfeiler im Angebot. Qualität und Frische sind selbstverständlich. Die Wünsche der Kundinnen und Kunden bestmöglich zu erfüllen, das ist der Anspruch, denn auf Zufriedenheit und individuelle, persönliche Beratung – darauf legt man in der Partschinser Metzgerei großen Wert. Die Kundinnen und Kunden, und das ist ein großes Anliegen von Peter Gamper und seinen Mitarbeitern, sollen zufrieden das Geschäft verlassen und sich aufs Kochen freuen. Ein Besuch lohnt sich.
Das Hochtal zwischen Schnals und dem Vinschgau ist bekannt wegen seiner alpinen Kostbarkeiten und der vielen Geschichten, die sich um dieses Almgbiet ranken. Sagen und klimabedingte Besonderheiten verdichten sich. Es entstehen „Räume“, aus denen sich Gedanken und Geschichten entwickeln.
Als Beispiel sei der Arkadengang der Churburg genannt. Dort entsteht in den gezeigten Bildern (aus der griechisch-römischen Mythologie) neues Leben. Die „Märchen“ sind 1994 als Band 37 der ARUNDA erschienen.
Ähnliches gilt für die zahlreichen anderen „Räume“, für freskengeschmückte Kapellen, für Kreuzgänge. „Heilige Orte“ gibt es im Vinschgau immer wieder, am bekanntesten sind die „Heiligen Drei Brunnen“ in Trafoi.
Als Beispiel sei hier auch der Ortsname „Brugg“ erwähnt, in dem sich die ganze Geschichte des Tales auf engstem Raum abspielt. „Af dr Hoad“ also auf der Heide, da Treffen wir alle Dämonen. Nicht nur Heilige, auch Redewendungen des Friedens und der Versöhnung. Dadurch entsteht eine Geographie der Konflikte, der sich ständig wandelnden Wichtigkeiten.
Räume und Gedanken“, jeder Ort hat eine eigene „Verfassung“, eine eigene Melodie: „Melaun“, „Vermoi“, „Watles“. Diesen Dingen nachzuspüren ist aufregend und ergibt eine völlig neue Geographie. Also Räume und die darin entstehenden Gedanken.
Im Jahr 1974 machte ich zusammen mit Dr. Volker Oberegger (Lehrer für Mathematik und Biologie) einen Ausflug auf die Penauder Alm, genauer gesagt auf den Bergkamm mit den Bergspitzen Vermoi (2929m) und Marzell (2582m). Von dort überblickten wir das gewaltige Hochtal und begannen zu träumen. Pläne für die Kulturzeitschrift ARUNDA. Gedankenreiche wurden entwickelt, der Volker war presserechtlich verantwortlich von Anfang an, also seit 1976.Inzwischen sind über 100 Monographien über die verschiedensten Themen erschienen, so auch über Milch, Brot und Wein.
Als Drehleierspieler ist der Volker zuständig für historische Instrumente und die Musik der Renaissance; der Name des Berges Vermoi bedeutet „Kleine Geröllhalde“ - so klingt auch Volkers Musik.
Für die Politik bin ich zuständig und behandle immer wieder ein philosophisches Problem: Geschichte der Dialektik von Herr und Knecht.
Der Bergname Vermoi entstand aus dem lateinischen Wort VERMIS (+ Suffix ARIA) und erinnert an ein wurmreiches Gelände, also an eine Schlangenlandschaft.
Hans Wielander
Schlanders - Der Schlanderser Bühnenautor Horst Saller war im Herbst mit seinem Soloprogramm „Jeder ist mindestens zwei“ im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders zu sehen. Nach dem großen Erfolg, wird es nun eine Wiederaufführung geben. Der „Vinschgerwind“ hat mit Horst Saller ein Gespräch geführt.
Vinschgerwind: Jeder ist mindestens zwei: Nach dem Erfolg vom Herbst 2021 gibt es am 31. März 2022 im Kulturhaus Schlanders eine Wiederaufführung des Soloprogramms von Horst Saller. Was erwartet das Publikum?
Horst Saller: Es sind mehrere Sketches, die es mir erlauben, in verschiedene Figuren zu schlüpfen. Deshalb auch der Titel des Programms.
Vinschgerwind: Allein auf der Bühne zu stehen, ist eine große Herausforderung.
Horst Saller: Ja, das ist es, aber es macht mir großen Spaß auf der Bühne zu stehen und die Zeit, es sind rund eineinhalb Stunden, geht sehr schnell vorbei. Das hat mir auch das Publikum bestätigt, das im Herbst mein Programm gesehen hat.
Vinschgerwind: Das ist ein großes Kompliment. Was erwartet das Publikum inhaltlich?
Horst Saller: Es geht eigentlich immer darum, Spaß mit und an der Sprache zu haben. Da gibt es einen mäßig talentierten Singer-Songwriter, ein Bauernstück als Hörspiel, eine missglückte Verlobung in Reimform und noch einiges mehr. Allzu viel möchte ich aber nicht verraten.
Vinschgerwind: „Jeder ist mindestens zwei“ ist auf alle Fälle lustig.
Horst Saller: Es ist auf alle Fälle unterhaltsam, wenn auch mit einigen Zwischentönen, die zum Nachdenken anregen sollen. Es ist schwer, das Ganze einzuordnen: Kabarett, Satire, Comedy. Von allem etwas.
Vinschgerwind: Sie haben auch ein Theaterstück zum 20-jährigen Jubiläum des Theatervereins Schlanders geschrieben.
Horst Saller: Ja, zum Jubiläum sind zwei Aufführungen geplant. Eine große Aufführung mit vielen Beteiligten im Herbst und eine kleinere jetzt im Frühling. Da werden vier junge Darsteller auf der Bühne stehen. Für diese Aufführung habe ich das Stück geschrieben. Premiere ist Mitte Mai. Wir haben jetzt mit den Proben begonnen.
Vinschgerwind: Worum geht es in dem Stück?
Horst Saller: Es ist kein Stück mit einem klassischen dramaturgischen Aufbau. Es sind verschiedene Episoden, die sich um ein zentrales Thema gruppieren und nicht ganz ernst genommen werden müssen.
Vinschgerwind: Die Stücke aus Ihrer Feder sind also grundsätzlich lustig – immer aber mit einem bestimmten Intellekt verbunden.
Horst Saller: Grundsätzlich lustig, kann man nicht sagen. Meine beiden prämierten Stücke, die in Bozen und Meran uraufgeführt wurden, waren alles andere als lustig. Die Menschen gehen natürlich auch ins Theater, um zu lachen. Sie möchten sich nicht mit noch mehr Problemen beschäftigen, als das Leben eh schon bereithält – und das hat sich mit Corona noch verstärkt. Ich versuche, das Publikum zum Lachen zu bringen, ohne unter ein gewisses Niveau zu sinken.
Vinschgerwind: Zum Abschluss eine persönliche Frage: Was bevorzugen Sie selbst, wenn Sie ins Theater gehen?
Horst Saller: Ich mag eigentlich alles. Mich fasziniert einfach das Theater an sich, weil man aus dem Nichts, eine Welt entstehen lassen kann.
Interview: Angelika Ploner
Online Vollversammlung USGV - Durch die Corona Pandemie konnten die Vereine ihre Tätigkeiten auch im letzten Jahr nur unter großen Schwierigkeiten ausüben. So fand auch dieses Jahr die Vollversammlung der Umweltschutzgruppe Vinschgau am 25. Februar online als Videokonferenz über die Plattform Zoom statt. Rund 30 Personen verfolgten die Vollversammlung, geleitet von der Vorsitzenden Eva Prantl. Unter den Zuhörer:innen waren auch der Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler und die neue Geschäftsführerin des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz, Madeleine Rohrer. Im Mittelpunkt der Tätigkeiten standen die Ökologisierung der Landwirtschaft, die Biodiversität und der Landschaftsschutz und die Mobilität. Mehrere Vorträge wurden als Webinare abgehalten, wie das Pestizid Monitoring mit Caroline Linhart im April oder der Vortrag über Biodiversitätsverlust und Pestizide mit Wissenschaftler:innen aus den Niederlanden und aus Wien im Mai und der Vortrag mit Diskussion über die Klimakrise und nachhaltige Mobilität im Dezember des letzten Jahres. Lediglich der Informationsabend am 18. November in Mals über Bahnverbindungen im Dreiländereck konnte im Vereinshaus von Mals unter Einhaltung der Coronaschutzmaßnahmen abgehalten werden, genauso wie die 40-Jahrfeier der Umweltschutzgruppe am 4. September. Zu einer kleinen Feier waren lediglich die Gründungsmitglieder, die ehemaligen Vorsitzenden, der derzeitige Vorstand der Umweltschutzgruppe und der Vorsitzende des Dachverbandes eingeladen. Außerdem gab es Anfragen beim Straßendienst Vinschgau über den Pestizideinsatz, einen Lokalaugenschein am Rambach zur Begutachtung der Ausgleichsmaßnahmen zusammen mit Florin Florineth und eine Intervention bei der zuständigen Landesrätin Hochgruber Kuenzer wegen der Aussetzung der Landesbeiträge zur Instandhaltung der Waale. Das Projekt Patenschaft für die rund 50 Schutzgebiete wurde fortgeführt. Außerdem wurde die Aktion „Feel the nature!“, Spüre die Natur, eine Exkursion und ein Projekt mit Biotoppflegemaßnahmen zusammen mit Jugendlichen in den Schgumser Mösern bei Tschengls durchgeführt. Im Dezember wurde zum 10. Mal der Ökologiepreis Vinschgau vergeben. Dabei wurden zwei Projekte aus dem Gastronomiebereich ausgezeichnet: Valeria Caldarelli vom Vegan Hotel LA VIMEA in Naturns und Anna und Erich Vill vom Bio-Landhotel Anna in Schlanders. (hzg)
Schlanders/Vinschgau - Family Support - In der ersten Zeit nach der Geburt – egal um das wievielte Kinde es sich handelt - gibt es viele Herausforderungen und Veränderungen, mit denen man erst zurecht kommen muss. Ein Baby verlangt allen in der Familie, und ganz besonders der Mutter, einiges an Kräften ab. Das Ziel von Family Support ist es durch alltagspraktische Unterstützung zu kleinen Pausen im Alltag zu verhelfen und somit Familienmitglieder zu entlasten und zu stärken und Überforderung vorzubeugen. Engagierte Freiwillige kommen für einen festgelegten Zeitraum etwa einmal wöchentlich in die Familie und unterstützen da, wo es gebraucht wird, wie es sonst Familie, Freunde oder Nachbarn tun. Sie wachen über den Schlaf des Neugeborenen, spielen mit Geschwisterkindern, erledigen den Einkauf oder kleine Tätigkeiten im Haushalt oder sie sind einfach nur da und haben ein offenes Ohr für die Mutter.
Die Freiwilligen werden eingeschult, nehmen an regelmäßigen Fortbildungen und Austauschtreffen teil und sind über die Trägerorganisation versichert. Koordiniert wird das Angebot durch die Fachkraft Simone Wieser, eine Mitarbeiterin des Elki Schlanders, welche als Bindeglied zwischen Familien und Freiwilligen dient.
Am Samstag 22.01.2022 fand im Elki Schlanders eine Ersteinschulung für neue Freiwillige statt. 4 motivierte Frauen aus dem Vinschgau wurden bei diesem Treffen auf ihre Freiwilligenarbeit in den Familien vorbereitet. Es ging v.a. darum, für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Familien im ersten Lebensjahr eines Kindes zu sensibilisieren. Die Freiwilligen sind nun bereit Familien zu besuchen und sie durch alltagspraktische Unterstützung zu entlasten und zu stärken. „Wenn wir alle mehr aufeinander schauen, geht es allen besser“, so eine der neu eingeschulten Freiwilligen.
Das kostenlose Angebot richtet sich an alle Familien mit einem Kind bis zu einem Jahr und kann unbürokratisch angefragt werden. Interessierte Familien und neue Freiwillige können sich gerne bei der Fachkraft Simone Wieser unter
371 4589648 oder schlanders@family-support.it melden.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage www.family-support.it
Südtirol - Die Initiativgruppen Regala Zukunft und Mava Seggo auch dieses Jahr ihre Fastenkampagne unter dem Motto “Weniger ist Mehr” abhalten. Zudem haben sich Fridays for Future Southtyrol und 1kHopes der Kampagne angeschlossen! Seit Freitag, 25. Februar kann man sich auf der Webseite
www.regalazukunft.info registrieren und mitmachen.
Wir fasten für die eigene Gesundheit und die des Planeten! Um Treibhausgasemissionen einzusparen, hoffen wir, dass viele Personen mit uns in der Fastenzeit auf den einen und anderen Klimakiller verzichten. Auf unserer Webseite ( www.regalazukunft.info ) stellen wir etliche Fastenoptionen vor: per Klick auf eine Fastenoption erhält man viel Hintergrundwissen zum jeweiligen Thema. Jede:r kann sich dort registrieren, bei Wunsch auf der „Wall of Fame“ erscheinen und dadurch kundtun, worauf man sich bemüht zu verzichten. Zudem berechnen wir, wie viel Treibhausgas durch den 40-tägigen Verzicht aller Teilnehmer:innen vermieden wird und wie viel vermieden werden würde, wenn wir auf dieselben Dinge über das ganze Jahr hinweg verzichten würden.
Dieses Jahr rufen wir auch unsere politischen Vertreter:innen auf, bei der Fastenkampagne mitzumachen und sich zu registrieren. Wir hoffen viele von ihnen auf unserer “Wall of Fame” wiederzufinden und laden sie ein ihre persönlichen Bemühungen über ihre sozialen Medien kundzutun. Unsere politischen Vertreter bestimmen nicht nur die Rahmenbedingungen für die Bewältigung der Klimakrise, sie haben auch eine wichtige Vorbildfunktion.
In Zeiten der Corona Pandemie kann es anmaßend wirken, zum Verzicht aufzurufen, aber wir müssen klar zwischen unverzichtbaren, wie beispielsweise sozialer Nähe und dem Erhalt der Umwelt, und verzichtbarem unterscheiden. Wir rufen daher zum Selbstexperiment auf, auszuprobieren worauf man verzichten kann um die Klimakatastrophe zu entschleunigen, denn weniger ist manchmal schlicht mehr.
Während wir den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren, kreieren wir ein Gefühl der Gemeinschaft: Dieses Gemeinschaftsgefühl wirkt wie die effektivste Medizin gegen die, im Zusammenhang mit der Klimakrise, weit verbreitete resignative Haltung.
Unser Ziel ist es, 1.000 Menschen oder mehr, zum Klimafasten zu bewegen. Damit erhoffen wir auch eine klare Signalwirkung in Richtung Politik zu erzielen: tiefgreifende Maßnahmen sind sowohl notwendig als auch von der Bevölkerung gewollt.
Regala Zukunft und Mava Seggo
Weltladen Latsch
Medikamente für krebskranke Kinder
Die Bilder aus der Ukraine gehen uns nicht aus dem Kopf. Besonders jene aus der Kinderpalliativstation in Kiew. Da nicht alle krebskranken Kinder transportfähig sind, mussten viele von ihnen in Kiew bleiben. Nun werden die Medikamente für die Kinder knapp.
Über die aus der Ukraine stammende und in Südtirol arbeitende Ärztin, Frau Dr. Iulia Burian, konnten wir vom Weltladen Latsch Kontakt mit Frau Dr. Iryna Gubina von der Kinderpalliativstation in Kiew aufnehmen. Wir haben eine Liste, der am dringendsten benötigten Medikamente erhalten und sind dabei diese zu organisieren.
Das Benefizkonzert und die Spendenaktion zu Gunsten der Kinder
Da die Medikamente für Krebspatienten teuer sind, starten wir eine Spendenaktion - Spendenkonto „Kinderpalliativstation Kiew“ bei der Raiffeisenkasse Latsch mit der
IBAN-Nr. IT 61 F 08110 58450 000300011282 - und veranstalten
am Samstag, den 19. März
um 20 Uhr im CulturForum Latsch ein Benefizkonzert.
Wir freuen uns sehr, dass folgende Musikerinnen und Musiker helfen und auf der Bühne stehen:
• Sandra Giovinazzo (Klavier) & Iryna Kyrylovska (Gesang): Beide sind Klavierlehrerinnen an der Musikschule Meran, Sandra Giovinazzo kommt aus Lana, Iryna Kyrylovska stammt aus der Ukraine.
• Jessica Kaufmann (Gesang) aus Latsch.
• ZeitLous. Die Band besteht aus Michaela Schölzhorn aus Morter (Gitarre, Gesang), Markus Gasser aus Lana (Didgeridoo) und Amin Aarab, geboren in Marokko und lebt in Lana (Percussion).
• Feinklang: mit Melanie Pichler (Klarinette), Gerd Wielander (Klarinette), Sarah Strobl (Bassklarinette), Benjamin Blaas (Steirische Harmonika), Nicole Pichler (Gitarre) und Claudia Pichler (Hackbrett)
• Die Schulband vom Oberschulzentrum Schlanders
Wir laden Sie herzlich zum Benefizkonzert am 19. März um 20 Uhr ins CulturForum Latsch ein (2 G Regel mit FFP 2 Masken). Der Reinerlös des Konzertes und alle Spenden, werden für den Ankauf der Medikamente eingesetzt.
Danke schon jetzt für Ihre Unterstützung.
Prad - Erfreulich war es für die Handwerker von Prad, dass sie sich bei der Ortsversammlung wieder in Präsenz austauschen konnten. lvh-Ortsobmann Ulrich Ebensperger (Bild) legte besonderes Augenmerk auf die Förderung von Mitarbeitern.
Günther Platter, lvh-Bezirksobmann vom Obervinschgau, griff das Thema der Betriebsstruktur der Südtiroler Unternehmen auf: „Kleine Betriebe haben Vorteile, besonders weil sie sehr flexibel sind. Das haben sie besonders in den vergangenen Monaten während der Pandemie bewiesen. Allerdings kämpfen sie ebenso oft mit Herausforderungen zum Beispiel, wenn es um größere Aufträge oder die oft sehr aufwendige Bürokratie geht“. Des Weiteren wurde bei der Ortsversammlung das Thema Mobilität im Vinschgau angesprochen. Es bedarf dringend Lösungen: Vor allem macht die Strecke zwischen Reschen und der Töll den Handwerkern große Probleme. Ebenso fordern die Handwerker, dass der Handyempfang – besonders in den zwei Tunnel – verbessert werden sollte. Platter hob den wichtigen Austausch mit Stephan Bauer, Amtsdirektor des Straßendienstes Vinschgau, hervor: „Der Amtsdirektor stellte erst vor kurzem die neuen Bauvorhaben für das Vinschgau vor.“
Eyrs/100 Jahre FF Eyrs
Michael Telser, der Feuerwehrkommandant der FF Eyrs, gab dem Vinschgerwind ein Interview zum 100-jährigen Bestehen der FF Eyrs.
Vinschgerwind: Die Feuerwehr Eyrs feiert im August ihr 100-jähriges Bestehen. Welche Feierlichkeiten sind geplant?
Michael Telser: Am 27. August 1922 wurde die Freiwillige Feuerwehr Eyrs offiziell gegründet. Zum 100 jährigen Jubiläum haben wir eine Feuerwehrchronik zusammengestellt, welche die Geschichte unserer Wehr und unseres Dorfes umfasst. Die Chronik werden wir am 27. August, genau 100 Jahre nach der Gründung, vorstellen. Falls die Corona Situation zulässt werden wir neben der Buchvorstellung auch ein Fest veranstalten. Die genauen Termine werden allerdings noch rechtzeitig mitgeteilt.
Vinschgerwind: Blicken wir in die Geschichte der Wehr. Was waren die größten Einsätze bzw. Brände?
Michael Telser: In der Geschichte unserer Wehr mussten wir zu mehreren großen Einsätzen ausrücken. Dabei handelte es sich sowohl um Brand- als auch technische Einsätze. Der Großbrand der OVEG im Jahre 1989, bei welchem das Dorf in eine schwarze Rauchwolke umhüllt und der Brand von weiter Ferne aus sichtbar war, ist sicher einer der größten Brände der Eyrser Feuerwehrgeschichte. Aber auch der Brand des Trachten Outlets im Jahr 2015 war ein anspruchsvoller und zehrender Einsatz. Zu einem äußert tragischen Unfall kam es 2002 auf der Vinschger Staatsstraße, kurz vor der Eyrser Einfahrt. Doch auch schon im 19. Jahrhundert vor der offiziellen Gründung unserer Feuerwehr, rückte die Wehr zu mehreren Bränden auch in den Nachbargemeinden aus. Neben den Bränden hat es in der Eyrser Dorfgeschichte auch zahlreiche Murenabgänge gegeben. Dabei wurde das Altdorf zerstört, bis eine große Schutzverbauung errichtet, und das Dorf somit geschützt wurde. Heute hat sich die Einsatzlage im Vergleich zur Geschichte etwas geändert: Brandeinsatze sind weniger geworden, dafür häufen sich aber technische Einsätze und Hilfeleistungen.
Vinschgerwind: Die FF Eyrs bekommt ein neues Feuerwehrgebäude. Wann wird dieses Vorhaben umgesetzt?
Michael Telser: Im Jahr 2016 entschlossen wir uns mit dem Neubau des Gerätehauses zu befassen. Anschließend wurde in Zusammenarbeit mit der Gemeinde nach einem Standort gesucht. Dabei hat sich das „Siller Areal“ als geeigneter Standort erwiesen. 2021 wurde das Vorprojekt eingereicht und von der Gemeindeverwaltung genehmigt. 2022 werden nun die Vorbereitungen für das Einreichungsprojekt von der Gemeindeverwaltung bearbeitet. Unser Wunsch wäre das Gerätehaus im Jahre 2024 zu beziehen.
Interview: Christine Alber
Vinschgau - Erhöhte Waldbrandgefahr besteht derzeit angesichts fehlender Niederschläge und starken Windes in bestimmten Landesteilen. Landesrat Arnold Schuler ruft zu großer Vorsicht auf.
Wegen der anhaltenden Trockenheit herrscht derzeit in Südtirol erhöhtes Waldbrandrisiko. Nach den Bestimmungen des Landesforstgesetzes ist es ausnahmslos verboten, im Wald und in einem Sicherheitsabstand von zwanzig Metern Feuer anzuzünden oder brennende Zigaretten oder Zündhölzer wegzuwerfen. Dies gilt besonders auch für kommendes Wochenende, wenn im Vinschgau und Burggrafenamt die uralten Brauchtümer des „Scheibenschlagens“ und der „Holepfannfeuer“ gepflegt werden. Zum Schutz von Wald und Umwelt ruft der Landesforstdienst die Bevölkerung zur Beachtung des Verbotes auf. „Wir zählen darauf, dass grundsätzlich jedes Risikoverhalten vermieden wird, das einen Waldbrand verursachen könnte“, unterstreicht der zuständige Landesrat Arnold Schuler.
Auf sonnenexponierten Hängen sind derzeit die Humusschicht und alle Gräser und Kräuter verdorrt sowie alle Bäume und Sträucher trocken; in schattseitig gelegenen Zonen ist die Trockenheit etwas geringer, sofern etwas Schnee liegt. Sollte sich ein Waldbrand entfachen, muss unverzüglich die Feuerwehr alarmiert werden: Beginnende Busch- und Waldbrände müssen sofort unter der Notrufnummer 112 gemeldet werden. Wenn unsachgemäßes Hantieren mit Feuer einen Waldbrand verursacht, kann dies für die Verantwortlichen neben Verwaltungsstrafen auch zivil- und strafrechtliche Folgen haben. (r)
St. Valentin auf der Haide - In der Gemeinderatssitzung vom Februar 2022 wurde das Vorprojekt zum Neubau der Brücke über die Etsch im Dorfteil „Mühlen“ in St. Valentin a. d. H. vorgestellt und genehmigt. Seit 2017 laufen Bestrebungen, die ehemalige Militärbrücke, die „Neue Brücke“, wie sie immer noch nach über 80 Jahren genannt wird, zu sanieren bzw. neu zu bauen. Die Brücke steht auf Wildbachgrund. Für die Verzögerung des Bauvorhabens waren immer wieder die hohen Baukosten und die entsprechende Finanzierung verantwortlich. Bei einer Aussprache mit den Landesräten Daniel Alfreider und Arnold Schuler wurde dem Bürgermeister Franz Prieth eine Kostenbeteiligung von Seiten des Landes in Höhe von 90 % zugesichert. Die Gesamtausgaben belaufen sich auf 744.000 €. Georg Bauer vom Ingenieurbüro Bauteam stellte das Projekt der neuen Etschbrücke den Gemeinderäten vor. Eine Sanierung der bestehenden Brücke sei wegen des desolaten Zustands nicht mehr möglich und wäre kostspieliger als der Neubau. Eingeplant ist auch ein Durchlass für den Fahrradweg am orographisch rechten Ufer, der kreuzungsfrei zu den Talstationen der beiden Bergbahnen führen könnte. Dieses Großprojekt wird nun mit dem Nachtragshaushalt in den Haushalt 2022 eingebaut, damit der Abriss und der Neubau frühestmöglich in Angriff genommen werden kann. (aw)
Juvi Schlanders - Wie jedes Jahr fand am 19. Februar die Vollversammlung von Juvi - Jugendtheater Vinschgau statt. In diesem Jahr war es möglich in Präsenz auf das vergangene Jahr zurückzublicken und auf das bunte Programm 2022 vorauszuschauen. Es wurde klar: Große und kleine Projekte stehen wieder an und so langsam beginnt es wieder zu rumoren und zu schwirren, und das nicht nur im Vereinsleben! Denn zeitgleich wurde auch die heurige Umweltaktion von Juvi gestartet. Unter dem Motto „Bee free“ wird heuer ein Bienenstock aufgebaut und betreut, und zwar wirklich von Beginn an. Schrittweise führt uns unser Techniker und Imker Stefan Schönthaler zum Honig. Man lernt nie aus und wie auch beim Theater liegt auch hier die Liebe im Detail. Auf ein gutes Jahr!
LBS Schlanders - Das global tätige Unternehmen STO AG ist in der Baubranche bekannt als Hersteller von Wärmeverbundsystemen samt dazugehörigen Produkten wie Farben und Putzen im Innen– und Außenbereich, vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystemen, Akustiksystemen u. v. m. Immer wieder präsent und gern gesehene Gäste an der Landesberufsschule Schlanders sind Repräsentanten der 2005 aus der Taufe gehobenen firmeneigenen STO-Stiftung, die das Ziel verfolgt, eine nachkommende Generation von Handwerkern und Akademikern im Baubereich auch über die Grenzen Deutschlands hinaus zu fördern. Dies durften am 18. Februar 2022 fünf Lehrlinge und drei Junggesellen der Maler- und Lackierergilde erfahren, die unter der 3G-Auflage in der Aula der LBS Schlanders im Rahmen einer Prämierungsfeier ausgezeichnet wurden. Nach der Begrüßung durch Vizedirektor Benedikt Zangerle stellte Vorstandsvorsitzender Till Stahlbusch die Stiftung samt aktuellen Tätigkeiten vor. Leitideen diverser mit Fördergeldern finanzierter Projekte sind in erster Linie der Austausch im internationalen Teilnehmerfeld, durch den die Jugend nicht nur fachlich, sondern auch interkulturell für Leben und Beruf profitiert, sowie das Aufbrechen der Grenzen zwischen Architektur und Handwerk. Beispiele hierfür sind die zum 100-jährigen Bauhausjubiläum nunmehr bereits abgeschlossene Fassadensanierung des Max-Liebling-Hauses in Tel Aviv durch vier deutsch-israelische Teams von jungen Handwerkern und Studenten oder das „DenkmalCamp“ im rumänischen Martinsdorf. 20 Malerlehrlinge beschäftigten sich unter professioneller Anleitung mit Denkmalschutz und Kirchenmalerei. Die Ehrung selbst nahm Antonio Romano, Referent der STO Foundation Italia, vor. Eine Urkunde wurde auch der Schule für ihren Beitrag an der Ausbildung der Lehrlinge übergeben. Freuen über einen wertvollen Werkzeugkoffer mit Malerutensilien durften sich Julian Verant, Manuel Kobler, Patrick Mayr, Tanja Zoderer und Hannes Tschager. Sie hatten während ihrer Berufsschulzeit kontinuierlich hervorragende Leistungen erbracht, sei es in der Theorie als auch in der Praxis. Ein iPad überreicht bekamen die drei Besten der Lehrabschlussprüfung für Maler und Lackierer des Jahres 2021: René Schwienbacher, Benjamin Aufderklamm und Federico Hennig.
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Die „Torscher“ Öffnungszeit
Ganz spontan ist auch ganz toll … und so hat es sich ergeben dass wir den Treff in Tarsch am Faschingssamstag Vormittag mit einem „Faschingskrapfenfrühstück“ geöffnet haben. Die Krapfen waren bald verputzt, vor allem der „Vanillekropf“, aber an Spiel und Spaß hat es uns nicht gefehlt.
Wir freuen uns auch dich mal im Jugendtreff Tarsch zu sehen.
Euer Tarscher Jugendtreff - Team
„Es existieren zweierlei Legenden hinsichtlich der Erfindung des Krapfens. Die eine erzählt von der Bäckerin Cäcilie Krapf aus der österreichischen Hauptstadt Wien, die im 17. Jahrhundert die beliebten „Cillikugeln“, ein Gebäck mit eingemachten Früchten, hergestellt haben soll. In einer zweiten Legende wird von einem Berliner Zuckerbäcker erzählt. Dieser Bäcker soll um 1750 für die Soldaten des Heeres Friedrich des Großen gebacken haben. Er soll ein Gebäck in Kanonenkugelform erfunden haben, welches in Fett gebacken wurde. Aufgrund der Herkunft des Bäckers, soll es „Berliner“ genannt worden sein“.
www.brauchwiki.de/Faschingskrapfen/
Kulturhaus Schlanders/Kulturinstitut - Franz Kafka (1883 – 1924) beschreibt in seinen Romanen und in seinen zahlreichen Erzählungen die Abgründe der menschlichen Existenz. Der orientierungslose, einsame, verletzte und gequälte Mensch steht im Mittelpunkt. Die Vernichtung, Verwandlung, der Tod sind seine Begleiter. Seine Sprache wird als „kafkaesk“ bezeichnet und meint damit: unheimlich, finster, geheimnisvoll oder bedrohlich. Eine Kafka Lesung ist deshalb keine Unterhaltung, sondern eine intellektuelle Herausforderung und anspruchsvolle Abendveranstaltung. Bilder mit hoher Symbolkraft, verdichtete Parabeln und unerwartete Schlussfolgerungen kennzeichnen seine Texte. Das Kafka-Projekt, eine Lesung mit dem Schauspieler Dominique Horwitz, begleitet vom Signum Quartett, war eine gelungene Komposition aus Worten und Klängen. Dominique Horwitz las mit großer Leidenschaft. Er erzählte, gestikulierte, flüsterte und rezitierte elf kurze Parabeln, Traumgeschichten und parabelartige Erzählungen von Kafka. Seine Worte wurden vom Klang der Violinen, vom Violoncello und Viola der vier Musiker:in begleitet bzw. verstärkt, einige Male als musikalisches Intermezzo, aber auch als angenehme Hintergrundmusik und als stechende Begleitmusik. Gespielt wurden Werke von Erwin Schulhoff, Alfred Schnittke, Carl Orff, Claude Debussy, Dimitri Schostakowitsch, Thomas Adès und Charles Ives. Vorgetragen wurden meist kurze Texte: Gib‘s auf!, Der Geier, Der Kreisel, Nachts, Der Aufbruch, Poseidon, Die Wahrheit über Sancho Pansa, Das Stadtwappen, Heimkehr, Kleine Fabel, sowie Der Jäger Grachhus. Es sind absurde, aber leider sehr aktuelle Geschichten. Der Reiter, in der Erzählung „Der Aufbruch“ sattelt sein Pferd, reitet weg, weiß aber nicht wohin. Er will „nur weg von hier“. Die Erzählung „Poseidon“ handelt von jemand, der an seinem Arbeitstisch sitzt und rechnet, die Meere aber kaum sieht. Beeindruckend auch die Geschichte „Das Stadtwappen“. Es geht darum, einen bis in den Himmel reichenden Turm zu bauen. Doch jede Generation findet mit ihrem Wissen die Arbeit der vorigen Generation schlecht, reißt das Gebaute nieder, um von neuem anzufangen. (hzg)
Vinschgau/Südtirol - Der Südtiroler Köcheverband-SKV hat 2022 diese kulinarische Jahresmotto mit dem Ziel gesetzt, einen ganzheitlichen und nachhaltigen Kreativ- und Innovationsimpuls hier auszulösen. Und zudem die kulinarische Südtiroler Identität weiter zu vertiefen und die Motivation zur kulinarischen Auseinandersetzung mit dem eigenen Terroir und dessen Produkten ganz entscheidend zu forcieren. Hierzu wurden verschiedene Wettbewerbe und Förderpreise auf den Weg gebracht.
Der kulinarischen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Im Südtiroler Jahr des Apfels organisiert der Südtiroler Köcheverband-SKV mit Unterstützung der Projektpartner Autonome Provinz Bozen Assessort Landwirtschaft & Tourismus, dem Südtiroler Apfelkonsortium, VOG products und der Messe Bozen diesen kulinarischen Wettbewerb. Die Südtiroler „Tiroler“ Küchen sollen hier zum „SILICON APPLE VALLEY“ werden, wo die Südtiroler Äpfel kreativ, anders, innovationsfreudig, modern und gerne auch traditionsbewusst interpretiert werden. Eingeladen wurden hier und sind hier Köchinnen & Köche, Jungköche:innen, Kochlehrlinge, Schülerinnen und Schüler der Landesberufsschulen, der Fachschulen für Kochen & Servieren, der Hotelfachschulen, Quer- & Andersdenker und Menschen die mit Freude und Begeisterung kochen.
Um diesen kulinarischen Prozess zu forcieren, zu beleben und proaktiv voranzutreiben, werden insgesamt 7.522 Euro an Förderpreisen als Innovationsförderung gestellt. Sei es für die innovativsten Rezepte, die kreativsten Facharbeiten sowie für Projektarbeiten die in Teamarbeit entstehen und eingereicht werden. Aus den eingereichten Programmen wird am Ende des Jahres auch noch der Kulinarik Kreativ Förderpreis 2022 auf der Messe Interpoma vergeben. Dieser ist ganz dem Motto und Jahr entsprechend, mit 2022 Euro dotiert.
In Zeiten von Corona und als Impuls für einen neuen kulinarischen Aufbruch in Südtirols Küchen, setzen wir hiermit einen wertvollen Impuls für die Kulinarik in Südtirol. So Präsident Reinhard Steger.
Alle wichtigen Informationen zu den Förderpreisen, den Bewertungskriterien, den Abgabeterminen, u. v. m. sind im WEB unter https://skv.org/ideenwettbewerb-apple-kreativ-2022/
Vinschgau - Die Abteilung Forstwirtschaft meldete bereits zu Jahresbeginn einen Anstieg des Prozessionsspinner-Befalls, der auf die günstige Witterung des vergangenen Jahres zurückzuführen ist. Am 1. März startete daher dessen Bekämpfung in den Gemeinden Schlanders, Latsch, Kastelbell, Prad am Stilfserjoch, Laas, Glurns, Mals und Schluderns.
Der Prozessionsspinner ist eine mediterrane Falterart, die in Südtirol zu den bedeutendsten Forstinsekten zählt. Wie der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner erklärt, „weisen auffällige weiße Raupen-Gespinstnester in den Kronen und an den Astenden der Kiefern auf den Befall hin.“ Der Kiefernprozessionsspinner besiedelt vorwiegend Kieferarten und ist in Südtirol somit häufig in den Schwarzföhrenbeständen am Vinschger Sonnenberg zwischen Partschins und Mals sowie im Unterland und Eisacktal vorzufinden.
Die Raupen des Prozessionsspinners ernähren sich von den Nadeln der Kiefer und schwächen diese dadurch, in der Regel sterben die Bäume aber nicht ab. Mit den ersten milden Wärmewellen verlassen die Raupen den Wirtsbaum, um sich im Boden zu verpuppen. „Heuer kann bereits ab dem jetzigen Zeitpunkt mit dem Auftreten von Prozessionen am Waldboden gerechnet werden“, warnt der Direktor des Forstinspektorates Schlanders, Georg Pircher.Die Brennhaare dieser Forstschädlinge sind für den Menschen giftig und können unangenehme Reaktionen hervorrufen. Die Symptome reichen von Juckreiz über Hautreizungen bis hin zu möglichen Schleimhautentzündungen oder asthmatischen Beschwerden.
Von einem Hubschrauber aus wurde das biologische Präparat Bacillus thuringiensis verteilt. Von der betroffenen Waldfläche von rund 1200 Hektar werden rund 300 Hektar in den Örtlichkeiten Vetzaner Leiten, Schlanderser Leiten, Kortscher Leiten, Laaser Leiten, Eyrser Leiten, Spondinig, Schluderns Leitenwaal und Tartscher Leiten bekämpft. „Das verwendete Mittel ist für Mensch und Tier nicht schädlich“, unterstreicht Landesrat Schuler. Es wird empfohlen, bei Wanderungen auf dem Steig zu bleiben, damit eventuelle Prozessionen besser sichtbar sind. Hunde sollen aufgrund ihrer Neugier und Unerfahrenheit an der Leine gehalten werden.
Weitere Auskünfte erteilen das Forstinspektorat Schlanders (0473/736120) oder die jeweiligen Forststationen.
Donnerstag, 24. März 2022
20.00 Uhr
Kulturhaus Schluderns
Vortrag und Diskussion mit Dr. Monika Niederstätter
Bildungsausschuss Schluderns
Moderiert wird das 2. CaFém von Renate von Hodenberg
Freitag, 11. März, 18 Uhr, Bibliothek Mals
Frauenanliegen? Männeranliegen?
Gibt es nicht wirklich.
Wohl aber Anliegen, die für die Gesellschaft relevant sind, weil es um Gleichberechtigung, sprich gleiche Rechte für alle geht. In dieser neuen Veranstaltungsreihe geht es genau darum: gleiche Rechte und gleiche Chancen für alle, im Öffentlichen und Privaten, in der Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, bei der Entlohnung und und und ...
Im CaFém gibt es Impulse, Austausch, Infos, Gespräche und Gestaltungsmöglichkeiten für alle.
Achtung: Green Pass erforderlich
Bildungsausschuss Mals
16. März 2022
19.45 Uhr
Bibliothek Laas
Bildervortrag von Wolfgang Platter
Bildungsausschuss Laas
Prader Kräutertreffpunkt
„Frühlingsknospen - die Kraft der einheimischen Bäume und ihre Heilwirkung“
Datum: Freitag, 11.03.2022
Treffpunkt: um 19.30 im Pfarrsaal in Prad; Dauer ca. 2 Stunden
Referentin: Pauline Wallnöfer
Anmeldung: 333 9308478 (Daniela Kobler) innerhalb 10.03.2022; Begrenzte Teilnehmerzahl
Kursbeitrag: 10,00 Euro Selbstkosten für Material
Veranstalter: Bildungsausschuss Prad
Wir bestimmen gemeinsam unsere einheimischen Bäume anhand ihrer Knospen und erfahren die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Heilwirkungen der Knospen.
Anschließend stellen wir gemeinsam eine Tinktur und ein Öl aus den Knospen der Pappel her.
Teilnahme nur unter Einhaltung geltender Covid-19-Bestimmungen möglich.
Bildungsausschuss Prad
Sachspendensammlung
im Ex-Ortler-Areal (neben Herilu) in Latsch
Donnerstag, 10.03.22 (17 bis 20 Uhr)
Freitag, 11.03.22 (17 bis 20 Uhr)
Spendenkonto
Pfarrei Latsch - Kennwort: SOS Ukraine
IBAN: IT 08 L 08110 58450 000300200557 (Raiffeisenkasse Latsch)
Benefizveranstaltungen
Do. 17.03.22 „Spendenstandl“ beim Landsprachmarkt in Goldrain
Sa. 19.03.22 Benefizkonzert organisiert vom Weltladen Latsch zu Gunsten der Kinderpalliativstation Kiew, 20 Uhr, CulturForum Latsch
Fr. 25.03.22 Friedensandacht mit den Joyful Singers um 19.3o Uhr in der Pfarrkirche Latsch
So. 27.03.22 „Suppensunnta“ (Ort wird noch bekannt gegeben)
Sa. 02.04.22 Frühjahrs-Benefizkonzert der Bürgerkapelle Latsch um 20 Uhr im CulturForum Latsch
Bildungsausschuss Tarsch/Latsch/Goldrain/Morter
pr-info Kabarettbühne Meran
Was haben ein genialer Geschichtenerzähler, Liebeslyrik, Schlampen, Sittenstrolche, Exorzisten und Zukunftsforscher miteinander zu tun? Finden Sie es heraus – bei den Meraner Kabarett Tagen von 11. bis 27.03.22 im Stadttheater Meran.
Sarah Bosetti antwortet auf beleidigende Emails mit Liebeslyrik, Severin Groebner schaut fünfmal in die eigene Zukunft und erfährt, wie gefährlich das sein kann, und Mathias Tretter ist als Sittenstrolch unterwegs, weil er findet, „selten war ein Strolch so notwendig wie heute“. Sarah Bosetti hat ihr Kommen für Samstag, 12. März zugesagt und auf Mathias Tretter, den Kabarettisten mit ebenso feiner wie pointiert scharfer Zunge, darf man sich am 18. März freuen. Mit Christoph Simon macht einer der erfolgreichsten Kabarettisten aus der Schweiz am 11. März den Auftakt. Das ORF-Kulturradio Ö1 hat sich angesagt und wird den Abend im Rahmen der Sendung „Kabarett direkt“ aus dem Meraner Stadttheater live übertragen. Gegen Wahn und Populismus hilft Reverend Rebers, der es mit der Wahrheit ganz genau nimmt - gern mit einem guten Exorzismus. Seine toxische Teufelsaustreibung zelebriert er auf den großen Kabarettbühnen, im Fernsehen und am 19. März in Meran. Wer Angst vor 3-Meter großen plastikfressenden Ameisen hat, sollte besser nicht in Severin Groebners kabarettistische Zeitmaschine steigen: Alle anderen dürfen am 26. März gespannt in mögliche Zukunftsszenarien eintauchen. Am Ende des dreiwöchigen Festivals stehen zwei bayerische Urgesteine, Kabarettisten, Musiker und Entertainer gemeinsam auf der Bühne: Hannes Ringlstetter und Stephan Zinner (Bild). Ersterer ist wöchentlich mit seiner Talkshow „Ringlstetter“ im Bayerischen Fernsehen zu sehen, Stephan Zinner doubelt beim legendären Politiker-Derbleckn am Nockherberg Markus Söder und treibt als Metzgermeister Simmerl in den Rita-Falk-Verfilmungen (Sauerkrautkoma, Grießnockerlaffäre) sein Unwesen. Hinter den Kabarett Tagen steht der Kunstverein Kallmünz mit Präsident Meinhard Khuen und Marion Thöni, Roland Klotz und Robert Asam. Tickets von 15 und 30 € stehen zur Verfügung unter www.ticket.bz.it,
0471 053800 oder in verschiedenen Filialen der Südt. Sparkasse.
Programminfos auf www.kallmuenz.it
TICKETS: 15 – 30 €
Online erhältlich unter www.ticket.bz.it
Telefonisch: 0471 053800, info@ticket.bz.it
Verschiedene Filialen Südtiroler Sparkasse: u.a. Hauptsitz Meran, Sparkassenstraße.
Infos unter: www.kallmuenz.it
Es werden die geltenden Corona-Bestimmungen eingehalten.
Schluderns - Es war schon fast wie vor der Corona Pandemie. Die Musikkapelle spielte auf, die Schützen legten ihren Kranz am restaurierten Kriegerdenkmal nieder, Pfarrer Werner Mair segnete es. Dann ertönten Ehrensalven. Es war Sonntag, der 20. Februar 2020. Zuvor hatten alle gemeinsam den Gottesdienst zu Ehren von Andreas Hofer gefeiert. Die Musikkapelle erfreute die Kirchgänger anschließend noch mit einem Ständchen auf dem Kirchplatz. Dann marschierten die Schützen in Begleitung der Fahnenträger und der Marketenderinnen zu ihrem Vereinslokal. Dort nahm Hauptmann Markus Kofler im Beisein von BM Heiko Hauser und seinem Vize Peter Trafoier die Ehrungen der langgedienten Kameraden vor. Seit 40 Jahren gestaltet Josef Trafoier die Geschichte der Schludernser Schützenkompanie mit, als Leutnant und 35 Jahre lang als Kassier. Mittlerweilen marschiert der Sepp, wie er genannt wird, als Ehrenleutnant in der Schützenkompanie mit. Für 15 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurden Lukas Hilber und David Spechtenhauser. Auch den Marketenderinnen wird traditionell die Ehre zuteil. Franziska Riedl ist seit 10 Jahren dabei, Jenny Paulmichl und Laura Wegmann seit fünf Jahren. BM Hauser gratulierte den Geehrten und hob in seiner Laudatio vor allem die Leistung des Schützen Urgesteins Josef Trafoier hervor, der nicht nur die Geschicke der Kompanie mitgelenkt, sondern sich auch in vielen anderen Bereichen für die Allgemeinheit eingesetzt hatte. Er war jahrelang Gemeinderatsmitglied, ist treibende Kraft in der Energiegenossenschaft Schluderns Glurns Taufers SEG. Er setzt sich für die Grenzpendler ein und ist Obmann der Heimatbühne Schluderns. Die Schützenkompanie Schluderns zählt derzeit 36 Mitglieder. Kofler hat 2020 die Hauptmannschaft von Dietmar Pali übernommen. Pali hatte um die Restaurierung des Kriegerdenkmals gekämpft. Er unterstützt die Kompanie noch immer mit Rat und Tat, wie zum Beispiel jüngst bei der Sanierung der drei Kreuze am Schludernser Kalvarienberg. (mds)
Trumsberg - In der katholischen Kirche wird neben Maria, der Mutter Gottes, kein Heiliger so verehrt wie Josef, ihr Bräutigam.
Erste Spuren der Verehrung des hl. Josef finden sich schon im 8. Jahrhundert in Ägypten. Im Jahr 1479 führt Papst Sixtus IV. das Fest des hl. Josef am 19. März ein. Seine Verehrung nahm in der Barockzeit immer mehr zu und erreichte im 19. Jh. ihren Höhepunkt. Im 20. Jahrhundert wurden dem Hl. Josef mehr Kirchen und Kapellen geweiht als sonst einem Heiligen, so z. B. auf Trumsberg, in der Gemeinde Kastelbell-Tschars.
Es war der Bauer Andreas Kuppelwieser vom „Obermoarhof“, der mit seinen Brüdern, Paul, Franz, Josef und Engl dem hl. Josef versprach eine Kapelle zu stiften, sollten sie alle unverehrt aus dem Krieg zurückkehren. Und so kam es, dass im Jahre 1924 die Kapelle zum Hl. Joseph auf Trumsberg gebaut wurde.
Das Altarbild in der Kapelle zeigt den hl. Josef, wie er Bittschreiben von Gläubigen entgegen nimmt, so z.B. die Bitte um Gesundheit, um Verzeihung der Sünden oder um einen guten Tod.
„1988 musste die Kapelle renoviert werden. Das Schindldach wurde neu errichtet und die Innenwände neu gestrichen. Bis in die 70er Jahre wurden in der Kapelle noch regelmäßig Hl. Messen und Andachten abgehalten, später nur mehr auf Anfrage. Auch Hochzeiten und Taufen wurden noch bis weit in die 90er Jahre hinein gefeiert“ weiß Ernst Kaserer, der Bauer vom „Niedermoarhof“ zu berichten. Die Gewänder der Geistlichen werden heute noch am Hof aufbewahrt.
In der St. Josefs Kapelle ist es heute still geworden. Aufgrund des Priestermangels werden seit etwa 15 Jahren keine Hl. Messen mehr gefeiert. (pt)
Schlanders/Basis Vinschgau - Im Mittelpunkt der KVW Bezirkstagung in Schlanders stand ein Podiumsgespräch über Politik, Frauen und Soziales.
von Heinrich Zoderer
Die Bezirkstagung fand im „Kasino“ in der Ex-Drususkaserne statt und konnte auch über Livestream von Zuhause aus mitverfolgt werden. Vertreter:innen der 42 Ortsgruppen waren anwesend. Im Podiumsgespräch wurde an Waltraud Gebert Deeg erinnert, die viele Jahre als Landesrätin für das Sozial- und Gesundheitswesen zuständig war. Der Untertitel des Buches über Gebert Deeg „Politik, Frauen und Soziales“ war auch der rote Faden des Podiumsgespräches. Josef Sticker, der frühere Arbeiterpriester, Gewerkschafter und geistliche Assistent des KVW, erinnerte an die aufregenden und hoffnungsvollen Zeiten nach 1960. Die Renten-, Psychiatrie- und Sanitätsreform wurde eingeführt. Vorher gab es große Abwanderungen. Durch die Industrialisierung entstanden neue Arbeitsplätze. Die Landesrätin Waltraud Deeg erinnerte an ihre Mutter, die viel unterwegs war und sich für Frauen, Kinder und die Schwachen der Gesellschaft einsetzte. Während der Mittagszeit läutete oft das Telefon. Viele sind auch zu ihnen nach Hause gekommen, um ihre Anliegen vorzubringen. Die politische Tätigkeit ihrer Mutter war ein ständiges Ringen um Kompromisse. Anna Thaler, ehemalige Gemeindereferentin in Schluderns erzählte, dass sie eine Quotenfrau war. Aber die Quote ist ein notwendiges Übel, meinte sie. Sie wurde in ihrer Arbeit ernst genommen und konnte einiges erreichen. Robert Kaserer, ehemaliger Arbeitnehmervertreter in Landtag, erinnerte daran, dass Gebert Deeg beim Aufbau der Lebenshilfe mitgeholfen hat. Er bedauerte, dass sowohl im Gesundheitswesen als auch in der Pflege das notwendige Personal fehlt und meinte, dass das Personal besser entlohnt werden müsste. Karl Tragust, der ehemalige Leiter der Abteilung Sozialwesen, erinnerte daran, dass Gebert Deeg aus innerer Überzeugung handelte, aber immer in einer freundlichen Art und mit einer gewissen Schlauheit ihre Ziele verfolgte. Gesprochen wurde auch über die derzeitigen Herausforderungen: die Stärkung des ländlichen Raumes, die Einführung einer Pflegeversicherung und leistbares Wohnen. Werner Steiner, der Landesvorsitzende betonte, dass der KVW nicht nur nach dem Krieg bei den Aufbauarbeiten wichtig war, sondern dass es auch heute wichtig ist, sich für Solidarität und die Würde des Menschen einzusetzen. Der KVW ist nicht nur ein Servicebetrieb, der die Steuererklärungen macht und Rentengesuche bearbeitet. Es geht um Vorsorge und Fürsorge, um eine solidarische Gemeinschaft, um Weiterbildung und leistbares Wohnen. Die christliche Soziallehre soll der Kompass des Handelns sein. Heinrich Fliri erinnerte an die vielen Aufgabenfelder und das Engagement der Frauen, der Senioren und der Jugend im KVW. Der Erhalt des Krankenhauses, die Nahversorgung, Nachhaltigkeit und Umwelt, die Corona Pandemie, Demenzkranke, Vereinbarkeit von Familie und Beruf waren wichtige Themen der letzten Jahre.
Kolping im Vinschgau - Am 24.02. wurde die Ukraine von seinem Nachbarn Russland überfallen und ist gezwungen sich selbst gegen eine militärische Übermacht zu verteidigen. Kolping Ukraine und International Kolping haben sofort über das gemeinsame Vorgehen beraten. Es wird verstärkt mit der Nothilfe für die zu erwarteten Binnenflüchtlinge begonnen. Zu diesem Zweck wurde vereinbart, die verfügbaren internen Kolping Unterbringungskapazitäten abzufragen, sowie auch Kommunikations- und Transportmöglichkeiten zu erfassen. Neben der Unterbringung und Versorgung wird ebenso geprüft, wo man erste medizinische Hilfen und weitere Unterstützungsleistungen aufbauen kann.
Im Kolpingverband sind derzeit 25 Kolpingsfamilien mit etwa 950 Mitgliedern organisiert, die sich fast ausschließlich im Westen und in der Zentralukraine – mit einer einzigen Ausnahme - befinden. Das Nationalbüro befindet sich in Czernowitz (Bukowina).
Glücklicherweise verfügt der ukrainische Verband bereits über mehrjährige Erfahrung in der Begleitung und Integration von Binnenflüchtlingen, so dass die freiwilligen Helfer bereits bestens mit den Nöten, Sorgen und Ängsten dieser Menschen vertraut sind. Die Kolpingbrüder und -schwestern in der Ukraine sind fest entschlossen ihr Land und ihre Freiheit zu verteidigen und sind dankbar für jede Hilfe und Unterstützung, die sie aus dem Ausland für ihre Arbeit erhalten können.
Der Spendenaufruf von Kolping und der Gebetsaufruf soll nicht ungehört bleiben!! Helfen wir besonders unseren Kolpingern in der Ukraine! Spenden: Kolping Südtirol- Stichwort Ukraine; bei der Südtiroler Volksbank!
Otto von Dellemann
Erst vor kurzem kehrte Edwin Coratti, welcher als einziger Sportler aus dem Vinschgau
bei den Olympischen Winterspielen dabei sein durfte, wieder in die Heimat, ins „Toul“ zurück.
Von Tanja Patscheider
Edwin Coratti ist Profi-Snowboarder und nahm diesem Monat in der Disziplin Parallel-Riesenslalom an der Olympiade teil, die in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen wurde. Der Sportler wurde 1991 geboren und wuchs in Pleif, einem kleinen Weiler im Langtauferertal auf. Dort entdeckte er bereits in frühen Kindertagen seine große Leidenschaft für das Snowboarden. Er kann sich selbst nicht mehr genau erinnern - zu lange ist es her - aber etwa mit neun Jahren stand Edwin zum ersten Mal auf dem „Brettl“. Jede freie Minute verbrachte er damals im kleinen Skigebiet Maseben im Tal und war gemeinsam mit seinen Freunden auf der Piste anzutreffen. Dabei lernte er das für ihn bis heute besondere Gefühl kennen, mit dem Snowboard die Kurven in den Schnee zu ziehen.
Der Gedanke mit seiner Freizeitbeschäftigung Karriere zu machen, war ihm damals nicht in den Sinn gekommen. Nur durch einen glücklichen Zufall wurde sein Talent von einem Trainer der Sportoberschule entdeckt und mit Beginn der Ausbildung in Mals wurde das Snowboarden für den Langtauferer nun immer mehr von einem Hobby zu einer konkreten Chance, seine Passion als Beruf auszuüben. Die Trainings und die Zeit, die der junge Sportler auf dem Schnee verbrachte, intensivierten sich und damit einhergehend wurden auch der Druck und die Erwartungen, die sich rund um den Sport abspielten immer höher. Umso größer war dann die Freude, als sich herausstellte, dass sich die unzähligen Stunden auf dem Snowboard ausgezahlt haben und schließlich mit dem Eintritt in den Europacup belohnt wurden und bereits wenige Jahre später debütierte der Langtauferer im Weltcup. Seitdem hat Edwin die Faszination sowie den Spaß am Snowboarden nie verloren. Er selbst erklärt: „Lougisch sein di Erfolge a Motivation ollm weiter zu mochen, oubr viel wichtiger isch, di Begeisterung fürn Snowboarden und mit sell kemman jo nor earsch die Erfolge.“
Mit eine der größten Herausforderungen seiner bisherigen Karriere war für den Sportler, nach einem Sturz, bei dem die Achillessehne verletzt wurde, den bisher erkämpften Platz im Weltcup erneut zurückzuerobern. Wieder waren viel Durchhaltevermögen und Ausdauer gefragt, um mit den anderen Athleten mithalten zu können. Was Edwin dabei geholfen hat und nach wie vor eine immense Motivation und Stütze in seinem Leben darstellt, ist die Familie. Dafür ist er unglaublich dankbar. „Ouhne mei Familie, dia mi vo Onfong on ibroll untrstützt und begleitet hot, war deis olls nia meiglich gweisn.“ Edwin hat zwei Geschwister und mit seiner jüngeren Schwester Jasmin Coratti, die selbst auch professionell Snowboard fährt, teilt er die Leidenschaft für den Sport.
Auch der ruhige Heimatort in Langtaufers ist für Edwin ein wichtiger Rückzugsort, um sich vom Stress im Sportleralltag zu erholen und neue Kraft zu tanken. Denn das Snowboarden verlangt viel vom „Touler“ ab und er weiß genau, viel Zeit zu Hause im Kreise seiner Liebsten bleibt ihm nicht. Doch er betont, der Gedanke daran, dass seine Freunde und der im Jahr 2018 gegründete Fanclub für die Coratti-Geschwister immer mitfiebern und ihm und Jasmin die Daumen drücken, gebe ihm immer wieder neue Kraft und Anlass, bei seinen Rennen, die auf der ganzen Welt verteilt stattfinden, das Beste aus sich herauszuholen.
Und dann - vor genau vier Jahren wurde für Edwin ein Traum wahr: 2018 bei den Spielen in Pyeongchang, in Südkorea, bestritt er erstmals ein Olympia-Rennen. So war die Teilnahme an den diesjährigen Olympischen Spielen keine Premiere mehr, dennoch stellt es für den bodenständigen Snowboarder heute wie damals dasselbe Privileg dar, bei Events einer solchen Größe partizipieren und sich dabei mit den anderen Spitzensportlern messen zu können. Das ist für ihn alles andere als selbstverständlich. In Peking hatte nur eine Hundertstel-Sekunde für den Einzug in die Finalläufe gefehlt, jedoch sieht der Sportler dies keinesfalls als einen Rückschlag, sondern vielmehr als einen Ansporn für die weiteren Läufe der Saison, die im März noch anstehen. Edwin ist hoch motiviert und überzeugt, sein volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft zu haben. Daher ist ein Ende seiner Karriere im Leistungssport noch lange nicht in Sicht.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Die Welt der romantischen europäischen Oper hat uns unvergessliche Seiten hinterlassen, die repräsentativ für die Kunst des Liedes sind. Aber innerhalb dieser Werke gibt es in verschiedenen musikalischen Formen auch symphonische Seiten von großer Tiefe und andere von großem musikalischen Wert. Das Orchester des Bozner Konservatoriums Claudio Monteverdi unter der Leitung des renommierten Dirigenten Emir Saul präsentiert in diesem Programm einige dieser symphonischen Stücke, die verschiedene Stile und Nationalitäten umfassen: Italien, Deutschland, Frankreich, Russland und Spanien und versuchen auf diese Weise, ein breites Panorama der europäischen Romantikproduktion zu zeigen.
Zeit: Sonntag, 27. März,
19.30 Uhr
Ort: Kulturhaus Karl
Schönherr Schlanders
Eintritt frei
Infos unter der Nummer
0473 737777 oder
kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders und der Raiffeisenkasse Schlanders.
Aus dem Gerichtssaal - Das gesunde Volksempfinden ist ein Rechtsbegriff, der besonders unter dem Nationalsozialismus Eingang in das deutsche Recht fand. Er sollte es Richtern ermöglichen, Entscheidungen unter Berufung auf das „Fühlen und Denken des Volkes“ zu begründen. Auch sollte es geeignet sein, sog. „entartete Kunst“ zu erkennen. Es ist ein ausgesprochen schwammiger Begriff. Eine Episode, bei der Ende der 1950-iger Jahre ausgerechnet ein unverbesserlicher Nazi dem gesunden Volksempfinden der Vetzaner zum Opfer fiel, erzählte mir unlängst die Greti, die weitum bekannte und beliebte Wirtin der dortigen Jausenstation: Ein Bauer aus Schlanders hatte im Krieg in der SS gedient. Von dieser Zeit unter Adolf und dem Hakenkreuz schwärmte er bei jeder Gelegenheit. Auch hatte er von daher die Gewohnheit, auch in Friedenszeiten und im Umgang mit seinen Landsleuten in Schlanders und Umgebung nur Hochdeutsch zu reden. Der Dialekt war für ihn ein Ausdruck von Rückständigkeit. Das ließ er auch die Vetzaner spüren, wenn er zur Bewirtschaftung seiner dort gelegenen Felder in das Dorf kam. Entsprechend beliebt war er bei den Dorfbewohnern. Den Vogel schoss er jedoch ab und das Fass der Vetzaner endgültig zum Überlaufen brachte er dadurch, dass er den Ortspfarrer schmähte. Den nannte der Ewigbraune einen Schwindler, weil er den Leuten das „Märchen vom Heiland und vom Himmelreich“ erzählte. Daraufhin lauerten ihm ein paar Bauern zu nächtlicher Stunde am Hauptwaal, von dem er das Wasser für die Bewässerung seiner Wiese abzweigen musste, auf, stülpten ihm einen Kartoffelsack über den Kopf und verabreichten ihm eine kräftige Tracht Prügel. Der übel zugerichtete „Braune“ rief zwar die Carabinieri, diesmal in Italienisch und nicht auf Reichsdeutsch, zu Hilfe. Doch wen die Ordnungshüter auch befragten, keiner hatte etwas gesehen oder auch nur gehört. Also die perfekte „omertà“, diesmal auf Vetzanerisch!
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
Schulz/Reschenpass - Pressemitteilung der Süd-Tiroler Freiheit: „Die Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Sven Knoll und Myriam Atz-Tammerle, sowie der Bezirkssprecher im Vinschgau, Benjamin Pixner, zeigen sich erfreut, dass das von der Süd-Tiroler Freiheit initiierte Projekt einer Bahnverbindung zwischen Landeck und Mals nun immer konkreter wird. Diese Woche fand in Schuls bereits ein Treffen von Regierungsvertretern aus Nord- und Süd-Tirol sowie Graubünden statt, bei dem weitere geologische Gutachten und Studien angekündigt wurden, um bis 2023 die Streckenführung der Bahnverbindung festzulegen. Der Bau der Reschenbahn rückt damit immer näher.“
Kulturhaus Schlanders - Alle zwei Jahre am ersten Wochenende im März organisiert der Bildungsausschuss Schlanders seit dem Jahre 1996 eine Ausstellung von Hobbykünstlern, Freizeitmalern und kreativen Personen aus Schlanders. Die letzte Ausstellung im Jahre 2020 wurde noch vor dem Lockdown und den Einschränkungen durch die Corona Pandemie organisiert. In diesem Jahr konnte Gudrun Warger, die Präsidentin des Bildungsausschusses in einem kleinen Rahmen die 10 Freizeitkünstler:innen, Verwandte und Freunde der Hobbykünstler, die Kulturreferentin Monika Wielander Habicher, Mitglieder vom Bildungsausschuss, sowie mehrere Freizeitkünstler vom Treffpunkt Kunst der Bezirksgemeinschaft, im Kulturhaus Schlanders zur Eröffnung der Ausstellung begrüßen. Ausgestellt wurden Holzarbeiten, Glasmalereien, Kartenmalereien, sowie Malereien in verschiedenen Techniken, außerdem Gewebtes, Geklöppeltes, Gestricktes, Getöpfertes und Gehäkeltes. Arbeiten folgender Freizeitkünstler waren zu sehen: Günther Brenn, Heidi Schöpf, Christine Wielander Schuster, Walter Gemassmer, Angelika Hört, Helga Hinckfuss, Fabian Gurschler, Wally Menghin, Waltraud Winkler und Eva Maria Oberegelsbacher. (hzg)
Bozen/Vinschgau - Der Sennereiverband Südtirol warnt: Explodierende Kosten, sinkende Preise - Suche nach Lösungen für die Berglandwirtschaft
Die extreme Teuerungswelle könnte ein Opfer fordern, das nur die wenigsten auf dem Schirm haben: die Berglandwirtschaft.
Die Lage der Milchviehbetriebe ist so dramatisch wie noch nie. Die Produktionskosten steigen rapide, während die Milchpreise sinken“, sagt Joachim Reinalter, der Obmann des Sennereiverbandes.
Seit Anfang des vergangenen Jahres sind die Preise für Futtermittel um ein Drittel gestiegen, jene für Treibstoff um 50 Prozent, für Strom um über 200 Prozent, für Gas um mehr als 350 Prozent und auch andere Kosten. „All das hat zur Folge, dass sich die Produktion und Verarbeitung von Milch enorm verteuert hat“, so Rainalter.
Mit dieser Teuerung müsste im Normalfall der Milchpreis ansteigen, allerdings ist dies nicht der Fall. „Im Lebensmittelsektor gibt es eine eklatante Schieflage zugunsten der großen Lebensmittelketten und diese akzeptieren nur geringe Preiserhöhungen“, so Reinalter. Der Obmann des Sennereiverbandes zeigt dabei durchaus Verständnis, dass die Kostenexplosion bei einem Grundnahrungsmittel nicht eins zu eins an die Konsumenten weitergegeben werden könnten. „Es darf aber genauso wenig sein, dass allein der Produzent auf den in die Höhe schießenden Kosten sitzen bleibt. Es braucht eine gerechte Verteilung auf alle Glieder der Kette.“
Reinalters Schlussfolgerung ist eine ebenso logische wie beängstigende: „Wenn auf der einen Seite die Ausgaben um ein Vielfaches steigen, auf der anderen die Einnahmen im besten Fall stabil bleiben und schon zuvor die Margen bei den Bauern extrem gering waren, dann geht sich die Rechnung für viele Betriebe einfach nicht mehr aus.“ Heißt im Klartext: „Sehr viele der Südtiroler Bergbauern, vor allem jene, die ihren Hof gerade noch im Haupterwerb führen, fürchten um ihre Existenz“, so der Obmann.
Sollte die Milchwirtschaft nicht wieder rentabel und den Bergbauern das Fundament ihrer Existenz entzogen werden, seien die Folgen für Südtirol weitreichend, warnt Reinalter. Die Versorgung mit Südtiroler Milch und Milchprodukten könne nicht sichergestellt, die Qualitätsstrategie nicht fortgeführt, die gesellschaftlichen Leistungen der Berglandwirtschaft nicht garantiert werden. „Das wiederum würde sich dramatisch auf die Tourismusdestination Südtirol auswirken, man denke nur an verfallende Höfe, zuwachsende Wiesen, nicht mehr bewirtschaftete Almen oder kostenpflichtige Wanderwege und Loipen“, so Reinalter. Reinalter ruft die Konsumenten – allen voran Hotellerie und Gastronomie – daher auf, konsequent auf Südtiroler (Milch-)Produkte zu setzen. „Damit sichern sie das Fundament, auf dem sie selbst stehen, sorgen also dafür, dass auch morgen noch heimische Qualitätsprodukte zu haben sind und die Landschaft gepflegt wird“, so der Obmann. Landwirtschaft könne nur nachhaltig sein, so Reinalter, wenn die Landwirte nachhaltig davon leben könnten.
Parallel dazu sucht der Sennereiverband im engen Austausch mit LH Arno Kompatscher und dem Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler nach Lösungsmöglichkeiten auf allen Ebenen. „Die Politik weiß um die Bedeutung der Berglandwirtschaft und es sind auch die politischen Rahmenbedingungen, die dazu beigetragen haben, dass sich die Milchwirtschaft in den letzten Jahrzehnten gut entwickeln konnte“, erklärt der Obmann. Er ist deshalb zuversichtlich, dass man gemeinsam Lösungen finde. „Das werden mit Sicherheit keine kurzfristigen sein, letztendlich geht es aber einerseits darum, die derzeitige Lage zu überstehen, und andererseits um die Sicherung einer langfristigen, wirtschaftlich nachhaltigen Zukunft der Berglandwirtschaft“, so Reinalter. (r)
Stilfs 2020: Pfluagziachn. Bräuche können sich ändern, verschwinden oder neu entstehen...: Sie haben die Geschichte der Menschen immer und überall begleitet und wenn sie nicht als touristischer Zeitvertreib verkommen, dann strahlen sie eine gewisse Sakralität aus.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Wer soll das bezahlen?
In fast allen Bereichen des täglichen Lebens steigen die Preise stark an. Neben den Energiekosten werden auch die Lebensmittelprodukte immer teurer. Nun kündigen auch die heimischen Milchproduzenten an, dass die Produktionskosten massiv ansteigen, während die Preise für die Milch sinken. „Wir dürfen in der ganzen Diskussion unter keinen Umständen die Lohnabhängigen, die Rentner und die Pensionisten vergessen, denn genau diese Menschen sind die Konsumenten und denen geht bald das Geld aus. Sobald sie kein Geld mehr in der Tasche haben, werden das auch alle Wirtschaftszweige zu spüren bekommen“, warnt der Landtagsabgeordnete und SVP- Arbeitnehmervertreter Helmuth Renzler.
Vor mehr als 10 Jahren, also während und nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, hat die Politik mit entsprechenden Maßnahmen dafür gesorgt, dass Unternehmen nicht in Schwierigkeiten geraten und somit konnten viele Arbeitsplätze gerettet werden. In den letzten beiden Jahren wurde die Welt dann durch die Corona- Pandemie auf eine neue große Probe gestellt. Und jetzt steht auch noch der Krieg vor der Tür. Die heute berufstätige Generation muss sich vielen Herausforderungen stellen und die Suche nach bestmöglichen Lösungen kann nur gemeinsam erfolgen. „Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis der ganze ‚Laden‘ kippt. Um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen, müssen jetzt Maßnahmen gesetzt werden, von denen alle profitieren, nicht nur die Arbeitgeber, sondern auch die Arbeitnehmer, die Rentner und die Pensionisten“, unterstreicht Renzler.
Wer kann sich den Einkauf im Supermarkt morgen noch leisten?
Sobald das Geld in der Brieftasche ausgeht, beginnt der Mensch, sich Überlegungen zu seinem Konsumverhalten zu machen. Dann wird er vor dem Supermarktregal stehen und sich genau überlegen, was im Einkaufswagen landet. In diesem Fall landet dann das billige Importprodukt auf dem Esstisch, und nicht die teure einheimische Ware.
„So weit darf es nicht kommen, denn dann haben alle Seiten verloren. Deshalb ist es an der Zeit, die über viele Jahre verlorene Kaufkraft der Löhne und Renten endlich nachhaltig zu stärken, denn nur so kann auch weiterhin ein sozialer Frieden in unserem Lande gewährleistet werden. Es müssen so schnell wie möglich Maßnahmen gesetzt werden, und zwar bevor es zu spät ist. Denn wenn wir nicht bald gegensteuern, verschlimmert sich die Lage für alle Menschen, egal ob sie der Arbeitgeber- oder der Arbeitnehmerseite angehören“, betont Helmuth Renzler und warnt davor, nur einseitig bestimmte Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.
Helmuth Renzler, SVP-Arbeitnehmer
Friede
Bei der Andreas- Hofer-Gedenkfeier am Abend des 19.02.2022 in Plaus hielt die Ortsobfrau der SVP Plaus, Claudia Seeber eine tiefsinnige Rede. - Sie nahm unter Anderem auch das Wort FRIEDE, welches auf dem Gefallenendenkmal sehr groß geschrieben steht, zum Anlass über den Frieden gerade auch in der heutigen Zeit nachzudenken. So wird z. B. in Europa, in der Ukraine schon wieder ein Krieg geführt! Anschließend las sie auch alle Vornamen der gefallenen- und vermissten Plauser vom 1. und 2. Weltkrieg vom Kriegerdenkmal ab, um besonders an diese damaligen jungen Männer und deren Lieben daheim mit ihrem großen Leid zu gedenken.
Frau Seeber bedankte sich bei der Abordnung der Plauser- und Rablander Schützen für ihre sehr wertvolle Präsenz bei der Gedenkfeier. Auch den Musikanten von Naturns dankte sie für die schön gespielten Weisen am Gefallenendenkmal. Zum Schluss las sie von einem danebenstehenden sehr alten Grabkreuz den hoffnungsvollen Sinnspruch: Am Ende steht nicht der Verlust, sondern ewige Vollendung des Lebens!
Danke an Alle für die würdevoll gestaltete Gedenkfeier.
Gögele Ernst, Plaus
Biogas: Förderung für Anlagen in Südtirol verlängert
Im Abgeordnetenhaus wurde die Förderung für Biogasanlagen um ein Jahr verlängert – der SEV dankt dem SVP-Abgeordneten Albrecht Plangger
Im Rahmen der Beratungen über das „Milleproroghe“-Dekret hat die Abgeordnetenkammer gestern Förderungen für kleine Biogasanlagen mit einer Leistung von weniger als 300 kW bei der Stromproduktion bis Ende 2022 verlängert. Der entsprechende Abänderungsantrag war vom SVP-Abgeordneten Albrecht Plangger formuliert worden. Der Südtiroler Energieverband begrüßt die Entscheidung – und bedankt sich bei Albrecht Plangger für dessen Engagement.
Die Nutzung von Biogas ist ein wichtiger Baustein, wenn es darum geht, fossile Energieträger durch erneuerbare Energie zu ersetzen. In Südtirol gibt es mehr als 30 Anlagen, die Biogas vor allem zur Erzeugung von Strom und Wärme einsetzen. Aber es gibt noch weitere Anwendungsmöglichkeiten: So können die Gärreste zu organischem Dünger weiterverarbeitet werden und somit im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft Kunstdünger im Südtiroler Obst- und Weinanbau ersetzen. Zudem wird aus Biogas Bio-LNG gewonnen – ein CO2-neutrales Flüssiggas mit einer höheren Energiedichte als Dieselkraftstoff, das an Tankstellen abgegeben werden kann und die Lebensmittelindustrie könnte das bei der LNG-Produktion gewonnene CO2 wiederum bei der Anreicherung von Kohlensäure einsetzen.
SEV - Südtiroler Energieverbnd
Kein Kreuz
Die neue Kirche zur hl. Monika in Plaus ist sehr gut gelungen und fügt sich als Baukörper gut an die alte Kirche zum hl. Ulrich und der hl. Barbara mit ihrem romanischen Kirchturm an.
Der neue Kirchenraum wird von natürlichem Lichteinfall schön und angenehm erhellt.
Auch die vergoldete Lichtkuppel an der Decke lässt viel Helligkeit in den Sakralraum.
Das schöne farbige Lichtkreuz über dem Altarraum bringt andächtige Stimmung in den Raum.
Schade ist nur, dass im ganzen Sakralraum kein Kreuz mit dem Corpus Christi angebracht wurde. Ein schönes, großes altes Holzkreuz, mit dem gekreuzigten Jesus hängt in der neuen Sakristei, ist aber leider nicht sichtbar für die Gläubigen im neuen Sakralraum.
Dieses schöne alte Kreuz würde den modernen neuen Kirchenraum sehr bereichern und zusätzlich zu mehr und tieferer Glaubensandacht anregen. Somit würde sich Altes und Neues zu einer schönen, andächtigen Einheit verbinden und ergänzen, ohne dass die Wände dadurch überfüllt würden.
Ernst Gögele, Plaus
HAIKU
DES MONATS Januar 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol:
*
Bis zum Morgen
ist er wach und grübelt …
der Neujahrsmond.
Jan Hosemann, Halle an der Saale
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com
Schlanders/Vinschgau - Es war keine leichte Ausgangslage, betonte hds-Bezirksobmann Dietmar Spechtenhauser. Nichtsdestotrotz kam die Summe von 6.557 Euro für das Vinschger Weihnachtslicht 2021 zusammen. Vor dem Hintergrund von Corona ein schöner Betrag, darin waren sich die Vertreter der beteiligten Verbände - hds und lvh - und der Raiffeisenkassen des Vinschgaus einig. Das Vinschger Weihnachtslicht, das vergangenes Jahr, nachdem es 2020 ausgefallen war, zum 8. Mal stattfand, ist gelebte Solidarität. „Es ist uns ein Anliegen, in dem Tal, wo wir wirtschaften, einen Teil zurückzugeben und jenen, denen es nicht so gut geht helfen zu können“, sagte Spechtenhauser bei der symbolischen Übergabe am 22. Februar in Schlanders. Und: „Schenken zu können ist ein schönes Gefühl.“ Günther Platter, lvh- Bezirksobmann Obervinschgau sprach auch im Namen des lvh- Bezirksobmannes Untervinschgau Hermann Kerschbaumer-Raffeiner: „Die Wirtschaft gibt mit dieser Aktion ein gemeinschaftliches Bild ab. Erich Ohrwalder von den Raiffeisenkassen lobte das Vinschger Weihnachtslicht: „Es ist ein tolles Projekt, das da auf den Weg gebracht worden ist.“ Mit der Vinzenzgemeinschaft Vinschgau unter dem Vorsitz von Regina Marth Gardetto hat man den richtigen Partner gefunden. Jeder Euro kommt in Not geratenen Menschen hier im Vinschgau zugute. „Danke für die große Hilfe“, bedankte sich Gardetto. Man hätte vor allem 2020 viele Lebensmittelgutscheine ausgegeben, aber auch Mieten oder Therapien für Kinder bezahlt. Sechs Konferenzen sind derzeit im Vinschgau aktiv. Gardetto: „Schluderns, Prad oder Laas sind noch weiße Flecken, wo es Konferenzen bräuchte.“ Die Zusammenarbeit unter den Konferenzen ist eine ausgezeichnete, unbürokratisch und schnell kann geholfen werden. (ap)
Vinschgau/Pressemitteilung SVP-Bezirk Albrecht Plangger
LANDESTOURISMUSENTWICKLUNGSKONZEPT – Was kommt auf den Vinschgau zu ?
SVP Vinschgau, Bürgermeister/innen und Touristiker treffen sich mit Tourismus-Landesrat Schuler
Auf Einladung der Vinschger SVP und den Bürgermeistern Ende Jänner 2022 wurde Landesrat Schuler nach Schlanders eingeladen, um das Landestourismusentwicklungskonzept vorzustellen und mit den Vinschgern zu diskutieren.
SVP Bezirksobmann Plangger und Bezirkspräsident Pinggera haben in die Thematik eingeführt. Danach hat Landesrat Schuler mit viel Geduld in anderhalb Stunden an Hand einer übersichtlichen Power Point Präsentation mit Statistiken die Entwicklung von Betten und Übernachtungen im Vinschgau bzw. im Land aufgezeigt und die Leitmotive für den Südtiroler Tourismus und die geplanten Handlungsmaßnahmen für die Tourismusentwicklung im Rahmen der Erstellung der Gemeindeentwicklungskonzepte vorgestellt.
„Dass die touristische Entwicklung Grenzen brauche, hatten alle eingesehen, aber grundsätzlich fragt man sich im Vinschgau, warum die Diskussion um die Bettenobergrenze und Bettenbörse auch im Vinschgau geführt werden muss, wenn sich dort die Betten in den vergangenen 10 Jahren kaum erhöht haben und der Zuwachs an Übernachtungen nichts am „Over-Tourismus“ beigetragen hat, nachdem zudem wahrscheinlich keine Vinschger Gemeinde als „stark entwickelt“ eingestuft werden kann (2,1 Mio. Übernachtungen auf 33 Mio. insgesamt – Vinschgau 1/5 der Landesfläche)“ … so der Bezirksobmann.
Bezirkspräsident Pinggera erinnerte an den Beschluss des Gemeindenverbandes, welcher dem Landeskonzept nur zugestimmt habe, mit klaren Bedingungen für eine Einteilung der Gemeinden in 3 statt nur 2 Kategorien (stark entwickelt – entwickelt – strukturschwach), für eine weitere Entwicklung in strukturschwachen Gebieten, sowie für klein- und mittelgroße Familienbetriebe.
Diesbezüglich konnte der Landesrat zustimmen und somit wird sich in der Liste mit 3 Kategorien Martell nicht mehr in der gleichen Kategorie wie Corvara finden. Die in der Vergangenheit von der Landesregierung gemachten Zuweisungen von Betten über ein Tourismuskonzept habe nicht funktioniert. Von 27.000 Betten seien nur knapp 10 % realisiert worden. Es gebe aber im Lande ca. 37.000 Betten, die zwar in der Bettenstatistik aufscheinen, die aber nicht mehr „aktiv“ sind. Die Gemeinden sollten unbedingt im Rahmen des Gemeindenentwicklungsplanes erheben, wieviele solche Betten es in der Gemeinde gibt. Vielleicht wäre das Angebot höher als der momentane oder mehrjährige Bedarf. Diese Betten können in nicht stark entwickelten Gebieten wieder für Erweiterungen zugewiesen werden.
Laut LR hätten die Gemeinden jetzt alle Informationen und Unterlagen, um die Tourismusentwicklungs- bzw. Gemeindenentwicklungspläne zu erstellen (ein Tourismuskonzept für das ganze Tal ist in der BM-Runde angedacht). Die Finanzierung und Bezuschussung durch das Land ist aber noch ungeklärt. Es besteht dringender Handlungsbedarf !
Der LR soll alle Informationen und Unterlagen der Landesämter und EURAC an die Gemeinden weitergeben. Er soll diese Themen in die Landesregierung bringen, damit die Gemeinden starten können.
„Die sog. Bettenbörse werde von den Bürgermeistern und Touristikern nicht als zielführend angesehen. Die Vinschger Betten müssen unbedingt dem Vinschgau verbleiben und nicht in die Landes-Bettenbörse nach Bozen kommen,“ auch müssen touristische Erweiterungen - am Beispiel Martell und Langtaufers, wo sich die meisten Tourismusbetriebe außerhalb der Siedlungsgrenzen befinden – weiterhin möglich sein, auch neue Betriebe (evtl. über einen Ausnahmebeschluss der Landesregierung). Unbedingt abklären, wie bei diesem Weilern das Siedlungsgebiet definiert wird!
Es muss unbedingt festgeschrieben werden, dass die Landesregierung begründete Ausnahmen zulassen kann (bei Erweiterungen und neuen Betrieb). Zum Beispiel für Gemeinden, für die eine touristische Entwicklung erst aufgrund neuer Gegebenheiten möglich wird. Es könnte eine stark verkehrsgeplagte Gemeinde nach dem Bau einer Umfahrung sein. Eine Ausnahme soll auch für Gemeinden, in denen Aufstiegsanlagen bestehen, möglich sein, um diese besser anzulasten bzw. wirtschaftlich zu führen.
Das Treffen war notwendig und positiv. „Im Vinschgau hoffe man jetzt“ – so der Bezirkspräsident – „dass die Anregungen und Forderungen des Vinschgaus bei der normativen Umsetzung des Landeskonzeptes berücksichtig werden, Entwicklung weiter zugelassen und die notwendigen Ausnahmeregelungen geschaffen würden. Man wolle sich vielleicht in einem halben Jahr wieder treffen.
Albrecht Plangger, Dieter Pinggera
Schlanders - Ästhetik, Erholung, Lebensraum, Sauerstoffproduktion, CO2-Speicher: Die Liste der Funktionen, die Bäume für uns und andere Lebewesen übernehmen, ist lang und dies sind nur ein paar Beispiele. Die Wichtigkeit von Bäumen nimmt in Zeiten des Klimawandels auch für den urbanen Raum zu: Große Bäume spenden Schatten und kühlen die Umgebungstemperatur deutlich ab.
Diese Bedeutung der Bäume erkennt auch die Gemeinde Schlanders in ihrer Bauordnung an, wenn sie im Abschnitt „Schutz der Grünflächen und Baumschutz“ schreibt: „Im Sinne von ökologischer Nachhaltigkeit ist die Erhaltung ökologisch wertvoller Bestandsbäume (…) zu fördern.“ Anschließend findet sich der Satz „Bestandsbäume auf öffentlichen und privaten Flächen dürfen nicht in ihrem Aufbau gravierend verändert oder ihr Überleben gefährdet werden.“ Trotz dieser in der Bauordnung enthaltenen Punkte, sieht der Plan zur Umgestaltung des Kasernenareals Schlanders die Rodung fast aller Bäume auf dem Kasernenareal vor. Der Plan der Grünflächen wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung am 18. November vorgestellt. Müsste nicht gerade die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und die Bäume erhalten? Oder sind die z.T. knapp 100 Jahre alten Bäume im Kasernenareal nicht ökologisch wertvoll oder zu alt, um erhaltenswert zu sein?
Der Baumexperte Valentin Lobis hat die Bäume im Kasernenareal auf Anfrage der „Initiative Drususkaserne“ begutachtet. Seine fachkundige Einschätzung besagt, dass besonders die Nadelbäume sehr wertvoll, gesund und erhaltenswert seien. Die Bäume wurden seit der Auflassung des Kasernenareals 1990 nicht gepflegt oder bewässert. Trotzdem sind sie in einem sehr guten Zustand. Lobis unterstreicht vor allem die Tatsache, dass die Bäume die letzten Jahrzehnte ohne Bewässerung in einem recht trockenen Klima sehr gut überstanden haben. Dies weise darauf hin, dass diese Bäume gut für den Klimawandel und trockene Phasen gerüstet seien.
Wie in der Gemeinderundschau Schlanders vom 02.12.2021 zu lesen war, waren im Sommer 2020 außerdem einige Südtiroler Biologinnen und Biologen im Kasernenareal, um den Status quo eines urbanen Raums zu untersuchen, der jahrzehntelang sich selbst überlassen war. Sie konnten hier einige interessante Arten erheben. Darunter z.B. den Großen Abendsegler. Dies ist eine Fledermausart, die in Südtirol recht selten vorkommt. In Siedlungsgebieten hält sie sich bloß auf, wenn viele Bäume vorkommen, wie es im Kasernenareal der Fall ist. Werden diese Bäume nun gefällt, verliert diese seltene Art, sowie andere Fledermaus- und Vogelarten, ihren Lebensraum.
Die Initiative Drususkaserne findet den Erhalt der großstämmigen Bäume wichtig. Gleichgesinnte können sich gerne melden unter: idrukas@gmail.com
Bozen/Vetzan - Paul Recla wurde kürzlich bei der Mitglieder-versammlung des Südtiroler Speckkonsortiums zum neuen Präsidenten gewählt.
In der jährlichen Mitgliederversammlung des Südtiroler Speck Konsortiums, die dieses Jahr im historischen Merkantilgebäude in Bozen abgehalten wurde, blickten die Mitglieder auf das vergangene Jahr zurück und stellten die Weichen für die Zukunft. Dabei wurde Paul Recla zum neuen Präsidenten des Speck Konsortiums gewählt. Er vertritt für die nächsten Jahre die Interessen der 28 Südtiroler Speckproduzenten, die im Südtiroler Speck Konsortium zusammengeschlossen sind.
Der Beginn des Jahres 2021 stand ganz im Zeichen der Corona – Situation, welche die Speck Produzenten das ganze Jahr über beschäftigt hat. 2021 konnte man mit einem Anteil von 43,1 %, den höchsten Anteil von Südtiroler Speck an der Gesamtproduktion aller Zeiten verzeichnen. Die Gesamtproduktion 2021 ist hingegen zum dritten Mal in Folge rückläufig. „Der Markt verlangt auch in Krisenzeiten ein Qualitätsprodukt mit strikten Qualitätsvorgaben, wie dem Südtiroler Speck g. g. A.“, betonte der Präsident des Südtiroler Speck Konsortiums Paul Recla bei der Mitgliederversammlung.
Für den neu gewählten Präsidenten, Paul Recla bleiben die Kernthemen des Südtiroler Speck Konsortiums im Fokus:“Wir sind bemüht, die Produktqualität des Südtiroler Speck g. g. A. konstant zu verbessern, die Bekanntheit der Marke „Südtiroler Speck“ durch effiziente Maßnahmen weiter zu steigern und die Marke vor Missbrauch zu schützen. Der Präsident Paul Recla wird im Verwaltungsrat von Günther Windegger als Vizepräsident sowie Florian Siebenförcher, Walter Nocker, Peter Moser und Roland Obermair unterstützt. Die Vollversammlung fand unter Einhaltung der geltenden Covid Regeln (2 G) statt.
66,3 % der Produktion wurde in Italien abgesetzt, ein Großteil davon in Südtirol selbst. Wichtigster Exportmarkt ist Deutschland (28,9 %), wo sich der Absatz auch in den letzten Jahren konstant gezeigt hat. Weitere Exportmärkte sind die USA, Frankreich, Schweiz und Österreich. Im Jahr 2021 hat vorgeschnittener Speck am besten den Bedürfnissen der modernen Konsumenten entsprochen. Durch die Corona – Pandemie hat sich dieser Trend verstärkt und auch im abgelaufenen Jahr weiter stabilisiert. Hinzu kommt, dass die Haushalte immer kleiner werden und besonders kleine Verpackungseinheiten überdurchschnittlich wachsen. 2021 wurden 41 % von Südtiroler Speck g. g. A. als Stückware verkauft, 21 % als ganze Hammen und 38 % als Fächerware, was einem Zuwachs von 3 % im Vergleich zu 2021 entspricht. Im Vergleich zu 2019 wurde ein Zuwachs von 20 % der Fächerware registriert. Besonders beliebt sind Verpackungseinheiten zu 90 g, 125 g und 150 g; die 100 -g-Packung bleibt jedoch die am meisten verkaufte Verpackungstypologie mit 28,2 Millionen verkauften Verpackungen.
Zum ersten Mal findet am 22. Mai 2022 der „Südtiroler Specktag in Naturns“ statt. Im Dorfkern von Naturns präsentieren sich Südtiroler Speck Produzenten und weitere Südtiroler Qualitätsprodukt mit Ständen., moderner Musik und kulinarische Highlights mit innovativen Gerichten von Südtiroler Speck g. g. A. erwarten die Gäste. (r)
Der Abbruch des „Felberwirt“ auf der Töll steht unmittelbar bevor und soll demnächst beginnen. Dies war dem Bericht von BM Alois Forcher bei der jüngsten Gemeinderatssitzung von Partschins zu entnehmen, schreibt die Neue Bürgerliste Partschins. Damit würde der Weg frei zur Errichtung eines Kreisverkehrs auf der Töll mit den Zufahrten nach Partschins, nach Quadrat und zum Zugbahnhof. Der lange Stau an der Ampel hätte damit ein Ende.
von Albrecht Plangger - Terminverlängerungungsgesetz Milleproroghe – gleich viermal in einer turbulenten Nachtsitzung ist die Regierung „überstimmt“ worden bzw. „ist die Regierung untergegangen“. Die Alarmglocken schrillen… Ministerpräsident Draghi musste den jeweiligen Verhandlungsführern in der sog. „cabina di regia della maggioranza“, die „gelbe Karte“ zeigen und die Rückendeckung des Staatspräsidenten einholen. Mit einem sehr wohl geplanten „Handstreich“, wurde die Bargeldgrenze von € 1.000,00 wieder auf € 2.000,00 angehoben, bei den Stahlwerken in Taranto/Apulien wurden gar € 575 Mio. gegen den Willen der Regierung umgeschichtet. Die Kommissionssitzungen waren echt chaotischer als in den Vormonaten. Auch wir SVP Parlamentarier haben keine großen Würfe gemacht. Mit der Angleichung der Konzessionsausschreibetermine für verfallene Großableitungen (Bruneck, Graun, Barbian usw.) in Südtirol 2023 an den gesamtstaatlichen Termin 2024 konnten wir uns nicht durchsetzen, trotz persönlicher Versprechungen des Ministers Cingolani. Die Lega-Abgeordneten haben aus Protest sogar die Kommissionsarbeit verlassen, weil das Thema im Trentino (und somit für die Trentiner Lega-Abgeordneten) noch wichtiger ist. Wir konnten uns beim Milleproroghe lediglich bei einem Aufschub der Revision von landwirtschaftlichen Maschinen miteinbringen und die Förderung für die kleinen Biogasanlagen unter 300 kW bis Ende 2022 festschreiben. Richtig freuen kann es aber die „Bachforelle und den Bachsaibling“. Ein für heuer in Kraft getretenes Besatzverbot in Gebirgsbächen und Seen, wurde bis Ende 2023 aufgeschoben und eine Kommission – in welcher auch Bozen und Trient dabei ist – wird bis dahin feststellen, welche Arten in Südtirol wirklich „heimisch“ sind und welche nicht. Umweltorganisationen und das Umweltministerium hatten im Schatten der Corona-Beschränkungen ein Dekret erlassen, das ab heuer den Besatz von Fischen verboten hätte, die in den betroffenen Gewässern nicht schon zu Kaiser Maximilians Zeiten heimisch gewesen sind.
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