Mals/Graun
Nachdem die Miteigentumsgesellschaft „Windkraft Marein“ vor einer Woche die sieben möglichen Windgeneratoren auf der Malser Haide fallen gelassen hat, ist keine Windstille in der Gemeinde Mals festzustellen. Im Gegenteil: Heut’ Abend ist im Malser Ratsaal Sturm angesagt und das vor einem recht nebulösen Hintergrund. Es geht, unter anderem, um den Schutz der Malser Haide und um die zwei bestehenden Windräder. Fakt ist, dass beim ersten Windrad jene Ermächtigung seit 2008 abgelaufen ist, mit der das Windrad gebaut worden ist. Anzunehmen ist, dass eine Ermächtigung auch für das zweite Windrad abgelaufen ist. Die Mehrheit in der Miteigentumsgemeinschaft ist dafür, dass die zwei Windräder weiterlaufen sollten. Der Ball liegt in der Gemeinde Mals, denn der Grund, auf dem die Räder stehen, liegt auf Malser Gemeindegebiet. BM Ulrich Veith will eine Volksbefragung, vorerst über die zwei bestehenden Windräder, anpeilen. Der Gemeinderat soll darüber abstimmen. Veith begründet den Schritt unter anderem damit, dass die Windkraft Marein mit der Firma Leitner einen Vertrag eingegangen ist, der die Gemeinde Mals als Partner der Miteigentumsgesellschaft verpflichtet, alle rechtlichen Schritte auszuschöpfen, um die Windräder auf der Malser Haide zu legalisieren. Weil eine Volksbefragung in der Gemeinde Mals nicht bindend ist, wird dieses Instrument wohl nicht der letzte Schritt der Gemeinde Mals sein. Andere denken ganz anders. So liegt vom SVP-Ratsmitglied Johann Ziernheld ein Beschlussantrag vor „betreffend die Entfernung der beiden Windkraftanlagen auf der Malser Haide“. Peppi Stecher von den Freiheitlichen will mit einem Beschlussantag den Gemeinderat ein Bauverbot für Windkraftanlagen auf der Malser Haide beschließen lassen.
Es wird tatsächlich haarig in Mals. Die Gegner der geplanten als auch der bestehenden Windanlagen sind gebrannt. So wurde im Malser Gemeindeblatt jegliche Diskussion mit einem Maulkorberlass unterbunden. Weil das Grauner Gemeindeblatt diesselbe Person betreut, ist auch dort eine Diskussion unterblieben. Auch wurde bisher öffentlich nicht gesagt, dass die „Windkraft Marein“ dem Brunecker Ingenieurbüro Erwin Gasser nicht nur eine Umweltverträglichkeitsstudie sondern auch ein dazugehöriges Einreicheprojekt in Auftrag gegeben hat. Man war sich der Sache sicher. Dem „Vinschgerwind“ liegen diesbezügliche Protokolle vor. Auch wurde bisher öffentlich nicht gesagt, dass das zweite Windrad 2006 auf einer Grundparzelle errichtet worden ist, die der Malser E-AG gehört. Auch dass einer „Leitner Wasserkraftwerk GmbH“ seit längerem ein Hektar Grund auf der Malser Haide (Parzelle 1786/1) gehört, hat im oberen Vinschgau schon seit längerem wildeste Gerüchte entfacht. (eb)
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