von Don Maro Pinggera
Wer hätte das gedacht: es harzt und knistert in Österreich und Deutschland nach den Wahlen. Noch immer keine Regierung. In der Tat: Unausgegoren ist die politische Situation derzeit in Österreich. Sehr viele merken erst jetzt, wen oder was sie da gewählt haben. Eine Regierung ist noch nicht einmal gebildet, da werden unmittelbar Stimmen aus Südtirol vernehmbar, nun jetzt doch die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft für Südtiroler voranzutreiben. So sehr dieser Wunsch emotional auch nachvollziehbar sein mag – die Realisation wird sich sehr holprig gestalten. Wie soll die Gesetzesvorlage wohl lauten, welcher das österreichische Parlament zustimmen soll? Wer in Südtirol hätte das ‚Recht‘, auch die österreichische Staatsbürgerschaft zu erlangen? Alle in Südtirol lebenden? Oder vielleicht nur alle ursprünglich Deutschsprachigen? Dürfen die Ladiner oder in Südtirol lebende Italienischsprachige auch? Wer bestimmt letztendlich die Kriterien? Wird Österreich so ohne weiteres beschließen, dass irgendwann vielleicht hunderttausende die Staatsbürgerschaft bekommen, die geographisch nicht im Land leben, die aber dann wahlberechtigt sind und Einfluss nehmen können? Wie wird dann der Militärdienst geregelt? Welche steuerlichen Auswirkungen wird das Ganze haben? Die Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes in Österreich böte dann auch die Möglichkeit für in Österreich lebende Ausländer, die Staatsbürgerschaft zu erlangen. Diese auszuschließen, verstieße gegen EU - Recht. Ob da die FPÖ mitspielt? Und: Österreich hat eine Bringschuld gegenüber Minderheiten im eigenen Land, die es zuerst zu erfüllen gilt. Mit gutem Beispiel voran geht unsere Landesrätin Martha Stocker, die jüngst in Klagenfurt wegen ihres Engagements für die Kärntner Slowenen geehrt wurde. Und die damit dazu beiträgt, das unselige Erbe des ehemaligen Kärntner Landehauptmannes Jörg Haider zu beseitigen und endlich Gerechtigkeit walten zu lassen. Wir stehen wieder kurz vor Weihnachten. Wer einen Blick auf das Lied ‚Stille Nacht‘ im österreichischen Gotteslob wirft, dem wird auffallen, dass das Lied auch in den anderen Sprachen, die in Österreich gesprochen werden, welche aber nicht als Landessprachen anerkannt sind, abgedruckt ist: Slowenisch, Burgenländisch-Kroatisch, Romani und Ungarisch. Sind wir also zufrieden, in Südtirol leben zu dürfen, wo die Muttersprache auch Amtssprache sein darf!
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