Mals - Mit mehr als 20 Tagesordnungspunkten war die Gemeinderatssitzung in Mals am 30. April wohlbestückt. Richtungsweisende Beschlüsse wurden gefasst - etwa die Genehmigung des Businessplanes für das Rambachkraftwerk, des Vorprojektes für ein künftiges Erlebnisbad und der Satzungsänderungen bei den Kraftwerken in Richtung Alleinverwaltung.
von Erwin Bernhart
Johann Ziernheld und Ruth Fabi (beide offene Gemeindeliste Mals) blieben skeptisch beim Beschluss, dass die „Geldtasche der Gemeinde“ (Ziernheld) von BM Ulrich Veith allein verwaltet werden soll. Er werde das ehrenamtlich machen und weil die E-AG gut laufe, sei das kein Problem, sagte Veith. Neben der E-AG wurden auch die Satzungen der „Saldur Konsortial GmbH“ und der „Puni Konsortial GmbH“ geändert. Die „Saldur“ wird ab sofort von Edwin Heinisch und die „Puni“ von Walter Gostner als Alleinverwalter gelenkt. Nur bei der „Arunda Konsortial GmbH“ bleibt ein Verwaltungsrat mit drei Personen.
Das Vorprojekt, erstellt von Architekt Jürgen Wallnöfer in Richtung Erlebnisbad - mit einer 120 m langen Rutsch und dazugehörigen Turm, mit dem Außenbereich der Sauna und mit mehreren kleineren Becken - wurde vom Gemeindrat einstimmig genehmigt. Anregungen für das 8,3 Millionen Euro teure Projekt kamen von Sibille Tschenett (man solle den Bedarf für Senioren mitdenken), von Johann Ziernheld (im Außenbereich der Sauna schaue man nur auf die Mauern hinauf), von Aron Punt (schaut aus, wie eine „Holzschupf“). Als nächsten Schritt soll eine Wirtschaftlichkeitsberechnung erfolgen und man werde, so BM Veith, mit den Nachbargemeinden über die Finanzierung reden müssen.
Das Hallenbad bzw. das SportWell betraf noch ein heikler Punkt. Die Touristik und Freizeit AG stellte an die Gemeinde den Antrag, den Führungsbeitrag auf 247.000 Euro zu erhöhen. Derzeit besteht ein Dienstleistungsvertrag zwischen Gemeinde und TuFAG, die einen jährlichen Führungsbeitrag von 120.000 Euro vorsieht. Dieser Beitrag fußt auf einer Schätzung, die besagt, dass beim Hallenbad mit einem jährlichen Verlust von rund 180.000 Euro zu rechnen sei. Die TuFAG habe, so Veith in den letzten 4 Jahren im Durschnitt 320.00 Euro Verluste bei der Führung ausgewiesen. Ziehe man davon die Einnahmen der TuFAG über die Zerzer Konsortial GmbH ab, bleiben eben diese 247.000 Euro. Auf Antrag des BM lehnte der Gemeinderat den Antrag der TuFAG ab. Damit ist der vorzeitige Ausstieg der TuFAG aus dem SportWell zum 31. Mai so gut wie besiegelt.
Eine Diskussion ergab sich aus einem Posten des 3,4 Millionen Euro hohen Verwaltungsüberschusses. 50.000 Euro sollen für einen Brunnen vor dem Rathaus vorgesehen werden. Wer brauche einen solch teuren Brunnen, fragten mehrere Räte. Eine „Schnapsidee“ sagte Sibille Tschenett. Sie lese zwichen den Zeilen eine Art Künstlerförderung heraus. Für die Vereine hieße es immer wieder, dass kein Geld vorhanden sei.
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