Kastelbell - Man ist ein wenig irritiert, wenn man das Gourmet Restaurant Kuppelrain in Kastelbell besucht. Vor dem Eingang steht eine Skulptur in Aluminium. Es ist nicht das gewohnte Bild, welches man sich bei einer Skulptur erwartet. An der Rückseite erkennt man einen menschlichen Körper, die Vorderseite der Figur ist glatt. Im Speisesaal sind noch weitere solcher ungewohnter Figuren zu sehen. Zusammen mit den malerischen Arbeiten gehören sie zur Ausstellung des österreichischen Künstlers Georg Loewit in Kuppelrain.
Georg Loewit, Jahrgang 1959, lebt und arbeitet in Innsbruck. Er studierte Bildhauerei in München und Kunstpädagogik am Mozarteum in Salzburg. In den 35 Jahren seines künstlerischen Schaffens waren seine Arbeiten in mehr als 120 nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen.
Georg Loewit ist der Schwiegersohn des bei uns im Vinschgau bekannten und geschätzten Künstlers Herbert Danler. Beides sind völlig unterschiedliche Künstlertypen. Während Danler im Stil der expressionistischen Malerei die heimische Berglandschaft und Bauernhöfe abbildete, ist Loewit ein Vertreter der zeitgenössischen Kunst und bildet Menschen ab.
Bei der Vernissage am Sonntag, 3. April 2022 sprach der Künstler über die Hintergründe und Enstehung seiner Arbeiten. Er erzählt: „In der Kunstgeschichte war die Vorderseite einer Figur immer sehr wichtig und wir haben in der Ausbildung gelernt, dass das Gesicht viel über den Menschen ausdrückt. Als ich vor etwa 10 Jahren mit meiner Frau Susanne auf einer Eisenbahnbrücke stand und sie übers Geländer hinunter schaute, ist mir ihr Schatten aufgefallen. Und obwohl ich nur den Schatten sah, konnte ich mir ihr Gesicht genau vorstellen. Da dachte ich mir, warum bildet man immer alles ab, warum läßt man es nicht offen? So bin ich auf diese Art der Gestaltung der Vorderseite bei meinen Skulpturen gekommen. Die Rückseite allein gibt ja schon so einiges her und läßt vieles erahnen“.
Parallel zur Skulptur spielt der Schatten auch in der Malerei eine ganz wichtige Rolle. Georg Loewit: „Er ist für mich ein ganz lustiges und wichtiges Gestaltungselement geworden. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, etwas anderes zu machen. Es fasziniert mich immer wieder. Es ist wie ein Krimi, wo ich hoffe, dass die letzte Seite vom Buch noch lange nicht da ist“.
Es ist eine besondere Ausstellung in Kuppelrain bei Sonja und Jörg Trafoier. Der Künstler führt uns auf eine spannende Reise in die zeitgenössische Kunst. Es lohnt sich diese besondere Ausstellung zu besuchen.
Die Ausstellung ist noch das ganze Jahr über zugänglich. (pt)
Val Müstair - Ein „randulin“ ist ein Auswanderer, eine „randulina“ eine Schwalbe. Die Schwalben fliegen im Herbst weg und kommen im Frühjahr wieder. Im Val Müstair gibt es auch „randulins“. Das sind die, die gehen, aber wieder zurückkommen. Sie ziehen weg vom Tal, müssen ihre Ausbildung auswärts machen, finden anderswo Arbeit und ihren Lebensmittelpunkt. Aber im Herzen bleiben sie ihrer Heimat, dem Val Müstair, verbunden. Sie kehren wieder zurück mit neuen Ideen und Plänen. Sie bringen frischen Wind ins Tal, schaffen Neues und betätigen sich nicht selten als Stütze der Gemeinschaft.
So einer ist Carl Renè Dethomas aus Müstair. „Uras e clinöz“ stand früher an seinem Elternhaus angeschrieben. Sein Vater war Uhrmacher und betrieb an der via Maistra in Müstair ein Uhren- und Schmuckgeschäft. Das Haus ist noch da, das Geschäft hingegen hat heute eine andere Bestimmung. Der Sohn ist seinen eigenen Weg gegangen und nach vielen Jahren als Therapeut ins Tal zurückgekehrt.
Vinschgerwind: René, was hat dich veranlasst, wieder ins Val Müstair zurückzukehren?
Carl Renè Dethomas: Gemeinsam mit meinem Lebenspartner hatten wir beschlossen, in Müstair unseren Zweitwohnsitz zu errichten und unsere Tätigkeit zwischen Müstair und unserem damaligen Wohnsitz in Zürich aufzuteilen. Ausschlaggebend für diesen Entscheid war einfach, in das wunderschöne, naturbelassene Tal ohne Grossstadt-Stress heimzukehren und aufgrund unserer Berufe war dies möglich. 1998 zog ich für ein Sabbatical von zweieinhalb Jahren ins Benediktinerkloster nach Disentis. 2001 kehrte ich vorübergehend zurück, um bald danach wieder ins Unterland zu entschwinden. Im Juni 2017 zog es mich dann endgültig wieder zurück in meine Heimat.
Vinschgerwind: Warum hast du dich der therapeutischen Berufung zugewandt?
Carl Renè Dethomas: 1961 im malerischen Müstair - Val Müstair (GR) geboren und wohlbehalten in einer wunderbaren Familie als Landwirt- und Uhrmachersohn als jüngstes von vier Kindern aufgewachsen, verfolgte ich nach den Studienjahren eine berufliche Karriere in der Privatwirtschaft und hatte verschiedene leitende Stellungen inne, die mich viel Kraft kosteten. Mit achtunddreissig Jahren nahm ich mir eine Auszeit und lernte für zwei Jahre die spirituelle und berufliche Seite in einem Kloster kennen. Nach diesen interessanten und intensiven Jahren engagierte ich mich vor allem in leitenden Stellungen in Nonprofit-Unternehmungen. In all diesen Lebensabschnitten habe ich gemerkt, dass uns noch höhere Kräfte beeinflussen und lenken. Verschiedenen Reisen an mystische Orte in Peru, Bolivien, Ägypten, Griechenland und der Türkei haben diese Gefühle in mir noch verstärkt.
Ein massives Burnout hat mich zusätzlich geprägt und sensibilisiert. Dieses einschneidende Erlebnis hat mich für Monate ausser Gefecht gesetzt. Auf der Suche nach Unterstützung bin ich auf REIKI gestossen. Es entstand der Wunsch, mich in Reiki und weiteren alternativen Behandlungsmethoden auszubilden. So war der Schritt in eine «neue Welt» getan, nämlich künftig der Berufung zum Therapeuten zu folgen. In den Folgejahren habe ich mich konstant und intensiv in diesem Bereich weitergebildet. Seit zwölf Jahren praktiziere ich Reiki und staune immer wieder von neuem, was diese und andere alternativen Therapieanwendungen für positive Auswirkungen auf unser geistiges, seelisches und körperliches Befinden haben.
Für mich war im Rückblick «mein Burnout» eine wertvolle Erfahrung, die mich zu der Erkenntnis geführt hat, dass wir uns wieder mehr auf die Natur, auf den Ursprung, auf UNSEREN URSPRUNG konzentrieren sollen. Das Val Müstair bietet dazu die bestens Voraussetzungen.
Vinschgerwind: Was für Therapien wendest du an?
Carl Renè Dethomas: Ich bezeichne mit als „Energetiker“ und arbeite vor allem mit der „universellen Lebensenergie“. Neben REIKI, Energie-, Klangschalen- und Schröpfmassagen biete ich meinen Klientinnen und Klienten diverse alternative und die Schulmedizin begleitende Therapieformen an: Energetische Begradigung der Wirbelsäule, Aura- und Aromatherapie, Systematische- und Burnoutberatung sowie Trancehealing.
Dies stets unter dem Motto „Körper, Geist und Seele im Einklang“ und unter dem Aspekt:
Lebensqualität beeinflussen und Impulse setzen, Verbindung zur inneren Kraft und Lebendigkeit stärken, Gesundes wahrnehmen und fördern, Raum schaffen für Veränderung und Heilung.
Vinschgerwind: Du engagierst dich auch für die Gemeinschaft im Tal. In welchen Gremien bringst du dich ein?
Carl Renè Dethomas: Als Teil der Wirtschaft im Val Müstair war ich Mitglied im Vorstand der „UMG“- Uniun da mansteranza e gastro Val Müstair (Gewerbe- und Gastroverband Val Müstair).
Zudem bin ich für die Verwaltung und Buchhaltung einer Selbsthilfe-Genossenschaft zuständig, welche zwei Quartierläden im Val Müstair betreibt. Dies zu einem sehr grossen Teil unter dem Aspekt „Goodwill“.
Vinschgerwind: Die Abwanderung in den Bergtälern ist ein grosses Problem und die Rückkehr der „randulins“ daher ein enorm wichtiger Gegentrend. Die „randulins“ tragen zur Entwicklung bei und verhindern eine Überalterung. Herzlichen Dank für dieses offene Gespräch Carl Renè Dethomas.
Interview: Annelise Albertin
Mals - Eine neue Fahne flattert im Oberwind auf der Terrasse des Bunkers 23. Gehisst hat sie Othmar Prenner, seit kurzem Besitzer des Bunkers. Zusammengenäht ist sie aus Kleidungsstücken jener Menschen, die sich gemeinsam mit Othmar Prenner rund um den Erhalt des Bunkers als Ort der Freiheit und der Kunst eingesetzt haben. Sie ist ein deutliches Zeichen für das kreative Miteinander – und ein von weitem sichtbares Symbol des Friedens, in das sich der Betonbau verwandelt hat. „Frieden schaffen“, sagt Othmar Prenner, „beginnt hier, im Kleinen. Im täglichen Miteinander, in der Toleranz für die Mitmenschen. Akzeptanz für und Freundlichkeit mit anderen, auch eigene Haltung: Es kommt auf uns an, wie wir mit unserem Gegenüber umgehen. Die aktuelle Lage zeigt uns, wie wichtig Frieden schaffen ist“.
Eine Kunstausstellung im Jahr schwebt Othmar Prenner vor. Ein experimenteller Kunstgarten soll entstehen, worin sich Kunst und Natur gleichermaßen begegnen werden. Er denkt an Arbeiten, die außerhalb der Bunkermauern ganzjährig zu sehen sein werden; eingebettet in einen Garten, der kulinarischen und visuellen Genuss verheißt. Auch musikalische Köstlichkeiten kann er sich in der Zukunft des Bunkers vorstellen, wobei der Fokus auf klein und fein gesetzt werden wird.
Schloss Goldrain/Vinschgau - Zu einem eintägigen intensiven Workshop haben die Sozialdienste in der Bezirksgemeinschaft Vinschgau am 12. April ins Schloss Goldrain geladen. Rund 40 Vertreter:innen der Sozialdienste, des Zentrums für psychische Gesundheit, des psychologischen Dienstes, dem Verband „Ariadne, aus Schule und Kindergarten und Intereg-Partner aus Tirol befassten sich mit der Fragestellung „Kinder von psychisch kranken Eltern im Vinschgau. Wie können wir Familien unterstützen?“ Das Thema ist wichtig, zumal psychische Erkrankungen und deren Folgen vor allem für Kinder aller Altersstufen von psychisch erkrankten Eltern in der Gesellschaft nach wie vor tabuisiert, stigmatisiert und angstbesetzt sind. Klar ist, dass entsprechende Betreuungsangebote mit vielen Akteuren übergreifend abgesprochen und koordiniert werden müssen. Bei den Ergebnissen aus diesem Worshop wurde die Frage der Koordination des Öfteren aufgeworfen und gefordert und auch die Frage nach besserer Finanzierung der eingebundenen Dienste. Das Einbinden von Betroffenen, angstfreie Räume für Eltern schaffen, ein Mütterkaffee, jedenfalls niederschwellige Angebote solle man ausbauen. Die Schulen seien zu sensibilisieren. Der Hausarzt, weil Vertrauensperson, bleibe Schlüsselfigur und diene als Entreé für psychologische Betreuung. Es waren viele Erkenntnisse, Wünsche und Anregungen, die man in den Sozialdiensten zu brauchbaren Betreuungsinstrumenten formen wolle. „Das Thema bewegt“, fasste die Direktorin der Sozialdienste Karin Tschurtschenthaler die Ergebnisse zusammen und diese seien Auftrag für die Sozialdienste, an Netzwerken weiterzuarbeiten. Man müsse „Türme und Mauern einreißen“. Roselinde Koch, die Sozialreferentin in der Bezirksgemeinschaft wiederholte zum Schluss den in den Diskussionen öfters aufgetauchten Spruch, dass man weniger Schreibtisch und mehr Schuhe brauche. Man müsse künftig mehr hinschauen als wegschauen. Im Rahmen des Interreg-Projektes „Horizont - Psychische Gesundheit in der Terra Raetica“ werde man sich im Herbst mit einem großen Tabu-Thema, nämlich mit psychisch Kranken und Sexualität befassen, sagte Tschurtschenthaler. (eb)
Laas - Unter dem Motto „#yourchance“ fand kürzlich die Berufsinformationskampagne der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) und der Junghandwerker im lvh in der Mittelschule von Laas statt. Dabei wurden die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe sowie im Handwerk vorgestellt.
HGJ-Koordinatorin Manuela Holzhammer gab den Schülerinnen und Schülern einen kurzen Einblick in die vielseitigen und kreativen Berufe im Hotel- und Gastgewerbe, die Karrierechancen und die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten in Südtirol.
Wie spannend der Bereich Hotel- und Gastgewerbe ist, konnten die Jugendlichen anschließend bei einer Hotelbesichtigung live miterleben. Alfred Karner vom Hotel Garden Park in Prad am Stilfserjoch lud zur Entdeckungsreise durch seinen Betrieb ein. Was das Handwerk alles zu bieten hat, davon berichtete Elisabeth Mahlknecht von den Junghandwerkern in einem interaktiven Vortrag. Neben den theoretischen Inputs wurden auch zwei spannende Betriebe besichtigt. Mit dem Bauunternehmen Renner Bau besuchten die Schülerinnen und Schülern eine Baustelle und in der Schlosserei Ladurner Karl J. & CO wurden den Jugendlichen die tägliche Arbeit und die Produkte, die sie fertigstellen, gezeigt. „Es ist wichtig, Schülerinnen und Schüler frühzeitig über die Berufsmöglichkeiten im Handwerk zu informieren, damit sie sich für die richtige Ausbildung entscheiden können“, sagt Alexander Dallio, Landesobmann der Junghandwerker.
Partschins - Mit Schwung und Qualität hat sich der Tourismusverein Partschins heuer in die Reihe des Meraner Frühlings eingeklinkt. Mit Kunst Örtlichkeiten und Dörfer beleben heißt die Devise, an der sich neben Meran unter anderem auch Naturns beteiligt. Heuer eben auch Partschins. Im wohlgepflegten Garten des Ansitzes Gaudententurm sind 16 Ausstellungsstücke von 11 Künstlern zu sehen, zu bestaunen und zur Diskussion freigegeben. Die Ausstellung ist bis Ende Juni öffentlich zugänglich. Der Direktorin des Tourismusvereines Partschins Karin Thaler ist es gelungen, den Werken von Künstlern mit Qualität eine Freiluftgalerie zur Verfügung zu stellen, die wohltuend aus dem Rahmen fällt. Den Hausherren Christoph von Sölder, Christine und Felix Schönweger ist es zu verdanken, dass das Ambiente im Garten des Gaudententurms den Kunstwerken zusätzliche Geltung verschafft.
Anerkennung und Dank zollte denn auch der Präsident des Tourismusvereines Partschins Philip Ganthaler bei der Vernissage, also bei der Ausstellungseröffnung, am 9. April den Hausherren. Dem schloss sich der Kulturreferent Hartmann Nischler an.
Karin Thaler oblag es, Künstler und Werke vorzustellen. Von den 11 ausstellenden Künstlern waren 8 anwesend.
Die Werke sind sehenswert und reichen vom brachialen Nachbau des Babylonischen Turms von Mattthias Schönweger aus Meran bis zum filigranen „Reigen“ von Elias Wallnöfer aus Laas, vom verspielten „Tiefes Grau“ von Hubert Wilhalm bis zur lebensgroßen Bronzefigur „Gott ist Liebe“ von Sieglinde Tatz Borgogno aus Buchholz bei Salurn, von den schüchternen und feinen Blüten aus Marmor von Kathrin Hohenegger aus Laas bis zu „Raumbewunderung“ aus Marmor vom Kortscher Bildhauer Herbert Lampacher. Sergio Sommavilla aus Brixen mit einem schönen Männerkopf aus Muschelkalk und einer Stele, Christoph Gabrieli aus Lana mit dem bemerkenswerten Werk „Verlorene Zeit“, Karl Hofer mit „Voliere“, Hartwig Thaler mit einer „Sitzbrücke“ und Andreas Geier mit den Skulpturen „Mensch“ und „Gaia -Die Verletzte“ sind vertreten.
Mit Kunst im gARTen in pARTschins reiht sich Partschins in den Meraner Frühling. (eb)
Tarsch - Im April 1982 trafen sich Vertreter der Gemeinde Latsch Sachsalber Karl, Kuppelwieser Sepp und Pramstaller Josef, der Vertreter der Fraktion Tarsch, Sachsalber Robert, der Schulleiter Richard Stürz und die Lehrerin Margarete Pichler, um sich über die Neu-Errichtung der „Katholischen Volksbücherei“ zu beraten. Hochwürden Peter Alber hatte damals im 1. Stock des Widums ein großes Regal mit Büchern, welche von den Bürgern ausgeliehen werden konnten. Fraktion und Gemeinde waren bereit, einen Teil der Unkosten für die Errichtung einer neuen Bibliothek zu übernehmen, sodass diese am 22. Mai 1982 in einem kleinen Raum im Erdgeschoss der Volksschule eröffnet werden konnte.
Richard Stürz, damals schon Leiter der Pfarrbücherei im Latscher Widum, überredete Margarete Pichler die Bibliothek in Tarsch zu übernehmen. Daraufhin besuchte sie in Brixen in der Cusanus Akademie eine Grundausbildung für Bibliothekare. „Ich erinnere mich noch gerne daran, wie ich mit zwei großen Taschen voller Bücher als Geschenk nach Tarsch zurück kam“ erzählt Margarete. Sie begann sofort mit der Reorganisation der „Katholischen Volksbücherei Tarsch“. In den ersten Monaten wurden sämtliche Bücher eingebunden und katalogisiert.
„Der Raum in der Schule und das größere Angebot an Büchern wurde von den Kindern schnell mit Begeisterung angenommen und so langsam kamen auch die Erwachsenen, um sich Bücher auszuleihen“ erzählt Margarete Pichler.
Das Südtiroler Kulturinstitut hat die Bibliothek in den folgenden Jahren immer mit Bücherspenden unterstüzt. Auch konnten durch die Unterstützung der Landesbüchereistelle viele Autorenlesungen angeboten werden. Bereits im September 1982 kam der bekannte Kinderbuchautor Boy Lornsen nach Tarsch und begeisterte die Kinder.
„Die Leute kamen früher gerne um sich Bücher auszuleihen. Jedes Buch war wertvoll, man hat es immer wieder geflickt und geputzt um es zu erhalten“ erzählt Margarete. Die Gemeinde Latsch, die Fraktion Tarsch sowie die heimischen Banken leisteten immer wieder finanzielle Unterstützung.
Mit dem Inkrafttreten des neuen Bibliotheksgesetzes im Jahre 1986 wurde die Bibliothek Tarsch zur Zweigstelle der Gemeindebibliothek in Latsch.
Von Jahr zu Jahr ist die Bibliothek gewachsen. Bald wurde der Raum in der Volksschule zu klein. Nach dem Bau des neuen Kindergartens in Tarsch übersiedelte die Bibliothek 1997 in die größeren Räume des alten Kindergartens. Die Digitalisierung, die Erweiterung der Öffnungszeiten, das große Angebot an Medien und Veranstaltungen konnte nur mit Hilfe mehrerer ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen bewältigt werden.
Nach 33 Jahren übergab Margarete Pichler die Leitung der Bibliothek an Ramona Kuen, heute wird die Bibliothek von Sylvia Ilmer geleitet.
40 Jahre Bibliothek Tarsch sind ein Grund zum Feiern. Das Jubiläum wird mit verschiedenen Veranstaltungen über einen längeren Zeitraum hinaus gefeiert, ein Abschlussfest ist im September geplant. (pt)
Bibliothek Laas/Buchvorstellung - Ich bin mir ganz sicher, dass jede:r die Welt verändern kann! Jede:r auf seine ganz eigene Art und Weise. Für mich hat alles mit Aktivismus begonnen. Als ich auf einem Tauchgang einen Zackenbarsch sah, der sich in einem Geisternetz verheddert hatte, begann es für mich.“ Diese Worte findet man auf der Homepage von Magdalena Gschnitzer (https://maggy-gschnitzer.com/) Alle, die die Südtiroler Umweltaktivistin, Filmemacherin und Buchautorin bei einem ihrer Vorträge erlebt haben, spüren, dass sie diese Worte nicht nur mit viel Überzeugung ausspricht, sondern auch lebt. Immer wieder erzählt sie von ihrem Schlüsselerlebnis, als sie bei einem Tauchkurs in Thailand als Urlauberin hinüberfuhr und als Umweltaktivistin und Meeresschützerin zurückkehrte. Inzwischen hat sie über 700 Vorträge weltweit gehalten. Sie hat Schritt für Schritt ihre Lebensweise geändert und zwei Bücher geschrieben. Sie wurde zur Vegetarierin und später zu einer überzeugten Veganerin. Vor zwei Jahren veröffentlichte sie das vegane Kochbuch „Lass die Sau raus“. Am 7. April stellte sie in der Bibliothek Laas ihr neuestes Buch „Hope Jeder kann die Welt verändern“ vor. Dabei erzählte sie über ihr eigenes Leben, als rebellisches Kind und von den verschiedenen Aktionen und den zahlreiche Kampagnen mit Meeresschutzorganisationen wie Sea Shepherd oder Ocean Quest. Sie erzählte über die Bedeutung der Ozeane als wichtigste Sauerstoffproduzenten und wichtiger Puffer im Klimasystem. Die Weltmeere nehmen einen erheblichen Anteil Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf. Sie zeigte Bilder vom Walfang, von Haien, Schildkröten, Korallen und Delphinen und berichtete über die Verschmutzung der Meere. Sie sprach von der tiefen Überzeugung, dass Menschen sich ändern können und dass es wenig braucht, um glücklich zu sein. Sie erzählte von Freundschaften und von ihrem Freund, der als Umweltaktivist verzweifelt ist und sich das Leben genommen hat. Sie berichtete von ihrem Dokumentarfilm „Hope“, an dem sie seit vier Jahren arbeitet und dem Weg der Hoffnung und der Veränderung, an den sie glaubt. (hzg)
Das Sommerbeschäftigungsprojekt für Jugendliche findet auch 2022 unter der Trägerschaft des JuZe statt.
Das Projekt bietet den Jugendlichen die Möglichkeit ganz ohne Druck ihre ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt zu machen und den Wert von gemeinnützigem Einsatz zu erfahren. Durch ihre Mithilfe lernen die jungen Helfer*innen die unterschiedlichen Arbeitsfelder und Berufsbilder kennen und können dabei ihre Fähigkeiten weiterentwickeln oder neue entdecken und erlernen. Die teilnehmenden Einrichtungen freuen sich auch dieses Jahr wieder auf viele helfende Hände. Für den freiwilligen Einsatz erhalten die Jugendlichen als Dankeschön verschiedene Preise in Form von Gutscheinen, die sie beim gemeinsamen Abschlussfest im September erhalten.
Am 02. April organisierte der Vorstand, zusammen mit der Jugendarbeiterin und den Jugendlichen einen großen Putztag. Da sich im Laufe der Jahre eine Menge an Dingen angestaut hat, war es unsere Aufgabe, den Jugendtreff zu entrümpeln, gründlich aufzuräumen und neue Dinge anzubringen und zu organisieren. Auch alle Jugendlichen waren herzlich eingeladen an diesen Tag mitzuhelfen. Wie wichtig es auch den Jugendlichen ist einen sauberen und organisierten Treff zu haben, sah man an der großen Zahl, die bei dieser Aktion mithalfen. Jeder packte tatkräftig an und nach wenigen Stunden hatten wir die Arbeit fertig. Es hat sich sehr gelohnt, der Treff strahlt im neuen Glanze.
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