Alles braucht seine Zeit

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30 Jahre wurde gekämpft bis 1906 die alte Bahn fuhr, 15 Jahre nach der Schließung fuhr die neue Bahn erstmals am 05.05.2005  und nun, nach 15 erfolgreichen Jahren wird die Bahn elektrifiziert. 30 Jahre wurde gekämpft bis 1906 die alte Bahn fuhr, 15 Jahre nach der Schließung fuhr die neue Bahn erstmals am 05.05.2005 und nun, nach 15 erfolgreichen Jahren wird die Bahn elektrifiziert.

Gut Ding braucht Weile“, dieses alte Sprichwort bedeutet, dass alles, was gut werden soll, auch seine Zeit braucht. Große Dinge brauchen Jahre und Jahrzehnte, müssen oft auch Rückschläge hinnehmen, bis sie reifen und dann umgesetzt werden. „Dreißig Jahre wartet Tirol nun schon auf die Geburt dieses Sehnsuchtskindes, von dessen Ausbau, dessen tatkräftigen Einfluss auf das wirtschaftliche Leben Tirols durch die Steigerung des Fremdenverkehrs sowohl, als auch durch die Ausfuhr und Bewertung verschiedener Produkte Westtirols Großes zu erhoffen gewiss berechtigt ist.“ So schreibt F. W. Ellmenreich in einer Beilage zur „Meraner Zeitung“ am Vortag zur Eröffnung der Vinschgau-Bahn am 1. Juli 1906. Im Jahre 1894 verfasste der Rechtsanwalt und spätere Bürgermeister von Schlanders, Dr. Josef Tinzl, (Vater des späteren Senators Dr. Karl Tinzl) eine verkehrspolitische Studie über „Die Vinstgauer-Bahn“. In seiner 70 Seiten umfassenden Schrift wird die Geschichte der Bahnidee nachgezeichnet und ausführlich werden die verschiedenen Argumente für die Wichtigkeit dieser Bahn aufgeführt. Neben vielen Plänen, gab es auch Vorsprachen und parlamentarische Initiativen in Wien und Beschlüsse im Tiroler Landtag. Tinzl schreibt, dass der Stadtmagistrat und die Handels- und Gewerbekammer in Bozen, sowie der Stadtmagistrat und die Curvorstehung Meran Petitionen an das hohe k.u.k. Handelsministerium um möglichste Förderung dieses Projektes fassten. Viele Gemeinden schlossen sich diesen Petitionen an.

1891: die erste Kundgebung
im Vinschgau,
1906: Eröffnung der Vinschgerbahn

Am 1. März 1891, 15 Jahre vor der Eröffnung, gab es eine Kundgebung in Laas. Höchstwahrscheinlich war dies die erste Kundgebung, die erste Bürgerversammlung im Vinschgau. Diese Kundgebung war auch der Grund für das Verfassen der Studie, welche Tinzl aber erst drei Jahre später abschloss und veröffentlichte. Auf Seite 6 der Studie schreibt Tinzl: „Geradezu grossartig aber war die Kundgebung der bäuerlichen Bevölkerung Vinstgaus, welche am 1. März 1891 in Laas stattfand. Diese Versammlung war von fast sämmtlichen Gemeindevertretern und massgebenden Persönlichkeiten des ganzen Vinstgaus, im Ganzen von circa 200 Personen besucht, welche sich einstimmig dahin aussprachen, dass die Idee einer Bahnverbindung Meran-Landeck als eine Lebensfrage für das ganze Vinstgau begrüsst werden müsse, und welche ein siebengliedriges Comité zur Förderung dieser Idee eisetzten“. Am 29. Juni 1891 wurde von Vertrauensmännern des Oberinnthales in Hochfinstermünz eine Versammlung einberufen, welche von fast allen Gemeindevorstehern von der Haide bis Landeck, im Ganzen von circa 60 Personen besucht war, die sich im gleichen Sinne aussprachen und ebenfalls ein Aktionskomitee wählten. Tinzl betonte die internationale Bedeutung der Bahnlinie Meran – Landeck als kürzeste Verbindungslinie zwischen dem adriatischen Meer, Ungarn und den Donauländern einerseits und Westeuropas andererseits. Betont wurde die Bedeutung der Vinschgaubahn als zweite Nord-Süd-Verbindung neben der Brennerbahn bei Ausfall derselben. Das zweite Argument war die strategische Bedeutung der Bahn. „Aus diesem Gesichtspunkt muss eine Bahn von Meran nach Landeck auch als ein wesentlicher Bestandtheil unserer nationalen Landesverteidigung angesehen werden“ (S. 18). Erst später wurde die volkswirtschaftliche Bedeutung der Bahn hervorgehoben, besonders die Bedeutung für die Landwirtschaft, für den Handel und die Industrie, besonders den Marmortransport und für den Fremdenverkehr. Nachdem 1881 die Bahnstrecke Bozen – Meran eröffnet wurde, war ein Weiterbau nach Landeck nicht ganz unrealistisch. Doch erst 15 Jahre nach der Kundgebung in Laas und 30 Jahre nach den ersten Bemühungen um eine Bahnverbindung, ging die Bahn in Betrieb. Aber nicht bis Landeck, sondern nur bis Mals. Ursprünglich sollte sie nach den Plänen der Bozner Bankies E. Schwarz & Söhne sogar nur bis Schluderns führen.

Nach der Schließung 1990 kam es am 05.05.2005 zu einem Neubeginn

„Seit nunmehr vielen Jahren haben wir Vinschger uns daran gewöhnen müssen, in gewissen Zeitabständen nach Art einer psychischen Kneippkur von Gerüchten und halboffiziellen Ankündigungen über eine bevorstehende Auflassung unserer Eisenbahn aufgeschreckt zu werden.“ So beginnt ein Dolomitenartikel von Heinrich Kofler, dem späteren Bürgermeister von Schlanders, welchen Kofler zum 80-jährigen Jubiläum der Vinschgerbahn am 5. Oktober 1985 verfasste. Auch die Organisatoren der Jubiläumsfahrt, neben der Umweltschutzgruppe Vinschgau auch Bauern- und Wirtschaftsverbände, Sozial- und Jugendverbände, die Bezirksgemeinschaft und die Gewerkschaftsbünde, schrieben in der Einladung: „… Heute besteht für die Vinschgauer Eisenbahn die Gefahr, daß sie aufgelassen wird. Das Schienennetz ist teilweise veraltet, die Brücken sind für den Gütertransport zu schwach, die Fahrzeit ist zu lang. Zu wenig Einheimische und Gäste benützen sie als Verkehrsmittel, obwohl sie nur rund die Hälfte kostet wie die Autobuslinie. Für den Güterverkehr kann diese Eisenbahn überhaupt nicht mehr verwendet werden…“ Bereits ein Jahr danach wird die Vinschgerbahn mit Dekret des Präsidenten der Republik vom 19.11.1987 Nr. 527 aus dem Netz der Staatseisenbahnen gestrichen und als sogenannter „ramo secco“, „dürrer Ast“ zur Regionalbahn klassifiziert. Damit war klar, dass nur das Land die Bahn weiterführen konnte. Im Juni 1990 wurde der Bahnbetrieb endgültig eingestellt, nachdem zuvor immer weniger Züge fuhren und in den Sommermonaten der Zugbetrieb ganz eingestellt wurde. Zu Schulbeginn im September 1990 kam nur mehr die telegraphische Mitteilung, dass der Zugbetrieb endgültig eingestellt ist.

15 Jahre Stillstand – nach 15 Jahren Betrieb kommt es zur Elektrifizierung

Bereits am 28.10.1988 gab es einen ersten einstimmigen Beschluss der Bezirksgemeinschaft Vinschgau zur Erhaltung der Eisenbahnlinie Meran – Mals. Am 28.09.1990 folgte ein weiterer einstimmiger Beschluss der Vollversammlung der Bezirksgemeinschaft und ein weiterer Beharrungsbeschluss wurde am 09.06.1994 gefasst. Im Jahre 1988 beauftragte die Bezirksgemeinschaft Ing. Hansjakob Bernath aus Zürich mit der Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie. Bernath spricht sich dabei für die Erhaltung der Bahn aus und macht mehrere Vorschläge zur Neugestaltung des öffentlichen Verkehrsnetzes im Vinschgau. 1991 wurde ein Initiativkomitee eingerichtet, das sich monatlich mit den Verantwortlichen der SAD und dem zuständigen Landesrat traf. Mit Dekret Nr. 129/5 vom 23.11.1992 erteilte das Assessorat für das Transportwesen an die SAD die Konzession für die Bahnlinie Meran-Mals. Im Artikel 6 dieses Dekretes wurde festgelegt, dass die Bahnlinie nach den Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten am 30.06.1996 eröffnet wird. Heute wissen wir, dass es erst am 05.05.2005 dann soweit war. Viele technische, rechtliche und vor allem politische Probleme waren zu überwinden. Sowohl auf Landesebene, als auch im Vinschgau gab es immer wieder Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Bahnlinie. Die Bahn sollte durch Busse ersetzt werden. Es gab viele Stellungnahmen, Initiativen, offene Briefe an römische Minister und an die Landesregierung. Die Wirtschaftsverbände stellten sich nicht gegen die Bahn, aber der Ausbau der Straße hatte für die Wirtschaft Vorrang. Die Tourismustreibenden schlugen vor, auf der Bahntrasse einen Radweg zu machen. Als klar wurde, dass von römischer Seite keine finanziellen Mittel bereitgestellt würden, forderte der Landeshauptmann mit einem Schreiben vom 28.03.1994 an alle Anliegergemeinden eine Kostenbeteiligung am jährlichen Bahndefizit. Damit begann eine neue Grundsatzdiskussion. Auch die Sanierung des Joseftunnels führte zu Unsicherheiten und Verzögerungen. Schlussendlich wurden die Geleisanlagen erneuert, viele Bahnübergänge aufgelassen, die Bahnhöfe restauriert, ein modernes und einladendes Rollmaterial angekauft, Zubringerdienste aufgebaut und ein Taktfahrplan eingerichtet. Und heute, 15 Jahre nach der Wiedereröffnung, wird an der Elektrifizierung der Bahn gearbeitet. In einer Pressemitteilung des Landes vom 17.09.2015 meint damals der zuständige Landesrat Mussner: „Die Wiederinbetriebnahme der Vinschger Bahn im Jahre 2005 hat im Vinschgau und weit darüber hinaus eine neue Begeisterung für das Bahnfahren ins Rollen gebracht, dass es jetzt Zeit für den nächsten großen Schritt ist, um die Vinschger Bahn für die heutigen und künftigen Anforderungen zu rüsten.“ Ob die Zeit bereits reif für einen Anschluss nach Österreich oder in die Schweiz ist, ist noch unklar. Sicher ist nur, dass es sich für all jene gelohnt hat, welche 15 Jahre für eine neue Bahn gekämpft haben. Aber es war auch gut, dass nicht alle gleich Hurra geschrien haben. Große Projekte brauchen viel Zeit, viele Förderer, aber auch Zweifler. Denn: „Wer nichts anzweifelt, prüft nichts. Wer nichts prüft, entdeckt nichts. Wer nichts entdeckt, ist blind und bleibt blind“, meint der große Philosoph Teilhard de Chardin. So ist es auch mit den vielen neuen Bahnprojekten, die besonders in den letzten Jahren von verschiedenen Seiten vorgelegt wurden.

Heinrich Zoderer

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
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WINDMAGAZINE

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Winterwind 2024

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