Obervinschgau/Schweiz - In seinem Referat „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Almwirtschaft im Berggebiet“ anlässlich des Vinschger Berglandwirtschaftstages 2018 stellte Markus Moriggl, Direktor der Raika Obervinschgau fest, dass sich der Kernzweck der Almen von der Alpung von Tieren und die Rohmilchveredelung zu Käse und Butter erweitert hat: zum Verkauf von am Ort hergestellten landwirtschaftlichen Produkten, zum Ausschank und zu Übernachtungen auf der Alm. Diese touristischen Einkünfte sichern den Wert des Besitzes und somit auch die wirtschaftliche Entwicklung eines Gebietes. Er ermutigte die Almbesitzer, ihre Immobilien entsprechend herzurichten und winterfest zu machen und sie ganzjährig zu nützen. Seine Vision untermauert nun eine Auswertung der vergangenen Sommersaison durch die Alphütten-Plattform-Betreiberin „e-domizil“ und Schweiz Tourismus. Diese hat ergeben, dass bis Oktober 2018 mit 1,1 Millionen Franken fast 35 Prozent mehr Umsatz generiert wurde als im Vorjahr (822‘900 Sfr.). Auch die Logiernächte übertreffen die Vorjahreszahlen um 30 Prozent (27‘700 gegenüber 21‘400). Die Anzahl der buchbaren Objekte hat im gleichen Zeitraum um 2,2 Prozent zugenommen. Waren es 2017 noch 267 Alphütten, sind es 2018 bereits 273. Die wachsende Beliebtheit von Ferien in Berghütten lasse sich damit erklären, dass immer mehr Menschen den Alltag, Luxus und Verkehrslärm hinter sich lassen möchten. Eine weitere Begründung vieler Eltern sei, den Kindern zu zeigen, dass der Komfort in den eigenen vier Wänden keine Selbstverständlichkeit sei. Feuer im Herd und im Ofen machen und Wasser aus dem Brunnen holen gehöre bei vielen Berghütten zur Tagesordnung. Zum jetzigen Zeitpunkt seien Ferien in Almhütten hauptsächlich eine Option für den Sommer, dennoch werde ein beträchtlicher Anteil der Almhütten auch im Winter gebucht. Immer mehr Gäste möchten auch in der kalten Jahreszeit vom «Hüttenzauber» profitieren. „Ausschank und Übernachtung, also Urlaub auf der Alm sollen möglich werden. Es braucht für jede Alm Rentabilität“ so Moriggl beim Berglandwirtschaftstag 2018 in der Fürstenburg. Die Bedeutung der Arbeitsplätze auf den Almen unterstrich er mit einer Aussage von Heinrich Klier von den Stubaiern Gletscherbahnen: „Ein neuer Arbeitsplatz am Berg schafft 3 neue Arbeitsplätze in der Talsohle“. (aw)
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