Prad/Stilfs - Am 5. Juli fand der Startschuss zum Projekt „Einzugsgebietsplan Suldenbach“ in Aquaprad statt. Auf Initiative der Landesabteilung Wasserschutzbauten und in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden Stilfs und Prad am Stilfserjoch werden, gemeinsam mit Interessensvertretern, Fraktionen, verschiedenen Landesämtern und Experten, Maßnahmen zur Erstellung eines Managementplans im Einzugsgebiet des Suldenbaches erarbeitet.
Ein Managementplan ist ein Planungsinstrument, das die Naturgefahren, die räumliche Nutzung sowie die Nutzungsansprüche darstellt, die entstehenden Konflikte und Risiken in der Wasser- und Raumnutzung aufzeigt und gemeinsame Lösungsvarianten sucht.
Erreicht werden soll das durch die fachübergreifende Zusammenarbeit aller relevanten Disziplinen und unter Einbezug der lokalen Bevölkerung. Die nachhaltige Entwicklung des Gebietes wird als kontinuierlicher partizipativer Prozess erfolgen, in dem alle Akteure, wie Bürger, Interessenvertreter und Betroffene nicht nur informiert, sondern während der verschiedenen Projektphasen in den Planungsprozess miteinbezogen werden.
Eine Steuerungsgruppe besteht aus Vertretern der Landesabteilungen für Wasserschutzbauten, Land- und Forstwirtschaft, Natur-Landschaft und Raumentwicklung, Geologie- und Baustoffprüfung, des Nationalparks Stilfserjoch und nicht zuletzt der Gemeinden Stilfs und Prad. Experten der Bereiche Wassergefahren, Wasserwirtschaft, Gewässerökologie, terrestrische Ökologie und Raumnutzung werden nach der Sichtung der bestehenden Datengrundlagen ein Bild der derzeitigen Situation beschreiben. Anschließend folgt im kommenden Jahr die Phase der fächerübergreifenden Planerstellung.
Geplant sind zudem eine Reihe von Veranstaltungen. Diese reichen von Experten-Workshops bis hin zu Informationsabenden, Exkursionen, Events und Ausstellungen. Mehrere Diskussionsforen bieten Interessensvertretern die Möglichkeit der aktiven Mitarbeit am Plan. Darüber hinaus wird die Öffentlichkeit über Flyer, Berichte und auf einer Internetseite zum Projekt informiert.
„Eine einmalige Chance für unsere Gemeinde“, so der Stilfser Bürgermeister Hartwig Tschenett. Mit rund 140 km2 gehört die Gemeinde Stilfs zu den großen in Südtirol. „Aufgrund der großen Fläche, der steilen Lagen und der touristischen Bedeutung ist eine nachhaltige Bewirtschaftung des Einzugsgebietes von enormer Bedeutung für die Zukunft“, fährt Tschenett fort.
Einzigartig für Südtirol ist der extreme Höhenunterschied dieser Region. Knapp 3000 Höhenmeter trennen den Ortler, den höchsten Berg Südtirols, von Stilfserbrücke, einer Fraktion von Stilfs. Und das in ein und derselben Gemeinde, das ist Landesrekord.
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