Aus dem Gerichtssaal - Es gehört zu den eingefleischten menschlichen Gewohnheiten, das neue Jahr mit guten Vorsätzen zu beginnen. Und so hat sich auch der Autor dieser Rubrik für 2016 einiges vorgenommen, allerdings auch wissend, dass der Weg in die Hölle mit guten Vorsätzen gepflastert ist. Zu den festen Absichten für das kommende Jahr gehört es, die Beiträge über die Gemeinde Schlanders „ausgewogener“ zu gestalten. So soll es nun nicht mehr vorkommen, dass wir
- über die x-te Aufhebung der provisorischen Abtransporterlaubnis des Göflaner Marmors durch das Verwaltungsgericht berichten;
- über die Prozesslawinen, welche die Gemeinde Schlanders dadurch ausgelöst hat, dass sie die bestehende Forststraße in eine „Marmorstraße“ für den Abtransport aus dem Göflaner Wantlbruch „umtaufen“ wollte;
- über die buchstäblich „ins Wasser gefallene“ Aktion Schwimmbad 2014“, als die Gemeinde glaubte, das Freibad in Eigenregie führen zu sollen und dabei Verluste in Höhe von über 100.000,-- Euro „einfuhr“ und dann auch noch den Pachtprozess gegen Kolleritsch Doris vor dem Schiedsgericht verlor, was sich wiederum in Kosten zwischen 40.000,-- und 50.000,-- Euro niederschlug;
- nicht die Rede soll schließlich mehr sein vom ausbeuterischen, um nicht zu sagen menschenverachtenden Verhalten der Gemeindeväter von Schlanders, welche ihrem Generalsekretär zumuten, gleichzeitig auch noch den Sekretärsposten in der Stadtgemeinde Glurns und der Gemeinde Taufers sowie jenen der Eigenverwaltung Göflan zu bekleiden.
Über diese und ähnliche Vorfälle soll nur mehr in „Notwehrsituationen“ berichtet werden, auch wollen wir es an „Weihrauchspenden“ nicht fehlen lassen!
Statt dessen schwebt mir vor, in Zukunft häufig Geschichten über lustige und denkwürdige Prozesse vor dem vormaligen Bezirksgericht Schlanders zu schreiben. Im Zuge der Monti-Reform vom Jahre 2012 wurden alle noch bestehenden Außenstellen des Landesgerichts abgeschafft. Mir hat bis heute noch niemand die angeblich damit verbundene „Ersparnis“ erklären können. Mit der Auflassung des Gerichts ist aber auch ein Stück „Heimatgeschichte“ und lebendige Peripherie verloren gegangen. Durch (hoffentlich) gelungene Erzählungen wollen wir versuchen, die Erinnerung an die (nicht immer nur) „gute alte Zeit“ wachzuhalten.
Für Anregungen wäre ich dankbar !
Auf ein gutes Neues, ohne zu viele Vorsätze !
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
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