Dienstag, 09 Juni 2015 12:00

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s6 6780Viktoria Fuchs hat den Vinschgau hinter sich gelassen und lebt in Dublin, die Münchnerin Martina Wienchol im Vinschgau eine neue Heimat gefunden. Zwei Lebensentwürfe zwischen Aufbrechen und Ankommen.

Text und Bilder: Hannah Lechner und Valentine Salutt


Die Berge sind zu hoch, zu eng, ich kann nicht atmen. Ich brauche Weitblick, ich brauche das Meer“.


Viktoria Fuchs stellt drei „Pints of Guinness“ auf den letzten freien Stehtisch in einem Dubliner Pub. Hinter ihren schwarzen Haaren und den dunklen Augen würde man eine Südeuropäerin vermuten, ihr Aussehen verrät nicht, woher sie tatsächlich kommt. Im Pub ist es laut, dicht an dicht stehen Iren und Nicht-Iren, die das kleine Lokal lachend, singend, grölend bis in den letzten Winkel ausfüllen. Selbst an einem gewöhnlichen  Dienstagabend wie diesem herrscht hier in internationalem Ambiente die Stimmung, die die 33-jährige Weltenbummlerin im Vinschgau vergeblich suchte. Doch nicht nur die geografische Enge hat sie dazu gebracht, ihrer Heimat den Rücken zu kehren.

Vom Balkon des alten Schulhauses auf dem Lichtenberger Berg kann man jenes schmale Tal im Westen Südtirols gut überblicken. Knapp 35.000 Einwohner zählt der Vinschgau, knapp 400 nur das kleine Dorf Lichtenberg, das die in München geborene Martina Wienchol vor zehn Jahren zu ihrer Wahlheimat machte. Nicht weit entfernt von Latsch, dem Ort, in dem Viktoria aufgewachsen ist, liegt Lichtenberg an einen Berghang gebaut im oberen Vinschgau und verfügt zwar über eine Bushaltestelle, kommt auf manchen Fahrplänen aber gar nicht erst vor.
Diese beiden Frauen, die sich noch nie begegnet sind, haben in ihrem bisherigen Leben viel von der Welt gesehen und den Begriff der Freiheit für sich persönlich definiert. Ihre Wege kreuzen sich auf der Suche nach Offenheit und Toleranz - und nicht zuletzt auf der Flucht vor der Enge. Dennoch führen sie zwei Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Während Viktoria für den pulsierenden Rhythmus und die multikulturelle Atmosphäre des Dubliner Stadtlebens ein viel zu kleines und überteuertes WG-Zimmer gerne in Kauf nimmt, mietete sich Martina in die großen, hellen Klassenzimmer des ehemaligen Schulhauses ein und genießt das so viel langsamere Leben auf dem Berg.

s8 6655„Wenn ich raufkomme, bin ich sofort in einer anderen Welt. Alles hinter sich im Tal zu lassen, ist ein bisschen so wie Aussteigen nach jedem Tag.“ sagt sie, während sie die Vase mit einer Rose in die Mitte des Raumes auf den Fußboden stellt und die Kerze daneben anzündet. Inzwischen hat sie die Gummistiefel und  den alten Wollpullover, in denen sie uns empfangen hat,  gegen eine bunte Strickjacke getauscht. Durch ihre Natürlichkeit und die von der Sonne gezeichnete Haut sieht sie aus, als hätte sie schon immer hier gelebt.   
Nicht nur symbolisch nach jedem Tag auszusteigen, sondern ihr Leben von Grund auf zu verändern, war bereits Martinas Wunsch, als sie sich mit 31 nach abgeschlossenem Musikstudium in Klavier, Blockflöte und Gesang in Salzburg, einigen Jahren Arbeit als Musiklehrerin in München und Garmisch und einer gescheiterten Ehe einen Rucksack und Wanderschuhe kaufte und vier Jahre lang durch die Welt tingelte. Ihre Reisen führten sie über den Jakobsweg nach Spanien, nach Guatemala, nach Mexiko und Griechenland und auch immer wieder nach Südtirol, wo sie freiwillige Arbeitseinsätze auf Bergbauernhöfen und Almen leistete und so der Idee, nicht mehr Musik zu machen, sondern selbst Bergbäuerin zu werden, immer mehr verfiel. Mit diesem Plan zog sie 2005 in den Vinschgau.

 Viele Jahre zuvor hatte in ebendiesem Tal bei Viktoria schon im Kindesalter das Fernweh aufzukeimen begonnen. Entfacht durch die vielen Bücher in ihrem Elternhaus und geschürt von einer Schulzeit als Außenseiterin, trieb es sie mit vierzehn schon aus dem Vinschgau in die nächstgelegene Stadt Meran, wo sie eine Hotelfachschule besuchte. Die Stadt war Anonymität. Anonymität bedeutete Freiheit.  Es ging ihr gut, wenn sie weg war vom Vinschgau.
Ihre Kindheit und Jugend in Latsch hat sie nicht in guter Erinnerung: „Jeder kennt jeden. Und manchmal glauben sie, dich besser zu kennen, als du dich selbst.“ Das Leben im Dorf war geprägt von Gerüchten, die oft zu bösen Lügen wurden, denn die Familie Fuchs wollte nicht so ganz dem traditionellen Bild in den Köpfen vieler Menschen entsprechen. Schon die Tatsache, dass sie sonntags nicht in die Kirche ging, sorgte für Gerede.

s8 6518Nach ihrem Schulabschluss zog es Viktoria in die Schweiz - es war, als würde sie die erste Seite eines leeren Buches aufschlagen, in das nur sie schreiben konnte. Vier Jahr später erfüllte sie sich den Lebenstraum eines freiwilligen sozialen Jahres in Sambia. Darauffolgende Reisen führten sie quer durch Afrika, Europa, Südamerika und Asien. In dieser Zeit lebte und arbeitete sie mit Menschen aus aller Welt zusammen. Herkunft und persönlicher Hintergrund spielten dabei nie eine Rolle.

Über Viktorias Gesicht breitet sich ein Lächeln aus. Beschwingt nimmt sie einen Schluck Bier und wechselt ein paar Worte mit dem rothaarigen Kellner, der, verwundert über das Aufnahmegerät und die Kamera, sein volles Tablett zur Seite stellt und einen Moment lang neben unserem Tisch stehen bleibt. „So sind die Iren, offen und direkt. Im Vinschgau wird man nicht einfach so angesprochen.“

Das merkte Viktoria auch bei ihrer Rückkehr aus Afrika, die ihr damals nicht leicht fiel. Der Gedanke, weder in den Vinschgau zu gehörenk, noch dorthin zu passen, wollte sie nicht mehr loslassen und so war es nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre Koffer endgültig packte. Gerade boomte die Wirtschaft in Irland, viele ausländische Unternehmen ließen sich dort nieder und Menschen aus ganz Europa strömten auf der Suche nach Arbeit in die irischen Städte. Unter ihnen Viktoria und ihr damaliger Freund.

Während Martina Teewasser auf den Holzherd stellt, erzählt die heute 45-Jährige, wie sich ihr Neuanfang im Vinschgau nicht ganz so einfach gestaltete. Mitsamt ihren indianischen Trommeln, den Kerzen, den Rosen und einem Konzertflügel zog sie in das alte Schulhaus auf dem Lichtenberger Berg, trommelt zu Vollmond und tanzt zur Wintersonnenwende Spiralen in den Schnee.
Achtzehn Höfe gibt es insgesamt rund um Martinas Schulhaus. Einige davon stehen leer, andere werden vermutlich bald leer stehen. Die Alten arbeiten, solange sie noch können. Die junge Generation hält wenig auf dem Berg. Wie reagiert ein solch zurückgezogenes Völkchen, wenn es in der lokalen Wochenzeitung die Schneespiralen ihrer neuen Nachbarin entdeckt? „Stell dir vor, das ist ja die, die bei uns wohnt, die da die Kreise in den Schnee legt.“  Sie war Gesprächsthema. Hin- und hergerissen zwischen Faszination und Widerstand riet ihr ihre Nachbarin: „Gscheider tasch Kirchn geahn as deis wos du do tuasch!“

Solche eingefahrenen Reaktionen auf Unbekanntes sorgen bei Viktoria für Verdrossenheit. Menschen brauchen Unterhaltung und wer in seinem kleinen Dorf von den immer gleichen Leuten umgeben ist, interessiert sich für das Leben der anderen – manchmal zu sehr, und auf eine ungesunde Art und Weise.  „Egal was du tust, du wirst beurteilt und viel zu schnell verurteilt.“, sagt sie darüber. Martina hingegen sagt: „Manche Menschen sind es nicht gewohnt, über sich selbst zu sprechen. Ich merke auch, dass viele Leute noch enge und alte Ansichten haben, und am Anfang wurde ich schon sehr auf Herz und Nieren geprüft. Trotzdem ist irgendwo auf der Herzensebene ein Austausch möglich geworden.“ Daraus zog sie für sich den Umkehrschluss und versuchte, ihre eigenen festgefahrenen Altlasten und Vorurteile loszuwerden und ehrlich zu sich selbst zu sein. Ihr Neuanfang im Vinschgau und mit den Vinschgern brachte sie dazu, sich die Frage zu stellen: „Wie eng bin ich eigentlich selbst?“

Natürlich gibt es überall auf der Welt und in jeder noch so internationalen Stadt engstirnige und verschlossene Menschen, Vorurteile und Ignoranz, das streitet auch Viktoria nicht ab.
Mit dem Wunsch, dem Vischgau eine zweite Chance zu geben, kehrte sie nach fünf Jahren Stadtleben in Dublin nach Hause zurück. Jedoch wurde ihr bald klar, dass es nicht die Sehnsucht nach ihrer Heimat gewesen war, die sie angetrieben hatte, sondern die Sehnsucht nach ihrer Familie.
Sie blieb drei Jahre – im Rückblick ein trauriger Abschnitt ihres Lebens.  Nichts wollte so, wie sie es gern gewollt hätte und zum ersten Mal stieß sie mit ihrer Weltoffenheit und Kontaktfreudigkeit auf Eis. Der Mensch, zu dem sie geworden war, kam im Vinschgau nicht an, und wenn sie sprühend vor Begeisterung von ihren Erlebnissen erzählte und von ihrem Gegenüber dasselbe erwartete, waren die Reaktionen eher verhalten: „Ach, woasch woll wias do isch, ollm s Gleiche, do passiert it viel.“ Und dennoch wurde ihr oft beinahe vorwurfsvoll die Frage gestellt, wieso man denn irgendwo anders hingehen sollte, wenn es hier doch so schön sei? Viktoria gelang es nicht mehr, sich in ihren alten Freundeskreis einzufinden, und auch neue Bekanntschaften zu machen, war mühsam. Wer sich als Clique schon lange kennt, bleibt lieber unter sich und neue Gesichter sind nicht immer willkommen. „Ich habe in diesen drei Jahren weniger neue Leute kennengelernt als in Dublin in einer Woche.“ Also kehrte sie nach Irland zurück.
In einer Stadt sei es viel leichter, dem aus dem Weg zu gehen, womit man sich nicht identifizieren kann, und den Austausch mit jenen Menschen zu suchen, die einem ein gutes Gefühl geben. Die Fülle an Möglichkeiten und Angeboten, und der Komfort, alles zu jeder Zeit zur Verfügung zu haben, geben Viktoria das Gefühl, frei zu sein. Während sie im Vinschgau für den Yoga-Kurs jedes Mal das halbe Tal durchqueren müsste, kann sie in Dublin auch nach Mitternacht noch im Geschäft um die Ecke Brot fürs Frühstück kaufen - eine kleine Luxusfreiheit, die sie genießt. Auch im Vinschgau gibt es Angebote, aber die sind oft spontan einfach nicht zu erreichen. „Ich möchte in meiner Freizeit so viel machen und mir selbst aussuchen, wann und wo. Solche Einschränkungen gaben mir das Gefühl, mein Leben stehe still, ich wurde mutlos, kraftlos und traurig.“ Viktoria blickt zu Boden und streicht mit einer Hand nachdenklich ihren schwarzen Rock glatt.

Für Martina ist das Ganze genau umgekehrt. Der Strom von Angeboten und das schnelle Münchner Stadtleben erdrückten sie eher, als dass sie sie befreiten, und im Gegensatz zu Viktoria hatte sie das Gefühl, die Anonymität würde ihr ihre Individualität nehmen. Inzwischen ist Martina im Vinschgau seit mehreren Jahren als Kursleiterin und Musiklehrerin selbstständig und arbeitet mit Kindern, alten Menschen und geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen. Hier kam ihr die geografische Enge des Vinschgaus zugute, denn angefangen mit kleinen Projekten konnte sie sich schnell einen Namen machen und sich das aufbauen, wozu sie sich in München nicht in der Lage gefühlt hatte und was es im Vinschgau so noch nicht gegeben hat. „In München hatte ich wahrscheinlich das Gefühl, ich bin nicht konkurrenzfähig. Ich hab nicht die Kraft gehabt, mich da durchzuboxen, in einer Stadt, wo an jeder Ecke was angeboten wird.“ Ein Leben als Selbstständige konnte sie sich dort nicht vorstellen und auch in den Vinschgau war sie nicht mit dieser Absicht gekommen. Damals hatte sie, der Bergbauernidee noch nicht ganz vertrauend, beschlossen, ihr Geld zunächst doch als Musiklehrerin zu verdienen, auch wenn sie damit in München nicht glücklich gewesen war. Die ersten Jahre biss sie sich durch, bis sie sich, fest davon überzeugt, ihr jährlich fälliges Gesuch für die Lehrerstelle bis zum 31. April abgegeben zu haben, selbst wieder aus den Ranglisten bugsierte. Dass es den 31. April gar nicht gibt, hat sie erst bemerkt, als sie vergeblich auf die Einladung zur Stellenwahl wartete und ihr Briefkasten leer blieb.
Da saß sie nun, ohne Aussichten auf einen neuen Job, ohne Mann an ihrer Seite und ohne Kinder, die sie sich gewünscht hätte. Nun fragte auch die Wahlvinschgerin sich, was sie eigentlich hier sollte, an dem Ort, der für Viktoria „am Arsch der Welt“ ist. Zu abgeschieden, zu wenig aufgeschlossen, zu wenig zugänglich, zu wenige Möglichkeiten.

Doch dann kam die Wende durch die Musik. Das Chorprojekt „Suvendes“, das sie zu leiten begann, öffnete ihr die Tür zur Selbstständigkeit. Die Begeisterung, das Interesse und die Anerkennung, die die Vinschger Sänger ihr entgegen brachten, und die ihr in München gefehlt hatten, holten aus Martina das heraus, was sie so lange zurückgehalten hatte. Mit dieser Aufgabe ist sie aufgeblüht. „Die Leute wollten wissen, was ich kann und wer ich bin, und so konnte ich auch selber dazu stehen.“ Endlich war sie nicht mehr die Virtuosin, die sie nie hatte sein wollen, sondern konnte beim Musizieren auf jeden einzelnen eingehen. Die Begegnung und das Sich-füreinander-Zeit-Nehmen sind für Martina mindestens genauso wichtig wie die Musik, wenn sie in ihren Kursen mit verschiedensten Menschen singt und trommelt. „Das Schöne ist, dass ich hier so viele Nischen gefunden hab und wenn sich eine schließt, geht eine neue auf.“ Es reizt sie, gerade im Vinschgau ihre Nischen zu finden, denn diese gehören dann wirklich nur ihr.
Was übriggeblieben ist von der Idee auszusteigen, ist Martinas Einstellung zum Tempo. Zwar ist der tägliche Wechsel zwischen dem Leben auf dem Berg und der Arbeit im Tal oft mühsam und ein Klotz am Bein in der schnellen Welt. „Aber das langsame Tempo dort oben fasziniert, es ist anders, alt. Ich bin selber nicht die Schnellste und die Berge sind ja auch eher schwerfällig“, sagt Martina. Sie hat gelernt, sich ihre Zeit einzuteilen und eins nach dem anderen zu tun. Ohne viel Ablenkung.
Sich ganz dem langsamen Leben hingeben will Martina aber trotzdem nicht, auch wenn sie jetzt die Möglichkeit hätte, zu ihrem Lebensgefährten Konrad auf den Hof ein paar hundert Meter weiter zu ziehen und Bäuerin zu werden. Der Austausch auf gleicher Ebene und das Teilen von Eindrücken und Erfüllungen gelingen ihr im bäuerlichen Alltag nicht so leicht, und deshalb will sie ihren Beruf nicht aufgeben. „Ich habe hier auf dem Berg kaum jemanden, der meine Interessen teilt. Darum nehme ich mir die Freiheit, bei meiner Arbeit unten im Tal das zu leben, was oben keinen Platz hat.“ Konrads und Martinas Welten prallen aufeinander, aber der Wille, gut miteinander umzugehen, lässt sie sich gegenseitig den Freiraum geben, den sie brauchen.

Eine letzte Frage, die sich stellt, ist jene nach dem Sich-angekommen-Fühlen. „Ankommen ist für mich nicht mit einem Ort verbunden“, sagt Viktoria. Sie fühlt sich angekommen bei den Menschen, die sie gern hat. Dublin ist nur eine Station, denn für Viktoria ist das Leben eine Reise, die noch lange nicht zu Ende sein soll und sie irgendwann vielleicht auch in eine Südtiroler Stadt führen könnte. Eben nur nicht in den Vinschgau.
Ihr täglicher Weg zur Arbeit in einem Buchhaltungsbüro führt über eine der vielen Brücken am Dubliner Hafen. Es riecht nach Salz. Während sie kurz inne hält, zieht der Strom junger Menschen an ihr vorüber und  wenn sich vor ihren Augen der River Liffey hin zum Meer öffnet, denkt Viktoria: „Mir gehört die Welt!“
Martina möchte im Vinschgau bleiben, sie ist glücklich im Zuhause, das sie sich hier geschaffen hat. „Es kommt schon drauf an, wo man ein Pflänzchen hinpflanzt.“, sagt sie. „Pflanzt man es in eine gute Erde, dann entfaltet es sich. Pflanzt man es auf einen Stein, dann entfaltet es sich wahrscheinlich nicht. Wenn jemand spürt, für mich ist das nicht der Boden, wo ich wachsen kann, dann verändert man entweder den Boden vor Ort, oder man geht woanders hin, wo man den richtigen Boden hat. Und das ist schon die Frage: Ist der Boden Vinschgau für jedes Pflänzchen das Richtige?“

s9 9226Die Autorinnen
beide 18 Jahre alt, besuchen die 5. Klasse des Spachengymnasiums in Schlanders, Valentine wohnt in Mals und Hannah in Lichtenberg (Gemeine Prad am Stilfser Joch). Was sie studieren werden, wissen sie noch nicht. Nach der Matura wollen sie reisen und Erfahrungen sammeln. Hannah wird im Herbst ein paar Monate auf einem Biobauernhof in Frankreich für Kost und Logis arbeiten. Valentine wartet noch auf die richtige Eingebung, wie sie die erste Zeit nach der Matura gestalten könnte. Die Reportage wurde beim Gabriel-Grüner-Schülerwettbewerb mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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