Braucht es eine Grenzwache? Diese Frage beschäftigt zurzeit die Gemeinde Val Müstair intensiv. Mit einem Stellenabbau beim Grenzübergang Müstair würde man nicht nur der Abwanderung aus der Talschaft Vorschub leisten, auch die Sicherheit für die Bevölkerung wäre nicht mehr im gleichen Masse vorhanden.
von Annelise Albertin
Als im März 2020 die Grenzen zu den Nachbarstaaten wegen der Pandemie über mehrere Wochen gesperrt wurden, rückte die Schranke zwischen Müstair CH und Taufers IT wieder vermehrt ins Bewusstsein der einheimischen Bevölkerung. Von heute auf morgen gab es erneut dieses Hier und Drüben. Familien, Paare, Freunde konnten sich lange Zeit nur noch virtuell sehen. Die Grenze war geschlossen, passierbar nur für die Grenzgänger, welche täglich vom Vinschgau ins Val Müsair oder Engadin zur Arbeit einreisen. Nachdem das Schengenabkommen den Personenverkehr an der Grenze wesentlich erleichtert hat und grundsätzlich an den Binnengrenzen keine systematischen Personenkontrollen mehr durchgeführt werden, fährt man, manchmal auch mehrmals am Tag, frei und zügig von einem Land ins andere, wenn die Vorschriften für das Einführen von Waren eingehalten sind. Corona hatte diese Freiheit über längere Zeit drastisch eingeschränkt und klar gemacht, dass trotz aller grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in vielen Bereichen die Trennlinie da ist. Eine Trennlinie zum Schutze der Bevölkerung. Ein Schutz vor illegalen Grenzübertritten, unerlaubten Wareneinfuhren nicht zuletzt auch Betäubungsmitteln, fahruntüchtigen Verkehrsteilnehmern oder Fahrzeugen, die Aufzählung ist nicht abschliessend.
Ein Grenzwächter verfügt aufgrund seiner Ausbildung und Erfahrung über eine geübte Intuition im Erfassen von unerlaubten Grenzübertritten. Seine ausserordentliche Beobachtungsgabe, sein blitzschnelles aber besonnenes Agieren im Verdachtsfalle sind Eigenschaften, die einen Grenzwächter auszeichnen.
Ein Tag bei der Grenzwache Müstair
Es ist Mittwochmorgen halb acht Uhr, das Einsatzteam findet sich zum Briefing durch den Einsatzleiter ein. Unterstützt wird das Team Müstair heute von Zollspezialisten vom Stützpunkt Samedan. «Die Nacht war ohne besondere Vorkommnisse», berichtet der Einsatzleiter. Er setzt die Mitarbeiter ins Bild, welche Transporte und die damit verbundenen Handelswarenkontrollen angemeldet sind. Weiter stehen an diesem Tag mobile Einsätze im Inland sowie die «pattuglie miste» zusammen mit den Carabinieri Taufers und der Kantonspolizei Graubünden auf dem Programm. Nebst diesen Spezialeinsätzen muss der Grenzposten Müstair ganztägig besetzt sein.
Die erste Fahrzeugkontrolle lässt nicht lange auf sich warten. Fahrer und Fahrzeug werden auf die Seite genommen, Verdacht auf Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz. Und hier kommt nun «Linus» zum Einsatz. Der auf Betäubungsmittel trainierte Labrador gehört dem Bund, wird aber von einem Grenzwächter als Familienhund zu Hause gehalten, betreut und trainiert. «Linus» bekommt zum Schutz vor Beschädigungen am Fahrzeug und Verletzungen Pantöffelchen über die Pfoten gestreift. Sein Herrchen führt ihn an der Leine rund um das Auto, er beschnüffelt die Reifen, den Kofferraum und das Innere des Autos ausgiebig. Das Auto wird auf die Hebebühne gehoben, um auch den unteren Teil inspizieren zu können. Inzwischen wird der Fahrer «gefilzt», was bedeutet, dass er und sein Gepäck aufs Genauste kontrolliert werden. Es wird ein Drogentest durchgeführt. Würde sich der Verdacht verhärten, müsste er an die Kantonspolizei übergeben werden. Im vorliegenden Falle konnte der Fahrer seine Reise nach einer knappen Stunde fortsetzen.
Weitere Fahrzeuge werden auf Fahrtüchtigkeit und unerlaubte Wareneinfuhr überprüft. Heute ist es ruhig. Die kontrollierten Personen zeigen sich kooperativ, was nicht immer der Fall ist. Zeitnot und Unverständnis erzeugen manchmal Widerwillen, die Grenzwächter bewahren Ruhe und entschärfen so manche Eskalation.
Der angekündigte Warentransport kommt an. Das Transportfahrzeug wird in die für Kontrollzwecke vorgesehene Garage gefahren, wo jetzt der Zollspezialist anhand der Warenliste, die er vom Spediteur erhalten hat, die Ladung unter die Lupe nimmt. Die Kartons werden geöffnet, der Inhalt gewogen und gezählt, die Ware mit den Angaben auf der Liste abgeglichen. Eine akribische Arbeit, die volle Konzentration erfordert. Auch hier zeigt sich der Lieferant äusserst kooperativ, er hat nichts zu verbergen und begegnet den Zollbeamten mit Respekt. Er weiss, sie tun ihre Pflicht.
Gegen 10 Uhr 30 treffen der für die «pattuglie miste» abberufene Polizist der Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri aus dem Südtirol auf der Schweizer Seite der Grenze ein. Sie werden begleitet vom Kommandanten der Carabinieri Kompanie Schlanders. In ihren schmucken, schwarzen Uniformen geben die italienischen Staatsangestellten ein imposantes Bild und ihre Präsenz unterstreicht die Bedeutung des geplanten Einsatzes. Seit Juli 2020 führen die zum Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) gehörende Grenzwache, die Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri grenzüberschreitende Kontrollen durch, «pattuglie miste», gemischte Patrouillen genannt. An diesem Vormittag kontrollieren sie im Val Müstair an unterschiedlichen Orten etliche Fahrzeuge. Die Fahrzeuglenker müssen den Identitäsausweis sowie Führer- und Fahrzeugausweis vorlegen. Die Motorfahrzeuge werden auf ihre Fahrtüchtigkeit und auf mitgeführte Waren inspiziert. Betrifft die Kontrolle ein Fahrzeug mit italienischen Nummernschildern, kommen die Carabinieri zum Einsatz, die sich sonst im Hintergrund halten. Solche «pattuglie miste» finden regelmässig im Wechsel im jeweiligen Land statt.
Nach einer kurzen Mittagspause fährt ein Grenzwachteam auf den Ofenpass zum mobilen Einsatz. Verstärkung erhalten sie vom Kollegen des Grenzpostens La Drossa. Die Fahrzeuglenker müssen den Kofferraum öffnen und ihr Gepäck offenlegen. Es sind vorwiegend Reisende aus dem Livigno mit tschechischen Nummernschildern. Auch der Linienbus aus Livigno wird angehalten und die Passagiere müssen ihr Gepäck vorzeigen. Eine Touristin führt zu viele Zigaretten mit. Sie muss aussteigen und die Zollgebühr sowie eine Busse bezahlen. Der Bus ist inzwischen weitergefahren, der nächste Linienbus kommt erst in zwei Stunden vorbei. Es ist ihr Glück, dass sie von einer Privatperson bis nach Zernez mitgenommen werden kann.
Der Tag ist bereits fortgeschritten, das Einsatzteam trifft sich am Grenzposten Müstair zum Debriefing. Es war ein intensiver Arbeitstag, der von allen Beteiligten viel Fingerspitzengefühl, Flexibilität und nicht zuletzt auch körperlichen Einsatz gefordert hat.
Das BAZG (Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit), der Mitarbeiterstab der Lokalebene Zoll Graubünden, die Mitarbeiter der Kantonspolizei Graubünden und die Carabinieri haben keine Mühe gescheut, für die vorliegende Reportage einen umfassenden Einblick in ihre Tätigkeit zum Schutze der Bevölkerung zu ermöglichen. Ihnen allen gebührt grossen Dank, grazia fich, grazie mille!
Sorglos durch den Zoll: Seit 2018 können private Importe von überall online angemeldet und mit wenigen Klicks bezahlt werden
(www.quickzoll.admin.ch).
Ein fortschrittlicher Service, der Privatpersonen den Grenzübertritt mit Waren wesentlich erleichtert.
Mals - Im Gemeinderat von Mals geht es ruhig und beschaulich zu. So auch in der Ratssitzung vom 27. April 2023. Und dies, obwohl es einen Haufen Geld zu erteilen gab. Denn in der Abschlussrechnung für das Finanzjahr 2022 wird ein verfügbarer Verwaltungsüberschuss von 5,4 Millionen Euro ausgewiesen. Eine Million Euro davon wurde bereits in den Haushalt eingebaut und 1,8 Millionen waren als Haushaltsänderung bei der Ratssitzung vorgesehen. Die Generalsekretärin Monika Platzgummer bekräftigte, dass der Verwaltungsüberschuss ein Polster für ein Damoklesschwert biete. Denn es sei noch nicht klar, ob und wieviel Geld aus den Stromeinnahmen im Laufe des heurigen Jahres an den Staat abgeführt werden müssten.
Anhand von einigen Grafiken erläuterte Platzgummer die Entwicklungen der Ein- und Ausgaben der Gemeinde in diversen Bereichen. Erkennbar dabei: Die Coronajahre 2020/2021 haben zu einem enormen Rückgang bei Ein- und Ausgaben geführt. Mit 2022 sei wieder so etwas wie der Normalzustand erreicht worden. Dieser sei in einigen Bereichen sogar übertroffen worden. Bei der Ortstaxe etwa, die zwar nicht der Gemeinde zur Verfügung steht, aber als Indiz für Entwicklungen durchaus hergenommen werden kann. Hat die Ortstaxe im Jahr 2019 noch 526.000 Euro betragen, so ist sie im Jahr 2022 auf 715.000 Euro gestiegen.
Der Verschuldungsgrad der Gemeinde Mals sei, so Platzgummer, erfreulicherweise auf 156 Euro pro Einwohner und Jahr gesunken.
Die Haushaltsänderungen für die 1,8 Millionen Euro gingen fraglos über die Bühne. Für die Planung der Sanierung des Kulturhauses Burgeis werden 30.000 Euro, für die Planungen einer Unterführung an der Schleiser Kreuzung 100.000 Euro vorgesehen - Projektanschiebungen also, die in Zukunft Geld erforderlich machen werden.
Abgeschlossen wurde eine Vereinbarung mit dem Vintschger Museum. Dort soll eine volle Arbeitsstelle geschaffen und von dieser auch einige Kulturstätten mitbetreut werden. Finanziert wird diese Stelle zu 80 % om Museumsbeirat des Landes und für die umliegenden Gemeinden, so auch für Mals, trifft es 2.400 Euro pro Jahr bereitzustellen.
Eine einzige Frage tauchte in der Diskussion auf. Bruno Pileggi formulierte diese spitz: Ob es nun so sei, dass die General-Verdross-Straße frei befahrbar sei. Tatsächlich werde in Mals durch die Fußgängerzone gefahren, als ob es sie gar nicht geben würde. Mit dem Greifen der Polizeivereinbarung werde das geändert, sagte M Josef Thurner. (eb)
Partschins/Südtirol - Im Februar zur neuen Parteiobfrau gewählt, wird Sabine Zoderer die Freiheitlichen auch auf Platz eins der Kandidatenliste in die Landtagswahlen führen. „Ob leistbares Wohnen, Energiepreise, Löhne oder öffentliche Sicherheit – in den zentralen Faktoren unseres täglichen Lebens hat sich Südtirol eine bessere Politik verdient“, ist die 43-jährige Arbeitnehmerin überzeugt. „Zwischen millionenschweren Immobilien- und Baugeschäften und völlig überteuerten Wohnungspreisen und Lebenshaltungskosten bleibt immer öfters Südtirols arbeitender Mittelstand auf der Strecke – egal ob angestellt oder selbstständig in einem mittlerem Unternehmen, betont die Parteiobfrau und Listenführerin. Beruflich ist Sabine Zoderer Angestellte in einem Handwerksbetrieb, ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Zudem ist sie ehrenamtlich im Sportverein tätig, ist Jägerin und sitzt im Gemeinderat von Partschins.
„Unser Land braucht endlich weniger Arroganz und Selbstdarstellung in der Landespolitik und der regierenden Volkspartei, dafür wieder mehr Demut, Bürgernähe und demokratiepolitische Frischluft“, so Sabine Zoderer.
Vom Wind gefunden - Es gibt Menschen, die nicht klug genug sind, um zu erkennen, dass sie dumm sind. Selbstüberschätzung und Ignoranz sind die Folgen. Dieses Phänomen wird als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet. Der Begriff geht auf eine Publikation der amerikanischen Psychologen David Dunning und Justin Kruger im Jahr 1999 zurück. Dunning und Kruger formulierten vier Stufen der Selbstwahrnehmung: Inkompetente Menschen überschätzen oft ihre eigenen Fähigkeiten. Sie sind unfähig, das Ausmaß ihrer Inkompetenz zu erkennen. Bedingt durch ihre Ignoranz bauen sie ihre Kompetenz nicht aus. Dadurch unterschätzen sie die überlegenen Fähigkeiten anderen Menschen. Seit der Präsidentschaft von Trump steht der Dunning-Kruger-Effekt im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Von ihm formulierte Sätze wie „Das kann nur ich“ werden als Beispiel für Inkompetenz im Zusammenspiel mit Ignoranz zitiert. Studien haben gezeigt, dass es kulturelle und geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Beispielsweise tendieren Japaner dazu, ihre Fähigkeiten zu unterschätzen. Auch Frauen neigen dazu, ihre Begabungen geringer zu bewerten als Männer. Trotzdem kann Selbstüberschätzung auch positive Folgen haben. So strahlen Menschen, die von sich überzeugt sind, eine entsprechende Kompetenz und Entschlusskraft aus. Das kann privat und beruflich nützlich sein. Das kann zur „sich selbst erfüllenden Prophezeiung“ führen. Ist jemand von sich und seinem Tun überzeugt, legt er viel Energie an den Tag, um sein Ziel zu erreichen. Und es kann gelingen. „Der Glaube kann Berge versetzen“, steht schon in der Bibel. Das genaue Gegenteil ist natürlich auch möglich. (hzg)
Sulden/Prad - Der Staatsrat hat kürzlich den Rekurs der Umweltverbände gegen das Ansinnen des Projektes Hintergrat in Sulden angenommen und das Fehlen einer strategischen Umweltprüfung geltend gemacht. Damit wurde das Urteil des Bozner Verwaltungsgerichtes über den Haufen geworfen.
von Erwin Bernhart
Die Enttäuschung ist groß, entmutigen lässt man sich aber nicht: Die Seilbahnen Sulden mit Präsident Erich Pfeifer, Geschäftsführer Heinrich Tumler und der Stilfser BM Franz Heinisch haben ein anders Urteil erwartet und sind dementsprechend enttäuscht. Der Staatsrat hat den Umweltverbänden Associazione Mountain Wilderness Italia, Wwf Italia, Fai – Fondo Ambiente Italiano, Associazione Touring Club Italiano, Associazione Club Alpino Italiano – Regione Lombardia, Legambiente, Lipu Onlus, Italia Nostra, Federazione Nazionale Pro Natura im Urteil vom 18.04.2023 recht gegeben und den Rekurs gegen den Bau der Seilbahn Hintergrat angenommen. Bemerkenswert ist, dass kein Südtiroler Umweltverband oder Alpenverein diesen nach dem Verwaltungsgericht Bozen zweiten Rekurs befürwortet hatte. Erich Pfeifer hat in seiner Enttäuschung spöttisch geäußert, dass die Umweltverbände wahrscheinlich nicht einmal wissen, wo Sulden liege. Jedenfalls lasse man sich durch dieses Urteil nicht beirren und wolle das Projekt neu aufrollen und eine, wie gefordert, große Umweltprüfung anstreben. Nachdem das Projekt seit Jahren von allen Ämtern, einschließlich des Nationalparkes, mit porsitiven Gutachten bedacht und infolgedessen 2018 von der Landesregierung genehmigt worden sei, will man das Projekt noch einmal aufrollen und damit die „Ortler Ronda“ mit 9 Liften komplettieren. Auch um dann mit einer Verkehrsberuhigung, ähnlich wie Zermatt, Sulden attraktiver und zukunftsfit gestalten zu können.
„Diese Bahn bedeutet für Sulden die Zukunft“, sagen Erich Pfeifer und Heinrich Tumler. Die Rosimbahn war einer der Schritte in Richtung Ortler Ronda und mit der Hintergratbahn würde dieses Karussell geschlossen werden. In der D-2 Zone ist die Hintergratbahn bereits berücksichtigt und vom damaligen Generaldirektor des Nationalparkes Wolfgang Platter in Verbindung mit der Verkehrsberuhigung befürwortet worden. Das Projekt liege, so Pfeifer, eben nicht in einem Natura 2000-Gebiet, wie fälschlicherweise behauptet.
Inhaltlich habe der Staatsrat nichts gegen das Projekt vorgebracht, es sei allerdings eine strategische Umweltprüfung vonnöten. Letztlich handle es sich um eine Seilbahn mit nur einer Kabine.
BM Franz Heinisch pflichtet den Verantwortlichen der Seilbahnen bei. Denn gerade in einer abwanderungsgefährdeten Gemeinde seien solche Investitionen zukunftsträchtig. Das Skigebiet liege auf 2000 bis 3200 Meter, gerade dort sei eine solche Investition sinnvoll.
Morter - In Morter herrschen Irritation, Trauer und auch Wut. Denn in Morter ist mitten im Dorf kürzlich ein an sich prächtiger Palabirabaum gefällt und verräumt worden. Man hat in Morter gesagt, „treffen wir uns beim Palabirabaum“. Diesen Treffpunkt gibt es seit 18. April nicht mehr. Auf dem Stumpf des Stammes steht eine Kerze, eine Trauerkerze, die Nachbarn dorthin gestellt haben. Während man in Glurns den Wert der Palabirnen und der Bäume längst erkannt hat, ist Morter noch lange nicht so weit. Der stattliche Baum bzw. dessen Früchte hätten Probleme gemacht, heißt es und niemand habe sich um den Baum und um die Früchte gekümmert. Der Baum stand bzw. der Baumstumpf steht auf dem Grund eines Kondominiums und die Kondominiumsverwaltung hat beschlossen, den Baum zu verräumen. „Es ist ein Unterschied, ob man den Baum zurückschneidet oder ganz verräumt“, bedauert der Latscher VizBM Christian Stricker den Vorfall. Allerdings räumt Stricker auch Verständnis ein, denn mit dem Herabfallen der Palabirnen seien zum Kondominium gehörende Parkplätze nicht mehr benutzbar gewesen und zudem sind die Bienen, die sich auf die am Boden liegenden Früchte stürzen, einfach lästig geworden. Genau dieses Bienenproblem habe man bei den zwei kleineren Palapirabäumen bei der Mittelschule in Latsch auch. Wegen der Bienengiftallergiker werde man sich da etwas überlegen müssen, sagt Stricker. (eb)
David Frank aus Glurns tritt für die JG auf der Liste der SVP zu den Landtagswahlen im Herbst an. Frank, Jahrgang 1992, ist aufgewachsen in Matsch und wohnhaft in Glurns. Masterstudium der Agrarwirtschaft an der BOKU Wien, arbeitet als staatlich geprüfter Agronom beim Wirtschaftsdienstleister IDM. In seiner Freizeit ist er mit seiner steirischen Harmonika als Komponist und Musiker anzutreffen. Auch die Jagd gehören zu seinen Hobbys. Mitglied im SVP-Ortsausschuss Glurns. Ehrenamtlich aktiv in Gremien zur Stärkung der Regionalentwicklung im Vinschgau.
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Gasthof zu den drei Kreuzen in Kortsch ist dem Erdboden gleich gemacht, der Schnalserhof in Naturns steht seit langem leer, das Hotel Adler in Morter kommt nicht in die Gänge, das Post-Hirschen in Spondinig - ein ewiges Eingerüste... Es gibt sicher noch viele Beispiele solcher oder ähnlicher Art im Vinschgau. Und nun wird auch das Hotel Maria Theresia in Schlanders in eine Mischzone umgewidmet und damit dem Tourismus entzogen. Die Gründe, die touristischen Standorte aufzugeben oder einen Umbau auf die lange Bank zu schieben mögen jeweils individuelle und unterschiedliche sein. Aber in Summe ist das die Kehrseite des aufstrebenden Tourismus im Vinschgau. Der Tourismus hinterlässt, wenn man nicht um- oder weiterbaut, Ruinen in der Landschaft. Das ehemalige Hotel Paradiso in Martell ist so eine Art Mahnmal für Hybris, vielleicht auch das ehemalige Suldenhotel in Sulden. Hybris hinterlässt Hässliches.
Auf der anderen Seite bauen die heute Fitten unter den Hoteliers, als ob es kein Morgen gäbe. Der Tourismus im Tal hat eine relativ kurze Vergangenheit, er hat vor allem Gegenwart und offensichtlich immer Zukunft. Trotzdem sei vor Hybris gewarnt. Dabei geht es nicht unbedingt um die Anzahl der Betten im Vinschgau insgesamt, sondern um deren Konzentration. Eine Streuung täte gut und würde auch eher für touristische Stabilität sorgen. Und eine Streuung der Betten würde weniger Spekulation und weniger touristische Ruinen bedeuten.
Theaterverein Schlanders
Erwachsen werden? Nein niemals. Erwachsen - was für ein schlimmes Wort. Erwachsene haben ihre Träume verloren. Kinder nicht. Doch nur jene Kinder, die wirklich an ihn glauben, können Peter Pan sehen. Als er seinen Schatten sucht, landet Peter Pan im Zimmer von Wendy und Michael. Und dann - mit ein wenig Feenstaub - fliegen die beiden mit Peter Pan ins Nimmerland mit dem bösen Kapitän Hook, mit Indianern, mit Piraten, Meerjungfrauen, jeder Menge Fantasie und Träumerei...
Gespannte Gesichter und viele funkelnde Augenpaare gab es bei der Premiere am 1. Mai im Kulturhaus Schlanders. Die vielen kleinen Zuschauer fieberten eifrig mit: Schafft es Peter Pan dem bösen Kapitän Hook das Handwerk zu legen und Tiger-Lilli, Wendy und die Verlorenen Kinder zu befreien?
Hut ab: Die Spielerinnen und Spieler des Theatervereins Schlanders - Neuzugang Kathrin Pinzger, Jungstar Silas Hölbling und die bekannten Gesichter Hannes Telser, Hansjörg Wallnöfer und Elfriede Gruber - verzauberten das Publikum restlos. Bemerkenswert ist das, was die fünf an Mimik, Gestik, kurzum an Schauspiel auf die Bühne bringen. Nahtlos werden die Rollen getauscht, es wird Großes Theater für Klein und Groß mit dem Stück Peter Pan geboten. Regisseur Daniel Clemente hat ein märchenhaftes Stück traumhaft inszeniert. Und ob erwachsen oder nicht, die Botschaft kommt an: Wichtig sind die, die man lieb hat. Ein großes Vergnügen zuzusehen! (ap)
Vinschgau - Schon bei den Hallenwettkämpfen konnte man erahnen, dass die Vinschger AthletenInnen heuer gute Leistungen bringen können. Im Sprint der U14 Mädchen wurde Walder Sofia dritte (8,99 s) und Frei Rania vierte (9,17 s). Sofia holte sich zudem die Silbermedaille im Hürdenlauf (10,63 s). Mayr Hanna gewann mit guten 4,26 m den Weitsprung und wurde im Hochsprung mit 1,28 m dritte; Rania mit 1,25 m fünfte. Gabriel Niederfriniger (2011) sammelte erste Wettkampferfahrung und rannte die 60 m unter 10 Sekunden mit 9,77 s (im Weitsprung sprang er 3,46 m und im Hochsprung 1,10 m. Öttl Greta und Mara kamen im Weitsprung auf 3,71 m und 3,37 m. Bei den U16 Jungs kamen Jakob Niederfriniger und Jan Moriggl knapp nicht unter 11 s (beide 11,07 s) und Jan sprang im Weitsprung wieder über 5 m (5,05 m). Beide sammelten erste Erfahrung im Diskus; 17,28 m für Jan und 18,12 m für Jakob.
Vinschgau/Innsbruck/München - Im Winter gab es drei Wettkämpfe für die Vinschger AthletenInnen. Die ersten beiden fanden in der WUB-Halle in Innsbruck und der dritte in der Werner von Linde-Halle in München statt. Kaserer Hannes, Moriggl Jan und Niederfriniger Jakob sammelten erste Erfahrungen im Stabhochspringen (2,40 m, 2,20 m und 2,00 m). Kofler Lukas kam im Hochsprung auf 1,60 m und schaffte es das erste Mal die 60 m unter 8 s zu laufen (7,98 s). Angeführt wurden die 60 m Läufer von Mirko Lepir, der mit einer tollen Zeit von 7,40 s aufhorchen ließ; 3 hundertstel langsamer war in der Wintersaison der erst 15-Jährige Kaserer Hannes mit 7,43 s, der außerdem knapp nicht über 6m im Weitsprung sprang (5,98 m). Moriggl, Niederfriniger und Ziernheld Marvin kamen auf 8,65 s, 8,80 s und 8,40 s; erstere sprang im Weitsprung das erste Mal über 5 m (5,09 m). Lingg Lorena aus Prad kam lief das erste Mal die Frauenhürden und kam im 60 m Hürdenlauf auf 9,54 s und im Hochsprung auf 1,55 m.
In München mit dabei waren auch die Nachwuchsathletinnen aus Naturns und Plaus. Die drei Nachwuchshoffnungen Mayr Hanna, Frei Rania und Walder Sofia konnten erste tolle Wettkampferfahrung gegen schon sehr spezialisierte deutsche Athletinnen sammeln. Die drei kamen im 60 m Lauf auf folgende Zeiten: 9,23 s, 9,25 s und 8,90 s. Hanna wurde vierte im Weitsprung mit neuer persönlicher Bestleistung von 4,33m. Rania kam im Hochsprung auf 1,26 m und Sofia lief die 60m Hürden auf 76 cm Höhe in 11,69 s.
Es war nicht nur ein Derby, sondern aufgrund der Ausgangslage beider Mannschaften das Spiel des Jahres: Die Rede ist vom Landesliga-Duell Naturns gegen Partschins, das knapp 1000 Fans ins Stadion lockte. Bereits in der Vergangenheit waren die Aufeinandertreffen beider Teams stets Publikumsmagnete, doch dieses Spiel – bei dem es nicht nur um den Derbysieg ging, sondern auch um die Tabellenspitze ging– geht mit Sicherheit in die Geschichte beider Vereine ein.
Von Sarah Mitterer
Fußball-Derbys sind weltweit ein wahrer Publikumsmagnet – im Vinschgau ist dies nicht anders. Diese Partien sind stets vollgeballt mit Emotionen auf und neben dem Platz. Für viele ist es das wichtigste Spiel des Jahres. Doch in diesem Jahr war das Aufeinandertreffen der beiden Landesligisten Naturns und Partschins noch spezieller, denn es ging um Platz 1 in der Tabelle der Landesliga. Das Spektakel zwischen den beiden Top-Teams wollten sich nicht nur die Fans der beiden Mannschaften, sondern auch Fußballbegeisterte aus dem ganzen Vinschgau nicht entgehen lassen. Schon dreißig Minuten vor Beginn der Partie war die Tribüne des Naturnser Sportplatzes voll besetzt, bei Spielanpfiff gab es keine freien Plätze mehr. Die Ausgangslage war klar: Wer das Spiel gewinnt, übernimmt die Tabellenspitze. Und der Derbykracher hielt neunzig Minuten lang das, was man sich davon erwartete: Jede Menge Tore, viel Dramatik, Freude und Enttäuschung. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit gingen die Gäste aus Partschins in Führung, doch Naturns konnte nur wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff per Elfmeter zum 1:1 ausgleichen und kurz darauf in Führung gehen. Partschins schlug jedoch nur eine Minute später zurück und stellte den Ausgleich wieder her. Am Ende wurde es richtig dramatisch, denn ausgerechnet ein Eigentor der Naturnser entschied dieses hochbrisante Spiel. Partschins siegte mit 3:2 und steht fünf Spieltage vor dem Ende der Meisterschaft mit nur einem Zähler Vorsprung auf Bruneck weiterhin an der Tabellenspitze. Doch auch für Naturns lebt der Traum vom Titelgewinn weiter, denn auf Spitzenreiter Partschins fehlen den Blau-Gelben nur vier Punkte. Der Meisterschaftsendspurt verspricht spannend zu werden, denn nach 25 Spieltagen liegen die Top 5 Mannschaften nur fünf Punkte auseinander. Gut möglich, dass erst am allerletzten Spieltag – am 28. Mai – die Entscheidung fällt, wer den Meisterpokal in die Höhe stemmen darf und in die Oberliga aufsteigt.
Landesliga - Matthias Bacher traf bisher zwölf Mal für Naturns, Alex Kiem netzte für Latsch bisher elf Mal ein und Daniel Lanthaler (Partschins) konnte bereits zehn Mal einen Treffer bejubeln. (sam)
Landesliga - Das Team aus Latsch belegt nach 25 Spieltagen den neunten Tabellenplatz und befindet sich somit im Mittelfeld der Landesliga. Mit einem starken Endspurt könnten die Schwarz-Weißen sogar noch ein zwei Plätze nach oben klettern. (sam)
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Anselm von Canterbury, 21. April 2023
Bis zum Tod von Andrea Papi aus Caldes im Trentiner Sulzberg heuer zu Ostern war die Problematik des Zusammenlebens von Menschen und den Braunbären in der Kulturlandschaft vom Thema Wolf in den Hintergrund des Interesses und aus den Schlagzeilen der Medien verdrängt worden. Die Tötung eines Menschen hat die Bären wieder schlagartig auf die Titelseiten gebracht.
Ich greife heute das vieldiskutierte und oft beschriebene Thema jenseits der Tagesaktualität aus drei Gründen auf: Ich möchte an die Anfänge des Life Ursus-Projektes im Trentino erinnern. Ich möchte das ambivalente Verhältnis von uns Menschen zum Bären aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen etwas ausleuchten. Und ich möchte radikal-fundamentalistischen Positionen entgegentreten und an die Vernunft appellieren. Vernunft ist ja jene Gabe, die wir Menschen immer für uns als typisch menschliche Eigenschaft beanspruchen. Nachstehend also der Versuch eines demütigen Zwischenrufes.
Die Anfänge
Mit dem auch von der Europäischen Union mitfinanzierten Projekt „Life Ursus“ hat die Auffrischung der aussterbenden Restpopulation von Braunbären in der Trentiner Adamello-Brenta-Gruppe begonnen: 1998 wurden zehn Bären aus Wildfängen in Slowenien in den Wäldern des genannten Trentiner Berggebiet freigelassen, 7 Weibchen und 3 Männchen. Vorher, im Jahr 1997, hatten die Rumpfpopulation der ansässigen Bären nur noch drei, nicht mehr fortpflanzungsfähige Bären umfasst. Die letzte natürliche Reproduktion von autochthonen Brenta-Bären war für das Jahr 1987 bestätigt worden.
Bevor das Trentiner Wiederansiedlungsprojekt umgesetzt worden war, hatte die Trentiner Landesregierung die Regierungen aller Nachbarprovinzen um das Einverständnis zur Auswilderung der „Importbären“ ersucht. Und alle Landesregierungen der Nachbarprovinzen haben damals ihr Einverständnis erteilt. Ziel des Projektes Life Ursus war die Wiederherstellung einer sich selbst erhaltenden Bärenpopulation: Innerhalb von 20-40 Jahren sollte ein Bärenbestand von 40-60 Tieren erreicht werden.
Einsichten
Aber die Situation ist inzwischen aus dem Lot geraten: Der Trentiner Bärenreport aus dem Jahr 2022 gibt eine geschätzte Population von 100 Bären an. Dabei sind die Weibchen mit ihren Jungen nach wie vor in einem relativ kleinen Kerngebiet von 2.039 km² im Brenta-Gebiet und in Judikarien verblieben. Dementsprechend hoch ist in diesem Kerngebiet die Dichte der Bären mit allen Folgen wie Stress, Nahrungsdruck, Aggression. Die männlichen Bären bestreichen auf der Suche nach Partnerinnen und neuen Territorien ein weit größeres Gebiet von 30.550 km² und sind aus den Zentralalpen schon bis nach Süddeutschland gestreunt.
Die zu hohe Dichte von Braunbären in einem zu kleinen Areal musste zu Konflikten führen. Dies umso mehr und umso schneller, weil es sich beim Gebiet um eine vom Menschen vielfältig und langjährig genutzte Kulturlandschaft handelt. Die menschliche Nutzung ist intensiver geworden: in der agrarischen Bodennutzung, mit der Verdichtung der Besiedlung und Verbauung, dem Anlegen von Infrastrukturen für unsere Mobilität. Die Frage stand mit zunehmenden Schäden und Attacken auf Menschen schon länger im Raum, ob Mensch und Bär in einer solchen Landschaft kompatibel koexistieren können. Nach der Tötung eines Menschen durch einen Bären haben jetzt Enttäuschung, Ohnmacht, Zorn und Wut einen Höhepunkt erreicht. Aber auch die Polarisierungen, wenn eine fundamentalistischen Artenschutzorganisation das Abschuss-Dekret des Trentiner Landeshauptmannes zur Tötung des Killerbären vor dem Regionalen Verwaltungsgerichtshof anficht. Blinder Fundamentalismus geht sogar soweit zu fordern, man müsse den Menschen beibringen, im Bärengebiet nicht mehr in den Wald zu gehen und dem Wald den Bären überlassen.
Jetzt sind vernunftbetonte Einsichten und fachliche Korrekturen von offenkundig gewordenen Fehlern gefragt, nicht taktierende Absichtserklärungen. Wendehälse zum Thema Große Beutegreifer braucht es jetzt weder in der Wissenschaft noch bei den Entscheidungsträgern in Politik und Verwaltung. Der Vorschlag aus dem Umweltministerium, die Trentiner Bärenpopulation auf die Hälfte zu reduzieren durch Umsiedlung in bärentaugliche Gebiete darf in punkto Machbarkeit bezweifelt werden. Welches Gebiet hebt zur Aufnahme von Bären freiwillig die Hand? Und welches Gebiet lässt sich nach den Vorfällen der letzten Jahre zwangsbeglücken?
Eine Vernunftlösung
Was wäre, wenn wir uns alle einfach eingestehen, dass wir uns in unseren Einschätzungen der Bärenproblematik phasenweise auch geirrt haben? Das Monitoring, die Politik, die Wissenschaft, die Artenschützer? Und eine vernunftbetonte Haltung einnähmen, aus Fehlern zu lernen?
Nur mit der Verstärkung des Monitorings und der Kommunikation kommen wir auch beim Wolf als den zweiten Großen Beutegreifer nicht zu Rande. Ohne die Regulierung des Wolfes werden wir die Almwirtschaft verlieren. Und das Auflassen von Almen bringt Verlust von Artenvielfalt, Höfesterben, Verbuschung, Verlust von ästhetisch wertvoller Kulturlandschaft, erhöhtes Erosionsrisiko und vieles mehr.
Schnell sollte auch die Zeit kommen, in der die Regulierung der Populationen Beutegreifer ein gesetzlich verankertes Prinzip wird. In reifen Demokratien muss der Gesetzgeber meines Erachtens eine legale Lösung anbieten, sie nicht verschieben und scheuen. Geschädigte, enttäuschte und verzweifelte Tierhalter dürfen nicht zu ungesetzlichen Selbsthilfen wie Vergiften und Wilderei verleitet werden. Der europäische Braunbären-Bestand wird derzeit mit 17.000 Stück Tieren angegeben, jener des Wolfes mit 15.000 – 17.000 Stücken (Stand 2019). Derlei Bestandszahlen erheben die beiden Arten über den Schwellenwert einer vom Aussterben bedrohten Art. Deswegen muss auch die Klassifizierung als Natura 2000-Art mit der höchsten Schutzkategorie nachjustierbar sein.
Will man eine Wildtierart erhalten, geht es nie um die Frage eines einzelnen Individuums, sondern um die Art als solche. Will heißen, wenn man problematische und verhaltensauffällige Exemplare entnimmt, hat der Bestand der Art seine Ruhe. Die Bärin Jurka war mit ihren Jungen aus zwei Würfen für ¾ aller Bärenschäden im Trentino verantwortlich, als die Trentiner Braunbärenpopulation bei 50 Tieren lag.
Kritizität war bekannt
Dass das Zusammenleben von Menschen und Bären in Kulturlandschaften schwierig ist und nicht konfliktfrei abläuft, haben wissenschaftlich seriös geführte Studien schon wiederholt belegt. Ich zitiere hier exemplarisch ein paar Studien, die Andrea Mustoni, Trentiner Zoologe und Experte für Huftiere und Große Beutegreifer, in seiner Monographie „L´orso bruno sulle Alpi. Biologia, comportamento e rapporti con l´uomo“ (Nitida immagini editrice Cles, 2004) zusammenfassend wiedergegeben hat. Einige Fälle von Tötungen von Menschen durch Braunbären sind für verschiedene europäische Länder (Rumänien, Russland, Finnland, Slowenien, Kroatien, Bosnien, Herzegowina dokumentiert (Ciucci P. u. Boitani Luigi, 2000). In Rumänien, wo die Braunbären-Population auf 6.000 Tiere (Stand 2004) geschätzt wurde, sind zwischen 1987 und 1992 193 Personen durch Bären verletzt worden (Kaczensky, 1996). In Slowenien sind in den Jahren zwischen 1945 und 2003 bei insgesamt 30 dokumentierten Bären-Aggressionen drei Menschen getötet worden, in Bosnien Herzegowina im Biennium 1986-1988 zwei. In den slowakischen Karpaten mit einer Bärenpopulation von 600 Tieren und einer Dichte von 0,5 Bären je 1 km² wurden in drei Jahren insgesamt 26 Menschen schwer verletzt (Hell P. u, Bevilacqua F, 1988).
Mit dem Selbstversorgerhaus steht ab sofort ein Jugendparadies zur Verfügung. Angebaut an die Groggalm und eingebettet in die Mulde des Langlaufzentrums bietet das Haus Jungendgruppen, Ministrantengruppen, Schulklassen usw. die Möglichkeit zur Teambildung, zur Erholung, zu Seminaren und Fortbildungen. Obwohl noch nicht ganz fertiggestellt, ist der Zuspruch bereits groß.
So gut wie fertig ist das „Jugendhaus Grogg“. Die letzten Schrauben werden noch angezogen, die Tische hergerichtet, Boden und Fenster geputzt - Ende April. Denn bereits in diesen Tagen des Mai 2023 kann gebucht werden. Das Konzept ist schlicht und einladend: Die Struktur steht Vereinen, bevorzugt aus der Jugendarbeit, ganzjährig zur Verfügung - Hüttenlager, Seminare, Fortbildungen, Klausuren, Teambildung, Bildungsausschüsse, Ministrantengruppen, AVS-Gruppen, Musikgruppen... Das Jugendhaus in Grogg in Martell, mitten im Nationalpark hat das Potenzial, positiv in die Jugendarbeit allgemein und in die Jugendarbeit von Vereinen hineineinwirken zu können.
Bauträger ist die Gemeinde Martell. Unterstützt wurde der Bau zu 80 % von der Abteilung Kultur, Amt für Jugendarbeit. Die Führung des Selbstversorgerhauses hat der Jugenddienst Mittelvinschgau inne.
Die Idee zum Bau eines Selbstversorgerhauses in Martell entstand schon vor vielen Jahren in den Köpfen einiger ambitionierter Bürger:innen des Tales. Immer wieder wurde der Gedanke aufgegriffen, bis sich schließlich im Jahr 2018 eine Arbeitsgruppe bildete, um aus der Idee, ein Konzept auszuarbeiten. Schließlich konnte die „Kultur- und Erlebnishütte Grogg“, wie sie ursprünglich genannt wurde, verwirklicht werden und der Bau im April 2021 beginnen. Das Bauende ist jetzt, Mai 2023.
Das Jugendhaus Grogg ist als Selbstversorgerhaus konzipiert und hat den Charakter eines non-formalen-Bildungshauses. Dabei ist sie eine moderne und ganzjährig für Vereine nutzbare Struktur. Es ist ein Ort, welcher in erster Linie Kindern und Jugendlichen zugutekommt, von dem jedoch auch die Allgemeinheit bzw. die verschiedensten Gesellschaftsbereiche profitieren können.
Räumlichkeiten & Ausstattung
Das Jugendhaus hat eine Wohnfläche von insgesamt 600 m² verteilt auf vier Etagen: Untergeschoss, Erdgeschoss, 1. Obergeschoss und 2. Obergeschoss/Dachgeschoss. Eine großzügige Terrasse und das zum Haus gehörende angrenzende Grundstück mit Grill und Sitzgelegenheiten bieten noch zusätzlich ausreichend Platz zum Verweilen oder Spielen. Bei der Ausstattung des Hauses wurde großen Wert daraufgelegt, einheimische Baumaterialien zu verwenden.
Untergeschoss
Im Untergeschoss befindet sich ein großer Aufenthaltsraum, ausgestattet mit Billard, Darts und verschiedenen Sitzmöglichkeiten, ein Trockenraum, drei Lagerräume, sowie drei Bäder mit Duschmöglichkeit. Zwei Türen, eine vom Gang und eine vom Trockenraum, führen ins Freie.
Erdgeschoss
Im Erdgeschoss befindet sich der Speisesaal für 40 Personen, ausgestattet mit flexiblem Mobiliar und moderner Technik, so dass er problemlos auch multifunktional für z.B. Seminare genutzt werden kann. Hier befindet sich auch der Zugang zur großzügigen Terrasse mit Blick auf das Biathlonzentrum und die umliegende Berglandschaft. Eine große und voll ausgestattete Küche mit Induktionsherd für 40 Personen, eine Speisekammer, die Garderobe und ein weiterer Raum geeignet für Vorbereitungen oder Besprechungen sorgen für weiteren Komfort.
1. Obergeschoss
Ein erster Schlafraum für 10 Personen befindet sich im 1. Obergeschoss. Jedes Bett hat sein eigenes Aufbewahrungsmöbel. Eine zusätzliche Regalwand bietet genügend Platz zum Verstauen. Des Weiteren befinden sich im 1. Obergeschoss ein großer Werkraum, ein Schlafzimmer für zwei Personen, ein Badezimmer mit drei WCs, zwei Duschen und Waschgelegenheiten und ein eigenes Bad für Personen mit Handicap.
2. Obergeschoss/Dachgeschoss
Im 2. Obergeschoss befinden sich der zweite Schlafraum für 10 Personen, ein großer und ein kleiner Gruppenraum, sowie ein weiteres Schlafzimmer für zwei Personen.
Geplant wurde das Selbstversorgerhaus vom renommierten Latscher Ingenieursbüro Pohl&Partner, die Hülle gebaut von den Baumännern aus Kastelbell, die Elektroinstallationen hat die Firma Schwienbacher vorgenommen, die Böden wurden von Fliesen Fuchs verlegt, die Holzwände, das Stiegengeländer und die Trennwände hat die Firma Zischg eingebaut, die Moriggl GmbH hat für Wasser und Heizung gesorgt, Nicom hat die Telekomunikation hergestellt, Fleischmann hat die Zimmermanns- und Verkleidungsarbeiten erledigt und der Raumausstatter Fleischmann hat die Vorhänge und Abschattungen montiert. Die großzügig geplanten Fenster hat BSV montiert. Im Innenausbau wurde Wert auf einheimische, wertbeständige Materialien gelegt. Die Jugend wird künftig die Stiegen auf Plimasteinen auf- und abgehen, von Lärchentrennwänden umgeben sein. Das neue Selbstversorgerhaus ist mit der Holzverkleidung an die bestehende Groggalm angepasst worden.
Der Marteller Bürgermeister Georg Altststätter ist recht zufrieden. Denn die Zusammenarbeit mit dem Amt für Jugend, die Ausschreibungen, die die Gemeinde Martell als Bauherrin vorgenommen hat, und die Zusammenarbeit mit den einheimischen Firmen sei reibungslos über die Bühne gegangen. Das gesamte Gebäude ist - als eines der wenigen Gebäude dieser Art im Lande - behindertengerecht also barrierefrei her- und eingerichtet worden.
Nun bietet das Gebäude 20 Kindern oder Jugendlichen und 5 Betreuern Platz für Hüttenlager, Platz für Erlebniswelten, Platz für Gaudi, Platz für Selberkochen, für Spiele - großzügig auf vier Etagen.
Einen Vorbehalt macht Altstätter geltend: Für die großen nationalen und internationalen Wettkämpfe im Biathlonzentrum soll auch das Selbstversorgerhaus den Organisatoren vorbehalten sein. Damit ergibt sich auch eine willkommene Synergie für die großen Sportveranstaltungen, die für das Tal von enormer Wichtigkeit sind und weit über Martell und über Südtirol hinausstrahlen.
Altstätter weist darauf hin, dass die Umgebung bei der Groggalm für alle Jahreszeiten einmalig und für die Tätigkeiten für die Jugend optimal sei. Denn im Winter bis weit in den Frühling hinein könne auf den Loipen Langlauf betrieben werden. Der nahe gelegene Zauberteppich könne für Rodelfahrten dienlich sein. Im Sommer ist die Kletteranlage an der Marteller Staumauer leicht zu Fuß erreichbar. Wanderungen im Nationalparkgebiet bieten sich zudem in Hintermartell zuhauf an. Zudem bietet die am Haus großzügig angebaute Terrassenlandschaft die Gelegenheit zum Chillen und zum Grillen.
Altstätter und sein Team haben sich im Vorfeld gehörig ins Zeug gelegt, damit das Selbstversorgerhaus - ein solches wurde grundsätzlich für den Vinschgau diskutiert - in Martell gebaut wird.
Mit dem Jugenddienst Mittelvinschgau wurde die Vereinbarung getroffen, dass der Jugenddienst die Verwaltung des Hauses übernimmt, die Einteilung der Reservierungen, die Hausordnung usw.
Es gibt bereits im Vorfeld Anfragen für die Benutzung des Jugendhauses. Der Bedarf und die Wünsche sind geweckt.
Jedenfalls sagt Martell: Jugend willkommen. (eb)
Anmeldung und Reservierung:
Jugenddienst Mittelvinschgau
HAUPTSTRASSE 131
39028 SCHLANDERS
E-MAIL: mittelvinschgau@jugenddienst.it
TEL. 0473/ 621236
www.jugendhaus-grogg.it
Ein wohngesundes Umfeld mit unvergleichlicher Behaglichkeit.
Smarter Wohnraum in nachhaltiger holzius Vollholzbauweise.
Das neu errichtete Vollholzhaus im Tiroler Kirchberg präsentiert sich nach außen hin als ein zusammenhängendes Objekt, umfasst allerdings drei voneinander unabhängige Wohneinheiten – die rund 240 m2 große Privatwohnung von Matthias Moser und seiner Frau Maria sowie zwei weitere hochwertig ausgestattete Mietwohnungen mit jeweils ca. 80 m2 Wohnfläche. Die Wohnungen sind nicht nur haustechnisch voneinander getrennt, sondern auch schalltechnisch entkoppelt, um maximalen Wohnkomfort und Unabhängigkeit zu gewährleisten. Bauherr Hubert Moser zieht ein allgemeines Resümee: „Die Wände, Decken und Böden aus unbehandeltem Vollholz erfüllen die höchsten Ansprüche – und zwar in jeder Hinsicht. Das bestätigen uns auch unsere Mieter, die vor allem punkto Energietechnik, Heizkosten und Schallschutz sehr sensibel reagieren.“
Die höchsten Anforderungen
Der Kontakt mit holzius wurde durch Maria Moser hergestellt. Ihre Recherche im Internet hat ergeben, dass holzius das einzige Unternehmen im weiteren Einzugsgebiet ist, das Häuser mit nachhaltigen, leim- und metallfrei produzierten Vollholzelementen realisiert. Nach der ersten telefonischen Kontaktaufnahme konnte sich Familie Moser direkt in der holzius Produktion in Prad am Stilfserjoch von den Vorteilen der reinen Vollholzbauweise überzeugen. Die holzius Vollholzelemente bestehen aus Vollholzbohlen und -balken, die mit mehrfachen Nut- und Kammverbindungen mit reinen Holzverbindungstechniken verbunden werden. Die Wandbohlen werden mit einer hölzernen Gratleiste befestigt, die Deckenelemente mit Schrauben aus Holz. In Verbindung mit den verschiedenen Funktionsprinzipien und der materialgerechten Verarbeitung entstehen leistungsstarke Bauelemente. Durch die Verwendung von sortenreinen Vollholzelementen stellt holzius die Kreislauffähigkeit der Gebäude sicher.
Kreislauffähigkeit nach Cradle to Cradle®
Im Punkto Nachhaltigkeit kann holzius stolz auf die jüngst erhaltene Zertifizierung Cradle to Cradle Certified™ (Gold) blicken. Das verwendete Holz stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aus dem Alpenraum, in der Produktion der Elemente (deren Energiebedarf fast vollständig über grünen Strom gedeckt wird) kommen keine Fremdstoffe, wie Leim oder Metall zum Einsatz. Dank der patentierten holzius-Bauweise mit einfachen Holz-in-Holz-Verbindungen, können Wand- und Decken/Dachelemente auch nach der Nutzung des Objektes wiederverwendet werden. Das heißt, dass aus den holzius-Vollholzelementen ein neues Gebäude erbaut werden kann, oder dass das Holz bedenkenlos der Natur im rohen Zustand zurückgegeben wird (es verrottet oder wird zum Brennstoff). Dank der natürlichen Produktionsart, hat Cradle to Cradle die holzius Produkte sogar mit Platin ausgezeichnet – besser geht’s nicht.
Tradition und Moderne
Matthias und Maria Moser war es wichtig, in einem naturnahen Vollholzhaus zu leben, optisch allerdings bewusste Unterbrechungen zu setzen: „Sowohl außen als auch innen wechseln unbehandelte Holzoberflächen in Sichtqualität und weiß verputzte Wände und Decken einander ab. Auf diese Weise eröffnen wir sowohl uns selbst als auch unseren Mietern die Möglichkeit, den Wohnräumen wahlweise einen traditionellen oder modernem ‚Anstrich‘ zu geben.“ Die Gebäudehülle wurde mit gepresster Holzfaser thermisch isoliert, die gebürsteten Fichtenholz-Oberflächen in den Wohnräumen sind offenporig belassen und dementsprechend atmungsaktiv. „Holz ist einfach ein angenehmer Baustoff. Anders als beim Massivbau wird Feuchtigkeit vom Holzhaus absorbiert. Man hat von Anfang an ein wohngesundes Umfeld mit unvergleichlicher Behaglichkeit“, so die Bauherren.
Smarte Vorab-Planung
Als Experten für Elektrotechnik haben Hubert und Matthias Moser beruflich immer wieder in Häusern aus Holz zu tun: „Uns war bewusst, dass aufgrund der werkseitigen Vorfertigung der Wand- und Deckenelemente sämtliche Installationen vorab bedacht und geplant werden mussten. Wir haben uns also bewusst für jede Funktion der smarten Haustechnik entschieden – und selbstverständlich selbst umgesetzt.“ Die Videoüberwachung, Videosprechanlage, der Schließmechanismus und natürlich die separaten Heizungen sind online vernetzt und anzusteuern. „Das erlaubt unseren Mietern, durch bedarfsgerechtes Steuern der elektrischen Infrarot-Heizelemente in den Wohnräumen und der Fußbodenheizung in den Badezimmern ihre Betriebskosten nachhaltig zu senken“, ergänzt Hubert Moser.
Vollholz mit Mehrwert
Die Bauherren heben die Zuverlässigkeit und Termintreue von holzius sowie der Zimmerei Holzbau Hetzenauer besonders hervor: „Am Tag des Aufbaus standen pünktlich in der Früh zwei Sattelzüge mit den Vollholzelementen in der Einfahrt der Baustelle. Mit nur zwei Spezialisten von holzius und vier Fachleuten der Zimmerei waren am Freitagabend sämtliche Holzbauarbeiten perfekt abgeschlossen.“ Im Zuge der Arbeiten wurde spontan ein weiterer Durchgang aus einem der holzius Wandelemente ausgeschnitten – dieses Stück dient heute als Vollholztischplatte im privaten Küchen- und Wohnbereich.
Perfekte Partnerschaft
Dieses Vollholzhaus zeichnet sich durch überlegte und gelebte Nachhaltigkeit aus. Herbert Niederfriniger, Geschäftsführer der holzius GmbH, über die Projektentwicklung und Realisierung: „Die Anforderungen waren von Anfang an hoch – und wir konnten sie entsprechend umsetzen. Gleichzeitig hatten wir mit den Bauherren erfahrene Ansprechpartner, die ganz genau wussten, was sie wollten und worauf es bei der Vollholzbauweise ankommt. Das Resultat ist ein Referenzprojekt, auf das alle Beteiligten stolz sein können – auch zukünftige Generationen.“
holzius
Als Anbieter patentierter, leim- und metallfreier Vollholzelemente für Wohnhäuser gestartet, gehören auch fertige Gebäudehüllen für Mehrfamilienhäuser, öffentliche und gewerbliche Bauten aus Vollholz in baubiologischer Ausführung zum holzius-Angebot.
Bauen mit Experten ist der Titel unseres Sonderthemas. Sie finden auf den folgenden Seiten geballte Fachkompetenz rund ums Thema Bauen - Ideen, Tipps, Fachbetriebe, die mit viel Erfahrung punkten. Das Angebot ist rund, die Betriebsauswahl bunt.
Bauen mit und auf Experten ist der Titel dieses Sonderthemas. Sie finden auf den folgenden Seiten viele Informationen und Tipps, Fachbetriebe, die sich und ihr Angebot vorstellen und auf die Qualität ihrer Arbeit und ihre Qualifikationen hinweisen. Denn Bauen mit Experten ist auch Bauen auf Experten. Das heißt konkret: Bauen und vertrauen Sie auf die geballte Fachkompetenz, die von den Betrieben auf den folgenden Seiten ausgeht. Sie wissen mit Erfahrung und Können aufzuwarten und wissen, worauf es ankommt.
Die Auswahl ist groß: Ihren Auftritt im Sonderthema haben ganz verschiedene Betriebe.
Anco Leuchten ist der Beleuchtungs-Experte im Vinschgau. Seit 40 Jahren vertrauen Kunden auf das Fachwissen von Anco Leuchten, ein Betrieb, der für jedes Projekt die optimale Beleuchtungslösung bietet. Über 3.000 Beleuchtungskörper sind im Showroom in Eyrs ausgestellt.
Maler Unterweger ist ein erfolgreicher Ausbildungs- und Meisterbetrieb. Die Dienstleistungen haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren - seit der Gründung - verändert bzw. erweitert. Zu den Malerarbeiten ist ein breit gefächertes Angebot im Bereich Trockenbau, Schall- und Brandschutz dazugekommen. Es sind demnach viele Bereiche, in denen sich das Team von Maler Unterweger mit Fachwissen bewegt.
Die Auswahl an Böden ist in der Fuchs AG in Schlanders bodenlos, sprich schier unbegrenzt. Fliesen, Holzböden und Naturstein für den Innen- und Außenbereich zählen zum breiten Sortiment der Fuchs AG. Eine kleine Sensation ist dem Schlanderser Betrieb mit der Marteller Granit-Plima-Fliese gelungen. Diese wird vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“. Dazu muss man wissen, dass der Plima Granit aus Findlingsteinen gewonnen wird, demensprechend sind Menge und Größe der „Blöcke“ limitiert. Jeder Stein ist ein Unikat. Hochwertig, authentisch. Mit Lokalkolorit.
Webteam 2000 ist der Experte rund um das Thema IT-Lösungen. Was den Computerfachbetrieb besonders auszeichnet ist der Service. Denn gut verkaufen ist das eine – viel wichtiger ist aber nach dem Kauf einen Ansprechpartner zu haben.
TIPP: WebTeam 2000 bietet demnächst Computerkurse für Senioren an - Die Termine werden noch bekannt gegeben. Infos unter 335 277190.
Und KAPL ist der Experte, wenn es um Garten- und Landschaftsgestaltung geht und erledigt in diesem Bereich alle Arbeiten, die anfallen. Man gestaltet Außenräume und schafft grüne Oasen. Das Team von KAPL plant Bewässerungsanlagen, realisiert Kneipp-Anlagen, Teichanlagen oder Barfußwege. Letzere sorgen mit abwechslungsreichen Bodenbelägen und Materialien für ein einmaliges Sinneserlebnis. Verschiedene Bepflanzungen, Mauerwerke, Pflaster- und Holzarbeiten reihen sich in der Referenzliste aneinander.
Um Wohn- und Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden dreht sich das Angebot auch bei Fleischmann Raumausstattung in Schlanders. Als Raum³-Fachgeschäft nimmt man sich bei Fleischmann Zeit, um Räume zu gestalten: Zeit, um zu beraten, Zeit, um die besten Produkte und Materialien auszuwählen und Zeit für eine perfekte Umsetzung. Wenn von der Planung über die Beratung bis hin zur Realisierung alles stimmt, dann werden aus Wünschen und Ideen handwerklich und gestalterisch eindrucksvolle Wohnkonzepte.
LEEB Balkone steht für Balkongeländer, Zäune, Überdachungen und Anbaubalkone. Europas führender Hersteller von Balkonen steht für individuelle Maßarbeit mit heimischem Qualitätsholz sowie innovative Verarbeitung von hochwertigem Aluminium, die Premium-Gläser stammen ebenso aus eigenem Werk in Gnesau. Neben über 150.000 zufriedenen Privatkunden bauen auch Tourismus und Wohnungswirtschaft auf und mit Leeb Balkone.
Fliesen 3000 in Mals ist ein familiengeführter Meisterbetrieb und kann auf eine langjährige Erfahrung im Bereich Fliesen und Natursteine zurückblicken. Um genau zu sein: Fliesen 3000 feiert heuer 20 Jahre. Viele Aufträge wurden in diesen zwei Jahrzehnten ausgeführt und viele Kunden – private, gewerbliche oder öffentliche – wurden seitdem zufrieden gestellt. Fliesen 3000 kann somit mit einem breiten und fundierten Fachwissen aufwarten. Das Leistungspaket des Familienbetriebs ist vielfältig und gibt es aus einer Hand: von der Wahl der Fliesen auch als Großformat und vieles mehr, Natursteine bis hin zur Lieferung und Verlegung durch qualifizierte Mitarbeiter. Auf Wunsch wird das Projekt mittels 3D-Zeichnungen visualisiert, um Wünsche und Vorstellungen konkret darzustellen. Neben der Verlegung ist auch die Reparatur von Fliesen und Natursteinen Teil des Leistungsangebots von Fliesen 3000.
In die Reihe der Experten rund um die Themen Zukunft und Nachhaltigkeit stellt sich holzius. holzius ist ein besonderer Vorzeigebetrieb, einer, den im Vinschgau zu haben, stolz macht. Als Anbieter von Vollholzhäusern setzt sich holzius für den Fortbestand einer intakten Natur, die Schonung von Ressourcen und eine lebenswerte Umgebung ein. Anders ausgedrückt: holzius gibt Antworten. Antworten auf Fragen zu Nachhaltigkeit, zu Klimaschutz, zu Wohngesundheit, zu Primärenergien, zu Stoffkreislaufen. holzius-Häuser sind CO2-neutrale Gebäude, leim- und metallfrei, entwickelt und patentiert von Herbert Niederfriniger. Und: holzius wächst und gedeiht und zieht international die Aufmerksamkeit auf sich. Projekte im In- und Ausland, Kindergarten- und Schulgebäude, Mehrgenerationenhäuser: das Portfeuille von holzius ist beeindruckend. Dass holzius seinen neuen Standort im Vinschgau, in Eyrs, gewählt hat, ist kein Zufall. Hier liegen die Wurzeln des Unternehmens. Seit Jänner wird in der neuen Produktionshalle, der Heimstatt, bereits produziert. holzius denkt Zukunft und lässt sich ob der Größenordnung doch auf vier Worte reduzieren: Mensch und Natur verbinden.
Verblüffend:
Holz bei Fliesen Fuchs
Dass ausgerechnet Holz bei Fliesen Fuchs im Sortiment steht, vermutet auf Anhieb wohl niemand. Die Fuchs AG führt ein großes Sortiment an traditionellen Holzböden wie Eiche und Nuss, dazu gesellen sich weitere europäische Holzarten. Mit den verschiedenen Holzböden lassen sich Naturstein und Feinsteinzeug, sprich Fliesen, wunderbar kombinieren. Individualität und Vielfalt prägen das riesige Sortiment allen voran italienischer Fliesen. Die Fuchs AG arbeitet mit namhaften Spezialisten zusammen, die für jeden Geschmack viele Optionen bereithalten und immer wieder für spektakuläre Innovationen gut sind. Hier reiht sich auch die Marteller Granit-Plima-Fliese ein. Seit heuer wird der Marteller Granit-Plima vom renommierten italienischen Keramikhersteller FLORIM in Zusammenarbeit mit der FUCHS AG als Fliese „reproduziert“ und eröffnet Kunden damit eine neue Dimension an natürlicher Ästhetik und Eleganz. Die technischen und gestalterischen Vorteile von Feinsteinzeug verbinden sich demnach mit dem natürlichen Aussehen und der Struktur eines extrem seltenen Gesteins.
In den beiden Ausstellungen in Schlanders und Sinich bei Meran sollte man sich viel Zeit nehmen, um das umfangreiche Sortiment an Hölzern und Fliesen zu entdecken.
TIPP: Abverkauf Lagerware zu sensationellen Preisen.
Schlanders - Bereits vor der Pandemie hat der Bildungsausschuss Schlanders zweimal ein Sprachencafé für Deutsch und Italienisch angeboten. Eine solche Möglichkeit gibt es mittlerweile auch in vielen anderen Ortschaften in Südtirol. Was ist ein Sprachencafé? Es ist ein gemütliches Zusammensein, bei dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich in einer Fremdsprache austauschen und so ihre mündliche Kommunikationsfähigkeit verbessern. An jedem Sprachtisch sitzen auch muttersprachliche Moderatorinnen oder Moderatoren, die Impulse geben und das Gespräch in Gang halten.
Nach den Weihnachtsferien 2022 hat der Bildungsausschuss in der Bibliothek Schlandersburg wieder ein Sprachencafé angeboten. Über zehn Wochen, jeweils am Samstag von 10 bis 11.30 Uhr, hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Sprachen Deutsch, Italienisch und erstmals auch Englisch zu üben. Das Angebot wurde gerne angenommen und bei jedem Treffen waren ca. 25 – 30 Interessierte dabei. Bei Kaffee, Tee oder Saft und kleinen Knabbereien unterhielt man sich über die verschiedensten Themen in Deutsch, Italienisch oder Englisch. Eine Anmeldung war nicht erforderlich, wer Zeit und Lust hatte, konnte einfach zu den Treffen kommen. Das Angebot war kostenlos, eine kleine freiwillige Spende aber willkommen. Aufgrund der positiven Erfahrungen wird das Projekt im Herbst weitergeführt.
Claudia Meraviglia Bodini
pr-info Weißes Kreuz
Hunderte junge Menschen haben sich in der Vergangenheit für den freiwilligen Zivildienst beim Weißen Kreuz entschieden. Im Fokus standen stets die positiven Erfahrungen im Krankentransport und Rettungsdienst, die umfangreiche Ausbildung und die Zeit, sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Viele Zivildiener:innen bleiben als Freiwillige im Weißen Kreuz, andere wiederum nutzen den Zivildienst dazu, um Klarheit über ihre Berufs- oder Studienwahl zu erhalten.
Das Weiße Kreuz sucht interessierte und junge Menschen, die sich für seine Tätigkeit interessieren und hautnah erleben möchten, wie Krankentransporte und Rettungseinsätze ablaufen. Alle Interessierten haben bis zum 31. Juli Zeit, sich für den Zivildienst beim Weißen Kreuz zu melden. Hier erhalten sie die Möglichkeit, sich ein Jahr lang einer spannenden, sinnvollen und lehrreichen Aufgabe zu widmen. Gleichzeitig können sich die jungen Menschen persönlich weiterentwickeln, neue Leute kennenlernen und eine anerkannte Ausbildung absolvieren. Der Zivildienst eignet sich besonders für Schulabgänger, welche gerade die Oberschule abgeschlossen haben und sich noch nicht sicher sind, was sie in Zukunft machen wollen.
Primär sind die freiwilligen Zivildiener:innen im Krankentransport tätig. Dort begleiten sie Patienten zu ihren Visiten und Therapien, und betreuen sie während der Fahrt. Das Schöne dabei ist, dass die begleiteten Menschen sehr dankbar sind – manchmal auch nur, dass sie einen netten Gesprächspartner zur Seite haben. Gleichzeitig können die Zivis in den Rettungsdienst hineinschnuppern und nach abgeschlossener Ausbildung auch als Sanitäter:in selbst Einsätze abwickeln. Für ihre Mitarbeit beim Weißen Kreuz bekommen sie pro Monat eine Spesenvergütung von 450 Euro.
Bist du auf der Suche nach einer spannenden Herausforderung, bei der du gleichzeitig anderen helfen kannst und Teil einer großen Gemeinschaft von Gleichgesinnten bist? Dann kontaktiere uns zu Bürozeiten telefonisch oder über WhatsApp unter der Tel. 0471 444 382.
Infos gibt es auch auf der Webseite www.werde-zivi.jetzt
Vinschgau/Südtirol - In den vergangenen Jahren sind in Südtirol mehrere naturpädagogische Initiativen entstanden, viele weitere Menschen interessieren sich für diesen Bereich. Um eine gemeinsame Basis für Vernetzung, Wissensvermittlung und Beratung zu schaffen, wurde „Avaní – Dachverband für Naturpädagogik Südtirol“ ins Leben gerufen.
Der Dachverband für Naturpädagogik Südtirol – Avaní wurde kürzlich gegründet. Für den offiziellen Akt der Gründung sowie die anschließenden Feierlichkeiten standen den Gründervereinen, dem neuen Vorstand, Freunden und Interessierten die Lokalitäten des „Kräutererbe Bacherhofs“ in Nals zur Verfügung. Die Begeisterung für die Naturpädagogik war von allen Seiten zu spüren – der Zauber des Anfangs lag in der Luft. Der Vorstand und die Freiwilligen haben sich zum Ziel gesetzt, naturpädagogische Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu unterstützen und zu stärken. Die Klimakrise und die aktuellen Umweltprobleme bewirken ein vermehrtes Interesse an Nachhaltigkeit und an der Verbindung mit der Natur und somit an naturpädagogischen Projekten. Immer mehr Menschen schätzen die Natur und nehmen sie als besonderen Lernraum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wahr.
Der Dachverband für Naturpädagogik möchte naturpädagogische Projekte/Ideen und naturpädagogisch tätige oder interessierte Menschen vernetzen, unterstützen, informieren, beraten und begleiten. Er dient als Anlaufstelle für alle Interessierten und bereits in diesem Bereich arbeitende Menschen und freut sich nun, in die Öffentlichkeit zu treten und seine Tore zu öffnen.
Alle Infos und Kontaktmöglichkeiten sind auf der Webseite zu finden: www.avani-naturpaedagogik.it
Glurns/Latsch - Bevor sich jemand einen Hund anschafft, sollte er sich im Klaren sein, dass er ein Tierleben lang für ihn Verantwortung übernehmen muss. Allzu oft komme es vor, dass man einen Hund unüberlegt zu sich nimmt - auch auf Wunsch der Kinder - und ihn schon bald wieder loswerden will. Ein Kind könne keine Verantwortung übernehmen. Das und vieles mehr, was bei der Hundehaltung wichtig ist, erläuterte Lorenz Blaas, genannt Lou, bei seinen Vorträgen in Glurns und Latsch. Eingeladen hatte der Tierschutzverein Vinschgau.
Lou‘s Leitsatz ist: „Heeey Mensch. Versuche den Hund zu verstehen, dann wird auch der Hund bereit sein, dich zu verstehen.“ Lou stellte unmissvertändlich klar: „Hunde sind keine Kuscheltiere. Wenn sie beispielsweise getragen werden, haben sie Riesenstress. Auch Brustgeschirre seien fehl am Platz, denn sie verursachen Haltungsschäden.“ Wenn ein Hund schlechtes Verhalten zeigt, sei immer die Halterinnen oder der Halter schuld, weil er/sie etwas falsch mache und gemacht habe, so Lou. Kommt ein Welpe ins Haus, so brauche dieser einen ruhigen Platz um sich zurückzuziehen. Denn er brauche 20 Stunden Schlaf. Dabei könne man ihn auch lehren, allein zu bleiben. In der Anfangsphase gelte es nachts aufzustehen und den Welpen nach draußen zu bringen, damit er sein Geschäft erledigen kann. Wer dem Hund dafür aus eigener Bequemlichkeit eine Decke anbietet, brauche sich später nicht zu wundern, wenn dieser sein Geschäft nur noch auf der Decke verrichten will. Wer möchte, dass der Hund „bei Fuß“ gehen lernt, dürfe nie die Hand mit der Leine nach vorne strecken, denn das deute der Hund als Befehl vorzulaufen. Das Ballspielen mit dem Hund ist für „Lou“ tabu. Denn dabei koche das Tier auf 180 Grad hoch und entwickle eine Hyperaktivität, die dann zur Last werden kann. Die Erziehung eines Hundes gehe nicht von heute auf morgen. „Jede Hundepfote ist ein Lehrjahr. Und der Hund hat vier Pfoten,“ sagt Lou. Bei der Hundeerziehung gelte es also, die Sprache des Hundes zu lernen, ihm gezielte Befehle zu erteilen und ihn auch zu loben, wenn er etwas gelernt hat, doch ohne ständige „Leckerli.“
Und es braucht vor allem viel Geduld und beinharte Konsequenz. Dann könne ein stressfreies Zusammenleben mit dem Hund gelingen. (mds)
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - „Suor Angelica“ – „Schwester Angelika“ ist eine Oper in einem Akt von Giacomo Puccini, dem größten Lyriker der neueren italienischen Opernbühne.
Junge internationale Solistinnen, allesamt Teilnehmerinnen der Merano Academy 2023, das Vokalensemble Amaté und junge Instrumentalisten bringen unter der musikalischen Leitung von Richard J. Sigmund dieses lyrische Werk auf die Bühne. Rund 40 Personen wirken auf und hinter der Bühne mit. Der Klangzauber der Musik von Puccini und eindrucksvoll in Szene gesetzte emotionale Augenblicke des Musiktheaters möchten das Publikum berühren.
Ort und Zeit der Handlung: Die Oper spielt in einem Kloster in Italien gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Schwester Angelika wurde als junge Nonne zur Strafe ins Kloster geschickt. Seit sieben Jahren weiß sie nichts vom Verbleib ihres unehelichen Kindes. Da bringt eines Tages die Fürstin, eine Frau mit eisigem Herzen, die Nachricht, dass das Kind gestorben sei. Angelika soll den Anspruch auf ihr Erbe aufgeben. Dies verkraftet sie nicht und die Tragödie nimmt ihren Lauf. Eine ergreifende Story gekleidet in wunderbare Musik!
Die Oper wird am 17. und 18. Mai 2023 um 20:00 Uhr im Vereinshaus von Algund und am 20. Mai 2023 um 20:00 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr Schlanders aufgeführt.
Stückeinführung um 19:30 Uhr
Vormerkungen:T 3516086539, T 0473 737777 (Kulturhaus Schlanders) oder kulturvereinamate@gmail.com. Die Karten sind an der Abendkasse ab 18:00 Uhr erhältlich.
Unterstützt von der Marktgemeinde Schlanders, dem Amt für deutsche Kultur und der Raiffeisenkasse Schlanders.
Schlanders - Ein buntes Programm erwartete die Schüler*innen der WFO Schlanders an den zwei Aktivtagen im Frühjahr. Für die Sportklassen standen diesmal klassenübergreifend Fußball, Volleyball und Golf in Lana auf dem Plan. Die Tourismusklassen hatten je nach Schulstufe unterschiedliche Aktivitäten. So verfolgten etwa die Schüler*innen der 1. Klasse die Wege des Mülls im Vinschgau und besichtigten die Mülldeponie und die Kläranlage in Glurns. Die Klasse 2A besuchte das Frauenmuseum in Meran und sah sich auf Ganglegg die Ausgrabungen der Siedlung aus der Bronze- und Eisenzeit an. In den 4. und 5. Klassen setzten sich die Schüler*innen in einem Workshop mit der Frage auseinander, wie eine (nachhaltige) Zukunft in Südtirol aussehen könnte. Interessant, vielseitig, anschaulich, mit Spiel und Spaß – die WFO Aktivtage lockern den Schulalltag auf und geben gemeinschaftlichen Unternehmungen Zeit und Raum.
Latsch - Der Titel des Konzertabends „Musi mol ondersch“ war Programm: Die Bürgerkapelle (BK) Latsch zeigte sich in ihrem Jubiläumsjahr einfallsreich. Sechs Wochen nach ihrem Jubiläumskonzert füllte sie erneut das CulturForum. Schon ihre Einladungskarte hatte einen ungewöhnlichen Abend versprochen, konsequent im Dialekt und in modernem Design gehalten. Hits aus Rock und Pop erwarteten das Publikum. Die Musikantinnen und Musikanten der BK traten in elegantem Schwarz auf und zogen vom ersten Ton an in ihren Bann. Von der Prader Eventfirma Lux & Ton in Eventlicht getaucht und in Nebel gehüllt, boten sie eine einstündige, fesselnde Musikshow. Kapellmeister Wolfgang Schrötter navigierte sicher und lässig durch die zwölf Stücke der Setlist, die als Wechselbad der Stile und Gefühle die Zuhörenden erfassten. Die kongenialen Partner:innen der BK waren die Sänger:innen ElisaLeen aus St. Valentin sowie Claudia Fischnaller und Thomas Gruber aus Marling. Ihre facettenreichen Stimmen berührten das Publikum in warmen, emotionalen Balladen und Popsongs, etwa von Norah Jones, Amy Winehouse, Hubert von Goisern, Reinhard Fendrich und ElisaLeen („Wunder“, für Blasorchester arrangiert von Tobias Psaier). Und sie strahlten als kraftvolle Rockröhren, als sie Tina Turner oder Robbie Williams interpretierten. Immer eingebettet in das flüssige Spiel der BK und akzentuiert durch Saxsoli von Gerd Wielander. Der Jungmusikantin Lisa Weiss (Oboe) wird ihr erstes Konzerterlebnis wohl besonders in Erinnerung bleiben. Obfrau Anna Maria Pedross dankte ihrer Musi und dem Kapellmeister für die intensive Probenphase und der Latscher Bevölkerung für die Unterstützung. Für die filmische Dokumentation des Vereinsjubiläums bedankte sie sich beim Amateurfilmer Verein Vinschgau. Nach dem mitreißenden Konzert sprangen die Besucher:innen von den Stühlen auf und verlangten begeistert Zugaben, die sie von der BK Latsch und den drei Gesangssolistinnen bekamen. Mit „Let Me Entertain You“, von der Obfrau umgedichtet in „Let Us Entertain You“ (Lasst euch von uns unterhalten), entließ die Jubelkapelle ihr Publikum in die Nacht und an die Konzertbar. „Musi mol ondersch“ ist als innovatives Projekt bestens angenommen worden. Ein Abend voller Pep und Glamour und mit vielen strahlenden Gesichtern: So cool kann Musi sein.
Am ersten Augustwochenende wird der Traditionsverein noch einmal alle Kräfte aufbieten, um als eine der ältesten Kapellen Südtirols sein 250. Bestandsjubiläum zu feiern.
Maria Raffeiner
19. Mai 2023, 19.00 Uhr
Im Haus der Dorfgemeinschaft von Stilfs
Auf den Tag genau, 200 Jahre nach Baubeginn auf Tiroler Seite in der Prader Schmelz
Bildungsausschuss Stilfs
Termin: Samstag, 13. Mai 2023
Programm: 06.30 Uhr Start bei der Bushaltestelle in Patzleida
08.00 Uhr Kaffeepause
10.00 Uhr Stadtführung mit Besichtigung des Zwölferturmes
12.30 Uhr Mittagessen (a la carte) im Restaurant „Zur Traube“
Anschließend „Flanieren“ durch die Altstadt
17.00 Uhr Rückfahrt
Kosten: Bus (Ortlerbus mit 50 Plätzen) sowie Stadtführung übernimmt der BA. Das Mittagessen muss sich jede/jeder selbst bezahlen
Anmeldung: Julian (347 2185453), Anna (349 8653092),
Benjamin (349 5764296), innerhalb 06.05.2023
Bildungsausschuss Stilfs
Donnerstag, 11.5.2023, 19:30 Uhr,
Bürgersaal im Rathaus von Prad
mit anschließender Diskussion & kleinem Umtrunk
Das Klima geht uns alle an! Wir würden uns freuen, viele Prader*Innen und Interessierte zu diesem vielfach diskutierten Thema begrüßen zu können!
Bildungsausschuss Prad
Naturseife selbst gemacht
Weltladen, Donnerstag, 4. und Donnerstag, 11. Mai, ab 18.30 Uhr: Mali Fischer weiß es: „Mit der Seifensiederei haben wir die Möglichkeit, Schätze aus der Natur und Küche leicht und kreativ zu verarbeiten.“ Kluge Menschen haben geschrieben: „Seife ist jene Errungenschaft der Menschheit, die nicht von der Mode, auch nicht vom Gaumenkitzel abhängen, sondern vom Gefühl des Schönen, des Wohlseins und der Behaglichkeit.“
Das Literaturmenü – bitte nicht schmatzen!
Freitag, 19. Mai, 20.00 Uhr Bibliothek Latsch. Markus Fritz, der Koch und Kellner, wird verschiedene Gerichte servieren: leichte Neuerscheinungen, üppige, scharf gewürzte Literatur als Hauptgericht und unbeschwert verdaubare Nachdrucke – Pardon! – Nachspeisen. Wie im Klosterleben wird Donatella Gigli zum Bankett ausgewählte Passagen vorlesen.
Bildungsausschuss Latsch
Freitag, 5. Mai 2023
12.00 Uhr - Der Vinschgau blüht auf - wir pflanzen einen Baum
19.30 Uhr - Vortrag und Buchvorstellung "Nachhaltiges Garteln"
Bildungsausschuss Kastelbell-Tschars
13. Mai 2023
20.00 Uhr
Kulturhaus Schluderns
Bildungsausschuss Schluderns
Die Förster werden die Bürgerinnen und Bürger aufklären über Fragen wie:
• Biologie des Borkenkäfers
• Wie läuft der Borkenkäferbefall ab?
• Ökonomisch/ökologische und landschaftliche Auswirkungen auf den
Waldbestand und auf die Gesellschaft
• Zu treffende Maßnahmen der Forstbehörde und der Waldbesitzer
Samstag, 13. Mai 2023
Uhrzeit: 14:30 Uhr
Treffpunkt: Bahnhofsparkplatz Schlanders
Es werden Fahrgemeinschaften gebildet,
um in einen Wald vor Ort zu gelangen.
Keine Anmeldung erforderlich;
Teilnahme kostenlos.
Bildungsausschuss Schlanders
Samstag, 6. Mai 2023 von 6.00 bsi 8.30 Uhr
Treffpunkt: Besucherzentrum avimundus in der Schlanderser Fußgängerzone
Bildungsausschuss Schlanders
Projekt: Bienen
in Imker packt aus! Nach 20 Jahren Praxis und gefühlten 20.000 Bienenstichen lüftet Franco Bernard endlich den Schleier, bringt Licht ins Dunkel des Bienenstocks und räumt mit Mythen und Märchen auf.
Ein bunter Bilderbogen mit Blick über den Wabenrand und spannenden Einsichten – und als Bonustrack noch 10 Sinnsprüche für ein gutes Leben, einfach der Natur abgelauscht.
Donnerstag, 25.05.2023
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: Schlanders/Kulturhaus Karl Schönherr
Eintritt: 7,00 €
Gemeinschaftsveranstaltung zum Projekt „Bienen und Imkerei in Schlanders“
Bildungsausschuss Schlanders
Projekt: Bienen
mit den Schlanderser Imkern
Ein spannender Einblick in das Leben des Bienenvolks
Samstag, 20.05.2023
Beginn: 14.30 Uhr
Treffpunkt: Schlanders/Stainerparkplatz
Für Familien und Interessierte, kostenlos
Gemeinschaftsveranstaltung zum Projekt „Bienen und Imkerei in Schlanders“
Bildungsausschuss Schlanders
Projekt: Bienen
In seinem Vortrag gibt der Bienenexperte Martin Ennemoser einen fundierten Einblick in dieses Thema.
Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen.
Donnerstag 18.05.2023 um 19.30 Uhr
in der Aula Magna der Wirtschaftsfachoberschule
(WFO) Schlanders
Eintritt kostenlos
Gemeinschaftsveranstaltung zum Projekt „Bienen und Imkerei in Schlanders“
Bildungsausschuss Schlanders
Schlanders/Buchbesprechung - 1872 war das Jahr des schrecklichen Feuers von Zernez. Selma Mahlknecht, Schriftstellerin aus Plaus und seit 2012 in Zernez wohnhaft, war zum 150. Jahrestag des Dorfbrandes mit einem literarischen Werk beauftragt worden. In der Bibliothek Schlandersburg hat sie „Fö. Zernezer Feuer“ erstmals vorgestellt. Sie sprach über den Entstehungsprozess und die damit verbundene Recherchearbeit. Historische Fotos und der Austausch mit Zernezer:innen seien hilfreich gewesen. In wenigen Monaten hatte sie das Werk abgeschlossen. Ihr 13tes, dazu kommen über 20 Theaterstücke.
Die vorgetragenen Textstellen überzeugten die Zuhörer:innen davon, dass die Erzählungen aus „Fö“ zwar erfunden, aber dennoch authentisch sind. Sie sind hineingemessen ins Jahrzehnt, in dem sie spielen. Die Lesung umrahmte die Autorin selbst, indem sie sich als Sängerin und Liedermacherin bewies. Kurt Gritsch begleitete sie an der Gitarre.
In „Fö“ lernen wir die Entwicklung von Menschen und damit des Dorfes Zernez kennen. Verschiedene Sprachen klingen an, um die Vielfalt im Engadin sichtbar zu machen. Die fünf Erzählungen mit Pro- und Epilog sind auf Deutsch geschrieben, zahlreiche romanische Wörter in der Variante Vallader durchziehen sie. Italienisch, Tirolerisch und Portugiesisch repräsentieren weitere Sprachgruppen. Bedeutend ist das Feuer, jedoch nicht in seiner grauenhaften Form. Es leuchtet die über vier Generationen gespannte Familiensaga aus, von 1911 bis in die Gegenwart. La linterna (Laterne), La sbrinzla (Funke), Las chandailas (Kerzen), La chadafö (Küche, Haus des Feuers) und La fuschella (Fackel) lauten die Titel der Feuerminiaturen. Sie setzen nach dem großen Brand ein und seien „ein glimmendes, kein loderndes Feuer als Gegenentwurf zum großen Feuer“, wie es die Autorin bei der Lesung ausdrückte. Als Verbindung, als Aufbruch, als Hoffnung, als Neubeginn, als Emotion, als Unsicherheit, als Widerstand könnten die Flämmchen gedeutet werden. Scheinbar nebenbei erfahren die Lesenden, was sich rund um die Familie an natürlichen oder menschlichen Katastrophen ereignet. Umwälzungen wie der beginnende touristische Ausbau und das späte Frauenstimmrecht sind Etappen, die aus „Fö“ blitzen. Mahlknecht macht fühlbar, was in den fein ausgearbeiteten Figuren schwelt und sticht. Mit ihren Feuergeschichten weckt sie die Neugier auf Zernez, das wie viele Vinschger Dörfer nach einem Dorfbrand neu zu beginnen hatte. Feuer entfaltet Kraft, „Fö“ auch.
Maria Raffeiner
Planeil - So ein Luxusauto hat das Bergdorf Planeil wohl noch nie erreicht. Miklos Kiss, von der Audi AG in Ingolstadt hatte den Wagen am Vormitttag des 21. April 2023 auf dem Dorfplatz abgestellt. Sein Ziel war dann die Grundschule, wo er die neun Kinder und die Lehrpersonen Florain Thaler und Miriam Wallnöfer einlud, sich das neueste Audi Modell genauer anzuschauen. Es handelte sich um den Audi e.tron GT, ein modernes Elektroauto mit außergewöhnlichen Details im Wert 170.000 Euro. Kiss erklärte das pilotierte Fahren. Der Besuch war über das Netzwerk der Kleinstschulen Südtirols und der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen mit Prof. Annemarie Augschöll organisiert worden. Die Idee eines Netzwerks der Kleinstschulen basiert auf einem informellen Austausch, der in periodisch organisierten Kleinschulgipfeln an der Fakultät erweitert und vertieft wird. In diesem Zusammenhang werden Patinnen und Paten aus den unterschiedlichsten Bereichen angesprochen. Diese stellen sich dann im Rahmen des Netzwerkes als Weltwissensvermittler:innen hinter die Kleinstschulen und geben ihnen damit Sichtbarkeit. Zu den Paten zählen namhafte Persönlichkeiten darunter beispielsweise Norbert Rier von den Kastelruther Spatzen. Die Paten kommen ehrenamtlich zu den Schulen und öffnen den Schüler:innen wertvolle Blicke in ihre Außenwelt. Mit dem Elektroauto führte Kiss den Kindern die neusten Entwicklungen in der Autobranche vor Augen. Die Kleinen konnte den Wagen berühren, sich hineinsetzen und alle Details entdecken. Und sie staunten nicht schlecht. Am Nachmittag hatten auch die Bewohner von Planeil die Gelegenheit, den Wagen genauer unter die Lupe zu nehmen. Und diese staunten ebenfalls. (mds)
Burgeis - Vor Kurzem ist bei der Vorstandswahl die Obmannschaft der Musikkapelle Burgeis von Aaron Punt auf Florian Punt gewechselt. Mit dem langgedienten Kapellmeister Alois Kuntner, dem neuen Vorstand un dem neuen Obmann bleibt die Musikkapelle Burgeis ein agiler und attraktiver Angelpunkt im regen Vereinsleben von Burgeis. Einen Beweis dafür lieferten die Musikant:innen beim gut besuchten Frühjahrskonzert Mitte März im Kulturhaus von Burgeis. Pater Prior Philip Kuschmann führt als Konzertsprecher galant durch die ausgewählte und gefällige Musikliteratur und das Publikum belohnte das Ergebnis der Mühen bei den unzähligen Musikproben mit großem Applaus. Ein zweiter Beweis für die Bedeutung der Musikkapelle im Dorfgeschehen und für die Jugendarbeit sind die Neuzugänge junger talentierter Musiker. Mit Alexander Thöni am Schlagzeug, mit Benedikt Zagler am Horn und mit Felix Punt an der Posaune hieß die Kapelle die drei Neuzgänge willkommen. Mit Freude wieder mit dabei sind Barbara Moriggl an der Klarinette und Katrin Thöni an der Klarinette.
Dass die Kapelle ihre Mitglieder in Ehren hat, Gemeinschaft pflegt konnte man wiederum an den Ehrungen ablesen. Johannes Grass erhielt das Ehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft, Thomas Wegmann erhielt ebenfalls das Ehrenabzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft. Die Ehrenabzeichen in Bronze für 15 Jahre Mitgliedshaft erhielten Jana Fliri, Elisa Theiner und Werner Punt. Die Ehrungen wurden vom Bezirksobmann des Bezirk Schlanders im VSM Florian Müller vorgenommen, worüber sich die Musikkapelle sehr gefreut hat.
Mit kulinarischen Leckerbissen hat der bekannte Koch Manfred Ziernheld die Verpflegung nach dem Konzert übernommen.
Mit der Umrahmung von kirchlichen Festen, von weltlichen Feiern vor Ort bereichert die Musikkapelle Burgeis das Geschehen im Dorf und bei Besuchen von Partnerstädten bewährt sich die Musikkapelle als Botschafter von Burgeis seit Jahrzehnten. (r/eb)
Schlanders/Drususkaserne - Thomas Strobl aus Schlanders, Oberschullehrer in Mals, hat in einem Geschäftslokal am Damml eine Videoinstallation angebracht, um zum Nachdenken über die Vorgänge in der Drususkaserne anzuregen. Der Vinschgerwind hat mit Thomas Strobl gesprochen.
Vinschgerwind: Ist diese Aktion nur die Reaktion eines enttäuschten Einzelbürgers?
Thomas Strobl: Genau das bin ich: Ein enttäuschter Einzelbürger. Es ist wirklich absurd, dass eine Gemeindeverwaltung im Jahr 2023 den Kenntnisstand zur Klimakrise völlig ignoriert und einen gewachsenen Baumbestand und adaptierbare Gebäude mit selten gewordenen Qualitätsmerkmalen plattwalzen will, um diese Baulücke dann mit neuen Wohnschachteln vollzustellen – etwas grün behübscht, um die Beton- und Styrodurwüste als „nachhaltig“ zu verkaufen.
Vinschgerwind: Worüber sollte in der Denkstatt nachgedacht werden?
Thomas Strobl: Die Präsentation soll den Schlanderser:innen deutlich machen, was sie verlieren würden, wenn die Gemeinde ihr Vorhaben wirklich umsetzt. Ich verstehe auch nicht, dass die so genannte „Wirtschaft“ und die Gastronomie den Wert dieses Rohdiamanten nicht erkennen und sich nicht gegen den drohenden Verlust eines möglichen Leuchtturmprojekts mit großem Entwicklungspotential wehren.
Vinschgerwind: Was kann die Denkstatt auslösen oder bewegen?
Thomas Strobl: Ich fühle mich zunächst einmal den wunderbaren Bäumen verpflichtet, deren Mikroklima ich täglich auf meinem Weg zur Arbeit genieße. Ich könnte es nicht ertragen, untätig zuzusehen, wie sie einem völlig aus der Zeit gefallenen Bauprojekt weichen müssen. Und als Lehrer kann ich nur darüber staunen, wie offensichtlich gleichgültig es der Gesellschaft ist, dass unsere Kinder deutlich schwierigere Lebensverhältnisse vorfinden werden. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn viele ihren Unmut über das Vorhaben in einer Mail an die Gemeinde äußerten. Die ersten 50 können sich am 7. Mai das Buch „Bäume vernichten kann jeder Narr“ von John Muir abholen. Nähere Infos in den Vitrinen der Denkstatt am Damml.
Interview: Heinrich Zoderer
Heimatbühne Kastelbell-Tschars
In der Kürze liegt die Würze, unter diesem Motto brachte das Team der Heimatbühne Kastelbell-Tschars Ende April die witzige Verwechslungskomödie „Oma ist online“ im Josef-Maschlerhaus in Tschars auf die Bühne. Autorin des Stückes ist die junge Theaterschreiberin Regina Harlander (geb. 1983) aus Bayern. Eine knappe Stunde lang drehte sich das Geschehen auf der Bühne um den dahingeschiedenen Dackel Otto und um den Schmerz seine Besitzerin Oma Luise (Anna Maria Schwarz). Ihr Sohn Eberhard (Peter Nischler) und ihre Schwiegertochter Monika (Elke Kofler) bemühen sich, die alte Dame in ihrem Abschiedsschmerz zu trösten. Sie planen eine Beisetzung der Urne mit Ottos Asche unter dem Zwetschgenbaum, den der Verblichene täglich besucht hat. Enkelin Lena (Amelie Kofler) möchte die Oma mit einem neuen Vierbeiner trösten und schlägt eine Suche im Internet vor. Von der Idee angetan wird die Oma mit dem Handy der Enkelin selbst aktiv und landet in Lenas Dating-App. Schon bald erlebt die alte Dame eine Überraschung in der Person eines zweibeinigen Charmeurs (Christian Obwexer). Die Akteure auf der Bühne bereiteten ihrem Publikum kurzes, aber sehr nettes Theatervergnügen. Regie führten Werner Santer und Doris Egger. Die Gesamtleitung lag in den Händen der neuen Obfrau Ida Lanbacher. Sie hat den langjährigen Obmann Paul Viertler abgelöst, der gesundheitsbedingt in den Hintergrund getreten ist. (mds)
Ein Geschirrtuch ist ein Geschirrtuch. Ein „Hangerle“ eben. Man beachtet dieses täglich und oft benutzte Küchenutensil kaum, man verwendet es einfach. Einerlei, ob es fleckig, etwas zerschlissen oder a bissl löchrig ist. Das „Hangerle“ kann Sinnbild für eine Gesellschaft sein, die achtlos mit Dingen des täglichen Gebrauchs umgeht. Man kauft es billigst im Zehnerpack und will seine Ruhe haben.
Diese Achtlosigkeit den „Hangerlen“ gegenüber kommt auch in meiner Küche vor. Abtrocknen ist lästig, muss aber getan werden. Es ist so, dass man schon Präferenzen für ein bestimmtes Geschirrtuch entwickeln kann, weil dieses ein wenig besser trocknet, sich nicht so schnell vollsaugt.
Seit einem Jahr hat sich einiges verändert in meiner Küche. Ein neues Küchentuch hat Einzug gehalten. Schon vom Angreifen her, also von der Haptik her, ist das neue Geschirrtuch eine andere Dimension. Von der Optik ein Genuss, von der Saugfähigkeit unvergleichlich. Nun ist es so, dass ich darauf achte, dass das neue Geschirrtuch bei Bedarf rasch gewaschen wird, damit der Einsatz rasch wieder gewährleistet ist. Weil es einfach fein ist, damit abzutrocknen.
Mein neues Geschirrtuch heißt „Grischun“ und stammt aus der Handweberei Tessanda in Santa Maria Val Müstair. „Grischun“ ist also in meiner Nachbarschaft gewoben worden, an einem der 27 Webstühle, von einer Frau. Denn in der Tessanda arbeiten als Weberinnen und Näherinnen ausschließlich Frauen. 18 sind es, fast die Hälfte davon Frauen aus dem Vinschgau.
Bei meinem Besuch in der Tessanda begegnen mich Freundlichkeit und ungewohntes Klappern. Maya Repele führt mich durch die verwinkelten Räume im Tessanda-Haus. Repele, die Züricherin, kennt den Betrieb seit 2017. Zwei Jahre lang war sie im Stiftungsrat der Tessanda und seit 2019 hat sie als Geschäftsleiterin die Weberinnen und Näherinnen kennen lernen dürfen. „Wenn ich gesehen habe, was die können...“, sagt Repele immer noch mit Erstaunen: „Superfrauen“. Das Klappern verstummt, Kaffeepause. Mit erstaunlicher Gelassenheit, gut gelaunt, ohne Hektik kommen die Frauen zum Kaffeetisch. „Ich freue mich jeden Tag, an die Arbeit zu gehen“, sagt mir eine, die erst seit Kurzem im Tessanda-Team arbeitet. Gibt es ein größeres Kompliment für einen Betrieb?
Die Tessanda, vor 95 Jahren als Hilfsprojekt für Frauen, als einzige Ausbildungssstätte im abgeschiedenen Val Müstair gegründet, hat einen unschätzbaren Wert. Die Weberinnen bewahren und verfeinern ein Kulturgut, die Tessanda hat sich zu einem soliden Arbeitsplatz auch mit touristischem Mehrwert für das Tal herausgebildet und die Tessanda ist eine Ausbildungsstätte mit Alleinstellungsmerkmal. Es gibt nur 5 ähnliche Ausbildungsstätten in der Schweiz.
Strukturiert ist die Tessanda als Stiftung. „Das ist ähnlich einer Genossenschaft“, klärt mich Maya Repele auf. Es gebe keinen Einzelbesitzer, der Gewinn werde in den Betrieb reinvestiert. Stiftungen sind in der Schweiz manchmal steuerbefreit und werden akribisch von der Stiftungsbehörde kontrolliert. „Die Manufactura Tessanda Val Müstair ist seit einigen Jahrzehnten eine Stiftung mit dem Zweck, das professionelle Handweben als eigenständigen Beruf zu erhalten und zu fördern, junge Menschen auszubilden und so die Möglichkeit zu schaffen, das Handweben von Grund auf und in Übereinstimmung mit dem Berufsreglement von Bund und Kanton zu erlernen“, so ist es handgewoben auf www.tessanda.ch formuliert.
Im Sinne der Frauenförderung sorgt die Stiftung zudem dafür, dass allen Tessanda-Mitarbeiterinnen eine attraktive Arbeitsstelle geboten werden kann und sie einen Verdienst im Val Müstair haben.
In mein Geschirrtuch sind also Handwerk, Liebe und Geschichte verwoben. Nicht nur, dass es sich gut anfühlt, es ist ein „wunderbares Hangerle“. Auch bin ich stolzer Besitzer eines „Sdratsch“, vom italienischen hergeleitet „straccio“, also eines Geschirrspültuches. Die Vorzüge dieser handgewobenen Preziose... Preziose? Ein Geschirrspültuch fristet normalerweise ein noch viel weniger beachtetes Dasein als ein Geschirrtrockentuch. Aber mein Sdratsch ist eine Preziose, handgewoben und deshalb wertvoll. Wertvoll auch, weil es seinen Dienst 10 Mal besser erfüllt, es fühlt sich in der Hand, an Pfannen und Tellern gut an, es bleibt viel hygienischer, es bleibt beständig.
Die Tücher sind aus Halbleinen gewebt, also eine Mischung aus Baumwolle und Leinen. Überhaupt setzt man in der Tessanda auf Qualität. „Für alle Gewebe verwenden wir ausschließlich qualitativ hochwertige und natürliche Rohgarne: Leinen, Baumwolle, Wolle, Cashmere, Seide, Hanf und mehr – je nachdem, was sich für das jeweilige Produkt am besten eignet“, sagt Maya Repele.
Zudem: Die Tessanda setzt sich zusammen mit dem Naturpark Biosfera Val Müstair ein, dass wieder Flachs (Leinen) im Tal angepflanzt wird. Das Projekt begeistert und kommt gut voran.
Natürlich werden in der Tessanda nicht nur Geschirrtücher gewebt. Die Palette ist groß: Teppiche - sogar auf Maß, Taschen, Jausesäckchen, Tischtücher, Tischläufer, Handtücher und Accessoires für’s Bad, Schals, und Foulards... Formschöne, handgewebte, präzis gearbeitete Stoffkreationen.
Die Arbeit am Webstuhl ist kein Zuckerschlecken. Die Arbeit erfordert Kraft, Ausdauer, Konzentration, mentale Stärke. Erfahrene Weberinnen erzählen von einem Flow - ähnlich bei Sportarten wie dem Klettern - einem Trancezustand beim Weben. Angenehme Erfahrungen bei der Arbeit, aus der regelmäßig Gewebtes mit exakten Rändern und also Prächtiges hervorgehen kann. Die Näherinnen in der Tessanda perfektionieren die Arbeit der Weberinnen.
Mentale Stärke, Eigenverantwortung, Können und Selbstbewusstsein der Frauen bedürfen genauso der Pflege wie die Webstühle oder das Business selbst. Was für jeden Betrieb, dem das Wohlergehen der Mitarbeiter:innen am Herzen liegt, gelten kann, wird in der Tessanda mit Weiterbildungen und Workshops konkret umgesetzt. Ein Beispiel: Es ist noch nicht lange her, da konnte zum Workshop „Erfolgreiche Bewältigung von Herausforderungen dank mentaler Stärke“ mit der ehemaligen Spitzensportlerin Monika Wicki-Hess, die zudem Mentaltrainerin vom äußerst erfolgreichen jungen Schweizer Marco Odermatt ist, eine Koryphäe ins Val Müstair für die Tessanda-Belegschaft eingeladen werden.
„Wir machen das, was wir sagen und sagen das, was wir machen“, fasst Maya Repele das Tun in der Tessanda zusammen.
Dass das Tun, die Produkte, das Bewahren von Traditionen von außen wohlwollend wahrgenommen wird, beweisen nicht zuletzt die nationalen Preise, die Tessanda zugedacht wurden. Etwa den «Prix Montagne Publikumspreis 2020»: Der von der Schweizer Berghilfe und den Mobiliar Versicherungen gemeinsam ausgeschriebene Publikumspreis geht im Corona-Jahr an die Tessanda. Das Publikum hat der Handweberei unter sechs Kandidaten am meisten Stimmen gegeben. Oder der 2. Platz beim «Mobiglias Design Preis 2022».
Als große Wertschätzung mit dem angenehmen Effekt der Sichtbarkeit werden die Auszeichnungen in der Tessanda freudig wahrgenommen.
Wertschätzung kommt auch von anderer Seite. Carl Elsener, der CEO der Victorinox AG, im Vinschgau dem Namen nach bekannt als Teilhaber der Laaser Marmor AG, ist auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für seine rund 1000 Mitarbeiter:innen bei Tessanda fündig geworden. Elsener hat Küchenhandtücher bestellt und in die Tessanda nach Sta. Maria zurückgemeldet: „Victorinox und Tessanda haben einiges gemeinsam. Beide Firmen sind Schweizer Traditionsbetriebe, die auf eine lange Geschichte in der Handwerkskunst zurückblicken und großen Wert auf hohe Qualität legen.“ Die Rückmeldung kommt einem Ritterschlag für die kleine Tessanda gleich.
Oder die Anerkennung von einer anderen nicht minder berühmten Seite: Die international bekannte Schriftstellerin Donna Leon lebt im Val Müstair und hat der Tessanda wunderbare Sätze zugeeignet: „Arbeit macht oft Lärm. Das Geräusch eines Presslufthammers zerreißt uns fast das Trommelfell, der Bohrer eines Zahnarztes quält die Ohren mit hohen Frequenzen. In den Straßen von Sta. Maria Val Müstair dagegen hört man ganz besondere Arbeitsgeräusche, die wohl niemand als „Lärm“ bezeichnen würde. Sie kommen aus den Fenstern der Tessanda, wo Weberinnen am Werk sind. Klick, klack, wumm - so klingt es. (...) Es gibt auch kürzere Intervalle, wie Musik, die schneller wird: wumm, wumm, klack dieses Geräusch verrät uns, dass ein Küchentuch heranwächst. (...).“
Mit meinem Küchentuch von der Tessanda bin ich also auch noch in bester Gesellschaft, zwischen Carl Elsener und Donna Leon.
Ein Geschirrtuch ist nicht ein Geschirrtuch. Ein „Hangerle“ kann etwas Besonders sein. (eb)
Für einen Besuch:
Stiftung Manufactura Tessanda Val Müstair
Via Val Müstair 169
7536 Sta. Maria V. M. (Schweiz)
+41 81 858 51 26 | allegra@tessanda.ch
www.tessanda.ch
Das Sommerbeschäftigungsprojekt für Jugendliche aus Naturns und Plaus findet auch 2023 unter der Trägerschaft des JuZe statt.
Das Projekt bietet Jugendlichen wieder die Möglichkeit ganz ohne Druck ihre ersten Erfahrungen in der Arbeitswelt zu machen und den Wert von gemeinnützigem Einsatz zu erfahren. Durch ihre Mithilfe lernen die jungen Helfer*innen die unterschiedlichen Arbeitsfelder und Berufsbilder kennen und können dabei ihre Fähigkeiten weiterentwickeln oder neue entdecken und erlernen. Die teilnehmenden Einrichtungen freuen sich auch dieses Jahr wieder auf viele helfende Hände.
Alle Infos und
Unterlagen erhälst du
ab 03.05.2023 hier:
www.juze-naturns.it
eve@juze-naturns.it
oder direkt bei uns im
JuZe oder Kosmo
Der Jugendtreff Tarsch ist jeden Mittwoch von 18.00 bis 20.00 Uhr für euch Jugendliche geöffnet. Wir freuen uns sehr, wenn auch du mal vorbei kommen möchtest um mit uns zu kochen, spielen oder gemütlich zu ratschen. Gerne kannst du dich mit deinen Ideen, Vorstellungen und Wünschen rund um den Jugendtreff einbringen.
Wir freuen uns auf dich
und euch Alle…
Kontakt:
Myriam Sanzio Egger
(Jugendarbeiterin)
Tel. 328 558 81 31
mittelvinschgau@jugendtreff.bz
Kreativkollektiv a.rea
Nach dem Erfolg des Musiktheaters „Patria“ war das Theaterfieber in der Schauspielergruppe so groß, dass Judith Prugger und ihre CO-Autorin Vera Lechner bereit waren, in kürzester Zeit das Stück „Plopp, die Welt passiert vor deinen Augen“ zu schreiben. Derzeit wird es in der Aula Magna im Oberschulzentrum in Mals aufgeführt. Die Trägerschaft hat der Jugenddienst Vinschgau übernommen, der Initiativen von Jugendlichen gerne untestützt. Regie führt die Autorin Prugger selbst, unterstützt von Tobias Marseiler, der Regieassistent und „Mann für alles“ ist. Unter seiner Anleitung wurden die mobilen Kulissen des Stückes „Patria“ umgearbeitet und erneut genutzt. „Wir haben alles wiederverwertet“, sagt Marseiler. Die Herausforderung der Regie war vor allem, die Probentermine mit den 16 Schauspielerinnen und Schauspieler (4 Kinder, 4 Erwachsene und 8 Jugendliche) und den Helfer:innen zu koordinieren. Der Inhalt dreht sich um eine Wohngemeinschaft mit unterschiedlichen Menschen und deren Eigenheiten. In Folder steht dazu Folgendes: „Und so beginnt ein Konflikt, indem es um nicht weniger geht, als darum, wer wir sind, wer wir sein wollen, und wo wir hingehören in dieser Welt.“ Die engagierte Schauspielergruppe freut sich auf viele Besucher:innen. (mds)
Schlanders/BASIS - Der Wirtschaftsverband hds organisiert auch 2023 wieder die Akademie für Orts- und Stadt-entwicklung.
Die Zielgruppe des Ausbildung sind Bürgermeister, Wirtschaftsreferenten, Entscheider in den Tourismusvereinen und all jene, die an der Ortsentwicklung interessiert sind.
Die Akademie wird wechselnd in den 5 Bezirken Südtirols abgehalten. Am 20. April war Vinschgau an der Reihe. Im KASINO der BASIS Vinschgau Venosta kamen rund 20 Teilnehmen-de aus dem ganzen Land zu einem ganztägigen Modul zusammen - inklusive Pizza aus dem his-torischen Holzofen der BASIS.
Die Experten aus dem In- und Ausland legten ihren Fokus auf verschiedene praxisnahe Heran-gehensweisen zur Steigerung der Qualität und Anziehung von Ortschaften oder Städten. Konkret sollen die Alleinstellungsmerkmale eines Ortes ermittelt und verstärkt kommuniziert werden. Auch Themen wie Mobilität und Umwelt sind in einer umfassendenden Standortent-wicklung ausschlaggebend.
Nach der BASIS in Schlanders wird die hds-Akademie für Orts- und Stadtentwicklung weiter nach Brixen, Lana und Bozen ziehen und endet Anfang Juni.
pr-info Siebenförcher
Das Verwaltungs- und Logistikcenter der Familienmetzgerei Siebenförcher in Gargazon feiert heuer sein 15-jähriges Bestehen und rüstet sich für die Zukunft.
Im Jahr 2008 entstand in Gargazon das hochmoderne Verwaltungs- und Logistikcenter der Traditionsmetzgerei. Notwendig geworden war der Umzug, da am bestehenden Standort in Meran die Kapazitätsgrenze erreicht worden war.
Der Standort Gargazon eignet sich vor allem durch die direkte Anbindung an die Schnellstraße „MeBo“. Zusätzlich bietet das Areal die Möglichkeit für künftige Erweiterungen. Mit dem modernen Gebäude samt Hochregallager und Warenwirtschaftssystem kann den Kunden höchste Produktsicherheit, lückenlose Rückverfolgbarkeit, absolute Frische und einen zuverlässigen Lieferservice garantiert werden. Ca. 3.000m² logistische Lagerfläche und über 7.200 Stellplätze im Hochregal bieten ausreichend Platz für die handwerklich erzeugten, qualitativ hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren.
Mit 01. Januar 2023 wurde auch der Rechtssitz der Siebenförcher GmbH nach Gargazon verlegt und beschäftigt allein dort über 80 Mitarbeiter. Im Zeichen der Nachhaltigkeit wird im Jubiläumsjahr auch auf Modernisierung gesetzt – für Klima und Umwelt wird eine große Photovoltaikanlage installiert und das Unternehmen für die Zukunft gerüstet.
www.siebenfoercher.it
Plaus - Alexander Kaserer beleibt auch für die kommenden fünf Jahre Ortsobmann des Wirtschaftsverbandes hds in Plaus. Er wurde vor kurzem bei der diesjährigen Ortsversammlung bestätigt.
In der Versammlung wurden aktuelle Themen besprochen. Kaserer dankte dabei der zuständigen Gemeindereferentin, Viktoria Weithaler, die für die Anliegen der Betriebe stets ein offenes Ohr hat. „Ich finde es gut, dass die Beiträge für die Nahversorger erhöht, und auch einige Kriterien angepasst wurden“, so der Ortsobmann. Ohne diese Förderungen könnten die Lebensmittelgeschäfte vor Ort nicht wirtschaftlich betrieben werden - mit allen negativen Folgen für die einheimische Bevölkerung, ist Kaserer überzeugt.
Außerdem regte der Ortsobmann an, alle Vereine und Verbände der Gemeinde zu einem gemeinsamen runden Tisch einzuladen, um sich zu den verschiedenen wichtigen Themen des Dorfes auszutauschen. Am Herzen liegt ihm eine Neuauflage des Plauser Genussfestes, das im August stattfindet.
hds-Bezirkspräsident Johann Unterthurner unterstreicht die Notwendigkeit, die kleinen und mittelgroßen Betriebe im Ort zu unterstützen und zu fördern.
„Das Konkurrenzdenken zwischen den verschiedenen Branchen muss in den Hintergrund treten, und die Kooperation muss gestärkt werden“, sagte die Gemeindereferentin Weithaler.
pr-info VEK
Die weitum für ihre Brot- und Backspezialitäten bekannte Bäckerei Schuster in Laatsch hat sich für den lokalen Stromanbieter VION entschieden. Im neuen Betriebsgebäude in Laatsch wird demnach mit einheimischem Strom gebacken. Damit schließt sich ein Kreis des lokalen Wirtschaftens und der lokalen Wertschöpfung und kleine Kreisläufe werden gelebt. Für den Stromanbieter VION ist es eine mit Wohlwollen aufgenommene Bestätigung für Service und Kundenfreundlichkeit. Denn die Bäckerei Schuster ist ein handwerklicher Traditionsbetrieb. Was 1939 als kleine Dorfbäckerei in Laatsch begann, ist heute ein Familienbetrieb in der vierten Generation. VION ist ein junger, aufstrebender Betrieb im Bereich der Energieversorgung und hat sich in relativ kurzer Zeit Vertrauen bei seinen Kunden und bei den Genossenschaftsmitgliedern des Vinschgauer Energiekonsortiums aufbauen können. Die Geschäftsverbindung mit dem Traditionsbetrieb Bäckerei Schuster unterstreicht dies in beeindruckender Weise. Im Bild überreichen die VION-Mitarbeiter Jürgen Thurin (links) und Tobias Kapeller (rechts) Pius Schuster (Mitte) das Stromzertifikat.
Kortsch - Am Samstag 22. April fand ein klassisches „Friedenskonzert“ mit Beginn um 17.00 Uhr im Vereinshaus von Kortsch statt. Es war bis auf den letzten Platz gefüllt. 30 Kinder und Jugendliche rührten die Zuhörer mit Musikstücken, die von ukrainischen Komponistinnen arrangiert wurden. Zu den Ehrengästen gehörten die ehem. Volksanwältin Gabriele Morandell und der LVH-Vizepräsident Hannes Mussak, die von den kleinen Musikern, deren Ehrgeiz und Können begeistert waren. Der Verein „Venusta Musica EO“ wurde 2020 gegründet, um in Zeiten der Pandemie Kindern und Jugendlichen eine gemeinsame Aufgabe zu geben. Ein Ziel ist es Streicher- und Kammermusik vermehrt zu verbreiten. Es braucht viel Disziplin und Durchhaltevermögen ein Streichinstrument zu erlernen. Die Idee zum Konzert kam von der Musiklehrerein Alena Savina aus Weißrussland, die seit 2021 im Vinschgau mit viel Engagement und Herz unterrichtet. Mit den gesammelten Spenden des Abends werden Komponisten im ukrainischen Kriegsgebiet unterstützt. Werke bekannter Komponisten werden in eine vereinfachte Form für Kinder und Jugendliche umkomponiert, um diese zu motivieren, einmal das Original zu spielen. Das Konzert war eine erst Kostprobe der bisher einstudierten Werke. Anfang August 2023 findet ein Kammermusik-Workshop in Schlanders statt. Infos darüber unter www.venustamusica.eu. Der Verein hofft das Interesse in die klassische Musik geweckt zu haben und auf Gönner, die die Weiterentwicklung aktiv und passiv unterstützen. Ein großer Dank geht an die Sponsoren und den Bildungsausschuss von Kortsch. Gedankt wird auch den Ortsbäuerinnen von Kortsch, für das wunderbare Buffet und Nadja Theiner, welche die Streicher mit einem Überraschungstörtchen belohnte. Es war ein bewegender Abend. (chw)
Partschins - Kürzlich fand die jährliche Versammlung der Ortsgruppe Partschins des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) im Cafè Taufenbrunn in Partschins statt. Mit einem kurzen Rückblick auf das vergangene Tourismusjahr eröffnete Ortsobmann Philip Ganthaler die Jahresversammlung. Ein Dank ging an die Entscheidungsträger in der Gemeindeverwaltung, welche dem Tourismus Unterstützung und Wertschätzung erfahren ließen. Ganthaler lobte auch das Projekt „Lebensraum Partschins“. „Dieses Projekt stellt einen großen Wert in der Wahrnehmung und dem Image des nachhaltigkeitsorientierten Tourismusort Partschins dar“, sagte Ganthaler.
Gebietsobmann Alfred Strohmer informierte über den Stand der Dinge rund um die Diskussion der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln. Allein die Herkunftskennzeichnung sagt nichts über die Qualität des Produktes aus, sagte Strohmer und unterstrich, dass bereits viele Restaurants lokale Lebensmittel anbieten und dies auch entsprechend dem Gast vermitteln.
Weiters informierte Strohmer über das künftige Modell der Ortstaxe, welches laut Plan von Landesrat Schuler im Jänner 2024 in Kraft treten soll.
Landtagsabgeordneter Helmut Tauber ging in seinen Ausführungen auf tourismuspolitische Themen ein. Unter anderen auf den Fachkräftemangel im Tourismussektor, welchen man mit verschiedenen Maßnahmen zu lindern versuche. In diesem Zusammenhang forderte Tauber, dass es urbanistisch möglich werden muss, Unterkünfte für Mitarbeitende neu zu bauen oder eben auch aufgelassene Strukturen als solche zu verwenden. Mit Zuversicht vermerkte Tauber abschließend, dass das Urlaubsland Südtirol, vor allem dank der familiengeführten Betriebe, sehr gut aufgestellt und von den Feriengästen begehrt sei.
Bürgermeister Luis Forcher und Tourismusreferent Ulrich Schweitzer lobten in ihren Grußworten den HGV als Impulsgeber für das gesellschaftliche Leben im Dorf und dankten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Verbandssekretär Helmuth Rainer informierte über die bürokratische Abwicklung der Bettennachmeldung sowie über die aktuellen Bestimmungen der Pflichtkurse für Mitarbeitende und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Auch bezüglich der derzeitigen Möglichkeiten der Förderungen bei Investitionen in Elektromobilität und alternative Stromquellen wurden die anwesenden Mitglieder auf den aktuellen Stand gebracht.
pr-info Tourismusgenossenschaft Naturns
Nach dem großen Erfolg der Premiere im vergangenen Jahr findet der Specktag dieses Jahr am Sonntag, 7. Mai 2023 statt. Besucherinnen und Besucher erwartet am Rathausplatz in Naturns von 10 bis 18 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit Genussmarkt, Showcooking, Kinderprogramm und Live-Musik.
Am Vormittag sorgt die Musikkapelle Naturns für musikalische Unterhaltung. Um 11.15 Uhr erfolgt der feierliche Auftakt mit der offiziellen Eröffnung, moderiert von Silvia Fontanive gemeinsam mit Tochter Stella. Thomas Ortler vom Restaurant Flurin bietet anschließend ein spannendes Showcooking mit Südtiroler Speck g.g.A.
Mittags und nachmittags runden Simon Rabanser und das Sextett Pamstiddn Kings die Veranstaltung musikalisch ab.
Die Hauptrolle spielt der Südtiroler Speck g.g.A., innovativ zubereitet vom Koch Martin Fritz. Auf dem Genussmarkt haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, kulinarische Kreationen rund um den Südtiroler Speck g.g.A. an verschiedenen Ständen mit Südtiroler Käse, Südtiroler Brot, Südtiroler Wein, ätherischen Ölen und vieles mehr zu verkosten.
Mit der geschützten geografischen Angabe „Südtiroler Speck g.g.A.“ wird nur jener Speck ausgezeichnet, der nach traditioneller Methode hergestellt wird. Der Speck wird mild gewürzt, leicht geräuchert und reift an frischer Bergluft. Sein einzigartiger Geschmack macht den Südtiroler Speck g.g.A. zu einem der typischsten Qualitätsprodukte aus Südtirol.
Naturns im Vinschgau ist für sein ganz besonderes Klima bekannt, für seine Burgen und Schlösser wie die St. Prokulus Kirche oder Schloss Juval. In der ursprünglichen Natur des Vinschgaus lassen sich abwechslungsreiche Wander- oder Bikeausflüge unternehmen.
Der Specktag wird von der Tourismusgenossenschaft Naturns und dem Südtiroler Speck Konsortium organisiert und von den lokalen Vereinen Musikkapelle, Bauernjungend und Krampusverein Naturns unterstützt. Er findet bei jeder Witterung statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen:
www.speck.it/suedtiroler-specktag-naturns/
Schloss Kastelbell - Es ist schon erstaunlich, dass der Vinschgau im Jahre 1923 drei Künstler hervorgebracht hat, welche die Bildhauerei nicht nur in unserem Tal sondern in ganz Südtirol geprägt haben. Die Rede ist von Friedrich Gurschler, geboren am 8. Februar 1923 in Schnals, Martin Rainer, geboren am 7. April 1923 ebenfalls im Schnalstal und Karl Grasser, geboren am 23. Dezember 1923 in Kortsch.
Ihre Jugend war geprägt vom Krieg, deshalb konnten sie erst spät an die Grödner Kunstschule in St. Ulrich gehen. Danach besuchten sie die Akademie der Bildenden Künste, Grasser in Wien, Gurschler in Nürnberg und Rainer in München.
Vergleichen kann man die drei Bildhauer nicht. Jeder ist eine eigene Persönlichkeit. Jeder ist seinen eigenen Weg gegangen. Jeder hatte seinen eigenen Duktus und jeder hatte seinen authentischen, unverkennbaren Stil gefunden. Das ist wohl das Schöne und Wertvolle.
Der Stil eines Bildhauers hängt unter anderem auch vom Material und von der Technik ab. Es macht nämlich einen Unterschied, ob der Bildhauer an Holz, Stein, Marmor, Bronze oder Kupferblech herangeht.
Friedrich Gurschler war ein Perfektionist, er wollte perfektionieren. Gurschler legte großen Wert aufs Detail, war detailverliebt. Motiv für seine Arbeiten war seine unmittelbare Umgebung (Mensch, Natur). Von seiner Naturverbundenheit und der Ehrfurcht vor der Schöpfung, was ihm zeitlebens Grundlage für sein Tun war, zeugen unter anderem seine sehr expressiven und ausdrucksstarken Tierplastiken (z. B. Panther-Bronze).
Für Karl Grasser war Religion im Werk immer ein großes Anliegen. Mag sein, dass Grasser, ebenso wie Gurschler, stilistisch manchmal noch ein wenig an die Romanik angelehnt war, aber auch er hatte seinen eigenen Stil. Unverkennbar ist Grassers Ausdruck der Hände und Gesichter in seinen Holzschnitten. Das Frische und Spontane läßt die Oberflächen fast schon lebendig erscheinen. Das ist nicht Naturalismus, das hat einen eigenen Ausdruck und erscheint schon ein wenig modern.
Fast schon abstrahiert erscheinen die Arbeiten Martin Rainers. Sein zarter, filigraner Stil hatte auch mit der Technik des Kupferblech treiben zu tun. Rainer hatte das Kupferblech in die Perfektion getrieben und mit dieser Technik hatte er auch den Plastiken seinen persönlichen Stempel aufgedrückt (z.B. Mönche auf dem Dorfbrunnen in Karthaus/Schnals, Modell in Kupferblech).
Ohne Gurschler, Grasser und Rainer wären die heutigen Bildhauer sicherlich nicht da, wo sie heute sind. Wenn heute auch ein anderer Zeitgeist herrscht, auf Gurschler, Grasser und Rainer konnte man aufbauen.
Peter Tscholl
Anlässlich des 100. Jubiläums zeigt das Kuratorium Schloss Kastelbell unter Obmann Gerold Tappeiner die Ausstellung „geboren 1923“. Die Eröffnung fand am 29.05. statt. Es werden rund 100 Werke der drei Künstler gezeigt, aufgeteilt in vier Themenkreise. Die Ausstellung ist bis zum 25. 06.2023 zugänglich. Öffnungszeiten 14 – 18 Uhr Dienstag bis Samstag und 11 – 18 Uhr sonn – und feiertags.
Lois Anvidalfarei aus Abtei, Alta Badia, gehört heute wohl zu den bedeutensten zeitgenössischen Bildhauern Europas. Er schreibt: „Als ich Schüler in der Kunstschule in St. Ulrich war, bin ich ihren Werken begegnet, später hatte ich das Glück alle drei persönlich kennen zu lernen. Ihre bäuerliche Herkunft, ihre einfache Erscheinung und die Art und Auffassung an den Skulpturen und Papierarbeiten heran zu gehen, verbindet sie und steht mir als Bildhauer und Zeichner sehr nahe. Die Geradlinigkeit, ihr Glaube, dazu auch eine geerdete Naivität in ihren Arbeiten, gemeint als gebürtiges, ursprüngliches Tun, abseits des Kunstbetriebs, unbeeinflusst von den gängigen Kunstrichtungen, zeichnet sie aus. Sie haben zweifelsohne die Kunstlandschaft in Südtirol geprägt“.
Lois Anvidalfarei, am 04.04.2023
pr-info VIP
Cosmic Crisp® gilt als Premium-Apfel der Zukunft. Die neue Sorte vereint alle Merkmale eines außergewöhnlichen Apfels: Vielfältig im Geschmack und sehr gut haltbar, um auch in den Sommermonaten frischen Apfelgenuss zu garantieren.
Cosmic Crisp®, bereits der Name steckt voller Bedeutungen. „Cosmic“ bezieht sich auf den Sternenhimmel, an den die hellen Lentizellen auf der leuchtend roten Schale erinnern. Doch nicht nur das Aussehen der neuen Apfelsorte ist himmlisch. Mit seinen vielfältigen Aromen bereitet Cosmic Crisp® auch himmlischen Genuss: Der Apfel schmeckt fruchtig-tropisch, mit Zitrusnoten und Nuancen von Ananas, Kiwi und grünem Gras. Süße und Säure sind perfekt ausgeglichen. Das Fruchtfleisch von Cosmic Crisp® ist extra saftig und fein, die Schale fest und knackig – eben crisp.
Die Premium-Apfelsorte stammt aus den USA und wurde an der Washington State University gezüchtet. Der Fokus lag nicht nur darauf, eine Apfelsorte mit besonderem Geschmack und Aussehen zu erhalten, sondern auch eine hohe Widerstandsfähigkeit und lange Lagerbarkeit zu erzielen. Dies gelang mit dem Cosmic Crisp® vortrefflich. Der Apfel ist lange haltbar und schenkt somit auch im Sommer frischen Genuss.
Die ersten Testpflanzen außerhalb von Washington State wurden 2017 gepflanzt. Seit 2019 ist Cosmic Crisp® im Handel verfügbar und eroberte sofort die Herzen der Apfelfans. Der Premium-Apfel wird nur in ausgewählten Gebieten angebaut, aktuell in Europa nur in Südtirol. Das Anbaugebiet für den Cosmic Crisp® umfasst im Vinschgau derzeit 213 Hektar und 859.729 Bäume. Die Vinschger Bauern bewirtschaften die Anlagen sowohl nach den Richtlinien der integrierten Produktion wie im Bio-Anbau. Ebenso wie ein guter Wein erreicht auch Cosmic Crisp® den Höhepunkt seines Geschmacks nach einiger Zeit. Deshalb ist der Apfel erst ab Frühjahr, also in der zweiten Hälfte der Verkaufssaison, verfügbar. Zu diesem Zeitpunkt hat Cosmic Crisp® seine Aromen voll ausgebildet.
Neugierig, den himmlischen Genuss auszuprobieren? Die Vinschger Cosmic Crisp®-Äpfel sind nun in den Detailgeschäften der Vinschger Genossenschaften sowie in ausgewählten Supermärkten erhältlich.
Vinschgau - Unzählige tanzfreudige Seniorinnen und Senioren nutzen seit Jahren in mehreren Orten des Vinschgau das Angebot „Tanzen ab der Lebensmitte“, das die geprüfte Tanzlehrerin Ingeborg Stecher aus Prad anbietet.
von Magdalena Dietl Sapelza
Ingeborg Stecher bringt tanzfreudige Menschen im Vinschgau seit dem fernen Jahre 1998 äußerst geschickt in Bewegung. Es gelingt ihr hervorragend, den Tanzwilligen beim Einstig in die jeweiligen Tanzformationen die Verunsicherungen zu nehmen und die Damen und Herren so zu motivieren, dass sie letztendlich große Freude an rhythmischen Bewegungen empfinden. „Ich bin ganz süchtig nach den Tanzstunden geworden, dass ich immer alles dransetze, um ja nicht zu fehlen“, schwärmt eine Teilnehmerin. Kürzlich haben die Tanzgruppen in Laas, Taufers i. M., Schluderns, Eyrs, Prad und Schlanders (dort tanzen zwei Gruppen) die heurige Tanzsaison (von November 2022 bis April 2023) abgeschlossen und gehen in die Sommerpause. „Tanzen ab der Lebensmitte ist ein geselliges Tanzen für alle, die lange mit Herz, Kopf und Körper fit bleiben wollen. Lebensfreude, Bewegung und Begegnung sind dabei die zentralen Elemente“, betont Stecher. Tanzen ist die älteste Ausdrucksform des Menschen. Es trainiert den ganzen Körper durch Bewegung, fördert die Konzentration, die Reaktion, die Beweglichkeit, die Balance und die Koordination. Die Bewegung mit Musik wirkt positiv auf das Herz, den Kreislauf, den Stoffwechsel und auf das vegetative Nervensystem. Tanzen trainiert das Gedächtnis, vermittelt Erfolgserlebnisse und erweitert den Blick auf die Welt. Und was noch dazu wissenschaftlich untermauert ist: Tanzen erhöht die Denkleistung und senkt das Demenzrisiko um ganze 76 Prozent. Studien mit chronisch erkrankten Menschen zeigten, dass durch das Tanzen deutliche Verbesserungen erreicht werden konnten. Kürzlich beendete die Laaser Seniorentanzgruppe in der Sport- und Freizeitanlage St. Sisinius ihre Tanzsaison mit einer kleinen Feier. Dort war den tanzenden Seniorinnen und Senioren ein Raum zur Verfügung gestellt worden. Die Vorsitzende der Seniorenvereinigung im KVW Laas Anna Spieß Hauser dankte der Tanzlehrerin Inge im Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und der Vorstandsmitglieder im KVW. Einen speziellen Dank richtete sie auch an die Gemeindeverwaltung, an den Amateursportclub Laas und dem Betreiber der „St. Pizzeria Sisinius“ Walter Hauser. Im Sommer leitet Ingeborg Stecher Tanzgruppen bei Meeraufenthalten in Rimini und Jesolo und im Herbst bei Kuraufenthalten in Abano Terme. Im November 2023 beginnt erneut die Tanzsaison in den Vinschger Orten.
Seelenbilder nennt Christl Thoma ihre Bilder, welche ab dem 11 Mai 2023 (Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 11.Mai um 17.30 Uhr) in der Raiffeisenkasse Prad ausgestellt werden und dort bis am 30. Juni zu den Geschäftszeiten zu sehen sind. Es sind ganz persönliche, ausdruckstarke und farbenfrohe Bilder die tief aus der Seele kommen und Gefühle der Künstlerin widerspiegeln. Daher auch der Name dieser Ausstellung „Wie innen so außen, wie außen.
Kolping im Vinschgau - Im Alter von 23 Jahren, wo üblicherweise die familiäre, berufliche und gesellschaftliche Etablierung erfolgt oder schon erfolgt ist, vollzieht Kolping einen entscheidenden Bruch in seinem Lebensweg. Er gibt nach zehn Jahren der Tätigkeit als Tischler sein bisheriges Leben auf und beschließt eine höhere Schule zu besuchen, um schlussendlich Theologie zu studieren um Priester zu werden zu können. Sehr eindringlich hat Kolping diesen Schritt und die darauf hinführenden inneren Auseinandersetzungen in seinem zur Matura verfassten Lebenslauf beschrieben. Ein solcher Schritt könnte heute leicht als „Aussteiger-Verhalten“ eingeordnet werden, wo es ja gelegentlich als modern gilt, alles hinzuwerfen und irgendwohin die Flucht anzutreten.
Eine solche Sicht wäre allerdings ein totales Missverständnis. Kolping ging es nicht darum, unbefriedigende Verhältnisse einfach loszuwerden, erst recht nicht darum, sich den gesellschaftlichen Gegebenheiten und Bedingungen zu entziehen. Tatsächlich hatte Kolping bei seinem Schritt ein klares Ziel vor Augen; er wollte Möglichkeiten und Chancen wahrnehmen, die in ihm steckten, und die sich ihm boten, auf deren Realisierung er zunächst hatte verzichten müssen aufgrund der familiären Verhältnisse, die seinerzeit den Besuch einer höheren Schule nicht zugelassen hatten. Letztlich hatte Kolping nie das Ziel aus den Augen verloren, was aus sich zu machen, das nur eben möglich war.
Damit wird ein prägender Grundzug in der Persönlichkeit Adolph Kolpings deutlich, nämlich seine Zielstrebigkeit! Diesen Ansatz blieb zeit seines Lebens treu!
Otto von Dellemann
Elisabeth Tappeiner aus Tschars hat sich der Landwirtschaft verschrieben. Zusätzlich ist
sie seit Kurzem Bezirksbäuerin im Südtiroler Bauernbund. Wie es dazu kam und was sie
antreibt, immer wieder eine neue Abzweigung zu nehmen.
von Maria Raffeiner
Nichts tun, das fällt Elisabeth schwer. Wenn sie abends ausruht, laufen beim Stricken die Hände weiter. Bei routinierten Arbeiten hat ihr Kopf Zeit für Hörbücher oder Podcasts. Der Baumschnitt bekommt so politische und wirtschaftliche Themen ab. Im Sommer wendet sie sich am liebsten den Karotten zu. Stundenlang kniet sie bei ihrem Lieblingsgemüse und jätet. „Die Karotten erden uns, sie tun uns so gut“, ist sie überzeugt.
Das war nicht immer so. Nach der Matura verspürte Elisabeth den Wunsch, von zuhause weg zu gehen. Sie zog nach Wien. Zunächst belegte sie den Studiengang Biologie, dann sattelte sie auf Germanistik um. Nach dem Abschluss begann ihr etwas zu fehlen. „Den Raatscher auf der Straße, das Aufeinander-Aufpassen“ vermisste sie. Sie besann sich darauf, dass zuhause ein Bauernhof auf sie wartete. „Was gibt es Schöneres, als sich selbst versorgen zu können?“, begründet Elisabeth ihre Entscheidung. Zurück in Tschars bearbeitete sie gemeinsam mit ihrem Vater das Kartheingut. Alles war im Umbruch. Sie lernte ihren späteren Mann Peter Weiß aus Thüringen kennen, der zu ihr zog. Gemeinsam stellten sie die Weichen neu, übernahmen den Hof und produzierten Bio-Äpfel. Keine einfache Sache, wie Elisabeth erzählt. Angekommen fühlen sich die Kartheiner jetzt als Direktvermarkter im Gemüseanbau.
Elisabeth trat der Bäuerinnenorganisation bei, was einiges in Bewegung brachte: Schon bald machte sie sich im Ortsausschuss mit, 2018 übernahm sie die Rolle der Ortsbäuerin. „So bin ich in die bäuerlich-politischen Gremien hineingekommen“, skizziert die bald Vierzigjährige ihren Weg. Es folgte 2020 die Kandidatur als bäuerliche Vertreterin (SVP) bei den Gemeinderatswahlen. Sie wurde gewählt und sitzt seither im Gemeinderat von Kastelbell/Tschars. „Mir taugt dieser politische Weg, weil mir das Mitgestalten gefällt. Ich bin keine, die zuhause auf alles und jeden schimpft. Wenn mir etwas nicht passt, will ich selbst aktiv werden.“ Als Bezirksbäuerin will sie die Anliegen und Bedürfnisse der Vinschger Bäuerinnen bis nach Bozen und in die Politik bringen. „Was mich daran reizt? Ich will den Frauen auf den Höfen eine Stimme geben. Auch denen, deren Realität ich noch nicht gut kenne. Mein Ziel ist es, dass Frauen auf den Höfen bleiben können, wenn sie es wünschen.“ Dafür nimmt sie die Politik in die Pflicht, indem sie einen Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder fordert. Und sie empfiehlt die vielen Ausbildungen für Frauen in der Bäuerinnenorganisation. Diese müssten näher an die Vinschgerinnen gebracht und ihnen schmackhaft gemacht werden, da sie ein Zuverdienst sein können. Weil’s „volle wichtig“ und „volle schian“ ist.
Bis ihr Sohn auf die Welt kam, war Elisabeth bei Näh- und Patchworkkursen als Referentin unterwegs. Seither hat sich einiges verändert. Mit den Aufgaben und Ämtern stiegen Austausch und Kontakte. Sie schärften ihren Blick, regten Perspektivenwechsel an: „Ich bin durch die Verbandsarbeit mutiger geworden. Ich habe gelernt, über den Schatten zu springen, aber auch um Hilfe zu bitten und sie anzunehmen.“ Neu für sie sind die Sitzungen in Bozen, denn als Bezirksbäuerin ist sie im Landesbäuerinnenrat. Zu Beginn habe ihr der Kopf geraucht, erzählt sie schmunzelnd. „Planen, Termine, zack zack“!
Elisabeth deutet auf ihr Handy: „Mein Büro habe ich immer dabei.“ Vieles geht vom Feld aus, E-Mails, Telefonate. Auch im Winter sei es nicht so ruhig, wie oft angenommen wird. Da spielen sich Planung und Marketing für den eigenen Hof und viel Verbandsarbeit ab.
Im Gewächshaus sprießt es bereits, der Frühling zieht ins Land. Elisabeth will langsam weiter wachsen. Der Safrananbau am Kartheingut hat ihr Aufwind gegeben. Dennoch ist die Landwirtschaft auch mit Krisen verbunden. „Ist das schon der richtige Weg?“, fragt sie sich dann. Kraft schöpft sie aus den Gesprächen mit den Kund:innen. Wenn sie Zweifel plagen, hilft ihr ihr Mann Peter, das Mindset zu ändern. „Negatives verdrängen wir nicht, aber es ist wohltuender, wenn wir uns auf die guten Seiten konzentrieren.“
Dazu gehört auch der Dialog mit ihrem Bezirksausschuss und mit weiteren Bäuerinnen. Sich gegenseitig beraten, stützen, Mut machen. Das sind Werte, die Elisabeth ausbauen will. Ihre Botschaft: „Die feministische Sicht ist mir wichtig. Die Bäuerinnen sind die größte Frauenorganisation in Südtirol. Auf dieses Netzwerk mit vielen Fäden könnt ihr euch verlassen.“ Dieses Potential mag sie sichtbar machen. Was sie sonst noch mag? Ihren Hausgarten. Unbehandeltes Gemüse, vor allem die Karotten. Und bald auch Streuobst.
Volksbühne Laas
Wenn die Spielstätte zur Baustelle wird, ist Kreativität und Flexibilität gefragt: Das Josefshaus in Laas wird derzeit umgebaut, und somit die Markuskirche kurzerhand wieder zur Theaterbühne umfunktioniert.
Unter der Regie von Heidemarie Stecher führt die Volksbühne Laas dort ab Mitte Mai das Volksstück “NEBELREISSN” von Ralph Wallner auf: Das Leben in den Bergen ist hart. Das Leben als Sennerin und Mutter (gespielt von Helena Alber), die keinen Kontakt zu ihrem Kind (Jonas Köfler) hat, ist noch viel härter. Und dennoch gibt es Hoffnung auf Glück, wenn sich der Nebel lichtet. Wenn er sich denn lichtet…
In weiteren Rollen: Heidi Perkmann, Sonia Turina, Heinz Köfler und Martin Tappeiner.
Burgeis - Die Schulgemeinschaft der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg setzte sich im Sinne der Gesundheitsförderung im Schuljahr 2022/23 mit dem Programm „Wetterfest“ auseinander. Dieses Programm beinhaltet Unterrichtseinheiten zur Stärkung der Lebenskompetenzen. Darunter versteht die Weltgesundheitsorganisation, Fähigkeiten mit sich selbst, den Mitmenschen und allen möglichen herausfordernden Lebenssituationen angemessen und erfolgreich umzugehen.
Dahinter steht das Ziel, Schüler*innen neben dem Theorie- und Praxisunterricht, die Wissen erweitern, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vermitteln, die ihnen auch die Möglichkeit geben, sich über lebenspraktische Fragen im Jugendalter auszutauschen.
Auch die Lehrer*innen beschäftigten sich anlässlich des pädagogischen Tages mit diesen Unterrichtseinheiten und erlebten dabei selbst einige Übungen an unterschiedlichen Stationen.
Gelebte Solidarität gehört auch zu den Lebenskompetenzen und so entstand während des Schuljahres der Gedanke, in der Fastenzeit durch eine mit den Schüler*innen durchgeführte Aktion, dies gleich in die Tat umzusetzen.
Die heurige Fastenzeitaktion „Unverzichtbar“ trug zudem den Untertitel „Teilen heißt sich um andere kümmern“.
Durch die „Fürstenburger-50-Cent-Fastenaktion“ wurden die Schüler*innen durch den freiwilligen Verzicht auf Konsumgüter motiviert, täglich 50 Cent einzusparen und das Geld Kindern und Jugendlichen zu spenden, die an der Armutsgrenze leben. Mit dem Verein „Hoffnung auf einen besseren Morgen“ von Petra Theiner aus Prad, konnte ein Projektpartner gefunden werden und das Geld konnte sinnvoll eingesetzt werden.
Schlussendlich konnte die stolze Summe von 1.259,33 Euro gesammelt werden.
Bei der gemeinsamen Eucharistiefeier nach Ostern übergab die Schul- und Heimgemeinschaft Fürstenburg das Spendengeld an Frau Petra Theiner.
Mals/Vinschgau - Volksmusik vom Feinsten erklang zwei Stunden lang beim „Sänger und Musikantentreffen“ am Samstag, den 15. April 2023, in der Aula Magna im Oberschulzentrum von Mals. Eingeladen hatten der Obmann des Volksmusikvereins Südtirol (ehemals Volksmusikkreis) Gernot Niederfriniger aus Mals und der Bezirksobmann Martin Moriggl aus Glurns. Zusammen mit den Verantwortlichen von RAI-Südtirol hatten sie den Abend vorbereitet. Die Darbietungen des Abends wurden für die Hörfunksendung der RAI am Staatfeiertag, den 25. April 2023, aufgezeichnet. Moriggl begrüßte die Vinschger Gruppen in ihren bunten Trachten auf der Bühne und die vielen Gäste im Saal. Ganz besonders hieß er die aus Stilfs gebürtige Moderatorin und Programmgestalterin von RAI Südtirol Heike Tschenett willkommen. Sie moderierte den Abend in bekannt herzlicher Weise. Es musizierten und sangen die Gruppen „Die Gargitzer“, „Die Nussis“, der „Eyrser Viergesang“, die „Glieshofmusi“, der Solist Fabian Alber mit der Ziehharmonika und das Duo „Obervinschger Gstanzlsänger“, mit Lukas Punter, Organist und Kantor im Kloster Marienberg und Marian Polin, seit 2023 Professor für Kirchenmusik und Chordirigieren am Konservatorium Claudio Monteverdi in Bozen. Zu hören und zu genießen waren nicht nur Musikstücke und Lieder, sondern auch interessante Kurzbeiträge über Geschichtliches aus dem Vinschgau, über Eigenheiten des Tales, über Land und Leute erzählt von der Historikerin Helene Dietl Laganda, dem Musiklehrer und Organisten Ernst Thoma (beide aus Mals) und dem Visionär, Kornanbauer und Tausendsassa auf der Tschenglsburg Karl Perfler. Mehrere Beiträge, Musikstücke und Lieder waren den „Korrnern“ gewidmet, die durch die Texte des Künstlers Luis Stefan Stecher und deren Vertonung durch Ernst Thoma unsterblich gemacht worden sind. Die Zuhörerinnen und Zuhörer im Saal dankten mit herzlichem Applaus. (mds)
Naturns - Vor kurzem fand in Naturns wieder die große Müllsammelaktion statt. Über 50 Naturnserinnen und Naturnser haben ein Zeichen gesetzt und säuberten Grün- und Waldflächen in und um Naturns. Dabei wurden über 300 Kilogramm Unrat gesammelt.
Insgesamt funktioniert die öffentliche Müllsammlung in der Gemeinde Naturns sehr gut. Die Jahresmenge im Jahr 2022 an gesammelten Abfällen belief sich beim Restmüll (schwarze Tonnen) auf 915,5 t, bei den Gartenabfälle (grüne Tonne) auf 330,5 t und bei den Küchenabfällen (braune Eimer) auf 54,5 t. Besonders beeindruckend ist die Menge an Wertstoffen, welche die Bürgerinnen und Bürger in den Recyclinghof bringen und welche dann wiederverwertet werden können: Karton 150,5 t, Papier 120 t, Kunststoff 23 t, Metall 22 t, Glas 299 t und Altkleider 32 t. Zudem wurden über die mobile Schadstoffsammlung 2022 weitere 35,7 t abgegeben. Das bedeutet, dass insgesamt der Großteil der Abfälle wiederverwertet wird.
Auch im öffentlichen Raum sorgt der Gemeindebauhof gewissenhaft dafür, dass alles aufgeräumt und sauber bleibt. Zahlreiche öffentliche Mülleimer und auch Hundetoiletten stehen im Gemeindegebiet zur Verfügung.
Trotzdem wird immer wieder Müll in öffentlichen oder privaten Grünflächen illegal entsorgt. Die Ortspolizei hat in den vergangenen Monaten dazu mehrere Fahndungen durchgeführt. Neben den größeren Vergehen gibt es zahlreiche kleine. „Vor allem Zigarettenstummel oder auch volle Säckchen mit Hundekot werden oft unbedacht weggeschmissen oder irgendwo liegen gelassen – das ist respektlos, jeder ist dafür verantwortlich seinen Müll zu entsorgen“, unterstreicht Umweltreferent Florian Gruber.
Einmal pro Jahr machen sich trotzdem zahlreiche Naturnserinnen und Naturnser auf den Weg, in ihrem Dorf eine „Generalreinigung“ durchzuführen und so den Müll anderer weniger gewissenhafter Mitbürger:innen oder auch Gäste zu sammeln. Diese Aktion wurde unter anderem von den Pfadfindern, den Feuerwehren, dem Heimatpflegeverein, dem AVS, dem ELKI und dem VKE, dem Fischerverein Seeforelle, der Firma Ivoclar und vielen weiteren Engagierten unterstützt. Insgesamt waren über 50 Personen in Kleingruppen unterwegs und konnten so unter der Regie von Umweltreferent Florian Gruber über 300 Kilogramm Unrat sammeln. Ganz nach dem Motto „früh übt sich“ machte auch der 4-jährige Sohn von Bürgermeister Zeno Christanell mit. „Was für ein toller Einsatz! Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr so viele die Aktion unterstützt haben und dadurch ihren Beitrag für ein sauberes Dorf geleistet haben“, bedankt sich der Bürgermeister bei allen Teilnehmenden und ruft zugleich dazu auf, noch mehr auf den öffentlichen Raum zu schauen und keinen Müll unbedacht zu entsorgen.
Sechs großartige Künstler:innen, mehr als 1.600 Zuschauer:innen, sieben gut besuchte Kabarettabende im Stadttheater Meran, vier davon ausverkauft: So lautet die erfolgreiche Bilanz der diesjährigen Meraner Kabarett Tage. Mathias Tretter, Alfred Dorfer, Eva Eiselt, Maxi Schafroth (im Bild mit den Veranstaltern), Martina Schwarzmann und Gabriel Vetter boten ein breitgefächertes Programm, inhaltliche Abwechslung und sprachliche Vielfalt.
St. Peter. Wie ein Leuchtturm thront das Kirchlein auf einem uralten Siedlungsplatz. Einmal im Jahr, seit dem Pestgelöbnis von 1635 pilgern die Matscher bis hier her.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Rudolf Hilpold:
Ein Nachruf
Am 28. Februar 2023 hörte das Herz von Rudolf Hilpold auf zu schlagen. Rudolf war ein aussergewöhnlicher Pfarrer. Bisweilen kategorisiert man Priester in konservativ oder progressiv. Weder der eine noch der andere Begriff greift bei Rudolf Hilpold. Statt konservativ oder progressiv war Rudolf kreativ. Zusätzlich war er mit einem ausgeprägten gesunden Menschenverstand ausgestattet. Dieser gesunde Menschenverstand war gepaart mit grosser Bescheidenheit. Viele in Prad erinnern sich noch an seinen altersschwachen orangefarbenen Fiat Ritmo mit völlig durchgesessenem Fahrersitz. Derartige Äusserlichkeiten waren für ihn nicht wichtig. Substanz im Glauben und kirchliches Leben aber umso mehr. Ja, Rudolf war wahrhaft ein Geistlicher, als Mensch und mit seiner Ausstrahlung. Dazu gesellte sich noch sein erfrischender Humor, Lachen war nicht verboten, im Gegenteil. Ich erinnere sehr gut an eine gemeinsame Tour. Im Sommer, es war sehr warm, beschlossen wir, zu zweit eine Tour auf die Sesvenna – Hütte zu unternehmen. Er nahm Wein, Speck und Kaminwurzen mit, ich Brot, Käse und eine Melone. Als wir uns zur Marende setzten, merkten wir, dass wir kein Messer dabei hatten. Rudolf zückte seinen Dosenöffner, mit dem wir dann Speck und Melone mehr schlecht als recht zu zerkleinern versuchten. Vor lauter Lachen mussten wir mehrmals diese Tätigkeit unterbrechen. Als sehr besonnen habe ich ihn auch im Zusammenhang mit der Restaurierung der historischen Orgel in Agums erlebt. Schliesslich musste die erst später eingefügte und völlig unpassende zweite Empore entfernt werden, damit die Orgel wieder ihr ursprüngliches Gesicht bekam. Neben den Menschen vor Ort war auch das Denkmalamt zu überzeugen. Fingerspitzengefühl gepaart mit Zielstrebigkeit und Bauernschläue (im besten Sinn) waren Eigenschaften, die Rudolf zu gute kamen. Ich erinnere auch noch die Konzertreise des Universitätschores von Stuttgart, welcher mit über 80 Sängerinnen und Sängern 1991 ein Konzert in der Pfarrkirche Prad gab. Auf dem Programm standen Werke aus der Entstehungszeit der Kirche, also den 1950er Jahren. Rudolf Hilpold nahm in seinen Meditationen zwischen den Musikstücken Bezug auf die Symbolik dieser einzigartigen Pfarrkirche. Alle (!) Studierenden samt Professorenschaft lauschten gebannt und waren begeistert von den Worten des Pfarrers. Rudolf Hilpold hat sich da von einer völlig anderen Seite gezeigt: als geistlicher Vermittler von religiöser bildender Kunst. Niemand hat diesen Anlass je vergessen.
Don Mario Pinggera
Erinnerungen!
Wahr ist auch, dass Elmar Karl Müller ein geschätzter Naturnser Bürger ist. Ich kenne ihn als einen gewissenhaften, umsichtigen, aufgeschlossenen und sehr korrekten Präsident des Südtiroler Sportvereins Naturns. Ich habe mit ihm viele Jahre als Vizepräsident sehr gut zusammengearbeitet. Elmar Karl Müller hat in seiner Tätigkeit als Präsident selten „harte Worte“ gebraucht, aber immer sehr korrekt und verständnisvoll gehandelt. Wahr ist auch, dass er in seiner Amtszeit als Präsident (1993 bis 2003) beim Neubau des „Sportheimes“, Bar, Küche, Sitzungsraum, Büro, Tischtennisraum, Fitnessraum, Eingliederung und zum Teil Erneuerung der Bahnengolfanlage, Bau der Garage für Vereinsbusse, Verlegung des Fußballplatzes, Bau einer Klein-Leichtathletikanlage wesentlich beigetragen hat. Ich habe das Bedürfnis dies auch heute öffentlich kund zu tun.
Karl Bachmann - Gemeindereferent für Sport und Soziales von 1980 bis 1995
Farbe ist subtil
Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Diese alt hergebrachte Erkenntnis hat auch in unserer schnelllebigen, teils recht oberflächlichen Wahrnehmungsweise keineswegs an Aktualität verloren.
Nun gibt es ganz unterschiedliche, non verbale Aussagen, die wir registrieren, wenn ein Mensch uns gegenüber tritt. Eine sehr prägende dabei, ist die Farbe. Vor allem die Farbe des Kleidungsstückes, welches wir am Oberkörper tragen. Auf Augenhöhe sozusagen.
In der ganzheitlichen Farbenlehre gibt es die verschiedenen Farbtypen. Diese werden bestimmt, u.a. nach ihrem persönlichen Colorit. Meint, die Ausstrahlung, die einem quasi in die Wiege gelegt wurde.
Darin enthalten sind z.B. der Hautton, mit entsprechendem Bräunungsverhalten. Die mehr oder minder starke Ausprägung der Augenbrauen. Augen-, Lippen- und natürlich Haarfarbe. Manches lässt sich nachträglich kosmetisch verändern. Manches aber auch nicht.
Achten Sie, speziell mit zunehmenden Alter gut darauf, was Sie an Farbe an sich heranlassen. Jugendliche, faltenfreie Gesichter verzeihen (fast) alles. Und überdenken Sie Ihr Verhältnis zur Farbe schwarz in Gesichtsnähe. Sie macht uns nicht eben jünger.
Dunkelblau, antrazith z.b. sind weicher und beinhalten diesselben Vorzüge, im Sinne von kombinierfreudig, figurfreundlich, modeunabhängig.. Wagen Sie jedoch gerne auch kräftige Farben, Pastelltöne oder Mustermix. Erlaubt ist, was Ihnen gefällt und zu Gesicht steht.
In diesem Sinne,
viel Spaß an Farbe im Frühling.
Ihre Claudia Leoni-Pinggera; Latsch
Grausige Betonklötze
Für mich unverständlich und enttäuschend ist der Kommentar „Baggern“ von Chefredakteur Erwin Bernhart im Vinschgerwind. Wie kann man nur den Erhalt, der vom faschistischen Mussolini-Regime erbauten, hässlichen und monströsen Kasernen befürworten.
Ich bin überzeugt, dass die große Mehrheit der Bevölkerung von Schlanders, Kortsch, Göflan und Vezzan den Abriss dieser grausigen Betonklötze gut heißen. Die Entscheidungen von Karin Dalla Torre, die Kasernen unter Denkmalschutz zu stellen, finde ich lächerlich und dumm.
Siegmar Trojer, Schlanders
HAIKU
Auf Japanisch übersetzt und veröffentlicht im Herbst 2022
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Der Wildbach fließt -
leise nun und seine
Steine größer.
© Helga Maria Gorfer, Schlanders
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Kommentare und Anfragen an;
helga.gorfer58@gmail.com
Laas - Eine knappe Woche nach der Tagung im Feuerwehrbezirk Obervinschgau in Graun fand am 22. April 2023 jene im Bezirk Untervinschgau in Laas statt. Während die Feuerwehren im oberen Teil des Tales 2022/23 häufig mit Waldbränden konfrontiert waren, blieben die Wehren im unteren Teil auf diesem Gebiet von größeren Schadensfeuern verschont. Sie haben allerdings über die Bezirksgrenzen geschaut und beispielsweise beim großen Waldbrand in Prad tatkräftig mitgeholfen. Wenn‘s brennt, gibs keine Grenzen. Das unterstrich der Bezirksfeuerwehrpräsident Untervinschgau Roman Horrer in seinem Rückblick. Im Bezirk sind 850 Feuerwehrkräfte aktiv tätig, davon 29 Frauen. Mitglieder sind insgesamt 1201. Im vergangenen FF-Jahr leisteten die Aktiven 6.345 Stunden bei 332 Einsätzen. Darunter waren 59 Brände und 259 technische Hilfsleistungen. Das Um und Auf ist die Aus- und Weiterbildung. Insgesamt wurden über 16.000 Stunden investiert. Bezirksinspektor Stephan Kostner berichtete, dass die mehr oder weniger kleinen Brände im Bezirk Dank des schnellen Einsatzes rasch gelöscht werden konnten. Und er sprach die Unwetterphänomene an, die immer öfters zu spontanen Einsätzen führen und künftig zur großen Herausforderung werden könnten. Bezirksjugendreferent Herbert Kaserer verwies auf 66 Mitglieder in den Jugendgruppen, die an unterschiedlichen Wettbewerben teilnahmen. Der Stellvertreter des Landesfeuerwehrpräsidenten Peter Hellweger rief die Kommandanten der einzelnen Orte auf, ihre Feuerwehrmänner und Frauen dahin zu sensibilisieren, die FF-Uniform in Würde zu tragen und für ein gutes Erscheinungsbild der Feuerwehr in der Öffentlichkeit zu sorgen.
Gruß- und Dankesworte sprachen die Hausherrin BM Verena Tröger, LR Arnold Schuler, der Bezirksfeuerwehrpräsident Obervinschgau Klaus Obwegeser und eine Vertreterin des Weißen Kreuzes (für die Partnerorganistionen der Rettungskette).
Höhepunkt war die Ehrung verdienter Mitglieder mit dem Verdienstkreuz in Gold für 40 Jahre ehrenamtlichen Einsatz.
Karl Luggin wurde als Anerkennung für seine 20-jährige Tätigkeit im Bezirksausschuss zum Ehrenmitglied ernannt. Ihm und allen übrigen Geehrten spielten die Musikanten der „Laaser Böhmischen“ ein Gratulationsständchen. (mds)
Naturns/Düsseldorf - Der Deutsche Wellness Verband fördert bereits seit vielen Jahren durch seine Wettbewerbe und A-wards die qualitative Entwicklung in der Spa- und Wellnessbranche. Die Auszeichnung von Spa Mana-ger:innen ist eine besondere Würdigung dieser in Spa- und Wellnessbetrieben sehr wichtigen Berufs-gruppe. Zum Wettbewerb zugelassen sind beruflich aktive Spa Manager*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz, Südtirol).
Im Herbst 2022 hatte der führende Branchenverband zum achten Mal Spa Manager*innen zum Wettbewerb um seine renommierte Auszeichnung eingeladen. Am 16. April wurden nach einem mehrmo-natigen, stufenweisen Qualifizierungsprozess die Preisträger:innen des Jahres 2023 auf der internati-onalen Branchenmesse FIBO in Köln im Rahmen eines spannenden und sichtlich emotionalen Live-Events bekanntgegeben.
Einer der Preisträger ist Claudio Massa, Spa Manager im Lindenhof Pure Luxury Resort & Spa Naturns. Er belegte den dritten Platz in der Kategorie SPA RESORT. Dies ist ein großartiger Erfolg für ihn persönlich und für den Lindenhof.
Schlanders - Es ist ein besonderes Projekt in vielerlei Hinsicht. Zum einen entsteht das neue BSV-Firmengebäude am Eingang von Schlanders an einem Standort mit Torfunktion. Zum anderen ist Architekt Stephan Marx vom Architekturstudio Marx/Ladurner mit einem skulpturalen, inhaltlich auch sakralen Entwurf, der Bezug zum Schlanderser Kirchturm nimmt und „diesen in die Horizontale legt“ einmal mehr ein architektonischer Wurf gelungen. Und drittens wird der Eingangsbereich durch eine statische Glasfassade gestaltet, welche eine imposante Scheibenlänge von über 10 Meter aufweist.
Beim Spatenstich am 15. April waren alle zugegen, die sich mit der Familie Rechenmacher freuten und diese auf dem sechs Jahre langen Weg zur Grundsteinlegung auf verschiedene Art und Weise begleiteten. Der Dank von Stefan Rechenmacher ging deshalb an viele Adressen: seine Familie, die Mitarbeiter, die in die Planung des neuen Gebäudes miteinbezogen wurden „für das Mitplanen, Mitdenken und auch das Verständnis, wenn nicht alles umgesetzt werden konnte“, an die Familie Wielander/Meister für die Abtretung des Grundstücks, an BM Dieter Pinggera für die Unterstützung bei der Weichenstellung.
Ein Ort für Menschen mit einer Kultur des Vertrauens soll der neue Firmensitz werden – gemäß dem Firmenmotto „Auf Vertrauen bauen“. Die neue „Visitenkarte am Tor von Schlanders“ (BM Pinggera) führt nun alle Geschäftsbereiche vom BSV zusammen, die derzeit verstreut sind. Neben Glas wird die Fassade auch Marmorspilt vermischt mit weisem Sichtbeton tragen. Ausgeführt wird das Gebäude in Klimahaus A-Standard. Es wird energieautark sein und über eine Photovoltaikanlage mit Speicherbatterie und eine E-Tankstelle verfügen. Zum Start des Bauvorhabens wurden auch eine Bibel und eine Zeitkapsel mit verschiedenen Dokumenten in den Grundstein gelegt. (ap)
Burgeis - Selten waren so viele Mitglieder des Tourismusvereines Obervinschgau bei einer Vollversammlung. Im Hotel Weißes Kreuz von Mara Theiner war am 19. April 2023 der Speisesaal gefüllt - mit herrlicher Aussicht.
von Erwin Bernhart
Mit einem Rekordjahr 2022 kann die Ferienregion Obervinschgau aufwarten. In den Gemeinden Mals, Schluderns, Glurns und Taufers waren rund 512.000 Nächtigungen auf das gesamte Jahr verteilt, davon rund 30 % im Winter. Mit einem gewissen Maß an Zufriedenheit und Genugtuung blickten der Präsident Lukas Gerstl und die Geschäftsführerin Katharina Fritz auf das abgelaufene Tourismusjahr zurück. Die Bilanz wurde mit einem höchst notwendigen Gewinn von 227.000 Euro genehmigt. Notwendig deshalb, weil in Richtung Skigebiet Watles jährlich 240.000 Euro fließen und die Darlehenstilgung 210.000 Euro jährlich umfasst. Die Rechnungsprüferin Norma Waldner appellierte an die Gemeinden, mitzuhelfen, den Liquiditätsengpass zu Beginn des Jahres zu überbrücken.
Der Tourismusverein bemüht sich auf allen Ebenen, die Einmaligkeit des Gebietes herauszuarbeiten und zu pflegen, den Gästen Attraktionen anbieten zu können, die auch Einheimische gerne nutzen, vom Wandern, Biken über Kuturangebote bis hin zu wöchentlichen Veranstaltungen.
Die Gästekarte leibt als VinschgauCard aufrecht und wird von 80 % der Nächtigungen genutzt.
Neu gewählt wurden der 9-köpfige Vorstand und die drei Aufsichtsräte. Andreas Hauser und Doris Bayer standen nicht mehr zur Verfügung. Ebenso wurde die Aufwandsentschädigung von 6000 Euro für den Präsidenten bestätigt.
„Wir müssen eine moderne Region werden, aber Kultur- und Naturregion leiben“, sagte BM Josef Thurner in seine Grußworten und lobte die Tourisitker, die mittlerweile gut bezahlte und attraktive Arbeitsplätze bieten. „Man muss aber auch arbeiten wollen“, mahnte Thurner. T-Referent Andreas Pobitzer sprach sich gegen neue Bike-Trails und für saubere und gepflegte Wander- und Waalwege aus. Beim Bikeweg am Glurnser Köpfl müsse eine Lösung gefunden werden.
Eine gute Zusammenarbeit konstatierte der Präsident der Touristik und Freizeit Ronald Patscheider. Man habe eine gute Saison hinter sich. Der Watles bleibe eine große Herausforderung. Wenn uns gesagt werdes, dass wir für die Beschneiung Wasser verbrauchen würden, so sei das falsch. Das Wasser werde nur umgelagert. Grußworte kamen auch von Gerald Burger und von Raika-Direktor Markus Moriggl.
„Rund 80 Prozent der Almbetriebe empfinden die Rückkehr des Großraubwildes als Bedrohung. Als größtes Problem werden der emotionale Verlust durch gerissene Tiere sowie die Befürchtung, dass die Bauern und Bäuerinnen ihr Vieh nicht mehr auftreiben wollen, genannt. Als Maßnahmen fordern sie in erster Linie eine Bestandsregulierung, die Entnahme von Problemtieren und die Schaffung von wolfsfreien Zonen, während Maßnahmen zum Herdenschutz ihrer Meinung nach weniger relevant sind.“
Vinschgau - Der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds setzt immer wieder Akzente, wenn es darum geht, mit einer Reihe von Initiativen den lokalen Einzelhandel, aber auch die Gastronomie und die Dienstleistungen zu stärken, die Bevölkerung zum Einkaufen und Konsumieren vor Ort einzuladen und dafür zu sensibilisieren.
„Seit mittlerweile vier Jahren organisieren wir die Aktion ‚do leb i, do kaf i‘ – gekoppelt mit einem großen Gewinnspiel für die Kunden. 105 lokale Betriebe von Reschen bis Kastelbell/Tschars und aller Sparten des Handels nehmen daran teil. Sie sind die Botschafter der Aktion und der Lebensqualität in unseren Orten. Sie sorgen für lebendige Dörfer und schaffen Arbeitsplätze vor Ort!“, so der Bezirksausschuss des hds.
Das Gewinnspiel findet vom 2. bis 20. Mai 2023 statt. Als Hauptpreis winkt ein Einkauf-Genuss Bon Vinschgau im Wert von 2000 Euro. Weitere Preise sind 13 Gutscheine zu jeweils 200 Euro. Mit diesen Preisen möchte der hds regionale Kreisläufe unterstützen und die Wertschöpfung im Tal behalten. Die Gewinncoupons sind in den teilnehmenden Betrieben erhältlich und können auch dort wieder abgeben werden. Alle Informationen zum Gewinnspiel und alle Betriebe sind online unter www.hds-bz.it/dolebi abrufbar.
„Besonders in der aktuellen Situation sehen wir diese Kampagne als wichtige Unterstützung zur Stärkung der regionalen Kreisläufe und zum Erhalt der Nahversorgung im Vinschgau“, betont abschließend der hds-Bezirksausschuss.
Die Preisverleihung findet am 10. Juni 2023, um 10 ‚Uhr, im Rathauscafé in Latsch statt.
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