Sulden - Wunderschönes Spätsommerwetter haben sich die 360 Schafe ausgesucht, um von ihrer monatelangen Berg –Sommerfrische aus den Suldener Bergen zurückzukehren. Zurück ins Tal nach Sulden, um dann von den jeweiligen Schafbauern nach Hause in den Vinschgau gebracht zu werden.
Schon zum 10. Mal wurde am 24. September dieser alljährliche Schafabtrieb mit einem kleinen Fest am Völlesteinerhof in Sulden gefeiert. Der Schafzuchtverein Sulden mit seinen 10 Mitgliedern organisierte für Einheimische, Freunde und Gäste dieses traditionelle Fest, welches sich zur Freude aller,zum Suldener Volksfest entwickelt hat.
Bei gutem Essen, Trinken und geselligem Beieinandersein genoss man den sonnigen Bergtag und beobachtete die professionellen Schafscherer bei
ihrem Werk. Über 200 Schafe wurden von ihrer dichten Wolle befreit, bevor es in die heimischen Ställe zurückging.
Bereits ab dem 20. Mai dieses Jahres wurden die Tiere aus Sulden, Schluderns, Prad, und St. Valentin auf die grünen Bergwiesen des Zaytales aufgetrieben ,wo sie unter der Aufsicht des Hirten, Roman Zischg, viele Sommermonate durch die verschiedensten Täler Suldens grasen durften. Der „Höfele –Roman“ - ansonsten Bergbauer und Skilehrer - ist bereits seit 40 Jahren der Schafhirte in Sulden.
Es sind vor allem reine, weiße, männliche „Tiroler Zucht-
Bergschafe“, welche hier vorwiegend anzutreffen sind, erzählte der Obmann des Suldener Schafzuchtvereins Ulrich Gaiser. Schafe, welche von den einheimischen Züchtern und Bauern zwar niemals kostendeckend gehalten werden können, jedoch im Bild der traditionellen Kleinviehhaltung niemals fehlen dürften.
Wichtig sei vor allem die Land-
schaftspflege, welche durch den Auftrieb der Schafe gefördert werde, betonte Gaiser. Die vielen hunderte Tritte der Tiere auf den kargen Bergböden, sorgten dafür dass sich der oft zu lockere Boden dort verdichte, und somit gefährliche Erosionen vor-
gebeugt würden. Dieser positive Effekt der Schafhaltung auf Bergweiden ist unter dem Namen“ Der goldene Tritt des Schafes“ bekannt.
Außerdem würden die steilen lawienengefährdeten Bergwiesen durch die Tiere so abgegrast werden, dass sich kein hohes Gras mehr bilden würde und somit im Winter keine Rutschgefahr für die meterhohen Schneewächten darstelle, berichtete der Obmann. Nicht zu vergessen, auch das da-durch gepflegte Landschaftsbild, welches den Tourismusbetreibern zugute komme. (co)
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