Vinschgau - Die Abfallwirtschaft ist ein Bereich, der einfach funktionieren muss: Den Müll sammeln, den Müll wegkarren - die Haushalte bekommen davon kaum etwas mit. Anders ist es mit den Wertstoffen: Die werden in den Recyclinghöfen gesammelt. Die Vinschger:innen trennen Glas, Papier, Karton, Metalle und fahren damit zu den Recyclinghöfen. Ausbaufähig ist noch die Sammlung von Ölen und Fetten und einrichtungsbedürftig ist die Sammlung von Grünschnitt und Küchenabfällen im Oberen Vinschgau.
von Erwin Bernhart
Die Frage, ob die Zunahme der Müllmenge mit der Zunahme des Wohlstandes in Zusammenhang gebracht werden kann, beantwortet Hansjörg Dietrich mit Ja.
Und doch kann dieser Zusammenhang nicht eindeutig beziffert werden, in Tonnen Müll etwa oder in Tonnen Wertstoffe. Denn das Abfallsystem im Vinschgau ist im Dauerwandel, zumindest war es das in den letzten Jahrzehnten. Haben die Haushalte vor Jahren noch so ziemlich alles, was an Müll angefallen ist, über die Container entsorgt, teilweise dann auch in die Wertstoffglocken geworfen, so hat die Einführung der personalisierten Tonne und das Einrichten von Recyclinghöfen zu einer annehmbaren Trennung von Hausmüll und Wertstoffen geführt. Es ist also ein Zurverfügungstellen von logistischen Lösungen, die vieles in der Abfallwirtschaft geändert haben.
Im Schnitt sind es um die 12.000 Tonnen Müll im Jahr, genauer gesagt Hausabfälle. Diese rund 12.000 Tonnen sind über die Jahre in etwa gleich geblieben, sagt Dietrich. Allerdings hat sich der Modus der Bewirtschaftung enorm geändert. Wurden vor Jahren von diesen 12.000 Tonnen rund 70 % deponiert und 30 % an Wertstoffen der Wiederverwertung zugeführt, haben sich diese Zahlen heute beinahe umgedreht: 60 % werden wiederverwertet und 40 % der Abfälle werden zwar nicht mehr deponiert, dafür dem Verbrennungsofen in Bozen zugeführt.
Hansjörg Dietrich (Bild rechts) ist seit 1992 bei der Bezirksgemeinschaft Vinschgau tätig und seit 2000 Leiter der Umweltdienste in der Bezirksgemeinschaft. Abwasser, Abfall und die Radwege sind sein Arbeitsgebiet.
Dietrich hat also alle möglichen Wendungen und Entscheidungen in der Bezirksgemeinschaft mitgemacht, oft vorbereitet und umgesetzt. Dietrich sagt, dass alle Präsidenten und Bezirksausschüsse der Müllproblematik gegenüber höchst aufgeschlossen waren und Innovationen nicht gescheut haben. Die Fragen um Müllkonzepte waren und sind Dauerbrenner. Der Vinschgau war die erste Bezirksgemeinschaft im Lande, die personalisierte Mülltonnen flächendeckend eingeführt hat. „Eine wichtige Entscheidung waren die Recyclinghöfe“, sagt Dietrich. Damit konnten die Wertstoffglocken kontinuierlich abgebaut werden. Natürlich müssen nun die Bürger zu den Recyclinghöfen fahren, aber, so sagt es Dietrich, „die Entwicklung hat uns Recht gegeben.“ In anderen Bezirken oder etwa in Brixen gebe es immer wieder Probleme mit den Wertstoffinseln. Die seien zwar als Unterflurcontainer prächtig in den Boden versenkt, aber die Trennung der Wertstoffe erfolgt damit nicht immer zufriedenstellend.
Denn die Anforderungen an die Reinheit der Wertstoffe ist enorm gestiegen. Wenn etwa im Glascontainer mehr als 2 % Verunreinigungen drinnen sind, kann es passieren, dass die abtransportierende Firma den Container wieder zurückschickt. Die Wertstoffe Papier, Karton, Metall und Glas werden von den Recyclinghöfen in das Wertstoffzentrum von Glurns gebracht, dort einer ersten Aufarbeitung unterzogen und dann in die Wiederverwertungsfabriken nach Oberitalien transportiert. „Italien ist führend in der Wertstoffverwertung, da sind sie gut“, lobt Dietrich. Es gebe Konsortien für die Wiederverwertung, die auch von den Herstellern von Glasbehältern, von Papier usw. über die CONEI-Beiträge querfinanziert werden müssen. Die Wiederverwertung funktioniere gut. Sinn macht die saubere Trennung von Hausmüll und Wertstoffen nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch. Die Wertstoffe werden dem Müll entzogen und gelangen damit außerhalb der Müllgesetzgebung. „Wir vermarkten die Wertstoffe wie Produkte“, sagt Dietrich. Die Wertstoffe werden zwei Mal im Jahr nach bestimmten Normen kontrolliert. Die „end of waste“-Produkte sind also nicht mehr Müll, sondern finanziell durchaus lukrativ. Im Jahr 2021 konnten mit Glas, Metall, Papier, Kartonagen und Plastikhohlkörpern netto 450.000 Euro im Bezirk Vinschgau eingenommen werden. Anteilsmäßig wird dieses Geld den Gemeinden gutgeschrieben. „Zumindest die Logistik beim Transport kann damit finanziert werden“, sagt Dietrich.
Ganz anders ist es mit dem Restmüll - Plastiksäcke, Wattestäbchen, Verpackungsnylon und was auch immer im Restmüll landet, muss teuer eingesammelt und entsorgt werden. Es sind in Summe 800.000 Euro, die für die Sammlung und für den Transport nach Bozen ausgegeben werden müssen.
„Da zeigt sich der wirtschaftliche Sinn einer sauberen Mülltrennung“, sagt Dietrich. Vom ökologischen Sinn gar nicht zu reden. Viel Luft nach oben sieht Dietrich in diesem Bereich allerdings nicht. Die Vinschger:innen trennen ihren Abfall vorbildlich. „Wir sind bei den recycelbaren Stoffen pro Person am oberen Limit“, sagt Dietrich.
Dafür ist in anderen Bereichen noch Luft nach oben. Bei den Ölen und Fetten etwa. Der Vinschger „Öli“ für die Privathaushalten laufe gut. Die Sammlung von Ölen und Fetten für die Gastbetriebe werde gratis angeboten, mit eigenen Stahlbehältern und diese Sammlung werde angenommen. Aber genau da gebe es noch großes Potenzial. „Es könnten noch an die 20.000 Liter Öle zusätzlich gesammelt werden“, schätzt Dietrich. Derzeit sind es rund 80.000 Liter Öle, die gesammelt und nach der Reinigung im Faulturm der Kläranlage von Kastelbell zu Methangas vergoren und dann im Blockheizkraftwerk dort zu Strom verarbeitet werden. Weil nach der Reinung der Öle de facto rund 60.000 Liter verwertet werden können, fallen für die Stromerzeugung rund 120.000 Kilowattstunden an. Immerhin. Dieser Strom ist in der energieintensiven Kläranlage höchst willkommen.
Beim Biomüll ist der Vinschgau zweigeteilt. Denn in den Gemeinden von Latsch abwärts werden Grünschnitt und Küchenabfälle gesammelt und in die Kompostieranlage „Talair“ bei Schlanders gebracht. Für den oberen Vinschgau, von Laas aufwärts, hat sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau mit einem Kontingent an der Vergärungsanlage in der Tisner Au beteiligt. Die Obervinschger müssen demnach Küchen- und Grünabfälle trennen. Die Küchenabfälle (Eierschalen, Knochen, Speisereste...) kommen nach Tisens, die Grünschnitte können, so der künftige Plan, in den Recyclinghöfen abgegeben werden. In der Gemeinde Mals ist diese Abgabe seit Kurzem möglich. In der Gemeinde Mals wurde vor Kurzem auch damit gestartet, Küchenabfälle von Gast- und Hotelbetrieben zu sammeln. Das Konzept ist noch ausbaufähig. „Es könnte sein, dass dieser Dienst auch in den anderen Gemeinden des Obervinschgaus eingeführt wird“, sagt Dietrich. Da müsse erst noch ein guter Vorschlag erarbeitet werden. Im Eisacktal und im Pustertal steht man vor einer ähnlichen Aufgabe. Man wolle da eine gemeinsame Lösung erarbeiten.
Apropos Pustertal. Das ist jener Bezirks, an dem sich der Vinschgau oft messen möchte, dabei immer den Kürzeren zieht. Auch beim Müll. Besser gesagt bei den Müllkosten. Die Pusterer bevölkern ihre Fläche von 2000 Quadratkilometern mit gut 80.000 Einwohnern, während die Vinschger mit rund 35.000 Einwohnern 1440 Quadratkilometer bewohnen. Bei einem Drittel weniger Tourismus bietet der Vinschgau den gleichen flächendeckenden Mülldienst wie die Pusterer an. Es ist leicht auszurechnen, dass die Müllkosten kaum vergleichbar sind. Dennoch schafft es die Bezirksgemeinschaft Vinschgau die Müllkosten - im Verhältnis - im Griff zu haben. „Es ist gelungen, durch Sammelstellen Optimierungen vorzunehmen. Dies ist aufgrund der Beratungen durch die Syneco und per politischer Entscheidung gelungen“, sagt Dietrich. Man könne aber nur so weit gehen, soweit die Bürger auch mitgehen.
Auf der anderen Seite ist es die überaus schlanke Verwaltung in der Bezirksgemeinschaft, die sich mit Müll, Abwasser und Radwege beschäftigt. Dies spart Kosten auf der einen und dies spart auch Aufklärung auf der anderen Seite. Denn für Umweltberatungen bleibe kaum Zeit, sagt Dietrich. Deshalb unterstützen die Umweltdienste externe Organisationen, etwa das Ökoinstitut, die diese Umweltberatungen übernehmen. Die Nachfrage von Seiten der Schulen ist nämlich groß, für die Besichtigung von Kläranlagen, zur Besichtigung des Wertstoffzentrums in Glurns, zur Umweltaufklärung allgemein.
Müll soll, so die gesellschaftliche Entwicklung, nicht sichtbar sein. Die Entsorgung soll einfach nur funktionieren. Täglich kommen 3 oder 5 vollgepackte Müllsammelfahrzeuge, je nach Sammelplan, in die Umladestation von Glurns, laden dort den Restmüll ab, gesammelt in den Gemeinden Graun, Mals, Taufers, Glurns, Schluderns, Prad, Stilfs, Laas, Schlanders, Latsch, Martell, Kastelbell-Tschars und Schnals. Im Schnitt um die 30 Tonnen - täglich.
Mit einem einfachen Sortiergreifer werden 25 Tonnen davon auf einen Sattelschlepper geladen, der täglich, an einigen Tagen auch zwei Mal, den Restmüll nach Bozen in die Verbrennungsanlage bringt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Der ökologisch beste Müll ist jener, der nicht erzeugt wird. Interessant wäre, wenn Müll mit der Zunahme des Wohlstandes abnimmt.
Taufers - Mit einem flammenden Apell wandte sich der Malser HGV-Ortsobmann Klaus Pobitzer bei der Vollversammlung des Tourismusvereines Obervinschgau an die Politik: „Wir haben ein Mitarbeiterproblem.“ Da müsse die Politik etwas tun. „Die Politik unterstützt die Grenzpendendler, aber uns nicht“, sagte Pobitzer wörtlich. Man bilde für viel Geld Jugendliche aus und dann wandern sie ab. „Die Grenzpendler fehlen uns in allen Sparten. Da ist etwas zu tun. Wir bieten attraktive Arbeitsplätze und zahlen gute Löhne“, so Pobitzer, der die Gemeinden aufrief, etwas zu unternehmen. Natürlich seien die Betriebe aufgerufen, die Praktikanten gut zu behandeln.
Auf diesen Aufruf reagierte die Tauferer BMin Roselinde Koch, die den Arbeitsmarkt und die fehlenden Arbeitskräfte etwas weiter fasste. In 10 Jahren würden in Südtirol an die 30.000 Arbeitskräfte fehlen. Die starken Jahrgänge, die Babyboomer, gehen im Laufe der kommenden Jahre in Pension. „Ob die Gemeinden da etwas tun können“, fragte Gunsch in die Runde. So einfach sei das nicht. Einen Seitenhieb konnte sich Gunsch nicht verkneifen: „Ob es gesund ist, dass ein einheimischer Unternehmer in der benachbarten Schweiz einen Betrieb gründet, die Arbeitskräfte dann abzieht und etwa Taufers den Zu- und Ablieferverkehr zu spüren bekomme“, fragte sich Gunsch. Wenn schon, dann sei die höhere Politik gefordert. Für Taufers bedeuten die Grenzpendler Fluch und Segen zugleich. Es gebe keine Armut im Dorf. Und zum Tourismus im Allgemeinen sagte Gunsch: „Wir Gemeinden sollen Tourismuskonzepte machen. Wir werden da jedenfalls hineinschreiben, dass wir Betten brauchen. Die Gesetzeslage ist mir da gleich.“ Lukas Gerstl ruft gegen Ende der Veranstaltung in Richtung Roselinde, dass sich die Bezirksgemeinschaft Vinschgau des Themas Mitarbeiter und Grenzpendler annehmen solle.
Der Direktor der Raika Obervinschgau Markus Moriggl, der wie auf einem Live-Ticker die Geld- und Investitionsströme der Tourismuswirtschaft mitverfolgen kann, sagte, dass der Bettenstopp und auch die neuen Urbanistikregeln die „falsche Medizin“ seien. (eb)
Graun - Das Gerstl am Reschensee“ geht Schritt für Schritt in Richtung Realisierung. Im Mai 2022 hat der Gemeindeausschuss von Graun beschlossen, die Grundparzelle 1206/32 in der KG Reschen, es handelt sich dabei um knapp 600 m2, an die „Das Gerstl am Reschensee GmbH“ zu einem Preis 145.500 Euro abzutreten. Lukas Gerstl (Bild) und Marion Decarli wollen bekanntlich am Reschensee ein neues Hotel errichten, welches auf Familien mit Kindern spezialisiert ist. Nach einigen Reduzierungen des ursprünglichen Planes auf Wunsch der Landesämter und der Landesregierung dürfte nun ein endgültiges Projekt auf Schiene gehen. Mit einer Anzahl von rund 60 Zimmern mit jeweils einem Kinderzimmer dazu hat das Hotelprojekt Ambitionen. Lukas Gerstl sagt, dass man sich derzeit intensiv mit nachhaltigen Baustoffen wie Holz, Glas, Naturstein und Kork auseinandersetze und die Preisgestaltungen am Markt beobachte. Ende des Jahres soll, in der Hoffnung, dass sich die Marktpreise etwas beruhigt haben, die Entscheidung fallen, wann der Spatenstich bzw. der effektive Baubeginn sein soll. (eb)
Vom wind gefunden - Rund jeder Fünfte leidet unter Akrophobie. Diese bezeichnet die Angst vor der Höhe. Egal ob Berggipfel, Hochhäuser, Leitern, Gondeln oder Balkone. Allein der Gedanke an Höhe kann bei den Betroffenen Angstreaktionen hervorrufen. Akrophobie gehört zu den spezifischen Phobien und damit zu den Angststörungen. Daher wird sie auch als Höhenphobie bezeichnet. Mitunter kann sie mit anderen Angststörungen einhergehen, beispielsweise kann sie Grund für eine Flugangst sein. Respekt vor der Höhe ist ein ganz natürlicher Reflex des Menschen. So werden unnötige Risiken vermieden und so manche Situation vorsichtiger gehandhabt. Erst wenn die Angst ein ungewöhnliches Ausmaß annimmt, spricht man von Höhenangst, beispielsweise wenn der Betroffene eine Gefahr empfindet, obwohl die Situation sicher ist. Das kann beim Wandern auf einem gesicherten Bergweg der Fall sein, wenn der Betroffene plötzlich panisch wird und keinen Schritt mehr gehen kann. Nicht nur das Privatleben, sondern auch die Karriere kann unter Höhenangst leiden. Hobbies wie Klettern und Wandern können mit Höhenangst nur eingeschränkt ausgeübt werden. Berufe wie Dachdecker, Schornsteinfeger und Pilot kommen erst gar nicht infrage. Oft prägen sich Ängste erst nach dem 30. Lebensjahr aus. Bleibt die Angststörung unbehandelt, kann sie chronisch werden und sich verschlimmern. Andererseits können Ängste, die im Kindesalter bestehen, mit der Zeit verschwinden. Besonders häufig leiden Frauen an Angsterkrankungen. Sie sind fast doppelt so häufig betroffen wie Männer. (hzg)
Glurns - Wenn sich aufgrund von Wassermangel Wiesen rot färben, fuchset werden und damit keine Heuernte möglich wird, blutet vor allem jenem Bauern das Herz, der von der Landwirtschaft lebt und noch viel mehr, wenn man weiß, dass es eine Lösung gegeben hätte.
von Erwin Bernhart
Die obersten Wiesen am Glurnser Schuttkegel bei St. Martin sind rot. Die rund 30 Hektar großen „Ravein-Feldwiesen“ sind heuer verbrannt. Wassermangel. Das war schon in den Jahren 2003 und 2005 so. Die weitsichtigen „Alten“ hatten vor 40 Jahren ein Beregnungsbecken oberhalb von St. Martin errichtet. Gespeist werden Becken und Beregnungsanlage über den mehrere Kilometer langen Berkwaal, der sein Wasser über den Lichtenberger Alpbach erhält. Die Konzession ist bis zum 21. Juli für die Glurnser, ab dann gehört sie den Lichtebergern. Wenn es die Trinkwasserversorgung von Glurns zulässt, kommt noch etwas Wasser über den Trinkwasserüberlauf vom Steinbau.
Dabei könnte alles anders sein. Denn die Ravein-Feldwiesen, so berichtet es der langjährige Katastervertreter Armin Bertagnolli, hatten 2020 ein mit Landesgeld finanziertes Sanierungsprojekt, einige Leitungen wurden ausgetauscht aber längst nicht alles Geld abgerufen. Dieses wurde sogar dem Land zurückgezahlt. Mit diesem Geld hätte man die Zuleitung vom E-Werk am Rambach zum Speicherbecken oberhalb von St. Martin stemmen können. Das wurde von den Grundbesitzern mehrheitlich abgelehnt. Die Zubringerleitung ist großteils schon gebaut, weil 2020/2021 der Mitterwaal von Rifair stillgelegt worden ist und die Glurnser Wiesen im Talboden über diese neue Leitung versorgt werden. Man hätte die Ravein-Feldwiesen einfach dazunehmen können.
Bertagnolli hatte gemeinsam mit dem Wasserbauingenieur Walter Gostner veranlasst, dass die neue Leitung bis zu den „Pasaggwiesen“ in einer höheren Druckklasse gebaut worden sind, sogar die Straßenquerung wurde gemacht.
Das Bewässerungs-Komittee der Ravein-Feldwiesen hat dieses Ansinnen in Bausch und Bogen verworfen. Man wollte auf die Konzession am Berkwaal, der in Trockenzeiten kaum Wasser führt, beharren.
Bertagnolli, der unter anderem maßgeblich die Beregnungsanlage der unteren Malser Haide beim Bau begleitet hat und nun den Betrieb verwaltet und der von den Glurnser Bauern nicht mehr als Katastervertreter gewählt worden ist, ärgert sich schwarz. Es sei pure und himmelschreiende Sturheit, die eine neue Wasserversorgung für die Raveinwiesen verhindert habe. Aufgrund dieser Kurzsichtigkeiten werde den Jungbauern die Zukunft verhindert. „Es mag schon sein, dass ich denen oft zu schnell war“, sagt Bertagnolli. Aber es sei schade, schade.
Mit der Julirate erhalten viele Rentner und Pensionisten einen einmaligen steuerfreien Bonus von 200 Euro automatisch mit ihrer Rente ausbezahlt, sowie viele Rentner auch eine 14. Monatsrate ihrer Rente. „Die Rentner und Pensionisten müssen keinen Antrag stellen und auch sonst nichts machen, denn diese 200 Euro werden von den verschiedenen Rentenversicherungsanstalten automatisch im Juli ausbezahlt“, erklärt der SVP-Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler (Bild).
Partschins/Töll/Quadrat - Die Firma Röfix auf der Töll baut im Steinbruch Weißwand oberhalb von Quadrat Marmor ab und verarbeitet diesen auch zu Edelputzen. Röfix möchte den Steinbruch erweitern, weil die bisherigen Grabungsarbeiten fast abgeschlossen sind. Den Landesämtern liegt eine Umweltvorstudie vor, in der das derzeitige Grubenareal (2,4 Hektar) um knapp zwei Hektar erweitert werden soll. Die Gemeinde Partschins hat im Februar 2022 eine Konzessionsvereinbarung für die beanspruchte Fläche und zur Führung des Marmorbruchs mit Röfix bereits abgeschlossen.
Röfix möchte, so steht es in der Umweltvorstudie vom Ingenieur Christoph Von Pföstl, in 15 Jahren rund 172.000 Kubikmeter Marmor abbauen und innerhalb dieser Zeit die Flächen wieder befüllen und renaturieren. Auch sei es Ziel des Projektes, alle bisherigen und künftigen Arbeitsbereiche in einer einzigen Genehmigung zusammenzufassen, die alle Bereiche und Vorschriften abdeckt und für die gesamte Dauer der Arbeiten im neuen Abbaugebiet gilt.
„Nach Abschluss der Arbeiten wird die gesamte betroffene Fläche wiederum analog dem ursprünglichen Zustand (Wald) zugeführt. Alle Bereiche werden wiederhergestellt und somit ist die Störung der Umwelt und der Landschaft nur kurzfristig“, heißt es in der Studie. (eb)
Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Corona - aus den Augen aus dem Sinn? Jedenfalls hat der Krieg in der Ukraine Corona aus den Schlagzeilen bombardiert. Verfolgt man die Infektionszahlen, auch in Südtirol, so sind die besorgniserregend. Das Virus wabert im Untergrund, öffentlich offensichtlich unbemerkt. Dabei ist die Sommerzeit eigentlich keine gute Zeit für ein Virus, welches überwiegend über die Atemwege in den menschlichen Körper eindringt. Sommerzeit ist - wenn es die Witterung zulässt - Zeit im Freien, im Biergarten, auf der Veranda, auf den Terrassen der Bars und Eisdielen, in den Gärten der Pizzerien und Restaurants, Wandern, Radfahren, Spazierengehen. Jedenfalls, so möchte man meinen, Umstände, die eine Virusinfektion unwahrscheinlich machen.
Laut den Infektionszahlen ist dem nicht so. Also muss man wohl annehmen, dass äußerste Sorglosigkeit (was uns allen ja eigentlich gut tut) mit ein Grund für diese Infektionszahlen sein muss. Das Tragen der Maske sieht man kaum noch.
Allerdings bereitet dieses Wachhalten der Infektion Sorgen. Denn, wenn das so weiter geht und der Herbst mit kühleren Temperaturen kommt, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Infektion wieder aufflammt. Allein die Hoffnung, dass die Infektionen dann kaum Probleme in Krankenhäusern und dort in Intensivstationen machen werden und dass dadurch keine Einschränkungen an Arbeitsplätzen und vor allem in Schulen einhergehen, rechtfertigt die sommerliche Sorglosigkeit. Alsodann, lassen wir es uns gut gehen.
Tour Transalp - Erneut war der Vinschgau, genauer gesagt der Reschensee, Schauplatz eines großen Sportevents. Vom 19. bis 25. Juni fand die 18. Ausgabe der Tour Transalp, einem der spektakulärsten Rennrad-Etappenrennen Europas statt. Innerhalb 7 Tagen mussten die Sportler knapp 600 Kilometer und 16000 Höhenmeter bewältigen, um das Ziel in Arco zu erreichen. Der Startschuss der diesjährigen Ausgabe erfolgte dieses Mal im Vinschgau am Reschensee. Der Wettergott meinte es gut und bescherte den knapp 600 Teilnehmern perfektes Radwetter. Die 1. Etappe führte das Teilnehmerfeld vom Reschensee nach Zernez. Es galt eine Strecke von 77 Kilometern und 1370 Höhenmeter zu bewältigen. Benjamin Witt und Philipp Peitzmeier waren das schnellste Herrenteam und erreichten das Ziel nach 1:46,38 Stunden. Kerstin Kaiser und Luisa Zimmermann sicherten sich den Sieg bei den Damen. Die 1. Etappe beim Mixed-Bewerb gin an Chaira Doni und Francesco Visconti. (sam)
Bozen/Vinschgau - Die Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema, bei dem die Taten jedes Einzelnen zählen und auch die Südtiroler Amateursportvereine ihren Beitrag leisten können. Um das Thema konkret anzugehen und die Nachhaltigkeitsziele auch in den Sport zu tragen, präsentierte der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) im Rahmen einer Pressekonferenz die N!-Charta Sport.
Die N!-Charta Sport ist ein unkomplizierter Einstieg in ein Nachhaltigkeitsmanagement für die Südtiroler Amateursportvereine. Dabei handelt es sich um 12 Leitsätze, sowie unterstützende und orientierungsweisende Richtlinien, wie ein Verein den Aspekt der Nachhaltigkeit effizient und langfristig in seine Tätigkeit einbauen kann.
Die N!-Charta Sport soll die Sportvereine bei der Einführung und Umsetzung eines ersten „Nachhaltigkeitsmanagements“ unterstützen. Die Leitsätze umfassen dabei alle Bereiche von Mitgliedern über Umwelt- und Naturschutz, sowie soziale und ökonomische Aspekte bis hin zur Vereinsentwicklung und Vereinserfolg. Dabei wird aufgezeigt, dass auch unter anderem die Fairness, die Vermittlung von Werten und die Förderung der Gesundheit zu einem nachhaltigen Verhalten zählen.
„Ob bei Vereinsfahrten, bei der Beschaffung neuer Sportgeräte, bei Vereinsfeiern oder beim Wettkampf – es gibt viele Möglichkeiten für Sportvereine nachhaltig zu handeln und sich auf den Weg in Richtung Nachhaltigkeit zu begeben“, erklärte VSS-Obmann Günther Andergassen. Die Sportvereine können mit den 12 Leitsätzen der N!-Charta Sport eigene Ziele bzw. Schwerpunkte für die Nachhaltigkeit in Ihrer Tätigkeit festlegen und in einer ausgewählten Zeitspanne umsetzten. Der VSS steht den Vereinen mit einem Expertengremium beratend zur Seite und hat sich auch selbst Nachhaltigkeitsziele gesetzt, welche der Verband in seiner Tätigkeit umsetzten wird.
Landeshauptmann Arno Kompatscher hat für die N!-Charta Sport die Schirmherrschaft übernommen und begrüßt diese Initiative zur Förderung der Nachhaltigkeit. Als Vertreter der VSS-Mitgliedsvereine haben der SSV Bozen, SV Lana, der SC Gröden und der ASV Raas die Selbstverpflichtung der N!-Charta Sport bereits unterschrieben und verpflichten sich dadurch, die Nachhaltigkeit bei zukünftigen Entscheidungen und Projekten zu berücksichtigen. „Die Sportvereine spielen als dritte Erziehungsinstanz, neben den Elternhaus und der Schule, eine wichtige Rolle für die Kinder und Jugendlichen. Wir können die Werte und die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit und des Fair Plays vorleben und ihnen vermitteln“ erklärte Evi Seebacher, Präsidentin des SSV Bozen.
Ein besonderer Dank richtet der VSS dem Umweltministerium Baden-Württemberg aus, welches die N!-Charta Sport in enger Zusammenarbeit mit dem Landessportverband Baden-Württemberg entwickelt hat und dem Verband der Sportvereine Südtirols und dessen Mitgliedsvereinen die Verwendung freundlicherweise zugesagt hat.
Latsch - Spitzeneishockey im August gibt es auch in diesem Sommer wieder beim Vinschgau Cup in Latsch/Südtirol. Vom 26. bis 28. August steigt die sechste Auflage des Turniers im IceForum Latsch und neben dem ERC Ingolstadt, sowie den Nürnberg Ice Tigers sind in diesem Jahr gleich zwei Teams aus Südtirol mit dabei. Aus der multinationalen ICE Hockey League (ICEHL) komplettieren der HC Pustertal und der HC Bozen Südtirol das Teilnehmerfeld.
Das Auftaktspiel des Vinschgau Cups bestreitet der ERC Ingolstadt am Freitag, 26. August, um 20 Uhr gegen den HC Pustertal. Das Team aus Bruneck wechselte vor der Saison 2021/22 aus der Alps Hockey League in die ICEHL und konnte sich als Tabellenfünfter auf Anhieb für die Playoffs qualifizieren. Das Team des neuen Trainers Stefan Mair, der bereits italienischer Nationaltrainer und Headcoach der Schwenninger Wild Wings war, nimmt erstmals am Vinschgau Cup teil.
Am Samstag, 27. August, um 18 Uhr kommt es zum Duell der Nürnberg Ice Tigers gegen den HC Bozen Südtirol. Die Franken, die ebenfalls ihre Premiere in Latsch feiern, beschlossen die DEL-Hauptrunde in der abgelaufenen Saison als Achter einen Rang hinter dem ERC und scheiterten in der ersten Playoff-Runde an der Düsseldorfer EG. Die Bozner, Meister der Jahre 2014 und 2018 sowie Vizemeister 2021, verpassten in der vergangenen Spielzeit erstmals seit ihrer Aufnahme in die ICEHL das Playoff-Viertelfinale. In der Qualifikationsrunde unterlagen sie dem Klagenfurter AC.
Am Sonntag, 28. August, steht der große Finaltag im IceForum Latsch auf dem Plan. Zunächst treffen die Nürnberg Ice Tigers um 14 Uhr auf den HC Pustertal, ehe sich der ERC Ingolstadt um 18 Uhr mit dem HC Bozen Südtirol duelliert. Über den Turniersieg und die weiteren Platzierungen entscheidet die Platzierung der Teams in der Tabelle.
Alle Informationen rund um den Ticketverkauf für den Vinschgau Cup erfolgen in den kommenden Wochen.
Mals - Mit 54 Teams aus 4 Vereinen war die diesjährige VSS/Raiffeisen Badminton-Familytrophy am Samstag, 11. Juni in Mals ein voller Erfolg. Dank der guten Organisation des ASV Mals wurde der Tag zu einem wahren Familienfest.
Ganze 54 Familienpaarungen waren der Einladung von VSS-Badminton-Referent Norbert Spornberger und Organisatorin Claudia Nista in die Großraumturnhalle der Oberschule Mals gefolgt.
Das gemeinsame Ziel der VSS/Raiffeisen Familytrophy: Nicht die Ergebnisse, sondern der Spaß an der Bewegung und am Sport stehen im Mittelpunkt.
Das Team des ASV Mals hat wieder mit einer perfekten Organisation überzeugt und meisterte sei es die Turnierleitung, als auch das gemeinsame Mittagessen hervorragend. Weiteres Highlight war die anschließende Tombola. „Es ist ein großer Aufwand, aber es lohnt sich immer wieder“, erklärt Turnierleiterin Claudia Nista.
Übersicht der Ergebnisse:
U9
1. Jakob Stauder (Badminton Überetsch)
2. Lena Gruber (ASV Mals)
3. Raphael Telser (ASV Mals)
U11
1. Lea Gitterle (ASV Mals)
2. Jana Stricker (ASV Mals)
3. Janina Kobler (ASV Mals)
U13
1. Mara Stricker (ASV Mals)
2. Franzi Hellrigl (ASV Mals)
3. Noah Thöni (ASV Mals)
Die Saison in Südtirols Amateurligen und der Landesliga ist zu Ende. Aus Vinschger Sicht war es eine Fußballsaison zwischen Freuden- und Frusttränen. Denn während einige Teams voller Stolz auf eine erfolgreiche Meisterschaft zurückblicken können und mit dem ASV Prad auch eine Vinschger Mannschaft einen Titel bejubeln konnte, schrammten andere Mannschaften aus dem Vinschgau knapp am Meisterschaftsgewinn vorbei oder müssen in der neuen Spielzeit eine Liga tiefer antreten.
Von Sarah Mitterer
Landesliga:
Naturns startete als einer der großen Favoriten in die Saison, musste sich am Ende jedoch mit Platz 4 zufriedengeben. Partschins gehörte in der Rückrunde zu den stärksten Teams der Liga und kletterte von der unteren Tabellenhälfte noch auf Platz 6 vor. Auch Latsch kann mit seiner Saison und dem neunten Platz zufrieden sein.
1. Amateurliga:
Schluderns zeigte eine tolle Meisterschaft und beendet die Saison auf dem vierten Platz. Lediglich 3 Zähler fehlten dem Team um zu den Top 3 zu gehören. Plaus konnte die diesjährige Spielzeit auf dem starken 8. Platz abschließen. Für Schlanders kam es in diesem Jahr ganz bitter. Bis zum Schluss blieb die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht, doch es sollte nicht sein und so müssen die Schlanderser in der neuen Spielzeit in der 2. Amateurliga auf Torjagd gehen.
2. Amateurliga:
Hier hieß es Spannung pur bis zum Schluss. Gleich drei Mannschaften hatten am letzten Spieltag noch die Chance auf den Titel, darunter Prad und Kastelbell Tschars. Am Ende sicherte sich Prad den Meistertitel und den Aufstieg in die 1. Amateurliga. Kastelbell Tschars, das als der große Favorit gehandelt wurde und zum Herbstmeister kürte, beendete die Saison auf dem zweiten Platz. Einen starken Auftritt legte das Team aus Morter hin (Position 5), Mals und Goldrain beenden die Saison auf den Plätzen 8 bzw. 10. Abgestiegen hingegen ist der FC Oberland, welcher den letzten Platz in der Tabelle einnimmt.
3. Amateurliga:
Lange Zeit hatte Laas die Hoffnung auf den Meisterschaftsgewinn und den langersehnten Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Doch am Ende reichte es knapp nicht. Im Entscheidungsspiel gegen Völlan Tisens mussten sich die Laaser mit 3:2 geschlagen geben und werden im Herbst erneut in der 3. Amateurliga auflaufen. Das Team aus Eyrs beendet die Meisterschaft auf dem 6. Platz. Kortsch (8.), Glurns (9.) und Schnals (10.) belegen die hinteren Ränge der Tabelle.
Landesliga - Vor kurzem hat Latsch seine erste Neuverpflichtung bekannt gegeben. Jonas Gander, Topscorer der 2. Amateurliga, wechselt von Prad nach Latsch. (sam)
Landesliga: 4. Naturns, 6. Partschins, 9. Latsch
1. Amateurliga: 4. Schluderns, 9. Plaus, 14. Schlanders (Absteiger)
2. Amateurliga: 1. Prad (Meister-Aufstieg in die 1. Amateurliga), 2. Kastelbell Tschars, 5. Morter, 8.Mals, 10. Goldrain, 12. Oberland (abgestiegen)
3. Amateurliga: 3. Laas, 6. Eyrs, 8. Kortsch, 9. Glurns, 10. Schnals
Wolfgang Platter, am Tag des Hlg. Johannes des Täufers, 24. Juni 2022, Kirchenpatron in Laas
Laas - Mit einem intimen Konzert vom zeitgenössischen Ensemble „chromosom“ wurde kürzlich das Atelier und die Kapelle von Jörg Hofer in Laas abwechselnd bespielt. Hofer ist es ein Anliegen, Malerei mit Musik und Literatur zu verbinden und dazu konnte er am 17. Juni den brillianten Philip Lamprecht am Schlagwerk mit dem Ensemble Chromosom gewinnen. Mitveranstalter waren der Bildungsausschuss Laas unter der Obfrau Brigitte Schönthaler und der Südtiroler Künstlerbund. Gekommen sind Künstler-Freunde von Jörg und Dagmar Hofer (Bild) und Atelier und Kapelle wurden in eine faszinierende und belebende Klangwelt getaucht.
Burgeis - Anton Punt sorgt in Burgeis seit über drei Jahrzehnten für reibungslose Abläufe von zahlreichen Gottesdiensten und Festen in der Pfarrei Maria Unbefleckte Empfängnis. Für eine gebührende Feier zum 35. Mesner-Jubiläum 2021 gab es coronabedingt keine guten Bedingungen. „Ich hoffe, du nimmst es uns nicht Übel, wenn wir dieses Jubiläum erst heuer feiern“, sagte die PGR-Vorsitzende Ulrike Köllemann an Fronleichnam (19.06.) in der vollbesetzten Pfarrkirche. Durch seinen unermüdlichen und zuverlässigen Einsatz habe er sich diese Ehrung mehr als verdient. Die Mesnerarbeit ist bei Weitem nicht nur mit der Messvorbereitung getan. Vielmehr bedeutet das Drumherum im Verborgenen vielfach den größeren Aufwand. „Kirche schmücken, Gotteshaus auf und zusperren, Altartücher wechseln, Kerzen anzünden und austauschen, ewiges Licht erneuern, Weihwasser nachfüllen, all das sind nur einige deiner vielfältigen Aufgaben“, so die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. Dieser Dienst als Mesner über einen so langen Zeitraum zuverlässig, mit Freude und großem Fleiß zu übernehmen sei wirklich eine beachtliche Leistung. Für seine Treue und seine unermüdliche und ausdauernde Arbeit äußerte Frau Köllemann im Namen der Pfarrgemeinde ihren allergrößten Dank. „Nur der liebe Gott kann es letztlich vergelten, was du für uns getan hast, und bitte noch weiterhin tun wirst, so hoffen wir, so dürfen wir hoffen.“ Dann wandte sich Frau Köllemann an Tonis Schwester Stefanie. „Liebe Fani, im Namen der ganzen Pfarrgemeinde danke ich auch dir für deine jahrelange wertvolle und sehr gewissenhafte Mithilfe und Unterstützung. Du und dein Bruder Toni seids ein gut eingespieltes Team. So kann er beruhigt in den Urlaub fahren, denn er weiß, auf dich ist 100% Verlass. Und wir als Pfarrgemeinde wissen das auch gut zu schätzen.“ Auch der Vorsitzende der Mesnergemeinschaft Richard Peer schickt ganz herzliche Grüße und Glückwünsche zum Jubiläum und lässt sich wegen Terminüberschneidung entschuldigen. Als Dank und Anerkennung für ihr langjähriges Wirken wurde dem Geschwisterpaar aus der Hand der PRG-Vorsitzenden und ihrem Stellvertreter Edwin Lechner die goldene Ehrennadel und die Ehrenurkunde mit folgendem Text überreicht:
Ehrenurkunde: Für 35 Jahre treuen Dienst im Hause des Herrn wird Familie Punt Burgeis das Mesner-Abzeichen in Gold verliehen. Anno Domini 2021- Der Diözesanleiter Richard Peer, Bischof Ivo Muser, Geistlicher Assistent Hermann Senoner. (aw)
Schnals - Zwei wichtige Termine standen bei der Musikkapelle Schnals im Frühjahr auf dem Programm. Zum einen das erste Frühjahrskonzert unter der Leitung von Kapellmeister Andreas Rechenmacher und zum anderen die nachgeholte Cäcilienfeier mit gleich 12 Auszeichnungen.
Am 23. April 2022 fanden sich Musikanten und Zuhörer im Haus der Dorfgemeinschaft in Unser Frau in Schnals ein, um einem schwungvollen und harmonischen Konzert beizuwohnen. Kapellmeister Andreas Rechenmacher dirigierte heuer das erste Frühjahrskonzert für die Musikkapelle Schnals. Das Programm reichte von genussvollen Ouvertüren, über dynamische Tänze bis hin zu Kultsongs aus den 80ern.
Das Konzert wurde als Anlass genommen, um dem langjährigen Obmann und Koordinator Otto Rainer für seine Tätigkeit zu danken. Er ist 1971 der damaligen Musikkapelle Unser Frau beigetreten und inzwischen über 50 Jahre Mitglied der Kapelle. Von diesen 50 Jahren war er 36 Jahre im Ausschuss tätig, davon 28 als Obmann und Koordinator. Für seine vorausschauende, bedachte und kollegiale Leitung der Kapelle ist ihm der Verein zu besonderem Dank verpflichtet. Als Anerkennung für diesen außerordentlichen Einsatz überreichte ihm die Obfrau Maria Theresia Gamper eine Karikatur unseres – inzwischen leider verstorbenen – Musikkollegen Hansi Platzgummer.
Wenige Wochen später erhielt Otto Rainer bei der Cäcilien-Feier am 21. Mai 2022 im Restaurant Tonzhaus, das große Ehrenzeichen in Gold für seine 50-jährige Mitgliedschaft der Musikkapelle.
Eine noch bewundernswertere Auszeichnung erhielt Richard Santer. Für außergewöhnliche 60 Jahre Mitglied der Musikkapelle wurde Ehrenmitglied Richard Santer mit dem großen Ehrenzeichen Gold am Bande ausgezeichnet. Bereits mit 12 Jahren zog er bei Feierlichkeiten der Musikkapelle Karthaus die große Trommel. Neben seinem Hauptinstrument dem Flügelhorn, half er bei Bedarf auch als Trompeter, Posaunist, Schlagzeuger und Bassist aus, dem er bis zuletzt treu geblieben ist. Seine gesellige Art und sein musikalisches Können wurden von seinen Musikkollegen besonders geschätzt.
Weiters erhielten die MusikantInnen Ruth Rainer, Katharina Nischler, Romina Santer und Andreas Laterner das Ehrenzeichen in Bronze. Martin Spechtenhauser und Hermann Tumler das Ehrenzeichen in Gold für beachtliche 40-jährige Tätigkeit. Die Leistungsabzeichen in Bronze wurden Annalena Götsch, Sophie Tumler, Jasmin Raffeiner und Michael Rainer verliehen.
Langtaufers - Inmitten einer grandiosen Bergwelt fanden auf Maseben in Langtaufers vom 16. bis 19. Juni die 15. Vinschger Musiziertage statt. Veranstaltet vom Südtiroler Volksmusikkreis unter der Gesamtleitung des Obmanns Gernot Niederfriniger und unter der organisatorischen Leitung von Christof Amenitsch musizierten insgesamt 30 Personen vier Tage lang auf 2.267 Meter Meereshöhe. Die Musiziertage waren wieder ein Generationen und Länder übergreifendes Treffen verschiedener Musiker:innen vor allem aus dem Vinschgau, aber auch aus dem Burggrafenamt, aus Graubünden und Vorarlberg. Der jüngste Musikant war 6 Jahre alt und der älteste 78 Jahre. Unterrichtet und begleitet wurden die Hobbymusiker:innen von sechs Musiklehrer:innen der Musikschule Mals und Lana. Neben Gernot Niederfriniger (Raffele, Zither und Harfe) und Christof Amenitsch (Steirische Harmonika), waren dies außerdem Annelies Gschliesser (Klarinette), Evi Sanoll (Hohes Blech), Martin Eschgfäller (Steirische Harmonika und Tuba) und Judith Felderer (Blockflöte). Geboten wurde Einzelunterricht, das Zusammenspiel in kleinen Gruppen, in Instrumentalgruppen und Ensembles. In den vier Tagen wurde aber nicht nur auf den Instrumenten gespielt, sondern auch gemeinsam gesungen und getanzt. Bereits in der Früh wurde gejodelt und gesungen. Es gab auch eine kurze Wanderung zum nahen See. In den Abendstunden wurde ebenfalls gesungen, gespielt, gejodelt und getanzt. Am Freitagabend zeigte Wolfgang Thöni Bilder über den nächtlichen Sternenhimmel und gab eine kurze Einführung in die Astronomie, anschließend konnte an der Sternwarte ein Blick in den Weltraum gemacht werden. Die beiden Hobbyastronomen Siegfried Patscheider und Andreas Fliri zeigten und erklärten bekannte Sternenbilder und hell leuchtende Sterne. Am Sonntagnachmittag wurde bei herrlichem Wetter zum Abschluss der Musiziertage ein Huangart durchgeführt. Die einzelnen Gruppen und Ensembles spielten auf und erfreuten so die vielen Gäste, Freunde und Verwandten der teilnehmenden Musikanten. (hzg)
pr-info Siebenförcher
Nur wer sich verändert, bleibt sich treu. Gegründet 1930, hat sich die Südtiroler Familienmetzgerei Siebenförcher in den vergangenen Jahrzehnten zu einem führenden Hersteller und Anbieter feinster Fleisch- und Wurstspezialitäten entwickelt. Damit sich der Anspruch an beste Qualität auch im Design widerspiegelt, hat Siebenförcher einen neuen Auftritt entwickelt, der Tradition und Moderne verbindet. Damit bleibt die Herkunft des Familienbetriebs, der in der dritten Generation von Barbara, Thomas und Florian geführt wird, auch Teil ihrer Zukunft.
Genuss ist die Summe vieler Faktoren.
Hervorragende Zutaten, handwerkliches Können und eine Verpackung, die eine Geschichte erzählt.
Über die Herkunft in doppelter Hinsicht: Meran und Umgebung als Gründungsort, visualisiert als Stadtplan, und das Metzger-Handwerk, symbolisiert durch die Fleischstruktur.Beide verschmelzen ab jetzt zu einem Ganzem.
Handwerk trifft Mundwerk.
Die neue Sprachhaltung prägt das Unternehmensbild. Vom Claim „Ehrlich. Das schmeckt man.“, der auf Qualität, Geschmack und ehrliches Handwerk hinweist bis hin zu einem unterhaltsamen und sympathischen Grundton, mit dem Siebenförcher, auf Augenhöhe, mit Ihnen spricht.
Ganz so wie Sie die Metzger-Meister und Küchen-Meister von Siebenförcher kennen und schätzen. Seit mehr als 90 Jahren.
Langtaufers/Pedross - Im Rahmen der diesjährigen Florianifeier wurde am Sonntag, den 15. Mai das neue Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr von Langtaufers gesegnet und somit offiziell in Dienst gestellt. Der Festtag begann mit dem gemeinsamen Einmarsch der Ehrengäste, der Patinnen, der Fahnenabordnung und Wehrmänner der FF Langtaufers zum Festgottesdienst.
Nach der Feier der hl. Messe in der Pfarrkirche von Pedross wurde das neue Einsatzfahrzeug von Kooperator Michael Lezuo unter dem Beisein der Patinnen Miriam Patscheider und Renata Patscheider gesegnet.
In seiner Ansprache ging Kommandant Simon Patscheider auf einige Details des neuen Kleintransportfahrzeuges (KTF-A) vom Typs Toyota Hilux, welcher fünf Wehrleuten Platz bietet, ein. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit Allradantrieb, einem Lichtmast und 2 Wechselcontainern. In diesen findet einmal Ausrüstung für den technischen und zum anderen Ausrüstung für den Brandeinsatz Platz. Zudem ist das Fahrzeug ohne Container als reines Transportfahrzeug nutzbar. Somit ist es universell einsetzbar und eine sehr nützliche und moderne Ergänzung zu dem bestehenden Fuhrpark. Nach dem Einblick in die technischen Details folgten die Grußworte der verschiedenen Vertreter aus Politik und Feuerwehrwesen. Einen großen Dank für die finanzielle Unterstützung bei dieser Anschaffung sprach Kommandant Patscheider an die Gemeinde Graun, die Fraktionsverwaltung von Langtaufers, den Bezirksfeuerwehrverband Obervinschgau, und neuen Patinnen aus. Er dankte auch der Bevölkerung von Langtaufers, welche immer wieder mit großzügigen Spenden bei den Kalenderaktionen aufwartet.
Da in den vergangenen zwei Jahren weder Jahreshauptversammlungen noch Florianifeiern stattfinden konnten, wurden auch die ausstehenden Ehrungen nachgeholt.
Das Verdienstkreuz in Bronze für 15 Jahre aktiven Dienst erhielten die Kameraden Patrik Eller, Helmuth Joos und Mario Thöni. Das Verdienstkreuz in Silber für 25 Jahre aktiven Dienst erhielten die Kameraden Erich Joos, Armin Plangger und Ewald Thöni. Nach über 40 Jahren aktiven Dienst und dem vollendeten 65. Lebensjahr wurden die Kameraden Konrad Plangger und Erhard Thöni in den wohlverdienten Ruhestand entlassen und mit einer bei der Messfeier gesegneten Statuette des hl. Florian geehrt.
FF Langtaufers
Schriftführer Helmuth Joos
Valchava - Die Chasa Jaura in Valchava/Val Müstair zeigt diesen Sommer Original-Illustrationen und Bilder von fünf Engadiner Illustratoren und Illustratorinnen – von Jon Bischoff, Madlaina Janett, Lea Meyer, Paulin Nuotclà und Pia Valär. Am Samstag, den 25. Juni 2022, wurde die Ausstellung eröffnet.
Die Illustration ist eine eigenständige und angewandte Kunstform, die einen Kontext visuell an eine Zielgruppe vermittelt. Dabei reflektiert ein Illustrator oder eine Illustratorin nicht nur die Wirklichkeit, sondern eröffnet der Welt eine neue, eigene Sicht auf ein Thema.
Illustriert wird für Zeitungen, Werbung, digitale und interaktive Medien, für Animations- und 3D-Filme und für Bilderbücher, Sachbücher oder Graphic Novels. Das Feld der Illustration und seiner Ausdrucksmöglichkeiten ist so vielfältig wie die Illustratoren und Illustratorinnen selbst, die diese Bildwelten schaffen.
In der Ausstellung der Chasa Jaura in Valchava werden verschiedene Illustrationen der Künstler und Künstlerinnen gezeigt, u.a. auch Bücher und Publikationen, welche in Zusammenarbeit mit dem rätoromanischen Buchverlag Chasa Editura Rumantscha entstanden sind.
Die Ausstellung ist vom 25. Juni bis 15. Oktober 2022 offen, jeweils am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10.00 – 12.00 und von 15.00 – 18.00. Samstags und sonntags jeweils von 15.00 – 18.00.
Latsch Spazio Rizzi - Anlässlich des 40jährigen Jubiläums lud der Kiwanis Club Vinschgau zu einer Kunstausstellung in den SPAZIO RIZZI nach Latsch.
Der Kiwanis Club Vinschgau wurde am 31. Jänner 1981 gegründet. Als Gründungspräsident wurde Hans Gufler aus Latsch gewählt. Hans erinnert sich: „In Meran wurde bereits 1972 der erste Südtiroler Kiwanis Club gegründet. Beim jährlichen Törggelen im Bierkeller in Latsch wandte sich der Meraner Club an den damaligen Latscher Bürgermeister Franz Bauer und ermutigte ihn auch im Vinschgau einen Club zu gründen“. So kam es, dass Franz Bauer im Vinschgau nach Mitgliedern suchte. 25 Mitglieder waren notwendig, um einen eigenen Club zu gründen.
Heute zählt der Kiwanis Club Vinschgau 30 Mitglieder. Präsident ist Hannes Rungg, Sekretär Georg Hasenburger und Schatzmeister Markus W. Moriggl.
In den 40 Jahren seines Bestehens hat sich der Kiwanis Club Vinschgau immer wieder durch seine sozialen und karitativen Projekte ausgezeichnet.
Heuer organisiert der Club eine Ausstellung im Spazio Rizzi in Latsch. „Zum 40. Jubiläum wollten wir einen Beitrag leisten, um Vinschger Künstler, die in der schwierigen Zeit der Pandemie nicht ausstellen und sich nicht der Öffentlichkeit zeigen konnten, wieder unter uns zu bringen“ erklärte Rudolf Gartner vom Kiwanis Club Vinschgau in seiner Begrüßungsrede zur Kunstausstellung. Kuratorin Sabine Gamper stellte die Künstlermappe vor, welche in einer limitierten und numerierten Auflage von 30 Stück zum Jubiläum erschien.
Folgende 24 Vinschger Künstler:innen und kreative Menschen sind bei der Ausstellung und in der Künstler:innen Mappe vertreten: Bernhard Fuchs (Knochen gebrochen usw.), Othmar Prenner (Hut), Erich Stecher (Blickwinkel), Fernando Verani (conoscienza-coscienza), Sonja Leimer (Ephemere), Arthur Rinner Hornbacher (Vinschger Paarl), Julia Frank (And i let the fish go), Ulrich Egger (Mutterseelenallein), Luis Stephan Stecher (Die Falten Tirols), Peppi Tischler (Südtiroler Gemütlichkeit), Walter Kuenz (Genesis), Eduard Habicher (Er-fasst), Esther Stocker (Ohne Titel 2022), Reinhold Tappeiner (Angesicht), Gianni Bodini (Alte Strasse Mals-Burgeis), Tomas Eller (Sleepingsatellite), Manfred Alois Mayr (Farbpalette 20/02-10), Bernhard Grassl (Stein), Karl Grasser (St. Veitkirche), Hubert Scheibe (Ich höre die Stille im Stiegenhaus, gib mir den Schlüssel), Martin Pohl (Füllige Substanz), Christian Stecher (Ohne Titel 2012), Carmen Müller (Amarantus caudatus), Elisabeth Hölz Elisabeth (Voyage).
Mit Ausnahme des Holzschnittes „Genesis“ von Walter Kuenz, wurden alle Werke in der Werkstatt für handgedruckte Originalgraphik in Wien mit der Tiefdrucktechnik, SYNCHROTRON-Radierung (Photogravure) hergestellt. (pt)
Die Kunstausstellung im Spazio Rizzi in Latsch ist noch bis zum 15. Juli 2022 zugänglich. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 und von 14:00 bis 18:00. Samstag ist eine Termminvereinbarung möglich.
pr-info WEISSES KREUZ
Als Zivi Teil des Weißen Kreuzes werden
Hunderte junge Leute haben sich in den vergangenen Jahren für den freiwilligen Zivildienst beim Weißen Kreuz entschieden. Für sie war es stets eine wertvolle Erfahrung: Sie konnten soziale Luft schnuppern und eine anerkannte Ausbildung absolvieren. Nun werden neue Zivis gesucht.
Würde auch dich dieser Dienst beim Weißen Kreuz interessieren? Dann verlier keine Zeit und melde dich beim Weißen Kreuz. Der Zivildienst bietet dir dort die Möglichkeit, dich ein Jahr lang einer spannenden, sinnvollen und lehrreichen Aufgabe zu widmen. Das Weiße Kreuz ist eine große Familie, in der sich die Generationen begegnen, die mit miteinander für den Nächsten da sind und voneinander lernen.
Zivildiener sind vor allem im Krankentransport tätig, schnuppern aber auch in den Rettungsdienst hinein. Du willst zeigen, was in dir steckt, bist zwischen 18 und 28 Jahre alt, motiviert und bereit, Menschen zu helfen sowie in einer großen Gemeinschaft mitzuarbeiten?
Dann kontaktiere das Weiße Kreuz unter 0471/444382 (zu Bürozeiten, von Montag bis Freitag) oder besuche uns im Internet auf www.werde-zivi.jetzt.
Naturns/Laatsch/Schlanders - In ganz Österreich gab es am Freitag, 10. Juni die „Lange Nacht der Kirchen“. Klöster und Kirchen boten ein vielfältiges und ansprechendes Programm für Jung und Alt an, um die Schätze der Kirche kennen zu lernen und auch für kirchenferne Menschen zugänglich und sichtbar zu machen. Seit 2014 gibt es diese Veranstaltungsreihe auch in Südtirol. Nachdem die Lange Nacht der Kirchen 2020 aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen ist und im letzten Jahr in reduzierter Form durchgeführt wurde, gab es dieses Jahr wieder die Möglichkeit in rund 75 Kirchen, Klöstern und Kapellen in Südtirol über 150 spirituelle, soziale, musikalische, kulturelle, künstlerische und kreative Angebote wahrzunehmen.
Im Vinschgau gab es Angebote in Naturns, Laatsch und in Schlanders. In Naturns konnten die frühmittelalterlichen und gotischen Fresken in der Prokulus Kirche besichtigt werden, in Laatsch wurde eine Turmbesichtigung angeboten. Es gab Erzählungen vom Uhraufziehen durch Franzjosef Paulmichl und historische Hintergrundberichte über den Glockenturm von Andreas Paulmichl. Ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programmangebot wurde in Schlanders ab 15:30 bis am späten Abend angeboten. So gab es eine Kirchturmbegehung, religiöse Angebote für Familien mit Kleinkindern in der Klosterkirche, die Orgelbesichtigung, gemeinsames Spielen und Singen und den Lichtermarsch der Minis vom Plawennpark zur Klosterkirche. Organisiert wurde eine besinnliche Wanderung von der St. Nikolaus Kirche in Vetzan, der St. Johann Kirche in Kortsch und der St. Martin Kirche in Göflan zur Pfarrkirche in Schlanders mit einer anschließenden gemeinsamen Friedensandacht um 20 Uhr. Zum Ausklang und Abschluss der Langen Nacht der Kirchen gab es noch eine gemütliche Begegnung im Pfarrhof. (hzg)
Kulturhausplatz Schlanders | 21.00 Uhr
Do. 7. Juli
Bauernhöfe in Schlanders
Freier Eintritt.
Bei schlechtem Wetter wird der Film im Kulturhaus vorgeführt.
Bildungsausschuss Schlanders
Samstag, 2. Juli, 20.00 Uhr, CulturForum
Amateurfilmer Verein Vinschgau / Bildungsausschuss Latsch
Latsch in bewegten Bildern
Sepp Gufler, Vorstandsmitglied des Amateurfilmer Vereins Vinschgau, hat mit großem Zeitaufwand und viel Einfühlungsvermögen eine filmische Zeitreise durch die Latscher Dorfgeschichte geschaffen. Historische Schmalfilme aus den vergangenen Jahrzehnten, gedreht zum Großteil von Vinschger Amateurfilmern, erzählen von Latsch und seinen Menschen. Zu sehen sind: Feiern im Dort, Ausflüge, Prozessionen, die Freiwillige Feuerwehr, Unwetter und Brände, Fasching, Sport, das Skicenter Latsch, Almen und Berge, die Fraktionen Morter und Tarsch und vieles mehr. Josef Rinner, Adolf Pedross und Arthur Rinner Hornbacher erzählen Anekdoten aus dem Dorfleben und erinnern an historische Entwicklungen. Auf Initiative des Bildungsaus- schusses wurde der Film auf DVD gespeichert und wird nach der Vorstellung im CulturForum an die Bürger verteilt.
Samstag, 9. Juli, 14.00 Uhr,
Treffpunkt Eisstadion
AVS Jugend, Martina Mair
Familien-Kräuterwanderung Mutter Natur stellt uns täglich frische Wild- und Heilkräuter zur Verfügung. Wir versuchen sie während der Wanderung zu bestimmen. Gemeinsam entdecken wir die Natur, werden durchatmen und klären, welche Pflanzen essbar sind. Indem wir uns den Pflanzen am Wegesrand zuwenden, lassen wir den Alltag hinter uns.
Anmeldung bis 7. Juli an 328 305 3005
Mittwoch, 13. Juli, 18.30 Uhr, Garten der Sinne, Annabergheim
(bei ungünstiger Witterung im CulturForum)
Vinzenz Konferenz / Annenbergheim
Italienischer Liederabend
Italienische Schlager mit CosaNostra Ja, wir geben es zu, es klingt irgendwie mafiös Aber es handelt sich nur um einen sizilianisch- südtirolerischen Familienclan mit Roman, Gitarrist, Kally, Akkordeon, Lisa, Flöten, Perkussion und Gesang, Maurizio, Gitarre und Gesang. Wir werden sizilianische, neapolitanische und andere italienische Schlager auf unsere Art und Weise interpretieren. Für Speis und Trank wird gesorgt. Die Spenden gehen an die Vinzenzkonferenz. Es gelten die aktuellen Corona-Bestimmungen.
Donnerstag, 14. Juli, 20.00 Uhr,
Bibliothek in der Mittelschule
Bibliothek Latsch
Buchvorstellung & Lesung aus: Berg and Breakfast von & mit Selma Mahlknecht & Kurt Gritsch.
Noch nie war die Bibliothek so aktuell. Für Hoteliere, Gastwirte, Zimmervermieter, Fremdenführer und andere Touristiker kann die Lesung mit Selma & Kurt zur Erleuchtung werden. „Amüsant, pointiert, anregend“ will die Autorin das „kuriose Ungetüm“ Tourismus nicht verdammen, auch nicht herausfordern, sondern es „umzingeln“. Dabei wird wie bei jeder Berg-Tour nach dem Breakfast „um festes Schuhwerk gebeten!“
Es gelten die aktuellen Covid-19 Regeln und Bestimmungen.
Bildungsausschuss Latsch
ein alter Name, der im oberen Vinschgau in Glurns oder Prad wieder öfter auftaucht und an die früher regen Beziehungen des Vinschgaus zur großen Stadt in der Poebene erinnert. Ambros ist die Abkürzung von Ambrogio, womit der heilige Kirchenlehrer gemeint ist, der um 374 Bischof von Mailand war.
Geboren wurde er in Deutschland, im damals römischen Trier, stammte aus einer vornehmen römischen Beamtenfamilie, war sprachkundig und musikalisch schöpferisch. Die Verehrung dieses wortgewaltigen Heiligen zeigt die Verbundenheit unserer und deutscher Kultur mit der spätrömischen Herrschaft.
Ein anderer im Vinschgau fast verschwundener Name ist „Cass“, womit der Brixner Diözesanpatron Kassian gemeint ist.
Einst reichte nämlich das Bistum Brixen von Innsbruck und Vorarlberg über das Oberinntal bis in den Obervinschgau, also bis Prad.
Von der Tarscher Alm aus erreichten wir in etwa zwei Stunden den alten Latsch-Ulten Übergang (Tarscher Joch 2460 Meter Meereshöhe) mit den Resten einer Wasserführung. Aus Bruchsteinen gefügte Pfeilerstümpfe trugen einst die Holzkandel, die das kostabere Nass von der wasserreichen Ultner Seite in den immer durstigen Vinschgau leiteten. Die Niederschlagsmenge im Ultental ist mit etwa 1200 Millimeter jährlich dreifach so hoch wie im nachbarlichen Vinschgau.
Mein Bruder Karl war in Gesellschaft eines Mädchens aus Deutschland. Überraschend stellt sie uns die politisch zugespitzte Frage, warum wir immer noch deutsch sprechen. Sie hätte erwartet, dass wir schon längst die Staatssprache, also italienisch, sprechen würden. Daraus ergaben sich noch andere Reizthemen, die wir auf der Passhöhe, wie vor einem Richterstuhl unter dem Kreuz, abhandeln mussten.
Karl war Grundbuchführer und erklärte dem deutschen Mädchen, dass er,
zusammen mit anderen Grundbuchführern, ständig im Streit mit den italienischsprachigen Vorgesetzten war und dass sie gemeinsam mit Amtskollegen das uralte Grundbuchrecht gegen jegliche Verwässerung beschützen mussten.
Erst kürzlich erschienen wieder in der Presse Klagen, dass die vom Autonomiestatut geforderte Zweisprachigkeit nicht eingehalten würde. Das Sprachproblem als Dauerbrenner.
Das Mädchen aus Deutschland löste sich langsam von den lokalen Fragen und folgte aufatmend dem sich rundum öffnenden Horizont.
Hans Wielander
Glurns - Zum 100. Geburtstag des Künstlers und Glurnser Ehrenbürgers Paul Flora ((* 29. Juni 1922 in Glurns, † 15. Mai 2009 in Innsbruck) wurde am Samstag, 18. Juni in seinem Geburtshaus, dem heutigen Haus der Stadtgemeinde, eine ganz besondere Ausstellung eröffnet. Gleichzeitig wurde die „Nacht der Kultur“ mit verschiedenen Veranstaltungen eingeleitet. „Unter dem Motto „Paul Flora - vom dicken zum dünnen Strich“ ist es uns gelungen, 45 Werke aus der Privatsammlung von Karl Peter aus dem Montafon hierher zu bringen, die das künstlerische Schaffen Floras von den Anfängen bis in die 2000er Jahre aufzeigt. Die Werke zeigen uns einen unbekannten Paul Flora“, erklärte Elmar Prieth, Chef von Glurns Marketing. Denn die meisten ausgestellten Werke waren noch nie öffentlich zu sehen, zumindest nicht im Vinschgau. Prieth begrüßte den Altbürgermeister Alois Riedl und seine Familie, die eine enge Freundschaft mit Paul Flora verbunden hatte. Die Familie des Künstlers ließ sich entschuldigen. Sie wird erst am Geburtstag Floras in Glurns sein. Christoph Anstein beschrieb in seiner Laudatio Flora als humorvollen, tiefsinnigen und hintergründigen Künstler, dessen Ausdrucksformen leicht zugänglich sind. Vom dicken Strich als 16-Jähriger führte der künstlerische Weg zum immer kleineren Strich und in sein typisches Strichgewitter. Eine Ausstellungswand ist Floras Raben gewidmet. Doch es sind nicht nur die Raben, die Flora besonders oft abgebildet hat, und die Kunstinteressierte in erster Linie mit ihm verbinden, sondern er hat viele andere Motive mit spitzer Feder zu Papier gebracht. Grußworte sprachen die Kulturreferentin Rosa Pichler Prieth und BM Erich Wallnöfer, der Altbürgermeister Riedl und Paul Flora als Pioniere der Stadtsanierung würdigte. Die Ausstellungseröffnung wurde von Sophia Sagmeister musikalisch umrahmt. Parallel zu Floras Ausstellung waren im Stadtsaal nebenan Werke von Mittelschülern zu sehen, die sich unter Anleitung der Lehrerin Elisabeth Steiner von Flora hatten inspirieren lassen. Die Ausstellung stand Besucherinnen und Besuchern bis zum 30. Juni 2022 offen. (mds)
Naturns/Vinschgau - Jegliche Erwartungen, wenn es denn welche gegeben hat, wurden bei weitem übertroffen. Der Bürger- und Ratssaal in Naturns vermochte jene, die zur Filmpremiere „Außenseiter“ erschienen sind, kaum zu fassen. So viele sind der Einladung des Vinschger Amateurfilmer Vereins nachgekommen. Überwältigt waren nicht zuletzt die Akteure: die Schauspieler Ruth Kofler, Doris Lang, Markus Gamper und Richard Schupfer, der Ideengeber und Obmann des VAV Leo Lanthaler, der Autor Hanns Fliri und der Regisseur Andy Geier. „Wir sind stolz diese Filmpremiere präsentieren zu dürfen, denn einen Spielfilm zu machen, ist eine besondere Sache“, sagte Lanthaler in seinen Grußworten. Den Spannungsbogen bis zum „Film ab“ aufgebaut, haben einmal die Jugendkapelle unter der Leitung von Philip Götsch, die den Abend musikalisch begleitete. Zum anderen das „Making-of“ als Vorspann und Einblick wie der Film entstanden ist - inklusive Hoppalas. Und es war beeindruckend, mit welchem Aufwand, mit welcher Professionalität und mit welchem Teamgeist die Vinschger Amateurfilmer arbeiten. Als Location wurde die Mauslochalm gewählt, für einen Film, der die Suche nach den Wurzeln zum Inhalt hatte.
Die Filmpremiere im Bürger- und Ratssaal selbst hatte etwas mondänes. Die Schauspielerinnen und Schauspieler standen zusammen mit Regisseur und Crew im Rampenlicht und empfingen großen und anerkennenden Applaus. (ap)
Schlanders - Bereits im Jahr 2019 stand mit dem Neubau der TFO auch die Schulhofgestaltung an. Lehrpersonen und Schüler*innen sammelten Ideen für die Gestaltung, denn Nachhaltigkeit soll nicht nur im Tun, sondern auch im Lernen erfolgen. Deshalb war/ist es der Schule ein Anliegen, die Schüler*innen in die Planung der Schulhofgestaltung und Fertigung von Schulhofmöbeln miteinzubeziehen. Die partizipative Planung bot aber nicht nur Raum für Kreativität, sondern erhöhte auch das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Schule. Wichtigster Aspekt bei der Planung war es, allen Beteiligten einen Platz zur Erholung zu schaffen.
Eine Schüler*innengruppe fertigte mit ihren Lehrpersonen Georg Breitenberger und Michael Wieser aus dem Fach „Mechanische Prozess- und Produkttechnologien“ die Unterkonstruktion für 12 Sitzbänke aus Metall. Die Sitzunterlage besteht aus einheimischen Hölzern. Auch die dazugehörenden Tische, sowie eine schattenspendende Pergola wurden im Laufe der darauffolgenden Jahre mit verschiedenen Klassen verwirklicht. Nicht zuletzt deswegen hört man so manches Mal während der Pause ein: „Schaug, des hobm mir gmocht!“
Eine Gartenbaufirma übernahm schließlich die Begrünung. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Heute haben wir einen selbst gestalteten Schulhof, in dem es summt und zwitschert, wir haben diverse Sitzmöglichkeiten, Ecken zum Ausruhen oder um Sport zu treiben, aber auch Platz zu quatschen, lesen und entspannen.
Theodora Kuntner
Laas - Dieses Werk mit dem Titel „Catena Aurea“ nimmt Bezug auf den historischen Werdegang Europas. In dieser Entwicklung entdeckt der Künstler dieselben Gesetzmäßigkeiten wie in den elementaren Lebensprozessen der Natur. So kann man in dieser Marmorskulptur eine von unten nach oben zunehmende Sublimierung wahrnehmen, wobei aus einem ursprüglich chaotischen Zustand, mit seinen anziehenden und abstoßenden Kräften, sich Elemente absondern und sich zu größeren Einheiten zusammenschließen. Dieser Vorgang gleicht einer Geburt, in welcher sich einzelne Glieder in Um- und Durchbrüchen herauslösen und Eigenständigkeit erlangen - sich dabei jedoch auch gegenseitig tragen und stützen. Die Idee der Einheit taucht allmählich auf und offenbart sich im idealen, sich selbst - jedoch auch alles andere tragenden Kreis. Es ist das letzte, oberste Glied, welches alle vorherige Bewegung in sich bündelt. Ein Ziel, auf welches alle Bewegung bereits in seinen Anfängen hinstrebt.“
Das sind die Gedanken zum Werk des Laaser Künstlers Roland Parth. Seine Skulptur ziert seit kurzem den Bahnhofsplatz in Laas. Entstanden ist die Skulptur im Rahmen des „Europäischen Skulpturenweges“, der vom Verein Art moves Europe e.V. angestoßen worden ist und dessen Vorsitzender Alfred Mevissen, ein pensionierter Manager des Pharmakonzerns Novartis, ein Laas-Liebhaber und auch Liebhaber des Laaser Marmors, ist. Ziel dieses Europäischen Skulpturenweges ist es, an die Errungenschaften der „Europäischen Idee“ zu erinnern und gleichzeitig zum Dialog über die zukünftige europäische Gemeinschaft einzuladen.
Am 17. Juni 2022 wurde die Skulptur im Rahmen einer kleinen Feier präsentiert. Die Verwirklichung haben viele Sponsoren ermöglicht. So hat etwa die Lasa Marmo den Marmorblock zur Verfügung gestellt. Roland Parth spendet seine Gage von 2.500 Euro den in Laas untergebrachten Ukraine-Flüchtlingen. hds-Obmann Dietmar Spechtenhauser führte durch die Präsentation und erläutert die Hintergründe und den Werdegang des Kunstwerkes. Erfreut über die Präsentation und über das Kunstwerk des Laaser Künstlers zeigte sich die Laaser BMin Verena Tröger, J0hann Spechtenhauser von der Raika Laas und Kurt Ratschiller von der Lasa Marmo. Ebenfalls der Präsident des Tourismusvereines Schlanders-Laas Karl Pfitscher fand lobende Worte. Alle genannten sind Sponsoren, die mit ihren Spenden zur Verwirklichung des Kunstwerkes beigetragen haben.
Mals - Spanien, Portugal, Holland und Polen eine Woche zu Besuch am Oberschulzentrum Mals. Abschluss des Erasmus+ Projekts „Open Students‘ and Teachers‘ Minds to the Digital World - OMiDiWo“: Schüleraustausch mit inhaltlichem Schwerpunkt digitale Medien.
Beteiligt waren neben Schüler*innen des OSZ Mals die Oberschulen aus Radom in Polen, aus Sevilla in Spanien, aus Ridderkerk in den Niederlanden und aus Braganza in Portugal.
Die Schüler*innen erwartete ein abwechslungsreiches Programm: Neben schulischen Aufgaben besichtigte man Sehenswürdigkeiten und Betriebe der näheren Umgebung: Churburg, Etschquelle, Partschinser Wasserfall, Marmorbrüche und die Unternehmen VIP und MIVOR.
Das Erasmus+ Projekt OMiDiWo wurde bereits 2018 vom Oberschulzentrum Mals initiiert: Marylin Egger erarbeitete ein Konzept zum Thema digitale Medien und gewann vier weitere Oberschulen als Partnerschulen. Peter Hofer koordinierte die Umsetzung.
Ziele dieses Projektes sind der Praxis- und der Erfahrungsaustausch über die Möglichkeiten einer breiten Anwendung von digitalen Medien, zudem das Heranführen der Schüler*innen an einen kritischen und zugleich gewinnbringenden Umgang mit digitalen Medien, die Pflege des kulturellen, grenzüberschreitenden Gemeinschaftssinnes, die Stärkung der Sprachkompetenzen und nicht zuletzt auch neue Freundschaften.
Nachdem die Schüleraustausche aufgrund der Corona-Pandemie eineinhalb Jahre nicht mehr möglich waren, nahm das Projekt im heurigen Schuljahr wieder Fahrt auf. Mit dem Besuch der teilnehmenden Schulen am Oberschulzentrum Mals fand das Projekt nun seinen Abschluss. Die Ergebnisse und Erlebnisse wurden im Rahmen einer Abschiedsveranstaltung vorgestellt, zu der Schüler*innen, Eltern, Lehrpersonen und Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur des Vinschgaus eingeladen waren.
Prad - Vom 30. Mai bis zum 1. Juni hatten wir, die 1. Klassen der Mittelschule Prad, die Projekttage zum Thema Müll, Müllvermeidung, Recycling und Upcycling. Am Montag Vormittag trafen wir uns im Pausenhof und wurden in zwei Gruppen eingeteilt, passend zu den beiden Workshops “Jeanskoffer” und “Plastikkoffer”. Die zwei Referentinnen Sabrina Eberhöfer und Verena Gritsch der OEW (Organisation für eine solidarische Welt) wiesen beispielsweise zum einen auf den langen Herstellungsweg einer Jeans hin und zum anderen auf die stetig zunehmende Belastung unserer Umwelt mit Plastik.
Mir blieb in Erinnerung, dass Plastikmüll bis zu 6.000 Jahre hält. Ich wusste, dass Müll lange hält, aber so lange. Das ist unfassbar!
Jonas Gander
Am Montagnachmittag ging es, in drei Gruppen eingeteilt, ans praktische Arbeiten in den folgenden Bereichen:
- Upcycling von Kleidungsstücken
- Upcycling von Tetra Paks
- Upcycling von Konservendosen zu einem Insektenhotel
Am Dienstag wurden drei verschiedene Lehrausflüge unternommen. Eine Gruppe besuchte die Kläranlage von Prad, die zweite Gruppe wanderte ebenfalls zu Fuß nach Glurns ins Abfallwirtschaftszentrum und die dritte Gruppe fuhr, selbstverständlich mit dem Zug, nach Kastelbell zu einer Führung durch den Biohof Sonnhöfl.
Bei der Kläranlage blieb mir in Erinnerung, dass niemand seinen Müll in das Klo spülen sollte!
Raffael Trauner
Am Mittwoch starteten wir eine große Müllsammelaktion in Prad und Umgebung. In sieben Gruppen eingeteilt durchkämmten wir Spielplätze, Waldstücke, Straßen usw., stets Plastik, Zigarettenkippen und dergleichen im Blick. Als wir den Müll eingesammelt hatten, trafen wir uns wieder im Pausenhof zu einer Jause mit Wurst und Brot.
Für das gute Gelingen der Projekttage möchten wir uns bedanken: bei der OEW für die informativen Workshops, beim Abfallwirtschaftszentrum Glurns, bei der Kläranlage Prad, beim Biohof “Sonnhöfl”, bei der Forststation Prad (Barbara Folie, Heinrich Gander und David Kaufmann) und beim Amt für Bevölkerungsschutz und Wildbachverbauung (Roland Gufler) für die Organisation und Begleitung bei der Müllsammelaktion, bei der Gemeindeverwaltung von Prad für den Abtransport des gesammelten Mülls, bei der Bäckerei Saurer für das Brot und nicht zuletzt bei der Metzgerei Thialer für die Würste.
von Annalena Gapp,
Leonie Wallnöfer,
Tobias Ebensperger und
Noah Wegmann
Jugendarbeit
• nimmt die Lebensumstände der Jugendlichen als Ausgangspunkt ihrer Arbeit
• findet einen Zugang zu den Jugendlichen und schafft eine Vertrauensbasis
• nimmt Jugendliche in ihrer Ganzheitlichkeit und Subjektivität wahr
• kennt die Nöte und Hoffnungen der Jugendlichen und nimmt sie ernst
• interessiert sich für die Themen der Jugendlichen
• stellt die Anliegen der Jugendlichen in den Mittelpunkt
• ist stets flexibel und orientiert sich an den aktuellen Bedürfnissen der Jugendlichen
• versucht die unterschiedlichen Interessen der Jugendlichen abzudecken
• unterstützt und begleitet den individuellen Weg der Jugendlichen
• richtet sich nach individuellen Stärken und vorhandenen Ressourcen der Jugendlichen
• trifft nicht Entscheidungen über die Jugendlichen hinweg, sondern bezieht sie aktiv in die Lösungsfindung mit ein
• zwingt keine Haltung auf, aber unterstützt darin, eine demokratische und solidarische Haltung zu entwickeln
• ermöglicht Kritik
• unterstützt Jugendliche bei der Bewältigung ihres Alltags
Auf Einladung des Rhein-Pfalz-Kreises reiste das JuZe Naturns mit einer Gruppe Jugendlicher aus den Gemeinden Schlanders, Martell und Naturns zu einem Schüleraustausch ins französische Elsass.
Seit mittlerweile 50 Jahren haben die drei Südtiroler Gemeinden Partnerstädte im Rhein-Pfalz-Kreis. Häufig werden die Partnerschaften nur bei offiziellen Anlässen „gelebt“. Echte Beziehungen entstehen aber auf anderen Ebenen. Daher initiierte Landrat Clemens Körner vom Rhein-Pfalz-Kreis ein Freundschaftstreffen mit Schüler*innen aus dem Landkreis, aus Südtirol und Polen. 24 Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren konnten so abwechslungsreiche Tage in und um Niederbronn-les-Bains erleben.
Es waren Tage, geprägt von Gemeinschaft, Freizeit, aber auch Geschichte und Politik. Paul Platz, Kulturbeauftragter des Rhein-Pfalz-Kreises, hatte hierfür mit der „Internationalen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Albert Schweitzer“, die ideale Unterkunft gewählt. Nachdem am ersten Tag das erste Eis durch verschiedene Aktionen gebrochen worden war, wurde am nächsten Tag in gemischten Gruppen die Gegend rund um Burg Fleckenstein erkundet.
Tags darauf wurde die, neben der Unterkunft errichtete, Kriegsgräberstätte mit knapp 16.000 Gefallenen aus 13 Nationen besucht - sowohl SS-Angehörige, verurteilte Kriegsverbrecher, aber auch Zivilisten und Unterstützer der der deutschen Streitkräfte liegen dort begraben. Am Nachmittag beschäftigte sich die Gruppe anhand der gesammelten Zeitdokumente, Briefe und Fotos intensiver mit den Schicksalen dieser Gefallenen. Vor allem die sog. „letzten Briefe“ mit den Schilderungen vom grausamen Kriegsalltag, Ängste vor dem Tod oder auch der unerschütterliche Glaube an den NS-Wahnsinn - hinterließen einen starken Eindruck. Sehr deutlich erfahrbar wurde der Wahnsinn dieses Regimes beim Besuch des Konzentrationslagers Struthof am darauffolgenden Tag. Orte wie dieser sind eminent, um das Grauen dieser Zeit greifbar zu machen. Die anschauliche Führung durch das Gelände mit den noch existierenden Räumen und authentischen Dokumenten und dem gut erhaltenen Krematorium tragen dazu bei, dass dieses dunkle Kapitel der Geschichte nicht vergessen wird. Nachmittags ging es dann weiter nach Straßburg. Bei einem Rundgang durch das Europaparlament beeindruckte vor allem dessen Größe, die Vielfalt der Nationen und Sprachen. Dieser Kontrast zwischen dem KZ Struthof und der Europastadt Straßburg zeigt letztlich, wie wichtig es ist sich offen zu begegnen und aufeinander zuzugehen, um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen. Die fünf Tage im Elsass haben auch einen Beitrag dazu geleistet.
Vinschgau - Insesamt 33 Bahnbegeisterte waren beim Tagesausflug des Vereins Freunde der Eisenbahn zum Weltkulturerbe Berninabahn dabei.
Zunächst ging es am 2. Juni mit La Posta nach Zernez, von wo aus wir mit der Rhätischen Bahn durchs Engadin nach Pontresina fuhren.
Dort stiegen wir um. Die Berninastrecke steigt nun von 1755m auf 2256 m zum höchstgelegenen Bahnhof Bernina Hospiz und sinkt auf 429 m. 75% der Strecke liegt in Kurven, führt durch 14 Tunnels und 14 Galerien, sowie über 46 Brücken und gilt als Meisterwerk der Ingenieurkunst. Vorbei ging es am Schwarz- und Weißsee mit Ausblicken auf den Piz Palü. Unterhalb der Station Alp Grüm machte der Zug auf der berühmten Rotonda eine 180 Grad Wendung. Wir erblickten den tief liegenden Puschlaver See und den Hauptort Poschiavo. Nun begann der rasante Abstieg. Unvergesslich auch das Kreisviadukt von Brusio: Der Zug fährt eine 360-Grad-Spirale.
Schließlich erreichten wir die bereits in Italien liegende Endstation Tirano. Nach einem Menü nach Valteliner Art traten wir die Rückreise an, dankbar für diese wunderbare Bahnfahrt bei idealem Wetter.
Vinschgau/Italien - Die Vinschger Touristiker beklagen sich oft, dass in der Südtirol Werbung von IDM zu oft die Dolomiten in schönen Bildern vorkommen. Und was macht so mancher Hotelier? Man bewirbt das eigene Hotel - mit Aufnahmen von den Dolomiten. In der Fachzeitschrift „Italia a Tavola“ etwa dem „Quotidiano di enogastronomia, turismo, ristorazione e accoglienza“ wird ein bekanntes Hotel aus dem Obervinschgau mit allen Vorzügen angepriesen und schön dargestellt, dass man Lust bekommt, dort seinen Urlaub verbringen zu wollen. Aber - mittendrin - ein Foto von den Dolomiten.
Schluderns - Bereits seit Jahrzehnten sorgen Verantwortliche der Schludernser Schützenkompanie für die Sanierung verwitterter Wegkreuze. Man denke nur an die drei Kreuze am Kalvarienberg, die oft einer Restaurierung bedürfen. Oft müssen die Wegkreuze auch neu errichtet werden. Was viele nicht wissen: Die meisten der Holzkreuz-Gerüste tragen die Handschrift des Ex-Schützenhauptmanns Dietmar Pali. Er hatte sie eigenhändig gezimmert. So war es auch beim neuesten Kreuz, das nun zwischen den Weinbergen in den „Scheanen“ an einer Weggabelung steht. Die Christusfigur am Kreuz stammt vom Matscher Herrgottschnitzer Johann Wachter (Zangerle Hans).
Zur Kreuzeinweihung waren die Besitzer:innen und Pächter der umliegenden Felder gekommen. Die Segnung zelebrierte Ortspfarrer Werner Mair.
BM Heiko Hauser lobte die Initiative und gratulierte zum gelungenen Werk. Elmar Luggin vom Weingut „Engelberg“ - einer der Kreuz-Initiatoren - bedankte sich bei der Schützenkompanie um Hauptmann Markus Kofler und bei allen Mitwirkenden. Einen speziellen Dank richtete er an Brigitte Stecher, die das kleine Grundstück, auf dem das Kreuz steht, zur Verfügung gestellt hatte. Dann lud er zu einer Marende auf die „Ponte Rosa“ von Hermann Haringer, der dort die Aufgabe des Grillmeisters übernahm. (mds)
Müstair/Kloster St. Johann - Vor 50 Jahren wurde die „Welterbekonvention“ der UNESCO, das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ ins Leben gerufen, um Kultur- und Naturstätten, die für die gesamte Welt von Bedeutung sind, zu schützen. Heute gibt es 1.154 UNESCO-Welterbestätten in 167 Ländern weltweit. Seit 2009 gehören auch die Dolomiten zum Unesco Welterbe, seit 2008 die Rhätische Bahn und bereits seit 1983 das Kloster St. Johann in Müstair. Jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni bzw. in der Schweiz am 2. Sonntag wird der Welterbetag gefeiert und die Kultur- und Naturschätze der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch das Kloster St. Johann in Müstair präsentierte sich am 12. Juni mit einem vielfältigen Programm von 9:30 bis 18 Uhr. Nach dem Gottesdienst gab es den ganzen Tag mehrere Führungen durch die Kirche, das Klostermuseum und die Heiligkreuzkapelle, aber auch Führungen, um über die seit 50 Jahren stattfindenden archäologischen Ausgrabungen zu berichten. Gezeigt wurde auch das am Tage zuvor eröffnete Schaulager mit einem übersichtlich gestalteten Ausstellungsbereich. In mehreren Vitrinen werden besonders schöne Flechtwerksteine als kleiner Teil der umfangreichen archäologischen Sammlung ausgestellt. Vor dem Klosterladen konnten die vielen Besucher dem Laaser Künstler und Steinmetz Elias Wallnöfer bei seiner Arbeit zusehen. Wallnöfer bearbeitete eine Stele aus Laaser Marmor, die den Weg zum Eingang in das Schaulager weisen soll. Die Stele ist nicht zufällig aus Laaser Marmor. Bereits vor 1200 Jahren wurde beim Bau der Klosteranlage Laaser Marmor für die Herstellung der Flechtwerksteine verwendet. Neben dem Biosfera Markt und kulinarischen Angeboten der Agricultura Val Müstair gab es zum Abschluss des Welterbetages um 17 Uhr im Klosterhof noch ein Großkonzert mit 100 Sänger:innen aller Altersgruppen bzw. Musikant:innen aus dem Val Müstair, dem Unter- und Oberengadin und dem Orchester des UNESCO-assoziierten Gymnasiums Rämibühl aus Zürich. Aufgeführt bzw. vorgetragen wurden Werke aus bekannten Opern, Musicals und der Filmmusik wie z. B. der Gefangenenchor aus der Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi oder die West Side Story von Leonard Bernstein. (hzg)
Tartsch - Beim St. Veits-Markt bevölkern die Nordseite des Tartscher Bichls bunte Marktstände und viele Menschen. So ist es heuer auch am 15. Juni gewesen. Unter Fichten und Föhren, zwischen Lärchen und Stauden herrscht anregende Stimmung für Plausch, für Diskussion, für Hallo, für Lachen und für Musik, für die David Frank und Martin Moriggl gesorgt haben. Viel einheimisches Handwerk und viel einheimisches Kulinarium, viel Buntes und zum Markt Gehöriges, also die Logistik des gesamten Marktes haben heuer die Girls vom Tourismusverein Obervinschgau geschultert und gemeistert. Fast hätte man meinen können, die Organisatoren haben auch das herrliche Wetter bestellt. Zwischen den Ständen haben sich - wie es auf einem richtigen Markt sein soll - verschiedene Zungenschläge vernehmen lassen. Gut besucht waren die Verpflegungsstände der örtlichen Vereine und deren Speisen und Getränke fanden Zuspruch.
Tipp: Die Märkte für den Herbst - Golli in Mals und Lootscher Markt in Laatsch sind bereits vorprogrammiert.
Nauders - Mit einer Aussichtsbühne auf MUNT hat Nauders einen neuen Ort geschaffen und ihn „Kaiserblick“ getauft und einem Kaiser geschenkt. Nicht einem Monarchen sondern einem Schlagersänger: dem Roland Kaiser. Im April 2019 gab Kaiser ein Aufsehen erregendes Open-Air-Konzert auf der Bühne im Schnee in 2.200 Meter Höhe. Was aber viele nicht wissen: Das war nicht Roland Kaisers erster Besuch am Reschenpass. Schon seit 27 Jahren verbringen er und seine Familie den Urlaub in Nauders, im Alpin ART&SPA Hotel Naudererhof. Er schätzt vor allem die Gastfreundschaft der Familie Kleinhans und die Kochkünste von Kochweltmeister Michael Ploner. Das und die Aussicht auf einen wirklich erholsamen Urlaub waren die Gründe des Megastars, auch seinen 70. Geburtstag in Nauders zu verbringen. Das musste gefeiert werden – und zwar mit einem ganz besonderen Präsent für das Geburtstagskind. Nauders schenkte Roland Kaiser zu seinem Jubiläum seine eigene Aussichtsbühne, den „Kaiser.Blick“. Damit hatte er nicht gerechnet. „Mir wurde eine große Ehre zuteil“, so der Nauders-Fan Roland Kaiser. Vom „Kaiser.Blick“ hat man die für Nauders typische Aussicht auf Nauders mit Dreiländerblick auf Alpengipfel in Österreich, in Italien und in der Schweiz. Von hier aus sieht man das Vinschgau mit dem König Ortler und das Engadin und hat den Blick über Nauders am Reschenpass. Ganz sicher wird der „Kaiser.Blick“ in Zukunft einer der vielen guten Gründe sein, um in Nauders Urlaub zu machen. (aw)
Vinschgau - Der Vinschgau hat ein Sorgentelefon für Demenz. Dieses Sorgentelefon ist anonyme Anlaufstelle für Anliegen, sich einfach die Sorgen von der Seele zu reden, sich Informationen über Dienste und anderweitige Hilfestellungen holen zu können. Das Telefon ist am Dienstag von 9 bis 11 Uhr und am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr freigeschaltet.
Mit diesem Sorgentelefon will man eine Lücke füllen, denn das Thema Demenz ist gesellschaftlich noch mit vielen Tabus behaftet, die Informationen sind noch dürftig, die Angehörigen verunsichert und die Menschen mit Demenz, also mit kognitiven Beeinträchtigungen, gesellschaftlich noch nicht akzeptabel eingebunden.
Organisiert hat das Sorgentelefon das Netzwerk „Demenzfreundlicher Vinschgau“. Dieses Netzwerk wurde 2018 auf Initiative des KVW Vinschgau, der ASAA (Alzheimer Südtirol Alto Adige) und der BZG Vinschgau ins Leben gerufen, in dem die Seniorenheime von Mals, Schluderns, Laas, Schlanders und Latsch und der Gesundheitsbezirk Meran Partner sind. Ehrenamtliche und institutionelle Stellen arbeiten Hand in Hand.
Bei der Vorstellung des Sorgentelefons hat der Präsident der ASAA Ulrich Seitz diese Initiative als Vorzeigemodell für das land bezeichnet, weil es im Vinschgau gelungen sei, öffetnliche Institutionen mit an Bord zu holen. Robert Peer stellte das Sorgentelefon vor und betonte, dass es die Solidarität und die Wertschätzung der Gesellschaft vor allem dann brauche, „wenn das Gedächtnis langsam erlischt“. Peer wies darauf hin, dass acht Leute für das Sorgentelefon zur Verfügung stünden. (eb)
Plawenn - Die Familie Plawenn lädt am Samstag, den 9. Juli ab 16.00 Uhr zu einem Konzert im Garten. Das Benefizkonzert soll der Renovierung der Kirche in Plawenn zugute kommen. Am 2. Juli 1631 wurde die Plawenner Kirche eingeweiht. Damit sie zu ihrem 400. Geburtstag wieder in voller Pracht steht, wurden bereits umfangreiche Sanierungsarbeiten gemacht. Offen ist noch die Renovierung des Altars.
Die Band „Grenzwertig“, bestehend aus 6 Musikern aus Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark, wird Musikalisches quer durch den musikalischen Gemüsegarten bieten. Zu schwungvoller Musik gibt es Kaffee, Kuchen, Getränke und auch schmackhaftes Essen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.
Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Kulturhaus Mals statt.
Initiative Drususkaserne - Vor einigen Jahren räumte eine fleißige Putzfrau nach einem Fest im Museion auf – was für eine Unordnung doch herrschte! Fein säuberlich wurde der Müll in Plastiksäcken verpackt. Das einzige Problem: Es handelte sich um eine Installation der Künstlerinnen Goldschmied&Chiari. Dies beweist wieder einmal, dass der Wert der Kunst im Auge der Betrachter liegt. Oder sind es andere Umstände, welche die Bedeutung der Kunst definieren?
Nachdem das Werk „Girl with Balloon“ des britischen Streetart-Künstlers Banksy um über 1 Mio. Euro von Sotheby’s versteigert wurde, rutschte das Bild plötzlich in den unteren Teil des Rahmens, den es in Streifen geschnitten wieder verließ. Das fast zur Gänze zerstörte Bild wurde später um fast 19 Mio. Euro erneut versteigert. Während die Aufregung im Auktionshaus groß war, gingen ein andermal die meisten Leute achtlos an einem gewissen Stand in Venedig vorbei, bis die Polizei den als einfachen Straßenkünstler getarnten Banksy mit seinen Ölbildern des Platzes verwies.
Was macht also den Wert der Kunst aus? Wie kann man sie beziffern? „Den Bürgermeister will ich sehen, der für ein paar Ateliers auf einen Block verzichtet, der fünfzehn Millionen Euro wert ist“, erklärte kürzlich der Schlanderser Bürgermeister Dieter Pinggera. Doch so einfach ist es eben gerade nicht, einen Wert zu nennen, in Zahlen auszudrücken, auch nicht für ein Areal, das vermeintlich nur dazu da ist, es bestmöglich zu bebauen und gewinnbringend an den Meistbietenden zu verkaufen.
Die Wertschöpfung kann auch über Umwege erfolgen und vielleicht sogar von der Kunst ausgehend ihre Früchte tragen. Gerade erst wurde in Kassel die documenta 15 eröffnet, eine der wichtigsten Kunstveranstaltungen der Welt. Die deutsche Stadt Kassel, deren Zentrum voller Fachwerksarchitektur während des Zweiten Weltkrieges fast vollständig zerstört wurde, würde heute mit seinen funktionalen Nachkriegsbauten wohl um einiges weniger an Besucher:innen anlocken ohne die documenta. In einer Analyse der Universität Kassel von 2007 hieß es, dass in einem documenta-Jahr etwa 100 Mio. Euro mehr an Wertschöpfung in den Kasseler Kassen hängenbleiben als in anderen Jahren.
Trotz der Pandemie kann man die positiven Auswirkungen der Tätigkeiten in der Kaserne schon im ganzen Dorf spüren. Neue Besucher:innen kommen nach Schlanders; Universitäten halten Lesungen und Tagungen ab; Künstler:innen und Forscher:innen bringen frischen Wind ins Tal. Das Kasernenareal hat so viel Potenzial, mehr als einfach nur ein neues Wohnbauviertel zu werden. Wir könnten uns für eine nachhaltige Nutzung entscheiden, die auch zukünftigen Generationen zu Gute kommt und einen Mehrwert schafft. Nur eben nicht in unmittelbar klar abgesteckten, heute oder morgen verfügbaren Summen, sondern als organischen Prozess mit ungeahnten positiven Auswirkungen.
Die Initiative Drususkaserne erkennt die Wichtigkeit der Kunst und Künstler:innen und möchte deren Wertschöpfungskette nicht gewaltsam unterbrochen sehen. Was ist eure Meinung zu diesem Thema? Schreibt uns unter: idrukas@gmail.com
Schluderns - Den 33 Jägern des Schludernser Reviers unter der Leitung von Hannes Trafoier steht seit kurzem neben der Sportzone eine bestens ausgestattete Kühlzelle mit Arbeitsraum zur Verfügung. Dort können erlegte Wildtiere für den Eigenverzehr aufgearbeitet werden. Im Neubau integriert ist auch ein kleines Vereinslokal, das als Treffpunkt für die Jäger und Jägerinnen dient.
Am Pfingstsonntag, den 4. Juni 2022, wurde das Gebäude im Rahmen einer Feier mit Jägern und Bevölkerung von Ortspfarrer Werner Mair eingeweiht. Für festliche Klänge sorgte die Jagdhornbläsergruppe „Hirschruf“ aus Graun unter der Leitung von Hornmeister Stefan Stecher. Revierleiter Hannes Trafoier, der die Verantwortung für die Jägerschaft kürzlich von Franz Kofler übernommen hatte, sprach in seiner Begrüßungsrede von einer längst notwendigen Einrichtung. Diese sei noch von seinem Vorgänger angeregt und vorangetrieben worden. „Di Jager hobm iatz a Hoamat, unt miar hobm a morts Gaudi damit“, unterstrich Trafoier. Er bedankte sich bei den amtierenden Schludernser Gemeindeverwaltern um BM Heiko Hauser und auch bei den Gemeindeverwaltern der vergangenen Legislatur um BM Peter Trafoier für das Entgegenkommen. Die Gemeinde hatte für den Bau 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Trafoiers Dank ging auch an den Südtiroler Jagdverband und an alle übrigen Sponsoren. Auch die Jägergemeinschaft von Schluderns selbst beteiligte sich an den Kosten. Ehrenamtlich halfen die Jäger beim Bau mit.
Bürgermeister Heiko Hauser ging kurz auf die Baugeschichte ein. Diese habe anfangs des Jahres 2021 seinen Anfang genommen. In diesem Zusammenhang wurde auch das umliegende, teils verwilderte Areal aufgeräumt und bepflanzt.
Das Jägerfest fand in geselliger Runde bei Speis und Trank spät in der Nacht seinen Abschluss. Alle genossen die Gemeinschaft ohne Maske, den Sonnenschein tagsüber und die laue Sommernacht. (mds)
Vinschgau - Im Rahmen des Interreg V-Projektes „Terra Reatica für alle“ werden im Vinschgau Sportangebote für Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt, umgesetzt und evaluiert.
von Verena Gufler
Im Rahmen des Interreg V Italien – Österreich Programms wurde ein Projekt zum Thema Inklusion, „Terra Raetica für alle“ gestartet. Projektpartner sind die Bezirksgemeinschaft Vinschgau und das Regionalmanagement Landeck. Die soziale Inklusion von Menschen mit Einschränkungen ist das Ziel. Die Bezirksgemeinschaft Vinschgau sah in diesem Projekt vor, dass Sportangebote für Menschen mit Beeinträchtigung entwickelt werden, diese umgesetzt und evaluiert werden. Bewusstseinsbildung und Vernetzung sowie ein Zugewinn an Lebensqualität bei den Betroffenen steht im Mittelpunkt. Der Leichtathletik Club Vinschgau setzte das Projekt um und schuf ein Konzept an Sportangeboten, das mit Begeisterung angenommen wurde. Derzeit wird in Schlanders, Latsch und Mals mit Menschen mit Einschränkungen 1-2-mal wöchentlich trainiert, verschiedene Disziplinen werden dabei ausprobiert. Es finden Mannschaftsübungen, Spiele, leichtathletische Übungen statt und auch an Wettkämpfen wurde schon teilgenommen.
Ein besonderes Highlight war der Besuch der Erlebnisschule in Langtaufers, wo alle Teilnehmer der Sportangebote einen gemeinsamen Tag verbrachten: die Teilnehmer erfuhren viel über das Brotbacken, Andi’s Milchstraße und besuchten zum Abschluss den Bunker und die Etschquelle:
Ein wichtiger Baustein dieses Projekts ist der grenzüberschreitende Austausch sowie eine Vernetzung von relevanten Stakeholdern zum Thema Barrierefreiheit in der Terra Raetica. So fanden Treffen und gegenseitige Besuche der Einrichtungen statt.
Am 13.06. besuchte die Lebenshilfe Landeck die Lebenshilfe in Schlanders und konnte sich so Einblicke in die Tätigkeiten hier im Vinschgau schaffen. Georg Horrer und Martin Nagl stellten die Lebenshilfe und ihre Tätigkeiten vor. Vorträge gab es weiters von Claudia Schuler, Olympiateilnehmerin in Handbike, die über ihr Leben im Rollstuhl berichtete. Devid Platzgummer sprach über seine Mitarbeit in der Gemeindegruppe des Arbeitsverbundes und als Teilnehmer im Projekt Inklusion. Zum Schluss stellte Josef Platter das Special Olympics Team Südtirol vor. Abgerundet wurde der Vormittag mit einem gemeinsamen Grillen im Freien, um danach gestärkt am Highlight des Programmes teilzunehmen.
Am Nachmittag fand eine gemeinsame Sporteinheit am Sportplatz in Schlanders statt, wo die Lebenshilfe Landeck an den verschiedenen Disziplinen der Vinschger Trainingsgruppe teilnahm. Von Weitsprung, Laufen, Hochsprung wurde alles durchgetestet und zum Schluss wurde die Teilnahme mit der Überreichung einer Medaille an alle Sportler belohnt. Diese wurden von den Raiffei-senkassen des Vinschgaus zur Verfügung gestellt.
Ein gelungener Tag mit vielen neuen Impulsen, die durch grenzüberschreitende Austausche und Vernetzungen ermöglicht werden und ein einstimmiges und begeistertes „Ja“ zur Fortsetzung der Sportangebote für Menschen mit Einschränkungen.
Kolping im Vinschgau - In diesen Tagen sind viele Menschen unterwegs. Einige sind auf Wallfahrt, andere auf Urlaub, andere geschäftlich unterwegs. Schon zu alttestamentlichen Zeiten waren Menschen – freiwillig oder nicht – viel auf dem Weg. Christinnen und Christen waren stets unterwegs, um die Frohe Botschaft Jesu weiter zu sagen. Unser Gesellenvater Adolph Kolping hat keine Mühe gescheut, um seinen Wandergesellen nahe zu sein und legte tausende von Kilometern zurück.
Mir scheint, dass wir als Kolpinger uns dieser Aufgabe „auf dem Weg sein“ neu zu stellen haben: nicht stehen bleiben, sondern sich bewegen, sich verändern. Sehen wir die vielen neuen Impulse in unseren Kolpingsfamilien und -häusern und fördern wir sie. Vielleicht gelingt es uns immer wieder neuen Schwung zu haben und weiterzugeben. Aufbruch ist zwar stets mit etwas Angst, Unsicherheit und Anstrengung verbunden und oft tut dies auch weh, doch ohne geht es wohl nicht, wenn wir als Kolpinger attraktiv bleiben wollen.
Es ist kein Zufall, wenn in der Bibel dem Aufbruch eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Das Buch Numeri – im Alten Testament – nennt 42 Orte, von denen die Israeliten jedes Mal erneut aufbrechen mussten. Dabei haben die Menschen nicht nur neue Lebenswege beschritten, sondern auch einen neuen Lebenswandel vollzogen.
Wagen auch wir mutig Neues und gehen gleichsam „auf die Walz“, wie viele Kolping-Wander-Gesellen es einst getan haben. Nur so bleiben wir hungrig nach Neuem und entdecken leichter die echten Sorgen der Mitmenschen.
Otto von Dellemann
Aus dem Gerichtssaal - Unter Immissionen versteht der Gesetzgeber Beeinträchtigungen des nachbarlichen Eigentums durch Rauch, Gase, Lärm, Wärme, Geruch, Erschütterungen oder ähnliche Einwirkungen. Sie muss der Nachbar ertragen, wenn sie das gewöhnliche Maß nicht überschreiten, wobei die ortsübliche Nutzung zu berücksichtigen ist. Die Möglichkeiten, dass sich dabei Nachbarn in die Haare geraten, sind vielfältig. Denken wir nur an die Bauern bei der Ausbringung von Spritzmitteln in der Landwirtschaft. Selbst das Läuten von Kirchenglocken wurde von Gerichten in Fremdenverkehrsorten untersagt, weil dadurch der Anspruch der Gäste auf Ruhe gestört würde. In der Vergangenheit haben wir in dieser Rubrik von einem bizarren Fall berichtet, bei dem sich ein Hausbesitzer, der auf der grünen Wiese wohnte, über das Krähen von vier Hähnen vor seinem Schlafzimmer in seiner Nachtruhe gestört fühlte. Ein Bauer hatte nämlich im Zuge der Verlegung der Hofstelle auch seine vier „Gigger“ mitgebracht, welche in der neuen Umgebung nach Herzenslust krähten. Der Hahnenstreit landete vor Gericht. Er wurde durch einen Vergleich in der Weise beendet, dass der Bauer auf drei seiner Federviecher verzichtete.
Ein noch skurrilerer Fall wäre beinahe vor Gericht gelandet und hätte dort wahrscheinlich auch für mediales Aufsehen gesorgt. Eines Tages kam ein Hausbesitzer in meine Kanzlei und beklagte sich über seinen Mieter. Aber nicht etwa, weil dieser seine Miete nicht bezahlte oder die Wohnung beschädigte oder vernachlässigte. Vielmehr weil er das ganze Haus an seinem Sexualleben teilnehmen ließ. Denn immer wenn das Pärchen der Lust frönte, und das passierte fast täglich, dann waren ihr Stöhnen und ihre Lustschreie im ganzen Haus zu hören. Die Aufforderungen des Vermieters, die Pfauen- und Hirschlaute durch Kissen etwas zu dämpfen, stießen auf taube Ohren. Der „casus“ kam nur deswegen nicht vor den Kadi, weil die „Lustmolche“ auszogen und offenbar eine weniger hellhörige Wohnung fanden.
Peter Tappeiner, Rechtsanwalt
peter.tappeiner@dnet.it
P.S. Im nächsten Beitrag möchte ich mich mit den Phänomenen der Mietnomaden befassen. Dabei wäre ich den Lesern für krasse Beispiele aus ihrem Erfahrungsbereich ähnlich jenem aus dem Passeiertal dankbar.
Lorenz „Lou“ Blaas (Jahrgang 1964) ist Älpler mit Leib und Seele. Seit vielen Jahren hütet er nun schon die Kühe auf einer Schweizer Alm, seit einigen Jahren auch Pferde.
von Peter Tscholl
Lorenz Blaas ist schon als zehnjähriger Bub das erste Mal mit fremden Leuten auf eine Alm in die Schweiz geschickt worden. „Mit 10 Jahren war ich noch Mitgeher, mit 11 Jahren konnte ich die Kühe schon alleine hüten, mit 13 Jahren habe ich schon 60 Kühe gehütet. Öfters habe ich mir gedacht, meine Kollegen können im Sommer vieles gemeinsam unternehmen und ich muss hinauf auf die Alm. Wenn ich dann aber auf der Alm war, hat mir das Leben dort sehr gefallen und es war immer schön“ erzählt Lou. Später hat er Koch gelernt und 10 Jahre lang in diesem Beruf gearbeitet. Irgendwann entschied er sich noch einmal auf eine Alm zu gehen und seitdem lässt ihn das Almleben nicht mehr los. In diesem Sommer werden es schon 29 Jahre, dass er als Hirte auf der Fürstenalp in der Nähe von Chur arbeitet.
Als Lou das erste Mal auf die Fürstenalp ging, war ihm komisch zumute, das Gelände wirkte vom Tal aus gesehen sehr felsig und gefährlich. Oben auf der Alm war es dann aber nicht mehr so schlimm. Die Fürsten-alp besteht aus einer Unteren und einer Oberen Alm. Bis Anfang August bleibt Lou auf der Unteren Alm, auf ca. 1800 m, später zieht er mit dem Vieh höher hinauf auf die Obere Alm, welche auf ca. 2000 m liegt. Das Weidegebiet erstreckt sich bis auf ca. 2400 m hinauf.
In früheren Zeiten gab es in der Nähe der schweizerischen Almhütten das sog. Rufkreuz. Da ging der Hirte am Abend hin und hat in eine Art Trichter gerufen. Auf diese Weise hat er alle Heiligen angerufen mit der Bitte, sie sollten in der Nacht auf das Vieh aufpassen. Der eigentliche Grund war aber, dass man auf der Nachbaralm hören konnte, dass es dem Hirten gut geht. Wenn man ihn einmal nicht mehr gehört hat, ging man schauen, ob etwas passiert ist.
Lou erzählt: „Es gibt immer etwas zu tun auf der Alm. Um fünf Uhr in der Früh fängt der Tag an. Nach dem Melken mache ich meine erste Runde, meistens noch eine Zweite, um zu sehen ob mit dem Vieh alles in Ordnung ist. Viel Zeit verbringe ich mit dem Zäunemachen. Die gefährlichen Stellen werden alle sorgfältig eingezäunt, um das Vieh vor Unfällen zu schützen.
Auf meiner Alm gibt es viel Nebel. Wenn wegen des Nebels schlechte Sicht herrscht, dann muss ich mehr mit den Ohren arbeiten als mit den Augen. Manchmal braucht es auch göttliche Wesen, die mir beistehen. Ich vertraue darauf, dass sie mir helfen und habe schon öfters ihren Beistand gespürt.
Seit mehreren Jahren kommt kein Tierarzt mehr auf die Alm, mit meinem Silber und meinen Globuli mache ich alles selber. Die Globuli stärken die Selbstheilungskräfte, sie werden ausgependelt, dann finde ich meistens das Richtige. Silber wirkt als Antibiotikum und als Cortison“.
Besonders stolz ist Lou auf seine Badewanne, die er auf der Alm errichtet hat, eine Freiluftbadewanne, es gibt seiner Meinung nach nichts Schöneres. Hier kann jedes Fünf-Sterne-Hotel „baden gehen“ meint er mit einem Schmunzeln.
Auf die Frage ob er schon einmal einen Bär oder Wolf gesehen hat, antwortete Lou: „Bären habe ich noch keinen gesehen, aber einem Wolf bin ich im letzten Sommer begegnet. Ich bin neben ihm gestanden und habe mit ihm geredet. Ich habe ihm versprochen niemandem davon zu erzählen. Er hat den ganzen Sommer mein Vieh in Ruhe gelassen. Beim Nachbarn gab es schon einen Riss, aber bei mir ist nichts passiert. Man muss nur mit dem Wolf reden“.
In den Anfangsjahren gingen noch seine Frau und seine Kinder mit auf die Alm. Mittlerweile gehen die Kinder nicht mehr mit und seine Frau kommt nur noch selten um ihm unter die Arme zu greifen. Lou ist sein eigener Chef auf der Alm und macht die Dinge mit sich alleine aus.
Normalerweise erfolgt der Almabtrieb zwischen dem 20. und 26. September, wenn zu viel Schnee ist auch etwas früher. „Das Schönste ist, wenn ich das Vieh wieder gesund von der Alm herunter bekomme und ich das Vieh den Bauern in einem gesunden Zustand übergeben kann“ sagt Lou.
Kulturhaus Karl Schönherr - Schlanders - Die Oboen-Band „La Petite Écurie“ versetzt uns beim Konzert „Die Lieblinge der Königin“ mit ihrer feinen Musik an den Hof von Königin Anne Stuart. Die fünf Musiker/innen spielen auf historischen Oboen-, Fagott- und Schlaginstrumenten Werke von Purcell, Morgan, Paisible und Finger.
Das Ensemble wurde 2019 gegründet. Sein Schwerpunkt liegt auf neu entdeckter und noch zu entdeckender Originalliteratur für diese historische Bläserbesetzung. Es trat sofort erfolgreich bei internationalen Festivals und Musikfestspielen auf und wird überall vom Publikum gefeiert.
Mitglieder der Gruppe sind:
der Vinschger Philipp Lamprecht (historische Trommeln und Tamburine), Miriam Jorde Hompanera und Valerie Colen (Barockoboen), Marc Bonastre Riu (Taille d’hautbois) und
Giovanni Battista Graziadio (Barockfagott)
Vormerkungen: Telefon 0473 737777 oder kulturhaus@schlanders.it
Unterstützt vom Amt für deutsche Kultur, der Marktgemeinde Schlanders, der Raiffeisenkasse Schlanders, der Fa. Karl Pedross AG und Raumausstattung Martin Fleischmann.
Schluderns - Am Freitag, den 1. Juli 2022 gibt es ab 20.30 Uhr im Innenhof des Kulturhauses von Schluderns ein Konzert mit italian-style-musc. Zu Gast ist die sizilianisch-südtirolerische Familiencombo „cosanostra“ rund um Maurizio Floridia. „Cosanostra“ interpretiert italienische Folkloremusik auf ganz eigene Art und Weise und verspricht einen Abend voller italienischer Leichtigkeit. Organsisiert wird das Konzert von der Bibliothek, vom Bildungsausschuss und von der Kulturhauseinrichtung Schluderns.
pr-info Vip
Süß, saftig und mit einzigartigem Geschmack: Erst mit den sonnengereiften Berg-Erdbeeren aus dem Martelltal im Herzen des Nationalparks Stilfserjoch lässt sich der Sommer so richtig genießen. Die Beerenfelder befinden sich in einer Höhenlage von 900 bis 1.800 Metern, das macht Martell zu einem der höchst gelegenen Anbaugebiete von Erdbeeren. Die köstlichen Sommerfrüchte wachsen hier langsam unter der Sonne heran und können ihren Geschmack voll entfalten. Das milde Mikroklima bietet ideale Wachstumsbedingungen: Die ausgeprägten Temperaturunterschiede zwischen kühlen Nächten und warmen Tagen sowie viel Sonne und wenig Regen verleihen den Berg-Erdbeeren ihr ausgeprägtes Aroma.
Was lange reifen darf, schmeckt auch besonders gut. Die Berg-Erdbeeren werden derzeit gepflückt, etwas später als in den anderen Anbaugebieten Europas. Dieser Unterschied führt zu echten Genussmomenten: Die natürliche Süße und die Vielfalt an Geschmacksnuancen, die sich durch die langsame Reifung ausbilden, verleihen den Erdbeeren aus Martell ihr erstklassiges Aroma und den herrlichen Duft. Heuer konnten wie im Vorjahr zirka 320 Tonnen Erdbeeren geerntet werden, dank des Wetters und der Höhenlage wiederum in Top-Qualität.
Natürlich macht sich auch die sorgfältige Pflege der Erdbeerfelder durch die Vinschger Bauern bemerkbar. Seit Generationen widmen sie sich mit Leidenschaft dem Anbau der Früchte und wissen, was den Beeren gut tut. Die steile Lage der Anbaugebiete und die kleinen Familienbetriebe benötigen viele fleißige Hände, um die Herausforderungen der Berglandwirtschaft meistern zu können.
Beliebt sind die leuchtend roten Sommerfrüchte bei Groß und Klein. Dank der hochwertigen Qualität sind die Berg-Erdbeeren am Markt sehr beliebt und die Nachfrage ist hoch. Die Erdbeeren aus dem Vinschgau schenken nicht nur ein besonderes Geschmackserlebnis, sondern auch viele Vitamine und Ballaststoffe. Mit wenigen Kalorien sind Erdbeeren zudem eine gesunde Alternative für den süßen Genuss zwischendurch. Ob pur, im Obstsalat oder als fruchtige Beilage: Frisch vom Feld schmecken die süß-saftigen Früchtchen einfach am besten. Wer sich den Geschmack des Sommers langfristig ins Haus holen möchte, veredelt die Vinschger Erdbeeren zu Saft oder zur leckeren Marteller Erdbeermarmelade. Die selbstgemachte Marmelade aus den sonnengereiften Erdbeeren, nur mit etwas Zitronensaft und Zucker verfeinert, überzeugt mit ihrem fruchtigen Aroma.
Die täglich frisch geernteten Berg-Erdbeeren sind jetzt in den Detailgeschäften der Genossenschaften im Vinschgau erhältlich. Mit dem Kauf erwartet Sie nicht nur ein besonderes Genusserlebnis, Sie unterstützen auch die lokale Bergwirtschaft.
Latsch - Nach drei Jahren ist die Bienenweide am Latscher Sonnenberg so weit fertig gestellt, dass sie der Natur überlassen werden kann. Bei einem Baumfest am 18. Juni wurde die erfolgreiche Durchführung des Pilotprojektes gefeiert.
Der Bienenschutz und die Zusammenarbeit zwischen Imker und Obstbauer sind ein Anliegen, das für beide Partner unverzichtbar ist. Die Bauern sind darauf angewiesen, dass die Bienenvölker ihre Obstanlagen bestäuben. Für die Imker bietet das Meer von Milliarden Apfelblüten im Frühling eine wichtige Nahrungsquelle für den Aufbau ihrer Bienenvölker. „VIP und die Imker des Tales arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen und verwirklichen Projekte zum Bienenschutz, wie z.B. die Bienenwanderung und die Bienenköniginnen-Zucht. Dies ist ganz im Sinne unserer strategischen Ausrichtung für einen naturnahen Anbau und die Ökologisierung des Lebensraumes“, erläutert Thomas Oberhofer, Obmann der VIP.
So startete vor drei Jahren das Pilotprojekt „Bienenweide am Latscher Sonnenberg“, eine gemeinsame Initiative von VIP, Imkerverein Latsch, Forstinspektorat Schlanders, Eigenverwaltung B.N.R. Latsch und der Autonomen Provinz Bozen. Im ersten Jahr führten die Förster vor allem Gestaltungsarbeiten auf dem ein Hektar großen Areal durch, säten trockenresistente und bienenfreundliche Bodenpflanzen und bepflanzten einen Teil der Dämme mit rund 1400 Bäumchen und Sträuchern. Im Jahr 2021 wurden weitere 2000 Bäumchen und Sträucher gepflanzt, im Frühjahr des darauffolgenden Jahres nochmals 600 Stück. Um das Anwachsen zu erleichtern, wurden in den ersten beiden Jahren die insgesamt 22 verschiedenen Baum- und Straucharten bewässert und Pflegemaßnahmen durchgeführt. Nun benötigt die Bienenweide fast keine weitere Betreuung mehr und kann vollständig der Natur überlassen werden: „Im Herbst möchten wir nochmals eine Nachpflanzung vorsehen. Zukünftig werden wir hier regelmäßig nach dem Rechten sehen, um den Erfolg der Bepflanzung zu sichern“, erläutert Georg Pircher, Amtsdirektor am Fortinspektorat Schlanders. Begleitet wurden die Arbeiten von Ingenieur Michael Pfeifer durch die Firma Mair Josef & Co. im Auftrag der Autonomen Provinz Bozen. Die Fläche wurde von der Eigenverwaltung B.N.R. Latsch bereitgestellt. „Wir haben dieses ökologische Projekt sehr gerne unterstützt“, so Andreas Weitgruber, Präsident der Eigenverwaltung.
Beim Baumfest am 18. Juni pflanzten mehrere Initiatoren und Unterstützer des Projektes weitere Bäumchen und feierten damit die erfolgreiche Durchführung dieser beispielhaften Initiative. „Mit der Gestaltung dieser Bienenweide finden unsere Bienen hier Pollen und Nektar, um die Zeit zwischen Apfelblüte und der Übersiedelung der Völker in höhere Lagen einigermaßen zu überbrücken“, freut sich Peter Tscholl, Ortsobmann des Imkervereins Latsch. „Dieses gemeinsame Pilotprojekt wird nicht die letzte Initiative zwischen VIP und den Imkern zur Förderung des Bienenwohls sein. Weitere Maßnahmen sind bereits in Planung. Wir als VIP haben dafür eine eigene Imkergruppe gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen Obstbauern und Imkern weiterhin zu verbessern“, so VIP-Obmann Thomas Oberhofer. Dabei können beide weiterhin auf die Mithilfe der Förster zählen: „Natürlich sind auch wir bereit, diese Aufwertung in Form einer Bienenweide an anderen Orten zu unterstützen“, so Georg Pircher.
Namenloses Glück. Ich bin einmal vom Schliniger- in das Arundatal über Monterodes übergegangen und bin unerwartet auf dieses (für mich) namenlose Schmuckstück
vorbeispaziert.
Foto: Gianni Bodini - www.fotobybodini.it
Nachruf
Karl Grasser
23.12.1923 - 21.06.2022
Glücklich, wer im Glauben und in der Kunst noch Stärkung findet.
Am 21. Juni 2022 ist Karl Grasser von uns gegangen. Karl war ein einfacher und zufriedener Mensch. Ein tiefer Glaube und die Liebe zur Kunst haben sein Leben geprägt. Gerne denke ich an die vielen Gespräche in seiner geliebten Werkstatt. Karl versuchte sein Leben lang ehrlich für die Kunst zu leben und dem Glauben zu dienen. Als Künstler sah er seinen Auftrag darin, dem Volk etwas mitzuteilen und über Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Kunst soll den Menschen Kraft geben und Freude bereiten.
Einmal fragte ich ihn, was er sich wünschen würde, wenn er eines Tages von dieser Erde gehen müßte? Er antwortete: „Ich würde mir wünschen, dass der Glaube den Menschen beherrscht und nicht der Reichtum und das Geld“.
Neben dem Glauben spielte auch die Heimat im Leben des Karl Grasser eine wichtige Rolle. „Heimat ist für mich, wo ich geboren wurde, wo ich mich wohl fühle und wo ich die letzte Ruhe finden möchte“.
Peter Tscholl
Matheolympiade
Maja Menzel heißt die Siegerin der diesjährigen Mathe-Olympiade und nicht Maja Wenzel wie im Vinschgerwind Nr. 11/22 geschrieben stand. Wir entschuldigen uns aufrichtig bei Maja Menzel!
Red.
Schwalbenschwanz
Im Wind Nr. 12 vom 16.06.22 auf Seite 45 Beitrag von Wolfgang Platter…
Der Untertitel “Segelfalter” des entsprechenden Fotos ist falsch! Das ist ein
Schwalbenschwanz!
Liebe Grüße
Franz Josef Paulmichl, Laatsch
„Grün-Grün“-Umwidmung zerstört Lebensraum mit Hecken
Mit Besorgnis stellen die Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) und die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde (AVK) fest, dass die Hecken an der Staatsstraße zwischen Spondinig und Schluderns gerodet und eine neue Rebanlage angelegt wurde – in einer extrem steilen Böschung.
Im Zuge der Recherche fanden die Umwelt- und Vogelschützer heraus, dass der Gemeinderat von Schluderns im Juli 2021 (mit Beschluss Nr. 43) einstimmig eine Umwidmung von Wald in Landwirtschaftsgebiet beschlossen hatte. Diese Umwidmung war möglich aufgrund des positiven Gutachtens der zuständigen Kommission für Nutzungsänderungen: Diese Kommission hatte im März 2021 dem Antrag eines Privaten auf Grün-Grün-Änderung im Landschaftsplan zugestimmt.
Bei der umgewidmeten Fläche handelt es sich zum Teil um einen natürlichen Heckenstreifen. Dieser ist laut Naturschutzgesetz vom 25.5.2010, Art 18 grundsätzlich geschützt (vorbehaltlich der forstlichen Bestimmungen). Dieser Heckenstreifen wurde im Frühjahr 2022 - trotz des Wissens um Biodiversitätsverluste - zerstört. Gerade gebüschreiche Landschaften wie jene zwischen Schluderns und Spondinig bieten einen wichtigen Lebensraum und ein Rückzugsgebiet für eine Reihe von Vogelarten, wie z.B. den Neuntöter, die Mönchsgrasmücke, die Dorngrasmücke und die selten gewordene Sperbergrasmücke, evt. auch für das Schwarzkehlchen. Alle diese Vögel sind aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft – vor allem aufgrund des massiven Verlustes an natürlichen Strukturen - stark in Bedrängnis geraten.
Aus den verfügbaren Unterlagen zum Projekt geht weiters hervor, dass ein Teil der umgewidmeten Fläche eine brachliegende Wiese mit Bäumen umfasste, deren Naturschutzwert im Einzelnen aber nicht erhoben wurde. Der technische Bericht spricht außerdem von einem teils wasserzügigen Steilhang, was entsprechende technische Eingriffe nötig macht. Von den ökologischen Veränderungen, die damit im Umfeld eintreten könnten, wird aber (ebenfalls) nicht gesprochen. Generell ist zu vermerken, dass die Eingriffe zur Errichtung einer Rebanlage in einem solchen steilen Gelände direkt an der Staatsstraße aus sicherheitstechnischen Gründen sehr problematisch erscheint (siehe dazu auch die notwendigen technischen Anpassungen!). Auch auf diesen Aspekt wurde im Gutachten der Fachleute vom Amt für Landschaftsplanung (Abteilung 28.5) kaum eingegangen, stellen die Umweltschützer verwundert fest.
Folgende Fragen stellen die Vogelschützer (AVK) und die Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) an die Verantwortlichen:
1. Was rechtfertigt eine dermaßen großzügige Rodung von Hecken an einer Böschung für die keine allgemeingesellschaftliche Notwendigkeit bestand?
2. Warum wurde der ökologische Wert unter anderem der Verlust von Bruten, Jungvögeln und Lebensraum in einer sensiblen Lebensphase von Vögeln und die sicherheitstechnische Problematik bagatellisiert oder zumindest herabgespielt, nur um einem Privaten einen so starken Landschaftseingriff samt Neugestaltung des Geländes zu erlauben?
3. Warum wurden Daten zum Naturschutzwert der brachen Wiese nicht erhoben?
4. Wer zahlt für Folgeschäden und Sicherheitsvorkehrungen?
Die Vorstände der USGV und die AVK befürchten, dass dieser Präzedenzfall Schule machen könnte und fragt sich besorgt: Wer garantiert, dass die verbliebenen Hecken, welche südlich an die Projektfläche anschließen, bestehen bleiben?
Umweltschutzgruppe Vinschgau, Eva Prantl
pr-info SVD
Wir – der SVD, Südtiroler Versicherungsdienst, mit Sitz in Meran und Schlanders - sind stets bestrebt, neue und innovative Versicherungslösungen für unsere Kunden zu finden.
Mit der Merkur – Versicherung haben wir einen verlässlichen Partner aus Österreich mit einer an Südtirol angepassten Deckung im Portfolio.
Das neue Versicherungsangebot Merkur Novum Südtirol ist keine gewöhnliche Krankenversicherung, sondern eine Gesundheits- und Vorsorgeversicherung. Denn: Im Angebot von Novum Südtirol finden sich nicht nur Versicherungsleistungen im Fall eines Krankenhausaufenthaltes, sondern auch eine breite Palette von innovativen Services, die bereits den gesunden Menschen unterstützen, seine Gesundheit zu erhalten.
Die Gesundheitsversicherung von Merkur deckt mit sechs verschiedenen Leistungspaketen die Bandbreite der medizinischen Versorgung im Krankenhaus und die freie Arztwahl in Privatkliniken ab.
Die Highlights:
- Unbefristete Versicherungsdauer
- Direktverrechnung der Kosten für operative Heilbehandlungen in Vertragskliniken
- Volle Kostendeckung für operative Heilbehandlungen je nach Tarif
- Kostenzuschuss für stationäre und ambulante Rehabilitation
Besondere Leistungen je nach Leistungspaket (Basis, Basis Plus, Klassik, Premium, Klassik Exklusiv oder Premium Exklusiv):
- Operative Heilbehandlungen in der Privatklinik
- Europadeckung in öffentlichen Spitälern
- Hubschrauberkosten
- Krankentransportkosten
- Rückholdienst aus dem Ausland
- Arzt- und Facharztkosten inklusive diagnostische Untersuchungen
- 2-jähriger Vorsorge-Check-up
- Begünstigte Umstellung bis zum 60. Lebensjahr
Aktiv Vorsorgen nennt sich bei der Merkur ego4you und time4me.
Mit dem ego4you- und time4me Vorsorgeprogramm versteht sich die Merkur als Versicherung, die weiterdenkt. Mit diesem Angebot können sich Kunden eine gesunde Auszeit vom Alltag in exklusiven Tophotels nehmen. Die Merkur Versicherung übernimmt dabei die Kosten für die Unterkunft, bestimme Behandlungen wie Massagen und vieles mehr.
Ihr Ansprechpartner im Vinschgau:
Versicherungsbüro Strobl,
Hauptstraße 14, Schlanders,
Tel. 0473 621333
Tobias Strobl – tobias@svd.it
Ihr Ansprechpartner in Meran:
SVD GmbH, Gampenstraße 99/F, Meran, Tel. 0473/491100
Kurt Brantsch – info@svd.it
Prad/Schlanders - Die Landesberufsschule Schlanders, deren Lehrpersonen und Schüler, haben immer wieder Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Am letzten Schultag taten dies Schüler der 4. Klasse an der Berufsschule. Gemeinsam mit den Lehrern Siegfried Tappeiner, Christian Bachmann und Michael Tröger stellten die Schüler einen Prototyp einer weltweit einzigartigen Maschine vor. Schauplatz war die Firma TTM von Max und Leo Berger in der Industriezone von Prad. TTM wurde 1976 gegründet und ist auf technische Ummantelungen spezialisiert, auf Dämmsysteme von Heizrohren. Der Betrieb exportiert seine Produkte in mehr als 50 Länder, ist also international unterwegs. Aufgrund eines Arbeitssicherheitsproblems an einer Maschine hat sich Leo Berger vor rund drei Jahren an die Landesberufsschule in Schlanders gewandt und ist dort bei der Direktorin Virginia Tanzer und bei den Lehrpersonen auf offenste Ohren gestoßen. Die Coronazeit kam dazwischen, aber in der Landesberufsschule blieb man am Ball. Im Laufe des heurigen Schuljahres haben die Metalltechniker - begleitet von ihren Lehrpersonen - an der Berufsschule den Prototypen eines „Manschettenbändigers“ geplant, entworfen und gebaut. „Wir hatten einen Mordsspaß“, sagten die Schüler bei der Vorstellung und: „Uns hat es volle gut gefallen. Wir konnten von der Planung bis zur Herstellung alles selber machen.“ Und zu den Berger-Brüdern gewandt: „Wir hoffen die Maschine bringt euch was.“ Es sei eine tolle Zusammenarbeit gewesen, betonte die Direktorin Virginia Tanzer und es sei eine Ehre, wenn sich ein international agierender Betrieb an die Landesberufsschule Schlanders für eine Problemlösung wende.
Leo Berger führte die Schüler vor der Vorstellung durch den Betrieb und zeigte Weltneuheiten, die gemeinsam mit der Uni Bozen entwickelt worden sind (3-D-Druck für Negative, worauf jede gewünschte Form thermisch aufgezogen werden kann). Berger, der international weit herumkommt und als Perfektionist bekannt ist, ist voll des Lobes für die Berufsschule Schlanders. Ein solches System der Ausbildung gebe es weltweit nicht. Die Zusammenarbeit hatte sich als sehr spannend entwickelt, denn die Ideen der Jungs waren durchwegs anders, als die betriebsinternen Vorstellungen. In der TTM werden 2,5 Millionen Laufmeter Manschetten hergestellt, die mit einer Maschine verpackungsfit gemacht werden müssen. Nun hat TTM einen arbeitssicheren Prototypen dafür. (eb)
Sta. Maria/Val Müstair/Taufers - Die Tauferer Bürger:innen können seit kurzem bei Notfällen die Leistungen der Klinik „Center de sandá Val Müstair“ in Anspruch nehmen. Der dortige Chefarzt sagt, dass seit dem Start im Mai bereits zwei bis drei Personen aus Taufers täglich nach Sta.Maria kommen.
Bei einer Pressekonferenz am 23. Juni 2022 wurde das Pilotprojekt im Center de sandá vorgestellt. Vorerst ist das Projekt bis Ende 2024 ausgelegt. „Bewährt es sich, führen wir es gerne fort“, sagt der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer.
Ihre Freude und Genugtuung über das jahrelang vorbereitete Projekt äußerten LH und Sanitätslandesrat Arno Kompatscher, der über Video der Pressekonferenz beiwohnte, der Präsident des Center de sandá Chasper Stuppan, der dortige Chefarzt Theodor von Fellenberg, Martin Matscher, die Gemeindepräsidentin von Müstair Gabriella Binkert und Florian Zerzer und die Tauferer BMin Roselinde Gunsch. Nicht unerwähnt blieb, dass der damalige Gesundheitslandesrat Richard Theiner und der ehemalige ärztliche Leiter am KH Schlanders Toni Theiner eine Zusammenarbeit angeregt hatten. Bis diese Idee durch den bürokratischen Dschungel in Italien und in der Schweiz durch war, hat es Jahre gedauert. Das Pilotprojekt sieht vor, dass sich die Tauferer Erste-Hilfe-Leistungen im Center de sandá holen können. Sie müssen dafür lediglich ihre Gesundheits- und Identitätskarte vorweisen. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt dann zwischen der Schweizer Klinik und dem Südtiroler Sanitätsbetrieb. Der erste Schritt ist getan, ein zweiter soll folgen, so der Wunsch der Südtiroler Delegation: Die Bevölkerung des Val Müstair soll medizinische Leistungen in Südtiroler Krankenhäuser zu Lasten ihrer Krankenversicherung in Anspruch nehmen können. (eb)
Latsch/Vinschgau - Für die Landwirtschaft im Vinschgau ist das Bonifizierungskonsortium Vinschgau seit über 55 Jahren der wichtigste Partner im Bereich der Bewässerung. Das gesamte Einzugsgebiet umfasst ca. 9.000 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Auf über 7.700 ha Einzugsgebiet wird bewässert. Daraus lässt sich erkennen, dass die schwerpunktmäßige Tätigkeit des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau im Bereich der Bewässerung liegt. In den letzten 5 Jahren haben einige „Interessentschaften“ einen Beitrittsantrag an das Bonifizierungskonsortium Vinschgau gestellt. Es handelt sich dabei um eine Gesamtfläche von ca. 200 ha zusätzliches Einzugsgebiet in den Gemeinden Mals, Kastelbell und Laas. In Zukunft werden weitere Gebietserweiterungen folgen, da es für kleine eigenständige Bewässerungsgebiete und Bodenverbesserungskonsortien immer schwieriger wird, ohne Verwaltungsstruktur den ständig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Der Delegiertenrat ist in den vergangenen fünf Jahren zu 13 Sitzungen zusammengetreten. Neben den Beschlüssen zur ordentlichen Haushaltsgebarung, hat er vor allem die Richtlinien für die Ausrichtung des Bonifizierungskonsortiums definiert. Im Besonderen die Richtlinien zur Bewirtschaftung der Gräben, zur Führung der Konsortialwege und die Kriterien zur Vorfinanzierung von Bauarbeiten. Der Delegiertenrat besteht aus 36 Mitgliedern und ist nach der Vollversammlung das höchste Organ des Bonifizierungskonsortiums.
Der Verwaltungsrat hat sich in seinen 43 Sitzungen, so wie von den Satzungen des Bonifizierungskonsortiums vorgesehen, mit der ordentlichen Verwaltung des Konsortiums, der Investitionstätigkeit, aber auch mit einer Reihe von gesetzlichen Änderungen im Bereich der Wassernutzung und des Gewässerschutzes auseinandergesetzt. Die 7 Mitglieder haben insgesamt 155 Beschlüsse einstimmig zu den einzelnen Tagesordnungspunkten gefasst und diese an den Präsidenten und den Geschäftsführer zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen weitergeleitet.
Im Rahmen der Sitzung des Delegiertenrates am Samstag den 23.04.2022 im Sitzungssaal der VI.P in Latsch wurden im Beisein vom Kammerabgeordneten Albrecht Plangger langjährige Mitglieder geehrt: Johann Brunner, Johann Spechtenhauser und Konrad Tscholl (je 5 Amtsperioden), Armin Bertagnolli und Helmuth Kiem (4 Amtsperioden), Leo Platzgummer (4 Amtsperioden), Heinrich Koch Waldner, Egon Riedl, Heinrich Sachsalber und Maria Blaas Ignaz ( jeweils 3 Amtsperioden).
Präsident Paul Wellenzohn bedankte sich bei allen für die sehr gute Zusammenarbeit, betonte die Wichtigkeit, dass sich Mitglieder für die Mitarbeit zur Verfügung stellten und überreichte als Dankeschön für die langjährige Mitarbeit das Arunda-Buch „Geschichten aus dem Vinschgau“.
Taufers/Alte Dreschmaschine - Der Tourismusverein Obervinschgau umfasst die vier Gemeinden Mals, Glurns, Schluderns und Taufers. Die heurige Vollversammlung wurde in Taufers - mit Sicht in die benachbarte Schweiz - abgehalten.
von Erwin Bernhart
Wir sind um Gleichgewicht bemüht“, begründete TV-Präsident Lukas Gerstl den Veranstaltungsort in Taufers. Und: „Das Besondere an unserer Region sind die Leute, nicht die Wanderwege oder die Infrastrukturen. Wir werden aber die Mitarbeit im Tourismusverein und in unseren Betrieben attraktiver darstellen müssen.“
Auf einen guten Sommer 2021 und auf einen guten Herbst 2021 blicke man zurück, sagte Katharina Fritz, die Geschäftsführerin des TV Obervinschgau. Man habe zwar größere Veranstaltungen absagen müssen, dafür habe man mit der Fackelwanderung in Schlinig, mit den Burgeiser Dorffesten und mit dem Trainingslager des FC Kaiserslautern, kleinere Akzente setzen können. Zwar sei man mit 367.000 Nächtigungen 2021 weit von jenen 500.000 Nächtigungen im Jahr 2019 entfernt, aber die Richtung stimme. Mit einem Gewinnvortrag von 520.000 Euro konnte das Geschäftsjahr mit einer moderaten aber ausgeglichenen Bilanz abgeschlossen werden. 240.000 Euro zahle man von 2021 bis 2025 jährlich an den Watles. Auf Empfehlung der Rechnungsprüferpräsidentin Norma Waldner wurde die Bilanz einstimmig genehmigt.
Mit einem wahren Feuerwerk an Vorhaben ließ Katharina Fritz auf das laufende Jahr blicken: die neue 24 Stunden-Tour, heuer kommen der FC Kaiserslautern und der FC Lugano, die Ritterspiele finden wieder statt, neu kommt am 15. September mit „Südtirol kocht“ ein Livekochen nach Glurns und vieles mehr. Fritz deponierte den Wunsch, dass eine Kulturführerausbildung im Vinschgau stattfinden soll und dazu brauche es eine offizielle Prüfung vom Land.
Die Vollversammlung beschloss, dass ein künftiger Präsident mit 6.000 Euro jährlich entschädigt werden solle. Lukas Gerstl hat angekündigt, bei den Neuwahlen 2023 nicht mehr antreten zu wollen.
Kurzberichte und Grußworte kamen vom HGV-Ortsobmann Klaus Pobitzer, vom Watles-Päsidenten Ronald Patscheider (Der Watles sei eine große Baustelle, man sei noch beim Aufräumen, aber man sei auf dem richtigen Weg), von der Tauferer BMin Roselinde Gunsch, vom Raika-Direktor Markus Moriggl (Während 2012 „flach“ war, konnte heuer bereits ein Zuwachs von 17 Millionen Euro verzeichnet werden; von diesen 17 Mio. sind 7 Millionen Euro lokal ausgegeben worden) und von der Präsidentin des TV Oberland Deborah Zanzotti („Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit“).
Am 14. Juli 2022 organisiert das Komitee Schnolser Summerfest - nach zwei Jahren Corona-Zwangspause - wieder eine Benefiz-Wanderung mit Norbert Rier von Kurzras zur Lazaunhütte. Alle sind herzlich eingeladen. Alles, was dabei an Spenden und Einnahmen eingenommen wird, kommt der Kinderkrebshilfe Peter Pan zugute. Norbert Rier wird vor Ort ein Wanderdiplom unterschreiben.
Alle Infos www.schnolser-summerfest.com
von Albrecht Plangger - Die Referenden zur Justiz sind geschlagen. Allesamt abgelehnt. Jetzt liegen dieselben Fragen in der Justizkommission auf. Salvini ist wegen der schwachen medialen Unterstützung höchst beleidigt und will nun einfach auch die Reform über das Parlament (wie es ja richtig wäre) boykottieren. Wenig Jubel gibt es auch bei den staatsweiten Gemeindewahlen. Noch ist vielerorts der sog. „balottaggio“ zwischen den zwei besten Kandidat:innen offen und somit versuchen alle bei der Wahlkampfrhetorik zu bleiben. Aber zumindest die 5 Sterne sind abgestürzt, z.B. in Genua von 35,4% bei den letzten Parlamentswahlen auf nur mehr 4,5%. Die aktuelle Stimmung bei diesen Kollegen ist bedrückend.
Es geht auch um eine Wiederkandidatur vieler Spitzenvertreter (noch gilt 2 Mandatsgrenze) und es geht um interne Streitereien zwischen Bewegungs-Chef Conte und Außenminister Di Maio, die eskaliert sind. Auch für uns Parlamentarier ist der „Wahlkampf“ vorbei und wir haben wieder mit den Abstimmungen begonnen. Am Konkretesten war die Diskussion um Maßnahmen gegen die Schweinepest, die sich angesichts der ausufernden Zahlen von Wildschweinen zu einem echten nationalen Problem entwickeln könnte. Zum Glück haben wir uns in Südtirol schon vor 20 Jahren als „wildschweinfrei“ erklärt und betreiben eine intensive Jagd auf jedes Stück, das sich über die grüne Grenze in den Dolomiten oder über das Nonstal herauf wagt. „Hut ab“ vor dem Alt-Landeshauptmann Durnwalder, welcher dieses Prinzip damals ohne Abstriche durchgezogen hat. Welch „Geplärre“ vieler Kollegen, die immer noch glauben, dass es keine Jagd mehr brauche oder man mit ein paar uniformierten „agenti venatori“ das Problem in den Griff bekommt. Die aufgezeigten Schäden sind katastrophal. Endlich durch die Kommissionen durch ist auch die sog. „delega fiscale“. Der Maßnahmenkatalog soll nächste Woche ins Plenum kommen. Da sind einige gute Maßnahmen drinnen und somit hoffen wir, dass sich eine Verabschiedung noch innerhalb dieses Jahres ausgeht. Seit dem 17. November 2021 wurde kontrovers diskutiert und gar einige Male ist man diesbezüglich einer Regierungskrise nahe gewesen.
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