Schlanders
Dieter Pinggera ist vorsichtig geworden: Das Wort Vollausbau nimmt er nur noch selten in den Mund, „schrittweiser Ausbau“ heißt die neue Marschrichtung. Weil das Eis in Sachen Fernheizwerk Schlanders ein dünnes ist, übt sich der Schlanderser Bürgermeister in Diplomatie, Zurückhaltung ist eben besser, anstatt vollmundiger Versprechungen, die dann kleinlaut zurückgenommen werden müssen.
Und doch will Pinggera ein klares Signal senden, auch im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen in zwei Jahren: Er arbeitet hart. „Kein Tag vergeht“, ließ er seine Gemeinderäte bei der jüngsten Sitzung am letzten Tag im Februar wissen „ohne, dass nicht wegen des Fernheizwerks gesprochen oder verhandelt wird.“ Und: „Der Verwaltungsrat hat im vergangenen Jahr hervorragende Arbeit geleistet, ohne uns selbst loben zu wollen.“ Er selbst steht eben diesem Verwaltungsrat vor.
Seit dem Ende des vergangenen Jahres ist die Umschuldung der Fernheizwerk GmbH geschafft. Das schwere Erbe, das er vor drei Jahren angetreten ist, scheint nun konsolidiert, die 24 Millionen Verbindlichkeiten, aufgenommen als Kontokorrentkredit, in ein längerfristiges Darlehen umgewandelt. Außerdem wird das Kapital innerhalb von fünf Jahren um 3,75 Millionen Euro aufgestockt. „Das ist ein Meilenstein in der Geschichte der Fernheizwerk GmbH und war weiß Gott keine einfache Sache“, ist Pinggera überzeugt. Der Spielraum dieses Meilensteins ist ein schrittweiser Ausbau. Schrittweise auch deshalb, weil bestimmte Indikatoren – Investitionslimits – eingehalten werden müssen. Das sieht der neue Businessplan vor. Der 49prozentige Anteilseigner der Fernheizwerk GmbH, die SEL AG sei damit einverstanden. Am 18. März wird der Verwaltungsrat deshalb in einer Sitzung die entsprechenden Maßnahmen ergreifen und die ersten Vorbereitungen treffen. (ap)
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