Leserbrief zum Kommentar von Erwin Bernhart in Nr. 8-22
Immer wieder wird der Fahrradübergang auf der Töll, oder der fehlende Kreisverkehr, oder ein Fußgängerweg, oder die Ampeln als Grund für den endlosen Sommer-Auto-Stau im Vinschgau genannt. Interessanterweise gibt es auf der Brennerautobahn keine Ampeln, keinen Rad- und keinen Fußgängerübergang. Und doch gibt es von Ostern bis Allerheiligen jedes Wochenende Megastaus. Kann es sein, dass wir einfach ZU VIELE Autos auf den Straßen haben? Ich denke, wir müssen nicht die Radfahrer und Fußgänger verbannen, sondern die Autos! SIE sind es, die uns quälen, nicht erstere!
Sigmund Kripp, Partschins
Bahnübergang Spondinig
Bezugnehmend auf den Leserbrief von Herbert Marseiler, im Vinschgerwind Nr. 8 vom 21.04.2022, fühle ich mich ermutigt, auch etwas zu schreiben.
Auf Fragen an die Südtiroler Transportstrukturen AG, kurz STA, bezügl. der Schließzeiten des Bahnüberganges in Spondinig, habe ich am 21. März 2022 folgende Antwort erhalten, die ich hier inhaltlich zitieren möchte.
Die Schließ- und Öffnungszeiten der Bahnübergänge richten sich nach der Einstellung des Systems. Für die Übergänge in Spondinig werden die Schließzeiten auf der Grundlage der Streckenbildung des Zuges (Ankunft, Abfahrt oder Durchfahrt) berechnet. In Spondinig könnte der Zug mit hoher Geschwindigkeit durchfahren, deshalb muss die Schließung der Schranken dementsprechend programmiert werden. Aus Sicherheitsgründen muss dies mit einem großen Zeitabstand geschehen, um zu gewährleisten, dass der Zug im Falle einer technischen Störung halten kann.
Für eine Transitfahrt eines REX-Zuges von Mals nach Meran muss daher die Transitstrecke im Voraus vorbereitet werden, damit der Triebfahrzeugführer die entsprechenden grünen Signale sehen kann. Bei einer Zugkreuzung ist die Wartezeit länger, da die Zeit für die Bildung der Fahrstrecke und die Abfahrt des kreuzenden Zuges hinzugefügt werden muss. Die Wiedereröffnung der Bahnübergänge ist an die Freigabe des Gleiskreises gekoppelt, plus eine technische Zeit für die Abwicklung aller notwendigen Abläufe. Die längeren Wartezeiten an Bahnübergängen sind notwendig, um einen ordnungsgemäßen und sicheren Betrieb zu gewährleisten.
Alles verstanden? Man beachte den Satz: In Spondinig könnte der Zug mit hoher Geschwindigkeit durchfahren, deshalb muss die Schließung der Schranken dementsprechend programmiert werden. Bleibt die Frage: Wissen die Programmierer nicht, dass sich ganz in der Nähe der Bahnhof befindet und der Zug gar nicht schnell fahren dürfte?
In Österreich und Deutschland geht das viel schneller, Dort fahren die Züge oft mit hoher Geschwindigkeit an Bahnübergängen durch. Die Schranken schließen sich kurze Zeit vor Vorbeifahrt des Zuges und öffnen sich gleich danach, mit gleichzeitigem Erlöschen des Rotlichts. Selber öfters beobachtet.
Norbert Kofler, Prad am Stj.
Wandel….
Unser fast aller leben ist im Wandel seit nun gut zwei Jahren. Nicht unbedingt zum guten, aber es war und ist nicht alles schlecht. Einige von uns haben auch in ihrem Leben gründlich aufgeräumt.
Sei es, was Beziehungen anlangt - eliminiert, was nicht mehr passt. Was die Wohnung anlangt – mal ordentlich verringert, das komplette Inventur. Dazu gehört, allen voran auch die Entrümpelung der Kleiderschränke. Wofür jetzt zu Saisons Wechsel natürlich die richtige Zeit gekommen ist.
„Weniger ist mehr“ in fast allen Bereichen. Und wenn Sie, nach guter Arbeit, fehlende Teile in ihrer Garderobe ersetzen dürfen.. Seien Sie kritisch, hören Sie in sich hinein, ob das neue Stück zu Ihnen passt.. ob Sie es lieben werden und gut in Gebrauch haben werden.
Und geben Sie einmal mehr (oder wieder) auch dem heimischen Einzelhandel eine Chance. Denn wenn die Händler ihre „Hausaufgaben“ gut gemacht haben.. Heißt wiederum großen Mut bewiesen haben in der Vororder, dann werden die Konsumenten gut bestückte Abteilungen vorfinden. Gepaart mit fachlich kompetenter Beratung und weiteren Serviceleistungen.
Angenehmer Nebeneffekt: Unsere Orte bleiben lebens- und liebenswert mit einem guten Mix aus speziellen Geschäften und gastronomischen Betrieben.
Wir freuen uns.
Herzlichst,
Claudia Leoni - Latsch
Unsere Öffis- da bleibt einem die Spucke weg
15.04.2022 (Karfreitag): ich bin über eine Stunde am Bahnhof Bozen Süd gestanden. Zwei Züge nach Meran sind ausgefallen. Beim ersten kam noch die Durchsage durch den Lautsprecher mit dem Kommentar „Wir bitten um Verständnis“, beim zweiten hingegen gab es keine Durchsage mehr. Wahrscheinlich wars der Lautsprecheransagerin selbst zu blöd.
Funktionäre und Politiker aller Couleur: ihr müsst die öffentlichen Verkehrsmittel schon selbst ab und zu besteigen, um verstehen, welcher Wahnsinn sich da alltäglich abspielt. Ihr werdet es kaum glauben. Ganz rasch werdet ihr dann eure vollmundigen Ansagen in Bezug auf unsere wunderbaren öffentlichen Verkehrsmittel zurücknehmen. Man sollte ja auch nicht von dem reden, was man selbst nicht weiß. Beim öffentlichen Verkehr ist dies definitiv der Fall: höchst selten bekommt man einen Politiker oder einen Beamten höherer Ebene zu Gesicht.
Langweilig wird einem bei der Benutzung der hiesigen Öffis garantiert nicht. Wildwestszenen auf von Schülern überfüllten Bahnhöfen, den Anschlusszügen in Meran nachhechelnde Leute, aufgrund von fehlenden Zugbegleitern der Anarchie überlassene Zugabteile mit Kindern und Frauen, die sich teilweise fürchten müssen, sind nur einige der Erscheinungen, mit denen sich Fahrgäste konfrontiert sehen. Besonders interessant ist immer der Schienenersatzdienst. Frauen mit Kinderwägen stehen verzweifelt vor den Bussen und wissen nicht, wie sie ohne Hilfe in den Bus kommen können. Busse fahren einfach ab und scheren sich einen Deut darum, ob es Anschlusszüge gibt und ob diese eventuell abzuwarten wären. Busfahrer haben nicht die geringste Sprachkompetenz und können bzw. wollen nicht kundigen Fahrgästen keine Auskunft geben. Da darf man schon auf die Sommerzeit mit ansteigenden Fahrgastzahlen freuen.
Dulcis in fundo eine kleine Anekdote. Ich sitze spät Abend im letzten Schienenersatzbus von Meran zur Töll (weil der Zug Bozen-Meran vom Stationsmeister auf die Reise geschickt wurde, ohne den um einige Minuten verspäteten Schnellzug aus Rom abzuwarten, hatte ich ein Taxi von Bozen nach Meran genommen, um noch nach Hause zu kommen). Wer diesen Bus versäumt, kann die Nacht am überaus einladenden Meraner Bahnhof (bei geschlossenen Warteräumen) verbringen. Da der Bus hinter einem Bahnhofsgebäude steht, sieht der Fahrer nicht, ob der Zug aus Bozen schon angekommen ist. Plötzlich fragt der Fahrer mich, ob der Zug aus Bozen schon angekommen sei. Ich traue meinen Ohren nicht und bitte ihn doch nachzuprüfen. Dies ist aber der Mühe zuviel. Der Bus fährt ab, ohne dass der Fahrer weiß, ob der Zug aus Bozen angekommen ist. Gute Nacht.
Und so sollen die Menschen von der Straße auf die Schiene gebracht werden? Ich für meinen Teil jedenfalls werde es umgekehrt machen: Ich werde in Zukunft überall die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, nur nicht mehr in Südtirol. Verlagert sich mein Ärger halt von der Schiene auf die Straße.
Walter Gostner, Mals
Flat Iron Steak vom Grill mit mediterranem Grillgemüse
Zutaten für 6 Personen:
900 g Flat Iron Steack
HOLL-Rapsöl
Rohrzucker
1/2 Zweig Rosmarin, fein gehackt
Meersalz, Pfeffer aus der Mühle
Mediterranes Grillgemüse:
2 kleine Zucchini
2 kleine Fenchelknollen
1 Peperoni, rot
1 Peperoni, orange
2 Stangen Stangensellerie
1 Aubergine
10 Cherrytomaten
2 Knoblauchzehen
1 kleine rote Zwiebel
frische Kräuter nach Belieben
Olivenöl
Salz, Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
1 Das Steak ca. 30 – 60 Minuten vor dem Grillieren aus dem Kühlschrank nehmen.
2 Grill für direkte starke Hitze (230 – 290 °C) vorbereiten.
3 Fleisch einölen und mit wenig Rohrzucker einreiben. Das Steak über direkter starker Hitze mit geschlossenem Deckel pro Seite ca. 2 – 3 Minuten grillieren.
4 Steak in die indirekte Zone ziehen und mit Rosmarin
bestreuen.
5 Das Thermometer in der dicksten Stelle mittig ins Fleisch stecken. Wenn das Steak die Kerntemperatur von 51 ° C erreicht hat, vom Grill nehmen, in Alufolie wickeln und 3 – 5 Minuten (bis es eine Kerntemperatur von ca. 53 – 55 °C erreicht hat) ruhen lassen. Danach quer zur Faser in 1 cm dicke Scheiben schneiden, mit Salz und Pfeffer würzen.
Zubereitung Grillgemüse
1 Grill für direkte Hitze 160 – 180 °C vorbereiten.
2 Gemüse (von Zucchini bis und mit den Cherrytomaten) waschen, in mundgerechte Stücke schneiden und in eine Schüssel geben. Knoblauch und Zwiebel schälen und fein hacken, dazugeben.
3 Mit den Kräutern und dem Olivenöl gut mischen, mit Salz und Pfeffer würzen.
4 Das Gemüse in einen Grillwok oder in eine feuerfeste Gemüseschale geben und ca. 15 – 20 Minuten bissfest garen. Dabei häufig wenden. Abschmecken und zum Fleisch servieren.
(Quelle: Schweizer Fleisch)
Vinschgau - Im Vinschgau werden neben dem Braunvieh immer öfters auch andere Rinderrassen gehalten. „Die Holsteinzucht ist mein Hobby, und von der Braunviehzucht lebe ich“, erklärte Stefan Stocker von Pritzihof in Plawenn/Mals. Seine Holsteinkalbin Lara wurde bei der Landesausstellung des Rinderzuchtverbandes Südtirol am 9. und 10. Mai 2022 in der Viehvermarktungsanlage in Bozen zur Schausiegerin der Kalbinnen gekürt. Bei den Erstlingskühen erreichte er einen zweiten Platz. Die Reservesiegerin bei den Holsteinkalbinnen stellte Paul Ladurner aus Naturns. Einen ersten Platz eroberte Peter Moriggl aus Mals mit seiner Holsteinkalbin. Herausragende Ergebnisse erzielte der Züchter Günther Egger aus Taufers i. M. mit sechs Spitzenplätzen in der verschiedenen Kategorie der Holsteinrasse. Er holte zwei erste Plätze bei den Kalbinnen, einen ersten Platz bei den Erstlingskühen, einen ersten Platz bei den Jungkühen und einen zweiten Platz bei den Altkühen. Er überzeugte auch beim Euterwettbewerb. Beim Grauvieh punktete der Züchter Erich Müller aus Naturns mit einem ersten Platz in der Kategorie Jungkühe mit einem zweiten Platz in der Kategorie Altkühe und mit einem Eutersieg. Bei der Rinderrasse Holstein handelt es sich um eine der weltweit bedeutendsten Milchviehrassen. In Deutschland ist sie die am häufigsten eingesetzte Rasse in der Milchproduktion. Es wird in der Farbrichtung schwarz-weiß (Holstein-Friesian, HF) und rot-weiß (Red Holstein) gezüchtet.Das Tiroler Grauvieh ist eine autochthone Rinderrasse, die im gesamten Alpengebiet anzutreffen ist. Die meisten Tiere werden in den westlichen Bundesländern Österreich gehalten. Die Tiere sind genügsam und geländetauglich. Es handelt sich um eine Zweinutzungsrasse - für Milch und Fleischproduktion. (mds)
Schlanders/Masterlehrgang - Am Wochenende nach Ostern präsentierten die Studierenden des Masterlehrgangs „Konzeptuelle Denkmalpflege” der Donau-Universität Krems in den Räumlichkeiten der Drususkaserne in Schlanders ihre Abschlussarbeiten. Über 5 Semester haben sich die Student:innen aus Südtirol, Österreich und Deutschland mit der nachhaltigen und behutsamen Restaurierung historischer Gebäude befasst. Dabei lernten sie den Umgang und die Verarbeitung von verschiedenen Baumaterialien und Arbeitstechniken kennen. Es ging um das Arbeiten mit Gips und Stein, natürliches Verputzen, die Glasverarbeitung, die Herstellung von Textilen, Sgraffito und Fresko, aber auch um Flechtmaterialien und Kalligraphie. Wie der Lehrgangsleiter Josef Perger bei der Ausstellungseröffnung ausführte, ging es vor allem darum die Wahrnehmung zu schärfen für eine gute Form, den wohlüberlegten Einsatz des Materials und die Berücksichtigung des Kontextes. Nicht Kunst für die Kunst, sondern eine Kunst bzw. Kunsthandwerk für die Menschen, war das Motto des Lehrgangs, so Perger. Die Masterarbeiten der Lehrgangsteilnehmer:innen waren auch ganz unterschiedlich. Es ging um die Gestaltung bzw. Pflasterung einer Dorfstraße, die Gestaltung und funktionale Umsetzung eines Innenhofes, um die Anbringung von reflektierenden Fassadenelementen in einer Großstadt. Andere haben sich intensiv mit der Herstellung von Tongefäßen und die Verarbeitung von Sauerkraut beschäftigt bzw. mit den Tischgewohnheiten und der Esskultur, den Gebrauch und die Herstellung von Schüsseln, Pfannen und Löffeln, um die Verarbeitung von Hanf und Flachs, die Passformoptimierung der historischen „Herrenpfoad“ durch Schnittentwicklungen. Andere Themen waren die Auseinandersetzung mit der Lebenstruhe als Aufbewahrungsort wertvoller Gegenstände oder die Kulturgeschichte des Sitzens und die Herstellung eines Stuhles, der auf persönliche Bedürfnisse angepasst werden kann. Das Herstellen einer Nasszelle mit Tadelakt war eine weitere Masterarbeit. (hzg)
Ferienregion Reschenpass - Einen Rückblick auf ein schwieriges Tourismusjahr, mit dem die Präsidentin Deborah Zanzotti am Mittwoch (20.04.) in der Kitestation in Graun die Vollversammlung eröffnete. Die Wintersaison 2020/21 sei komplett ausgefallen und die Sommersaison wäre später als vorgesehen gestartet. „Und doch können wir stolz darauf sein, dass es im vergangenen Sommer noch nie so viele Gäste im Oberland gegeben hat.“ Das sei auf das abwechslungsreiche Angebot zurückzuführen, welches vom Wandern, Biken, Segeln, Kiten, Bogenschießen und von Schifffahrten bis hin zu den reichhaltigen Dienstleistungen im Winter reiche. Anerkennend äußerte sich die Präsidentin über den Geschäftsführer Gerald Burger und seinen MitarbeiterInnen. Sie alle bemühen sich, Vorhandenes zu verbessern und Neues ins Leben zu rufen. Nicht wegzudenken sei die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Fraktionen, der Forstverwaltung und der Schöneben-Haider AG, den Sponsoren und Vereinen, den Wegebetreuern und an erster Stelle mit den Mitgliedern. Auch die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Nauders gibt einen bedeutenden Synergieeffekt. Der Gast kennt keine Grenzen. In einer kurzen Rückschau ließ der Geschäftsführer Burger die wichtigsten Veranstaltungen Revue passieren: Green Days-MTB, Womens`s Bike Camp, Dreiländermarsch, Reschenseelauf, Haiderseelauf, Panoramamarsch, 3 Länder Enduro Race, Resia Rosolina Relay, Saligen Marsch und das Hundeschlittenrennen im Dezember. Heuer werden der Haiderseelauf am 21. Mai und der Ortler Bike Marathon am 4. Juni mit Start und Ziel in Graun ausgetragen. Die Sonnenaufgangs-Wanderungen zum Piz Lad, Sternen-Führungen auf Maseben, Bunkerführungen und weitere wöchentliche Veranstaltungen wird es erneut geben. Mit der neuen Bike-Schule „Peak 3“ bieten nunmehr drei Kite-Schulen ihre Dienste auf dem Reschensee an. Die Jahresstatistik der Ferienregion von 2019&2020&2021 spiegelt untrüglich die Corona-Krise wider: Ankünfte 2019 (102.078); 2020 (68.394); 2021 (65.500). Nächtigungen: 2019 (419.263); 2020 (293.800); 2021 (233.615). Verena Niederegger, für die Tourismusvereine im Vinschgau zuständig, stellte die zukünftige Markenstrategie für den Vinschgau vor. Grußworte an die Vollversammlung richteten: Bürgermeister Franz Prieth, Katharina Fritz von der Ferienregion Obervinschgau, Raika-Direktor Markus Moriggl, Schöneben-Vertreten Christian Maas und HGV-Ortsobmann Thomas Strobl. Daniel Thöny und Carmen Raffeiner, die Pächter der Kite-Bar, stellten sich vor und ließen wissen, dass am 21. Mai das Lokal eröffnet wird und täglich 3 bis 4 Gerichte zur Auswahl stehen. Lukas Wielander und Fabian Oberhofer stellten den „Adrenalina-Kiteclub“ (400 Mitglieder) vor und boten zum Abschluss eine Führung durch die Kitestation an. (aw)
Partschins - Überprüfen will die Gemeinde Partschins, ob es möglich sein kann, die gemeindeeigenen E-Werke und das gemeindeeigene Stromnetz in eine Genossenschaft umwandeln zu können. Diese Idee ist mit einem einstimmig angenommenen Beschlussantrag der Neuen Bürgerliste Partschins/Rabland/Töll in den Rat getragen und dort eingehend diskutiert worden. Dazu werde man Experten, wie etwa den BM von Moos zu Erläuterungen einladen. Schritt für Schritt werde man die technische Umsetzbarkeit prüfen. Im Jahr 2023 läuft ohnehin der Netz-Pachtvertrag mit Edyna aus, zudem auch die Grünzertifikate.
Zudem hat eine Anfrage der Freiheitlichen Sabine Zoderer und Christian Leiter ergeben, dass die Gemeinde Partschins für den von Alperia im Jahr 2020 bezogenen Strom 160.000 Euro, für das ebenfalls über Alperia bezogene Gas 63.000 und für das über Christoforetti bezogene Heizöl 11.000 Euro ausgegeben hat. Für 2021 waren es 222.000 Euro für Strom, 95.000 Euro für Gas und knapp 15.000 für Heizöl. Die Abschlussrechnung 2021 wurde mehrheitlich mit einem Überschuss von 2,7 Millionen Euro genehmigt. In den laufenden Haushalt hat man allerdings nicht alle Gelder zugewiesen. 869.000 Euro will man erst später genau definieren, wenn man um die Presisteigerungen vor allem bei Strom, Gas und Wasser genauer Bescheid wisse.
Viele Fragen hatten die Gemeinderäte im dafür vorgesehenen Tagesordnungspunkt. Was man etwa von den „Plastikblumen“ halte, wollte Sabine Zoderer wissen. Ob Plastik nachhaltig sei? Man habe davon nichts gewusst, sagten VizeBM Walter Laimer und BM Luis Forcher. Das habe IDM aufgestellt im Rahmen des Meraner Frühlings. Wie akut der Wassermangel in der Gemeinde sei, fragte Zoderer. Der Wasserverbrauch Landwirtschaft werde streng kontrolliert, sagte Laimer, was man von den Schwimmbädern nicht sagen könne. Eine Frage betraf den Stand der Dinge beim Pföstlhaus, dem Sagbauer und dem Greiter-Martha-Haus. Die Gemeinde, so BM Forcher, habe ein Gutachten beim Ensembleschutzbeauftragten Lösch beantragt, welches nocht nicht eingetroffen sei. Von Seiten des Interessenten „Das Stachlburg“ gebe es kein Projekt. Und man habe bei der Landesraumordnung beantragt, festzustellen, ob die landwirtschaftliche Kubatur genutzt und ob die Baudichte angehoben werden könne, sagte Forcher. Für einen neuen Radübergang auf der Töll gebe es ein Projekt, man sei allerdings auf der Suche nach einer Finanzierung. (eb)
Laatsch/Vinschgau - Die Gebietsschau des Schafzuchtvereins Obervinschgau zum 65. Jubiläum wurde am Samstag, 23. April 2022 neben dem Sportplatz bei Laatsch als Volksfest gefeiert.
von Magdalena Dietl Sapelza
Klein und Groß genossen die Gemeinschaft nach langer Coronapause und erfreuten sich an den 420 Schafen, die aufgetrieben worden waren. Interessiert verfolgten die Besucher:innen die Bewertung der Tiere und pflegten die Geselligkeit. Der Reihe nach führten die Schafzüchter:innen aus dem Raum Reschen bis Partschins ihre herausgeputzten Tiere vor. Zu sehen waren die Rassen Tiroler Bergschaf, Schwarzbraunes Bergschaf, Schnalser Schaf, Jura Schaf, Vilnösser Brillenschaf und Steinschaf. Die Schafe und auch ihre Züchter:innen hatte Dekan Stefan Heinz zuvor gesegnet.
Organisationschef der Gebietsschau war der Obmann des Schafzuchtvereins Obervinschgau Hubert Muntetschiniger aus Schluderns. Er hatte die Nachfolge von Johann Abart aus Schleis angetreten, der vor einem Jahr gestorben ist. „Ich konnte da weitergemacht, wo der Johann angefangen hat. Dieser hatte bereits die Weichen für die Gebietsschau gestellt und vieles organisiert gehabt“, betont Muntetschiniger. Hinter ihm standen die Verantwortlichen der Schafzuchtvereine Terza, Mals, Matsch, Schluderns Taufers i. M. und der Obmann des Kleintierzuchtverbandes Südtirol Lorenz Müller aus Morter. Die Jury leitete Engelbert Messner aus Antholz. Muntetschiniger bedankte sich bei der Laatscher Fraktionsverwaltung und speziell beim Fraktionsvorsteher Andreas Paulmichl für die Bereitstellung des Areals. Unter den Gästen befand sich auch der Malser BM Josef Thurner. Ein Problem für die Schafzucht sind die großen Beutegreifer wie Wolf und Bär. „Die zunehmenden Schafrisse führen dazu, dass immer mehr Züchter aufgeben und sich die Zahl der Schafe laufend verringert“, so Muntetschiniger.
von Albrecht Plangger - Die Abstimmungen über die Reform des Obersten Richterrates (CSM) haben wir letzthin ohne größere Pannen gut überstanden. Ex-Ministerpräsident Renzi bezeichnete diese Reform sogar als gänzlich nutzlos. Abgestimmt wurde bei uns auch der sog. DEF (documento di economia e finanze). Die Regierung will weitere € 5 – 6 Milliarden in die Hand nehmen für neue Hilfsmaßnahmen für die Familien und Betriebe. Angedacht wird eine weitere Senkung der Kraftstoff-Akzisen, Maßnahmen zur Reduzierung der Energiekosten, Finanzzuschüsse für Betriebe und die Finanzierung der Flüchtlingshilfe für die Ukrainer. Auch sollen die engen Termine beim 110 % Bonus bei den Einfamilienhäusern (villette unifamiliari) nochmals „aufgeweicht“ und die Abtretbarkeit von Steuerguthaben an die Banken erweitert werden. Auch soziale Maßnahmen sind vorgesehen, wie z.B. die längst überfällige Anpassung der Invalidenrenten, die im Jahr 2022 nur € 291,98 betragen. Auf der Tagesordnung steht demnächst die Schweinepest und die Diskussion um die Nuklearenergie der neuen Generation. Von Interesse ist auch das Treffen mit dem neuen geschäftsführenden Präsidenten des GSE dott. Ripa di Meana zusammen mit meinem Kollegen Senator Durnwalder. Über dem europäischen Aufbaufond PNRR dürfte - oder besser gesagt - muss sich auf der Investitionsebene der erneuerbaren Energien etwas ändern und somit können diese direkten persönlichen Kontakte zum GSE-Management sicher wieder „Türen öffnen“ für unsere Bürger, die investieren und die staatlichen Förderungen ausnutzen wollen. Erfolgreich war ein Treffen im Arbeitsministerium mit der für das Ehrenamt und Volontariat zuständigen Unterstaatssekretärin Accoto und dem Generaldirektor für den „Dritten Sektor“ Lombardi. Die immer noch ausstehende Finanz- und Steuerregelung für das Ehrenamt ist nun endlich „mehrheitsfähig“ und soll im nächsten Dekret der Regierung „DL aiuti“ vorgelegt werden. Dann können die Vereine endlich abwägen, ob sie ins RUNTS-Register wollen oder besser draußenbleiben. Wir konnten darüberhinaus ein baldiges Treffen in Präsenz in Bozen mit dem Dienstleistungszentrum DZE, Landeshauptmann, Kulturlandesrat und Vertretern der ehrenamtlichen Vereine vorbereiten. Der Generaldirektor möchte die „Stimmung in den Vereinen“ kennenlernen.
Mit der Wiederwahl des Präsidenten Oswald Angerer und des gesamten Verwaltungsrates endete heute (30. April) die zweite Vollversammlung des Landesverbandes der Eigenverwaltungen B.N.G. Vorgestellt wurden im Raiffeisen Pavillon in Bozen auch die Webseite www.fraktion.it sowie das neue Logo des Landesverbandes.
Oswald Angerer ist der alte und neue Präsident des Landesverbandes der Eigenverwaltungen, der vor zwei Jahren gegründet wurde und heute südtirolweit 64 Mitglieder zählt. Bei der Jahresversammlung, die heute (Samstag, 30. April) im Raiffeisen Pavillon in Bozen am Sitz des Raiffeisenverbandes stattfand, wurde auch die Buchprüferin Carmen Zwick in ihrem Amt bestätigt.
Auch der Verwaltungsrat des Landesverbandes wurde neu bestellt. Er besteht insgesamt aus neun Mitgliedern: Wie der Präsident wurde auch Franz Troger als Vize-Präsident einstimmig wiedergewählt. Julia Mayr bleibt Vertreterin des Südtiroler Bauernbundes, Armin Plangg und Andreas Weitgruber werden in den nächsten drei Jahren den Bezirk Vinschgau, Martin Bachmann, Erwald Anton Kaiser und Klaus Graber den Bezirk Pustertal sowie Walter Spechtenhauser den Bezirk Burggrafenamt im Landesverband vertreten.
Präsident Oswald Angerer stellte die Schwerpunkte der nächsten Legislatur vor: Erhalt und Stärkung der Eigenverwaltungen, Öffentlichkeitsarbeit, Überarbeitung der gesetzlichen Grundlagen, Schulung der Sekretäre, der Präsidenten und der Mitglieder von Verwaltungskomitees und nicht zuletzt eine finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes für den Landesverband der Eigenverwaltungen. Bislang finanziert sich der Verband ausschließlich über die Mitgliedsbeiträge.
Angerer bedankte sich bei Vize-Regionalratspräsident Sepp Noggler und dem Landtagsabgeordneten Manfred Vallazza für ihre Unterstützung, beim Obmann des Raiffeisenverbandes Herbert Von Leon und beim Landesobmann des Südtiroler Bauernbundes Leo Tiefenthaler für die Begleitung in der Gründungsphase des Landesverbandes. Anwesend war auch Andreas Schatzer, Präsident des Gemeindenverbandes, den Angerer als große Schwester und Vorbild des Landesverbandes der Eigenverwaltungen bezeichnete.
Einen Gruß richtete Oswald Angerer an den Präsidenten und den Geschäftsführer des Trientner Landesverbandes, Roberto Giovannini und Robert Brugger. Giovannini wünschte sich in seinen Grußworten weiterhin gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Landesverbänden. Es sei notwendig, Synergien zu nutzen und gemeinsam an Themen zu arbeiten: beispielsweise bei der Versicherung, beim Schutz der Eigenverwaltungen oder beim Ausarbeiten eines gemeinsames Verwaltungsprogramms.
Egon Mutschlechner, Geschäftsführer des Landesverbandes, legte den Jahresabschluss 2021 vor. In diesem Zuge stellte er auch die Webseite des Landesverbandes vor, die unter www.fraktion.it abrufbar ist, und das Logo des Landesverbandes. Es spiegelt die vier Elemente der Eigenverwaltungen wider: Forst- und Waldflächen, Wasser und Gewässernutzung, Almen und Wiesen sowie Parzellen, Flächen, Grund und Boden. Egon Mutschlechner rief die angeschlossenen Eigenverwaltungen dazu auf, dieses Logo künftig ebenso zu verwenden.
Zum Landesverband
Eigenverwaltungen verwalten nicht teilbares und nur in Ausnahmefällen veräußerbares Gemeinschaftseigentum, d.h. v.a. von Wäldern, Wiesen und Almen, die den Einwohnern vor Ort gehören. Wer seit mindestens vier Jahren in einem Ort ansässig ist, ist Teil dieser Eigentümergemeinschaft.
Insgesamt gibt es in Südtirol 116 Eigenverwaltungen, sie werden von einem Verwaltungsrat mit Präsidenten geführt. Diese Eigenverwaltungen werden direkt von den jeweiligen Nutzungsberechtigten gewählt. In weiteren 70 Ortschaften werden die bürgerlichen Nutzungsrechte von den jeweiligen Gemeinden verwaltet.
Vor zwei Jahren wurde der Landesverband der Eigenverwaltungen B.N.G. Südtirols gegründet, er zählt inzwischen 64 Mitglieder, Tendenz steigend.
Rund 25 Prozent der Wälder und zehn Prozent der Almen Südtirols sind im Grundbuch mit Bürgerlichen Nutzungsrechten belastet und werden von der ansässigen Bevölkerung über diese Rechte genutzt. Trotzdem sind sie der Öffentlichkeit wenig bekannt. Das soll sich nun ändern. Die Gründung des Landesverbandes war der erste Schritt in diese Richtung: Ziel des Verbandes ist, die Tätigkeit der Fraktionsverwaltungen zu koordinieren und die Zusammenarbeit untereinander zu stärken, als Ansprechpartner für rechtliche und verwaltungstechnische Fragen zur Verfügung zu stehen, die Interessen zu bündeln und ihnen dadurch mehr Gewicht zu verleihen. So sollen Eigenverwaltungen mehr Sichtbarkeit bekommen und Bedeutung und Vorteile der Gemeinschaftsnutzungsrechte besser kommuniziert werden. Der Landesverband will auch dafür sorgen, dass die bürgerlichen Nutzungsrechte fortbestehen und den Bedürfnissen der Bürger gerecht werden.
Die Süd-Tiroler Freiheit hat auch in diesem Jahr wieder eine Anfrage im Landtag eingereicht, um herauszufinden, wie viele Personen im Vorjahr wegen des Schwarzfahrens in öffentlichen Verkehrsmitteln bestraft wurden. Interessante Details: In den Bussen von SASA wurden im Vorjahr und im Jahr 2020 mehr Nicht-EU-Bürger als EU-Bürger bestraft. Und bei LiBUS wurden fast doppelt so viele Frauen als Männer bestraft.
SAD:
Von der SAD wurden im Jahr 2021 insgesamt 395 Personen wegen fehlender oder ungültiger Fahrscheine bestraft. 205 der Strafen gingen an Personen, die in Italien geboren wurden, 188 an Personen, die im Ausland geboren wurden. Die Summe aller Strafen ergeben einen Gesamtbetrag von 15.438,00 Euro.
Im Jahr 2020 stellte die SAD minimal weniger Strafen als im Vorjahr aus – nämlich 386. Bestraft wurden 192 Personen, die in Italien geboren wurden, und wieder 188 Personen, die im Ausland geboren wurden. Der Gesamtbetrag beläuft sich auf 13.388,00 Euro.
SASA:
In den Bussen von SASA wurden im Jahr 2021 3387 Personen ohne gültigen Fahrschein bestraft. Die Strafen erhielten 1760 Nicht-EU-Bürger und 1627 EU-Bürger.
Auch im Jahr 2020 wurden von SASA mehr Nicht-EU-Bürger als EU-Bürger wegen des Schwarzfahrens bestraft. Von den insgesamt 3957 bestraften Personen sind 2090 Nicht-EU-Bürger und 1867 EU-Bürger.
SASA gibt keinen Gesamtbetrag der Strafen an.
LiBUS:
LiBUS stellte im Jahr 2021 insgesamt 380 Strafen in Höhe von insgesamt 8.567,50 Euro aus. Bei den Bestraften handelt es sich um 232 Frauen und 148 Männer.
Im Jahr 2020 wurden von LiBUS insgesamt 465 Strafen in Höhe von insgesamt 9.760,00 Euro ausgestellt. Bestraft wurden fast doppelt so viele Frauen (303) als Männer (162).
Sowohl im Vorjahr als auch im Jahr 2020 waren Personen des Jahrganges 2003 und jünger am meisten von den Strafen betroffen.
LiBUS gibt an, dass 2020 von den ausgestellten Strafen 8.930,00 Euro (rund 91,50 Prozent) eingehoben werden konnten. Wie viele der Strafen des Vorjahres eingehoben werden konnten, wird nicht angegeben.
Trenitalia:
Bei Trenitalia wurden im Jahr 2021 961 Fälle erfasst. Ein Gesamtbetrag der Strafen wird nicht angegeben.
Im Jahr 2020 wurden 843 Fälle erfasst. Es wird darüber informiert, dass von diesen mit Stand 26.02.2021 786 an Bord und per Post zugestellt und davon 106 bezahlt wurden.
Aus der Anfrage geht nicht hervor, wie viele Strafen von SASA und SAD nicht eingehoben werden konnten. Auch LiBUS und Trenitalia geben hierzu lediglich für das Jahr 2020 Auskunft. Die Süd-Tiroler Freiheit wird daher diesbezüglich nachhaken, um alle Zahlen zu erhalten.
Außerdem wird die Süd-Tiroler Freiheit die Landesregierung fragen, welche Maßnahmen gegen Schwarzfahren bereits gesetzt wurden und noch gesetzt werden.
Süd-Tiroler Freiheit – Landtagsklub
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