Schlanders - Brenda Liz Araujo Salas nahm die Zuhörer kurzerhand mit auf eine Reise. Prächtige, farbenfrohe Bilder sollten einstimmen auf das eigentliche Thema des Abends: Schwangerschaft und Geburt in den Anden und im Amazonasgebiet. Geburtshelfer, wenn man so will, waren Primar Robert Rainer und seine Frau Nicole Cornejo Salas, Kusine von Referentin Araujo Salas. Wie eine Frau ihre Schwangerschaft erkennt? Mit dieser Frage startete der Abend am 14. Mai, der vom Circolo Culturale und dem Bildungsausschuss Schlanders gemeinsam getragen wurde. Die Antwort ist so schlicht, wie es das Leben in den Anden und im Amazonasgebiet eben zulässt. Durch einfaches Ausbleiben der Menstruation wird in den Anden eine Schwangerschaft festgestellt, durch Pulsfühlung am Handgelenk und an den Fingern, im Amazonasgebiet durch einfaches Puls fühlen an der Hand. Ein runder Bauch deute auf ein Mädchen hin, ein spitzer auf einen Jungen. Schwangere Frauen gehen nicht zu einer Beerdigung, weil der Geist des Toten in den Fötus eindringen könnte, genauso wenig arbeiten sie mit Wolle – die Hauptbeschäftigung der Frauen dort – weil das zu gefährlich wäre. Im Amazonasgebiet ist etwa eine spezielle Bananensorte für schwangere Frauen verboten, die, so die verbreitete Meinung, könnte Zwillinge fördern. Bis zu sechs Monaten ist Sex mit der schwangeren Frau erlaubt, danach nicht mehr, aus Sorge, das Kind könnte eine eingedrückte Nase bekommen. Bei der Geburt selbst assistiert die ganze Familie. Pflanzen und Kräuter sind wichtige Geburts- und Schwangerschaftsbegleiter. Wie Araujo Salas die Geburtshilfe in Europa sähe, wurde aus dem Publikum gefragt. „Viel zu technisch und zu überladen“, lautete ihre Antwort. Und zu hektisch. Eine Hebame in den Anden oder im Amazonasgebiet begleitet die gebärende Frau solange bis das Kind geboren ist. Oft auch über zwei bis drei Tage. Turnuswechsel gäbe es keinen. (ap)
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