Im Zuge der Haushaltsdebatte genehmigte der Landtag einen Tagesordnungsantrag der Freiheitlichen zum leistbaren Wohnen. Demnach will die Landesregierung künftig prüfen, einen bestimmten Teil der vom Staat übertragenen Militärliegenschaften dem geförderten und sozialen Wohnbau vorzubehalten.
„Südtirols bebaubare Fläche ist bekanntlich äußerst gering und die Grundstückspreise dementsprechend hoch. Eine Politik, die ernsthaft an der Schaffung von leistbarerem Wohnraum arbeiten will, muss konsequenterweise genau dort die Hebel ansetzen“, so die freiheitliche Landtagsabgeordnete Ulli Mair.
„Durch die seit 2007 gültige und seither laufend überarbeitete Rahmenübereinkunft mit dem italienischen Heer, wonach das Land ungenutzte Militärareale zurückerhält und im Gegenzug Wohnungen für Berufssoldaten baut und Instandhaltungsarbeiten an den weiterbestehenden Kasernen durchführt, werden laufend wertvolle Flächen frei, die grundsätzlich öffentliches Gut sind und daher auch im Interesse der Bürger verwendet werden müssen“, so die freiheitliche Abgeordnete.
„Unser heute angenommener Tagesordnungsantrag schafft dahingehend Perspektiven: Die Landesregierung hat nun den Auftrag zu prüfen, künftig einen fix festgelegten Teil der freiwerdenden Areale für den geförderten, sozialen oder öffentlichen Wohnbau vorzubehalten“, so Mair.
„Die in Form von Direktbeiträgen ausbezahlten Förderungen wirken oft als Preistreiber und verpuffen. Unserer Auffassung nach wäre es angebracht, dass sich die öffentliche Hand das Oberflächenrecht für die freiwerdenden Flächen zurückbehält und die Grundstücke den Wohnungssuchenden unentgeltlich und mit einer späteren Kaufoption zuweist. Auch wenn dieser Vorschlag heute noch keine Mehrheit fand, wird es dazu weitere Anläufe im Landtag geben“, so Mair.
Kaum einer weiß, dass es eine Anlaufstelle für Impfgeschädigte gibt. Auch, weil diese nie richtig bekanntgemacht wurde. Auf Initiative der Süd-Tiroler Freiheit soll sich das nun ändern.
Die Corona-Impfung kann auch krank machen. Menschen mit langanhaltenden Impfnebenwirkungen oder Schäden fühlen sich oft allein gelassen und suchen vergebens nach geeigneten Therapien. Offensichtlich wurden und werden die meisten Betroffenen nicht darüber informiert, dass es eine Anlaufstelle für sie gibt.
Der Landtagsabgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit, Myriam Atz-Tammerle, gelang es, dass ihr Antrag im Landtag genehmigt wurde, der die Bekanntmachung der Anlaufstelle vorsieht. Dort sollen Impfgeschädigte umfangreich informiert werden.
Myriam Atz-Tammerle hofft nun, dass rasch gehandelt wird. Damit jeder, der einen Impfschaden erlitt oder vermutet, weiß, wo er sich Hilfe holen kann.
L.-Abg. Myriam Atz-Tammerle, Süd-Tiroler Freiheit
Südtirols Skigebiete und Aufstiegsanlagen sollen künftig ihre Infrastrukturen zur Produktion von erneuerbaren Energien nutzen, um größtmöglich energieneutral betrieben werden zu können. Damit dieser Prozess beschleunigt wird, werden öffentliche Fördergelder und Beiträge künftig an Maßnahmen zur Energieversorgung gekoppelt. Dies hat der Landtag gestern auf Antrag der Freiheitlichen im Rahmen des Haushaltsgesetzes beschlossen.
„Unsere Skigebiete bilden die Grundlage für Südtirols Wintertourismus und den damit verbundenen wichtigen Wirtschaftszweigen, andererseits belasten sie unsere Naturlandschaft und Umwelt. Der Bau von neuen Pisten und zusätzlichen Aufstiegsanlagen steht immer öfter in der berechtigten gesellschaftlichen Kritik. Vor allem aber sind Skigebiete Energiefresser“, hält F-Obmann Andreas Leiter Reber fest.
„Die bestehenden Infrastrukturen wie die zahlreichen Speicherbecken, Bergstationen, Seilbahnstützen und Lawinenschutzbauten eigenen sich bestens um sie zugleich als Fotovoltaik- und kleine Windkraftanlagen oder als Pumpspeicherkraftwerke zu nutzen. Nun muss die Landesregierung zeitnah die rechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen, damit die Skigebiete diese Instrumente auch besser nützen können, denn mit dem im Landtag genehmigten Antrag werden öffentliche Fördergelder für Skigebiete und Aufstiegsanlagen künftig an Maßnahmen zum Ausbau der autonomen Energieversorgung gekoppelt. Größtmöglich energieautarke Skigebiete entlasten nicht nur der Umwelt, sondern auch den Steuerzahler und Wintersportler. Wir helfen den Skigebieten Energiekosten zu sparen und können dafür die Beiträge aus dem Steuertopf reduzieren und dazu beitragen, dass Skifahren für die Bürger nicht noch teurer wird“, so Andreas Leiter Reber.
Der Südtiroler Landtag hat am heutigen Freitag (16. Dezember) den Landeshaushalt 2023 genehmigt. Der von Landeshauptmann Kompatscher vorgelegte Budgetentwurf ist mit 6,84 Milliarden Euro dotiert.
Der Südtiroler Landtag hat den Landeshaushalt 2023 genehmigt. "Um Südtirol autonom zu verwalten und zu gestalten, stehen 2023 für die vielen Maßnahmen, Dienste und Tätigkeiten der Landesverwaltung 6,84 Milliarden Euro zur Verfügung", stellte Landeshauptmann und Finanzlandesrat Arno Kompatscher nach Abschluss der Haushaltsdebatte die definitiven Zahlen des Landeshaushalts vor: "Nun können wir mit der Umsetzung beginnen." Der Landeshauptmann erinnerte an das im letzten Jahr erreichte Finanzabkommen mit Rom, das Südtirol dauerhaft jährlich 137 Millionen Euro mehr beschere, als dies vorher der Fall war.
"Trotz höchsten Anfangshaushalts müssen wir gut planen: Denn es kommen ein geringerer Nachtragshaushalt und höhere Kosten auf uns zu", betonte Kompatscher. Auch die zunehmenden Erwartungen und Forderungen ebenso wie die Problemstellungen aufgrund der unsicheren Entwicklung der Wirtschaft und der Energiekrise würden Sorgen bereiten.
"Hauptaufgabe: Grunddienste gewährleisten, für Krisen rüsten."
"Alles in allem ist es mit dem Landeshaushalt 2023 jedoch gelungen, die Grundbedürfnisse zu decken und die verschiedenen Dienste für die Bevölkerung zu gewährleisten und uns zugleich für bevorstehende Krisen und Veränderungen zu rüsten", erklärte LH Kompatscher. Es gelte, in Prävention und Resilienz zu investieren und den Haushalt mit Blick auf den Klimawandel und auf die demografische Entwicklung hin zu einer überalterten Gesellschaft so zu gestalten, dass Südtirol auf künftige Entwicklungen vorbereitet sei.
Zu diesen Grundbedürfnissen gehören - so Kompatscher - unter anderem die Dienste der Bereiche Gesundheit und Soziales. Mit Blick auf die Entwicklung der vorliegenden Abschlussrechnungen der vergangenen Jahre zeige sich: "Bereits in diesen Jahren haben wir jedes Jahr mehr in diese beiden Bereiche investiert. Die Zahlen widerlegen auch die häufig geäußerte Kritik, wir würden den Sozialbereich vernachlässigen. Im Gegenteil: Hier sind die Ausgaben im Verhältnis zu allen anderen Bereichen am deutlichsten angestiegen", sagte der Landeshauptmann.
Allgemein würden die Entwicklungskurven des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und der Steuereinnahmen in Südtirol ähnlich verlaufen. "Dass die Einnahmen stärker gestiegen sind und das Haushaltsvolumen somit im Verhältnis zu BIP und Steuereinnahmen stärker ausgestattet ist, verdanken wir vor allem den erfolgreichen Finanzverhandlungen der vergangenen Jahre mit Rom." Vor allem deshalb, so der Landeshauptmann, war es möglich, die Bereiche Bildung, Gesundheit und Soziales in den letzten Jahren mit zusätzlichen Mitteln auszustatten.
"Es braucht viele große und kleine Schritte zur Nachhaltigkeit."
Bei der "intensiven Debatte im Landtag" sei gerade das Thema Nachhaltigkeit eingehend thematisiert worden. "Hier werden wir weiterhin mutige Entscheidungen brauchen, und zwar im Großen bei den Landesplänen wie dem Klimaplan, dem Plan für nachhaltige Mobilität und Logistik oder Landessozialplan, als auch bei vielen kleinen Schritten auf dem Weg hin zu einer nachhaltigen Entwicklung", so Kompatscher. Als Beispiele nannte er die Neuausrichtung der Beiträge zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen, die im kommenden Jahr erfolgen werde. Eine Wende in Richtung Nachhaltigkeit einzuleiten, erfordere viele Mittel; neben dem Landeshaushalt biete der staatliche Wiederaufbaufonds (Pnrr) ebenso wie der europäische "Green Deal" zahlreiche Möglichkeiten. Wichtig sei dabei, diesen großen Umbau sozial verträglich zu gestalten.
Der Landeshauptmann ging auch auf den von der Mehrheit eingebrachten Abänderungsantrag, die Wertschöpfungssteuer Irap von derzeit 3,9 auf 3,3 Prozent zu senken, ein: "Dies ist ein angemessenes Signal an die Wirtschaft: Wir erkennen damit die durch Teuerung und Energiekrise verursachten Schwierigkeiten an, obwohl uns die mit der Senkung verbundenen Mindereinnahmen im Haushalt große Anstrengungen abverlangen." Kompatscher verwies darauf, dass diese Senkung aufgrund der akuten Energie- und Rohstoffkrise ausschließlich für das Jahr 2023 gelte.
Haushaltsschwerpunkte im Überblick
Nicht zuletzt nannte Landeshauptmann Arno Kompatscher im Landtag noch einmal die wichtigsten Haushaltsschwerpunkte: Für den Schutz der Gesundheit sind im Haushalt 2023 1.464 Millionen Euro an Ausgaben vorgesehen, für die Bildung 1.076 Millionen Euro. Neben diesen beiden größten Ausgabenbereichen seien der Bereich Soziales und Familie mit 698 Millionen Euro, Mobilität mit 477 Millionen Euro, Gemeindenfinanzierung mit 360 Millionen Euro und Wohnbau mit 87 Millionen Euro zu nennen.
Der Landtag hat die drei Gesetzentwürfe zum Landeshaushalt (Landesgesetzentwurf Nr. 119/22: Landesstabilitätsgesetz für das Jahr 2023; Landesgesetzentwurf Nr. 120/22: Haushaltsvoranschlag der Autonomen Provinz Bozen 2023-2025; Landesgesetzentwurf Nr. 121/22: Bestimmungen in Zusammenhang mit dem Landesstabilitätsgesetz für das Jahr 2023) nach eingehender Diskussion am Freitag mehrheitlich genehmigt.
mpi/gst
Forst/Algund – Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) bedankte sich im Rahmen der kürzlich stattgefundenen Jahresversammlung des Bezirkes Meran/Vinschgau bei verdienten HGV-Funktionärinnen und -Funktionären für deren langjährigen Einsatz für den Verband und den Tourismus in Südtirol. Auch Karl Pfitscher wurde für sein über 30-jährigen Einsatz für den HGV geehrt.
Karl Pfitscher war von 1989 bis 2021 HGV-Ortsobmann von Schlanders und von 2009 bis 2021 HGV-Gebietsobmann im Vinschgau sowie Mitglied im HGV-Landesausschuss. Er war die treibende Kraft in der Realisierung eines HGV-Büros für den Vinschgau in Schlanders.
Mit berechtigtem Stolz bezeichnete Pfitscher das HGV-Büro, angesichts der räumlichen Nähe zu seinem Betrieb, gerne auch als „sein Büro“ und besuchte es meist täglich, oft auch zweimal. „Karl Pfitscher setzte sich in seinen Funktionen immer für die Bars, Restaurants und Gasthäuser ein – dies war ihm ein Herzensanliegen. Unterwegs war es ihm wichtig, vor allem in Dorfgasthäusern einzukehren und mit den Wirtinnen und Wirten über allfällige Probleme und Anliegen zu diskutieren“, berichtete HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler in seiner Laudatio. Großen Wert legte Karl Pfitscher auf Zusammenhalt unter den Wirtinnen und Wirten. Für den HGV war er jahrelang auch in den Gremien des Südtiroler Wirtschaftsringes SWR und den SVP-Wirtschaftsausschuss tätig.
Die Ehrung führte HGV-Bezirksobmann Hansi Pichler gemeinsam mit HGV-Präsident Manfred Pinzger, Landesrat Arnold Schuler, HGV-Direktor Thomas Gruber und HGV-Verbandssekretär Helmuth Rainer durch. „Mit Einsatz, Engagement und Begeisterung hat Karl Pfitscher wesentlich zur Stärke unseres Verbandes und dem Ansehen des Gastgewerbes im Land beigetragen“, sagte HGV-Präsident Manfred Pinzger abschließend.
Grußbotschaft von Diözesanbischof Muser an die Abgeordneten. Gedanken zum Mehr und zum Weniger im Hinblick auf Weihnachten, Konsumverhalten, Klimawandel, Wirtschaftsentwicklung. Dankesworte von Landtagspräsidentin Mattei.
Video (Landtag/Gnews): https://we.tl/t-VQUWnTAcqx
Nach einer musikalischen Einleitung durch die Brassband Überetsch begrüßte Landtagspräsidentin Rita Mattei im Plenarsaal Diözesanbischof Ivo Muser, der bei seinem vorweihnachtlichen Besuch von Generalvikar Eugen Runggaldier begleitet wurde.
„Im Namen des gesamten Landtags, meiner Kolleginnen und Kollegen Abgeordneten sowie aller Mitarbeiter bedanke ich mich bei Bischof Ivo Muser für seinen Besuch im Landtag“, sagte Mattei. Sie freue sich, den Diözesanbischof heute ohne die Einschränkungen des vergangenen Jahres begrüßen zu können. „Dies ist ein Zeichen für die Rückkehr zur Normalität, ein Zeichen dafür, dass wir wieder zu einem ‚menschlicheren‘ sozialen Leben zurückkehren können.“
Mattei hieß neben Bischof Muser auch Generalvikar Runggaldier, die jungen Musiker der Brassband Überetsch - Matteo Gomez, Alina Aichner und Alexander Mayrsowie deren Präsidenten Julius Michael Waldner - willkommen. „Sie werden uns mit der ‚Harmonie der Musik‘ erfreuen, die am besten dazu geeignet ist, diesen Moment der Besinnung und des Nachdenkens zu begehen."
In seiner Grußbotschaft (siehe Anhang) an die Abgeordneten sprach Bischof Muser vom Perspektivenwechsel, um den es an Weihnachten gehe: Gott sei an Weihnachten nicht „mehr“ geworden, sondern „weniger“; dieses Herabsteigen, dieses Menschwerden, dieses freiwillige und bewusste Verzichten für die Menschheit entlaste und rette. Auch hinsichtlich grenzenlosen Wachstums und begrenzter Ressourcen sei ein Perspektivenwechsel notwendig – die negativen Folgen eines rein ökonomisch ausgerichteten Mentalitäts- und Denkansatzes würden sehr selten angesprochen. Doch Coronapandemie, Klimawandel, Krieg in der Ukraine sowie Energie- und Rohstoffengpässe hätten das viel gepriesene Erfolgsmodell sehr anfällig gemacht. „Wir werden um das Thema ‚Verzicht‘ nicht herumkommen“, so Bischof Muser. Verzicht werde meist mit Verlust gleichgesetzt, die Chancen und Möglichkeiten desselben dagegen würden ausgeblendet oder sogar als unrealistisch bezeichnet. Doch nun stünde die Menschheit vor der Herausforderung, in einem überschaubaren Zeitraum Wirtschaft, Mobilität und nicht zuletzt eigene Prioritäten auf echte Nachhaltigkeit umzupolen. Wobei auch klar sei, dass nicht alle gleich belastet werden könnten: Besserverdienende, Vermögende seien stärker zu belasten, damit Menschen am unteren Ende der Einkommensentwicklung geholfen werden könne.
Es gebe verschiedene Formen der Armut, auch in Südtirol. Nach christlichem aber auch nach humanistischem Verständnis – und das habe viel mit Weihnachten zu tun – gehöre zum Menschsein der Schutz der Schwachen, wer immer diese sind. In diesem Zusammenhang erinnerte Bischof Muser auch an den Erfrierungstod des jungen Ägypters vor wenigen Tagen in Bozen.
Abschließend wünschte der Bischof den Abgeordneten „den Mut, den Willen und die Kraft, das Gemeinwohl höher zu schätzen als die Interessen einzelner und bestimmter Kreise – trotz des Drucks der öffentlichen Meinung und kommender Wahlen. Ich wünsche Ihnen den Mut zu einer Politik, die von den Schwachen und nicht Einflussreichen her denkt und handelt. Es braucht eine Politik, die von der Verantwortung für kommende Generationen her Maßnahmen setzt.“
Nach einem weiteren musikalischen Beitrag dankte Präsidentin Mattei dem Bischof für seine Worte, die den Wert des Gemeinwohls betonten. Worte, die zum Nachdenken anregten, gerade in den Tagen, in denen man im Landtag über einen Haushalt debattiere, der schwieriger sei als andere: Die Verpflichtung bestehe darin, dafür zu sorgen, dass kein Bürger und keine Familie, die im Land lebten, zurückgelassen würden.
(tres)
Das Landesamt für Wildbachverbauung West verstärkt mit einer Sperrenstaffelung und Uferschutzbauten im Mittellauf des Laaserbachs in der Gemeinde Laas im Vinschgau den Hochwasserschutz.
"Geplant ist die Errichtung von Konsolidierungsbauten im Mittellauf des Laaserbachs in der Gemeinde Laas um Gesamtkosten von zwei Millionen Euro", berichtet der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung in der Agentur für Bevölkerungsschutz Fabio De Polo. Die Finanzierung erfolgt über verschiedene Finanzierungsschienen für derzeit sechs genehmigte Baulose, etwa Umweltmaßnahmen als Ausgleich des Kraftwerkes Laas und staatliche Fördergelder, etwa jene zur Behebung der Schäden nach dem Sturmtief Vaia.
"Wir errichten eine Sperrenstaffelung und Uferschutzbauten von der Brücke Aufleg flussaufwärts bis zur Mündung des Jennebachs", legt der Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West Peter Egger dar: Im April dieses Jahres hat der Bautrupp mit Vorarbeiter Hansjörg Stricker mit Roland Pirhofer mit einer Baumaschine begonnen und die provisorischen Überfahrten für Baumaschinen im Bereich der Unteren Laaser Alm bis oberhalb der Wasserfassung Alperia angelegt.
Ab Mai wurde mit der Materialentnahme aus dem Bachbett, der Errichtung der Konsolidierungssperren und der Wiederherstellung der natürlichen Böschungswinkel des Bachlaufes unterhalb der Wasserfassung bis zur Valtinbrücke begonnen, fassen Bauleiter Roland Schweitzer und Baustellenleiter Florian Nössing zusammen. In diesem Jahr wurden zwölf Konsolidierungssperren aus Zyklopensteinen gebaut und Uferschutzmauern sowie zwei Sohlschwellen im Bereich der Fußgängerbrücke errichtet. Im Laufe des Jahres wurden Arbeiten umgesetzt, in die rund eine Million Euro investiert wurde; im kommenden Frühjahr werden die Arbeiten weitergeführt.
Die Arbeiten werden in Zusammenarbeit mit dem Nationalpark Stilfserjoch, der Forststation Schlanders, der Gemeinde Laas, der Eigenverwaltung Laas, Alperia Greenpower und Lasa Marmor durchgeführt.
mac
Fünf neue Mitglieder hat die Landesregierung für den Führungsausschuss des Nationalparks Stilfserjoch ernannt. Die Einbindung der Gemeinden in die Nationalparkführung bleibt ein großes Anliegen.
Auf Einbringung der zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung gestern (13. Dezember) neue Mitglieder für den Führungsausschuss des Nationalparks Stilfserjoch ernannt. "Die Einbindung der Gemeinde- und Interessensvertreter in die Führung des Nationalparks ist mir ein großes Anliegen", sagt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, "damit wird die Akzeptanz des Nationalparks gestärkt und die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung und Verbände in das Nationalparkgeschehen gewährleistet."
Als Vertreterin der Gemeinden ersetzt die Bürgermeisterin von Taufers im Münstertal Roselinde Gunsch Koch (effektives Mitglied) ihre Vorgängerin Beatrix Mairhofer. Die Laaser Bürgermeisterin Verena Tröger nimmt hingegen als Vertreterin der Gemeinden (Ersatzmitglied) die Stelle von Roselinde Gunsch Koch ein, Christian Oberthaler ersetzt als Vertreter der Gemeinden (Ersatzmitglied) künftig den Laaser Referenten Johann Franz Thurner. Als Vertreterin der Tourismusorganisationen (Ersatzmitglied) tritt Verena Niederegger an die Stelle von Magdalena Fundneider und als Sachverständige auf dem Gebiet der Naturwissenschaften (Ersatzmitglied) wird künftig Serena Rauzi durch Laura Polonioli ersetzt.
Aufgaben des Führungsausschusses
Der Führungsausschuss ist das Leitungsgremium des Nationalparks Stilfserjoch auf Südtiroler Seite. Er besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinden, der Forstwirtschaft, Bauern- und Umweltverbände, Separatverwaltungen und Tourismusorganisationen. Zudem gehört ihm der Direktor des Landesamtes für den Nationalpark Stilfserjoch sowie Experten auf dem Gebiet der Naturwissenschaften an. Der Führungsausschuss fungiert als beratendes Organ und setzt sich für die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Nationalparkgemeinden ein. Die Gemeinden Martell und Stilfs liegen zur Gänze, die Gemeinden Glurns, Laas, Latsch, Mals, Prad, Schlanders, Taufers im Münstertal und Ulten mit unterschiedlich großem Anteil im Schutzgebiet.
mpi
La Venosta am Samstag für Profis der Ski Classics Serie und Amateure Am Start die Führenden der Gesamtwertung Emil Persson und Ida Dahl Ebenso dabei die drei italienischen Pro Teams Robinson, Internorm und Futura La Venosta Open am Nachmittag mit Teilnehmern aus 10 verschiedenen Nationen |
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Die frische, kühle Bergluft wird am Samstag beim Start von La Venosta Criterium, das als 3. Pro-Tour-Event gilt, die Profis der Ski Classics begleiten. In engem Kontakt mit der Natur und der verschneiten Landschaft in Langtaufers in Südtirol kommen die Langläufer auf den 36 km zur 1970 m hoch gelegenen Melager Alm nach drei 6 km und zwei 8 km langen Runden (plus der 2 km langen Abschussrunde). Der Start in Melag für die Elite-Frauen findet um 8.15 Uhr statt, für die Elite-Männer um 10.30 Uhr. Die Spitzenreiter stehen fest: Die Schwedin Ida Dahl (Team Engcon) und Emil Persson (Lager 157 Ski Team) werden sich nach ihrem Sieg in Bad Gastein in Österreich wieder die gelben Startnummern umhängen. Die starken Langläuferinnen vom Team Ramudden mit Emilie Fleten, Dritte beim Kriterium in Bad Gastein, und Teamkollegin Ida Palmberg, sowie die Norwegerin Astrid Øyre Slind (Team Aker Daehlie), Zweite in Österreich, gehören ebenfalls zu den Favoritinnen. Nicht zu unterschätzen sind Frida Erkers und die Damen vom Team Ragde Charge, mit Anikken Gjerde Alnes, der Siegerin von La Venosta Skiroll im Sommer, begleitet von Teamkollegin Jenny Larsson. Bei den Herren präsentiert sich das Team Ragde Charge in voller Besetzung und stellt seine Favoriten auf: Johan Hoel, Zweiter beim Kriterium in Bad Gastein, der Sieger Anders Aukland, Andreas Nygaard, Oskar Kardin und Kasper Stadaas. Im Auge zu behalten sind die Schweden Max Novak (Team Aker Daehlie) und Johannes Eklöf (Team Ramudden) sowie die drei Athleten vom Team Engcon Torgeir Sulen Hovland, Eddie Edström und Anton Elvseth, die zusammen mit ihren Teamkollegen Ida Dahl, Linn Sömskar und Frida Hallquist vom Bad Gastein Pro Team Tempo gewinnen. Drei italienische Profi-Teams werden anwesend sein, wobei das Team Robinson Trentino seine Hoffnungen auf den Norweger Patrick Fossum Kristoffersen, den Südtiroler Dietmar Nöckler, der gerade den 13. Platz beim 10-km-Weltcup in Beitostølen (NOR) erreicht hat, den Norweger Thomas Gifstad, den Amerikaner Tyler Kornfield und bei den Frauen Rebecca Bergagnin, Chiara Caminada und Tereza Hujerova setzt. Für das Team Internorm Trentino Alpenplus fahren Mauro Brigadoi, bester Italiener in Österreich auf Platz 39, Francesco Ferrari, Lorenzo Busin, Sadurni Betriu, Christian Lorenzi, Malin Börjesjö und Stefania Corradini. Das Team Futura Trentino Dolomiten Trauma Clinic tritt mit Stefano Mich, Emanuele Bosin, Rickard Ericsson, Paolo Fanton, Madalene Melin und Thea Schwingshackl an. Am Nachmittag um 13 Uhr startet La Venosta Open, an denen Amateure aus 10 Nationen teilnehmen werden. Sie kämpfen sich durch über eine Distanz von 34 bzw. 26 km mit 4 bzw. 3 Runden, abschließend dann noch die 2 km lange Endrunde. Die freiwilligen Helfer unter der Leitung von OK-Chef Gerald Burger sind derzeit mit der Feinabstimmung der Rennstrecke beschäftigt und hoffen noch auf ein paar Schneeflocken bis Samstag. |
Die Lernstandserhebungen 2022 an den deutschen Schulen sind ausgewertet. Überdurchschnittlich sind die Ergebnisse in Englisch, unterschiedlich in Mathematik, zu verbessern in Deutsch und Italienisch.
Die Evaluationsstelle für das deutsche Bildungssystem hat erste Daten aus dem Landesbericht zu den Lernstandserhebungen 2022 vorgelegt. Bei diesen Erhebungen wurden im Frühjahr 2022 alle Schülerinnen und Schüler bestimmter Jahrgänge in den Grund-, Mittel- und Oberschulen in den Fächern Italienisch als Zweitsprache, Englisch, Deutsch und Mathematik getestet. "Die Ergebnisse der Südtiroler Schülerinnen und Schüler in Englisch waren auch in diesem Jahr überdurchschnittlich, in Mathematik liegen sie in der Unterstufe im Bereich der nationalen Mittelwerte, steigern sich in der Oberstufe aber beträchtlich", fasst der Leiter der Evaluationsstelle, Martin Holzner, die Ergebnisse zusammen. Ausbaufähig sind die Ergebnisse sowohl in der Unterrichtssprache Deutsch als auch in der zweiten Landessprache Italienisch; darum gilt es der Analyse und Interpretation der Ergebnisdaten in beiden Sprachbereichen besonderes Augenmerk zu widmen. In Deutsch sind die Ergebnisse sogar leicht rückläufig.
"Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen spiegeln die Vielfalt unserer Schulen wider, zeigen aber auch die Qualität des Unterrichts auf", betont Landesrat Philipp Achammer. Er verweist darauf, dass die Schule in Südtirol künftig zur Entlastung der Schülerinnen und Schüler einen etwas anderen Weg einschlagen werde. "Die Invalsi-Tests in den Abschlussklassen der Mittelschule und der Oberstufe werden weiterhin jährlich durchgeführt, da sie Voraussetzung für die Zulassung zur staatlichen Abschlussprüfung sind. Was die Erhebungen in allen anderen Jahrgangsstufen angeht, hat die Landesregierung beschlossen, diese in einem zweijährigen Rhythmus durchzuführen."
Spitzenergebnisse in Englisch
Im Fachbereich Englisch wurden an den Abschlussklassen der Mittelschule und der Oberstufe das Lese- und das Hörverständnis getestet. Am Ende der Mittelschule soll das Sprachniveau A2, bei Abschluss der Oberstufe das Niveau B2 erreicht werden. Südtirols Schüler und Schülerinnen erzielten sowohl in den dritten Mittelschulklassen als auch in den fünften Oberschulklassen Spitzenwerte, die wesentlich über dem gesamtstaatlichen Schnitt liegen. Der Vergleich auf lokaler Ebene zeigt nahezu gleiche Ergebnisse an den deutschsprachigen und ladinischen Schulen, die sich aber in der Mittelschule im Leseverständnis und in der Oberstufe in beiden Teildomänen wesentlich von jenen an den italienischsprachigen Schulen abheben. An den Mittelschulen erzielten die Mädchen in beiden Kompetenzbereichen ein statistisch signifikant höheres Ergebnis. In der Oberstufe zeigt die Unterscheidung nach Schultypologie, dass die Real-, Sprachen- und Klassischen Gymnasien (ca. 95 % B2) gefolgt von den Fachoberschulen (ca. 86 % B2) in beiden Testteilen die höchsten Ergebnisse erzielt haben. Es folgen die anderen Gymnasien (ca. 80 % B2) und schließlich die Berufs- und Fachschulen (ca. 67 % B2), wobei letztere vom vorhergehenden Schuljahr ein Plus von zwölf Punkten beim "Reading" und "Listening" erzielt haben.
Unterschiedliche Ergebnisse in Mathematik
Unterschiedlich sind die Ergebnisse im Fach Mathematik. Getestet wurde in vier Jahrgangsstufen (5, 8, 10 und 13). Dabei entspricht das Ergebnis der 5. Grundschulklassen mit 199 Punkten dem gesamtstaatlichen Mittelwert. Der Wertevergleich zwischen den drei Bildungssystemen in Südtirol zeigt, dass die deutschsprachigen und ladinischen Schulen (200 Punkte) nahezu gleichauf liegen und das Ergebnis der italienischsprachigen Schulen mit 193 Punkten deutlich übersteigen. Dabei erzielten die Buben ein um rund zehn Punkte höheres Ergebnis. Bemerkenswert erscheinen die in Südtirol über die beobachteten Jahre hinweg stabilen Leistungen der Mädchen, die auf gesamtstaatlicher Ebene stark abfallen. In den Abschlussklassen der Mittelschule erzielen die Schüler und Schülerinnen 195 Punkte und liegen damit im Bereich des gesamtstaatlichen Mittels von 194 Punkten.
In den zweiten Klassen der Oberstufe haben die deutschsprachigen Schüler und Schülerinnen im Schnitt 196 Punkte erzielt, um zwei Punkte mehr als das italienische Mittel. Ein deutlicher Punkteabfall ist gegenüber 2018/19 zu verzeichnen, als der Wert von 207 erreicht wurde. Was die Kompetenzstufen angeht, liegen die Realgymnasien an der Spitze, wo 88 Prozent der Schüler und Schülerinnen Kompetenzstufe 2 oder mehr erreichen, gefolgt von den Technologischen Fachoberschulen (81 %), den anderen Fachoberschulen (58 %), den anderen Gymnasien (53 %) und den Schulen der Berufsbildung (34 %). Ab Kompetenzstufe 2 verfügen die Jugendlichen über eine mathematische Grundkompetenz, mit der sie die rechnerischen Anforderungen im Alltag bewältigen können. Mit Spitzenergebnissen von 213 Punkten bei einem gesamtstaatlichen Mittel von 191 Punkten warteten die Schüler und Schülerinnen der deutschsprachigen Oberschul-Abschlussklassen auf. Das Ergebnis der ladinischen Schüler und Schülerinnen (214 Punkte) liegt knapp über diesem Wert. Die Buben erreichten eine um 20 Punkte höhere Punktezahl als die Mädchen. Das beste Ergebnis erzielten auch hier die Realgymnasien. Der Ergebnisvergleich mit den Vorjahren zeigt eine Werteverbesserung um ca. 4 Punkte. Mit ca. 7 Punkten ist die Steigerung bei den Berufsschulen am stärksten.
Deutsch: Ergebnisse in den dritten Mittelschulklassen leicht rückläufig
Im Fachbereich Deutsch fanden 2022 zwei Lernstandserhebungen statt: in den ersten und in den dritten Klassen der Mittelschule. Die Erhebung in den ersten Mittelschulklassen umfasst die Bereiche Leseverständnis, Hörverständnis und Sprachgebrauch. Die Ergebnisse zeigen eine mittlere Lösungshäufigkeit von 50 bis 55 Prozent. Wobei Kinder aus deutschsprachigen Familien die höchste Lösungshäufigkeit (55,23 %) erreichten, dicht gefolgt von Kindern aus deutsch- und italienischsprachigen Familien (48,71 %); es folgen Lernende aus italienischsprachigen Familien (39 %) sowie aus anderssprachigen Familien (35 %). Mit 62,73 Prozent steigt die Lösungshäufigkeit für die Schüler und Schülerinnen in den Mittelschul-Abschlussklassen. Allerdings bleiben 29 Prozent unter Kompetenzstufe 2 und erreichen die Mindestanforderungen in diesem Fach nicht. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2020/21 zeigt sich ein Rückgang um ca. 4 Prozentpunkte.
Italienisch als Zweitsprache: Familiensprache relevant
Um die Kompetenz in der zweiten Landessprache zu testen, wurden 2022 zwei Lernstandserhebungen durchgeführt: jeweils in der 4. Klasse der Grundschule und in der 2. Oberschulklasse. Sowohl in der Grundschule als auch an der Oberstufe erreichten rund 65 Prozent der Schüler und Schülerinnen das in der jeweiligen Jahrgangsstufe angestrebte Kompetenzniveau laut Gemeinsamem Europäischem Referenzrahmen für Sprachen (GERS): für die Grundschule A1/A2, für die Oberstufe B1+. Die Mädchen erzielten in beiden Klassenstufen statistisch signifikant bessere Ergebnisse als die Jungen. "Eine weitere Gemeinsamkeit in den Testergebnissen beider Klassenstufen ist, dass Schüler und Schülerinnen mit einem individuellen Bildungsplan (IBP) statistisch signifikant niedrigere Ergebnisse erzielen als jene ohne IBP", informiert Evaluationsstellenleiter Holzner. "Da Lernende in der Testsituation alle im individuellen Bildungsplan vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen nutzen können, stellen diese Daten die Wirksamkeit von Kompensationsmaßnahmen in Frage." Relevant erweist sich in beiden Schulstufen die zu Hause gesprochene Sprache: Schüler und Schülerinnen aus deutschsprachigen Familien erzielen niedrigere Testergebnisse als jene, die zu Hause Italienisch, Deutsch und Italienisch oder Italienisch und eine andere Sprache sprechen. Mehr als die Hälfte der Schulen (GS ca. 59 %, OS ca. 53 %) bleiben unter dem Landesmittelwert (GS 64,4 %, OS 65,8 %).
Zum Bericht (https://www.provinz.bz.it/evaluationsstelle-deutschsprachiges-bildungssystem/berichte.asp)
jw
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