Laatsch/Mals - Es war ein außergewöhnlicher Abend im „Pflanzgarten Solis“ oberhalb von Mals mit einem außergewöhnlichen Menü. Denn alles drehte sich um das teuerste Gewürz der Welt, und zwar um den Safran. Dieser ist teurer als Gold. Je nach Qualität und Anbaugebiet kann 1 kg Safran zwischen 5.000 bis über 200.000 Euro kosten. Der Safran für das Menü ist - und das ist das Besondere daran – in Laatsch angebaut worden. Doch der Reihe nach. Die Idee Safran anzubauen, reifte in der Coronazeit im Kreise der Geschwister Simon, Stephanie und Alex Paulmichl in Laatsch. Sie informierten sich über Anbau und Ernte. Und sie stießen auf einen Bauern im Piemont, der sich auf die Züchtung und Vermarktung von Safranknollen spezialisiert hatte. Von ihm erhielten sie wertvolle Informationen. 2021 starteten sie den ersten Versuch und pflanzten in ihrem Garten 100 Safranknollen. Jede Blüte brachte drei Safranfäden, die sie vorsichtig in Handarbeit vor Sonnenaufgang ernteten und dann auf dem Ofen trockneten. „Das Ganze ist schon sehr arbeitsintensiv“, erklärt Simon Paulmichl. „ Der Anbauversuch auf 1.000 Metern Meereshöhe war gelungen, und daheim konnten die ersten Safrangerichte serviert werden. Im Frühjahr 2022 erweiterten die drei jungen Laatscher Safranpioniere die Anbaufläche auf 1.000 Quadratmetern. Sie pflanzten 5.000 Knollen und ernteten dann insgesamt 28 Gramm Safranfäden. Vor kurzem traf Simon Paulmichl den Koch Daniel Sagmeister von „Solis“, der für seine Experimentierfreude und für Nutzung heimischer Produkte bekannt ist. Bei einem Glas Bier wurde dann das Safranprojekt in Laatsch ein Thema. Und Sagmeister erklärte sich sofort bereit, kurz vor der Winterschließung des Buschenschanks eine Safran-Verkostung im Rahmen eines Menüs für Freunde und Bekannte der Familie Paulmichl zu kochen und die Qualität des Gewürzes zu testen. Für Safranrisotto mit Lachsforelle aus dem Psasseiertal, für Entrecote mit Safranschaum und Erbsen und für Schokolade Safran mit Erdbeeren verwendete Sagmeister insgesamt 10 Gramm Safran. Die Qualität überzeugte den Koch und die rund 30 Gäste.
Wie es mit Vermarktung des edlen Gewürzes weitergeht und wie der Preis bestimmt wird, darüber müssen sich die jungen Safran-Anbauer erst noch Gedanken machen. Ein Abnehmer könnte Daniel Sagmeister sein, der im „Pflanzgarten Solis“ nach der Wiedereröffnung im Frühjahr nun wohl öfters Safrangerichte anbieten wird. (mds)
Mals/Schluderns/Glurns/Taufers - Vollversammlung der Ferienregion Obervinschgau - Die Mitglieder der Ferienregion Obervinschgau stimmen für die Weiterentwicklung des Erlebnisberg Watles und geben damit ein klares Signal an die Landesregierung
Die rege Teilnahme im gut gefüllten Kulturhaus von Mals, am Montag 12.12.2022 zeigte das große Interesse zum Thema Erlebnisberg Watles. Der Vorstand der Ferienregion Obervinschgau lud ihre Mitglieder zu einer ordentlichen Versammlung um die kommenden Herausforderungen des Erlebnisberg Watles und Neuerungen zum Thema VinschgauCard zu besprechen. Den Mitgliedern wurde ein Businessplan, erstellt vom Beratungsunternehmen Kohl&Partner, vorgestellt, in welchem verschiedene mögliche Szenarien zur weiteren Entwicklung des Ski- und Erlebnisberg Watles auf ihre Wirtschaftlichkeit, Investitions- und Liquiditätsanalysen sowie Auswirkungen auf die Region berechnet und geprüft wurden. Die Revision des Watles-Lifts muss im Jahr 2023 durchgeführt werden, der Prämajurlift benötigt 2025 die 30 Jahre Revision, spätestens nach 40 Jahren Laufzeit – also 2035 muss dieser ausgetauscht werden. Besprochene Szenarien, deren finanzielle und touristische Auswirkungen beinhalteten kleine Weiterentwicklungen, Neubau sowie den Rückbau. Josef Thurner, Bürgermeister der Gemeinde Mals, erläuterte die bereits geführten Gespräche mit Landesrat Alfreider und Landeshauptmann Kompatscher, bei welchen bereits ein Teil der notwendigen Finanzmittel für die anstehenden Investitionen zugesagt wurden. Mit zweidrittel Mehrheit entschied die Mitgliederversammlung, an die Gemeinden der Ferienregion Obervinschgau, Mals, Schluderns, Taufers im Münstertal und der Stadt Glurns den Antrag zur Ortstaxenerhöhung um 1,00 € zu stellen. Dies stellt den zweiten Teil der Finanzierung für die notwendigen Investitionen dar. Die Mitglieder der Ferienregion Obervinschgau, Haupteigentümer der Touristik & Freizeit GmbH, haben mit dieser Entscheidung ihre Zustimmung und Unterstützung für die Weiterentwicklung des Ski- und Erlebnisberg Watles gegeben. Nun liegt der Ball wiederum bei der Landesregierung, den dritten und noch dringend notwendigen Teil der Finanzierung für die Realisierung der Investitionen aufzubringen, nachdem der von ihnen geforderte Beitrag von Seiten des Tourismus vor Ort bestätigt wurde. Die nächsten Monate bleiben spannend und werden entscheidend für die langfristige Ausrichtung des Ski- und Erlebnisberg Watles sein. Der Vorstand der Ferienregion Obervinschgau wird weiterhin gemeinsam mit dem Verwaltungsrat der Touristik & Freizeit GmbH und den Gemeinden am Fortbestand der wichtigsten touristischen Infrastruktur der Ferienregion arbeiten.
Forst/Vinschgau - Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) bedankte sich im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau bei verdienten HGV-Funktionärinnen und -Funktionären für deren langjährigen Einsatz für den Verband und den Tourismus in Südtirol. Auch Karl Pfitscher wurde für sein über 30-jährigen Einsatz für den HGV geehrt.
Karl Pfitscher war von 1989 bis 2021 HGV-Ortsobmann von Schlanders und von 2009 bis 2021 HGV-Gebietsobmann im Vinschgau sowie Mitglied im HGV-Landesausschuss. Er war die treibende Kraft in der Realisierung eines HGV-Büros für den Vinschgau in Schlanders.
Mit berechtigtem Stolz bezeichnete Pfitscher das HGV-Büro, angesichts der räumlichen Nähe zu seinem Betrieb, gerne auch als „sein Büro“ und besuchte es meist täglich, oft auch zweimal. „Karl Pfitscher setzte sich in seinen Funktionen immer für die Bars, Restaurants und Gasthäuser ein – dies war ihm ein Herzensanliegen. Unterwegs war es ihm wichtig, vor allem in Dorfgasthäusern einzukehren und mit den Wirtinnen und Wirten über allfällige Probleme und Anliegen zu diskutieren“, berichtete HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler in seiner Laudatio. Großen Wert legte Karl Pfitscher auf Zusammenhalt unter den Wirtinnen und Wirten. Für den HGV war er jahrelang auch in den Gremien des Südtiroler Wirtschaftsringes SWR und den SVP-Wirtschaftsausschuss tätig.
Die Ehrung führte HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler gemeinsam mit HGV-Präsident Manfred Pinzger, Landesrat Arnold Schuler, HGV-Direktor Thomas Gruber und HGV-Verbandssekretär Helmuth Rainer durch. „Mit Einsatz, Engagement und Begeisterung hat Karl Pfitscher wesentlich zur Stärke unseres Verbandes und dem Ansehen des Gastgewerbes im Land beigetragen“, sagte HGV-Präsident Manfred Pinzger abschließend.
In den Gesundheits-, Pflege- und Sozialfürsorgeeinrichtungen gilt weiterhin und vorerst bis zum 30. April 2023 die Maskenpflicht. Die entsprechende Verordnung hat der Landeshauptmann unterzeichnet.
Die Maskenpflicht in den Krankenhäusern und den anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens, der sozialen Pflege und der Sozialfürsorge bleibt auch in Südtirol weiterhin aufrecht. Sie gilt für das Personal dieser Einrichtungen, für die Patienten und Gäste sowie für die Besucher und Besucherinnen. Landeshauptmann Arno Kompatscher hat in seiner heute (2. Jänner) unterzeichneten Dringlichkeitsmaßnahme "zur Bewältigung der Covid-19-Pandemie nach Beendigung des gesamtstaatlichen Notstandes" die Vorgaben der Verordnung des Gesundheitsministers vom 29. Dezember 2022 übernommen und auch für Südtirol die Maskenpflicht in Gesundheits-, Sozialpflege- und Sozialfürsorgeeinrichtungen vorerst bis zum 30. April 2023 verlängert.
Maskenpflicht bis 30. April 2023 verlängert
Die Maskenpflicht gilt somit neben dem Gesundheitswesen weiterhin auch für die Aufnahmeeinrichtungen, für die Seniorenwohnheime, die betreuten Pflegeheime(RSA), die Hospize, die Rehabilitationseinrichtungen, die Wohneinrichtungen für ältere Menschen einschließlich der Einrichtungen für pflegebedürftige Menschen (Einrichtungen laut Art. 44 des Dekretes des Ministerratspräsidenten vom 12. Jänner 2017). Von der Maskenpflicht ausgenommen sind Kinder unter sechs Jahren sowie Personen mit Krankheiten oder Behinderungen, die mit dem Tragen einer Maske unvereinbar sind. Auch Menschen, die mit jemandem mit einer solchen Beeinträchtigung kommunizieren müssen und dabei die Atemschutzmaske nicht tragen können, sind von der Pflicht befreit.
Kein Impfnachweis mehr für Besuch im Seniorenwohn- oder Pflegeheim
Nicht länger gilt die Vorschrift, dass für den Besuch in einem Seniorenwohnheim oder einem Pflegeheim drei Corona-Impfungen beziehungsweise zwei Impfdosen und negativer Covid-19-Test nachzuweisen sind. Diese Regelung ist zum Jahresende verfallen und wurde nicht verlängert.
Informationen
Die Verordnung Nr. 1/2023 und weitere Verordnungen, Dokumente und Informationen zum Coronavirus sind im Corona-Portal des Landes Südtirol veröffentlicht.
jw
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat heute (29. Dezember) die Vertreter der Medien zu einem Gespräch eingeladen. Eines der Kernthemen war die soziale Nachhaltigkeit.
Im zweiten Teil seines heutigen (29. Dezember) Mediengesprächs (siehe auch Teil 1) hat Landeshauptmann Arno Kompatscher das Thema soziale Nachhaltigkeit behandelt, die auf dem Grundprinzip der UNO-Agenda für eine nachhaltige Entwicklung 2030, "Leave no one behind" ("Niemanden zurücklassen") fußt. Diese Agenda verpflichtet alle UN-Mitgliedsstaaten dazu, Diskriminierung und Ausgrenzung zu beenden und die Ungleichheiten und Schwachstellen zu verringern, die Menschen zurücklassen und das Potenzial des Einzelnen und der Menschheit insgesamt untergraben. "Eine wichtige Rolle in diesem Bereich kommt der Bildung zu. Südtirol kann hier gut mithalten", sagte Kompatscher.
Auch in unserem Land seien die Folgen des demografischen Wandels sichtbar, vor allem in Bereichen wie der Arbeit, dem Gesundheitsbereich und im Sozialbereich, sagte der Landeshauptmann. Während im Jahr 2013 noch 19 Prozent der Südtirolerinnen und Südtiroler älter waren als 65 Jahre, werden es im Jahr 2030 voraussichtlich 24 Prozent sein. "In den vergangenen Jahren haben wir das soziale Netz enger geknüpft", sagte Kompatscher. "In diesem Bereich arbeiten über 7500 Frauen und Männer, es gibt über 400 Vereine mit mehr als 10.000 Ehrenamtlichen, die über 650 verschiedene Leistungen erbringen. Der Landessozialplan, der kurz vor der Verabschiedung steht, wird ein strategisches Fundament sein, um all diesen Herausforderungen begegnen zu können", ist Kompatscher überzeugt. Eine ebenso wichtige Rolle kommt in diesem Zusammenhang dem Landesgesetz zum aktiven Altern zu.
Zahlreiche Maßnahmen wurden in den letzten Jahren zur Unterstützung der Familien gesetzt: Sie reichen von der Kleinkindbetreuung über Sommerangebote bis hin zur Nachmittagsbetreuung, um die Familien direkt und indirekt zu stützen. Diese Angebote haben auch eine potenziell positive Auswirkung auf den Arbeitsmarkt, vor allem auf die Anwerbung von Frauen. Der Arbeitskräftemangel im Gesundheits- und Sanitätsbereich ist mehr und mehr zu spüren. Es brauche verstärkte Maßnahmen, um vor allem Frauen, Jugendliche und Ältere verstärkt in den Arbeitsmarkt einzubinden. Im Gesundheitswesen seien der Ausbau des wohnortnahen Versorgungsnetzes, die Personalrekrutierung und die Digitalisierung die wichtigsten Schwerpunkte für 2023.
"Eine Gesellschaft, die auf Chancengleichheit aufbaut, hat enormes Entwicklungspotential", sagte Kompatscher. Das Land müsse alle Anstrengungen unternehmen, um das Rollenbild in vielen Gesellschaftsbereichen auf eine Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Geschlechtern auszurichten. Im Laufe des Jahres 2023 soll der Gleichstellungsplan ÆQUITAS verabschiedet werden. Dieses strategische Grundlagendokument wird in Umsetzung der im Jahr 2021 unterzeichneten EU-Charta für die Gleichstellung von Frau und Mann auf lokaler Ebene erstellt und baut auf einer breiten gesellschaftlichen Beteiligung auf. In acht Handlungsfeldern wird es Maßnahmen geben: Beschäftigung, Sicherheit und Schutz vor Gewalt, Bildung, Gesundheit, Beteiligung, soziale Sicherheit, Rollenbilder und Medien. Ganz im Sinne der Bewegung #everydayforfuture sollen sich täglich viele Menschen um eine Gleichbehandlung der Geschlechter einsetzen und dafür einstehen, "jeden Tag die Dinge ein klein wenig besser zu machen", fasste Kompatscher die Ausrichtung des Landes zusammen.
fg/uli
Die Wirtschaftsherausforderungen sollen für Südtirol auch Chance sein, so Kompatscher beim Mediengespräch zum Jahreswechsel. Es gelte, Energieversorgung zu sichern und für Lebensqualität zu arbeiten.
6,84 Milliarden Euro stehen 2023 für die Landesverwaltung als Budget bereit. Vor dem Hintergrund unsicherer Entwicklung der Wirtschaft in Europa wie weltweit nehme sich selbst diese Summe bescheiden aus, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher heute (29. Dezember) bei Mediengespräch zum Jahreswechsel in Bozen. "Umso mehr wollen wir die wirtschaftlichen Herausforderungen für Südtirol als Chance begreifen und weiter auf Ressourceneffizienz und Maßnahmen für einen stabilen Rahmen zu setzen, in dem sich gesellschaftliches, soziales wie wirtschaftliches Leben entfalten kann", betonte Kompatscher.
"Wir wollen unsere Wirtschaft so umbauen, dass sie im Dienst des Menschen steht und zu Lebensqualität, Sicherheit und Zufriedenheit führt", betonte der Landeshauptmann in seinem dritten Themenblock, bei dem er auf die gesamtwirtschaftliche Lage blickte.
Künftig gehe es noch mehr darum, auf qualitatives statt quantitatives Wachstumin der Wirtschaft zu setzen, obwohl Südtirols Wirtschaft in den vergangenen zehn Jahren mehr gewachsen sei als jene Österreichs und Deutschlands und als jene Italiens sowieso, sagte Kompatscher.
"Wir müssen Mut haben und in puncto Nachhaltigkeit lokal agieren, damit unsere Wirtschaft langfristig funktionieren kann, wir schneller und somit resilientsind sowie Wohlbefinden schaffen können", sagte Kompatscher. Der Landeshauptmann verwies auch darauf, dass es Aufgabe der Politik sei, sich mit Fragen der Gesellschaft auseinanderzusetzen, damit sich Menschen sicher und aufgenommen fühlen, vor allem in Hinblick auf die relativ hohe Suizidrate und die auch vorhandene Armut im Land.
Haushalte und Unternehmen entlasten - Ressourceneffizienz im Visier
Aktuell steht das Südtiroler Wirtschaftsbarometer auf dem Erwartungsniveau von 2013 und 2014 mit Wirtschaftskrise und Sparzwang. Dank des 2014 ausgehandelten Sicherungspakts und gesenkter Steuern für Unternehmen und Menschen mit niedrigem Einkommen konnten laut Kompatscher immer wieder schwierige Hürden überwunden werden.
"Gerade die dramatischen Entwicklungen an der östlichen Außengrenze der Europäischen Union zeigen, dass eine Neuausrichtung wichtig ist, die auf Ressourceneffizienz und erneuerbare Energiequellen setzt und dadurch Lebensgrundlagen langfristig sichert", unterstrich Kompatscher und verwies auch auf die kurzfristigen Maßnahmen: "Angesichts hoher Energiekosten und steigender Inflation infolge des Kriegs in der Ukraine musste das Land ein umfangreiches Entlastungspaket schnüren, um den Menschen unter die Arme zu greifen, und um wichtige soziale und öffentliche Dienste aufrecht zu halten", sagte Kompatscher. Dies werde voraussichtlich auch 2023 noch notwendig sein.
Unsichere Wirtschaftslage - Kurzfristige Maßnahmen
Der Fokus liegt laut Landeshauptmann auch 2023 weiter auf Vermeidung einer Stagflation sowie auf die Sicherung der Energieversorgung.
Einen sorgenvollen Blick richtete der Landeshauptmann auch auf China, wo die Abkehr von der Null-Covid-Politik zu einer massiven Infektionswelle führt. Dies könne Versorgungssicherheit und Preisentwicklung negativ beeinflussen, meinte Kompatscher.
"In diesem unsicheren Umfeld muss die Landesverwaltung der Lage sein, auch kurzfristige Maßnahmen setzen zu können", betonte der Landeshauptmann.
san
Aufgrund der aktuellen Infektionslage treten ab 1. Jänner 2023 neue Zutrittsregelungen für die Besucherinnen und Besucher in den Krankenhäusern in Kraft.
Sollten bis Jahresende vom Gesundheitsministerium anderslautende Maßnahmen entschieden werden, so werden diese mitgeteilt.
Presse-Informationen: Abteilung Kommunikation, Südtiroler Sanitätsbetrieb
(SF)
Die Anbringung von Photovoltaikpaneelen und thermischen Sonnenkollektoren an Gebäuden in Bauzonen wird erleichtert. Darauf hat sich die Landesregierung heute (20. Dezember) verständigt.
Die Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen zu fördern, ist neben der Einschränkung des Bodenverbrauchs ein wichtiges Ziel des 2020 in Kraft getretenen Landesgesetzes "Raum und Landschaft". Heute (20. Dezember) hat die Landesregierung einen weiteren Schritt in diese Richtung gesetzt und die derzeit geltenden Bestimmungen zur Regelung von Photovoltaikpaneelen und thermischen Sonnenkollektoren abgeändert.
"Das Land Südtirol leistet mit der neuen Ausrichtung auf Energieeffizienz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz", betonte die Landesrätin für Raumentwicklung, Landschaft und Denkmalschutz Maria Hochgruber Kuenzer in der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. "Viele Bürgerinnen und Bürger warten auf die neuen Bestimmungen für die Erleichterung der Photovoltaik. Mit einer einfach verständlichen Informationsbroschüre erklären wir im Detail, was zu beachten ist, wenn man Photovoltaikpaneele und thermische Sonnenkollektoren installieren möchte."
Konkret dürfen Photovoltaikpaneele und thermische Sonnenkollektoren ohne Genehmigung oder Meldung an Gebäuden – Dächern, Fassaden und Balkonen - angebracht werden, wenn sich die Gebäude in Bauzonen befinden.
Von dieser Regelung ausgenommen sind Gebäude im historischen Ortskern (A-Zone): Dort ist für die Anbringung von Paneelen und Kollektoren das positive Gutachten der Gemeindekommission für Landschaft erforderlich.
Wenn Photovoltaikpaneele und thermische Sonnenkollektoren auf Überdachungen angebracht werden, ist eine beeidete Baubeginnmitteilung erforderlich, da diese nicht als Gebäude anzusehen sind.
Im Landwirtschaftsgebiet ohne besondere landschaftliche Bindungen dürfen Photovoltaikpaneele und thermische Sonnenkollektoren ohne Genehmigung oder Meldung nur auf Dächern von Gebäuden angebracht werden. Eine landschaftliche Genehmigung muss hingegen beantragt werden, wenn die Paneele und Kollektoren an Fassaden oder Balkonen von Gebäuden oder auf Überdachungen im Landwirtschaftsgebiet angebracht werden sollen oder wenn am Standort besondere landschaftliche Bindungen gelten.
Innerhalb von geschützten Biotopen und flächenhaften Naturdenkmälern sowie auf natürlichen oder künstlichen Gewässern ist das Errichten von Photovoltaikpaneelen und Sonnenkollektoren in keinem Fall erlaubt.
Gebäude unter Denkmalschutz
Auf Bau- und Grundparzellen unter direktem und indirektem Denkmalschutz ist das Anbringen von Photovoltaikpaneelen und thermischen Sonnenkollektoren ausschließlich an Nebengebäuden oder auf Freiflächen mit Ermächtigung des Landesdenkmalamtes möglich. Die Denkmalbedeutung und Ansicht der Hauptgebäude dürfen dabei nicht beeinträchtigt werden. Auf und an Kirchen, Kapellen, Schlössern, Burgen und Ansitzen ist das Anbringen nicht gestattet.
Auf für den Verkehr vorgesehenen Flächen dürfen Photovoltaikpaneele und thermische Sonnenkollektoren auch unabhängig von Gebäuden angebracht werden: Sie sind in Kombination mit Lärmschutzwänden, auf Verkehrsinseln und auf Überdachungen von Parkplätzen erlaubt. Eine Ausnahme bilden das ländliche Wegenetz und die Almerschließungswege.
In Zonen für öffentliche Einrichtungen kann die Anbringung von Photovoltaikpaneelen und thermischen Sonnenkollektoren auch auf Freiflächen erfolgen.
Photovoltaik hat in Südtirol großes Potenzial. Dies zeigt eine Studie des Amts für Landesplanung und Kartografie, die die möglichen geeigneten Flächen für die Installation von Photovoltaikanlagen untersucht hat. Im Fokus standen dabei die bereits abgedichtete Flächen, insbesondere Parkplätze. Die Studie kommt zum Ergebnis, dass in Südtirol auf einer Gesamtfläche von mehr als 575 Hektar mehr als 2950 Anlagen installiert werden könnten. Von der Fläche, die als mögliche Standort erhoben wurden, gehören 229 Hektar (40 Prozent) der öffentlichen Hand.
Mit den heute genehmigten Änderungen, denen der Rat der Gemeinden zugestimmt hat, wird das Dekret des Landeshauptmanns Nr. 13/2020 "Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen" abgeändert. Das Dekret wird im Amtsblatt der Region veröffentlicht und tritt am Tag nach seiner Veröffentlichung in Kraft.
Das Informationsblatt ist auf den Landeswebseiten zum Thema Raum und Landschaft online einsehbar. In Kürze wird dort auch das Dekret veröffentlicht.
mpi/san
Die Landesregierung hat die neuen Energieförderungen für 2023 beschlossen. Ein Schwerpunkt ist die energetische Sanierung. Erstmals gefördert werden Fotovoltaikanlagen für Kleinunternehmen.
Die Landesregierung hat heute (30. Dezember) die neuen Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen im Energiebereich genehmigt. Diese entschiedene Neuausrichtung zielt darauf ab, mehr Energieeffizienz für Wohnungen zu erreichen. Mit dem heutigen Beschluss hat die Landesregierung auf Vorschlag von Umwelt- und Energielandesrat Giuliano Vettorato jene Richtlinien genehmigt, die den Anreiz dafür schaffen. Zuvor hatte der Rat der Gemeinden sein positives Gutachten dazu gegeben.
Vorgesehen sind auch Zuschüsse für Unternehmen, insbesondere im Bereich Fotovoltaik. Ansuchen kann man ab 1. Jänner 2023. Die Gesuche werden in der Reihenfolge des Einreichdatums bearbeitet, solange die bereit gestellten Finanzmittel reichen. Geändert wurden auch die bisherigen Fördermaßnahmen und Fördersätze im Energiebereich. Zudem wurden neue Maßnahmen eingeführt und unzureichende Maßnahmen abgeschafft. Aufgrund der stark gestiegenen Marktpreise wurden auch die maximal zulässigen Preise an den Verbraucherpreisindex angepasst. Die neuen Richtlinien für Beiträge gelten für Einzelpersonen, öffentliche Verwaltungen, gemeinnützige Organisationen und Unternehmen.
"Mit den heute beschlossenen neuen Förderungen kommen wir bei der Umsetzung des Klimaplans einen großen Schritt voran", betonte Landesrat Vettorato. Die nun vom Land bereit gestellten Zuschüsse zu nutzen, bedeute auch, die eigene Immobilie aufzuwerten und zugleich dem Klimawandel entgegenwirken, so der Landesrat. Der Anstieg der Energiepreise habe das Jahr 2022 stark beeinflusst. "Derzeit sind wir noch mitten in einer Energiekrise. Nach dem 'Bonus bollette' braucht es weitere Maßnahmen, um Familien und Unternehmen zu unterstützen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen", betonte der Umwelt- und Energielandesrat und verwies darauf, dass die neuen Richtlinien im Energiesektor zu einer langfristigen Energieerneuerung führen sollen.
Bei der energetischen Sanierung sind die Beitragssätze nach Energieklasse gestaffelt: Je effizienter das Gebäude, desto höher fällt der Beitragssatz aus. So wird die energetische Sanierung eines Gebäudes bei Erreichung des KlimaHaus Standards C mit 40 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert, bei Erreichung des KlimaHaus Standards B oder R mit 60 Prozent der förderfähigen Kosten.
Ein noch stärkerer Anreiz wird bei der energetischen Sanierung von Mehrfamilienhäusern (Kondominien mit mindestens 5 beheizten Baueinheiten und mindestens 5 Eigentümern) gesetzt: Der Fördersatz liegt hier bei Erreichung der KlimaHaus Klasse B bei 80 Prozent. Gefördert wird bei der energetischen Sanierung die Dachdämmung, die Außenwanddämmung, die mechanische Lüftung, der hydraulische Abgleich und gemeinschaftliche Fotovoltaikanlagen in Kondominien.
Vorgesehen ist die Förderung von elektrischen Wärmepumpen, thermischen Solaranlagen, Speicherbatterien und vielem mehr. Die genauen Fördersätze sind in der Broschüre des Landesamtes für Energie und Klimaschutz in der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz aufgelistet und auf den Landeswebseiten zum Thema Energie einsehbar.
So wird etwa der Einbau von elektrischen Wärmepumpen für Gebäude mit KlimaHaus Standard C oder R mit 40 Prozent gefördert. Fotovoltaikanlagen, die in Kombination mit einer Wärmepumpe installiert werden, werden ebenfalls gefördert.
Speicherbatterien werden für neue, aber auch für bestehende Fotovoltaik-Anlagen, die nicht das staatliche Energiekonto ("conto energia") beanspruchen, zu 30 Prozent gefördert.
Neu ist, dass nicht mehr nur Fotovoltaik-Anlagen auf gemeindeeigenen Gebäuden, sondern jene aller lokalen Körperschaften sowie der akkreditierten Seniorenwohnheime gefördert werden.
Eine absolute Neuheit ist weiters, dass Fotovoltaik-Anlagen und Speicherbatterien für kleine Unternehmen mit einer Leistung von maximal 50 Kilowatt-Peak für die Deckung des Strombedarfs gefördert werden.
Ein Abschnitt der neuen Förderrichtlinien, die die Landesregierung heute verabschiedet hat, befasst sich nicht zuletzt mit den Fernheizwerken: Die Erweiterung der Verteil-Infrastruktur und die Energetische Optimierung werden 2023 mit jeweils 30 Prozent der zulässigen Kosten gefördert.
mpi/san
Drei Beschlüsse hat Landesrat Schuler zu Jahresende vorgelegt: Es geht um die Förderung von Investitionen und Beratung in Betrieben, die Qualitätsprodukte herstellen. Ein Beschluss ist formaler Natur.
Um weitere sieben Jahre verlängert wurde die Möglichkeit, im Sinne der EU-Verordnung Beihilfen für Investitionen in Unternehmen, die in der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse tätig sind, zu vergeben. Die Richtlinien dazu wurden bei der heutigen (30. Dezember) Sitzung der Landesregierung neu genehmigt und angepasst. Gesuche, die bis 31. Dezember eingereicht werden, werden noch laut den alten Regeln behandelt, ab 1. Jänner gilt die neue Regelung. Diese sieht auch vor, dass die Ansuchen nicht mehr ganzjährig gestellt werden können, sondern vom 1. Februar bis 30. Septembereingereicht werden müssen. Neu ist auch, dass für sogenannte Neueinsteiger ein Mehrjahres-Businessplan notwendig ist. Zudem sind die bezuschussbaren Investitionen auf 50.000 Euro in den ersten drei Jahren beschränkt. Details zum Businessplan, aber auch zum Nachweis der Ausbildung, werden in einem zweitem Moment mit Dekret des Abteilungsdirektors geregelt.
Wie Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler erläutert, werden solche Beihilfen werden gewährt, "weil die Produktion und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte komplizierten und kostenintensiven Auflagen unterliegt und daher für den Produzenten ein hohes Risiko darstellt. Südtirol steht für hochwertige Qualitätsprodukte: Diese Tatsache wollen wir aufrechterhalten." Grundsätzlich gibt es für Investitionen nur mehr einen Kapitalbeitrag auf die anerkannten Kosten, der für Primärerzeuger mit maximal 300.000 Euro auf 40 Prozent gedeckelt ist. Es gibt keine zinsvergünstigten Darlehen mehr aus dem Rotationsfonds. Einzel- oder gemeinschaftliche Unternehmen – ab jetzt auch Eigenbaukellereien (sie müssen mindestens 40 Hektoliter Produktionsmeldung nachweisen) – im Sektor Kernobst – und Weinbau werden für eine Finanzierung nur mehr bis zu einem Umsatz von 300.000 Euro berücksichtigt.
Die Limitierung der bezuschussbaren Fläche für die Verarbeitung und Lagerung (75 Quadratmeter) und Verkauf und Verkostung (25 Quadratmeter) für Primärerzeuger gilt nicht mehr für jedes Gesuch, sondern es werden in den letzten 10 Jahren vor der Antragstellung bereits geförderte Flächen mitberücksichtigt.
Der zweite Beschluss "Richtlinien für die Förderung von Wissensaustausch und Informationsmaßnahmen sowie Beratungs- und Vertretungsdiensten für landwirtschaftliche Unternehmen" sieht vor, dass auch Organisationen, die Primärerzeuger beraten und vertreten, gefördert werden können. Dazu zählen Kurse und Workshops, Tagungen, Seminare, Lehrschauen und -fahrten, Betriebsbesuche und Veröffentlichungen von Sachinformationen oder wissenschaftlichen Erkenntnissen. Beratungsleistungen, die von der öffentlichen Hand unterstützt werden können, sind genau durch EU-Verordnungen definiert.
Mit diesen Richtlinien werden auch die Voraussetzungen beibehalten, dass Organisationen, die sogenannte Vertretungsdienste anbieten, gefördert werden können. "In Südtirol gibt es derzeit allerdings leider noch keine Organisation, die solche Dienste anbietet", sagt Landesrat Schuler. Solche Vertreter können die Landwirte und Landwirtinnen selbst, aber auch andere Mitglieder der bäuerlichen Familie oder einen Arbeitnehmer bei Krankheit (auch des Kindes oder einer am Hof lebenden pflegebedürftigen Person) oder im Todesfall ersetzen. "Diese Regelung wird weitergeführt, weil es nicht möglich ist, den Landwirten für solche Ausfälle direkt Beiträge zu gewähren", erklärt Schuler.
Im dritten Beschluss geht es schließlich um Begriffsanpassungen im ethischen Sinn. In den "Kriterien für die Gewährung von Beihilfen für die Organisation und Durchführung des öffentlichen Dienstes der Entfernung und Beseitigung von Falltieren" ist nicht mehr von Tierkadavern und deren Entfernung und Beseitigung die Rede, sondern von Falltieren und deren Sammlung und Entsorgung.
uli
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