Dienstag, 12 September 2017 12:00

Bio: Gemeinsam Visionen entwickeln und umsetzen

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s10 Reinhard Verdorfer BiolandVinschgerwind-Interview

Vinschgerwind:Im Jahre 1991 wurde der „Bioland Verband Südtirol“ von 10 Obstbauern gegründet. Das waren damals Pioniere, die mehr belächelt als beachtet wurden. Wie sieht es heute aus?
Reinhard Verdorfer: Gandhi sagte: jede neue Strömung wird zuerst ignoriert, dann belächelt, später bekämpft und dann angenommen.

Die Biobauern haben auch diese ganzen Phasen durchgemacht. Heute werden die Biobauern akzeptiert, Bio ist in der Gesellschaftsmitte angekommen, die biologische Landwirtschaft ist ein Teil der Landwirtschaft und Bioland ein Teil davon. Wir erhalten zunehmend Zuspruch durch Berufskollegen und  Konsumenten. Bioland Südtirol hat heute 625 Mitglieder.

Vinschgerwind: Was sind die Grundprinzipien des Biolandbaus?
Verdorfer: Bioland kennt sieben Prinzipien: die Kreislaufwirtschaft ist das Grundprinzip des organisch-biologischen Landbaus. Es geht darum die Bodenfruchtbarkeit zu fördern und Tiere artgerecht zu halten. Ein weiteres Grundprinzip ist es wertvolle Lebensmittel zu erzeugen unter Einsatz von natürlichen und naturidenten Betriebsmitteln und ohne gentechnisch veränderte Organismen. Die biologische Vielfalt soll gefördert und die natürlichen Lebensgrundlagen bewahrt werden. Das siebte Grundprinzip heißt, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und den Bauern eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Insgesamt ist es ein ganzheitliches System, das über die EU Richtlinien für Biobetriebe hinausgeht.  
Vinschgerwind: Gibt es viele Betriebe, speziell im Vinschgau, die in den letzten Jahren von der konventionellen auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt haben, was sind die Motive?
Verdorfer: In den letzten beiden Jahren gab es eine Zunahme von jeweils 10%. Besonders in der Obstwirtschaft im Unter- und Mittelvinschgau haben viele umgestellt, insgesamt mehr als 100 ha im letzten Jahr und rund 100 ha in diesem Jahr, insgesamt 30 Betriebe heuer und im letzten Jahr. In der Viehwirtschaft haben weniger Betriebe umgestellt, aber auch dort ist ein Aufwärtstrend erkennbar. Dietmar Battisti von Bioland und Christian Gamper von der VI.P. Abteilung Bio sind jene, die alle Punkte mit den interessierten Obstbauern durchbesprechen. In der Viehwirtschaft ist das Christian Kofler. Für die Umstellung gibt es ökonomische, aber vor allem gesellschaftspolitische Gründe. Die weit verbreitete Erkenntnis, dass Bio bei der Diskussion um die Zukunft der Landwirtschaft eine zunehmend wichtigere Rolle spielt, ist einer der Hauptgründe. Auch persönliche Einstellungen der jungen Betriebsübernehmer spielen eine Rolle. Sie sehen, dass Bio eine Herausforderung ist, aber auch ein Zeichen der Zeit, das sie ausprobieren und umsetzen wollen.

Vinschgerwind: Was muss bei der Umstellung beachtet werden, welche Risiken geht ein Betrieb ein?
Verdorfer: Das Risiko liegt vor allem in der Umstellungszeit. In der Viehwirtschaft dauert die Umstellung mindestens 6 Monate, beim Ackerbau 24 und beim Obstbau 36 Monate. Wir können nur beraten. Das Risiko durch Frost oder Hagel können wir nicht abnehmen. Die Beratung durch den Beratungsring ist heute so gut aufgestellt wie noch nie. Eugen Tumler vom Beratungsring und die Umstellungsberater leisten sehr gute Arbeit.

Vinschgerwind: Es gibt eine gesellschaftliche Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft.
Verdorfer: Diese gesellschaftliche Diskussion ist sehr wichtig, andererseits ist es mir ein Anliegen und ein Wunsch die Konsumenten auch auf ihre Verantwortung hinzuweisen. Der Konsument gestaltet durch seinen Einkauf die Landwirtschaft. Wir haben ein Projekt, das heißt „Solidarische Landwirtschaft“ in Dorf Tirol. Der Konsument bezahlt monatlich eine bestimmte Summe und holt sich wöchentlich seine Produkte beim Bauern ab. Er redet mit den Bauern und diese erfahren wie ihre Produkte ankommen. Solche Projekte bräuchte es mehr. Sie gehen weit über ökonomische Ziele hinaus, es kommt zu einem Meinungs- und Erfahrungsaustausch über die Lebenswelt des anderen.  

Vinschgerwind: Wie entwickelt sich die Biolandwirtschaft weiter?
Verdorfer: Die Beratung und Umstellungsberatung ist unser Kerngeschäft. Nun geht es um die Weiterentwicklung des Biolandbaus, die Werkzeuge und das Wissen, aber auch die Herangehensweise haben sich verändert. Neben der Beratung geht es um die Koordination der gesamten Wertschöpfungskette. Mit Christoph Pircher aus Latsch  haben wir eine wichtige Person, welche die Betreuung des gesamten Prozesses vom Saatgut zur Produktion über die Verarbeiter, die Genossenschaften bis zum Verkauf, dem Marketing übernimmt. Damit können  wir die gesamte Wertschöpfungskette unterstützen, beraten und vor Unrechtmäßigkeiten schützen.

Vinschgerwind: Ist ein Nebeneinander von Biolandwirtschaft und konventioneller bzw. integrierter Landwirtschaft möglich oder muss sich ein Gebiet für die eine oder andere Anbauweise entscheiden?
Verdorfer: Ein Nebeneinander muss möglich sein. Jeder Bauer muss die Freiheit haben, auf seinem Grundstück biologisch oder konventionell zu arbeiten. Kommt es zu Abdrift auf Nachbarflächen ist der Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen. Hier wird sich in Zukunft noch einiges tun, da die Laborergebnisse immer genauer werden und die Faktenlage somit laufend klarer wird. Die Abtrifttechnik muss weiterentwickelt werden, es braucht natürliche Barrieren, z.B. Hecken, die zum einen optisch positiv wirken und zudem ökologisch interessant sind. Insgesamt geht es um eine qualitative Aufwertung der Obstanlagen. Qualität und nicht Quantität ist heute wichtig, weil die Qualität über den Preis entscheidet. Heute fragen sich nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Händler: Was bietest du für eine Qualität? Bei einer Überproduktion ist die Qualität ausschlaggebend. Wir haben als erste zusammen mit dem Beratungsring –mit Unterstützung der Abteilung Landwirtschaft- eine „Landwirtschaftliche Naturschutzberatung“ eingeführt. Es gibt eine eigene Person, damit mehr Naturschutz auf den Obstflächen zum Tragen kommt.

Vinschgerwind: Werden Biobetriebe vom Land besonders gefördert?  
Verdorfer: Früher wurden die Bio-Kontrollen der Biobetriebe gefördert, jetzt nicht mehr. Die Flächenförderung bei Biobetrieben ist fast gleich hoch wie im konventionellen Bereich. Hier würde sich der Biolandbau sicher über eine zusätzliche Unterstützung freuen, da auch der bürokratische Aufwand höher ist, außerdem wäre es ein wichtiges politisches Zeichen. Einige Nischenprodukte werden zudem in Biobetrieben überhaupt nicht gefördert, wie der Kastanienanbau oder die Imkerei. Wir sind in einem guten Austausch mit der Landwirtschaftspolitik. Ich glaube, man hat erkannt, dass Bioland als größter Bio-Verband  in Südtirol unserem Land gut tut und positive Akzente in der Landwirtschaftspolitik setzt. Wichtig ist auch eine stärkere Förderung der Forschung in der Biolandwirtschaft.

Vinschgerwind: Wie ist die Zusammenarbeit mit anderen Instituten und Bioverbänden?
Verdorfer: Bioland Südtirol ist eng verbunden mit Bioland Deutschland. Durch Bioland sind wir mit allen Bioverbänden in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien im Austausch. Das wichtigste Forschungsinstitut für Bioanbau ist FiBL, das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau mit dem Hauptsitz in der Schweiz. Das Institut hat 200 Mitarbeiter und macht heute europaweit Forschungsarbeiten ausschließlich im Bioanbau. Auch mit Markus Kelderer von der Laimburg und seinem Team, das Forschungen ausschließlich im Biolandbau macht, gibt es eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit.  

Vinschgerwind: Pestizidfreie Gemeinde Mals bzw. Bioregion Obervinschgau  bzw. Vinschgau. Kann der Vinschgau eine Vorreiterrolle für die Biolandwirtschaft spielen?
Verdorfer: Wie das Kind getauft wird, ist zweitrangig. Wichtig ist jetzt, dass alle Beteiligten sich an einen Tisch zusammensetzen und – jenseits von persönlichen Unstimmigkeiten - eine Vision entwickeln. Wichtig ist, dass es keine Verlierer geben darf! Dann geht es zur gemeinsamen Umsetzung von Visionen und Zielen. Ich bin überzeugt, dass der Obervinschgau bzw. der ganze Vinschgau viele Potentiale für die dort lebenden Menschen und für ganz Südtirol hat, wenn man das geschickt angeht.

Interview: Heinrich Zoderer

Weitere Infos:
www.bioland-suedtirol.it oder www.bioinsuedtirol.it

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Impressionen 2025

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Jubiläumsjahr. 1525: Die Bauern waren unterdrückt und mussten so viele Steuern und Abgaben an die Regierenden (Adel & Kirche) zahlen. Das Leben wurde unerträglich und so brach der Bauernkrieg aus. 2025: Der SBB regiert das Land mit und manche Bauern holen sich mit Steuerbegünstigungen, Fördergelder und Subventionen das Geld zurück. Panta rhei: So dreht sich die Geschichte.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Zuckbichl. Das Bild erweckt in mir eine sonderbare und unerklärliche Nostalgie.
Vielleicht weil die Fotografie nur das Vergangene festhalten kann?
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Am Schnatzhof. Es war einmal... vor dem Hof ein besonderer Gast gelandet. Er möchte in der warmen Stube einkehren, aber er war zu groß und zu dick und konnte nicht durchschlüpfen. In wenigen Tagen aber konnte er so viel abnehmen und wurde dünn wie eine (Mond)-Sichel und klopfte an die Tür. Doch wenn er so schnell zunehmen kann, wie er abnimmt, dachte der ...

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Heydorf-Loretzhof IV. Jeden zweiten Donnerstag besuche ich die Redaktion des Vinschgerwind und gehe an diesem wunderschönen Juwel, mitten in Schlanders, vorbei. Ich kann immer wieder staunen über die schönen Proportionen, die eleganten Details, ohne „kosmetische Eingriffe“, die je nach Lichtverhältnissen anders wirken. Da muss ich zwangsläufig an die zu vielen Zerstörungen, die unser Land genehmigt, denken...
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Weltkulturerbe der UNESCO. Bald sollen auch die aus Schluderns stammenden Haflinger dazukommen. Die Waale auf der Malser Haide, die Transhumanz der Schafe in Schnals sind schon dabei. Aber die Liste kann unendlich verlängert werden: Die Stilfserjoch-Straße, das Scheibenschlagen, ....
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Die Nachtfotografie. Da ich immer weniger Schlaf brauche, bin ich öfters bei Dunkelheit unterwegs. So habe ich die Nachtfotografie entdeckt. Damit meine ich nicht nur den Himmel und seine leuchtenden Bewohner. Der schwarze Mantel der Nacht verdeckt vielen Unfug, lässt aber hier und dort einige schöne Sachen durchblicken...
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Ein Frühlingsgruß. Die nächste Vinschgerwind-Impression wird meine 500ste sein, und bis auf 1000 komme ich sicher nicht. Ich freue mich über die Rückmeldungen, weil mit einer Kleinigkeit kann ich andere überraschen und glückliche Augenblicke schenken. Vielleicht wäre es schön, die besten Impressionen in einem Katalog zu sammeln. Wenn der eine oder andere Gönner sich melden würde, könnte die Idee bis Weihnachten umgesetzt werden.
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Impressionen 2024

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Winterschlussverkaufszeit. Im König Laurins Gartl hat das „Land“ es uns vorgemacht, wie unsere Heimat billig verkauft werden kann. Welches ist das nächste Schnäppchen?
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Patzleid & Madatsch. Im Winter wird „das Grafische“ in der Landschaft hervorgehoben. Im Frühling sind aber die farblichen Kontraste, die den Rhythmus der Landschaft betonen: Gletscherweiß, Wiesengrün, Himmelblau, Erdbraun, ...
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Am Reschensee. Nur vor über 70 Jahren war hier soviel los. Zur Zeit ist dies nach dem Brenner-Basis die größte Baustelle im Land. Bald aber werden die Fluten, wie schon damals, alles verschlingen und nur ein paar Bilder werden die Erinnerung wach halten.
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Künstliche Intelligenz. Ist die Landschaft ein allgemeines Gut? Die menschliche Intelligenz ist nicht nur dem ästhetischen, sondern auch dem wirtschaftlichen Aspekt unterworfen. Abzuwarten ist, ob die KI etwas Besseres anbieten kann.
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Vinschgau Kristallin. Das Bild erinnert mich an schöne Wanderungen, aber auch an einen Text über Marmor und Kindheit, vielleicht von Luis Stefan Stecher, ich weiß es nicht mehr so genau...
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Die Sprache der Blumen. Immer mehr schöne, alte, harmonisch gewachsene Dorfkerne werden durch und durch „anonymisiert“. Um so erfreulicher ist es, wenn so wie hier in Tschars, jemand seinen persönlichen Akzent setzt.
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Die Kofelraster Seen. Eine für Körper und Seele lohnende Wanderung. Über den Seen schwebt die tragische Sage eines Liebespaares, in der auch der Zwerg „Muegg“ und der „Hohe Dieb“ vorkommen.
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Ferragosto. Wenig begangene Gegenden soll ich nicht so oft zeigen, ansonsten könnten sie überlaufen werden. „Kritische Situatonen“ soll ich unterlassen, sonst „maulen“ die überempfindlichen Bespritzer und Gastronomen. Ich probiere es diesmal mit der Milchstraße, mal schauen ob sich die Kühe auch melden werden.

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Der Kaandlwool. Laut der Geschichtsbücher gab es eine Steinzeit, eine Bronzezeit, eine Eisenzeit, ... Aber von Holzzeit ist nie die Rede. Dieses wunderbare Holzensemble beim Greithof spricht eindeutig dafür.
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Das Glück der Langsamkeit. Früher bin ich mit einem schnelleren Schritt unterwegs gewesen. Jetzt aber muss ich auch öfters rasten. Und gerade bei so einer Rast, auf dem Weg zum Sällentjoch, habe ich den glücklichen Augenblick eingefangen.
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Kontraste. Die Grüne Oase des stattlichen Gurschlhof, schon 1262 erwähnt, vermittelt Ruhe.
Ab und zu im Inneren des Berges wacht der „Wasserdrache“ wieder auf und spuckt Unruhe und Geröll ins Tal.
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Am Tartscher Bichl. Eigentlich ist für die Fotografen jedes Wetter ein gutes Wetter. Aber wenn es mit der künstlichen Intelligenz so weiter geht, brauchen wir nicht mehr ins Freie zu gehen: Ein paar Klicks auf die Tastatur und „pronto“ ist jedes Bild da.
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Kleiner Angelus Ferner. Jahr ein, Jahr aus (seit 1978) besuche ich diesen Gletscher. Auch er wird immer dürrer und runzeliger und irgendwann wird er nicht mehr da sein, oder ich schaffe es nicht mehr herauf zu kommen. Und so kann eine alte „Freundschaft“ enden.
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Es muss nicht immer Vollmond sein. „...und der Himmel war noch in der Nacht blau, und die dünne, mädchenhafte Mondsichel, ganz silbern oder ganz golden, lag auf dem Rücken mitten darin und schwamm in Entzücken.“ R. Musil
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Ohne Titel. Herbstfarben, einfach so: kein Event, keine Inszenierung, keine Spezialeffekte: die Natur ist schon speziell für sich. Ein Fest für die Sinne: Sehen, Hören, Riechen und kostet nichts.
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Äpfel & Trauben. Diese Früchte bestimmen die ländliche Kulturlandschaft. Aber auch die Geschichte des Abendlandes, angefangen mit Adam und Eva und der Erbsünde, bis zum ersten Wunder bei der Hochzeit zu Kana und und und..
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Schattenspiele. Karthaus, im Hintergrund, ist schon im Schatten verhüllt. Katharinaberg wird auch gleich vom „schwarzen Drachen“ verschlungen... Was für ein herrliches Spektakel dieses Licht- und Schattenspiel.
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Schloss Juval. In Südtirol gibt es an die 300 Burgen und Schlösser. Gut zwei Dutzend davon befinden sich im Vinschgau. Von einigen sind nur Mauerreste geblieben, andere sind sehr gut erhalten und zum Teil dem Publikum zugänglich. Geschichte, Geschichten und Sagen wurden in den alten Gemäuern wie in einer Truhe, bis heute gut aufbewahrt.
Foto und Text: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die Drachen & der Mond. Bei der Spitalkirche in Schlanders hausten zwei unersättliche Drachen. Eines Nachts wollten sie sogar den Mond verspeisen. Ich aber war schneller und habe den Mond mit meiner Kamera eingefangen. Somit können Liebespaare und Poeten den Mondschein in der
Valentinsnacht bewundern.

Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Vermoi Spitz (2929m). Dieser Gipfel mit dem geheimnissvollen Namen ist einer der schönsten Aussichtspunkte des Vinschgaus. Aufgepasst: das Bild mag täuschen, von St. Martin aus ist es kein Katzensprung, aber die Mühe lohnt sich.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Die streitenden Blässhühner. Im Haidersee streiten sich einige Vögel um die wenigen eisfreien Flecken. Ein paar schauen zu. Aber wenn das Eis schmilzt, wird für alle Platz sein und die Ruhe wird wieder einkehren, so wie im Landtag...
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Beim Prälatenstein in Schlinig. Obwohl hier vorwiegend Stille herrscht, ist Rhytmus zu spüren. Fast wie in einem Musikstück und die Noten gleiten dahin.
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Frühlingserwachen. Auch die Bienen haben es nicht immer leicht. Mein winziger Garten, so wie viele andere, sind wie Oasen für die Bienen, die sich darüber freuen.
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Die Haflinger. Die Rasse ist im Jahr 1874 mit der Geburt des Hengstes 249Folie aus einer Tiroler Gebirgspferdestute und einem Araberhengst in Schluderns entstanden. Heuer wird das 150-jährige Jubiläum gefeiert.
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Impressionen 2023

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Hommage an Laas. Der Raika-Kalender 2023-Entwicklungen (der ein kleines Dorfbuch ist) wurde gut, sachlich und emotional vorgestellt. Da mich seiner Zeit der Storch in Laas hat „fallen“ lassen, bin ich mit dem Marmordorf besonders verbunden.
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Der Schaukler. Seit Kurzem schwebt an der Osteinfahrt von Naturns ein neues Kunstwerk, das den Blick zwangsläufig nach oben zieht und je nach Lichtverhältnisse fast wie eine Erscheinung wirkt.
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Ich hab einen Vogel... gesehen. Eigentlich waren es 24 verschiedene Vogelarten, die wir in einer Stunde sehen konnten. Das war während einer von AVIMUNDUS organisierten Vogelstimmenwanderung am Rande von Schlanders. Ich war erstaunt!
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Zurück zu den Sternen. Wenn das Wetter es erlaubt, kann man jede Nacht, auch vom Balkon aus, den Sternenhimmel bewundern. Es reicht ein „Gugger“ um den Sternen näher zu kommen. Aber im Gummer, bei Karneid, erscheint das Spektakel wirklich grandios.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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In Schlanders ist es anders. Zur Zeit sind die meisten Klettersteige der Dolomiten überlastet.
Hier aber können „besondere“ Kletterer ihre Leidenschaft in Ruhe nachgehen.
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Zur Gipfelkreuz Polemik schlage ich ungeachtet vor: vom Tarscher Wetter Kreuz zum Pfeiler, den alten Waalweg entlang zu wandern. Vielleicht eine Überraschung für Einige, die auf 2.500 Metern Höhe einen Waal nicht erwartet hätten.
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Erlebnis Straße. Wann sperrt unser „Immobilitäts-Landesrat“ die Strecke Trafoi-Stilfserjoch für die Einheimischen endlich zu? Dann könnten die Adrenalintouristen unbehindert Gas geben.
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Requiem für einen Gletscher. Der Laaser Ferner am 18. Juli 2010 und am 18. Juli 2023
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Auf Failegg. Ich meide die „Erlebniswelten“, die auch bei uns immer höher-bunter-lauter werden.
Meine Erlebniswelt ist minimalistisch und doch langlebig.
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Bää, Bää, Bää ... Gleck, Gleck, Gleck. Es ist bald wieder soweit und Schafe, Treiber und Zuschauer werden wieder zusammentreffen. Es ist alles bereit. Dann ist der Sommer vorbei.
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Morgens um sieben. Die Stefanikapelle auf Platz ist wahrscheinlich eine uralte Sternwarte. Heute wie damals, hat sie im Augenblick des Sonnenaufgangs etwas Magisches.
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In Vezzan. In der Chronik des Marienberger Mönches Goswin wird schon um 1170 ein Weingut in „VETZANA“ genannt. Ein Weingarten in Vezzan zu besitzen war früher sehr begeehrt (heute sind vorallem Wohnungen gefragt). Früher waren sogar Besitzer aus 13 Dörfern aufgelistet.
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Kinder Gespräch im Zug: (...) „Warum sind die Obstkisten viereckig, wenn die Äpfel rund sind?“ ... „Wenn sie rund wären, würden sie den Hang hinunterrollen.“ „Ahh, aber warum sind die Äpfel dann nicht auch vierreckig?“ Der Zug hält an, die Kinder steigen aus und ich bleibe ohne Antwort.
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Auf Bärenstall. Ja, ein Bild kann auch riechen! Während ich das Bild anschaue, kann ich den Duft der frischen Erde riechen und dadurch werden Kindheitserinnerungen wieder wach ...
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Vintschgau. Manche Historiker, Nostalgiker oder Touristen vermissen die alte Schreibweise. Naja, angesichts des alltäglichen Wahnsinns könnte man Vinschstau schreiben und das T wäre wieder da.
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Bei Burgeis. Die Natur wechselt ihre Kleider und die Herbstkollektion ist so kurzlebig und bunt wie keine andere.
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Brot: Das Wunder. Mindestens seit 1223 wird auf Rimpf Brot gebacken. Brotbacken ist heute für einige Familien nicht nur eine ökonomische Notwendigkeit, es hat auch archaische, soziale und religiöse Komponenten: Es ist eine Art von Freiheit!
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Benedikt, Cäsarius, Johannes, Leonhard, Lucius, Maria und Martin. Bei so vielen Heiligen, wo sonst hätte das „Wunder von Mals“ stattfinden sollen, wenn nicht hier.
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Der Mond über Annaberg. Das ist meine letzte Impression für das Jahr 2023. Ich wünsche allen meinen „Lesern:innen“ Glück, Gesundheit und Frieden für das nächste Jahr.
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Die Stilfserjoch „Schlange“. Seit 200 Jahren tut die Stilfserjoch Straße ihren Dienst: Zur Freude mancher und zum Ärger anderer. Sie ist ein Meisterwerk, das ich bevorzuge, in der Dämmerung oder in der Nachsaison zu fotografieren.
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Licht & Schatten. Die Spitalkirche von Latsch beherbergt den wichtigsten gotischen Altar des Vinschgaus. Ein Meisterwerk von Jörg Lederer. Aber die ganze Kirche ist ein organisch gewachsenes Kunstwerk und das Südportal aus Marmor mit der Schweißtuchgruppe ist ein Teil davon.
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Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde die Seilbahn Latsch-St.Martin im Kofel gebaut und in Kürze, nach einer Generalsanierung, wird sie den Dienst wieder aufnehmen. Mit dem Ticket kann man nicht auf dem Mond landen, aber man kommt einen Schritt näher.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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„Matscher Hennen“. Wenn es so weiter geht, kann so ein Bild selten werden: Nicht wegen den Hunderten von Vögeln (die aus einem mir unerklärlichen Grund die Burg belagern), sondern wegen des mangelnden Schnees.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Was ist Weiß? Die Wissenschaft definiert Weiß so wie Schwarz und Grau als unbunten Farben. Ist also der Laaser Marmor unbunt? Auf jeden Fall ist er schön.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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Wassersparen ist angesagt. Alle reden darüber, sogar die Politiker, aber anfangen sollen immer die anderen: Die Pistenbetreiber, die durstige Apfelindustrie, die Millionen Wellness-Touristen, mein Nachbar beim Gartelen, .... Vielleicht kann ich beim Zähneputzen anfangen.
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St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it

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