Dienstag, 10 Januar 2012 00:00

„Arbeiten bei Schweitzer ist ein brutal harter Job“

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Interview mit Bernhard Schweitzer - Schweitzer AG Naturns

s12_0872„Vinschgerwind“: Herr Schweitzer, Sie sagen, Sie übernehmen lokale Verantwortung. Ladenbautechniker wollen Sie ausbilden. Was hat es damit auf sich?
Bernhard Schweitzer: Zunächst muss man unsere Firmengeschichte vorausschicken. Die Firma Schweitzer gibt es seit über 80 Jahren. Sie ist von meinem Großvater gegründet, dann von meinem Vater über 50 Jahre weitergeführt worden. Seit 15 Jahren bin ich im Unternehmen. Seit Beginn der 70er Jahre sind wir nun am Standort in Naturns. Von hier aus haben wir uns in verschiedene Länder weiterentwickelt und sind in ganz Europa, Nordamerika und im mittleren Osten tätig. Unseren Kunden, die hierher kommen, muss man immer wieder erklären, wo Südtirol ist, wo Vinschgau und Naturns sind. Es ist ein interessanter Gegensatz, denn wir haben in Südtirol – hier im Vinschgau – immer die Menschen gefunden, mit denen wir imstande sind, weltweit zu arbeiten. Die Menschen, die den nötigen Willen haben und die in der Lage sind, die Firma Schweitzer zu vertreten.

Das Humankapital vor Ort.
Richtig.

Ein für die Firma Schweitzer also sehr produktives Humankapital?
Wir wissen, dass der Südtiroler Arbeitsmarkt nicht ganz einfach ist. Daher haben wir viele Jahre die Strategie verfolgt, in den Niederlassungen einheimisches Personal anzustellen – zum Beispiel in Mailand, Basel, Moskau oder in London. Daraufhin haben unsere Kunden jedoch oft gesagt: ‚Wir haben zwar jetzt einen Schweizer oder einen Franzosen, der uns betreut. Aber könnten Sie uns nicht noch einmal einen Südtiroler schicken?’ Es wurden Aussagen gemacht, wie: ‚Mit den Südtirolern haben wir’s angenehmer, unkomplizierter.’ Die Südtiroler sind immer darauf aus, eine Lösung zu finden. Die Mentalität des Dienens, des Kundenverwöhnens ist in Südtirol stark, weil hier zwei Mentalitäten, zwei Kulturen vertreten sind und weil Gastronomie und Tourismus eine große Rolle spielen.

Es ist also eine Mentalitätsfrage und mit dieser Ausbildung zum Ladenbautechniker macht die Firma Schweitzer eine Maßschneiderung für den eigenen Betrieb.
Ganz genau. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter. Wir haben angefangen, die Ausbildung zum Ladenbautechniker ohne große Publicity intern zu starten. Die Leute sprechen sehr stark darauf an. Das möchten wir jetzt erweitern und ganz klar sagen: Wir brauchen nicht nur Ladenbautechniker, sondern auch andere Berufsbilder. Junge Designer, Montage- und Bauleiter, bzw. junge Projektleiter, die wir in ähnlichen Programmen ausbilden wollen. Es ist perfekt, wie Sie’s formuliert haben: maßgeschneidert für die Firma Schweitzer. Allerdings mit dem Zusatz, dass wir junge Menschen an uns binden wollen, die nicht nur hier in Südtirol arbeiten, sondern denen wir die Möglichkeit geben, in allen Niederlassungen der Firma Schweitzer tätig zu werden. Wir möchten in allen Firmen der Gruppe ganz gezielt Südtiroler einsetzen.

Kann man umgekehrt sagen, dass jenen, die ein solches maßgeschneidertes Ausbildungsprogramm durchlaufen, die Welt offen steht?
Denen steht die Welt offen. Wir müssen aber einer Sache Rechnung tragen: Arbeiten bei der Firma Schweitzer ist nicht einfach, das ist ein brutal harter Job. Es fängt schon damit an, dass wir – wenn’s  hoch kommt – vier, fünf Prozent unseres Umsatzes in Südtirol selbst machen. Den größten Teil des Umsatzes machen wir europa- und weltweit. Unsere Mitarbeiter sind eigentlich dazu gezwungen, von hier aus zu starten, um Termine oder Projekte zu begleiten und das ist schon rein verkehrstechnisch nicht einfach. Das bedeutet, irgendwann in der Nacht aufzustehen, loszufahren, um in Verona oder München den ersten Flug zu nehmen. Außerdem wird das Business der Firma Schweitzer, der Ladenbau den wir für die europaweit größten Einzelhändler machen, auch immer hektischer und schneller.

Was heißt für die größten Einzelhändler?
Wir sind heute einer der wichtigsten Partner von H&M in Europa. Wir arbeiten für C&A, für Nespresso, für Kunden in Deutschland wie Karstadt und Kaufhof. In Italien für Rinascente. Printemps in Frankreich und Waitrose in London. Wir arbeiten überall für die größten Namen.

Mehr geht fast nicht. In Moskau?
In Moskau haben wir viele westeuropäische Marken betreut. Parallel dazu hat mein Vater schon früh angefangen, Büros in Moskau aufzubauen. Wir haben heute fünf Leute in Moskau, die die gesamte Logistik und Projektleitung vor Ort abwickeln.

Welche Vor- oder Nachteile hat Südtirol im Allgemeinen und Naturns im Besonderen als Standort für ein internationales Unternehmen wie es Schweitzer ist?
Es hat einen gewissen Reiz für große Gruppen, denn niemand versteht so richtig, wo wir herkommen. Südtirol ist durch die Zwei-Sprachen-Situation sehr speziell, denn „eigentlich sind wir ja Italiener, reden aber Deutsch“. Das muss man erst erklären. Wir beschäftigen in Naturns über 200 Mitarbeiter auf 50.000 Quadratmetern Gewerbegrund, weltweit sind es 600 Mitarbeiter und es ist immer wieder beeindruckend, Menschen aus der ganzen Welt nach Naturns zu bringen, um hier mit uns zu arbeiten. Ich wage zu behaupten, dass viele Leute, mit denen wir beruflich zu tun haben, durch uns Südtirol entdeckt haben und auch weiterhin hierher in den Urlaub fahren. Man darf das nicht unterschätzen. Wir haben zum Beispiel vor zwei Wochen Mitarbeiter von Coach USA zu Besuch gehabt – das ist eine amerikanische Luxusmarke für Taschen und Accessoires. Wir holen unsere Geschäftspartner gezielt nach Naturns und entwickeln hier die Prototypen für den Ladenbau. Diesen Freitag haben wir Burberry aus London hier und mindestens einmal im Monat sind die Designer von H & M aus Stockholm in Naturns.

Schweitzer ist also unbewusst ein Image- und Werbeträger für Südtirol und Naturns.
Wir versuchen’s zumindest. Das geht soweit, dass der oberste Verantwortliche von H & M zweimal im Jahr mit seiner Familie im Lindenhof Urlaub macht und den Sonnenberg fast besser kennt als wir. Er hat Südtirol durch die Firma Schweitzer kennen gelernt. Da haben wir mit dem Standort in Naturns ganz klar einen Vorteil: Die Menschen kommen gerne hierher.

Auch für Geschäftsanbahnungen dürfte das Spannungsfeld Italien  - Südtirol und Italienisch- Deutsch ein gutes Entrèe sein.
Auf jeden Fall.

Umgekehrte Frage. Wo findet die Firma Schweitzer aufgrund ihrer internationalen Standorte optimale Rahmenbedingungen?
Am Hauptsitz in Naturns werden gerade einmal 15 Prozent produziert, der ganze Rest wird in Osteuropa produziert. Wir haben eigene Produktionsstätten in Polen und in Ungarn – ganz einfach aus Kostengründen. Wenn ich heute Kunden wie Nespresso bedienen will, kann ich nicht in Südtirol produzieren, denn das ist einfach zu teuer. Aber wir waren imstande, den Standort Naturns ganz gezielt durch unsere Holz- und Metallproduktionen und eine ganz starke Entwicklungsabteilung für Prototypen interessant zu machen. Wir haben ein starkes Team aus jungen Technikern aufgebaut. Seit dreieinhalb Jahren sind wir Entwicklungspartner für H & M. Was unsere Leute hier für Stockholm entwickeln, wird 2013 in den Filialen von H&M als Einrichtung stehen. Wir haben für Nike USA das Konzept für die europäischen Filialen in Naturns entwickelt. Der Standort Naturns geht immer mehr in Richtung Entwicklung, Management und Technik und produziert wird – das muss man eindeutig sagen – in Osteuropa.

Das Gehirn in Naturns und die Fertigung in Osteuropa.
Aber Sie dürfen nicht vergessen, dass wir derzeit massiv in die Produktion und neue Maschinen in Naturns investieren, weil wir hier eine Produktion brauchen, mit der man alles machen kann. Außerdem ist die Eigenproduktion in Naturns immer schon der letzte Notnagel gewesen. Wir haben hier für unsere Verhältnisse eine kleine, feine Produktion. Mit 8.000 Quadratmetern Tischlerei und 2000 qm Metallproduktion ist das sicher in Südtirol eine der größten Produktionen. Im Verhältnis zu den anderen Produktionen aber eine der kleinsten. Für uns ist wichtig, hier vor Ort Besonderheiten entwickeln zu können. Für H & M werden alle Sonderprojekte, ob London, Paris oder München, in Naturns gemacht.

Letzte Frage. Ein Wunsch für die Erreichbarkeit?
Den Flughafen in Bozen ausbauen, damit meine Mitarbeiter schneller vor Ort sind und meine Kunden einfacher hierher kommen. Also eindeutig die Erreichbarkeit durch den Flughafen Bozen.

Interview: Erwin Bernhart

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau


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Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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