Nationalpark Stilfserjoch: Der Haidersee und die Frostberegnung - Klein gegen groß, Ökologie gegen Ökonomie

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Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Franz von Paula, 2. April 2022

Zählt man das künstliche Becken des Reschen-Stausees nicht mit, ist der Haidersee nach dem Kalterer See der zweitgrößte Natursee Südtirols. Er gehört zu den wertvollen, weil seltenen aquatischen Lebensräumen in unserem Land mit offener Wasserfläche sowie Schilfgürtel und Verlandungszone am Nord- und Südufer. Der Schilfgürtel am Südufer mit 7,3858 Hektaren Fläche wurde 1994 als Landesbiotop ausgewiesen, ebenso das baumbestandene Haidersee-Nordufer mit 3,9993 Hektaren Ausdehnung. Vom Fischbestand ist besonders die silbrig beschuppte Renke (Coregonus spec.) als postglaziales Relikt in diesem Binnensee zu erwähnen. Neben Stockenten und Blässhühnern sind aus der Vogelwelt der Schwimmvögel für den Haidersee aus den letzten 20 Jahren Neuzugänge als Brutvögel zu nennen so der Haubentaucher, der Zwergtaucher und die Reiherente. Ein besonderes Kleinod im Laubwaldbestand des Nordufers ist der sibirische Karmingimpel als Neuzugang der letzten Jahre. Für diese Zugvogelart besteht laut dem Zweiten Südtiroler Vogelatlas (2017) bis jetzt ausschließlich am Haider See Brutverdacht.

Frostberegnungswasser aus dem Haidersee
Im heurigen Frühjahr soll nun aus dem Haider See Wasser für die Frostberegnung der Obstanlagen im Vinschgau entnommen werden, weil - wie bekannt - der Druckstollen aus dem Reschensee zum Schludernser Werk derzeit saniert wird. Antragsteller für diesen außerordentlichen Wasserabfluss aus dem Haidersee ist die Energiegesellschaft Alperia Hydropower. Das Wasser aus dem Haidersee kann dabei nicht über den Reschener Druckstollen abgeleitet werden, sondern muss über das natürliche Etschbett über Burgeis, Schleis und Laatsch abfließen. Der Antrag spricht von einer Wassermenge von 6000 Litern pro Sekunde. Diese Ableitung von 6 Sekundenkubikmetern würde im engen Bett der jungen Etsch zu einem enormen Schwallbetrieb führen. Und dieser Schwall bringt eine starke Zunahme der Fließgeschwindigkeit, er mobilisiert das Sohlensediment und führt zu einer erheblichen Eintrübung des Gewässers. Das Gutachten des Südtiroler Landesamtes für Umweltprüfungen vom 15. März 2022 zu dieser Wasserableitung ist mit folgender Begründung negativ: „Die Fischbestandskontrollen, welche die Fischereibehörde bei Burgeis in den letzten Jahren durchführte, haben immer einen sehr guten Fischbestand ergeben, welcher sich vor allem aus Bachforellen und Mühlkoppen in allen Altersklassen sowie einigen Marmorierten Forellen zusammensetzt. Gerade in den Monaten März/April befinden sich die Fischeier noch in einer Entwicklungsphase bzw. es beginnt bereits die empfindliche Schlupfphase. Das geplante Ablassen des benötigten Frostschutzwassers aus dem Haider See würde diese Entwicklungsphase dramatisch beeinträchtigen, sodass von einer weitgehendsten Zerstörung des diesjährigen Jahrganges des Fischbestandes in diesem Gewässerabschnitt ausgegangen werden muss. Aufgrund der schwerwiegenden fischökologischen Auswirkungen kann dem angesuchten Vorhaben nicht zugestimmt werden.“

Die (Mühl-)Koppe ist unser „Tolm“
Die Rote Liste der gefährdeten Tierarten Südtirols von 1994 gibt bei den Fischen für unser Land eine Artenanzahl von 26 Fischarten an. Davon gelten 23 % als stark gefährdet und 38 % als gefährdet. Zu den stark gefährdeten Arten gehört auch die (Mühl-)Koppe (Cottus gobio), dialektal der „Tolm“, was Tödel oder Trottel bedeutet. Die Koppe ist in der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft als Natura 2000-Art eingestuft. Ihr despektierlicher Name ist auf das seltsame Verhalten und das Aussehen dieser Fischart zurückzuführen: Die Koppe hat keine Schwimmblase, sinkt deshalb an den Gewässergrund ab und hält sich dort in klaren, steinigen Bächen, aber auch in stehenden, sauerstoffreichen Gewässern der Kaltwasserzone der Forellenregion bis in 2.000 Metern Höhe auf. Verwandtschaftlich gehört die Koppe zu den Drachenköpfen: Der abgeplattete Kopf ist wie der schuppenlose, keulenartige Körper teilweise mit Stacheln und Strahlen bedeckt. Auch die vordere der beiden Rückenflossen ist strahlenartig, und die großen Brustflossen weisen ebenfalls Strahlenspitzen auf. Meist verharrt die Koppe am Gewässergrund regungslos und verlässt sich auf ihre grün-braun-graue Tarnung. Erst bei unmittelbarer Berührung zeigt sie Fluchtreaktion, schwimmt dann aber seltsam ruckartig nur kurze Strecken.
Neuere Untersuchungen zeigen, dass die Koppe weniger stationär ist als gedacht und große Wanderungen innerhalb der von ihr besiedelten Gewässersysteme unternimmt. Flache Seitenarme sind ein zentrales Element des Lebensraumes, denn dort bauen Koppen ein Nest, in welches das park 2Weibchen 100 – 300 Eier in Klumpen ablegt, die dann vom Männchen bewacht werden. Dieser einheimische Drachenkopf betreibt also Brutpflege!
Wichtig für die Koppe ist, dass Gewässerökosysteme auf ihrer ganzen Länge zugänglich bleiben. Nicht nur Querbauwerke sind hinderlich, sondern auch verkrautete Abschnitte, die von Koppen nicht überwunden werden können. Nährstoff-eintrag durch Gülle oder aus der Luft, der das Zuwachsen von Seitengewässern fördert, stellt leider heute vermehrt auch in höheren Lagen der Alpen ein Problem dar, dem der Tolm trotzen muss. Und besonders auch der Schwallbetrieb in Bächen ist der Koppe Tod.

Ein einordnender Vergleich
Damit die 6 Kubikmeter pro Sekunde Wasserableitung aus dem Haider See vorstellbar werden, habe ich mir die derzeitige Durchflussmenge an Wasser in der Etsch an der Pegelmessstelle in Eyrs besorgt. In den 16 Tagen zwischen dem 8. und dem 23. März sind an dieser Messstelle durchschnittlich 3,82 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Etsch abgeflossen. Mit anderen Worten: Die Entnahme von 6 m³/s Wasser aus dem Haidersee entspricht der eineinhalbfachen Menge des Abflusses in der Etsch bei Eyrs im heurigen März! Unschwer vorauszusehen, dass der Schilfgürtel und die Nassvegetation am See als ökologisch wertvoller Brutraum für Fische und Schwimmvögel trockenfällt.

Unser Landeshauptmann erklärt die Nachhaltigkeitsziele
Szenenwechsel: Schlanders, am Donnerstag, 17. März dieses Jahres, Abendveranstaltung im Schönherr-Kultursaal: Unser Landeshauptmann Arno Kompatscher präsentiert und erklärt die Nachhaltigkeitsziele für unser Land Südtirol. Die Broschüre „Gemeinsam für die Nachhaltigkeit“ wird verteilt. Kurzvortrag des Landeshauptmannes mit professioneller Moderation, technisch gekonnter Regie und Bürgerbeteiligung via Mobiltelefon, Bündelung der Fragen aus dem Auditorium mittels Telefonbeschlagwortung und Antworten des Landeshauptmannes. Keine direkten Fragen, sondern Artikulation über die Technik der Mobiltelefonie und Filterung. Schade drum!
Ich schreibe einige Kernaussagen unseres Landeshauptmannes aus seinen Statements mit: Wir müssen drei Krisen bewältigen: die Klimakrise, die Biodiversitätskrise und die Ressourcenkrise…. Die 17 Ziele zur Nachhaltigkeit sind von den Vereinten Nationen definiert und enthalten soziale, wirtschaftliche und Umweltziele… Innerhalb der Ziele und einzelner Zielgruppen gibt es Zielkonflikte… Ein Ziel muss so realisiert werden, dass für ein anderes Ziel kein Schaden entsteht…Wie werden vieles neu oder anders machen oder gar lassen müssen….Zur Kontrolle der Ziele gibt es bereits einen Maßstab mit den 87 Instrumenten des Landesstatistikinstitutes ASTAT, international sind dazu 150 Parameter definiert worden… Die Umsetzung der Nachhaltigkeit ist ein partezipativer Prozess…Wir werden bei uns selbst, jeder für sich, beginnen müssen, unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren.

Ermächtigung zur Wasserentnahme
Gegen das oben schon erwähnte negative Gutachten aus dem Amt für Umweltverträglichkeit unterzeichnet der Landeshauptmann die Verwaltungsmaßnahme zur Wasserentnahme aus dem Haider See für die Frostberegnung in den mittelvinschgauer Apfelkulturen 2022.
In der Rubrik „Vorausgeschickt“ auf der Titelseite der Tageszeitung „Dolomiten“ in deren Ausgabe vom Montag, 21. März d. J. schreibt Notburga Pardatscher Abarth meines Erachtens völlig zurecht: „In diesem Fall liegt die Entscheidung bei der Politik. Nachhaltigkeit gehört in ihren Verantwortungsbereich – aber nicht nur. Sie muss ein wichtiger Aspekt bei Entscheidungen im Alltag sein, aber jeder Einzelne und jede Einzelne muss abwägen, ob es nicht höchst an der Zeit ist, im Sinne der Nachhaltigkeit einen Schritt aus der Komfortzone zu machen.“
Es bleibt nur zu hoffen, dass wegen ausbleibender Frostnächte kein Wasser aus dem Haidersee entnommen werden muss und die Sanierung des Druckstollens aus dem Reschensee bis zum 4. April d. J. – wie angekündigt – fertiggestellt wird. Sonst werden die ökologischen Schäden am Haidersee und an der jungen Etsch groß sein.

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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